Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 5 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Do März 08, 2018 8:30 am

    Ja das Training verlief anders, als in der Grundausbildung. Sie mussten anders trainieren. Effizienter. Es war kein wirkliches Kämpfen, sondern Bewegungsmuster, die sie allein vollführten. Sie zeigten sich jedoch gegenseitig ihre Stile und so konnten alle daran herum bessern oder eben nur staunen – wie bei Liam. Er war perfekt.
    Am meisten hatten alle selbst redend bei Aya zu nörgeln, aber im Grunde war es ja nicht böse gemeint. Schließlich mussten alle ja auch zeigen, dass sie als Ausbilder Fehler erkannten. Kain hatte ihr gesagt, dass sie besser werden würde und dass er sich zu Anfang viel dusseliger angestellt hätte. Worauf Liam gesagt hatte, dass er noch niemals jemanden gesehen hatte, der weniger Talent als Kain besaß.
    Sie waren jedenfalls zu einer Truppe zusammengewachsen.

    Auch der Aufklärungstrupp hatte seinen „Spaß“. Tatsächlich hatte Drakon bis zum nächsten Morgen auf seinem Posten mit dem Tuch über dem Kopf dort verharrt. Als die anderen nun zu ihm liefen, um zu sehen, ob er noch immer dort saß, trauten sie ihren Augen nicht. Stoisch, wie eine Statue saß er dort. Als sie etwas näher kamen, fragte Levi: „Hört ihr das?“ Auch die anderen lauschten und man konnte ein leises gleichmäßiges Schnarchen hören. „Der ist eingeschlafen!“, entfuhr es Leonora und Ragnar stand daneben und schüttelte leicht den Kopf. Dann rief er laut: „Soldat!“
    Drakon erschrak und rief aus: „Kommandant Dracaris! Ich erwarte euren Befehl!“ Alle schienen etwas verdutzt und dann fingen sie an zu lachen. Drakon kam sich blöd vor. Wie lange hatte er hier gesessen? Er spürte seine Beine nicht mehr. „Hatte ich dir etwa erlaubt zu schlafen?!“
    „Nein! Bitte vielmals um Verzeihung!“ Die anderen lachten noch mehr und Ragnar lächelte schließlich mild. Er zupfte das Tuch von Drakons Kopf und warf es ihm in die Hände. „Damit du nie vergisst, was „wachen“ bedeutet, sagte er nun sanft. Und das „Tuch“ entpuppte sich als Umhang. Ein solcher Umhang, den alle aus dem Aufklärungstrupp trugen. Drakon betrachtete ihn und seine Augen leuchteten förmlich. Er war glücklich. Er war endlich einer von ihnen! Er würde nun endlich damit anfangen können, diese Welt zu verändern.
    „Fang jetzt bloß nicht an zu heulen!“, sagte Leonora, obwohl sie selbst tränen in den Augen hatte.
    „Komm ins Lager!“
    „Jawohl!“ Drakon wollte aufstehen und brach sogleich wieder zusammen. Seine Beine waren taub, weil sie eingeschlafen waren. Wieder hatte er den Lacher auf seiner Seite und er ächzte. Ohhhh was für ein ekelhaftes Gefühl, es war zwischen kribbeln und Schmerz.
    „Wenn du dich nicht beeilst, ist kein Frühstück mehr da, Drakon!“, rief der Kommandant und Drakon erschrak. „So weit kommt es noch!“ Er kroch regelrecht vorwärts, ehe er die Beine wieder bewegen konnte und hatte so einen eher unkonventionellen Start in den Tag.

    Auch im Aufklärungstrupp verging nun die Zeit und sie zogen weit ins Land. Ragnar hatte gehofft, wenigstens auf eine kleine Kreatur zu treffen, doch sie hatten sie über die Jahre schon ziemlich weit zurück gedrängt. Letztlich aber, trafen sie doch auf etwas. Es war ein Langer Schatten Solche Kreaturen waren bekannt dafür flach auf dem Boden zu liegen und erst wenn sich jemand näherte hochzuspringen und jenen zu umwickeln. Leicht zu töten und wenig gefährlich. Perfekt. Es hatte die Gestalt einer Schlange nur deutlich flacher.
    Der Trupp hielt auf Kommando an und Ragnar entschied keine Vorwarnungen zu erteilen. Sollten die Kinder doch mal überrascht sein. Sie sahen sich alle um und das wesen lag im Schatten eines spitzen Felsens. Es maß an die 10 Meter.
    Besonders Drakon lag natürlich im Mittelpunkt der Betrachtungen, Ragnars. Dieser saß bei Leo und der erklärte: „Ich muss mal, für kleine Jungs.“ Er lief genau auf die Felsnadel zu und Drakon sagte: „Leo! Ich würde das nicht tun!“
    „Warum? Fürchtest du dich vor meinem Ding?“ Drakon verstand die Ausdrucksweise nicht und sagte: „Nein, ich fürchte mich nicht, aber du läufst auf einen langen Schatten zu.“
    Ragnars Augen weiteten sich. Er hatte ihn schon gesehen? Von dort?“
    „Und?“, fragte Leo zurück.
    „Was und? Das ist alles.“ Leo sah ihn fragend an, zuckte die Achseln und lief weiter. Drakon lief ihm nun schneller nach und eben, als Leo die Hose öffnete, schnellte der Schatten auf ihn zu. Er erschrak und quiekte auf, während Drakon die Klinge schwang und den Schatten längsseitig zerteilte, sodass die Teile links und rechts an ihm und Leo vorbei flogen. Dieser landete auf seinem Allerwertesten und man sah, wie die Hose feucht wurde. Drakon steckte das Schwert wieder weg und drehte sich um. „Sag mal, hast du sie noch alle?“, fragte er nun und Leo stammelte irgendwas. Dann rief er laut. „Wieso hast du mich nicht gewarnt!“
    „Hab ich doch! Ich sagte doch du läufst auf einen langen Schatten zu.“
    „Und woher soll ich wissen, dass das das Codewort für eine Verderbniskreatur ist?!“ Drakon sah ihn ratlos an und erwiderte: „Na du bist doch im Aufklärungstrupp!“ Leo war verärgert. Die anderen Wächter lachten und Rekrutenabgänger waren beeindruckt. Mal wieder. Cana sagte nur: „Ekelhaft…“, als sie auf die Hose blickte.
    Dann jedoch verging allen das Lachen. Die Erde bebte und Ragnar rief: „Konstrukteur!“ So nahe?! Drakon packte Leo am Schlafittchen und warf ihn zu den anderen, wobei er sich einmal um sich selbst drehte. Dann brach der Boden unter ihm ein. „NEIN!“, schrie Ragnar.
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    Beitrag  Aya Do März 08, 2018 8:53 am

    Aya hatte ja nichts anderes erwartet, als das man viel an ihr herum nörgelte, doch das war nicht weiter schlimm. Das musste sie ertragen und tat es auch sehr tapfer. Sie nahm Ratschläge an, sah den Anderen aufmerksam zu, wenn sie trainierten und lernte fleißig. Natürlich konnte sie bei Anderen Kampfarten punkten, wie sie es vorher gesagt hatte. Die kleine Gruppe wuchs zusammen und das war gut so. Aya ahnte ja nicht, was da draußen schreckliches geschah, währen sie nun wieder dem Training frönte und sich mit den Anderen austauschte, über begangene Fehler und richtig Stellung. Hätte sie geahnt, das Drakon in den Boden gebrochen war und vermutlich in Lebensgefahr schwebte, sie wäre ohne zu zögern eine der ersten Gewesen, die sich dem Rettungstrupp angeschlossen hätte.
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    Beitrag  Drakon Do März 08, 2018 9:50 am

    Ragnar starrte wie erstarrt auf die Stell und er hatte wie Wasser in den Ohren, als Alina auf ihn einredete. Sie packte ihn schließlich an der Schulter. „Kommandant! Befehle!“ Er sah sie schockiert an und die anderen erfahrenen Grenzer gingen schon auf den Konstrukteur los. „Drakon…“, hauchte er und dann schien er wie einen Schlater umzulegen. Er schüttelte leicht den Kopf. „Alina! Feindbeseitigung!“ Die Felsspalte hatte aufgehört sich zu öffnen und fing schon wieder an, sich zu schließen. Levi hatte Leo bereits gepackkt und zerrte ihn dort weg. „Leonora! Bathroy! Bringt die Kinder weg! Kalian! Posten beziehen!“ Er selbst lief nun mit gezogener Waffe auf den Spalt zu.
    Drakon hing der Felsspalte an einem hervorstehenden Stein. „Scheiße!“ Seine freie Hand streckte sich weiter nach unten, während er sich mit der anderen festhielt. „Sie wird mich umbringen!“, fluchte er leise vor sich hin. Unter ihm auf einem Felsvorsprung lag Ayas Brief, der ihm herab gefallen war. Er kam nicht heran. Die Erde um ihn bebte und Drakon sah, wie die Spalte sich wieder zusammenzog. „Verdammt noch mal!“ Als die Spalte eng genug war, ließ er sich fallen, landete auf dem Vorsprung und hob den Brief auf. Dann beeilte er sich, nach oben zu kommen. „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“, rief er aus und es wurde immer enger. Dann plötzlich hörte alles auf sich zu bewegen.
    Er kletterte weiter und schließlich kam eine Hand dann die andere nach oben. Ragnar sah das und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Doch dann kamen von allen Seiten Kreaturen der Dunkelheit. Ragnar kämpfte gegen den erstbesten und zerteilte ihn. Schwarzer Staub blieb zurück. „Drakon!“, rief er und Drakon kam endlich aus dem Spalt. Die anderen hatten den Konstrukteur erledigt, weshalb die Spalte sich nicht weiter verengt hatte. Er war eben zur hälfte raus, als sich ein Vieh auf ihn stürzte. Drakon rief sein Wissen darüber sehr schnell ab und trieb dem Monster die Klinge durch die Eingeweide, die es in einem Sack hinter sich her zog. Als nächstes schlug er einem anderen Monster mit einem Hieb den Schwanz ab, weshalb es starb. Ragnar kämpfte sich zu ihm und rief: „Salamander!“
    Drakon sah gerade noch, wie das Monster auf seinen Brief trat, wobei dieser sofort in Flammen aufging. „Nein! NEIN!“ Er sah hinauf und sein Blick war äußerst zornig. „Du hässliche Kackfresse!“ Schrie er erbost und sprang aus dem Spalt. Dann bearbeitete er das Monster nach allen regeln der Kunst und filetierte es regelrecht. Er kämpfte wie ein Todesgott gegen die Viecher, bis sie alle besiegt waren. Er stand dort und war außer Atem. Er hob die Überreste des Briefes auf und betrachtete sie. Da war kaum noch was zu retten. Wütend ballte er die Fäuste, ehe Ragnar bei ihm angekommen war und ihm de Hände auf die Schultern legte. „Alles in Ordnung?“ Drakon sah sich um. Alle hatten wohl alle eine Heidenangst gehabt. Um ihn? Er stand stramm und sagte: „Ja! Kein Problem!“ Ragnar war erleichtert und rief erst mal: „Rückzug!“ So nah… So verdammt Nah an der Mauer.

    Nah war in dem Fall jedoch 3 Tage. Sie kamen nach einer Woche zurück. Die Rückreise verlief ohne Vorkommnisse und alle hatten das Erlebte wohl anders zu verarbeiten. Drakon schien das alles nicht zu kümmern. Das was er wirklich fürchtete, war Ayas Reaktion.
    Als sie schließlich durch die Tore traten verschwand Ragnar direkt. Er musste berichten und Lanara begrüßte ihre Männer mit stoischer Gelassenheit, obwohl sie tausend Tode gestorben war. Oh man.
    Drakon würde sich gerne vor Aya drücken, aber natürlich hatte auch sie ihn erwartet. Oder? Er suchte nach ihrem Gesicht.
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    Beitrag  Aya Do März 08, 2018 10:03 am

    Aya mochte sich nicht vorstellen, wie es da draußen vor sich ging. Sie hatte die Woche genutzt, um ihre Fähigkeiten zu trainieren und sich bei den Männern durch zu setzen, wenn es ihr auch längst nicht gelungen war, so gab sie denn noch nicht auf. heute wurden die Truppler zurück erwartet, die hinaus gegangen waren. Aya stand mitten in der Menge. Sie hatte ja keine Ahnung, das Drakon nicht mal im Ansatz dazu gekommen war, ihren Brief zu lesen. Nun stand sie da, sah, wie er zurück kam und sah auch gleich seinen suchenden Blick. Suchte er etwa nach ihr? Wollte er ihr nun sagen wie Hirnrissig sie war? hatte er endlich begriffen, was alle Anderen längst wussten?
    ~Mutig sein Aya. Nicht aufgeben, kein Rückzug. Stell dich ihm, dann wirst du klarer sehen.~
    Und das tat sie nun auch. Sie trat aus der Menge hervor, schob sich weiter vor und lächelte glücklich darüber, das Drakon nicht geschehen war.
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    Beitrag  Drakon Do März 08, 2018 10:18 am

    Vielleicht hatte ja auch gar nichts Wichtiges im Brief gestanden und sie hatte ihm nur gutes Gelingen oder so gewünscht. Ein Abschiedsbrief war es ja scheinbar nicht gewesen, da sie ja noch da war. Also ging er erst zu seiner Mutter, begrüßte sie und stellte sich dann Aya. Vielleicht war es ja wirklich nichts besonderes gewesen. Sollte er gleich die Katze aus dem Sack lassen? Sicher wäre sie wütend darüber, so wie er sie kannte und er machte ja doch sowieso nur alles falsch.
    Er holte tief Luft und trat an sie heran. Dann sagte er freudig: „Aya! Schön dass es dir gut geht! Wie läuft es bei dir? Hast du dich gut eingelebt?“ War das zu dick aufgetragen? Er wollte ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Dann fiel ihm noch was ein. „Kommandant Dracaris meinte, dass wir eine kleine Weile hier bleiben.“ Er hatte sie lächeln sehen, als er auf sie zugegangen war, also konnte ja so was schlimmes auch nicht im Brief gestanden haben.
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    Beitrag  Aya Do März 08, 2018 10:26 am

    Aya war über seine Reaktion dann doch sehr verwundert. So wie er geredet hatte, hätte sie erwartet, das er aus allen Wolken fiel und ihr direkt aufs Brot schmieren würde, das sie niemals eine Chance auf seine Liebe hätte, weil sie ja doch viel zu stur und zu zickig wäre. Statt dessen erzählte er ihr sogar, das sie eine Weile hier bliben würden. Was stimmte mit ihm eigentlich nicht?
    "Drakon. ich freue mich wirklich sehr, das du heil zurück gekommen bist und das auch den Anderen nichts geschehen ist. Ich komme klar. Die Jungs sind nett zu mir, auch wenn sie mich dauernd korrigieren müssen. Gehört eben zum Job, nicht?"
    Prüfend sah sie ihn an. Er hatte sie nicht in die Arme geschlossen, sie nicht geküsst aber war denn noch freundlich und kein Stück abweisend. Sie kniff die Augen zusammen.
    "Du hast ihn nicht gelesen richtig?"
    Natürlich hatte er das nicht.
    "Ich kann dir nicht mal böse deshalb sein. Sicher hattet ihr da draußen genug zu tun. Dann liest du ihn halt beim nächsten Mal. Komm. Es gibt gutes Essen und Liam, er kocht einen Pudding zum niederknien. Vielleicht kann ich ihn beknien, dir eine Schüssel ab zu geben und wenn nicht, bekommst du eben meine."
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    Beitrag  Drakon Do März 08, 2018 10:38 am

    Drakon lachte etwas ertappt, als sie von dem Brief anfing. Er hatte wirklich geglaubt, sie wäre wütender. Und da fing sie auch schon an von Essen zu reden. Tja! Da hatte sie ihn. Er konnte auch später noch darüber sprechen.
    Gemeinsam gingen sie also zu ihrer Truppe und die waren schon ganz heiß darauf ihn endlich persönlich kennen zu lernen. Jetzt konnte Aya sich vermutlich darauf gefasst machen, dass sie ihn ausquetschen würden. Dabei fiel ihr auf, dass seine Rüstung ziemlich zerkratzt war, als er den Umhang nun abstreifte.
    „Guten Tag!“, sagte er in die Runde und setzte fort: „Drakon Dracaris, schön eure Bekanntschaft zu machen!“, wobei er sich die rechte Faust auf die linke Brust schlug. Fünf Augenpaare richteten sich auf ihn und zunächst herrschte drückendes Schweigen. Hatte er schon wieder was Falsches gesagt? Er hatte sich doch nur vorgestellt!
    Liam stellte sich nun ebenfalls vor und Aya übernahm das für die anderen. Sie tat den Jungs damit vermutlich einen riesigen Gefallen. Drakon war ja so was, wie eine Legende. Schon nach einer Woche im Dienst.
    Kain sprang direkt auf und schüttelte ihm energisch die Hand und schon quetschten sie ich ihn mit allem möglichen aus und Drakon antwortete auf alle fragen kurz und militärisch. Nur über das außerhalb der Mauern schwieg er sich aus. Was sie wohl aber nicht schlimm fanden. Schließlich war das Abendessen vorbei und Liam verschwand in die Küche. Dann sagte Drakon ganz nebenbei zu Aya. „Ich habe deinen Brief nicht lesen können, weil ich ihn verloren hab.“ Schuldbewusst kratzte er sich am Hinterkopf und lachte verlegen. Die anderen Jungs schwiegen plötzlich still. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
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    Beitrag  Aya Do März 08, 2018 10:45 am

    Aya freute sich, das er mit ihr kam und ihre Truppe kennen lernen würde. Natürlich waren die Jungs aus dem Häuschen, außer Liam, der irgendwie noch militärischer wirkte, als Drakon selbst. Aya saß neben Drakon. Er beantwortete alle Fragen sehr kurz, aber so kannte man ihn halt. Aya betrachtete ihn, als er sich zu dem Brief äußerte. Wie süß er war, wenn er verlegen war.
    "Du ... hast ihn ... verloren. Beider Aufklärung."
    Natürlich waren ihr die Kratzer aufgefallen. Vermutlich war es nicht so harmlos gewesen, wie sie geglaubt hatten.
    "Nun ... wenn das so ist ... muss ich dir eben noch einmal einen Brief schreiben, ehe du wieder los gehst."
    Innerlich war sie erleichtert, aber zugleich auch zu Tode betrübt. Was hatte sie gehofft, er würde es erfahren und sich vielleicht doch zu ihr bekennen, doch nun ... Sollte sie es wirklich tun? Sie dachte wieder an Leos Worte. Bevor er weg ist und nicht mehr zurück kommt. Ja, sie würde erneut einen Brief schreiben, aber sich dieses Mal etwas kürzer fassen. Liam war bereits wieder weg. Sicher würde er gleich mit seinem berühmt berüchtigten Pudding zurück kommen.
    "Was ist? Esst auf oder wollt ihr keinen Nachtisch?"
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    Beitrag  Drakon Do März 08, 2018 6:56 pm

    Hm. Nun. Das… war noch unerwarteter. Drakon hatte eigentlich geglaubt, dass sie nun aus der Haut fahren würde. Fehlanzeige. Na wenn das so war? Sollte ihm ja nur Recht sein. Kain fragte: „Sag mal, deine Rüstung sieht echt ramponiert aus. Hattet ihr unheimliche Begegnungen?“
    „Das würde ich nicht sagen. Aber ich darf im einzelnen auch nicht über meine Arbeit da draußen reden.“ Worauf hin Ben sagte: „Ja, voll dumm! Wie sollen wir uns so auf eventuelle Gefahren vorbereiten? Wie sollen wir reagieren, wenn sie doch mal vor unseren Toren stehen?“
    „Das wird nicht passieren.“
    „Und woher kommen die Kratzer dann?“ Drakon überlegte und sagte dann: „Ich bin eine Erdspalte hinabgerutscht. Dabei muss es geschehen sein.“ Drakon verschränkte die Arme und nickte. Apropos, vielleicht sollte er sie endlich mal ausziehen.
    Liam kam mit dem Pudding zurück. Er hatte sieben Stück dabei. Ihm war klar, wie gut seine Leute es fanden, dass Drakon anwesend war und so fand er auch nichts dabei, einen mehr gemacht zu haben. Davon abgesehen glaubte er, dass Drakon seine Sache wohl gut gemacht hatte. Es war Vanillepudding und Drakon schien vor Glück dahin zu schmelzen, als er den ersten Löffel probiert hatte. Er schwebte wie auf Wolke sieben. Innerlich freute es Liam selbst redend sehr, aber nach außen, zeigte er keine Regung. „Das… ist eine Speise der Götter!“, lobte er überschwänglich und Liam senkte den Blick. „Nein… meiner Schwester.“
    „Dann eben das!“ Drakon merkte natürlich nicht, dass Liam darüber etwas unglücklich war und sagte: „Ihr müsst sie mir vorstellen! Eine Frau, die so gut kochen kann, KANN nicht verkehrt sein!“ Liam sah nun etwas schockiert auf und dann ganz plötzlich stahl sich ihm ein Lächeln aufs Gesicht, was sich anschließend in einem Lachen auflöste. Drakon grinste ihn an und lachte mit, während die anderen wie versteinert da saßen.
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    Beitrag  Aya Do März 08, 2018 11:33 pm

    Aya freute sich, das alle so gut auskamen. Natürlich durfte Drakon nicht darüber sprechen, welche Wesen und Kreaturen sie da draußen gesehen hatten. Sie musste Ben allerdings recht geben. Wie sollte man sich auf einen eventuellen Angriff vorbereiten, wenn man nichts über den Gegner wusste? Drakon war wirklich sehr zuversichtlich, das sie nicht angegriffen werden würden. Aya war sich da nicht so sicher. Er war in eine Erdspalte gerutscht. Viel wusste Aya nicht über die Wesen da draußen und auch nicht über das Gelände. Niemand hatte Karten angelegt. Man konnte sich zusammen reimen, das die Karten nicht hilfreich sein konnten, wenn sich die Gegend veränderte, aber stand so was in der Macht dieser Wesen? Liam riss sie mit seinem wundervollen Pudding aus den Gedanken. Aya liebte diesen Pudding. Sie hatte egrade einen Löffel voll im Mund, als Drakon natürlich in das nächste Fettfass mit anlauf hinein sprang. Aya verschluckte sich und hustete hingebungsvoll, während Liam lachte wie ein irrer. Auf einer Seite freute es Aya, Liam mal lachen zu sehen, auf der anderen Seite hätte Drakon gerade am liebsten erwürgt.
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    Beitrag  Drakon Mo März 12, 2018 8:12 pm

    Die Situation war mehr als seltsam. Während Liam und Drakon lachten, sahen sich die anderen etwas ratlos an, lächelten dann aber auch. Aya verschluckte sich ganz schön, wobei Kain ihr auf den Rücken klopfte. Als die beiden Witzbolde aufhörten, sagte Liam unvermittelt: „Sie ist tot.“, was wiederum nun Drakon die Sprache verschlug. Er sah stumm in den Pudding und schließlich erklärte er: „Das wusste ich nicht.“
    „Woher auch?“, entgegnete Liam. So hatte sich Drakon das ja nicht gedacht. Wie konnte er aber auch wirklich immer so ohne menschliches Gespür mit dem sprichwörtlichen Vorschlaghammer durch die Welt laufen. Das war doch wohl nicht normal.

    Die Tür ging einen Spalt auf und Cana sah in den Raum. Sie sagte: „Drakon, Kommandant Dracaris will dich sehen.“ Er sah über die Schulter und nickte. Dann erhob er sich. „Tja… die Pflicht ruft. Vielleicht sehen wir uns ja demnächst mal wieder. Danke für das lecker Essen!“ Er ging davon aus, Aya die nächsten Tage trotzdem öfter zu sehen, als beispielsweise, diese Typen. Als er raus gegangen war sagte Liam: „Ein fröhlicher Bursche. Was macht einer wie er im Aufklärungstrupp?“

    Draußen ging Cana noch ein Stück mit ihm und schließlich hielt sie inne, wobei sie ihn am Handgelenk zog und stehen blieb. Drakon tat es ihr gleich und sah sie fragend an. „Der Kommandant…“
    „Hör mir zu!“ Drakon sah sie verwundert an. „Ich will, dass du mit mir Kinder machst.“ Drakon sah sie dümmlich an und sagte nur: „Eh?“
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    Beitrag  Aya Mo März 12, 2018 10:28 pm

    Aya liefen schon die Tränen vom Husten. Dankbar sah sie Kain an und bedankte sich für die Hilfe. Dieser Pfosten ... Wie konnte man so dumm und blind sein? Egal. Aya traf es schon, das Liams Schwester tot war. Sie hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Bruder und liebte ihn sehr. Sie wusste nicht, wie sie reagieren würde, sollte ihm etwas zustoßen. Sie sagte jedoch nichts dazu. Liam schien damit klar zu kommen und seinen Frieden damit gemacht zu haben. Die Tür ging auf und Cana sah herein. Sie wollte Drakon holen, weil der Kommandant ihn sehen wollte. Dabei waren sie doch eben erst da.
    "Ich werde dann auch mal ins Zimmer gehen. Hab noch einen Brief zu schreiben,"
    lächelte sie und sah Drakon nach, der eben durch die Tür ging. Aya folgte ihm, jedoch nicht direkt und so geschah es natürlich, das sie, ehe sie u die Ecke kam, genau hörte, was Cana da von Drakon verlangte. Aya spürte die Wut in sich hoch kochen. Was bildete dieses Miststück sich eigentlich ein? War das hier "Ich such mir den besten Hengst im Stall und zeuge Nachkommen"? Oh Cana. Das war ein großer Fehler Aya überlegte schnell. Sie durfte jetzt nicht impulsiv handeln, denn das würde alles schlimmer machen. Sie blieb stehen und hörte zu, was weiter geschehen würde. Wenn Drakon sich darauf ein ließe, wäre es das, was er eigentlich wollte, aber eigentlich waren sie doch noch viel zu jung. Lauschen gehörte sich nicht, wie sie wusste, aber sollte sie die Beiden einfach so unterbrechen? Sie würden doch wissen, das sie es gehört hatte, wenn sie jetzt um die Ecke schlendern würde und sie könnte Cana nicht einfach normal anlächeln. Besser sie wartete ab.
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    Beitrag  Drakon Di März 13, 2018 8:19 pm

    Cana sah ihn ernst an, während Drakon nur irgendwie eingeschüchtert kicherte und sich am Hinterkopf kratzte. „Was?“, fragte er schließlich. Canas Blick wurde noch ernster. „Ich will deine Frau werden und Kinder mit dir machen.“ Drakon erstarrte. Was war denn mit DER los? „Wie… wie kommst du denn jetzt DARAUF? Ich meine… du … ich… uhm.“ Sie griff nach seinen Schultern. Die beiden standen jetzt so, dass Drakon mit dem Gesicht zu Ayas Ecke stand. „Ich habe Aya zugehört, sie hat gesagt, dass du eine Frau willst, die dir nicht hinterher weint und sich um deinen Nachwuchs kümmert. Ich will einen Mann, der nicht ständig auf mir gluckt. Wir sind das perfekte Team.“ Drakons Wangen röteten sich nun tatsächlich und er machte einen Schritt zurück. Die wildesten Kreaturen machten ihm keine Angst, aber das hier?!
    „Aber wir sind noch… so jung und du in der Ausbildung, ich meine…“
    „Ich will dich heiraten, wann du Kinder willst ist mir egal.“
    „Oh… uhm… ich… kann ich vielleicht… drüber… ehhhh… nachdenken?“
    Sie musterte ihn noch einmal und verschränkte die Arme. Sie nickte ein Mal militärisch und erwiderte schließlich: „Sicher. Ich warte.“ Sie sah ihn noch einmal an und ging dann. Drkakon stand da, wie vom Donner gerührt. Er lehnte sich an die Wand und sah schockiert auf den Boden. Dann legte er sich die Hand aufs Gesicht und sah schließlich wieder den Gang hinab, wohin Cana verschwunden war. Sie war nicht noch mal an Aya vorbeigelaufen, sondern in die andere Richtung unterwegs. Drakon war einfach nur verstört.
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 5 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Mi März 14, 2018 1:31 am

    Aya wollte nicht lauschen, aber sie konnte nicht anders. Sie hörte, wie verunsichert und schockiert Drakon antwortete. Er könne es sich überlegen ... pah. Naja... Eigentlich tat er ihr auch leid. Cana hatte ihn vollkommen überrumpelt, aber es erklärte auch, warum Cana Aya nicht leiden konnte. Aya wusste nicht, was sie machen sollte. Cana war weg und Drakon stand da an der Wand. Vielleicht schaffte sie es ja, einfach normal zu sein, denn so wie es aussah, brauchte Drakon jemanden zum reden. Aya linste um die Ecke und ging dann einfach los.
    "Was machst du denn hier? ich dachte du solltest zu deinem Vater kommen."
    Nur nichts anmerken lassen. Cana würde noch was erleben können. Diese falsche Schlange. Aya war eben wütend, allerdings würde sie sich der  Entscheidung Drakons beugen, denn letztlich war für sie nur wichtig, das Drakon glücklich war.
    "Du bist ja ganz blass. Ist was passiert?"
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    Beitrag  Drakon Mi März 14, 2018 8:42 am

    Drakon drehte sich erschrocken zu Aya. Deshalb war er vielleicht auch blass, denn bis eben hatte er hochrote Wangen gehabt. Er räusperte sich und schwieg einen kurzen Moment, ehe er sagte: „Ich… mir… Ja… uhm… der Kommandant.“ Er stieß sich leicht von der Wand ab und ging in die falsche Richtung, ehe Aya ihn sanft am Arm fasste und in die richtige Richtung drehte. Er sah auf sie herab und schloss direkt danach einen Moment die Augen. Dann patschte er seine Handflächen auf die Wangen, straffte sich und marschierte zielstrebig los. Er konnte sich doch nicht SO einschüchtern lassen. „Alles in Ordnung!“, sagte er pflichtbewusst und lächelte Aya sogar an. Er sagte nur leichthin: „Vergiss deinen Brief nicht. Ich weiß nicht, wann ich wieder los muss.“ Zwar war erst mal nichts, außerhalb der Mauer geplant, aber man konnte den Ausspähungstrupp auch im Inland einsetzten. Er wollte ganz sicher NICHT über das eben hier reden, da er selbst nicht wusste, wie ihm geschehen war. DIE hatte ja nerven, ihm so was so nüchtern mitzuteilen! AAber war es nicht das, was er eigentlich immer gewollt hatte? Nichts Kompliziertes. Nur eine Zweckgemeinschaft, um gute Erbanlagen weiter zu geben. Drakon schüttelte leicht den Kopf. Herzlichen Glückwunsch zur schönsten Kuh… Er kam sich idiotisch vor.
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    Beitrag  Aya Mi März 14, 2018 8:14 pm

    Der Arme war ja völlig von der Rolle. Irgendwie niedlich, aber auch traurig. Natürlich vertraute er sich ihr nicht an. Sie würde das wohl auch nicht tun, wenn man ihr so etwas gesagt hätte.
    "Ich werde ihn gleich schreiben. Dann kannst du ihn direkt mit nehmen."
    Sie ließ ihn ziehen.
    "Du weißt, wenn was ist, du kannst immer zu mir kommen."
    Ja, selbst damit und sie ... würde sie einen Vorteil daraus ziehen und ihn versuchen zurecht zu weisen? Natürlich wäre dieser Drang da und sehr groß, aber sie wusste, es wäre falsch. Einen Moment lang beobachtete sie Drakon noch, ehe sie sich selbst um drehte und zurück in ihr Zimmer lief. Aya war erschüttert, wütend und alles andere als begeistert. Das Cana das so aus nutzte ... Aya konnte gar nicht fassen, wie dreist sie war.
    ~Jetzt reiß dich mal zusammen.~
    Schimpfte sie gedanklich mit sich selbst. Sie setzte sich hin und begann erneut einen Brief zu schreiben. Als sie fertig war, las sie ihn noch einmal durch, faltete ihn zusammen und packte ihn in den Umschlag, den sie auch gleich versiegelte. Nun konnte sie ihn Drakon geben, nur wo war er gerade? Aya machte sich auf die Suche nach ihm.
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    Beitrag  Drakon Mo März 19, 2018 2:09 am

    Drakon marschierte zum Zimmer seines Vaters und klopfte an. Er wurde sogleich herein gebeten und so trat er ein. „Ihr wolltet mich sehen?“, sagte er gleich und Ragnar sah ihn etwas erstaunt an. Er weiß auf einen Stuhl und sagte: „Setzt dich! Wir reden privat, also sei nicht so förmlich.“
    „In Ordnung, Vater. Was gibt es?“
    Ragnar betrachtete ihn noch einen Moment und schließlich seufzte er leise. Dann setzte er sich Drakon gegenüber und schwieg. Das war eigenartig. Drakon wartete jedoch weiter und betrachtete seinen Vater. Dieser schenkte zwei Gläser Wasser ein und fragte: „Was war da draußen los?“
    „Was meinst du?“
    „Du warst in der Spalte und dann… Was hast du da getrieben? Warum bist du nicht ausgewichen?“
    „Ich hatte etwas verloren. Ich wollte es zurück holen, aber letztlich ist es dann doch verbrannt.“ Drakon musterte seinen Vater, der noch auf etwas zu warten schien. „Oh, äh… es war ein Brief.“ Er machte eine Pause. „Ein Brief von Aya.“ Ragnar schien erst nicht zu begreifen und dann wurde diese anfängliche Überraschung von einem leichten Anflug von Zorn überschattet. „Was?“ Drakon sah ihn merkwürdig an. Hatte er sich nicht klar genug ausgedrückt? „Ehhh… Ich wollte Ayas Brief….“
    „Ich hab es verstanden!“ Er trank einen Schluck. „Was hast du dir dabei gedacht?!“ Drakon war überrascht. Warum war er denn jetzt so sauer? „Du hast dein Leben für einen dummen Brief riskiert?!“ Er wusste nicht was er sagen sollte. Er sah auf seine Hände und sagte: „Nun… Ich… habe mein Leben nicht riskiert. Ich hatte alles unter Kontrolle.“
    „Falsch! Drakon, dort draußen hast du NIEMALS die Kontrolle! Alles was du glaubst zu wissen… über die Welt, über ihre Gesetzmäßigkeiten! Das alles ist dort draußen nicht wahr!“
    „Aber…“
    „Nein! Du hörst mir jetzt zu! Nie wieder! Hörst du? Nie wieder wirst du dein Leben wegen so etwas unsinnigem riskieren! Du hättest sterben können!“ Drakons Blick wandelte sich nun auch. Was war denn jetzt los? Sein Blick wurde ernst und ebenfalls etwas wütend. „Ich HABE mein Leben nicht riskiert! Davon abgesehen, war es nicht mein Verschulden, dass dort ein Konstrukteur war! Und es war nicht meine Schuld, dass mein Kommandant die Gefahr zu spät erkannt hat!“ Das traf. Aber ja, Ragnar war unaufmerksam gewesen. Seit Drakon in seiner Einheit war… Er funkelte seinen Sohn an. „Und noch was:“, setzte Drakon fort, „Ich habe meinen Kameraden verteidigt, so wie es sich gehört! Ich hatte die Situation im Griff! Warum vertraust du mir nicht? Oder meinen Fähigkeiten? Habe ich dir jemals einen Grund gegeben, meine Fähigkeiten in Frage zu stellen? Habe ich nicht all deine Tests bestanden? Was muss ich denn noch tun, dass du mir endlich vertraust und mir zugestehst deiner und deiner Sache würdig zu sein?!“ Drakon war enttäuscht und Ragnar verstand ihn, aber er sorgte sich nun Mal um seinen Sohn. Das konnte er nicht ändern…
    „Drakon…“
    „Nein! Das ist nicht fair! Ich bin ein guter Wächter! Der beste in meiner Generation! Ich bin bereit dafür!“
    „Drakon! Du bist mein SOHN. Ist es nicht verständlich, dass ich mich sorge? Kannst du das nicht begreifen?!“ Drakon schüttelte leicht den Kopf. Dann sah er ihn entschlossen an. „Ja. Im Moment.“ Er stand auf. „Aber dort draußen, bin ich ein Wächter.“ Ragnar sah ihn etwas überrascht an. „Und dort draußen, bist du mein Kommandant. Und als solcher, hättest du Leo und mich vor dieser ganzen Sache beschützen müssen. Das hast du aber nicht… Also bevor du mir irgendwelche Vorwürfe machst, fass dir an die eigene Nase. DU hast versagt, nicht ich!“ Er wendete sich zum gehen. „War’s das?“ Ragnar sah ihn nur still an und schließlich wendete er den Blick ab und sagte resignierend: „Ja…“ Damit ging Drakon zur Tür und als er diese öffnete sagte sein Vater: „Du BIST der Beste deines Jahrgangs, Drakon. Ich BIN stolz auf dich und als dein Kommandant bleibt mir nur zu sagen, dass du deine Sache gut gemacht hast.“ Drakon blieb stehen und wartete drauf, dass noch etwas käme. Was nun auch folgen sollte: „Aber als dein Vater… hatte ich schreckliche Angst um dich. Aber das einzige, was dich interessiert sind Befehle und Pflicht. Du hast Recht: Ich habe versagt. Als Kommandant… und als Vater.“
    Drakon biss die Zähne zusammen und schloss kurz die Augen. Dann trat er durch die Tür und schloss sie erstaunlich gefasst hinter sich wieder. Er lehnte sich dort kurz an und holte tief Luft. Dann lief er los. Er hatte die Nase voll. Er strengte sich so an, aber jedes Mal, wenn er versuchte, etwas besonders gut zu machen, hatte er das Gefühl, dass es immer noch nicht reichte. Was sollte er denn noch tun?

    Drakon ging hinaus. Er stand, ohne genau zu wissen wie er dort hingekommen war, auf dem Trainingsplatz. Hier hatte er so hart gearbeitet, um sein Ziel zu erreichen. Hier hatte er Blut, Tränen und Schweiß vergossen, um sich selbst und seine Eltern stolz zu machen und was war? ALLE hatten offensichtlich etwas dagegen, dass er es geschafft hatte. Er strich mit der Hand über eine der Trainingspuppen und sah diese gedankenverloren an. Drakon wurde selten zornig, aber das eben… Das war schrecklich! Er schlug mit der Faust gegen die Puppe. Dann noch mal und dann noch Mal. Schließlich landete er einen solch herzhaften Treffer, der von einem wütenden Laut begleitet wurde, dass die puppe nachgab und Drakon etwas nach vorne stolperte, wobei er das Trainingsziel zerstört hatte. Ratlos sah er den Sack und die Holzsplitter an und murmelte ein: „’Tschuldigung.“ Er versuchte das Ding wieder aufzurichten, aber es war zerstört. Lustlos setzte er sich daneben und legte die Stirn in seine Handfläche.
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    Beitrag  Aya Mo März 19, 2018 5:12 am

    Aya ahnte von diesem Drama nichts. Sie saß an ihrem Schreibtisch und schrieb ihren Brief. Dieses Mal schrieb sie ihm, wie stolz sie auf ihn war, das er durchgehalten hatte und sich auch nicht hatte unter kriegen klassen. Sie erklärte ihm, wie sie ihn sah, das sie hoffte, er würde glücklich werden und sein und schließlich erklärte sie ihm, warum sie ihm das alles schreib. Sie wussten nie, wer lebend zurück kam und er sollte da draußen doch immer wissen, das auch wenn er selbst nicht so für Aya empfand, sie liebte ihn. Als sie fertig war, versiegelte sie den Brief und machte sich auf die Suche nach Drakon, den sie schließlich draußen auf dem Trainingsplatz fand. Er schien verstört, wütend und traurig. Die Puppe neben der er da saß, sah ziemlich ramponiert aus. Da war das Gespräch mit seinem Vater wohl nicht so gut gelaufen. Aya ging zu ihm, setzte sich neben ihn und sah einfach auf den Platz.
    "Hier. Ich habe ihn noch einmal geschrieben. Pack ihn weg und dann ... Is wohl nicht so gut gelaufen, hm? Ich hab gehört das du Leo gerettet hast. Das war wirklich toll. Manch anderer hätte die Beine in die Hand genommen, aber auf dich ist eben Verlass."
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    Beitrag  Drakon Mo März 19, 2018 5:31 am

    Drakon hörte zwar, dass jemand kam, aber es interessierte ihn nicht, wer das war. Erst, als er am Schritt deuten konnte, dass es Aya war, sah er langsam auf. Sie setzte sich zu ihm. Wie immer behandelte sie ihn, so wie er es am liebsten hatte. Nämlich normal. Weder fasste sie ihn mit Samthandschuhen an oder behandelte ihn wie ein rohes Ei, noch machte sie so einen Wirbel um seine Person, wie scheinbar alle in letzter Zeit. Er wünschte sich mit einem Mal, dass er irgendwie… nun durchschnittlicher wäre.
    Sie reichte ihm den Brief erneut und wieder dachte er sich nichts dabei. Er glaubte es sei etwas, was sie eben einfach nicht in Worte fassen konnte oder etwas, was sie beichten müsse. Mit keiner Silbe ahnte er, dass es ein Liebesbrief sein könnte. Schließlich waren sie seit ihrer Kindheit befreundet. Beide Elternpaare waren schließlich hier bei der Mauer. Er steckte ihn weg, da ihm durchaus klar war, dass sie nicht dabei sein wollte, wenn er es las. Dann sah er über den Platz und sagte resignierend: „Ich wünschte, du wärst auch dem Aufklärungstrupp beigetreten.“ Dann sah er sie an und sie konnte ihm direkt in die Augen sehen. Das erste Mal, seit sie ihn kannte, sah sie in diesen Augen etwas, was sie niemals zu vor bei ihm gesehen hatte: Resignation. So lange, wie sie ihn kannte, hatte er niemals aufgegeben. Er hatte immer sein bestes gegeben. Und jetzt sah er aus, als sei das alles umsonst gewesen. Dann jedoch legte sich ein Lächeln auf die Lippen. Er schloss die Augen und als er sie das nächste Mal öffnete, strahlten sie so wunderschön blau, wie eh und je. „Ach hör mich reden. Du wolltest schon immer hoch hinaus. Sicherlich bist du irgendwann Lordkommandantin!“ Er grinste nun. „Ach, mein Vater. Lass den Alten reden. Ich denke, er will nur seine eigenen Schuldgefühle irgendwie teilen.“ Ja. Drakon trug es ihm nicht nach. In jenem Moment war er sauer gewesen und vor allem enttäuscht, aber Drakon war kein Mann, der einem solche Sachen nachtrug.
    „Und? Was für einen Eindruck habe ich bei deinen Kameraden hinterlassen? Halten sie mich auch für dumm?“ Natürlich hatte er es immer mitbekommen, wie die anderen hinter seinem Rücken gelästert oder besser sich lustig gemacht hatten. Aber auch das war etwas, was er niemandem nachtrug. In Wahrheit war Drakon ein wirklich lieber Kerl und er wusste selbst ja nur zu genau, warum er in den Dingen, die ihm unwichtig erschienen waren, so schlecht gewesen war. Außerdem war er auch ein Fels in der Brandung. Deshalb war es ja auch eben so ungewöhnlich gewesen, dass Aya diesen Ausdruck in seinen Augen gesehen hatte. Oder hatte sie es sich nur eingebildet? Schließlich fragte er: „Wo soll ich den Brief lesen? Hier oder dort draußen?“
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    Beitrag  Aya Mo März 19, 2018 5:46 am

    Es war erschreckend, diesen Blick zu sehen. Aya betrachtete Drakon, wartete auf seine nächste Reaktion und da war sie. Er strahlte so schön, wie sie es sich nur vorstellen konnte.
    "Für einen Moment hab ich geglaubt ich muss dich Ohrfeigen und auf den Boden der Tatsachen zurück holen.Ich und Lordkommandatin? Hah das glaubst du selbst nicht. So weit werde ichs sicher nicht schaffen. ich werde wahrscheinlich nicht mal Ausbilderin, weil ich einfach im Nahkampf nicht gut genug bin. Ich gebe mich mit dem zufrieden, was ich schaffe, solange es auch etwas nützliches für die Anderen ist."
    Nein tat sie nicht. Sie wollte unbedingt Ausbilderin werden, aber sie wusste nicht, wie sie das schaffen sollte, wenn sie nicht endlich besser im Nahkampf werden würde. Sie sah auf den Boden, dachte einen Moment nach und ließ ihren Blick zu Drakon hoch schweifen.
    "Sie sind begeistert von dir. Wenns nach ihnen ginge, würden sie dich auch gleich auf nehmen. Keiner von ihnen hält dich für dumm."
    Ihr stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht. Der Arme hatte heute wirklich schon was erlebt.
    "Weißt du ... für deinen Vater muss es schwer sein, die Rolle des Vaters einfach ab zu stellen und auf Kommandant um zu schalten. Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, aber wenn mein Bruder da draußen wäre ... und ich hätte das Kommando ... ich fürchte ich hätte auch damit zu kämpfen zu akzeptieren, das mein Bruder da draußen ein Wächter ist, wie die Anderen. Du lebst für deinen Traum und ich bewundere dich. Du hast geschafft was du wolltest, aber ... wir sind noch jung und verstehen die Sorgen unserer Eltern wohl nicht so richtig.Ich will meine Eltern auch stolz machen, nur leider fürchte ich, ich werde es nie schaffen, so wie du. Vielleicht ... liegt mir einfach nicht genug dran."
    Und sie wusste, das war Quatsch. Sie war die, die am meisten gebüffelt hatte, die selbst beim Essen aufgefordert werde musste das Buch weg zu legen. Denn noch befürchtete sie, das all das nicht ausreichen würde. Drakon riss sie ein wenig aus den Gedanken, als er wissen wollte, wo er den Brief lesen sollte. Aya sah auf, sah ihn an und grinste.
    "Ich glaube du kannst ihn ruhig hier lesen. Da draußen verlierst du ihn nur wieder. Aber bitte erst, kurz bevor ihr aufbrecht."
    Natürlich wollte sie nicht, dabei sein. Schließlich war das alles schon peinlich genug und sie wusste doch, das er eigentlich nichts mit Gefühlen anfangen konnte.
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    Beitrag  Drakon Mo März 19, 2018 5:59 am

    Drakon hörte ihr zu So wie sie ihm angeboten hatte, dass sie ihm immer zuhören würde. Es verblüffte ihn, was sie so von sich gab. Und ihre Aussagen über ihre fehlende Verbissenheit, war in seinen Ohren eine glatte Lüge. Er lächelte dennoch und als sie so weit fertig war. Legte er ihr die Hand auf die Schulter. Sie war ein Allround-Talent. Und nur die Schwertkunst war ihr ein Stein im Weg. Na wenn’s weiter nichts war? Wieder dieser Aufmunternde Blick.
    „Also deine Schwerttechnik ist wirklich miserabel.“ Er wollte sie nur necken. Dann erhob er sich und reichte ihr die Hand. „Ich bin vielleicht kein Ausbilder. Aber ich bin ein guter Schwertkämpfer. Ich werde dir helfen.“
    Das ging natürlich nicht von jetzt auf gleich, da sie sehr viel üben musste und gegen Männer, seiner Statur würde sie immer im Nachteil sein. Aber ein Ausbilder musste Rekruten auch nicht im Schwertkampf besiegen können, sondern sie irgendwie zu Räson bringen. Und DAZU war sie ganz sicher im Stande. Er kannte niemanden, der so flink, wie sie war. (Aber er hatte ja auch Liam noch nicht gesehen.)
    „Ich hab sowieso frei!“ Und er brauchte ohnehin Ablenkung.
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    Beitrag  Aya Mo März 19, 2018 6:06 am

    Aya lächelte. Sie nahm seine Hand an und ließ sich auf helfen. Was beneidete sie die Frau, die ihn einst haben würde. Aya war sich sicher, das sie es nicht sein würde, aber sie hatte ihm wenigstens ihre Gefühle in diesem Brief offen gelegt.
    "Ich weiß, aber ich gebe mir Mühe."
    Er wollte ihr helfen? Das war ... wundervoll.
    "Wirklich? Hast du nichts besseres zu tun, als einer Gefühlvollen Freundin zu helfen?"
    Wieder grinste sie, denn dieses Mal wollte sie ihn necken. Natürlich war es darauf bezogen, das er mit Gefühlskram nichts anfangen konnte. Sie war jedoch dankbar, das der Beste der ganzen Festung ihr bei ihren Sorgen half und zu hörte. Sie holten sich Übungsschwerter und dann konnte es auch schon los gehen. Aya hatte sich ein wenig verbessert, nicht gerade wer weiß wie, aber sie hatte trainiert. Jetzt stand sie da, ernster Blick, hoch konzentriert und wartete auf das, was da kommen mochte.
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    Beitrag  Drakon Mo März 19, 2018 6:26 am

    Nun, der Beste der ganzen Festung war er nun nicht. Nur aus seinem Jahrgang. Aber ja. Er war außerordentlich gut. Zumindest in allem, was das Überleben dort draußen an ging. Sie holten sich also Übungswaffen. Die Grundlagen kannte sie ja, durch ihre Ausbildung, aber Drakon stellte schnell fest, dass es ihr nicht an Finesse, sondern an Kraft fehlte. Er zeigte ihr, die Schritte, die sie vollführen sollte. Eine simple Übung, wie sie zu Beginn ihrer Ausbildung gemacht worden war. Er ließ sie es ein paar mal machen und als sie schon fürchten musste, den ganzen Tag damit zu verschwenden, sagte er irgendwann: „Also schön. Wir haben Arbeit vor uns.“ Er stellte sein Schwert zurück, da er wohl der Meinung war, es nicht zu brauchen.
    „Das Schattentraining ist anstrengend und entbehrt jeglicher Logik, ich weiß. Aber ich denke, es wird dir gleich klar werden.“
    Drakon, der viel größer, als sie selbst war stellte sich direkt hinter sie und dann schien er zu bemerken, dass seine Rüstung doch recht hinderlich war. Er trat also wieder zurück und sagte: „Moment.“ Dann löste er in geschickter Routine und deutlich schneller, als sie es jemals bei jemandem gesehen hatte, seine Brustblatte aus. Auf ihren etwas fragenden Blick sagte er nur: „Hab geübt.“ Natürlich. Vermutlich konnte er sie auch doppelt so schnell, wie ein normaler Mensch anziehen. Er stand entblößt vor ihr und schließlich trat er wieder hinter sie.
    „Dein eigentliches Problem ist die Ausdauerkraft. Du kannst eine enorme Kraft in deine Schläge stecken, aber nicht für lange. Du willst so perfekt sein, dass du das Schwert als Gegenstand und nicht als Teil von dir siehst.“ Er sprach leicht zu ihr herab und schließlich schob er ihren linken Fuß ein wenig anders. „Dein Gleichgewicht ist ausgezeichnet und du willst es nicht verlieren, musst du aber, wenn dir die Drehung gelingen soll. Das Gewicht des Eisens muss in deinen gesamten Körper schwingen.“ Er fasste ihre Handgelenke und schließlich führte er die Bewegung mit ihr aus, als sei sie eine Marionette. Es kostete ihn absolut keine Anstrengung und doch hatte sie das Gefühl, als würde er mit ihr Tanzen. Und im letzten Moment machte ihr Körper eine Bewegung, die sie so niemals gespürt hatte. Aber die Drehung gelang perfekt.
    Es lag nicht mal an ihrer Körperbeherrschung, denn Aya war ja eine flinke Kämpferin, die ihren Körper sehr gut kannte und beherrschte. Viel mehr war es die bloße Sperrigkeit und das Gewicht der Waffe. Hätte man sie zu Anfang mit einem leichten Zedernholzschwert üben lassen, hätte sie es wo möglich von Anfang an richtig gemacht.
    In welche Verlegenheit er Aya brachte, als sich seine nackten Brustmuskeln an ihren Körper schmiegten und sein Atem sanft ihren Hals hinab fiel, konnte er ja nicht ahnen.
    Aya
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    Beitrag  Aya Mo März 19, 2018 6:47 am

    Wiederholen, wiederholen und wiederholen. Denn noch hatte Drakon gleich erkannt, wo ihr Problem lag, und er hatte recht damit. Sie sah die Waffe nicht als Teil von ihr. Sie sah sie einfach nur als Ding, welches schwer war und sich nicht gerade leicht führen ließ. Drakon wäre ein wunderbarer Lehrer gewesen, fand Aya. Er wollte sie führen, was mit seiner Rüstung nicht machbar war, also zog er sie aus. Was konnte er eigentlich nicht schnell? Nun das lag wohl auf der Hand. Er war der begriffsstutzigste Mensch der Welt, wenn es um Gefühle ging. Wie er da so stand, wie seine Muskeln spielten ... Aya war völlig abgelenkt. Als er sich dann auch noch hinter sie stellte, um sie zu führen, wäre sie ja fast dahin geschmolzen. Es kostete Aya alle Kraft, die sie hatte, sich auf das Training zu konzentrieren. Oh Drakon du dummer Kerl. Er konnte ja nicht ahnen, das sie sich gerade zugleich im siebten Himmel befand, im selben Moment aber höchst peinlich berührt war. Sie prägte sich ein, was er tat, wie er sie führte und plötzlich war da diese Drehung. Es war unglaublich. Aya quiekte verzückt auf. Das hatte sie noch nie geschafft. Würde sie es aber auch ohne seine Hilfe schaffen? Lieber wäre es ihr mit seiner Hilfe, denn dann könnte sie ihn ganz dicht bei sich spüren, sich einmal mehr einem Traum hingeben .... nein. Sie musste bei dem Training bleiben, denn sonst würde das nie was werden.
    "Ds hab ich noch nie geschafft und so wie du es mir erklärst, hat es mir noch nie jemand erklärt. Danke Drakon. Gleich noch mal ja?"
    Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mo März 19, 2018 7:35 am

    Drakon freute sich, dass es so gut klappte. Auch ihr überraschter Ausruf war irgendwie schön. Sie strahlte ihn an und wollte das ganze gleich noch Mal. Drakon grinste und sagte: „Jawohl, Miss!“
    Er wartete, bis sie die Ausgangsstellung eingenommen hatte. Dann machte er es genauso wie zuvor und nahm ihre Handgelenke erneut. Sein Körper schmiegte sich an ihren und sie spürte seine Wärme. Drakon war sich natürlich keiner Schuld bewusst. Und als sie die Drehung gerade wieder vollführt hatten, sah Aya direkt wie Cana aus der Festung kam. Sie blieb einen Moment stehen, schien schockiert, fasste sich dann aber sehr schnell wieder. Drakon sah erst später auf und versteifte sich. Er erschreckte sich so sehr, dass er nun selbst das Gleichgewicht verlor, Aya an einer Hand los ließ, sie dabei einmal halb um sich selbst drehte und selber nach hinten fiel. Dabei hielt er ihre Schwerthand jedoch weiter fest, damit sich niemand verletzte, weshalb sie einfach auf seinen stattlichem Körper landete. Er sah sie überrascht an und schließlich sah er verlegen zur Seite und sagte leise: „Ent… schuldigung.“ Er wusste nicht, dass Aya ihn und Cana belauscht hatte, die nun auch zielstrebig auf die beiden zu kam.

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