Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 14 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 9:41 am

    Luna grinste Liam an, als sie Antwortete:
    "Deine Rüstungsteile,"
    Sie hätte gern gelacht, traute sich aber nicht, allein weil ihr Vater von den Stachelrücken gesprochen hatte. Während sie rasteten, übten die Beiden ein wenig, wenn auch eher spielerisch, was Luna ganz recht war. Als Papa dann meinte, sie sollten still sein, blieb sie wie eingefroren stehen und versuchte so wenig wie möglich zu atmen.
    Aya sah den lieben Drakon an und meinte:
    Stimmt, aber ich wette, sie findet auch noch einen Weg, sich da raus zu reden bei ihm. Sie ist deine Tochter und wird sich viel von dir ab sehen. Abgesehen davon ... ich glaube sie liebt niemanden auf der Welt so sehr wie dich. Sie kennt die Geschichten über dich."
    Oh und Aya wusste genau, wie Drakon war. Er würde sich noch wünschen, seine Tochter hätte nicht so viele Dinge von ihm geerbt, ob nun bewusst angewendet oder eben nicht. Als Drakon den Befehl zur Stille gab, wagte auch Aya kaum sich zu bewegen, allein weil der ihr Rüstung knarzen konnte, oder der Stoff rascheln. Als Drakon nun Entwarnung gab, standen sie auf und reisten weiter. Sie alle wussten, das sie heute nicht mehr weit kommen würden, also mussten sie die zeit nutzen die sie hatten. Luna bewegte sich nun auch wieder und blieb brav auf dem Karren, sofern sie da hoch musste. Ansonsten lief sie neben ihrem Vater, was sie wohl kaum sehr lange durch halten würde, denn er machte viel größere Schritte und Aya, Papa und Liam waren Märsche eher gewöhnt, als die kleine Luna. Siebegann sich die Augen zu reiben, als wäre sie müde. War sie auch, aber zugeben würde sie das ganz bestimmt nicht. Sie stellte nicht eine Frage zu den schwarzen Landen und war auch sonst eher damit beschäftigt, Aya oder Liam mit irgendwelchen Spielchen zu bedrängen, die man halt unterwegs so spielen konnte.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 10:00 am

    Sie reisten bis zum Abend. Drakon war nicht anzusehen, wie sehr ihn das ganze trotzdem schaffte. Er war noch nicht wieder vollständig fit, aber er verbarg es ganz gut. Dennoch hätte er sich wohler gefühlt, wäre er im Vollbesitz seiner Kräfte. Luna rieb sich ständig die Augen und irgendwann hob er sie wieder auf den Karren, wo er ihr sogar sagte: „Mach die Augen zu.“ Er klang ganz sanft und liebevoll. Eben so wie sonst immer, wenn er mit ihr sprach. Drakon war ohnehin nicht der Typ nachtragend zu sein. Er hatte der kleinen längst wieder verziehen. Er deckte sie mit einer der Decken zu und lächelte dann etwas. Anschließend gingen sie bis in die Nacht hinein und endlich machte er eine Pause. Er hatte so weit wie möglich wegkommen wollen und hob Luna vom Wagen. Er gab sich mühe, dass sie nicht aufwachte oder nur in den Halbschlaf kam. Er ächzte ein wenig, als er sie auf den Boden legte und Liam sah Aya vielsagend an. Und obwohl Drakon den Blick nicht mal hätte sehen können sagte er nun: „Du hast Recht. Ich werde zuerst schlafen.“ Liam lächelte und nickte. „Mach das.“ Drakon rollte die Matte aus, legte sich halb darauf und zog sein Töchterchen zu sich. „Gute Nacht.“, sagte er, nachdem er noch einen Happen gegessen hatte – Luna hatte bereits auf dem Wagen gespeist. „Gute Nacht.“, antwortete Liam und rollte nun seine Matte aus. Auch er und Aya nahmen noch was zu sich.
    Drakon war sehr schnell eingeschlafen und Liam lehnte wieder an Ayas Rücken. Er machte sich seine eigenen Gedanken zu Luna und ihren Flausen und schließlich sagte er: „Ich bin froh, dass du hier bist.“ Er war froh darüber, dass er und Aya Drakon begleiteten. Er war froh, dass Lanara darauf bestanden hatte. Dann hörten beide eine Art surren. „Was war das?“ Sie beide sprangen auf und zogen zeitgleich ihre Waffen. Sie hörten ein Scharren, rund um sie herum. „Stachelrücken?“
    Drakon erwachte und sagte: „Unter den Karren!“ Er drückte Luna förmlich in die Richtung und sammelte seine Waffe auf. Sie standen im Dreieck um den Karren und warteten kurz. Sie alle drei hatten einen entscheidenden Nachteil: Es war stockdunkel. Vielleicht sollten sie sich in Zukunft doch überlegen, sich die Option mit dem Feuer offenzuhalten. Auf der anderen Seite würde das nur noch mehr dieser Biester anlocken.
    Eine der Kreaturen sprang auf Aya zu. Es WAR ein Stachelrücken. Sie hatten sie verfolgt… Drakon hatte geglaubt, sie hätten sie abgeschüttelt, aber dem war offenkundig nicht so. Die scharfen, spitzen Stacheln auf dem Rücken der Viecher geben ihnen ihren Namen, aber auch Krallen und Maul bestanden aus gefühlten Rasierklingen, die sehr tiefe, sehr gefährliche Wunden hinterlassen konnten. Es war, als würde man sich mit Glas schneiden, wenn sie einen erwischten. Ein zweiter wollte Liam anspringen, der ihn mit seinen beiden Schwertern ablenkte und gleichzeitig enthauptete. Das Vieh fiel neben dem Karren zu Boden zuckte noch mal und löste sich dann nach einiger Zeit in schwarzen Staub auf. Insgesamt wehrten sich die drei gegen acht dieser Kreaturen und schützten gleichzeitig den Karren. An sich waren sie so gut ausgebildet, dass sie keine Probleme hatten. Nur das Surren. Weder Liam noch Aya konnten wissen, was das bedeutete. Liam glaubte, es hing mit dem Angriff zusammen, doch die Wahrheit lag weit entfernt.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 10:21 am

    Luna bekam tatsächlich nichts mit. Sie schlief ganz tief und träumte. Aya und Liam holten nur die Matten heraus. Drakon musste ja vollkommen am Ende sein. Sein Bein musste bestimmt ordentlich schmerzen und dann noch die Sache mit Luna. Immerhin war er noch nie nachtragend gewesen. Das kam Luna wohl auch zu gute. Aya und Liam saßen nun wieder Rücken an Rücken. Aya lauschte Liams Worten lächelnd. Ihr ging es doch nicht anders. Gerade wollte sie etwas erwidern, als sie das Surren hörten. Sofort waren sie auf den Beinen. Selbst Drakon, der eben noch geschlafen hatte, war sofort wach und schob Luna unter den Karren. Das Pferd war nervös und wäre wohl am liebsten auf und davon, doch es war gut angebunden, so das es nicht einfach weg konnte und somit den Karren weg ziehen würde. Luna hockte unter dem Karren und versuchte sich so unsichtbar wie möglich zu machen., während ihr Vater, Aya und Liam sich gegen diese Viecher wehrten. Fast hätte sie aufgeschrien, als dieser zuckende, kopflose Körper neben den Karren fiel, sich dann aber in Staub verwandelte. Gerade noch rechtzeitig schlug sie die Hände vor den Mund und unterdrückte diesen Schrei. Das Surren machte sie vollkommen fertig. Wo kam das her? Waren das die Stachelrücken? Aber sie hörte es nicht von ihnen. Sie sah zu ihrem Vater, der alles daran setzte, den Karren zu bewachen und somit auch sie. Aya und Liam versuchten ebenfalls heraus zu finden, woher das Surren nun stammte. Es musste doch von diesen Viechern kommen, oder etwa nicht? Drakon würde das wohl am ehesten wissen, denn schließlich kannte er sich doch hier von allen am besten aus.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 10:47 am

    Und Drakon erkannte es auch. Seine Augen waren geweitet und einen Moment wollte sein Herz stehen bleiben, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Er hatte sie nie wirklich studieren können. Aber er wusste, dass sie es sich zu Nutze machten, wenn andere Schattenkreaturen ein Ziel angreifen, dass sie sich dazugesellen, um zu profitieren. Als wären sie nicht schlimm genug!
    „Phantom.“, sagte er. Er hatte noch nicht wirklich etwas dazu aufgeschrieben. Er wusste jedoch, dass sie sich Teleportieren konnten und nicht nur das. Sie konnten das auch bei anderen. Drakon hob die Glefe an und sagte: „Es erscheint aus dem nichts, passt auf!
    Und wie es aus dem Nichts erschien! Auf den ersten Blick sah das Ding aus, wie ein Tintenfisch. Es schwebte, hatte jedoch nur 4 Tentakeln nach unten und ein schwarzer Lappen hin herab, der der Kreatur irgendwie eine Art Umhang verschaffte. Viel gruseliger, waren die grotesken Extremitäten, die wie Arme wirkten. Sensenblattartige Klauen sprießten vorne daraus hervor und eben materialisierte sich das Ding vor Aya, die nur zur Seite springen konnte, ehe das Ding nachseinem Angriff wieder ins Nichts verschwand. Drakon schlug zwei der Stachelrücken tot, als die Kreatur etwa 5 Schritte entfernt wieder auftauchte. Violette schlieren und eine Art Sphäre manifestierte sich vor den Klauen und Drakon sah zu Karren. „Nein!“ Er sprang scheinbar „in den Weg“ und das Ding warpte nicht Luna, sondern ihn zu sich, was es direkt drauf bitter bereute. Drakon trieb die Glefe in dem Moment durch den harten Spinnenartigen Schädel, noch ehe das Monster ihm was anhaben konnte. Einer der Stachelrücken wurde von ihm direkt darauf gepackt und vom Karren weggerissen, als er eben Luna schnappen und hervorziehen wollte. Auch Liam und Aya verteidigten das Gefährt mit allen Mitteln.
    Schließlich aber wurde der Karren von einem der Viecher regelrecht umgeworfen und zur Seite gestoßen, sodass Luna nun frei lag. Der Karren war außerdem dahin und das Pferd wurde förmlich in Stücke gerissen. Dieser Angriff war viel heftiger als irgendein Angriff sonst, wenn Drakon hier alleine gewesen war. Blut spritzte über Luna hinweg und Schließlich konnte Luna nur noch sehen, wie dieses violette Leuchten vor ihren Augen erschien und sie nur noch einen dumpfen Aufprall spürte. Sie war nicht verletzt worden, aber ihr Vater hatte sie ein wenig zu Boden gedrückt, ehe er sich hatte abbremsen können. Die Glefe spießte nach oben hinter ihm und hatte ein zweites Phantom aufgespießt, was sich eben zu ihr geportet hatte. Liam und Aya erledigten gerade den letzten Stachelrücken und alle schienen unverletzt. Oder?
    „Bist… du verletzt?“, fragte Drakon nun in die Stille hinein. Er konnte Luna unter all dem Pferdeblut kaum sehen. Das Monster, was auf seiner Glefe aufgespießt war, verwandelte sich in Staub und Drakon schloss die Augen kurz, ehe er die Waffe hinter sich sinken ließ. Luna konnte es nicht sehen, aber Liam und Aya sahen es. Das Phantom hatte ihm eine seiner Klauen in den Leib gerammt, ehe er es erstochen hatte. Und anhand der Größe dieser scharfen Klingen, war es, als hätte man Drakon ein Schwert in die Seite gestoßen. Es hatte immerhin nicht den Brustraum erwischt, aber dafür hatte es seinen Bauchraum einmal fast gänzlich durchstoßen. Liam sah die klaffende Wunde aus der nun auch viel zu viel Blut lief und dachte sich nur noch schockiert: Das überlebt er nicht.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 11:13 am

    Luna konnte nur alles mit schreck geweiteten Augen an sehen und als schließlich auch noch diese unheimlichen Tentakelbestückten Wesen auftauchten, wünschte sie sich endgültig, sie wäre zuhause geblieben und hätte sich nicht einfach in den Karren geschlichen. Die drei Erwachsenen kämpften sich durch die Viecher. Aya musste zur Seite springen und auch Liam und Papa mussten sich behaupten. Papa tötete eines der Tentakelwesen, die er Phantome nannte, während Liam und Aya versuchten ihm die Stachelrücken vom Hals zu halten. Das alles geschah so schnell und in einem solchen Durcheinander, das Luna nicht mehr folgen konnte. Sie lag plötzlich frei. Das Pferd kam nicht mal mehr zum schreien. Luna war plötzlich von oben bis unten mit Blut besudelt. Etwas schien sie hoch heben zu wollen doch dann spürte sie einen dumpfen Aufprall, als sie von ihrem Vater auf den Boden gedrückt wurde. Es wurde plötzlich still. Luna hörte nur das schwere Atmen ihres Vaters über ihr. Er hatte sich vollkommen verausgabt. Luna nickte heftig, aber mit verängstigten, schreck geweiteten Augen. Sie war völlig fertig und nahm die Blicke Ayas und Liams gar nicht wahr.
    Aya starrte ebenfalls auf die Wunde, doch dann schaltete sie. Sie lief zu den Resten des Karrens, suchte dort schnell nach dem Rucksack mit dem Verbandszeug. Der war zum Glück noch unversehrt. Sie zerrte ihn hervor und eilte zu Drakon.
    "Liam! Los hilf mir mal!"
    Sofort begann sie damit Drakon zu verarzten, der noch immer über Luna kniete und sie beschützte. Wie machte er das nur?
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 6:28 pm

    Seine Tochter gab ihm zu verstehen, dass sie nicht verletzt war. Drakon spürte nach dem ersten Schock, dass sein gesamter Rumpf schmerzte und er wollte das Unglück gar nicht sehen. Das dumpfe Pochen jedenfalls wuchs mit jedem Pulsschlag, zu echtem Schmerz heran und er spürte, wie es unter seiner Rüstung nass wurde. Nicht gut. Phantome waren mit Konstrukteuren so ziemlich die schlimmsten Gegner hier draußen. Drakons Gedanken waren träge und er hörte Aya rufen. Seine Arme zitterten. Aya stürzte zu dem Verbandsmaterial. Liam hatte gesehen, wie das Monster Drakon diese Sichel in den Leib gerammt hatte. Selbst wenn sie die Blutung nach außen hin stoppen konnten. Das Ding musste alle seine Innereien durchstoßen haben. Er war nicht in Schockstarre verfallen, aber seiner Einschätzung nach, konnte das niemand überleben.
    „Du… musst auf Liam und Aya hören.“, sagte Drakon nun. Er klang erstaunlich ruhig, dafür, dass er so zugerichtet war. Er lächelte leicht und setzte fort. „Ich liebe dich, Luna. Das weißt du, ja?“ Seine Augen wurden schwer und er wollte nicht einschlafen. Er traute sich auch nicht, sich zu bewegen. Liam kam nun zu ihm und sagte leise: „Ich helfe dir.“ Schon versuchte er die Rüstungsteile zu lösen, um seinen Oberkörper freizumachen. Drakon hatte sich nun auf die Unterschenkel gesetzt und Aya hatte das Mädchen unter ihm hervorgezogen. Eben wollte er was sagen, doch es ergoss sich nur ein schwall Blut aus seinem Mund. Er unterließ es nun also zu reden und als Liam die Rüstung endlich abhatte, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Götter… tat das weh. Liam legte ihn vorsichtig ab und Drakon merkte erst gar nicht, dass er nach hinten gekippt war. Liam flößte ihm einen Trank der Wächter ein, während Aya schon die Wunde abdrückte. Vergeblich, wie man meinen mochte. Drakon verlor viel zu viel Blut. Liam sah Aya ernst an. Was konnten sie hier draußen schon ausrichten? Sie hatten hier keine Betäubungsmittel oder Schmerzstiller. Sie konnten ihn hier in der Staubigen Umgebung auch schlecht noch weiter aufschneiden. Wie sollten sie die Blutung stoppen? Davon abgesehen hatten sie keine Ahnung, wie man operierte. Liam geriet so gut wie nie in Panik aber im Moment war er kurz davor. Drakon sah jetzt schon ganz blass aus und Liam meinte nun: „Ich weiß nicht, was wir machen sollen, Aya.“ Er sagte es mit stoischer Ruhe. In der Medizintasche war ein Paket, womit man eine Blut-Transfusion durchführen konnte, aber welchen Sinn machte das, wenn es immer weiter blutete? Überhaupt! Hier war so viel Blut! Kurz schloss Liam die Augen. Dann entschied er: „Nähen wir ihn zu, dann schaffen wir ihn zur Festung! Es sind nur noch anderthalb Tage!“ Nun. Das wäre es, wenn sie sich nicht verliefen. Aber weder Liam noch Aya kannten sich gut genug aus, um das auch zu gewährleisten. Aber eine bessere Idee hatte Liam nicht.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 11:28 pm

    Luna nickte auf die Worte ihres Vaters.
    "Ich liebe dich auch Papa. Wir kommen nach Hause und Mama wird dann sicher schon auf uns warten,"
    versuchte sie ihn ein wenig auf zu bauen. Sie war noch immer geschockt, spürte aber, das mit ihrem Papa irgendwas ganz und gar nicht stimmte.
    "Das mache ich Papa,"
    antwortete sie ihm, als er ihr sagte, das sie auf Aya und Liam hören musste. Zumindest hier draußen. jemand packte sie unter den Armen und zog sie unter Drakon weg. Nun konnte auch Luna die schreckliche Verletzung sehen, die sich ihr Vater dank dieses Wesens und ihretwegen zu gezogen hatte. Sie wurde Kreidebleich als sie das sah. Liam kümmerte sich sofort mit Aya um ihn.
    "Liam ... wenn wir das machen, wird er innerlich verbluten. Wir müssen versuchen es zu versiegeln .... mit Feuer."
    Sie wollte die Wunde aus brennen, aber würde das noch schlimmeren Schaden verursachen? Luna war Fassungslos. Sie konnten nicht ohne Papa nach Hause kommen. Er musste doch mit ihr und Mama das neue Baby begrüßen und sie aufwachsen sehen. Luna sah sich hier um. Das alles wäre nicht passiert, wenn dieser "Freund" ihn nicht hier raus gelockt hätte. Papa wurde schwer verletzt, weil er sie hatte beschützen wollen, was also auch zum Teil ihre Schuld war, denn schließlich war sie heimlich mit gekommen und wäre sie nicht da gewesen, hätte Papa diesen Hieb nicht ein stecken müssen. Luna lief also zu ihrem Papa. Sie ließ sich auch nicht davon ab halten zu ihm zu rennen. Sie kniete neben ihm, hielt seine Hand und weinte.
    "Das ist alles meine Schuld! Papa es tut mir so leid!"
    Ihr Schluchzen war so herzerweichend. Die Tränen fielen auf Drakon herunter, der vermutlich gar nichts mehr wahr nahm. Lunas nächste Reaktion war Wut und Trauer. Ihr war es egal, ob sie noch etwas an lockte. War eh unwahrscheinlich, denn schließlich war ja hier schon alles voller Blut und viele Wesen waren gestorben, was vermutlich auch andere Wesen angelockt hätte. Sie stand vor ihrem Vater und schrie hinaus in die Weiten.
    "Du hast ihn her bestellt, in diese gefährliche Welt! Deinetwegen muss er nun sterben! Mach was dagegen! Welcher Freund rettet die Tochter seines Freundes, um ihn dann im Nirgendwo sterben zu lassen und uns uns selbst zu überlassen!"
    Sie hatte keine Ahnung ob das was brachte, aber sie musste das einfach los werden.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 12:00 am

    Liam sah Aya ernst an. „Und wie?“ Er klang aufgebracht. Die Klinge hatte ihn einmal quer durchstoßen. Sollten sie ihm ne Fackel durch den Bauch rammen? Liam hatte ihm ja schon einen Trank eingeflößt, der die Blutung stillen sollte, aber so viel Blut, wie ausgetreten war, würde das kaum ausreichen. Er sah zu Drakon hinab, der immer noch bei Bewusstsein war. Liam konnte wohl schlecht ihn um Hilfe bitten und schon schrie Luna in der Gegen herum. „Luna! Sei leise!“, sagte Liam nun angestrengt, während er Ayas Platz einnahm, die Wunde abzudrücken. „Gib ihm was von deinem Blut! Ihr habt dieselbe Blutgruppe. Ich gebe ihm noch einen Trank, vielleicht hilft es ja!“
    Gesagt getan. Liam flößte ihm den zweiten Trank ein. Drakons Augen weiteten sich kurz darauf und dann schrie er leise auf. Liam sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an. Er hatte doch gar nichts gemacht. Drakon stöhnte und kniff die Augen zusammen. „Los, Aya!“ Liam nahm kurz das Tuch weg um zu sehen, wie die Wunde aussah und zu seiner großen Überraschung, trat kein ganzer Schwall, sondern deutlich weniger als eben noch aus der Handbreiten Stichverletzung hervor. Sein Bauch war dennoch irgendwie geschwollen und sehr farbenfroh. Wie viel Zeit war vergangen? Liam wusste es nicht. Drakon atmete nun flach und jetzt war er auch ein wenig weggetreten. Er hatte Luna zwar gehört, aber er hatte gerade andere Sorgen und kümmerte sich nicht darum. Er versuchte sich irgendwie ans Leben zu klammern und fletschte die Zähne hin und wieder, wegen der Schmerzen. Liam jedenfalls drückte das Tuch wieder drauf. Er würde sich gleich darum kümmern, wie das überschüssige Blut in seinen Eingeweiden, seinen Weg nach draußen finden würde. Vielleicht hatten sie ja doch glück. Liam wusste, wie man Wunden behandelte. Wie man sie vernähte und Adern abdrückte. Aber sein anatomisches Wissen reichte nicht dafür aus, Drakon aufzuschneiden oder zu entscheiden, ob seine Hauptader beschädigt war. „Halt durch, mein Freund.“, sagte er nun mit belegter Stimme.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 12:11 am

    "Luna leise! Sonst lockst du noch mehr von den Viechern an,"
    mahnte Aya das Kind und kniete schon neben Drakon, um die Bluttransfusion vor zu bereiten.
    "Keine Ahnung aber ich werde ihn hier nicht sterben lassen, sofern es in unserer Macht steht,"
    meinte sie verärgert. Schließlich wusste sie doch auch nicht, wie man Wunden mit Feuer behandelt. Sie legte sich nun neben Drakon, die Transfusion nun beginnend, während Luna da stand, wütend auf die Wunde sah und murmelte:
    "Wenn mein Vater hier draußen stirbt, werde ich dich bis ans Ende meines Lebens jagen. Ich werde keine andere Aufgabe mehr kennen und dich finden. Du hast gesagt, ohne ihn kannst du das nicht schaffen. Rette ihn, denn sonst hast du mehr als nur ein einziges Problem."
    Sie setzte sich wieder neben ihren Vater, streichelte sein Haar und hielt eine Hand von ihm. Es ging ihm so schlecht, aber er gab nicht auf. Das war etwas, was Luna auch von ihm gelernt hatte. Egal wie schlecht es stand, man gab nie auf.
    "Du musst das schaffen Papa. Du musst am leben bleiben. Mama, das Babay, Aya, Liam, Oma und Opa ... wir alle brauchen dich doch."
    Sie hörte nicht auf ihn zu streicheln und ihm gut zu zu reden. Sie wollte ihm helfen, aber anders konnte sie das wohl kaum. Aya lag auch da und gab ihm was von ihrem Blut. Liam tat auch was er konnte und Luna begriff, wie wichtig ihr Vater auch den Beiden war.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 12:24 am

    Hätte Luna sich nicht in diese Expedition geschuggelt, wäre das hier vermutlich nie passiert. Aber das würde Liam ihr nun nicht vorwerfen. Sie war ein Kind. Und Drakon hatte sein Kind beschützt, so wie es jeder Vater getan hätte. Er sagte nun aber: „Zorn hilft ihm nicht Luna.“ Er gab eigentlich auch dem Fremden nicht wirklich die Schuld hieran. Es war eben passiert, und zwar aus mehreren Gründen. Er sagte das nicht zu ihr, um sie zu ärgern, aber Wut und Zorn half einem niemals weiter. Man wurde höchstens verbittert, unvorsichtig und unberechenbar. Das wünschte er dem Kind nicht. Er wollte auch nicht, dass sie zu verbissen wurde.
    Drakon öffnete die Augen und langsam hob er die Hand. Er strich Luna federleicht über die Wange und unter all dem Schmerz und diesem Kampf schien er noch mal einen Moment der Klarheit zu haben. Er lächelte und sagte: „Ich… komme… immer zurück.“ Dann aber verzog er das Gesicht wieder und Liam legte seine Hand wieder ab. „Bleib ruhig!“
    Sie kämpften jedenfalls den Rest der Nacht um sein Leben. Nachdem sich Liam mehrfach davon überzeugt hatte, dass die Blutung weniger wurde, nähte der die Wunde locker zu. Aya hatte eine ganze Menge Blut gespendet und Liam hatte ihr irgendwann drohen müssen, sie eigenhändig zu erwürgen, wenn sie nicht endlich aufhörte, ihr Blut zu spenden. Sie deckten die Wunde ab und schmierten Heilsalbe darauf und wickelten Drakon ein. Auch Aya wickelte Liam schließlich in eine Decke. Sie war so erschöpft und hatte ja ebenfalls so viel Blut verloren. Er zog sie zu sich heran und nahm sie in die Arme, wo er sie wärmte. Auch Luna landete in seinen Armen, damit sie ihren Vater nicht störte.
    Und so saßen sie inmitten dieses Schlachtfeldes und warteten. Liam war hundemüde, aber er hielt Wache. Drakon atmete immer noch flach und schnell. Aber wenigstens atmete er überhaupt. Wie sollten sie ihn SO transportieren? Der Karren war förmlich in tausend Splitter zerlegt. Liam würde dennoch nicht aufgeben. Irgendwie würden sie es schaffen.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 12:39 am

    Für ein Kind spielte es kaum eine Rolle ob Zorn nun half oder nicht. Wichtig war ihre Gefühle irgendwie Ausdruck zu verleihen und den Frust los zu lassen. Was Erwachsene bereits erfahren hatten, musste ein Kind wohl erst noch lernen. Als ihre Vater ihr nun so über das Haar strich, lächelte sie unter Tränen und nickte. Ja. Das hatte er zu Mama ja auch immer gesagt. Er würde IMMER zurück kommen. Zusammen saßen sie später zusammen und wärmten sich gegenseitig
    "Ich möchte Papa wärmen,"
    meinte Luna schließlich irgendwann. Es waren ja noch Decken da, also schnappte sie sich eine und wollte sich zu ihrem Vater legen, während Aya sich an Liam kuschelte. Sie fror und war völlig erschöpft.
    "Lass sie ruhig. Das wird ihm sicher auch gut tun ... weck mich ... wenn es nicht mehr geht, dann halte ich wache,"
    flüsterte sie, während sie langsam weg dämmerte.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 12:53 am

    „Es wird ihm nicht guttun. Er ist verletzt! Lebensbedrohlich! Er braucht Ruhe. Luna, er ist warm genug, wir haben ihn unter zwei Decken gepackt. Komm wieder her!“ Tatsächlich war er wirklich sehr warm. Trotz des Blutverlustes. Und sie saßen ja auch keinen halben Schritt neben ihm. Allein wenn sich Luna im schlaf bewegte. War denn hier wirklich niemand vernünftig? Liam schüttelte den Kopf und streckte die Hand nach Luna aus. „Lass ihm seine Ruhe, Luna.“, sagte er nun weniger streng und eher bittend. Er verstand sie ja, aber er hielt das für sehr gefährlich. Er würde auch Aya nicht wecken. Sie musste sich ebenfalls ausruhen. Er war nur müde. Ihr fehlte viel zu viel Blut.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 1:16 am

    Papa hatte sie gebeten, auf das zu hören, was Liam und Aya sagten. Sie kam also wieder zu Liam und kuschelte sich bei ihm und Aya ein.
    Sie wollte helfen, aber ein Kind verstand nicht, das manchmal nichts tun die beste Hilfe sein konnte. Wie gerne hätte sie Liam abgelöst bei der Wache. Er musste vollkommen erledigt sein. Luna sah Aya zu, wie sie ein schlief, dann sah sie zu Liam auf.
    "Liam? Ist Aya nun auch so schwach wie Papa im Moment? Wird sie wieder gesund?"
    Sie sorgte sich auch um sie, denn schließlich waren drei der Personen, mit denen sie in ihrem bisherigen Leben die meiste Zeit verbracht hatte, hier und zwei von ihnen ging es wirklich schlecht, wobei es Papa wohl am schlechtesten gehen dürfte.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 1:43 am

    Liam sah auf die geschlossenen blassen Lider von Aya herab und antwortete dem Kind, ohne es beschönigen zu wollen. „Ja, auch ihr geht es schlecht.“ Er nahm Luna etwas fester in den Arm und sagte dann aber: „Aber sie werden beide wieder gesund.“ Und es klang, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. Er betrachtete Drakons Gesicht. Der Mann konnte einiges einstecken, das wussten alle, aber Liam hätte nicht gedacht, dass er die nächsten 10 Minuten nach dem Angriff durchhalten hätte können. Aber das hatte er und auch jetzt kämpfte er. Dann sah er zurück zu Aya. Auch sie kämpfte. Nicht zuletzt hatte sie um das Leben ihres besten Freundes gekämpft. Ohne sie, hätte r sicher nicht überlebt. Sie hatte ihm das Leben gerettet und jeden Tropfen, den sie abgeben konnte, gespendet. Zum Schluss sah er wieder zu Luna. Vielleicht war ihr das selbst nicht klar und was sie vorhin im Zorn losgeworden war, schien wohl auch eher eine Form von Angst und Traurigkeit gewesen zu sein. Er hätte sie nicht tadeln dürfen und er hätte nicht mal denken sollen, dass das hier ihre Teilschuld sein konnte. Sie war ein Kind und als solches durfte und musste sie Fehler machen, um zu lernen. Er änderte also seine Meinung und sagte nun zu ihr: „Das hier ist nicht deine Schuld, Luna. Es ist niemandes Schuld. Verstehst du das? Schlimme Dinge passieren und niemand kann das ändern.“
    Er streichelte ihr Köpfchen, während er Aya seine Wärme spendete und auch einen Arm um sie gelegt hatte. Ihr Kopf lehnte an seiner Brust, wo sein Herz beruhigend wie immer regelmäßig schlug.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 1:52 am

    Sie alle waren wohl mitgenommen, auch wenn es sie körperlich nicht so schlimm erwischt hatte, wie Drakon. Luna hörte Liam zu. Sie mochte seine ruhige Stimme und Art und sie nickte, als er sagte, das schlimme Dinge geschahen, auch ohne das jemand was ändern konnte. Es konnte also schlimmes geschehen, ohne das ein Andere Schuld daran hatte. Luna dachte darüber nach. Ja, schlimme Dinge geschahen. Als sie krank war, konnte auch niemand was dafür. Niemand wusste, woran es gelegen hatte, das sie Fieber hatte und es immer mehr stieg. Niemand hatte das ändern können, außer Papas sonderbarer Freund. Luna sah kurz in den Himmel, der Sternenlos und schwarz über ihnen war. Denn noch hatte si das Gefühl, sie sollte wenigstens ihre Gedanken schicken, ohne auch nur einen Ton zu sagen.
    ~ Danke ... das du Papa und mir das Leben gerettet hast. Ich ... möchte mich für das, was ich vorhin gesagt habe entschuldigen. Es tut mir leid. Ich war nur so wütend ... und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.~
    Sie sah noch einen Moment da hoch, ehe auch sie nun ein schlief.
    Am nächsten Morgen, wachte sie auf und sah direkt zu Papa, um fest zu stellen, ob er noch atmete. Sie wollte am liebsten gleich zu ihm stürmen, aber Liam hatte gesagt, das er Ruhe brauchte. Aya schlief in seinem Arm und schien immer noch ziemlich fertig zu sein, aber sie war stark und sie würde das auch schaffen. Sie hatte doch hoffentlich nicht zu fiel Blut her gegeben?
    Schließlich sah sie auf zu Liam. Er musste doch völlig erschöpft sein, nach dieser Nacht.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 2:01 am

    Liam hatte in der Tat dicke Augenringe, als Luna hinaufsah und auch ihr Blick zu Papa verriet ihr, dass er noch atmete. Wenn auch immer noch sehr angestrengt. Liam schenkte ihr ein müdes Lächeln und sagte dann: „Morgen.“ Es war schon heller und man konnte über die ganze Ebene sehen. Auch das arme Pferd lag hier noch in Stücke gerissen herum und bot keinen schönen Anblick. Liam legte Aya erst mal vorsichtig ab. Er bat Luna ihm zu helfen, die übrigen Habseligkeiten zusammenzusammeln und schaffte selbst die Überreste des Pferdes hinter einen Stein. Sie mussten hier weg. Gemeinhin nahmen die Wächter an, dass Blut ihre Feinde anlockte, aber Drakons Bücher belegten das Gegenteil. Noch war er jedoch nicht dazugekommen alles zu veröffentlichen, schließlich hatte er diese Entdeckung auch erst ziemlich zum Schluss seiner Reisen gemacht. Die Kreaturen spürten viel mehr die Lebenskraft der Lebenden. Was nun auch nicht unbedingt besser war, aber nun ja.
    Liam kniete sich nun wieder zu Aya herab und sah zu Luna herüber, als sie so weit fertig waren. „Luna. Glaubst du, du kannst ein paar Stunden Wache halten?“ Er war SO müde und er konnte eh kaum richtig wachen. Er sah zu Drakon. „Solange du wach bist, kannst du vorsichtig bei ihm sein.“, erklärte er nun. „Ich wollt nur nicht, dass du ihm im Schlaf versehentlich wehtust.“ Er wollte zumindest noch mal erklärt haben, wieso sie nicht bei ihm hatte schlafen dürfen. Er selbst legte sich zu Aya und nahm sie wieder in die Arme, um sie zu wärmen. Sie hatten schließlich nur noch die eine Decke, da Drakon von den restlichen bedeckt war.
    Aya
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 2:24 am

    Luna half Liam natürlich und war sehr dankbar, das Liam das arme Pferd versteckte. Sie schafften alles auf einen Platz bei Liam und Aya. Das er fertig war, glaubte sie ungesehen. Der Arme. Aya und Papa völlig am ende und Liam total erschöpft.
    "Ja, ich schaffe das."
    Er meinte, sie könne bei ihrem Papa sein und das nahm sie sofort war. Sie setzte sich neben ihn. Natürlich ... sie bewegte sich Nachts oft und hätte die Wunde treffen können. Das wäre dann verdammt schlecht gewesen. Sie sah zu Liam, wie er sich zu Aya legte.
    "Schlaft ruhig. ich mach das schon,"
    meinte sie und ihre Brust schwoll ein wenig an, als sie daran dachte, welch eine enorme Verantwortung man ihr gerade aufgetragen hatte. Nun, da sie hier draußen gesehen hatte, wie es war zu kämpfen, welche Gefahren auf einen lauern konnten, wurde Luna bewusst, was ihr Vater alles für die Festung getan hatte, als er hier draußen war und doch ... warum musste das alles so geheim bleiben? Warum durften nur die davon wissen, die hier draußen Expeditionen machten? Warum wurden nicht alle eingeweiht, wenn es doch wahrscheinlich war, das irgendwann die Festung angegriffen wurde und es weiter in die Welt der Menschen gehen konnte? Nun für Luna war das alles sehr merkwürdig. Schließlich konnte man sich doch nur verteidigen, wenn man wusste, wie man seinen Gegner fern halten konnte. Fr Luna war das hier eine ganz eigene Welt. Die Festung diente wohl nicht nur einfach als Mauer, sondern schien das Portal von eine in die Andere Welt zu sein, oder zumindest auf ihm erbaut worden zu sein. Vielleicht waren es nicht die Wächter, die die Wesen davon ab hielten, sich in der Menschenwelt zu verbreiten, sondern sondern die Festung selbst, die, solange sie stand ein unüberwindbares Hindernis für die Wesen der schwarzen Lande dar stellte. Oder gab es ein anderes Geheimnis? Ihre Phantasie ging gerade ganz schön mit ihr durch, doch achtete sie zugleich auch auf Geräusche und auf die Umgebung, ob sich da wohl irgendwas veränderte.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 2:38 am

    Luna hielt somit ihre allererste Wache. Drakon wäre stolz gewesen, wenn das alles hier nicht so… scheiße gelaufen wäre. Er lag da und kämpfte um sein Überleben, während Liam am Rande seiner Kräfte war und Aya gerade so noch genug Blut hatte, um nicht daran zu sterben. Die kleine Luna würde doch ein Trauma davontragen, oder nicht? Jedenfalls öffnete Drakon irgendwann seine Augen einen Spalt breit und gab ein leises schmerzerfülltes Geräusch von sich. Er sah verschwommen, aber er erkannte seine Tochter. Immerhin ging es ihr gut. Scheinbar zumindest. Er versuchte ruhig zu bleiben, aber die Schmerzen in seinem Bauch waren schier unerträglich. Er schwitzte ziemlich und ihm war sehr heiß. „Luna.“, krächzte er. Er versuchte die Decken von sich abzustreifen. Sie hatten hier nichts, um ihn zu kühlen, außer die Außenluft, aber es war auch fraglich, wie sinnvoll das war und Luna hatte sowieso keine Ahnung, von Medizin oder dergleichen. Drakon fühlte sich wie im Delirium und dennoch versuchte er festzustellen, was ihm eigentlich fehlte. Ihm war gerade nicht mal wirklich klar, was passiert war.
    Liam schlief leider wie ein Stein. Er hatte es scheinbar auch bitter nötig. Er fühlte sich im Augenblick auch sehr wohl, mit Aya in den Armen. Noch nie waren sie so aneinander gekuschelt gewesen, wie jetzt. Und unbewusst, fand Liam dieses Gefühl so unfassbar gut, dass er auch gar nicht erwachen wollte. Ayas Duft trug wohl auch dazu bei, denn sie roch nach der Mischung, mit der sie ihre Haare wusch. Sie duftete wie die zarten Köpfchen der Maiglöckchen, die trotz der widrigen Bedingungen und trotz dessen, dass die meisten Wächter weder Sinn für Ästhetik noch Schönheit hatten, im Garten, der die Gemüse und Kräuterfelder säumte. Er lächelte im Schlaf.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 2:49 am

    Luna sah ihren Vater an und lächelte, als er ihren Namen sagte.
    "Papa ich bin bei dir. Bleib liegen. Liam sagt du brauchst Ruhe."
    Von Zuhause her, wusste sie, das kein Dreck in die Wunde kommen sollte, deshalb hatte Mama ihr die Wunden, die sie sich gern zu zog, auch immer gleich ausgewaschen und verbunden.
    "Warte Papa. Ich nehme eine Decke weg, aber die Andere muss du über der Wunde lassen, sonst passiert noch was schlimmeres. Ich hol dir Wasser."
    Sofort sprang sie auf und sah nach, was sie finden konnte. Sie kam direkt mit dem Trinkschlauch, der zum Glück nicht kaputt war, zurück und ließ ihren Ppa trinken.
    "Du musst schön liegen bleiben. Aya hat dir irgendwie Blut von sich gegeben und ist nun völlig am Ende und Liam hat die ganze Nacht auf uns alle auf gepasst. Nun passe ich auf euch alle auf."
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 2:58 am

    Das beruhigte den lieben Drakon jedoch kein Stück. Luna gab ihm Wasser. Tatsächlich war er durstig, aber… nun, er würde sehen, ob das gut ging, aber letztlich nach zwei Schlucken, war es ihm schon wieder vergangen und er konnte gar nicht richtig begreifen, was Luna eben gesagt hatte: SIE passte gerade auf? Egal. Er streifte nun auch die andere Decke ab, als Luna ihm den Schlauch wieder absetzte und stöhnte leise, ehe er sich die Wölbung an der rechten Seite kurz anschaute. Sein Bauch war dunkelviolett. Die Einstichwunde selbst, war links und offenbar hatte sich rechts ansehnlich viel Flüssigkeit gesammelt. Liam hatte nicht so viel Erfahrung wie er und wusste auch einfach nicht, wie er ihm helfen konnte, aber Drakon sagte nun zu Luna oder eben irgendwem: „Kanüle…“
    Luna hatte gehört, wie Liam mit Aya über dieses Kanülendings gesprochen hatten, als sie ihm ihr Blut gespendet hatte und wusste daher, wie es aussah. Diese Beule jedenfalls sah überaus ungesund aus und hinderte ihn vielleicht auch am Atmen. Drakon jedenfalls stöhnte erneut und biss die Zähne zusammen.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 3:03 am

    Luna konnte ja nichts anders tun, als Papa das zu sagen, was sie wusste und ihm Wasser zu geben. Sie sah zu, was er da gerade machte und fand das die Wunde einfach ganz schrecklich aus sah.
    "Du wirst doch wieder gesund oder?"
    fragte sie unsicher, ehe sie nach der Kanüle suchte. Sie fand sie recht schnell und brachte sie ihrem Vater, der sicher wusste, was zu tun war, oder?
    "Papa? Was machst du denn jetzt damit?"
    Sie sah interessiert zu. Schließlich wollte sie lernen, damit sie ihrem Papa nächstes mal auch helfen konnte. Wenn sie zurück wären, würde sie sich mehr anstrengen und mehr lernen, damit sie sich nicht nur auf ein einzelnes Amt konzentrieren musste.
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 3:13 am

    Drakon verstand ihre Frage irgendwie, aber er reagierte sehr viel Später, nämlich als sie ihm die Kanüle schon brachte. Er nickte und sah sie an: „Mhm.“, machte er nur, ob er wieder gesund werden würde. Sie gab ihm das Ding und Drakon sagte nun angestrengt: „Halt… meinen Kopf hoch.“ Es schien ihm eine unendliche Anstrengung, diesen anzuheben und Luna gehorchte ihm, indem sie sich hinter ihn begab und seinen Kopf auf ihrem Schoß bettete. Mittlerweile sah Drakon auch wieder scharf und tastete kurz über seinen Bauch, ehe er seine Rippen befühlte und dann scheinbar irgendwas abzählte, ehe er die Kanüle einfach in seinen Leib rammte. Unmittelbar darauf floss Blut aus ihm heraus, und zwar sehr schnell. Er seufzte angestrengt und ließ die Hand wieder sinken. Das gesammelte Blut musste da raus und nun floss es ab und entspannte sowohl seine Bauchdecke, als auch die inneren Wunden. Es kam ihm vor, wie eine Wohltat. Er hatte die Augen wieder geschlossen und sagte schwach. „Das… machst du… großartig.“ Er hatte ihr nicht auf ihre Frage geantwortet, aber er lobte sie. Wofür? Nun das würde sie nicht wissen können, aber Drakon empfand Stolz, dass sie diese Situation so gut im Griff hatte. Sie war sieben! Jedes andere Kind wäre durchgedreht. Nach kurzer Zeit zog er die Kanüle wieder raus und ein feines Rinnsal von hallroter Flüssigkeit drang noch eine Weile heraus. Es war nicht mal mehr richtiges Blut, was an sich ein gutes Zeichen war, ach wenn Luna das nicht wissen konnte. Er hatte keine Kraft, sich wieder zuzudecken und das Loch nun irgendwie zu verarzten. Dann würde es eben so heilen müssen.
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 3:21 am

    Luna tat es richtig mit weh, wie ihr Papa da die Kanüle in den Leib schlug. Nun es war wohl eher ein ziemlich schneller Stich, als ein wirkliches Schlagen, aber für sie wirkte es ziemlich brutal. Im ersten Moment war sie entsetzt, als da Blut heraus lief, doch das änderte sich, als sie sah, wie die Beule langsam weg ging. Papa lobte sie, aber wofür? Sie hatte doch nur seinen Kopf auf dem Schoß. Sie merkte schnell, das er nicht so konnte und wieder schwächer wurde.
    "Papa? Soll .. soll ich das irgendwie ... verbinden? Ich meine .. etwas Verband drauf drücken oder so?"
    Sie hatte Angst ihm weh zu tun, aber sie würde ihn sicher nicht einfach so hier liegen lassen und das Risiko ein gehen, da da irgendwie Dreck in die Wunde kam.
    "Warte. ich bin sofort wieder da."
    Sie legte seinen Kopf kurz vorsichtig ab und deckte ihren Papa wieder zu. Nun konnte er ja schließlich nichts mehr dagegen tun, ehe sie sich wieder zu ihm begab und seinen Kopf wieder auf ihre Oberschenkel legte.
    "Kann ich noch irgendwas was für dich machen Papa?"
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    Beitrag  Drakon Di Nov 29, 2022 3:27 am

    Drakon musste lächeln, als sie ihn fragte, ob sie noch was tun konnte. Er sagte aber nichts dazu und schüttelte nur kaum merklich den Kopf. Er war so erschöpft, dass er versuchte, wieder einzuschlafen. Und so geschah bis zum frühen Nachmittag gar nichts mehr. Auch Aya brauchte viel Schlaf und Liam erwachte erst, als Aya sich regte. Sie war noch immer in seinen Armen und es fühlte sich so gut an. Nie hätte Liam geglaubt, dass er ein solches Gefühl hier draußen erleben könnte.
    Dann aber wurde er sich der Lage wieder bewusst und öffnete die Augen. Er sah Luna da sitzen, sah das Blut neben Drakon auf dem Boden und die Ausgangsseite des Transfusionsschlauches, der in dieser Pfütze lag. Er erschrak, sah aber, dass Drakon noch atmete, sprang nun aber auf und kam zu ihm. Er zog die Decke hoch und erkannte, was passiert sein musste. Er sah Luna ungläubig an. „Woher…?“
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    Beitrag  Aya Di Nov 29, 2022 3:42 am

    Luna hatte das Kopfschütteln von Papa kaum wahr genommen, dafür aber sein Lächeln: Es war wohl alles gut, so wie es die Situation gerade zu ließ. Luna sah wieder durch die Gegend. Man war das langweilig. Sie musste sich aber konzentrieren und konnte nun gewiss nicht hin gehen und machen, was sie wollte. Hier draußen gab es ganz andere Regeln, als in der Festung und diese nicht zu befolgen, könnte für alle nur noch größere Schwierigkeiten mit sich bringen. Das Spiel, welches sie mit ihren Freunden in der Festung ab und zu spielte, nämlich auf Expedition zu gehen oder in eine Schlacht zu ziehen, oder eben auch schon mal Diplomaten zu sein, bekam hier Draußen eine ganz neue Bedeutung. Es war kein Spiel und es war sehr viel gefährlicher, als sie es sich je hatten ausmalen können. Liam wachte auf. Sie bemerkte es daran, wie sich die Decke bewegte. Lächelnd sah sie ihn an, als er kam. Natürlich bemerkte er die Kanüle und das Blut. Er sah sich das ganze an und ...
    "Papa sagte Kanüle, also hab ich sie ihm gegeben. Er hat das selbst gemacht."
    Nun gelogen war das nicht und sie wollte keine Lorbeeren für etwas einstreichen, das sie nicht getan hatte.
    "Geht es dir besser Liam? Und was ist mit Aya?"

    Aya schlief tief und fest. Ihr versuch Drakon das Leben zu retten, hatte sie bis an die Grenzen getrieben, was nun natürlich ihren Tribut forderte. Sie kuschelte sich an Liam, als sie Wärmequelle spürte, wurde aber nicht wach. Als er nun auf stand, verzog sie das Gesicht als störe sie etwas und gab einen enttäuschten Laut von sich. Als es nun nicht mehr so schön warm war, blinzelte sie kurz vor sich hin, ehe sie die Augen öffnete. Sie fühlte sich, als wäre sie von einer Horde Kriegern überrannt worden. Ihr war kalt und sie war müde. Denn noch ... Drakon musste es viel schlechter gehen, als ihr. Aa konnte Luna hören, die Liam gerade fragte, wie es ihm und ihr ging. Aya rollte sich etwas zusammen. Sie konnte nicht behaupten, das sie sich wie das blühende Leben fühlte, aber eben deutlich besser als ihrem Freund Drakon.
    "Mir ist kalt,"
    gab sie recht leise von sich.

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