Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 13 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 8:58 am

    Nun für Kinder war alles Magie, was sie nicht verstanden. Aber ja. Vaelastrasz wirkte Magie und eine Weile geschah absolut nichts, dann aber war es plötzlich dunkel. So dunkel, dass niemand mehr irgendwas sehen konnte. Auch Luna nicht. Es war so dunkel als seien alle beteiligten plötzlich blind. Oder waren sie vielleicht blind? Und dann war da noch was. Stille. Enorme schwere Stille Aya fühlte Liams Hand nicht mehr. Kein Laut entsprang ihrer Kehle.
    Eine unerträgliche Ewigkeit, wie es schien, hielt dieser Zustand an, doch dann: Aya hörte ein entferntes Rufen. Es war ihr Name? War das Liam? Die Dunkelheit wurde heller und ihre eigene Stimme kehrte zurück. Ebenso ihre anderen Sinne, wenn auch nur langsam. Von ihrem „Freund“ fehlte jede Spur. Aber… der Karren, Liam und Drakon waren hier. Es war der gleiche Ort wie zuvor. Es war die gleiche Tageszeit. Drakon sah seine Freunde an. „Wo ist er?“ Als ob sie ihm antworten könnten. Er sah sich um. „Wir sind in den schwarzen Landen.“
    „Was hat er mit uns gemacht? Ich war meiner Sinne beraubt.“, sagte Liam. Er hielt noch immer Ayas Hand, ließ diese nun aber schnell wieder los. Vielleicht war es ihr unangenehm und jetzt war es ja auch nicht mehr notwendig. Er sah sich ebenfalls um.
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 9:08 am

    Alles war dunkel. Wirklich alles. es war, als wäre sie in einen unendliche tiefen Brunnen gestürzt, doch das Gefühl des Fallens fehlte. Jemand schien sie ins Nichts geschleudert, in dem sie nicht einmal mehr sprechen konnte. Aya schloß die Augen automatisch, doch es änderte sich nichts. Es war finster, es war still und nichts was sie sagen wollte, verließ ihren Mund. Es gab nicht einmal mehr ein Gefühl, welches sie empfinden könnte. Panik machte sich für einen Moment in ihr breit, bis sie aus sehr weiter Ferne Liams rufen hörte. Er rief sie doch, oder? oder war das Drakon? Nein ... Es war Liam. Sie begann wieder zu sehen, zu fühlen und schließlich standen sie genau da, wo sie zuvor gewesen waren. Es schien als habe das ganze nur einen Moment angedauert. Alle waren da, Liam, der Karren, Drakon, nur von dem Fremden fehlte jede Spur. Aya war ganz verwirrt und nahm nicht einmal wahr, das Liam ihre Hand los ließ. Sie legte ihre Hand an ihre Stirn, schloß erneut die Augen und öffnete sie äußerst nachdenklich.
    "Was zum Henker war das denn bitte? Hab ich geträumt? Wo ist er hin? Haben wir den Kerl nicht eben noch getroffen, oder hab ich mir das alles nur eingebildet?"
    Aya zweifelte ernsthaft an ihrem Verstand.
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    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 9:18 am

    Drakon sah sich um. Es sah aus, wie der Ort an dem sie eben noch gewesen waren, aber etwas stimmte nicht. Liam blickte sich ebenfalls um und sagte schließlich: „Wo ist er hin?“ Auch Drakon hatte das schon gefragt und schließlich verbesserte sich Liam, indem er sagte: „Oder muss die Frage eher lauten, wo sind WIR hin?“ Drakon nickte nachdenklich. „Wir sind am selben Ort, aber alles um uns herum ist anders. Das heißt wohl ehr nicht, wo sind wir, sondern WANN sind wir.“ Liam sah ernst aus und nickte. Das wollte er uns zumindest weis machen, ich sehe nur einen Weg, es herauszufinden.“ Drakon nickte und beide Männer sagten nahezu gleichzeitig: „Zurück zur Festung.“ Drei verdammte Tage verschwendet. Und wo war der Kerl nur hin?! Er hätte doch wenigstens ein paar Anweisungen geben können! Liam konnte ihn schon jetzt nicht mehr leiden.
    Drakon versuchte nun also einen Weg zu finden und sie reisten bis zum frühen Abend, als Drakon anhielt und signalisierte, dass alle stehen bleiben sollten. Er zog seine Waffe und deutete nach vorne. Dort lag ein „Langer Schatten“ Drakon bewegte sich vorsichtig auf ihn zu und als er ihn fast erreicht hatte, erhob sich dieser und Drakon teilte ihn längs nach unten in zwei Hälften. Dann steckte er sein Schwert wieder weg. Liam hatte den Schatten gesehen, aber ihn für einen gewöhnlichen Schatten der Felsnadel gehalten, der gerade über das Land fiel. Erneut wurde ihm bewusst, wie versiert Drakon war.
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 9:29 am

    Aya war noch immer verwirrt, aber auch ihr dämmerte schließlich, das sich irgendwas getan hatte. Benommen sah sie die beiden Herren der Schöpfung an, ehe sie dieses Gefühl abschüttelte und sich mit ihnen wieder auf den Weg zurück zur Festung machte, wie sie es schon gesagt hatten.
    Luna hockte nach wie vor in ihrem Versteck. Was immer da gerade passiert war, sie fühlte sich ein wenig elend. Ihre Knochen schmerzten langsam, weil sie sich kaum bewegen konnte, ohne irgendwie auf zu fallen- Als sie hörte, was Liam und ihr Vater so sagten, stieß sie genervt die Luft aus. Dafür war sie die ganze Zeit versteckt geblieben? Das war ja wohl nicht ihr Ernst. So ein Scheiß. Wäre sie dann doch besser bei Mama geblieben und hätte ihr geholfen, aber ... so konnten sie vielleicht rechtzeitig wieder da sein, um die Geburt ihres Geschwisterchens zu erleben. Erst mal konnte sie jetzt nur wieder nach draußen sehen, zwischen den Taschen hindurch. Da änderte sich aber auch nicht viel.
    Am Abend blieb der Karren plötzlich stehen. Aya suchte mit geübten Blick nach gefahren. Das da irgendwas sein musste war wohl deutlich genug. Drakon teilte einen Schatten ... einen 'langen Schatten', wie sie ihn aus seinen Büchern kannte. Wow ... dieses Wesen war ... es tat Aya irgendwie ein wenig leid. Es wollte sich nur verteidigen, aber es hätte sie alle wohl getötet, wenn Drakon es nicht zuerst getötet hätte.
    "Gehen wir weiter, oder wollen wir hier unser Nachtlager aufschlagen?"
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    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 9:37 am

    „Lange Schatten sind Einzelgänger und haben ein extremes Revierverhalten. Einen besseren Lagerplatz finden wir nicht, da sich hier wohl keine anderen Wesen blicken lassen.“ Liam folgte den Ausführungen und lauschte gebannt. Auch ihm brannte die Frage auf den Lippen, ob man den Schatten nicht hätte umgehen können und als ob Drakon Gedanken lesen könnte, sagte er nun. „Sie sind kaum oder fast gar nicht vernunftbegabt. Sie werden nur von ihren Instinkten gesteuert und greifen alles und jeden an. Auch die eigenen Artgenossen.“ So viel dazu.
    Er nahm also die Schlafmatten vom Wagen und griff in den Proviantbeutel. Er stellte fest, dass Obst fehlte. Kurz sah er zu seinen Kameraden, die aber mit dem Errichten des Lagers beschäftigt waren und schließlich zuckte er die Schultern. Vielleicht haben sie sich nachts was davon gegönnt.
    Er nahm Rationen heraus und legte sie auf je eine der Matten. „Bleibt wachsam. Die Wacheinteilung: Liam - Aya, Aya – ich und Liam und ich.“ Vorher würden sie aber noch gemeinsam essen.
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 9:52 am

    Selbst Luna lauschte ganz aufmerksam. Sie hatte die Bücher, die Papa geschrieben hatte ja auch schon von Mama vorgelesen bekommen, aber ihn von diesen Wesen direkt berichten zu hören, war eine ganz andere Sache. Sie nahm sich zwei von dem eingepackten Obst, legte sich dann gemütlich hin und bis in den Apfel. Langsam konnte sie das kaum mehr sehen. An das Brot wagte sie sich nicht so recht, denn das musste für die Anderen noch reichen und so klein wie sie war, reichte etwas Obst und rohes Gemüse durchaus aus. Sie hörte, wie ihr Vater die Sachen vom Karren zog und in den Beutel mit dem Obst griff. Seine Hand verharrte einen Moment, als würde er etwas prüfen wollen, doch dann ging er wieder zu den Anderen. Man ... das war knapp. Sie waren zwar auf dem Weg zurück, nur ... nein. Mama würde sie eh verraten. Als würde sie das Papa nicht erzählen. Hm ... da musste sie wohl den richtigen Augenblick abwarten, sich wirklich bemerkbar zu machen, oder sich zu zeigen. Er teilte gerade die Wachen ein. Toll ... immer die selbe Einteilung. Wie sollte sie sich denn da noch groß raus schleichen? Und ihre Blase drückte auch langsam mal wieder. War schon schwer genug den größeren Ballast zu verscharren, aber wenn sie pinkeln musste ... das Plätschern könnte ganz schön verräterisch sein in dieser Stille hier. Zeit die Gunst der Stunde zu nutzen, wo sie alle zu beschäftigt waren, auf den Karren zu achten.
    Aya und Liam richteten soweit alles her. Endlich konnten sie wieder zurück, aber es hatte einen bitteren Beigeschmack. Irgendwas schien Drakon ja sehr zu schaffen gemacht zu haben. Was immer es war, es sollte sie nicht kalt lassen, hm?
    "Also gut. Dann wachen wir zuerst. Ruh dich aus Drakon."
    Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Sie würde nicht mehr gegen an reden, das er sich mehr schonen sollte, solange sie noch in diesen schwarzen Landen waren.
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    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 10:06 am

    Drakon legte sich also hin, nachdem er aufgegessen hatte und versuchte zu schlafen. Liam saß mit Aya zusammen Rücken an Rücken und irgendwann sah Liam in den Himmel. Einen Moment schwieg er. Wie navigierte Drakon hier? Sie konnten den Himmel nicht sehen. Es schien in den Schwarzen Landen irgendwie immer bedeckt.
    „Was meinst du, ist er wirklich in unserer Zeit geblieben und hat nur uns geschickt? Ist was schiefgegangen?“ Sie wusste die Antwort natürlich nicht, aber spekulieren konnten sie beide. „Ich hoffe, er wusste, was er da tat.“ Dann setzte er sich wieder normal hin. „Ich hoffe Drakon kann die Geburt seines Kindes erleben.“
    Er stützte seine Hände neben sich und berührte dabei versehentlich Ayas Hand. Gleich zog er sie zurück und sagte: „Verzeihung.“ Er schloss die Augen kurz und schimpfte sich innerlich einen Vollidioten. Warum hatte er das gesagt und das ganze nicht einfach auf sich beruhen lassen? Egal. Er musste wachsam bleiben.

    Später weckte Liam dann Drakon und er übernahm mit Aya die Wache. Er gähnte herzhaft, schien dann aber wachsam und setzte sich nun auch mit dem Rücken zu Aya. Er war viel muskulöser als Liam, wenn auch nicht mehr ganz so sehr, wie zu seinen Hochzeiten. „War irgendwas?“
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 10:22 am

    Während Drakon schlief, hielten sie also Wache. Aya spürte Liams Rücken an ihrem. Er war nicht so breit, so muskulös wie Drakon, aber denn noch gut gebaut. Das war es allerdings nicht, was ihn so faszinierend für Aya machte. Sie kannten sich schon lang, doch Aya wusste immer noch nicht, wo sie bei ihm dran war. Vermutlich ewige Freunde. Egal. Sie spürte, wie er gen Himmel sah. Auch sie hatte sich schon gefragt, wie Drakon hier navigieren konnte. Ob er sich diverse Marken setzte? Wie auch immer. Liams Frage ließ sie aufhorchen.
    "Ich hoffe doch das er wusste, was er tat. Es wäre sicher merkwürdig sich selbst über den Weg zu laufen, egal, ob nun älter oder jünger."
    Bei dieser Aussage musste sie schmunzeln, was Liam sicher hörte.
    "Vielleicht hat er die Zeit ja auch gar nicht geändert?"
    Sie spürte, wie Liams Hand die Ihre berührte, sie aber sofort weg zog und sich entschuldigte. Am liebsten hätte sie ihn jetzt angefahren, aber was brachte das schon. Man konnte eben nichts erzwingen und wenn er nun einmal nicht so für sie Empfand, war es eben so.
    "Beim Training entschuldigst du dich doch auch nicht, warum dann jetzt?"
    Selbst wenn er die Frage nicht beantworten würde, wäre es nicht sonderlich schlimm. Sie dachte sich nichts dabei. Ihre gemeinsame Wache näherte sich dem Ende und so wurde Liam nun von Drakon abgewechselt. Sie schüttelte auf Drakons Frage hin den Kopf. Die Wache verlief ruhig, bis sie plötzlich ein Kind schreien hörten. Sofort sprang Aya auf. Diese Stimme die nach Papa rief, kannte sie doch zu gut. Erschrocken sah sie zu Drakon.
    "Luna? Wie kann sie ... "
    Sofort rannte sie zum Karren.

    Luna lag in ihrem Versteck, wurde aber von schrecklichen Träumen geplagt. Sie träumte von dem Schatten, von einer brennenden Burg und von riesigen Flammen, die vom Himmel fielen. Es erschreckte sie so sehr, das sie im Schlaf auf schrie und weinte.
    "Papa! Papa hilfe!"
    rief sie und setzte sich auf. Sie schlief mit offenen Augen, so das sie gar nicht merkte, das sie sich gerade verraten hatte.
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    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 10:34 am

    Drakon sah in die Dunkelheit. Er erwartete eigentlich nicht, dass sie angegriffen würden, wegen des langen Schattens, aber man konnte ja nie wissen. Eben wollte er etwas sagen, als er wieder innehielt. War da nicht ein Rascheln? Er sah zum Karren und wollte eben ansetzen zu fragen, ob Aya das auch hörte, als er jemanden auf quietschen hörte. Die kleine Luna richtete sich auf und rief nach ihrem Vater, der einen Augenblick wie paralysiert war, weil er das hier nicht für echt hielt. „Aya! Weg da!!“, rief er nur. Er vermutete einen Trick, eine Illusion oder sonst irgendwas aber ganz sicher hielt er das da nicht für seine Tochter. Er sprang auf und zog anstatt zu dem Kind zu rennen seine Waffe und sah sich nach einer Kreatur um.
    Auch Liam war aufgesprungen, weil Lunas Geschrei ihn geweckt hatte. „Was… zum…?!“ Drakon betrachtete Luna argwöhnisch. Nein, das konnte nicht sein. Das war einfach nicht möglich!
    Drakon kannte sich gut hier draußen aus und er wusste, dass dieses Land einen wahnsinnig machen konnte. Illusionen und Tricks waren gute Methoden der Schattenkreaturen, unachtsame Wächter in die Irre zu führen und abzulenken Aber nicht mit ihm! „Wo bist du?“, fragte er leise und meinte wohl den Verantwortlichen für diese Illusion.
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 10:44 am

    Aya war es, die sich nicht gerade vorbildlich vorsichtig verhielt. Es war wohl ihrem Mutterinstinkt geschuldet, obwohl sie selbst keine Kinder hatte, das sie direkt zum Karren rannte und die Sachen um Luna weg zog. Das Mädchen sah sie an, tränen überströmt und rief nach ihrem Vater, der sie offensichtlich für irreal hielt, denn er stand mit der Waffe da und suchte nach jemandem Wäre das alles nicht echt, dann würde Aya nicht gerade die kleine Hand von Luna abfangen, die nach ihr schlug und sich zu wehren versuchte, als Aya nun hoch kletterte, um die kleine Luna hoch zu ziehen und in die Arme zu nehmen. Sie stand da und drückte sie an sich, damit sie auf hörte zu rufen, denn da konnte durchaus Wesen an locken, die ihnen ans Leder wollten.
    "Luna ... Luna beruhige dich. Was machst du hier? Wie bist du denn hier her gekommen?"
    redete Aya leise auf sie ein. In dieser Dunkelheit konnte weder Liam noch Drakon sie kaum sehen, oder?
    Luna weinte noch immer, wurde sich aber nun langsam bewusste, dass sie gehalten wurde. Aya war es .. die bei ihr war, nicht ihr Vater. Sie war noch viel zu verstört um zu realisieren, das sie nun erwischt worden war. wenigstens umklammerte sie nun auch Aya, die sie hielt und versuchte zu beruhigen. Wie sie hier her gekommen war? Im Moment konnte sie nichts anderes als weinen.
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    Beitrag  Drakon So Nov 27, 2022 10:52 am

    „Aya!“, doch sie hörte gar nicht auf sie. Sie ging zu der Illusion, die offenbar keine war. Zumindest keine körperlose. Ein Schattenwesen in Verkleidung? Drakon trat schnellen Schrittest dazu und wollte Aya von dem Ding wegreißen, aber schon umklammerte sie das kleine Mädchen und wollte es nicht mehr hergeben. Das hier war trotzdem unmöglich. Nun… vielleicht nicht unmöglich aber höchst unwahrscheinlich!
    Trotzdem zog Drakon nun Luna und Aya auseinander. Nicht sehr sanft wohlgemerkt, aber auch nicht schmerzhaft. Dazu hatte er sein Schwert weggesteckt und betrachtete Luna nun überaus argwöhnisch. Sie hatte eine feste Form und sie sah seinem Kind, wie aus dem Gesicht geschnitten. Das war… nicht möglich. Selbst wenn sich ein Wesen in ein Mädchen verwandelt hätte, wie könnte es eine exakte Nachbildung seiner Tochter erschaffen, außer durch Gedankenübertragung. Drakon war verwirrt und er fragte sich was hier los war. Auf der anderen Seite hätte spätestens JETZT zugeschlagen, was auch immer hier diesen Trick vollführte. Es blieb also nur ein Schluss übrig: Das hier WAR Luna.
    Drakon sah sie regelrecht schockiert an. Sie stand vor ihm. Mit tränennassem Gesicht und er ging auf ein Knie, er stellte die gleichen Fragen, wie Aya, nur dass er sie nicht zu Ende formulierte: „Was…? Wie…?“
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    Beitrag  Aya So Nov 27, 2022 11:01 am

    Aya wurde ja mal fuchsteufelswild, als Drakon sie von Luna trennte und sie behandelte, als sei sie ein Feind. Das arme Kind.
    "Du Idiot! Das IST Luna und kein Schreckgespenst!"
    zischte sie ihn an, um nicht doch noch irgendwas an zu locken.
    Luna war völlig schockiert, als sie von Aya weg gerissen wurde und ihr Vater sie so sonderbar an sah. Mit schreckgeweiteten und tränenüberströmten Gesicht sah sie ihn an. ihre Unterlippe zitterte und verzog sich schon zur nächsten Heulattacke, als er endlich auf ein Knie herab ging und sie endlich erkannte. Luna fiel ihm um den Hals und schluchzte in seine Rüstung, als er sie endlich hielt. Sie war noch ganz vom Traum fertig und nur froh, das ihr Papa da war und sie in den Armen hielt.
    "T-tut - tut mir - schluchz- so leid,"
    brachte sie schluchzend heraus. Sie war vollkommen aufgelöst und wollte gerade nichts weiter, als bei ihrem Vater sein.
    "Sie wird die ganze Zeit da gewesen sein, nur ... warum haben wir nichts gemerkt?"
    meinte Aya.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 5:39 am

    Drakon war so verstört, dass er seine Tochter reflexartig in die Arme nahm. Natürlich nahm er sie in die Arme. Sie war schließlich seine Tochter. Was hätte er sonst tun sollen. Einen Moment noch lies er den Schock auf sich wirken und seine Gedanken wirbelten umher, wie ein Orkan. Luna schluchzte herzerweichend und er empfand dabei natürlich den elterlichen Schmerz, den jeder Vater empfinden würde. Dann aber machte sich ein anderes Gefühl in seiner Brust breit. Zum einen traf ihn die Erkenntnis, wie ein Schlag, dass seine spitzbübische Tochter ihm IN die SCHWRZEN LANDE gefolgt war! Und zum anderen bemerkte er seinen maßlosen Ärger darüber. Es war nicht wirklich Zor oder Wut, aber ärgerlich war er schon. Sehr ärgerlich. Einen Moment noch ließ er Luna, bis sie sich halbwegs von ihrem Alptraum erholt hatte. Aber dann umfasste er beide ihre Schultern und drückte sie ein Stück weg, um sie ansehen zu können. Luna hatte ihren Vater schon in den verschiedensten Stimmungen erlebt. Er war nie wirklich zornig oder wütend auf sie gewesen, aber was sie jetzt sah, war neu. Sie hatte das Gefühl, dass nur ein falsches Wort dazu führen könnte, dass er explodierte. Drakon hingegen suchte nach Worten, die annähernd beschreiben konnten, was er ihr zu sagen hatte.
    Liam betrachtete das ganze gelassen und beinahe kühl. Auch er war sehr enttäuscht von Luna, dass sie ihnen gefolgt war. Sie kannte die Regeln! Sie wusste, dass es hohe Strafen darauf gab, wenn ein Wächter die Festung einfach so verließ. Und da Eltern bekanntermaßen für ihre Kinder hafteten… Sie hatte ihren Eltern da ganz schon Mist eingebrockt. Er sagte lediglich zu Aya: „Na vermutlich, weil du sie im Schleichen unterrichtet hast.“ Das sagte er nicht irgendwie abfällig oder so. Er war sogar ziemlich beeindruckt, wie gut Luna das schon beherrschte.
    Schließlich schien Drakon nun doch seine Sprache wiederzufinden und er sagte erstaunlich ruhig: „Wieso bist du hier, Luna?“ Er wollte immerhin erst Mal den Grund wissen, ehe er sie rund machte.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 5:52 am

    Aya selbst wusste so gar nicht, was sie dazu sagen sollte. Eigentlich war Luna doch gut erzogen und sollte doch wissen, das sie nicht einfach so abhauen konnte und würde Tessa würde sich wahnsinnige Sorgen machen. Anders herum konnte sie sich denken, warum sie einfach so in den Karren gekrochen war. Was sie wirklich beeindruckte war, das Luna bis eben nicht bemerkt worden war. Sie war wohl die Einzige hier, die verstand, was Luna durch machte, wenn ihr Vater nicht da war. Aya hatte zwar ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern, freute sich auch sie zu sehen, aber zu ihrer Mutter war das Verhältnis bei weitem nicht so herzlich, wie das von Drakon zu Luna, was mit daran lag, das ihre Mutter auch immer wieder weg musste. Sie war eben eine Botschafterin. Vater war auch viel beschäftigt und so hatte Aya schnell und früh gelernt, allein klar zu kommen. Nicht das sie ihre Eltern nicht liebte, aber sie wusste, wie sich Luna fühlte, wenn Drakon immer wieder weg gegangen war und nun schon wieder weg wäre, ohne eine Zeitangabe zu machen. Liams Lob ließ Aya kurz zu ihm schauen, ehe sich eine leichte Röte auf ihre Wangen legte und sie geschmeichelt lächelnd zu Boden sah. In der Tat hatte Luna einige Talente, von denen Andere wohl nur zu träumen wagten.
    Luna schluchzte noch immer. Es tat gut, das ihr Vater sie in den Armen hielt. Das beruhigte sie auch bald etwas. Natürlich hatte sie nun ein sehr, SEHR schlechtes Gewissen, aber das ließ sich eh nicht ändern. Wie sie es gelernt hatte, und beherzigte, würde sie nun dafür einstehen, was sie getan hatte. Sie sah zu Boden.
    "Ich wollte bei dir sein ... weil ich Angst hatte, das du so lange weg bist, das du uns vergisst,"
    antwortete sie, was ja eigentlich nicht mal gelogen war.
    "Mama hat mich immer bei sich .... aber du bist so oft und so lange weg, das ich dachte .... dieses Mal kann ich bei dir sein ... und mehr lernen, als in einem Klassenzimmer,"
    erklärte sie sehr Schuldbewusst und sehr leise.
    "Ich hab Mama uach einen Brief da gelassen, damit sie sich nicht sorgt. Alle kümmern sich um sie ... ich wäre doch eh nur im Weg, egal ob bei dir oder bei ihr."
    Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie konnte ihren Vater gerade nicht an sehen. Er war so enttäuscht von ihr .... das ertrug sie nun einfach nicht.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 6:36 am

    Drakon holte tief Luft und schloss die Augen dabei leicht. Dann ließ er sie reguliert wieder ausströmen und sah Luna fest an. „Sieh mich an!“ Sie tat es nach einem sehr kurzen Zögern. Sie ertrug seinen Blick kaum.
    „Hast du eine Vorstellung davon was du getan hast? Was du deiner Mutter angetan hast?“ Er ließ die Aussage etwas wirken, wollte aber eigentlich keine Antwort. „Sie sitzt zuhause und weint sich vor Angst die Augen aus dem Kopf!“ Das war Spekulation, aber selbst, wenn sie nicht geweint hat, sie würde ganz sicher noch. Nämlich je länger sie brauchen würden. „Du befolgst meine Anordnung nicht und das auch noch mit Absicht! Luna, du WEIßT, dass es unter schrecklichen Strafen steht, die Schwarzen Lande unerlaubt zu betreten! Haben Mama und ich nicht schon genug Ärger? Willst du, dass wir im Kerker landen?“ Er holte erneut Luft, um sich zu beruhigen. „Wer hat dir beigebracht, dass es besser ist, sich zu entschuldigen, als um Erlaubnis zu fragen, hm?“ Auch eine Frage, die keiner Antwort bedurfte und streng genomme hatte Drakon es auch drauf, einfach Dinge zu tun und sich später dann zu rechtfertigen. „Hältst du das alles für ein Spiel? Hier draußen sterben Leute! Du bist 7 Jahre alt. Was glaubst du kannst du hier ausrichten? Was lernen? Du bist hier eine Gefahr für dich, für mich und für Aya und Liam.“ Luna konnte ihm scheinbar nicht länger in die Augen sehen und so sagte er: „Du sollst mich ansehen!“ Widerwillig gehorchte sie ihm noch einmal. „Die Götter wissen, dass auch ich meinen Eltern hierher folgen wollte. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Regeln sind aber Regeln und sie existieren nicht zum Spaß.“ Am Ende war er nun sogar etwas ruhiger. Er umfasste ihre Schultern etwas fester, aber nicht schmerzhaft und setzte am ende ernst, aber nicht mehr ganz so aufgebracht: „Luna, wie könnte ich euch vergessen? Du und deine Mutter und auch dein Geschwisterchen… ihr seid mein Leben. Ohne euch sterbe ich.“ Er ließ das wirken. Er machte sich schon jetzt unfassbar große Sorgen, wie er Luna durch diesen Schlamassel bringen könnte. Er wusste schon jetzt nicht, wie er sie beschützen sollte, was auf sie zukäme und wann sie zurück wären. Er war nicht nur enttäuscht. Er hatte schlichtweg Angst. Schreckliche Angst. Und zum ersten Mal verspürte er den Drang, sich bei seinen Eltern zu entschuldigen.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 7:20 am

    Nein ... Wie sollte eine Siebenjährige eine Vorstellung von den Gefahren hier draußen haben, oder auch nur ansatzweise davon, welche Schwierigkeiten sie verursacht hatte? Natürlich hatte man es ihr immer wieder gesagt, aber das war in einem Moment wichtig, im nächsten jedoch nicht so schlimm, wie es klang. Als Kind machte man es sich nicht klar, was wirklich schlimm war und welche Konsequenzen das hatte. Noch nie hatte sie ihren Vater so wütend gesehen, noch nie war er so böse auf sie gewesen. Luna konnte Angst und Ärger nicht voneinander unterscheiden, denn für sie hatte ihr Vater doch nie Angst. Er war groß, stark und mutig, wie sonst niemand in der Festung. Ihre Mutter saß natürlich zuhause und weinte, doch das war ihr doch gar nicht in den Sinn gekommen. Sie liebte ihre Eltern, aber Mama war im Moment so mit den Vorbereitungen für das Baby beschäftigt, das Luna das Gefühl hatte, ihr nur im Weg zu sein. Keiner der beiden anderen Anwesenden sagte ein Wort, was das ganze nur noch schlimmer machte. Luna spürte den Druck ihres Vaters an den Schultern. Sie sah auf, als er sie dazu aufforderte. Es ging ihr so schlecht damit, ihren Vater so enttäuscht zu haben, ihre Mutter so verletzt zu haben.
    "Ich habe an den Ärger nicht gedacht,"
    gab sie leise zu.
    "Es tut mir wirklich leid .... Ich kann mich wieder auf dem Karren verkriechen, so das mich niemand sieht ... Dann bin ich auch nicht im Weg,"
    erklärte sie niedergeschlagen.

    Aya sah und hörte sich das ganze einfach an. Luna tat ihr schon leid, aber sie musste auch Drakon recht geben. Natürlich erinnerte Lunas Verhalten sie an Drakon, aber das würde sie ihm erst sagen, wenn das Kind schlief.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 7:40 am

    Luna sprach von dem Karren, in dem sie sich versteck gehalten hatte. „Das ist das nächste!“, erklärte er. „Was, wenn wir den Karren hätten zurücklassen müssen? Was hättest du dann gemacht? Ganz alleine in den schwarzen Landen?“ Sie wäre ohne Zweifel gestorben. Drakon wusste natürlich nicht, dass Vael das niemals zugelassen hätte. Er hing an der Kleinen. Er hing an allen Nachkommen Drakons. Und Tessa mochte er auch. Sie hatte ihn immer akzeptiert und ihn geschätzt und verteidigt.
    Jedenfalls seufzte Drakon nun tonlos und langgezogen. „Du bist niemandem im Weg, Luna. Deiner Mutter nicht und auch sonst niemandem.“ Das stimmte nicht. Hier draußen war sie ein Klotz am Bein. Wie sollte sich Drakon auf sich und seine Aufgabe konzentrieren, wenn er die ganze Zeit auf Luna achten musste. Ihr Plan mit dem Karren hinkte, denn im Zweifel hätte Drakon diesen zurücklassen müssen und später eventuell wieder abholen können, wenn sie die Flucht hätten ergreifen müssen. Wie auch immer. Jetzt jedenfalls rieb er sich die Nasenwurzel und dann mit einem Finger der rechten Hand ein wenig überseine Stirn über der linken Braue. Er machte das immer, wenn er angestrengt nachdachte. Er sagte: „Die Kreaturen müssen dich nicht sehen, um zu wissen, dass du da bist.“ Soviel zum Verstecken. Drakon sah Luna wieder an. Ändern konnte er es jetzt sowieso nicht mehr. „Sollten wir irgendwie angegriffen werden, versteckst du dich unter dem Karren.“ Dort kamen zumindest die größeren Wesen schlechter hin und es war leichter zu verteidigen. Er sprach wieder viel ruhiger, aber immer noch deutlich gereizt. „Hast du mich verstanden?“
    Liam hielt sich weiterhin zurück. Er war sich zwar keiner Schuld bewusst, aber auch er hatte keine Lust auch noch sein Fett wegzubekommen.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 7:52 am

    Luna sah aus wie ein begossener Hund. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte. So weit dachte sie doch gar nicht. Schließlich nickte sie aber, als Drakon sie zurecht wies, das sie unter den Karren kriechen sollte, sollte ein Angriff statt finden. Woher sollte sie denn wissen, wie es hier draußen war, wenn sie nie mit durfte?Überhaupt kannte sie doch nur die Festung. Sie war zum ersten Mal da raus gekommen. Eigentlich wusste sie doch nur von den Mauern und von Bildern, wie es anderswo war. Natürlich auch von Erzählungen. Im Moment jedenfalls, wollte sie ihrem Vater nicht noch größeren Kummer bereiten, weshalb sie sich hütete auch nur noch einen Ton von sich zu geben. Erst mal abwarten, was er nun sagen würde. Einzig drehte sie sich zu Liam und Aya um, sah sie Beide verloren aber um Verzeihung heischend an und meinte:
    "Es tut mir leid ... das ich euch allen so viel Ärger mache."
    Eine weitere träne kullerte ihr über das Gesicht, die sie gleich wieder weg wischte.

    Aya wusste, wenn sie jetzt was sagte, ihn mit der Kleinen verglich, würde die Diskusion nur auf sie überspringen, also blieb sie ruhig. Selbst Liam schien zu wissen, was ihn erwartete, wenn er etwas sagte. Aya sah nun zu Luna.
    "Weißt du ... was du getan hast, wäre nicht zu entschuldigen, wenn du älter wärst, aber ich habe dich für klug genug gehalten, dich an die Regeln zu halten. Ich hoffe, das du deine Strafe später nicht all zu schlimm aus fällt. Höre darauf, was dein Vater dir sagt und morgen sehen wir dann weiter, wenn er es denn genau so sieht. Ihr braucht Schlaf, du und Liam."
    Aya nahm sich vor, Drakon die Last ein wenig ab zu nehmen und Luna bei sich zu behalten, damit er sie in Ruhe zurück bringen könnte. Natürlich würde er darüber seine Aufgabe als Vater nicht vergessen und auch weiterhin Angst haben, aber wenigstens war er nicht allein mit dem Kind hier draußen. Das wäre deutlich schlimmer gewesen.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 8:00 am

    Luna war einsichtig, nickte hin und wieder und sah ganz bedröppelt aus. Aya meldete sich nun zu Wort und Drakon fiel nun auch wieder ein, dass sie und Liam auch da waren. Sie war im Großen und Ganzen auf seiner Seite, aber das kümmerte ihn auch gar nicht. Er sagte es nicht, aber er dachte sich, dass es auch jetzt, wo sie so klein war, nicht zu entschuldigen war! Aber das hätte er der Kleinen nun auch nicht an den Kopf geworfen. Als Aya zu Ende gesprochen hatte, sagte Drakon nun. „Liam, es wäre nett, wenn sie bei dir schlafen könnte, solange ich Wache halte.“ Liam nickte und würde keine Widerworte an ihn richten. „Na komm.“, sagte er zu Luna. „Ich nehme deine Entschuldigung zwar an, junge Dame, aber ich bin genauso enttäuscht.“ Er streckte ihr die Hand hin, sodass sie zu ihm kommen könnte, um sich bei ihm anzukuscheln. Drakon wendete den Blick zu Aya. „Und jetzt zu dir.“ Er sah nun sogar irgendwie noch… ärgerlicher(?) aus als bei Luna, die es vielleicht wirklich einfach nicht besser gewusst hatte: „Wenn du noch mal einen Befehl von mir hier draußen verweigerst, kannst du dich warm anziehen!“ Liam schluckte, als er das hörte.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 8:39 am

    Luna akzeptierte auch, das sowohl ihr Vater, als auch Aya und Liam von ihr sehr enttäuscht waren. Sie nahm Liams Hand und ging schließlich mit ihm. Sie hatte natürlich Gewissensbisse und dachte an ihre Mutter. Sie konnte sich ja nicht ausmalen, wie schlimm es sein konnte, wenn ein Kind nicht nach Hause kam und als Vermisst galt. Das ihre Nachricht das nicht besser machte, war ihr in dem Moment ja gar nicht klar gewesen. Sie kuschelte sich nun bei Liam ein und weinte nun ganz leise, bis sie schließlich schlief. Sie hatte es doch nicht böse gemeint, aber ein Kind musste nun einmal lernen, das etwas, was man nciht böse meinte, durchaus böse enden konnte.

    Aya sah Drakon schließlich durchdringend an. Sie hatte versprochen seinen befehlen zu gehorchen, doch Luna ... nein, das konnte sie nicht. Sie konnte sie nicht weinen lassen. Das Pferd hätte sicher gescheut, wäre ein Wesen da gewesen, welches kein Mensch war. Sie biss sich auf die Zunge, um nicht frech zu werden. Hier draußen kannte er sich aus, wusste, welche Gefahren lauerten. Sie konnte ihm hier nicht widersprechen.
    ""Jawohl Sir,"
    Sie lächelte nicht, was nur zeigte, das sie es sehr ernst nahm. Was brachte es schon, jetzt zu diskutieren. Vielleicht konnten sie reden, wenn er sich etwas beruhigt hatte. Wenigstens würde sie ihm dann auch sagen, das die kleine Luna nicht anders als er war.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 8:50 am

    An sich war Drakon ja ruhig. Sicherlich hatte ihn all das hier ziemlich aufgewühlt und er war auch sonst immer noch sehr verstört über die neue Situation, aber ruhig war er schon irgendwie. Er nahm zur Kenntnis, dass Aya einfach schluckte, was er zu ihr sagte und war regelrecht erleichtert, dass sie nun nicht auch noch eine Diskussion anfing. Er sagte nur: „Gut.“ Dann stemmte er die Hände gegen die Hüften und blickte in den dunstigen Himmel. Er zog einmal die Nachtluft ein und blieb dann eine Weile stehen. Er hatte dem Lager den Rücken gekehrt und dachte nach.
    Immer wieder linse er zu Liam und Aya und er hatte auch keinerlei Bedürfnis nun ein Gespräch zu führen. Das alles hier lenkte ihn so sehr von seiner Wache ab, dass es zum Haare raufen war. Egal in welcher Zeit sie waren, er würde Luna bei den Wächtern lassen, sobald sie dort waren. Davon abgesehen, er hatte keinerlei Anhaltspunkte, was nun eigentlich seine Aufgabe war! Dieser Vaelastrasz hätte ihm auch wirklich wahr ein paar mehr Infos geben können!! Drakons Aufmerksamkeit war jedenfalls dahin.

    Später sollte Aya schließlich Liam wecken und so verlief der Rest der Wache ruhig. Liam und Drakon schwiegen sich ebenfalls an, und Aya schlief bei Luna. Drakon beobachtete auch die beiden hin und wieder, aber seine Gedanken kamen auch ein wenig zur Ruhe. Am nächsten Morgen, weckte er alle und packte wortlos die Sachen ein. Luna hob er ebenfalls wortlos auf den Karren, auch wenn sie das allein geschafft hätte und lief nun neben diesem her.
    Wieder fing er ab der hälfte des Tages an leicht zu humpeln. Es war eigentlich kaum zu bemerken, aber er bewegte sich eben ungleichmäßig. Er fing an diesen Teil seines Körpers zu hassen.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 8:59 am

    Aya sagte nichts mehr, bis sie Liam weckte, damit er sie ab löste. Die Wache war gerecht verteilt worden. In dieser Nacht geschah auch sonst nichts und sie konnten nun weiter. Es war Zeit heraus zu finden, was genau sie denn tun sollten. Luna würde sicher nicht unbedingt begeistert sein, wenn Drakon sie an der Festung zurück lassen würde, aber gut. Damit musste das Kind nun mal leben denn ein Auftrag war nichts für ein Kind. Schon gar keiner, bei dem es um das Verhindern des Endes der Welt ging. Am Morgen standen alle auf. Selbst Luna, die sonst so quirlig war, blieb still. Sie saß nachdenklich auf der Karre und betrachtete das Umland, während die drei Anderen liefen. Aya bemerkte natürlich, das Drakons Bein wieder Scherereien machte, sagte jedoch nichts. Er würde nur wieder aus der Haut fahren und das wollte nun wirklich keiner von ihnen mehr. Statt dessen gingen sie weiter.
    "Sollen wir nicht eine Pause ein legen? Das Pferd braucht sie sicher genau so wie wir alle."
    Natürlich dachte sie dabei eher an Drakons Bein, aber auch tatsächlich an das Tier und auch an Liam und Luna, die bestimmt auch mal austreten musste.
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 9:08 am

    Drakon nahm den Vorschlag zur Kenntnis und dachte gar nicht daran, dass Aya das wegen seines Beines sagte. Er antwortete: „Hatte ich vor, aber nicht hier.“ Liam musterte die Umgebung. Er lief gerade hinter dem Karren und frage dann schließlich: „Und wieso nicht hier?“ Drakon sah sich zu ihm um und sah aus, als ob Liam nicht ganz dicht wäre, bis er feststellte, dass Liam wirklich keine Ahnung hatte, wieso. Dann sah Drakon zu Aya auch sie sah ratlos aus. In den Schwarzen Landen sah für sie und Liam doch jeder Ort gleichermaßen ungeeignet aus. Drakon sah wieder nach vorne.
    „Stachelrücken.“, sagte er nun. Er blickte kurz zu seiner Tochter. Sie durfte eigentlich nichts über die Schwarzen Lande erfahren und dass Sowohl Tessa als auch Luna heimlich seine Bücher lasen, sollte er vielleicht auch besser nicht erfahren. Liam sah ihn ratlos an. „Warum sollten hier Stachelrücken sein?“ Drakon schüttelte den Kopf und nickte zu seiner Tochter. Er wollte nicht vor ihr darüber sprechen.
    Aya und Liam wussten, dass diese Hundeartigen Schattenmonster nicht die stärksten und schnellsten Kreaturen waren, aber sie griffen häufig sehr zahlreich an. Sie waren wie Wolfsrudel nur 5-mal stärker, schneller und aggressiver. Man konnte ihnen aus dem Weg gehen, aber oft witterten sie die Lebenden Kilometer weit und hatten sie einmal Witterung aufgenommen, waren sie unerbittlich. Liam schwieg. „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist schwarz.“, sagte er nun und piekte Luna in die Seite.
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    Beitrag  Aya Mo Nov 28, 2022 9:17 am

    Luna war die ganze Zeit niedergeschlagen gewesen. Sie machte sich Vorwürfe, sagte sich aber auch im selben Moment, dass das ja gar nichts brachte, weile s das nicht ungeschehen machte, was sie getan hatte. Aya wollte eine pause, was gar nicht die schlechteste Idee war, doch ihr war klar, dadurch, das Papa diese Bücher geschrieben hatte , die ihre Mutter ihr auf starkes bitten und betteln hin vor las, einen guten Grund haben musste, hier keine Rast zu machen. Tessa hatte sich hartnäckig geweigert die Bücher heimlich heraus zu holen und Luna vor zu lesen, aber Luna hatte einfach nicht locker gelassen. Sie hatten einen kleinen Pakt geschlossen und schließlich immer zusammen gesessen, wenn Papa abends nicht da war. Allein daher wusste sie schon, was Stachelrücken waren. Luna fragte sich eh, warum das so geheim war. Um eine Panik zu vermeiden? Ja was glaubten die denn, was geschehen würde, würden diese Wesen über die Grenze hinaus schießen und bewohnte Lande angreifen? Luna ließ sich nichts an merken. Sie sah weiter traurig und schuldbewusst aus, bis Liam sie in die Seite pikste. Sie gluckste und lächelte nun wieder glücklich. Liam war sicher noch immer enttäuscht, aber er hatte irhe Entschuldigung an genommen und konnte ihr hoffentlich irgendwann verzeihen.
    "Das ist nicht schwer,"
    kicherte sie.
    "Hier ist doch alles schwarz."
    Aya lächelte, als sie das hörte. Ja, es sah hier nicht gerade bunt und fröhlich aus, aber sie hatten sich und auf dem Karren fanden sie sicher noch etwas anderes, was Farbe hatte. Eigentlich ... waren sie hier doch der einzige sich bewegende bunte Fleck in einer tristen, dunklen Umgebung. Aya sah zu Drakon auf.
    "Sie ist genau so, wie du,"
    meinte sie leise. Luna sollte das nicht hören, sonst bekäme sie noch mehr Flausen in den Kopf.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mo Nov 28, 2022 9:29 am

    Drakon hörte Ayas Aussage mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ja… Sie war genau, wie er. Das sie ein „bunter“ Flecken waren, war nun auch ein wenig übertrieben, denn auch die Wächter hatten schwarze Kleidung und Rüstungsteile an. Liam sagte nun aber: „Aber was meine ich genau? Naa?“
    Drakon hatte dennoch kurz gelächelt, als Aya das gesagt hatte und raunte zurück: „Wäre sie wie ich, hätte sie die Regeln befolgt.“ Drakon hatte aber auch ein Talent besessen, alle möglichen Regeln auszuhebeln. Irgendwann hatte Darius sogar ein paar niedergeschriebene Regeln extra wegen Drakon geändert, weil dieser irgendwelche Schlupflöcher gefunden hatte. Besonders, wenn es ums Essen und die schwarzen Lande ging.
    Sie liefen noch eine ganze Weile und niemand fragte noch einmal, wieso Drakon hier Stachelrücken vermutete, aber schließlich rasteten sie. Es war Nachmittag und sie würden später nur eine kurze Strecke noch zurücklegen können. Ein bisschen hatten sie unterwegs schon gegessen und Drakon sagte nun: „Wir ruhen uns nur eine kurze Weile aus, ehe wir später ein Lager errichten.“ Luna durfte auch mal vom Karren runter und sich ein wenig bewegen, aber sie durfte sich auch nicht weiter, als vier Schritte von allen entfernen. Drakon passte auf, wie ein Erdmännchen und Liam übte spielerisch mit Luna ein paar Schlagfolgen, während Aya die andere Seite des Lagers im Auge behielt.
    Drakon sah hin und wieder zu Liam und Luna und irgendwie… ER sollte dort stehen und sowas mit ihr machen. Langsam wurde ihm immer bewusster, wie ähnlich er und Ragnar sich waren. Oh ja, wenn er zurück wäre, würde er seine Eltern drücken und sich entschuldigen.
    Drakon wendete gerade wieder den Blick, als er sagte: „Still!“ und so geschah es. Liam und Luna hielten augenblicklich inne. Es war nichts zu hören gewesen und auch nichts zu sehen. Es war, als habe Drakon einen sechsten Sinn dafür, aber dann gab er wieder Entwarnung. Dennoch meinte er nun: „Wir gehen weiter.“ Sie hatten gerade Mal eine halbe Stunde gerastet.

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