Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

    Drakon
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 1:24 am

    Drakon schlug die Augen auf. Er keuchte hingebungsvoll. Er sah neben sich. Tessa schlief noch oder war sie nun wach geworden? Drakon rieb sich die Schläfen. Irgendwas stimmte nicht. Er sah hinaus aus dem Fenster. Einige Rekruten machten schon Morgenübungen. Es wurde Zeit. Er würde bald wieder hinter die Mauer gehen und seinem Handwerk nachgehen. Kundschaften. Nicht töten sondern forschen. Er streckte sich. Ihn überkam jedenfalls erst mal das Gefühl, Tessa knuddeln zu müssen und so streichelte er sie sanft und liebevoll. „Hey. Guten Morgen, meine Schöne.“ Er lächelte und schloss sie dann in die Arme. Ihm viel ein Brief auf. Es war mit geschwungener Handschrift darauf geschrieben: Drakon. Wer zum Teufel war denn bitte hier eingedrungen und hatte einfach nur einen Brief hinterlassen??? Etwas argwöhnisch nahm er den Brief an sich und öffnete ihn und las.

    Drakons Augen hatten sich während des Briefes immer mehr geweitet. Er überflog die Zeilen erneut, stand dann langsam auf und beugte sich zu seinem Nachttisch. Tatsächlich stand dort ein fein säuberlich verkorkter Trank. Er nahm ihn hervor und sah Tessa verwirrt, aber ernst an. Er steckte den Brief weg und sagte: „Ich weiß nicht… was das bedeutet. Aber… der Verfasser dieses Briefes behauptet, Luna würde sterben.“ Seine Augen lagen ruhig auf dem Trank und dann sah er Tessa an. „Dieser Trank gemischt mit meinem Blut soll angeblich helfen.“ Er strich sich durch die Haare und biss sich auf die Lippe. Das machte er immer, wenn er eine schwierige Entscheidung treffen musste, wie Tessa wusste. Konnten sie denn einfach irgendeinem Brief vertrauen? Der einfach nur mit „Ein Freund“ unterzeichnet war? Er sah Tessa an. „Er verlangt dafür aber auch etwas von mir.“ Dann sah er aus dem Fenster, von wo man die schwarzen Lande sehen konnte und ging dort hin.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 2:47 am

    Tessa lächelte, als sie so zärtlich von ihrem Mann geweckt wurde. Er war so lieb. Sie hatte sich damit abgefunden, das er immer wieder in die schwarzen Lande zog, doch gab sie nie die Hoffnung auf, das er es irgendwann doch bleiben lassen würde. Tessa drehte sich also zu ihrem Liebsten um, legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn sanft auf die Wange.
    "Guten Morgen mein Schöner,"
    antwortete sie schelmisch grinsend. Er war ein Bild von einem Mann. Eben so gütig und freundlich, wie stark, verantwortungsvoll, ehrlich und schön. Tessa streckte sich, nachdem sich das Paar gelöst hatte und stand auch gleich auf. Sie wollte Frühstück für die Familie machen. Es kam selten genug vor, das sie zusammen waren, also wollte sie diese Zeit auch gern nutzen. Drakon war in der Zeit in einen Brief versunken. Von wem der wohl war? Tessa hatte den Tisch gedeckt, als Drakon erklärte, was im Brief stand. Sie sah zu ihm.
    "Luna soll krank werden?"
    Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Sie stellte den letzten Teller ab, um nicht versehentlich was fallen zu lassen.
    "Sollte das wahr sein ... ich weiß nicht was ich davon halten soll. Was verlangt er denn von dir im Gegenzug?"
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 2:58 am

    Ja… was verlangte er? Drakon ließ die Finger leicht auf dem Fensterbrett trommeln, dann sah er seine liebe, fürsorgliche und gütige Frau an. „Dass ich nicht mehr hinter die Mauer gehe.“ Es stand wie ein Elefant im Raum. Drakon konnte doch nicht, wegen eines dämlichen Briefes nun einfach alles hinschmeißen! Was sollte er dem Lordkommandanten sagen? Was seinem Vater? Er sah Tessa an. „WENN es stimmt, dann… ich weiß nicht. Es klingt, als wolle dieser „Freund“ mich erpressen. Ganz so als würde ER Luna krank machen!“ Er sah auf den Trank und drehte ihn einmal hin und her. Ein ziehen in seinem Bauch und in seinem Kopf lenkten ihn ab. Er hielt sich die Stirn. Es war, als wollte eine Erinnerung in ihm aufblühen, aber er konnte sie nicht greifen. Er zog den Brief hervor. Er schreibt, ich hätte es ihm schon längst versprochen, würde mich aber nicht erinnern können.“ Er musterte seine Frau. „Kommt dir auch irgendwas komisch vor? Als ich aufgewacht bin hatte ich das Gefühl, etwas Furchtbares sei geschehen. Ich habe es auf einen Alptraum geschoben…“ Aber war das wirklich so? Er senkte den Blick und umarmte Tessa. „Ich kann nicht HIER bleiben.“ Nicht nur, dass er eine Aufgabe hatte, er WOLLTE es auch nicht. Es zog ihn dort hinaus. Sein ganzes Leben schon. Er hatte das Gefühl, dass er den Kreaturen dort näher als jemals zuvor gewesen war. Und doch… Es fühlte sich seit heute Morgen alles falsch an.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 3:06 am

    Das war natürlich etwas, was Tessa sich gewünscht hätte, aber sie wollte Drakon nicht überreden. Er musste es aus freien Stücken tun. Auf seine Frage hin, sah sie ihn nachdenklich an.
    "Heue morgen ... als ich wach wurde, als du mich umarmt hast, kam es mir vor, als seien wir lang getrennt gewesen. ich wollte dich am liebsten gar nicht los lassen. Ich weiß nicht ... aber vielleicht IST das auch alles falsch. Du wurdest nie angegriffen. Ich glaube das diese Wesen einfach nur ihr Zuhause behalten wollen, das sie keinen Krieg suchen, sondern nur angreifen, wenn sie es müssen. Ich kann dich nicht davon abhalten zu gehen, aber ... vielleicht solltest du Lunas Geburtstag noch abwarten. Vielleicht ein paart Tage länger, ehe du auf brichst. Wenn dieser Freund recht hat ... bist du wenigstens hier. Du weißt, wie sehr ich mir wünschen würde, das wir ein Leben hier oder da draußen leben würden, als Familie die nicht dauernd getrennt ist, aber ich weiß auch, wie sehr es dich da hinaus zieht. Wenn dein Freund recht hat, kannst du immer noch entscheiden, ob du seinem Wunsch nach kommst."
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 3:13 am

    Drakon nickte bedächtig. „Ich habe die Operation bereits beantragt und Darius hat sie genehmigt. Ich… muss mir was einfallen lassen. Wenn ich nicht gehe, wird er Fragen stellen und wenn ich ihm dann hiermit komme“, er wedelte mit dem Brief, „wird er nicht so verständnisvoll sein, wie du.“ Er seufzte leise. Er wusste nicht, was er glauben sollte oder konnte. Er versuchte zu lächeln. „Lass es uns erst einmal abwarten.
    Er ging rüber zum Esstisch und stibitzte sich eine Weintraube, die Tessa dort schon hingestellt hatte. Dann ging er in Lunas Zimmer. Sie schlief friedlich und wie ein Engel. Dabei konnte sie auch ein kleines Monster sein, wenn sie wollte. Er lächelte und setzte sich an ihr Bett, wo er dann zu Tessa aufsah, die ihn begleitet hatte. Dann strich er über das Köpfchen Lunas, deren Äuglein aufsprangen. Er grinste und fing dann an, sie durchzukitzeln. Luna wusste, dass er eigentlich am nächsten Tag gehen sollte. Und das kurz vor ihrem Geburtstag! Die Kitzelattacke würde sie sicher lustig finden, aber der Gedanke blieb, dass er nicht an ihrem Geburtstag da wäre.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 3:28 am

    Auch Tessa konnte auf seine Ausführungen hin nur nicken. Gemeinsam gingen sie zu Luna, die noch friedlich schlief. Drakon bekam nicht viel vom Leben seiner kleinen Tochter mit, was bedauerlich war. Luna war immer niedergeschlagen, wenn Drakon weg war. Merkwürdiger Weise stürmte sie aber auch immer als Erste zum Tor, wenn er Heim kam. Sie wusste einfach, das er kam. Eine so spezielle Verbindung, hatte Tessa noch nie gesehen, aber sie empfand es als ein wirklich gutes Zeichen.
    Lunas Augen sprangen auf und sahen ihre Eltern an. Ihr Vater begann sofort sie durch zu kitzeln, was sie herzlich lachen ließ, doch ihr Blick war alles Andere als Glücklich. Morgen wäre er wieder weg und sie wusste nicht, wann er wieder käme. Sie hatte einen Plan gefasst, aber ob das klappte, wusste sie nicht.
    "Du bist wieder nicht da, wenn ich Geburtstag habe,"
    stellte sie bedrückt fest. Ihr Kindliches Gesicht wirkte so traurig, das es kaum zu ertragen war.
    Tessa setzte sich auf die andere Seite des Bettes.
    "Er kommt aber auch bald wieder."
    "Das dauert aber immer so lange,"
    erklärte Luna mit Tränchen in den Äuglein.
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 3:46 am

    Nun, sie führten dieses Gespräch nicht zum ersten Mal. Damals – noch bevor Lunas Geburt – war er noch mit den normalen Truppen mitgegangen. Und eines Tages war er so verletzt gewesen, dass er beschlossen hatte, einen anderen Pfad einzuschlagen. Dieser jedoch ließ ihn noch länger hinter die Tore gehen. Er und Tessa hatten auch oft darüber gesprochen und Drakon war so unfassbar glücklich damit, wie verständnisvoll Tessa ihm gegenüber war. Seit seiner Arbeit hatte der Spähtrupp nur noch minimale Verluste und Drakons Leitfaden und Bücher, die er schrieb waren so gesehen von unschätzbarem Wert. Er blickte in die kullerrunden Augen seiner Tochter und lächelte matt, aber mild. „Wir werden sehen, ob ich morgen aufbreche.“ Er küsste ihre Stirn. Natürlich konnte Luna ja nur glauben, dass er das nur sagte, um das Gespräch abzuwürgen. Dann fügte er an: „Wir haben heute noch den ganzen Tag Zeit.“
    Immer wenn der Abschied nahte, verbrachte Luna viel mehr Zeit mit ihm, als mit Tessa und sie akzeptierte das. Auch wenn sie sicherlich auch gerne Zeit mit ihrem Mann verbracht hätte. Aber da blieben ja in der Regel dann die Abende. Er sah zu Tessa und sein Blick sagte alles. Er war unsicher, wie er die Reise aufschieben sollte.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 4:04 am

    Luna zog den schlimmsten Dackelblick, den sie aufbringen konnte. Natürlich glaubte sie, das Drakon ihr nur Mut machen, dann aber morgen eh gehen wollte. Er hatte es ihr so oft erklärt und ihre Mutter sogar noch öfter. Luna war stolz auf ihren Vater, weil so viele leute nun überleben konnten, wenn sie da draußen waren, aber sie hatte dann nichts von ihm und auch Mama hatte nie was von ihm.
    Tessa sah das ganze eben so.
    Sie hatte Drakon auf einer Reise kennen und lieben gelernt. Er hatte versucht sie von sich zu halten, weil er ihr genau dieses Leben ersparen wollte. Damals hatte Tessa den Entschluss gefasst, dieses Leben zu leben. Ein weiterer Käfig, aber einer, den sie gern bewohnte. Sie war hier nicht so gefangen, wie im Haus ihres Vaters. Sie wusste, sie hatte ihm damals nahezu das Herz gebrochen, was ihr auch sehr leid tat, aber er wollte, das sie sich einen gatten aus suchte und das hatte sie getan. Jemanden, der vielleicht oft schwer von Begriff war, doch dafür war er loyal, liebevoll, beschützte seine Familie und auch sie hatte viel dazu gelernt. Natürlich freute sie sich über den Besuch ihres Vaters und ihrer Schwester, aber von Drakon trennen, würde sie sich niemals freiwillig. Wie oft hatte sie Luna erklärt, das ihr Vater sich nun einmal auf seine Art darum kümmern musste, das sie beschützt wurden. Unzählige Male.
    Luna sprang auf.
    "Was ist mit Frühstück? Wir haben nicht viel Zeit und ich muss gleich noch was erledigen, ehe wir spielen können!"
    verkündete sie.
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 4:24 am

    So? Was hatte Luna denn noch zu tun? Gemeinsam aßen sie nun also zu Frühstück, nachdem sic die kleine Luna angezogen hatte. Es war… friedlich. Drakon genoss die Ruhe und irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ruhe ein echter Segen war. Die hatte er dort draußen auch. Es war ein wunder, dass er so alleine dort draußen nicht verrückt wurde.
    „Also. Was möchtest du machen Luna? Was hast du vor?“ Sie wirkte immer noch traurig. Drakon sah sie stirnrunzelnd an. Was sollte er machen? Er konnte ihr nicht sagen, dass er bleiben würde. Auch wenn er es eigentlich vorhatte. Es tat ihm ja selber leid. Jedes Mal wenn er sich verabschiedete ließ er sein Herz hier und auch IHM viel es nicht leicht, so lange weg zu sein. Heute war Sonntag. Daher hatten die meisten Rekruten frei. Zumindest die kleinen Kinder. Und auch Luna wurde schon von einer Ausbilderin trainiert. Schließlich war sie schon fast 7 und mit Sechs startete die Ausbildung. Zwar noch spielerisch und ohne die strengen Regeln, aber früh übte sich, bekannter Maßen. Heute jedenfalls hatte auch Luna frei. Drakon sah zu seiner Frau. Auch sie würde bald zu den Abschlussprüfungen zugelassen werden. Dann müsste sie sich entscheiden, welcher Einheit sie angehören wollte.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 4:37 am

    Luna wollte natürlich zu Darius und ihn anflehen, ihren Vater noch ein wenig länger hier zu behalten. Als sie also angezogen war, gefrühstückt hatte und ihr Vater sie nun fragte, was sie denn wohl vor hatte, sah sie ihn spitzbübisch lächelnd an.
    "Können wir gleich alles machen. Ich muss dir noch zeigen, wie gut ich im Klettern geworden bin, aber erst muss ich was erledigen. Ich komme auch gleich wieder, dann hole ich dich ab und wir können trainieren, oder verstecken spielen oder ... mal sehen."
    Damit stand sie auf, öffnete die Tür, verschwand nach draußen und ließ die Tür lautstark ins Schloß fallen. Sie rannte durch die Gänge, solange sie niemand dabei sah, und kam er im Gang von Darius Büro etwas runter. Sie schritt auf die Tür zu, die natürlich von zwei Wachen blockiert wurde.
    "Darf ich bitte zu Kommandant Darius? Ich weiß, das man einen Termin braucht, aber ich will ihn ja nur kurz etwas fragen und bin auch sofort wieder weg. Versprochen."
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 4:51 am

    Die zwei Wachen, die die kleine Luna angerannt gekommen gehört hatten mussten sich zusammen nehmen nicht zu schmunzeln und die Sekretärin, die gerade wieder kam sah das Mädchen streng an und baute sich hinter ihr auf. „Luna Drakaris. Es heißt Lordkommandant und wie du längst wissen solltest, kann man nicht einfach bei ihm reinplatzen. Er hat sehr viel zu tun. Wenn jeder einfach reinspazieren könnte, was würde das dann wohl für ein Durcheinander sein?“ Jeder hatte bei Clara schon mal auf Granit gebissen. SIE jedenfalls würde niemanden einfach durchlassen. Sie lupfte eine Braue hoch. „Also? Sag deinen Eltern, was du von ihm möchtest. Dann können die einen Termin m-“
    Eben öffnete sich die Tür vom Büro. Die Wachen traten beiseite und Darius wäre fast noch über Luna gefallen, die sich jedoch mit den Reflexen eines Blitzes zur Seite rettete. Darius sah sie verdattert an. Dann zu Clara und schließlich wieder zu Luna. „Was…?“ Er erkannte das Kind natürlich. Er beugte sich zu ihr herab. „Was verschafft mir denn die Ehre deines Besuches, Luna?“ Er lächelte freundlich. Er schien außerdem wirklich gute Laune zu haben.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 5:12 am

    Das die Wachen sich das Schmunzeln verkneifen mussten, konnte Luna deutlich sehen und ließ ihre großen Augen noch ein bisschen größer werden, doch als sie dann Claras Stimme hörte, zog sie den Kopf zwischen die Schultern, machte sich etwas kleiner und kniff die Augen zusammen. Sie wollte ja niemandem Ärger machen aber Clara war wirklich sehr streng. Luna wollte sich gerade rechtfertigen, als die Tür auf ging und Darius heraus trat, was Clara das Wort direkt ab schnitt. Luna strahlte Darius an.
    "Hallo Lordkommandant Darius. Ich habe eine große Bitte. Kannst du Papa nicht später schicken? Er war noch nie an meinem Geburtstag da und ich wünsch mir doch so sehr, das er wenigstens einmal da ist, wenn ich Geburtstag habe. Ich weiß ja, wie gefährlich das alles ist und wer weiß, wie lange ich meinen Papa noch habe, oder er mich."
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 5:18 am

    Lunas Ausführungen waren ja wirklich herzerweichend. Selbst Clara zog die Brauen leicht hoch. Darius richtete sich auf. Musste Drakon jetzt wirklich schon seine Tochter schicken, wenn er was wollte? Nein, nein. Das war sicher nicht auf Drakons Mist gewachsen. Tessa vielleicht? Nein. Sie hatte sich arrangiert. Das Mädchen war von selbst hergekommen. Sie war schlau und kannte die Hierarchien schon jetzt. Er sah dennoch nun auf Luna herab und sagte: „Weißt du. Dein Vater hat selbst den Plan eingereicht.“ Hatte dieser Idiot nun wirklich den Geburtstag seiner Tochter vergessen? Oder war es ihm egal gewesen? Darius konnte sich nicht entscheiden, welche der beiden Tatsachen er schlimmer fände. Er schüttelte den Kopf. „Ich kann bezüglich der Dienstpläne leider keine Ausnahmen machen Luna. Was wäre das für ein Chaos, wenn jeder daherkäme.“ Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“ Er hatte eigentlich auch gar keine Zeit, sich jetzt mit Luna zu befassen.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 6:10 am

    Und wieder setzte sie ihre Geheimwaffe ein. Sie wusste genau, wie sie die Erwachsenen herum bekam. So traurig sie nur konnte, eine Träne dabei fließen lassend, und einen Schmollmund ziehend, sah sie den Lordkommandanten an.
    "Und wenn Papa dich bittet das ein wenig zu verschieben? Er weiß nicht das ich hier bin und ich will auch keinen Ärger machen, aber ... ich wünsche mir gar nichts anderes zum Geburtstag und werde mir auch ganz große Mühe geben beim Lernen und trainieren."
    Ein letzter Versuch, ehe sie klein bei geben würde.
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 7:43 am

    Und wie Darius nicht von seiner Aussage abwich. Er schien außerdem immun gegen Lunas Hundeblick zu sein. Viel mehr sagte er nur: „Es geht nicht.“ Und ließ sie stehen. Clara folgte ihm und sie diskutierten schon wieder über erwachsenenkram. Die beiden Wachen sahen zu Luna herab und blieben stoisch.
    Drakon hingegen beschäftigte sich so lange mit seiner lieben Frau. Sie war wie eine Göttin für ihn. Er liebte sie so sehr, dass er es nicht beschreiben konnte. Er kuschelte und schmuste mit ihr, machte aber nichts Unanständiges. Schließlich könnte Luna jeden Moment wieder kommen. Außerdem ging ihm auch ständig dieser mysteriöse Brief durch den Kopf. Es war doch echt nicht zum Aushalten. Er hoffte immer noch, dass sich nur jemand einen schlechten Scherz erlaubte, auch wenn er diese Möglichkeit im tiefsten inneren doch irgendwie ausschloss. „Was denkst du treibt unser kleines Monster? Schien ihr ja doch recht wichtig zu sein.“ Er streichelte gerade liebevoll über ihre Schulter.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 8:02 am

    Tessa kuschelte sich an ihren Mann auch er sollte Streicheleinheiten bekommen, wie auch Liebkosungen, wobei sie natürlich auch sehr vorsichtig war, ihm nicht noch unerwünschte Reaktionen seines Körpers herauf beschwören.
    "Vermutlich, sucht sie gerade eine Möglichkeit dich zum bleiben zu überreden."
    Sie liebte ihren Mann mindestens eben so sehr, wie er sie und ihr Glück war mit Luna nahezu noch perfekter geworden. Gerade wendete sie sich erneut ihrem Mann zu, als die Tür auf ging und eine ziemlich niedergeschlagene Luna herein kam.

    Natürlich war Darius Immun gegen den Dackelblick der kleinen Luna, aber den Versuch hatte sie wagen müssen. Sie sah Darius nach, bis er mit Clara um eine Ecke gebogen war, sah noch einmal zu den Wachen hoch, seufzte theatralisch und ging zurück nach Hause. Sie öffnete die Tür, ließ sie hinter sich ins Schloß fallen und verkroch sich im Bett, wo sie die Decke über den Kopf zog. Sie musste sich erst mal klar darüber werden, das sie an diesem Tag noch so viel wie möglich mit ihrem Vater machen sollte, ehe dieser dann gehen würde. Im Moment war sie allerdings tottraurig.

    "Ich glaube, unsere Tochter hatte keinen Erfolg mit ihrem Plan,"
    stellte Tessa fest.
    "Möchtest du sie trösten? Ich glaube das sie das jetzt von dir mehr braucht, als von mir."
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 7:23 pm

    Oh je. Die arme Luna war ja vollkommen in ihrer Traurigkeit versunken, als sie zurückkam. Auch wenn das arme Kind nun so litt, konnte sich Drakon nicht dagegen wehren, ihr Verhalten so unfassbar niedlich zu finden, dass er schon drauf und dran war, selbst zu Darius zu gehen. Aber er wusste, wie das Gespräch laufen würde… Wenn er hierbleiben wollte, und das würde er schon irgendwie hinbekommen, musste er einen anderen Weg finden. Er sah sich im Zimmer um, als gäbe es hier eine Lösung für das Problem und dann zu Tessa, ehe er sich erhob. „Ich sehe nach ihr.“ Drakon lief zum kleinen Zimmer, seiner Tochter und klopfte leise an. Die Tür war nicht geschlossen und so kam er nun einfach rein. Er setzte sich auf die Bettkante und legte seine Hand, die im Bezug auf Luna riesig wirkte, sanft auf ihren Rücken. Er streichelte sie eine kleine Weile und sagte dann leise: „Lief wohl nicht so, wie du wolltest?“ Entweder ignorierte sie ihn nun oder sie war noch zu aufgewühlt, um Worte zu finden. Drakon strich ihr die blonden Haare hinter das Ohr, die sie ganz klar von ihrer Mutter hatte.
    „Weißt du… Wächter haben Pflichten. Auch du wirst irgendwann ein Wächter sein. Ich verspreche dir, dass ich nächstes Jahr da sein werde.“ Ha! Er würde auch dieses Jahr irgendwie da sein, dafür würde er sorgen. „Lass uns den Tag noch zusammen verbringen.
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    Beitrag  Aya Do Jul 21, 2022 7:34 pm

    Tessa sah ihrem Mann liebevoll nach, wie er zu ihrer Tochter ging, um sie zu trösten.
    Luna indes, lag auf ihrem Bett. Sie hörte das leise Klopfen Kurz drauf spürte sie, wie ihr Vater sich auf ihre Bettkannte setzte und ihr die große Pranke von Hand auf ihren Rücken legte. Auf seine Worte hin, schüttelte sie nur den Kopf. Nein. Es war gar nicht so gelaufen. Sie wusste um die Pflichten der Wächter, wusste auch das Darius eigentlich nicht mal die Zeit gehabt hätte sie an zu hören. Ihr Vater erklärte ihr erneut, das Wächter pflichten hatten. Mama hatte es ihr ja auch so oft erklärt und immer wieder kamen Dinge dazu, die sie erst nach und nach verstand. Papa wollte also den Tag noch mit ihr genießen. Besser als zu schmollen. Das konnte sie am Abend wohl noch tun.
    "Ich weiß ... aber ... es ist auch gefährlich ein Wächter zu sein. Auch wenn du da draußen keine Angriffe provozierst ... es kann auch einen Erdrutsch geben oder ... irgendwas anderes könnte passieren. Die Burg könnte vielleicht überfallen werden und .... was wenn wir uns nicht mehr wieder finden? Oder wir oder du tot bist?"
    Für eine Sechsjährige waren diese Gedanken wohl weit her geholt, aber sie hatte das Gefühl, als müsse sie ihren Vater auf solche Dinge hin weisen.
    Letztlich sprang sie dann aber doch auf und umarmte ihren Papa so stürmisch, das er hinten über aufs Bett fiel.
    "Ich hab dich lieb Papa. Du musst mir versprechen,d as du immer zurück kommst, damit Mama und ich nicht allein sind, ja?"
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    Beitrag  Drakon Do Jul 21, 2022 8:06 pm

    Es war verständlich, dass Luna nicht wirklich Lust hatte was zu machen, wenn sie so traurig war. Aber sein kleines Monster hatte die Entschlossenheit ihres Vaters. Leider gab es absolut nichts, was sie in dieser Angelegenheit tun könnte. Und wer hörte schon einem kleinen Mädchen zu. Eigentlich war die Lage aussichtslos. Da half wohl nur beten, auch wenn hier niemand an eine höhere Macht glaubte.
    Wo hatte das Kind nur diese Gedanken her? Drakon fing sie auf und tat ihr den Gefallen, umzukippen, damit sie nun auf seinem Bauch saß. Er hatte es jedenfalls perfektioniert, ihre spitzen Knie abzuwehren, damit sie sie ihm nicht versehentlich in den Bauch oder noch schlimmer: in südlichere Gefilde rammte. „Luna… ich komme immer zu euch zurück.“ Und wie er es sagte, fühlte er ein Gefühl in sich aufkeimen, was er nicht zu deuten vermochte. Nur ganz kurz, aber deutlich spürbar. Er drückte sie noch mal an sich und dann standen sie auf.

    Drakon verbrachte den Tag nun doch mit seiner Tochter. Sie kletterte so gerne, wie er wusste und sie war auch wirklich gut darin. Kein Felsen war vor ihr sicher. Dann spielten sie ein wenig mit Ayas Bruder und anderen anwesenden Fangen, wobei sich auch andere Kinder dazugesellten. Aber Luna hatte schnell genug davon, weil sie ihren Papa lieber für sich haben wollte. So verbrachten sie einen Großteil des Tages zu zweit. Luna hing viel an ihm. Sie wollte nicht, dass er ging und Drakon verstand es. und plötzlich hatte Drakon eine Idee. Er sah zu Luna. Konnte er dieses Risiko eingehen? Nach allem, was in dem Brief gestanden hatte, FALLS das alles wahr sein sollte… Dann musste er wohl. Er sah sonst einfach keinen anderen Weg. Es war nun schon Nachmittag und Drakon ging zusammen mit Luna zum großen Übungsplatz, wo auch schon Aya und Liam zu hören waren.
    Liam neckte Aya gerade ein wenig, da sie als Ausbilderin in ihrer Einheit genau so einen Störenfried hatte, wie Ares ihn damals in Drakon gehabt hatte. Nur dass Ayas Störenfried bei weitem nicht die Fähigkeiten von Drakon aufwies. „Du solltest dir Tipps bei Ares holen.“, lachte er. In seiner Rekruteneinheit schienen ja alle perfekt zu sein. Liam hatte sich in Ayas Gegenwart stark verändert. Früher war er immer sehr schweigsam gewesen, aber auf der Reise mit Drakon damals hatte auch er sich verändert. Er lächelte öfter und er war Aya gegenüber sehr offen. Als Ausbilder war er immer noch sehr streng und unnahbar, aber hier in seiner Freizeit? Wie ausgewechselt.
    Drakon kam mit Luna an und begrüßte seine beiden Freunde. „Na schau mal an, wer sich hier blicken lässt!“, freute sich Liam. Und er meinte dabei nicht etwa Drakon, sondern offenkundig seine kleine Tochter. „Sie wird jeden Tag hübscher und bist du gewachsen?“ Tja… auch Luna hatte bei Liam den Status, den auch Aya erreicht hatte. Liam hatte sie erst vorgestern gesehen, aber er fragte sie das eigentlich jedes zweite Mal, wenn er sie sah. Drakon betrachtete das ganze und sagte dann: „Aya. Liam.“ Er lächelte. Er war nie ein Freund großer Worte gewesen. So auch jetzt nicht. Kurz sah er auf Luna herab und sagte dann wieder an die beiden Erwachsenen gewandt: „Habt ihr Lust kurz mit Luna zu spielen? Ich muss was erledigen. Luna sah ihn schockiert an und Drakon beruhigte sie schnell: „Es geht wirklich ganz schnell.“ Er sah zum Sonnenstand. Wenn nicht jetzt, wann dann? Er musste sich beeilen. Liam antwortete auch prompt: „Ob wir Lust haben, Zeit mit Luna zu verbringen? Was für eine Frage, Drakon. Wir haben immer Lust dazu!“ Er beugte sich leicht herab und prüfte skeptisch Lunas Ärmchen. Sie hatte schon erstaunlich viel Kraft. Er sah zum Papa. Sie hatte offenkundig gute Gene. Und wenn man die Schönheit ihrer Mutter betrachtete, so war klar, dass Luna einmal eine wahre Kriegerprinzessin sein würde. Sie war eine Drakaris und damit ein fester Bestandteil dieser Festung. Die Familie Drakaris gab es hier schon gefühlt so lange, wie es den Wächterbund gab. Liam hatte keine Ahnung, wie Recht er damit hatte. Drakon jedenfalls nutzte die Gelegenheit und verpieselte sich.

    Nach einer Weile kam Drakon auch wieder zurück. Es hatte wirklich nicht lang gedauert. Er wartete bis Luna zu ihm kam und sagte dann: „Ich habe Kekse besorgt. Zwei Sachen:“ Er hob den Finger. „Sag‘s nicht deiner Mutter, dass du vor dem Abendessen Kekse von mir bekommen hast.“ Dann blickte er verschwörerisch zur Seite. „Und leg dich niemals mit dem Koch an.“ Er packte die Kekse aus und es waren fünf Stück.
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    Beitrag  Aya Fr Jul 22, 2022 4:51 am

    Es war wirklich toll mit Papa zu toben und zu kuscheln. Zusammen waren sie schnell draußen. Auch wenn Luna gern mit den Anderen spielte, war es immer was besonderes, wenn sie mit ihrem Papa spielen konnte. Da hatten die Anderen dann kaum eine Chance. Sie kletterte, rannte, schlug haken, wie ein Kaninchen. Es war einfach toll. Beim Fangen war sie fast nie zu erwischen. Später gingen sie zu Axa und Liam. Luna mochte beide sehr. Liam konnte so einen tollen Pudding kochen und Aya war eben Aya. Sie war lieb und sorgte sich immer um Alle.

    Aya warf Liam einen bösen Blick zu.
    "Damit er mir vor hält, wie sehr er unter uns gelitten hat? Damit werde ich auch allein fertig."
    Sie sah zur Seite, von wo gerade Luna und ihr Papa angelaufen kamen. Luna klammerte natürlich an Drakon. Kein Wunder. Er war eben viel weg und hatte so viel zu tun. Aya wusste durchaus, das es Drakon schon immer dort hinaus gezogen hatte. Denn noch ... er sollte kürzer treten. Schließlich hatte er auch eine Familie. Ein Kind konnte man nur einmal groß werden sehen. Alle Kinder waren anders. Keines glich einem anderen. Jetzt aber, lächelte Aya, nickte Drakon zu und strich Luna über den Kopf.
    "Sie hält dich ganz schön auf Trab, hm? Schmeckst du nun deine eigene Medizin?"
    lachte Aya.
    "Was stellst du nur für blöde Fragen? Klar spielen wir mit ihr. Was glaubst du wohl, wer sich um sie kümmert, wenn du nicht da bist."
    Sie bückte sich zu Luna runter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Luna bekam ein dickes Grinsen auf ihr kleines Gesichtchen.
    "Au jaaaaa,"
    jubelte sie und ließ ihren Papa los, um sich auf den nächstgelegenen Kletterfelsen zu bewegen.
    "Fang mich doch Liam! Du schaffst es eh nicht so schnell da hoch, wie ich!"
    Liam war ja nun nicht auf den Kopf gefallen und ahnte, das das nur von Aya kommen konnte. Eine kleine Racheaktion fürs necken. Aya spielte Schiedsrichter und als Drakon zurück kam, hatte Luna den Felsen schon längst verlassen.
    "Eindeutige Siegerin ... Luna Dracaris!"
    rief Aya. Drakon hatte Kekse mit gebracht, aber Aya konnte sich nicht vorstellen, das die der einzige Grund waren, um so schnell zu verschwinden.
    "Was hast du wieder angestellt?"
    wollte Ayawissen.

    Luna sah ihren Papa kommen und stürzte sich direkt auf ihn. Kekse ... mmmhhh, so lecker.
    "Ich werde bestimmt nichts verraten, sonst schimpft sie nur mit uns. Und der Koch ... Er ist gut, er kocht auch gut, aber ich bin viel schneller als er,"
    grinste Luna wie ein Honigkuchenpferd.
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    Beitrag  Drakon Fr Jul 22, 2022 11:28 pm

    Liam ließ Luna natürlich gewinnen. Obwohl der kleine Satansbraten wirklich flink war. „Da hast du mich aber kalt erwischt!“, witzelte er gespielt empört und schenke Aya ein ganz bezauberndes Lächeln.
    Drakon fand es ja herzallerliebt, wie sich Luna so über die Kekse freute und dann auch noch ihre Aussage, dass sie zu flink wäre für den Koch. Sie war so zuckersüß! Warum noch mal ließ er sie hier ständig zurück und marschierte durch die dunklen Lande? Sein Blick, als er Luna nun betrachtete sagte jedenfalls alles. Er war so voller Liebe und Glück. Aya riss ihn aus den Gedanken. „Ich? Gar nichts?“, antwortete er ihr prompt. Er grinste kurz und stopfte sich einen Keks in den Mund. Luna teilte die übrigen Kekse artig auf und hob noch einen für Mama auf. Drakon war so stolz auf sein kleines Monster. Um so schlimmer, dass er kaum Anteile an ihrer Erziehung hatte.
    „Wir wollen auch gar nicht weiter stören, nicht Luna? Sollen wir Mama ihren Keks bringen?“ Sie nickte eifrig und nahm seine Hand. Und so liefen die beiden also zurück zu Tessa, nachdem sie sich von Liam und Aya verabschiedeten.
    „Da sind wir wieder!“, rief Drakon seiner lieben Frau zu und lächelte sie an. Sie hatten den ganzen Tag gespielt und man sah Luna auch die Müdigkeit an. Aya hatte ihn gefragt, ob er seine eigene Medizin gekostet hätte, aber die Kleine Luna schaffte ihn nicht. Er hatte die Ausdauer und Geduld eines Esels. Luna war gerade auf seinen Armen und er ließ sie nun frei, dass sie Tessa den besorgten Keks bringen konnte.
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    Beitrag  Aya Fr Jul 22, 2022 11:46 pm

    Aya spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Liam war besonders. Sie fühlte eine Wärme in ihrer Brust, wie sie sie sonst selten fühlte. Ja nicht mal bei Drakon hatte sie diese Wärme in der Brust. Bei ihm, Tessa und auch Luna, war es eine andere Art von wärme. Liam lächelte nicht oft so wunderschön, oder bildete sie es sich nur ein? Sie jedenfalls, sah in Liam einen ganz besonderen Menschen. Ein wenig rot legte sich auf ihre Wangen, als Liam ihr dieses Lächeln schenkte. Sofort räusperte sich Aya.
    "Ja, die Kleine macht uns allen noch was vor. Ähm ... ja. Tessa wird sicher schon auf euch warten. Nicht das ihr uns stören würdet, aber  ... gleich gibt es Abendessen und ihr wollt sie sicher abholen um gemeinsam hin zu gehen. "
    versuchte sich Aya sich zu retten, aber das war wohl ein ziemlich fehlgeschlagener Versuch. Sie sah den Beiden nach und schließlich wandte sie sich wieder zu Liam um.
    "Wo waren wir stehen geblieben, bevor die kleine Luna dazu kam?"

    Luna hatte einen Keks für Mama aufgehoben. Sie sah ihren Papa vor der Tür noch mal an und flüsterte:
    "Papa ... ich kann mein Versprechen ja nicht halten, wenn ich Mama jetzt den Keks gebe. Sie weiß dann genau, das du die Kekse geholt hast."
    Noch ehe Drakon was sagen konnte ging die Tür auf.
    "Mami Mami guck mal was ich für dich hab,"
    lief Luna direkt auf sie zu und hielt ihr den Keks entgegen. Tessa nahm den Keks auch gleich entgegen.
    "Das ist aber lieb von dir,"
    lächelte sie und küsste ihre Tochter auf die Stirn. Dann sah sie Drakon ernst an, stemmte die Hände in die Hüften und fragte:
    "Wie oft habe ich dir gesagt, keinen Süßkram vor dem Essen?"
    Sie hob eine Hand hoch, schloß energisch die Augen und wischte zwei mal mit der Hand, erhobenen Fingers vor Drakon herum, wobei sie erklärte:
    "Und erzähl mir nicht, das ihr nichts hattet. Die Krümel auf deiner Brust verraten dich!"
    Sie kam auf ihn zu und wischte die Krümel von seiner Brust. Es waren nicht viele gewesen, aber genug um ihn zu verraten.
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    Beitrag  Drakon Fr Jul 22, 2022 11:59 pm

    Natürlich. Daran hatte er gar nicht gedacht. Eben wollte Luna die ganze Sache noch vertuschen, als schon die Tür aufging. Natürlich durchschaute sie ihn sofort. „Aber-“ Krümel auf der Brust? Er sah hinab, als sie ihm diese auch schon wegwischte und sah sie dann ertappt an. Sie hingegen wirkte ernst und doch glaubte Drakon ein leicht amüsiertes Lächeln bei ihr ausmachen zu können. „Aber sie waren so lecker! Und sie waren auch nur ganz klein und außerdem hat jeder nur einen gegessen. Aya und Liam haben auch einen bekommen.“ So wie er sich nun zu verteidigen versuchte, war es wirklich sehr niedlich. Wie immer eigentlich, wenn er seine Verfressenheit rechtfertigen musste. Es war einfach zu köstlich.
    Dann sah Drakon zu Luna und natürlich hatte sie ja überhaupt keine Schuld an dem ganzen, schließlich hatte ihr Vater ja die Kekse besorgt. „Ich wette ich kann immer noch mehr essen als du!“, rechtfertigte er sich nun abschließend und deutete dann auf Luna: „Und sie ist noch im Wachstum.“ Dennoch klangen alle seine Versuche auch irgendwie nur halbherzig. Er wusste es ja, dass es nichts vor dem Abendessen geben sollte. Schließlich nuschelte er leise: „‘Tschuldigung.“ Man konnte ihm einfach nicht böse sein.
    „Wir sollten dann bald zum Abendessen gehen.“, legte er dann fest und schnappte sich Luna, die den Keks ja schon überreicht hatte. Er packte sie unter den Armen und hob sie hoch, wobei er anfügte: „Aber erst baden wir das kleine Monster sauber, damit wir wieder ein sauberes Kind haben!“

    Und so verschwand er einfach mit Luna im Badezimmer. Tessa hatte natürlich schon alles vorbereitet und so hüpften die beiden in die nicht wirklich warme Wanne. Sie würden sich ja auch nur kurz waschen. Drakon wusch Luna auch die Haare und dann lieferten sie sich noch eine Schaumschlacht, sodass es wohl die ganze Festung was von Lunas spitzen Freudenschreien hatte. Drakon hielt kurz inne und betrachtete die Frucht seiner Lenden. Er hätte nie für Möglich gehalten, ein Lebewesen so zu vergöttern… Sicher er liebte Tessa mehr als alles andere, aber ein Kind... Diese Liebe war anders. Vollkommen unschuldig und rein.
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    Beitrag  Aya Sa Jul 23, 2022 12:14 am

    Natürlich versuchte sie das Schmunzeln zu unterdrücken, als Drakon sich so rechtfertigte. Tessa wusste doch genau, was für ein Leckermaul ihr Mann war. Sie wusste auch, das er unersättlich war, wenn es ums Essen ging. Sie liebte ihn so wie er war. Das war schließlich auch der Mann in den sie sich verliebt hatte. Er sollte sich nicht ändern, nur weil irgendwer das verlangte. Auch Luna wurde so erzogen. Die Kleine Maus wusste genau, das sie niemandem Vorschriften machen durfte, ausser sie bekam beim Training das Kommando. Abgesehen davon, durfte sie ihre Macht auch nicht missbrauchen. Das hatte ihr Tessa schon oft erklärt. Luna hatte verstanden, das sie alle eigene Interessen hatten, jeder sein eigener Herr war, und keiner dem Anderen irgendwas nehmen durfte, ohne vorher zu fragen. Sie war einfach wundervoll. Sicher auch Luna stellte Tessas Geduld manchmal auf die Probe, wenn sie wieder irgendwem Streiche spielte aber im großen und ganzen war der kleine Wirbelwind recht pflegeleicht. Tessa konnte das platschen und quieken im Bad deutlich hören. Sie machte sich daran, Luna und Drakon frische Sachen heraus zu legen. Zwei trockene Tücher hielt sie auch schon bereit, für den Fall, das sie sich noch vor dem Essen dazu entschließen wollten, doch heraus zu kommen. Mit leerem Magen schlief es sich auch nicht so gut.

    Luna klammerte sich wie ein Affe an ihren Vater, der sie ins Bad brachte. Dort kicherte sie schon, weil sie erst mal nicht los lie Als sie dann endlich drin war, und es war wirklich nicht sonderlich warm, Quietschte sie vergnügt auf, nachdem ihr Vater ihre Haare gewaschen hatte. Sie schoß ihm eine Ladung Wasser ins Gesicht, mit der auch eine Menge Schaum kam. Sie kicherte, quietschte und ließ Drakon auch nicht trocken davon kommen. Luna war müde, aber sie hatte auch noch hunger. Der Keks war ja nur ein Fliegenhappen gewesen. Nicht mal ne Maus wurde davon satt und abgesehen davon hatte Papa sie heraus gefordert.
    "Wenn ihr Beide jetzt nicht da raus kommt, werdet ihr heute gar nichts mehr zu essen bekommen,"
    hörte sie ihre Mutter rufen.
    "Ich glaub das meint sie ernst Papa,"
    flüsterte sie Drakon zu. Schon folgte noch eine Ladung Schaum.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Sa Jul 23, 2022 12:30 am

    Drakon gab sich der Spielerei seiner Tochter voll und ganz hin. Jeder Wasserspritzer und jede Schaumsalve wurden von ihm mit einem Gegenangriff quittiert und beide hatten unglaublich Spaß. Auch er kicherte und lachte mit seiner Tochter, bis Tessas Drohung zu vernehmen war. Kein Essen?! So weit käme es noch! Er kitzelte Luna noch mal durch und schließlich kamen sie heraus. Er hatte Luna schon ein Handtuch herumgewickelt und auch sein Prachtkörper war um die Hüften mit einem Tuch versehen. Die von Tessa zurechtgelegten Handtücher wurden nun für die Haare benutzt und im Vorbeigehen gab er Tessa einen dicken Kuss, für ihre Umsicht, ihnen neue Kleidung zurechtgelegt zu haben.
    Schließlich konnten sie zum Essen gehen. Sie hatten doch noch recht lang im Bad zugebracht und so waren sie zwar nicht zu spät, aber mit die letzten. Die gemeinsamen Abendmale hatten Drakon schon immer viel bedeutet. So hatte man doch auch wirklich das Gefühl, dass sie alle eine große Familie waren. Luna saß nun zwischen Drakon und Tessa und gegenüber saßen ihnen Aya, Liam und auch Drakons Mutter. Ragna saß natürlich mit den anderen Kommandanten vorne an der langen Tafel.
    „Mhhh. Hier duftet es nach sauberen Kindern!“, scherzte sie, das Drakon ja trotzdem auch immer noch ihr Sohn war. Sie warf Tessa einen geheimnisvollen Blick zu, da sie durchaus wusste, wie störrisch Drakon sein konnte, besonders, wenn es um Essen ging. Sie hatte Drakon perfekt im Griff. Nicht dass sie ihn nun irgendwie einschränken würde, aber durch ihre Art zu sein, wie sie war, hatte Drakon gar keine andere Wahl, als lieber auf sie zu hören, wenn sie etwas wollte. Tessa war ein großer Verfechter von Freiheit und Selbstbestimmung und Drakon liebte es an ihr, dass sie ihn hin und wieder in die richtige Richtung stieß. Sie gab ihm Halt, Geborgenheit und Liebe und er würde nahezu alles für sie tun.
    Jetzt aber hieß es erst Mal Essen! Er schaufelte sich den Teller voll, nahm aber auch Rücksicht, damit jeder von allem was abhaben konnte. Es war aber auch immer erstaunlich, wie viel dieser Mann herunterbekam. Liam hob nur eine Braue und Lanara lächelte glücklich.
    Nach kurzer Zeit jedoch hielt Drakon plötzlich inne. Er ließ das Hähnchenkeulchen in seiner Hand zurück auf den Teller sinken und schien zu warten. Hatte er zu viel runtergeschluckt? Er hielt die Hand auf den Bauch und Liam sagte: „Ist ja kein Wunder, so wie du schlingst!“

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