Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 19 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Drakon Do Mai 04, 2023 10:17 pm

    Das saß. Er wurde alt? Er piekte Luna in die Seite ehe er sie gehörig durchkitzelte. „Ich werde also alt? Pass bloß auf, du kleines Monster!“ Er lachte dabei und schließlich saß sie am Ende auf seiner Hüfte und er sah glücklich zu ihr hoch, wobei er ausgestreckt auf dem Rücken lag. Er wünschte sich einen kurzen Moment, dass Tessa auch hier wäre, um das zu sehen. Er wollte erleben, wie sein zweites Kind geboren wurde, aber Vaelastrasz hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Aya bot an, ihn zu trainieren und Drakon warf ihr nur ein Lächeln zu, ohne etwas dazu zu sagen, wohingegen Liam bestätigend nickte. Drakon jedenfalls erhob sich nun mit Luna und nahm sie an die Hand. Dann zeig doch mal, was die anderen beiden dir beigebracht haben. Sie wurde ja auch sonst von Aya trainiert. Immerhin war sie ja auch Ausbilderin. Ebenso wie Liam, aber der beaufsichtigte eben eine andere Gruppe. Liam selbst musterte Aya. Was sie sagte, stimmte ja auch nicht ganz. „Ich habe früher schon gegen ihn gekämpft. Da hatten wir beide eine Waffe und ich hatte das Gefühl, dass ich ihn schlagen könnte. Das heute war jenseits aller Vorstellung.“ Er sagte es leise und auch erst, als Drakon mit Luna schon ein Stück weg war. Er blickte Drakon hinterher. „Versteh mich nicht falsch. Ich meinen Worten liegt nichts als Bewunderung, dennoch ist es natürlich auch ein kleiner Dämpfer für mein Selbstbewusstsein.“ Er lächelte Aya nun jedoch an. „Mehr trainieren, würde ich sagen. Ich fürchte nur, dass WIR ihm nichts beibringen könnten.“
    Nein. Drakon würde es wie sonst auch machen. Er würde allein trainieren. Jetzt aber stand er da und erwartete von Luna, dass sie ihm zeigte, was sie bislang gelernt hatte.
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    Beitrag  Aya Do Mai 04, 2023 10:34 pm

    Luna kicherte und quiekte, als Drakon sie so pikste und durch kitzelte. Sie fand es toll, wenn ihr Papa mit ihr balgte. Überhaupt liebte sie es Zeit mit ihm zu verbringen. Allerdings vermisste sie auch ihre Mutter sehr. Als sie nun so auf ihren Papa hinunter sah, der auf dem Boden lag, grinste sie ihn erst an, wurde dann aber etwas ernster.
    "Ich vermisse Mama,"
    erklärte sie ein wenig betrübt, aber nicht hoffnungslos. Sie stand auf, damit ihr Papa auch aufstehen konnte. Er wollte sehen, was sie gelernt hatte. Das zauberte ihr gleich wieder ein Lächeln auf die Lippen. Für einen normalen Speer war sie noch nicht groß genug, aber ein Kurzschwert konnte sie durchaus führen. Auch mit dem Dolch konnte sie bereits sehr gut um gehen. Beides ließ sie sich geben, ehe sie Drakon eine Abfolge von Schlägen Stichen und Paraden zeigte, bei denen sie sich einen Gegner vorstellte, der ziemlich wendig war. Ob Papa damit zufrieden wäre? Gegen ihn konnte sie doch eh nicht gewinnen, oder? Lunas Bewegungen waren für ein Kind recht geschmeidig. Sie brauchte natürlich noch, um die Eleganz ihrer Mutter oder Ayas zu erreichen, aber sie war auf dem besten Weg dahin, den Kampf wie einen tanz wirken zu lassen. Man merkte, das sie ihren Papa stolz machen wollte. Als sie fertig war, stand sie vor ihm und sah ihn abwartend an.

    Aya legte den Arm um Liams Schultern, als er so sprach, als wolle sie ihn trösten.
    "Ich weiß wie gut du bist. ich finde, das du sehr gut bist und das du Drakon tatsächlich das Wasser reichen kannst, aber ich finde es auch toll, das du ihn nicht kopierst. Dann wärest du nicht du. Nachmachen kann schließlich jeder. Du bist toll Liam. Toll wie du bist, wie du kämpfst ... wie du kochst ... lebst. Es gibt niemanden, der dir das Wasser in den beiden letzten Punkten reichen kann, was das an geht."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 04, 2023 10:58 pm

    Drakon betrachtete das Mädchen. Ja sie war elegant. Aber seiner Erfahrung nach kam es im Kampf nicht auf Eleganz an. Dennoch musste er lächeln. Er hatte Tessa schon immer gesagt, dass sie nicht tanzen, sondern kämpfen sollte. Er warf Aya nur einen kurzen Blick zu. Man erkannte durchaus, wer sie trainiert hatte. Drakon verschränkte nun die Arme.
    „Wir haben viel Arbeit vor uns. Und ich sage dir, was ich auch deiner Mutter sage: „Ein Kampf ist kein Tanz. Es ist egal, wie es aussieht. Hauptsache, du bist am Ende noch am Leben. Die dritte Drehung war überflüssig. Deine Füße haben viel zu selten echten, sicheren Stand. Ein Windhauch könnte dich umwerfen. Nochmal.“ Sie tat es und bei jedem Ding, was ihm auffiel, deutete er an, was ein Gegner tun würde, wie er es ausnutzen würde, wie instabil sie war und wie langsam sie überflüssige Bewegungen machte.“ Er seufzte. „Wir haben viel Arbeit vor uns.“ Nun… er war kaum da gewesen, sie zu unterrichten. Luna hatte wirklich sehr gute Veranlagungen und sie war in ihrem Körperbewusstsein schon viel besser als die meisten anderen. Sie würde irgendwann einmal eine furchtbare Gegnerin werden können. Er war schon jetzt stolz auf sie. Nur ihr Kampfstil gefiel ihm so gar nicht. „Komm! Ich zeig es dir.“ Die wenigsten konnten behaupten von Drakon unterrichtet worden zu sein.

    Liam unterdessen wurde gerade von Aya getröstet. Das war befremdlich und eigentlich brauchte er gar keinen Trost. Er spürte, wie sie ihm den Arm umlegte und lauschte ihren Worten. Sie war so nah und zwar dieses Mal nicht zu Trainingszwecken. Ihr zierlicher Körper war dicht an seinem und ihr Gesicht so nah! Und was sie ihm dann auch noch sagte. Es verunsichterte ihn und gleichsam war es wirklich schön, was sie sagte. Besonders die letzten beiden Sätze. Er sah sie überrascht an und ihre beiden Gesichter waren SO DICHT! „Ähm… Danke.“, brachte er nur hervor und spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht steigen wollte. „Wir… äh… wir sollten trainieren!“ Er drehte sich aus ihrer Umarmung und wusste nicht, wie er die Komplimente zurückgeben konnte.
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    Beitrag  Aya Do Mai 04, 2023 11:23 pm

    Luna war schon endtäuscht, so eine Kritik zu bekommen. Sie sah etwas verbittert zu ihrem Vater auf.
    "Ich tanze nicht. Is mir doch egal, ob es gut aussieht oder nicht,"
    gab sie etwas trotzig zurück. Sie war sich ja gar nicht bewusst, das sie genau das tat. Das ihr Vater sie nun allerdings unterrichten wollte, fand sie wieder super. Ihr Lächeln kehrte augenblicklich zurück, als er ihr sagte, das er ihr zeigen wollte, wie es richtig ging. Ja .. sie wollte gar nicht so damenhaft und tänzerisch wirken, sondern einfach nur die Geschmeidigkeit ihres Vaters erreichen. Sie wollte eben so mit dem Speer umgehen können, wie ihr Vater, oder mit Wurfdolchen ... oder mit vielen Waffen mehr, damit sie sich immer gut verteidigen konnte. Welche Waffe ihr am meisten lag, würde sich gewiss noch heraus stellen.

    Aya lächelte Liam an, als er rot wurde. Das war irgendwie niedlich, eben so wie sein Gestammel. Kurz lachte sie auf.
    "Hoffentlich änderst du dich nie,"
    meinte sie schließlich und begab sich direkt in die Defensive.
    "Dann los. Lass uns trainieren."
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    Beitrag  Drakon Do Mai 04, 2023 11:47 pm

    Liam senkte den Blick kurz und gab zurück: „Ja… das hoffe ich auch bei dir.“ Oh, wie er Aya mochte. Er war sich nicht sicher, ob ihr es da ähnlich gehen könnte. Er wollte diese Freundschaft nicht zerstören. Was wenn sie eine Beziehung anfangen würden und dann feststellen würden, dass es doch nicht ging… Nein… Das war in seinem Denken keine gute Idee. Aya begab sich in Abwehrhaltung, also würde er angreifen. Er würde ihr nichts schenken, aber das würde auch kein echter Kampf sein. „Er sagte nun: Formation A zum Warmwerden?“ Sie hatten im Training nach Formationen trainiert, um Verletzungen zu vermeiden und er würde es gern so beibehalten. Das hatte er auch bei Drakon gemacht, nur dass er da manche Kombos geändert und entwickelt hatte. Dennoch hatte Drakon ihn direkt durchschaut. Jetzt aber hielt er sich an das, was man ihnen schon beigebracht hatte.

    Drakon hingegen übte mit Luna nun genau das, was er auch sich selbst beigebracht hatte. Er lehrte sie, nicht nur, wie man verteidigte, sondern brachte ihr schnelle, präzise Angriffe bei, die nicht elegant waren, dafür aber im höchsten Maße effizient und er berücksichtigte dabei sowohl ihre Größe, als auch ihre fehlende Kraft. Und nachdem alle nun etwa fünf Stunden trainiert hatten, sagte Drakon zu ihr: „Denk daran, dass du alle Techniken irgendwann verändern musst, wenn du wächst, wenn du stärker wirst und schneller. DU musst sie auch deinen Gegnern anpassen und du darfst einen Gegner niemals unterschätzen.“ Er legte ihr beide Hände auf die Schultern. „Ich bin sehr stolz auf dich, Luna. Ich vermisse Mama auch, aber wir werden zu ihr und deinem Geschwisterchen zurückkehren.“
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    Beitrag  Aya Fr Mai 05, 2023 12:00 am

    "Bestimmt nicht,"
    gab sie zurück. Nein ... warum sollte sie sich verändern? Das einzige was zu einer Veränderung führen könnte, wäre der Eingriff in die zeit, oder das vorhergesagte Unglück, falls sie hier scheitern. Auf Liams Anfrage, nickte sie. Sicher, diese Methode war für Beide sehr viel sicherer, als eine, bei der sie einfach drauf los gingen, aber bei echten Gegnern, gab es keine Formationen. Sie hatte Liam ins herz geschlossen, doch schonen würde sie ihn beim Training eben so wenig, wie er sie. Sie wussten, was sie sich zumuten konnten und schon ging es los.

    Luna hörte und sah ihrem Vater aufmerksam zu. Sie wollte unbedingt besser werden, weniger tänzerisch, dafür aber viel effizienter. Das Training war hart, machte aber auch Spaß. Luna nahm sich die Worte ihres Vaters zu herzen.
    "Einen Gegner zu unterschätzen, könnte schlimme Folgen haben, wenn nicht gar den Tod, nicht wahr?"
    Das wollte sie unbedingt vermeiden. Nachdem sie nun allerdings so lange trainiert hatten, war sie auch wirklich erschöpft. Das würde sich auch legen, aber im Moment ... gähnte sie herzhaft.
    "Ich hab hunger,"
    verkündete sie, nach dem ihr Magen sich doch recht laut gemeldet hatte.
    "Dann sollten wir nun etwas essen, meint ihr nicht?"
    fragte Aya, die nun mit Liam zu den Beiden herüber kam.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 05, 2023 12:34 am

    Ja. Auch Drakons Bauch kündete von seinem Hunger. Liam sagte: „Eindeutig verwand.“ Er lachte einmal auf. Auch er und Aya hatten sich gut verausgabt und so verbrachten die vier noch einige Tage, in denen Drakon wieder zu Kräften kam und seine Tochter trainierte. Aber schließlich war der Tag der Wahrheit gekommen. Sie mussten die Festung verlassen und auf den schweren Weg in die Schwarzen Lande ziehen. Drakon hatte zu Anfang gesagt, dass Luna und Liam in der Festung bleiben sollten, aber er hatte seine Entscheidung noch mal überdacht. Was wenn sie dort zurückgeschickt werden würden, sobald sie getan hatten, was zu tun war? Was wenn Luna und Liam dann hierblieben? Nein. Er würde das Risiko nicht eingehen.
    Und so saß Luna nun bei Drakon mit auf dem Pferd, während sie nun also vorangingen. Elenora hatte sie zuvor noch einmal über alle Gefahren in Kenntnis gesetzt und sie taten allesamt beeindruckt. Nur Drakon, der so gar nicht lügen konnte, machte einfach nur eine steinerne Mine, der man regelrecht ansah, was er dachte: „Wenn du wüsstest“.
    „Er wird seine Lakaien gegen uns schicken, also haltet euch bereit!“ Sie bauten jedoch gerade ein Lager auf, weil es schon ziemlich dunkel war. "Du weichst mir nicht von der Seite, wie wir es geübt haben, ja?", sagte Drakon zu Luna, für den Fall eines Angriffs. Nochmal würde ihm sowas nicht passieren.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 05, 2023 12:44 am

    Die Tage die sie noch hatten, verbrachten sie mit trainieren, was wohl allen hier gut tat. Sie hatten ab und zu Zuschauer, was aber nicht weiter störte. Es war dann aber doch so weit, das sie los mussten, um gegen den Drachen zu kämpfen. Luna war aufgeregt, zugleich aber auch traurig, weil sie wusste, das dieser Drache eben ihr Urahne war und der letzte seiner Art. Ihn zu töten, war grausam, doch wer wusste schon, ob sie das überhaupt könnten? Auch Aya war noch immer nicht begeistert von dem Gedanken diesem Wesen einfach das Leben zu nehmen, auch wenn er es wollte. Sich in den Lauf der Geschichte ein zu mischen, war vermutlich nicht die klügste Idee, doch wenn sie damit ein so großes Unheil abwenden konnten ... Den Weg über war Aya sehr ruhig und nachdenklich. Sie wollte das nicht tun. Wüsste sie, was geschehen würde, würde sie vielleicht anders denken, doch letztlich wusste sie es nicht. Es wurde dunkel und sie brauchten ein Lager. Alle packten mit an. Luna war die ganze Zeit bei Drakon. Sie achtete genau darauf, was ihr Vater tat, um von ihm zu lernen. Sich von ihm weg zu bewegen, kam ihr nicht in den Sinn. Sie würde nicht mal von seiner Seite weichen, wenn es auf schlimmste hinaus liefe. Das Lager war bald aufgebaut. Ob die Wesen, die der Drache ihnen entgegen senden wollte, wohl auch bei Nacht kamen, oder gerade bei Nacht? Sie würde bereit sein. Zwar war sie noch ein Kind, doch ein Kind der Festung, in der sie von klein an damit auf wuchsen mit Waffen um zu gehen, sich zu verteidigen und zu kämpfen und vor allem, hatte ihr Vater ihr ind en letzten Tagen wirklich viel bei gebracht.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 05, 2023 1:08 am

    Lunas Gedanken kannte niemand, aber einige davon trafen durchaus zu. Liam, Aya, sie und Drakon blieben eher unter sich, aber scheuten auch die Gesellschaft der anderen nicht, wenn diese sie suchten. Dennoch galt: So wenig wie möglich mit den Vorfahren in Kontakt geraten. Eben saßen sie bei einem Feuer als Drakon sagte: „Das wird sie anlocken.“ Natürlich. Das war auch den anderen klar und doch wollte Drakon seinen Unmut darüber verdeutlichen. Ihm fiel jedenfalls auch auf, dass die anderen Expeditionsteilnehmer viel zu laut waren. Auch wenn sie wachen aufgestellt hatten… er seufzte. Er stillte zuerst seinen Hunger und sah dann zu Luna herab. „Komm.“ Er sah Aya und Liam an. „Ich mache mit Luna die erste Wache.“ Unabhängig davon ob die anderen hier auch Wache hielten. Er traute dem Ganzen nicht.
    Er stand nun mit Luna allein da und irgendwann sagte er leise, wobei er sich zu ihr herab hockte: „Die Wache zu halten ist, wie du weißt, der wichtigste Job unseres Bundes.“ Sie nickte. „DU musst sie immer sehr ernst nehmen.“ Sie nickte erneut entschlossen und Drakon musste lächeln. „Wenn du aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage bist, wachzubleiben. Musst du es deinem Nachfolger sagen.“ Er sah sie lange an. „Das ist besser, als einzuschlafen.“ Er erhob sich wieder und starrte in die Dunkelheit. Elenora trat zu ihm: „Du bist sehr vorsichtig.“ Drakon antwortete: „Das muss ich sein.“ „Ja…“ Sie sah in die selbe Richtung, wie er. „Ich habe das Gefühl, dich zu kennen.“ „Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.“
    „Ja… ich auch. Aber… das meinte ich nicht. Es fühlt sich an, als würde ich dich über Jahrhunderte hinaus kennen.“ Drakon versteifte sich leicht und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Dann sagte er zäh: „Das wäre wohl eher unmöglich.“ Sie kicherte und lachte dann: „Das stimmt wohl.“ Sie boxte ihm gegen die Schulter und lächelte dann weiter in die Blickrichtung, in die auch Drakon sah. „Ich hoffe wir bringen ihn zu Fall und werden ihn endlich los.“ Drakon sah sie nun doch an. „Hasst du ihn?“ Elenora schwieg eine Weile. Er war immerhin ihr Vater. Dennoch: Man sagte mir, er habe meine Mutter geschwängert, verstoßen und dann ermordet. Ich selbst glaube, sie ist bei meiner Geburt gestorben, aber… das spielt keine Rolle. Er weiß, dass ich lebe und dass ich an seiner Grenze lebe und doch sendet er ständig Kreaturen, unsereins zu töten.“ Nun sah sie ihn an. „Ja… ich hasse ihn, für jedes Leben, dass er genommen hat.“ Drakon nickte. Das konnte er irgendwie verstehen. Er sah wieder zum Horizont und streckte den Arm aus. „Mach deine Truppen bereit.“ Sie sah ihn überrascht an. „Was?“ Auch Luna konnte es sehen. Am Horizont bewegte sich etwas. Sie sah es jedoch nur, weil Drakon dort hingedeutet hatte. „Wir werden angegriffen.“, sagte Drakon gelassen und zog seine Gleve. „Was zu erwarten gewesen war, bei all dem Licht und Lärm.“ Auch das sagte er sehr gelassen und Elenora brauchte nur einen kurzen Moment, um klar zukommen, ehe sie zu den Waffen rief.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 05, 2023 1:18 am

    Luna hatte sich geschworen, keine Regeln mehr zu brechen, um ein solches Unglück, wie es seinem Vater geschehen war, vor zu beugen. Um so ernster nahm sie nun alles, was er ihr sagte. Die Wache war sehr wichtig. Sie wusste, das sie in ihrem Alter nicht in der Lage wäre, eine ganze Nacht durch wach zu bleiben. Als ihr Vater sie nun daran erinnerte, lieber bescheid zu geben, als ein zu schlafen, war für sie klar, das dies auch eine Regel sein musste. Sicherheit ging immer vor. Elenora kam zu ihnen. Sie unterhielt sich mit Drakon, wobei Luna auch wieder zu hörte. Ihr Vater erkannte die Gefahr rechtzeitig, so das sowohl Elenora, als auch alle Anderen sich für den Kampf bereit machen konnten. Luna selbst hatte ebenfalls einen Dolch bei sich. Ein Kurzschwert lag bereit. Sie würde sich nicht scheuen, ihre Haut sehr teuer zu verkaufen. Nicht das sie besonders erpicht darauf war etwas zu töten, oder jemanden, doch wenn es sein musste ... das hatte ihre Mutter ihr oft erzählt, das ihr Vater nie tötete, wenn es nicht wirklich anders ging. Das Leben war wertvoll, egal von wem. Man nahm es nicht einfach so, als wäre es nichts. Daran wollte sie sich ebenfalls halten.
    "Müssen wir nun kämpfen Papa?"
    fragte sie vorsichtig. Sie war aufgeregt, aber auch ein wenig ängstlich.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 05, 2023 2:50 am

    Drakon sah unentwegt zu der herannahenden Bedrohung. Er kniete sich hinab und sagte nun: „Steig auf und halt dich gut fest.“ Sie sollte sich an seinen Rücken klammern. Ihr rechtes Bein wickelte sie vor seinen Bauch, wie er es ihr gezeigt hatte, das linke Bein winkelte sie in seinen angewinkelten Arm, wie bei Huckepack. Er ergriff mit diesem Arm nun ihren Fuß, das umschlungenen Beines und so saß sie Bombenfest und musste nur ihre Arme um ihn herumschlingen. Die rechte Hand hatte er damit zur Gänze frei. „Ich kämpfe. Du versuchst nicht runterzufallen.“ Er sah nun einmal wie immer schelmisch zur Seite. „Das schaffst du doch?“ Als wolle er sie aufziehen, dass sie zu schwach wäre.
    Dann aber konzentrierte er sich wieder und sah nach vorn. Er nahm Kampfhaltung an, während Elenora das ganze Lager aufweckte. Sie tat es leise… so leise wie es ging und auch Liam und Aya traten an Drakons Seite.
    „Wie viele?“ Liam versuchte auszumachen, wo Drakon hinsah. „12.“, gab er zurück. Dann sah er zu Aya, die links von ihm stand. „Wenn wir in diesen Kampf eingreifen, verändern wir das Schicksal dieser Menschen und die Zukunft.“ Liam war ganz flau im Magen. „Wir wissen nicht, wer an diesem Tag gestorben wäre. Wir hätten nie herkommen dürfen.“ Liam sah besorgt zu den schwarzen Schatten, die dort ankamen.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 05, 2023 2:58 am

    Naürlich tat Luna, was ihr Vater von ihr verlangte und so klammerte sie sich, wie er es ihr gezeigt hatte, fest.
    "Sonst nennst du mich Äffchen, weil ich so klammere und jetzt zweifelst du an mir? Das ist nicht nett,"
    gab Luna gespielt beleidigt, aber sehr leise, zurück. Sie würde sich so gut fest halten, wie es eben ginge.

    Natürlich wurden auch Aya und Liam wach. Liam zweifelte erneut, doch Aya sah das ganze etwas anders.
    "Deine Sorge in allen ehren Liam, doch wenn wir nicht hier sein sollten, wären wir es wohl kaum, oder meinst du nicht? Vielleicht ist es uns vorherbestimmt. Das weiß niemand. Wir können nicht zu sehen, wie die hier abgeschlachtet werden. Wenn du nicht dabei sein willst, wird dich gewiss niemand dafür verurteilen, am aller wenigsten ich, weil ich dich verstehen kann, aber du hast nur jetzt die Wahl, ob du bei uns bleibst, oder dich zurück ziehst. Ich werde nicht zu sehen, wie die Leute hier überrannt werden. Sie haben uns geholfen, als wir die Hilfe dringend nötig hatten."
    Auch wenn sie leise sprach, konnte man wohl hören, das sie Liam keinen Vorwurf machen würde. Sie machte nur ihren Standpunkt klar. Sie schenkte Liam noch ein aufmunterndes lächeln, ehe sie sich schon in Kampfposition begab. Jetzt konnten sie kommen.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 05, 2023 4:42 am

    Aya hatte auf der einen Seite Recht, aber… Drakon sagte: „Still jetzt!“ Dann machte er vier Lange Schritte nach vorne, sagte leise zu Luna, „schließ die Augen!“ und wie aus dem Nichts erschienen die ersten Schattengestalten. Sie sahen recht humanoid aus. Liam und Aya stürmten direkt hinterher und Drakon schwang die Glefe, von der sich die beiden geflissentlich fernhielten. Drakon hatte eine enorme Reichweite, aber auch von Nahem war er nicht wehrlos. Er säbelte direkt dem ersten den Kopf von den Schultern, während Liam es ihm bei dem daneben gleich tat. Auch Aya machte ihren Job hervorragend. Drakon wich spielend einem Angriff aus, während er einen anderen mit der Stange blockte. Er fasste die Gleve kürzer und rammte die Klinge in den Rücken des Angreifers. Spielendleicht wirkte es und auch Aya und Liam hatten eher das Gefühl, gegen Menschen zu kämpfen, als gegen Schattenbestien.
    Drakon drehte sich die ganze Zeit so, dass Luna nicht von den Angreifern berührt würde und er, wie auch Aya und Liam schlugen den Angriff mühelos nieder. Zwar versuchten die anderen auch zu handeln, aber viel blieb nicht übrig. Sie waren lange nicht so gut ausgebildet, wie die „echten“ Wächter. Und so fühlten sie sich sehr darin bestärkt, ihr Reiseziel zu erreichen. Auch die Magier, die sie begleiteten schienen erstaunt und frohen Mutes.

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    Beitrag  Aya Fr Mai 05, 2023 6:01 am

    Luna schoß die Augen und wagte es kaum noch zu atmen. Sie sollten still sein und genau das war sie nun auch. Sie wusste, ihr Papa wollte sie beschützen. Sie sollte nicht sehen, was da geschah, doch würde sie das nicht eh sehen, wenn alles vorbei war, oder hatte er Sorge, sie könnte ihm ins Ohr kreischen, wenn sie sich erschreckte? Wie auch immer. Sie würde sicher nicht versuchen, sich dem Willen ihres Vaters zu widersetzen. Im nächsten Moment wurde sie auch schon herumgeschleudert, von eine Richtung in die Andere, von vorn nach hinten, von links nach rechts. Gut das sie einen so resoluten Magen hatte. Deutlich hörte sie, wie Klingen durch Fleisch schnitten, sich hinein bohrten. Es klang eklig, aber sie versuchte gar nicht drüber nach zu denken, was da geschah.

    Aya wartete auch nicht bis sie angegriffen wurde, sondern ging direkt auf das erstbeste Wesen los, das sich ihr näherte. natürlich achtete sie darauf, weder Liam noch Drakon in die Quere zu kommen. Die anderen im Trupp, waren alles andere als geübt, doch Aya sah es ihnen nach. Sie waren noch am Anfang der Wachen. Sie würden die Ausbildungen erst formen, sie dahin bringen, wo sie später wären. Als alles vorbei war, sah Aya sich um. Sie wollte sicher gehen, das alle wohl auf waren. Waren sie. Sofort begann sie damit, die Leichen zusammen zu ziehen, damit sie diese später verbrennen könnten. Luna sollte so etwas nicht sehen. Sie war noch ein Kind und auch wenn sie schon trainierte und sich gut schlug, so war sie doch immer noch ein Kind, welches sich seine Unschuld so lange wie möglich erhalten sollte.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 05, 2023 8:49 pm

    Drakon hielt die Gleve weiter fest und auch Luna hielt er noch am Knöchel. Das schien zu meinen, dass sie immer noch nicht gucken sollte. Er sagte leise zu Aya, als sie bereits die erste Leiche wegräumen wollte: „Lass es!“ Er klang dabei aber ganz sanft. Und schon nach wenigen Augenblicken wurden sie zu schwarzem Sand, der teilweise in die öde Weite verweht wurde. „Es ist ihr Fluch.“ Mehr wollte er dazu nicht sagen, ließ Lunas Knöchel und ihr Kniegelenk nun los und sagte: „Es ist vorbei.“
    Trotz des Sieges über diese Kreaturen ging eine gewisse Traurigkeit von ihm aus. Er mochte es nicht zu töten. Egal wen und egal aus welchem Grund. Er richtete den Blick wieder zum Horizont, und zwar zu ihrem Ziel entgegen. Der Dolch, den er in seiner Beinplatte verborgen hatte, wog schwerer denn je.

    Der Rest der Nacht verlief schweigend. Elenora hatte durchaus begriffen, dass ihre neuen Kameraden sehr kampfstark waren, aber aus irgendeinem Grund wirklich hassten, was sie hier tun mussten. Sie brachen am Morgen auf und nach fünf Tagen und einigen kleinen Scharmützeln sahen sie das große schwarze Schloss des Magiers. Elenora trat neben die vier Freunde und sah es mit bedauern an. „Man sagt, es war einmal ein wundervolles Tal voller Seen, Flüsse und Blumenwiesen, so weit das Auge reichte. Das weiße Schloss hatte emporgeragt und es hatte nichts als Frieden geben… Bis er kam und alles zerstört hat.“
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    Beitrag  Aya Sa Mai 06, 2023 4:11 am

    Aya sah überrascht zu, wie sich die Leichen in schwarzen Sand wandelten. Irgendwie fand sie das sehr erschreckend. Es erinnerte sie an die schwarzen Lande, wie sie sie aus ihrer Zeit kannte. War die ganze Wüste etwa das Ergebnis des Verfalls der Leichen ihrer Bewohner? Aya hätte heulen wollen. Das alles hätte durchaus vermieden werden können, oder? Sie war ja nicht mal sicher, ob ihre Theorie stimmte, aber naheliegend war es durchaus.
    Luna öffnete die Augen. Um sie herum lag nichts. Kein Blut, keine Leichen. Sie ließ sich von ihrem Vater auf den Boden absetzen. Sie spürte, wie traurig ihr Vater war und sie sah auch Aya an, das sie nicht glücklich über die Situation war. Das wieder machte sie auch traurig.
    Einige Tage später, sahen sie das schwarze Schloß. Elenora erzählte ihnen, das es einst ein Tal des Friedens war und das Schloß weiß gewesen ist. Aya betrachtete das ganze etwas wehmütig. Wäre es doch viel schöner, wenn hier alles friedlich wäre, wenn die Mauer nie sein hätte müssen.
    "Als würde das Land den Gemütszustand seines Herrn teilen."
    Es wirkte nicht einfach feindlich, sondern viel mehr traurig, depressiv ... hoffnungslos. Ja ... so empfand Aya den Anblick. Einfach schrecklich traurig. Selbst Luna fiel es auf. Das Land schien in Trauer ... in so tiefer Trauer, das es starb und mit ihm alles Glück, welches die Einwohner je empfunden haben.
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    Beitrag  Drakon So Mai 21, 2023 10:34 pm

    Niemand hier wusste, was tatsächlich mit dem Land geschehen war und niemand konnte auch nur erahnen, was der Herr über dieses Land empfunden haben mochte, als er das hier angerichtet hatte. Oder? Alle glaubten, der Magier und Drache sei verrückt geworden und ein Funken Wahrheit steckte auch in dieser Theorie. Doch der Kern, all diesen Übels schlummerte ganz woanders. Hätte Drakon all das noch gewusst, was Vaelastrasz ihm erzählt hatte, so hätte es ihn nicht einmal überrascht. Aber all der Kummer und all die Verzweiflung, die er durchlebt hatte, waren nie geschehen und all das Elend was Vaelastrasz ein zweites Mal über die Welt gebracht hatte, war ebenfalls nie passiert. Elenora sah herüber zu Aya und sagte: „Ja… Hass und Zorn, beseelen dieses Land.“ Drakon spürte, als er diese Worte hörte und er selbst darüber nachdachte, wie ihm unerklärlicherweise eine einzelne Träne über die Wange lief. Überrascht Finger sie auf und wischte die Spur, die sie hinterlassen hatte fort. „Nein…“, gab er nun zu bedenken. „Nicht Hass… Nicht Zorn.“ Er spürte es so deutlich, als wären es seine eigenen Gefühle: „Abgrundtiefe Trauer und Einsamkeit.“
    Elenora sah überrascht zu ihm. Ihr war die Träne nicht aufgefallen, aber nachdenklich wirkte sie dennoch, als sie zurück zum Schloss sah. Dann wurde ihr Blick ernst und entschlossen. „Nun… Dann wird er sich freuen, seine Tochter wiederzusehen.“ SIE war entschlossen, ihn zu töten.
    Drakon musterte sie von der Seite. Er wusste ja, dass er den Dolch austauschen musste und fragte nun: „Lagern wir noch einmal vorher?“ Sie nickte. Ja. Wir fordern ihn morgen heraus. Bis dahin sollten wir all unsere Kräfte noch einmal sammeln.“ Drakon nickte und Elenora ging zu ihren Leuten und gab ihre Befehle. Aya und Liam wirkten beide sehr ernst, aber Aya wirkte auch zutiefst über den Anblick, dieser Szenerie erschüttert und berührt. Auch Lunas leidender Blick fiel ihm auf und Drakon legte die Hand auf ihre Schulter und zog sie ein Stück zu sich heran. „Es ist bald geschafft. Bald können wir nachhause.“
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    Beitrag  Aya So Mai 21, 2023 11:16 pm

    Aya sah Elenora ein wenig bestürzt an. Sie schien wirklich nur dieses eine Gefühl mit ihrem Vater in Verbindung zu bringen. Drakon dagegen, sprach ihr regelrecht aus der Seele. Sie konnte nicht nach vollziehen, wie man hier Hass und Tot sehen konnte. Ok. Tod vielleicht noch, aber hass? Nein. Das hier war einfach traurig und wie Drakon so schön sagte, einsam. Zustimmend nickte sie.
    Luna ließ sich von ihrem Vater heran ziehen. Das sie bald nach Hause könnten, war ja eine sehr schöne Aussicht, aber das sie dafür einen Drachen töten mussten, gefiel ihr nicht.
    "Können wir ihm nicht anders helfen?"
    fragte sie ihren Vater leise.
    "Muss er wirklich sterben?"
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    Beitrag  Drakon So Mai 21, 2023 11:31 pm

    Ja… auch Drakon hatte langsam Zweifel hieran und davon abgesehen… Was machte er hier eigentlich? Seinen eigenen Vorfahren zu töten, kam ihm mehr als falsch vor. Aber: „Um wieder zurück zu deiner Mutter zu können,“ er sah zu ihr herab und hatte es endlich geschafft, den Blick von dem Schloss zu wenden, „würde ich alles tun.“ Liam schluckte. Er betrachtete auch Aya und kam zu dem Schluss, dass ihr das ebenso wenig gefiel, wie ihm.

    Im Schloss stand Vaelastrasz und blickte auf die schwarze leere Ebene hinaus. Sie waren gekommen, ihn ein für alle Mal zu töten. Es waren so wenige, aber Elenora war dabei. Er drehte sich zu dem Bett, n dem seine Mina immer geschlafen hatte. Mit ihm zusammen. Das Nest und das Kinderbettchen standen dort immer noch. Mittlerweile verstaubt und von der schwärze in seinem Herzen korrumpiert. Wann hatte er überhaupt zuletzt geschlafen? Er fürchtete sich für seinen Träumen. Er schloss die Augen und als er sie wieder öffnete wanderte sein Blick zu dem Gemälde seiner Gefährtin. „Mina…“ Er spürte in sich den lodernden Zorn, den er auf die Menschen verspürte und wäre am liebsten hinaus gegangen, um sie in Stücke zu reißen, aber Elenora war das Einzige, was von Mina geblieben war. ER hatte dieses Land verflucht, aber die Menschen hatten ihn hier eingesperrt. Eine drohende Klinge schwebte zu jeder Zeit über Elenoras Genick und jetzt hatten sie sie hierhergebracht. Wozu? Was würden sie glauben, würde er tun? Er sah wieder aus dem Turmfenster. Sie wussten, er könnte sie nicht töten und sie würde das auch wissen. Er würde entweder hier sterben oder sie und für IHN war klar, wie dieser Kampf enden würde.

    In der Nacht hielt Drakon mit Wache. Sie mussten hier jetzt vorsichtiger sein als jemals zuvor. Und Drakon brauchte außerdem eine Gelegenheit die Dolche auszutauschen. Dennoch rief ihn gerade die Natur. Er entfernte sich nicht weit vom Lager und verrichtete, was er zu tun hatte. Eine Weile blieb er noch stehen und drehte den Dolch hin und her. Er haderte mit sich selbst. Auf der anderen Seite: Was kümmerte ihn das Schicksal des Drachen? Davon abgesehen: Vielleicht MUSSTE das alles so kommen, damit die Zukunft eben genauso werden würde, wie sie werden würde! Sie hatten doch nie davon gehört, wieso die Schwarzen Lande so waren, wie sie waren. Würde es vielleicht nicht einfach Teil von der Geschichte gewesen sein? Egal wie er sich entschied? Er raufte sich die Haare. „IST das kompliziert!“
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    Beitrag  Aya So Mai 21, 2023 11:44 pm

    Luna sah traurig zum Schloß. Es tat ihr in der Seele weh, diesen Drachen sterben zu sehen.
    Aya erging es ganz ähnlich. Sie konnte sich nicht vorstellen, das jemand jemanden tötete, den er liebte. Vielleicht war das ganze wirklich anders. Wie aber, sollte sie das beweisen, oder heraus finden? Was wenn sie Elenora nur benutzten? Das alles hier erschien ihr nicht richtig. Aya wälzte sich hin und her. Schlafen konnte sie nicht, also stand sie auf. Ein wenig frische Luft konnte nicht schaden. Sie stand also auf und lief nachdenklich um das Lager herum. Drakons Worte erreichten sie nicht direkt, aber sie konnte seine Stimme erkennen.
    "Drakon?"
    versuchte sie leise zu rufen, um die Anderen nicht zu wecken. Vielleicht wollte er reden? Vielleicht gab es eine Möglichkeit, an den Drachen heran zu kommen, ohne zu sterben und um mit ihm zu sprechen? Wenn Liam nun auch noch dazu stieße, könnten sie vielleicht noch eine Wendung zum Guten erreichen.
    "Was ist?"
    kam von ihm zurück. Aya kam zu ihm.
    "Ich kann nicht schlafen. Das mit dem Drachen geht mir zu sehr ans Herz. Ich glaube, das sie Elenora was vor gemacht haben,"
    flüsterte sie ihm zu. Das war etwas, was von den Leuten schon abgeschmettert worden war und sie hatten deutlich gemacht, das sie davon nichts hören wollten.
    "Wir sollten versuchen den Drachen zuerst zu erreichen und ihn irgendwie zu kontaktieren. Was wenn das alles hier eine große Verschwörung ist? Wenn sie wirklich nur auf Macht aus sind? Wir würden etwas tun, was die Geschichte ändern würde. Wenn er den Fluch über das Land nicht zurück nimmt, könnte es künftig sogar viel schlimmer sein."
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    Beitrag  Drakon So Mai 21, 2023 11:59 pm

    Drakon drehte sich um, als er Ayas Stimme vernahm. Er steckte den Dolch weg und kam zu ihr. „Was ist?“ Aya trug ihre bedenken vor. Drakon hatte ja auch Zweifel. Aber wer waren sie, das zu entscheiden? „Und was, wenn ein Reden mit ihm dasselbe Resultat wäre, was du gerade beschreibst? Wir hätten niemals hierherkommen sollen.“ Er sah zum Zelt von Elenora. „Wenn wich nichts tue, wird die Welt so wie sie ist bleiben. Vaelastrasz hat mir etwas gezeigt. Er hat mir gezeigt, dass die Welt zugrunde gehen wird, wenn wir diesen Drachen nicht töten.“ Er blickte zu dem Zelt in der Luna lag. „Ich weiß nicht, was wir tun sollen, Aya. Selbst wenn wir mit diesem Drachen reden. Was erhoffst du dir davon?“ Er blickte sie wieder an. „Ich will nur, dass Luna zurück zu ihrer Mutter kann. Ich hätte niemals einwilligen sollen, EUCH mitzunehmen.“ Er sah sie bestürzt an. „Was, wenn es kein zurück mehr gibt, wenn ich nicht tue, was er von mir verlangt hat?“
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    Beitrag  Aya Mo Mai 22, 2023 12:12 am

    "Es ist nur ... ich verstehe das völlig Drakon. ich würde auch gern zurück und unsere Freunde wieder sehen, aber ich möchte diesem Wesen wenigstens die Möglichkeit einräumen, sich zu erklären. Man tötet niemanden, den man so sehr liebt, das man ein Kind mit ihm zeugt. Schon gar nicht weil sie eines bekommen hat, oder hättest du Tessa deshalb getötet?"
    Sie sah Drakon an. Nein, das hätte er niemals getan.
    "Was wenn sie wirklich seine Geliebte getötet haben, ihm das Kind geraubt und ihn als den Bösen hin gestellt haben? Wir wissen Beide, wie Machtgierig Menschen sein können. Vielleicht haben sie sich was davon versprochen Elenora solche Dinge zu erzählen. Meinst du nicht, das Elenora ein Recht auf die Wahrheit hat?"
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 22, 2023 12:20 am

    Drakons Blick wurde nun ernster und sie meinte eine gewisse Kälte darin wahrzunehmen und schließlich sagte er: „Ich kenne die Abgründe der menschlichen Seele. Und alles, was du sagst könnte stimmen.“ Er sah zum Schloss. „ODER er hat diese Frau vergewaltigt. Wir wissen es nicht und es stimmt auch, dass wir es in Erfahrung bringen könnten, wenn wir mit dem Drachen sprechen könnten… aber weder wissen wir, ob er uns belügen würde oder ob die Menschen lügen. Sieh dir an, was er erschaffen hat. Die schwarzen Lande sind eine Todesfalle, für jeden der sich ihnen nähert. Selbst WENN wir zu ihm kämen… Er würde uns einfach abschlachten. Wir sind nicht sein Kind und welchen Trumpf auch immer sie haben, dieser Dolch hier vermag es ihn zu töten. Was die Magier dort haben, scheint es hingegen nicht zu können. Nann mich naiv, aber ein Besuch bei diesem Kerl, ist vermutlich unser Todesurteil.“
    Er blickte Aya tief in die Augen und sie sah ihm an, dass er mit sich haderte. Er schwieg und schließlich sagte er: „Wenn ich den Dolch jetzt nicht austausche, schließt sich das Zeitfenster.“ Sie kannte Drakon gut genug, um zu wissen, dass er ihr freie Hand geben würde. Hätte er sie wirklich von ihrem Vorhaben abbringen wollen, hätte er ihr klipp und klar befohlen, das Lager nicht zu verlassen. Sie erkannte darin seine eigene Unsicherheit über die Richtigkeit dieser ganzen Sache. Schließlich jedoch sagte er noch: „Es wird bald wieder hell.“ Was so viel bedeutete wie: ‚Beeil dich, ehe es zu spät ist.‘
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    Beitrag  Aya Mo Mai 22, 2023 12:30 am

    Sie brauchten wohl kaum viele Worte, um zu reden. Aya wusste, das Drakon sie aufgehalten hätte, wenn er es gewollt hätte. Er selbst wusste nicht, was er tun sollte. Es blieb nicht viel Zeit, also musste sie die wenige, die sie hatte, wohl nutzen.
    "Du hast recht, aber ... vielleicht SEHEN wir etwas, das uns zeigt, was wahr ist."
    Sie drehte sich von ihm weg, zum gehen.
    "Bis dahin habe ich hoffentlich die Antworten."
    Die Pferde standen etwas abseits, so das sie sich das ihre nehmen konnte. Sie führte es ein Stück weit fort , saß auf und ließ es rennen. Sie musste Gewissheit haben, egal wie es ausgehen würde. Egal ob der Drache sterben würde, oder nicht, aber wenigstens musste Aya ihren Frieden haben. So sehr weit waren sie vom Schloß nicht entfernt. Blieb nur zu hoffen, der Drache würde sie empfangen, ohne sie zu töten, ohne seine Kreaturen auf sie zu hetzen, oder auf ihr Pferd.

    Am Schloß angekommen , sah sie sich um. So unglaublich erdrückend von der Traurigkeit, war die Atmosphäre her. Ja wirklich alles wirkte so traurig, so einsam. Aya musste sich zusammen reißen. Es war nicht so, das sie sich nicht fürchtete. Im Gegenteil, aber wenn sie irgendwas ausrichten wollte, dann jetzt. Sie fasste nun allen Mut, den sie auf bringen konnte und betätigte den großen Türklopfer.
    "Ich bitte um eine Audienz bei dem großen Drachen, die ich hoffentlich lebend wieder verlassen darf, um die Wahrheit zu ergründen."
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 22, 2023 12:44 am

    Drakon war sich nicht sicher, ob Aya ihren Untergang unterzeichnet hätte, wenn sie sich auch nur in die Nähe des Schlosses wagen würde und er war sich sicher, dass sie Liam mitnehmen würde, aber als er nun am Zelt vorbei ging und hinein sah, bemerkte er, dass sie alleine losgegangen war. Sie wusste doch genau, wie gefährlich es hier draußen war! Drakon schlug das Zelt wieder zu. Er hatte seine Pflicht zu erfüllen!

    Am Schloss spürte Aya, dass sie nicht allein war. Sie konnte die Blicke und den Hass, der von diesen Gemäuern ausging, regelrecht unter der Haut spüren. War es Hass? Nun vielleicht Zorn oder etwas Vergleichbares, aber jetzt wo sie hier stand, war das Gefühl der Trauer verschwunden und blanke Bosheit flutete ihre Sinne. Sie sprach zu der Tür, doch sie bekam keine Antwort. Über der schweren Tür auf den Absätzen des Gebäudes thronten 5 Gestalten. Sie waren reglos und man konnte nicht sagen, ob sie echt oder nur Statuen waren. Nachdem Aya nun aber keine Antwort erhalten hatte, legte sie mit den Worten, nur helfen zu wollen, die Hand auf die Türen, um sie aufzuschieben.
    Plötzlich schienen die 5 Gestalten doch zum Leben erwachen zu wollen. Sie sprangen, auf sie zu, bereit, sie in Stücke zu reißen. Aya war nicht dumm, hatte es auch vorhergesehen und konnte sich verteidigen, aber gegen fünf dieser Wesen, war es schwer. Und diese hier waren viel besser als die, die sie auf dem Feld bekämpft hatte. Eines der Monster nutzte eine Lücke in ihrer Verteidigung und schlitzte ihr über den Oberschenkel. Ein bisschen weiter Innen und es wäre ihr Todesurteil gewesen. Aya wehrte die anderen Hiebe ab, aber sie hätte durch die Heftigkeit dieser Angriffe, kaum eine Möglichkeit, die Wesen auch nur anzugreifen. Ihr wurde bewusst, dass sie hier sterben würde, wenn sich nicht irgendwas zu ihren Gunsten wenden würde.

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