Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 2 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Mo März 05, 2018 9:06 pm

    Aya bewunderte Drakons Stärke. Wäre ihre Mutter so herein gebracht worden, sie wuste nicht, ob sie so gefasst hätte bleiben können. Das alles musste doch selbst Drakon mal zu viel werden oder? Dario und Johannes fingen ihn auf, ehe er zusammen klappte. Sie halfen ihm auf den Beinen zu bleiben. Aya glaubte einen Hauch von Ärger in Drakons Miene zu erkennen. Niemand bemitleidete ihn, sondern alle standen zu ihm. Keiner wollte ihn verletzen, sondern ihn stärken.
    "Bringen wir ihn ins Quartier."
    Den Verwundeten konnten sie jetzt eh nicht helfen und für die Toten war es eh schon zu spät. Um das Holz aufschichten, wurde sich bereits gekümmert. Schließlich sollten die Toten ihren Frieden finden. Aya blieb bei Drakon. Sie brachte ihm alles,w as er brauchte.
    "Du musst dich ausruhen. Dein Körper hat viel durch gemacht udn braucht die Ruhe, damit du bald wieder auf den beinen bist. Du bist stark Drakon, aber so eine Wunde solltest du nicht so leichtfertig weg stecken. Wenn du möchtest, erkundige ich mich für dich nach deiner Mutter, wenn sie behandelt wurde. Sicher darfst du sie hetue Abend sehen, aber ruh dich bitte aus. Niemand glaubt das du schwach bist. Alle bewundern dich dafür, das du schon wieder stehst. Du musst also niemandem etwas beweisen."
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    Beitrag  Drakon Mo März 05, 2018 9:19 pm

    Drakon hing zwischen den Jungs, wie eine Marionette, deren Fäden sich verheddert hatten. Aya ordnete an, wo Drakon hingebracht werden sollte, aber der hatte so gar kein Verständnis dafür. Sie machten zwar Kehrt, aber schließlich gelang es ihm, sich zu befreien. Er stieß die beiden sogar ein wenig von sich. „Nein!“, protestierte er. Er blickte erbarmungslos auf Aya hinab, die ja nun deutlich kleiner war als er. „Ich beweise niemandem etwas!“ Tat er wirklich nicht. Zumindest nicht wissentlich. Er war wütend. Aber eigentlich nicht auf seine Kameraden. Die ganze Lage ärgerte ihn irgendwie.
    „Ich erkundige mich selbst nach ihr!“ Er musterte Aya immer noch zornig. „Halt dich da gefälligst raus!“ Dario verstand ihn ja, aber hier ging es um seine Schwester. „Wir wollen dir helfen, Mann!“
    „Das könnt ihr euch sparen!“ Er drehte sich wütend um und Dario rief ihm nach. „Du undankbares Würstchen! Aya hat dir das Leben gerettet!“
    Drakon fand nicht, dass das der Fall war. Weder hatte sie ihn hochziehen können, noch hatte sie den Angriff auf ihn verhindert. Vielleicht war er ja auch nur getroffen, WEIL er sich in die Schussbahn gedreht hatte. Er sagte aber nichts dazu. Er ging nur weiter in Richtung Holzschichtungen. Er wollte jetzt ganz sicher nicht rum liegen. Er brauchte Beschäftigung. Es war nicht mal sicher, ob seine Mutter überleben würde, die nun herzhaft aufschrie. Drakon zuckte leicht zusammen, ging aber weiter.

    Ares kam nun zu seinen Rekruten und verschaffte sich einen Überblick. Er sah Drakon eben davon gehen und er konnte nachvollziehen, dass dieser ungeduldige Dickkopf nun nicht herumliegen wollte. Er musterte die verbliebenen 13. Sie alle waren eine Einheit und mit Wehmut stellte er jedes Mal aufs Neue fest, wie Drakon sich selbst ausgrenzte. Er stieß die Luft aus. Dabei war Zusammenhalt SO wichtig.
    „Ausbilder Ares! So tut doch was!“ Der sonst so strenge Mann sah die jungen Menschen an und seufzte leise. „Und was soll ich tun? Ihn zwingen, sich zur Untätigkeit zu verdammen, wo er all seinen Gedanken freien Lauf lassen muss. Wo er keine Zerstreuung findet und jeden Moment damit rechnen muss, vom Tode seiner Mutter zu erfahren?“ Er sah Drakon nach der sich an einem Holzpfahl abstützte und sich die Hand vor die Augen legte. Ares schüttelte leicht den Kopf. Er sollte sich helfen lassen. Alles allein zu schlucken konnte nicht gut sein.
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    Beitrag  Aya Mo März 05, 2018 9:39 pm

    Aya wurde von Drakon zurecht gewiesen. Sein Blick tat weh, doch sie hielt ihm stand. Sie durfte sich von niemandem unter kriegen lassen, wenn sie zur schwarzen Garde wollte. Natürlich verstand sie ihn gut. Er hatte nur seine Familie und niemanden sonst, aber er ließ sich auch auf nichts ein. Er wollte Zerstreuung. Dann musste sie ihm eben dabei helfen, welche zu finden. Ares kam zu ihnen und Aya senkte das Haupt, als sie seine Worte vernahm. Ares hatte ja recht. Was konnte er schon tun? Nichts. Wenn Drakon sich nicht freiwillig helfen lassen wollte, musste man ihn vielleicht überzeugen oder ihn mit den eigenen Waffen schlagen.
    "Dario lass gut sein. Meister Ares hat ja recht. Das Leben seiner Mutter steht auf dem Spiel. Ich möchte ihm helfen. Er gehört zu uns und was das Leben retten an geht, so war es Meister Ares, der ihn hoch gezogen hat. ich war dazu nicht in der Lage."
    Sie nahm ihren Mut zusammen und ging zu Drakon.
    "Drakon ... ich wollte dich nicht befehligen. Es tut mir leid. Du solltest sicher noch nicht wieder trainieren, aber wenn du Zerstreuung brauchst, biete ich mich gern als Trainingspartner an."
    Dieses Mal sah sie nicht auf den Boden. Sie musste sich behaupten, wenn sie ihre Ziele erreichen wollte.
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    Beitrag  Drakon Mo März 05, 2018 9:47 pm

    Ares sah Aya nach. Er wusste auch, was das Mädchen für den Krieger empfand. Jedder wusste es! Würde ihn nicht wundern, wenn selbst Drakons Eltern es wussten. Und dieser Idiot verstand das einfach nicht. Ares schüttelte leicht den Kopf und verkündete: „Genug getrödelt! Ihr helft bei den Verwundeten!“ Er teilte die Gruppe in zwei. „Und ihr anderen mit den Toten! Heute Abend gibt es eine Abschiedszeremonie!“ Die Rekruten standen Stramm und zerstreuten sich.

    Drakon wischte gerade aufgekommene Tränen weg, als er Ayas Schritte hörte. Sie würde es nicht gesehen haben. Er blickte stur geradeaus und sie erklärte sich. Drakon senkte den Blick und stieß ein freudloses einzelnes Lachen aus. Nein… Er wollte nicht trainieren. Er wollte den Toten die letzte Ehre erweisen. Wer hatte denn was von Trainieren gesagt? Er sah nun zu ihr herab. Sie sah entschlossen aus und er legte seine Hand auf ihre Schulter. „Nein.“ Er schüttelte, um das zu unterstützen auch leicht den Kopf. Dann nickte er hinüber zu den Scheiterhaufen. „Ich will dabei helfen, die Toten zu verbrennen.“ Er war vielleicht hart im nehmen, hatte einen eisernen Willen und den entsprechenden Körperbau, aber er war nicht ganz so dumm, wie ihn alle immer machten. Jetzt zu trainieren, würde die Wunden nur öffnen. Ein bisschen Holz zu schleppen, würde nicht schaden. Erneut wehte ein Schrei aus dem Lazarett über das Gelände. Vermutlich zersägten sie gerade den Oberschenkelknochen seiner Mutter und er senkte den Blick wieder. „Komm…“
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 1:57 am

    Aya nickte. Es war gut, das er nicht trainieren wollte. So schonte er die Wunde, war aber auch zugleich beschäftigt, denn der Scheiterhaufen war nicht klein. Es durchzuckte sie regelrecht, als sie den Schrei der frau hörte. Es war für sie vorbei. Sie würde nicht mehr hinaus können, wenn sie das hier überlebt und würde ihre ganze Kraft in die Ausbildung der Rekruten stecken müssen. Das war für Drakons Mutter gewiss die Hölle, doch schlimmer wäre es wohl, sie könnte ihr bisher gesammeltes Wissen nicht mal mehr an ihren Sohn weiter geben.
    "Dann werde ich dir eben dabei helfen. So ehren wir die Toten am ehesten und am besten."
    Egal wie man es nahm. Es war eben so.
    "Wenn du mal jemanden brauchst ... mit dem du reden kannst oder eine Schulter zum anlehnen brauchst ... ich bin für dich da."
    Sie schleppten Holz heran, während andere die Leichen aufbahrten. Es war immer schrecklich, wenn sie ihre Kameraden bestatten mussten, aber heute erschien es Aya besonders grausam zu sein.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 2:18 am

    Drakon nickte einmal militärisch und sah ernst in Richtung Holzstapel. Dann arbeiteten er und Aya hart daran, noch mehr Holz zu beschaffen. Bisher hatte noch niemand ein Wort zu dem Überfall verloren und Drakon wusste nicht, ob sie überhaupt jemals erfahren würden, was eigentlich passiert war. Aber das spielte nun auch keine Rolle. Nach dem die vier gleich großen Scheiterhaufen vorbereitete waren schleppten die Wächter ihre Toten zu diesen und verteilten sie. Drakon sah, wie ein Mann neben eine Frau gelegt wurde und deren Finger ineinander verschränkt wurden. Das hätten auch seine Eltern sein können. „Maya und Arthan Schlangenauge. Sie haben zwei Kinder.“ Drakon und Aya hatten eben dort gestanden und eine junge Frau hatte sich ihnen von hinten genähert. Sie war die Stellvertretende Kommandantin des Aufklärungstrupps – Ailina Drachenherz. Drakon erschrak, baute Männchen und sagte: „Stellvertretende Kommandantin des Aufklärungstrupps, Alina Drachenherz!“ Sie lächelte milde. „Ach Drakon… Immer SO pflichtbewusst, wenn es um uns geht. Du solltest dein Pflichtbewusstsein auch auf die anderen Teile unserer Garnison anwenden.“
    „Wie ihr befehlt!“
    Sie schüttelte leicht den Kopf. „Und du bist Aya, Darios Schwester. Nicht wahr?“ Sie wartete die Antwort ab und sah dann bedauernd zu den Scheiterhaufen. 20 sind Ausgerückt und nur 7 sind zurückgekehrt.“ Drakon sah sie verunsichert an. Er wollte wissen, was los war. Was hatte ihn verletzt? Und eben als er die Frage frecher Weise stellen wollte, legte sie ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Drakon, deine Mutter ist wach. Sie hat es überstanden und möchte dich sehen.“ Dann zu Aya. „Und dich auch.“
    Drakon fackelte keinen Moment länger. Er ging zusammen mit Aya zu seiner Mutter, an deren Bett eben noch Ragnar kniete. Er hielt ihre Hand und sie lächelte ihn erschöpft an. Sie wendete den Blick zu den beiden und streckte die andere Hand zu ihnen aus. Auch diese war einbandagiert. Drakon kam näher und Ragnar erhob sich. „Ich will mit dir reden.“ Drakon nickte. Er wollte eben mit ihm mitgehen, als sein Vater ihn zurück hielt. „Rede erst mit deiner Mutter!“ Also tat er dies. Er kniete sich zu ihr. Man konnte sehen, dass ihr linkes Bein am Oberschenkel amputiert wurde. Ihrer linken hand fehlten zwei Finger und ihr gesamter Körper war ziemlich geschunden. Salben und Tränke, würden sie jedoch überleben lassen.
    „Mein Sohn…“
    „Mutter…“ Sie strich behutsam über seine Wange und er zeigte keine Regung. „Ihr werdet wieder gesund.“ „Ja, ich weiß. Aber ich werde für den Rest meines Lebens in der Festung bleiben.“ Drakon ballte die Fäuste. „Was hat euch das angetan?“ Sie lächelte milde und antwortete ihm nicht. Stattdessen sah sie nun zu Aya, die sie auch herangewinkt hatte. „Ich hörte, du hast meinem Sohn das Leben gerettet? Das war sehr tapfer von dir.“ Drakon wandte den Blick leicht ab und schließlich sagte sie erschöpft. „Drakon… Was auch immer du glaubst, beweisen zu müssen. Du bist noch nicht so weit dort hinaus zu gehen. Vielleicht wirst du es nie sein. Deine Art mit den Kreaturen der Finsternis umzugehen, wird dir nichts als den Tod bringen.“ Drakon sah sie erschrocken an. Überrascht. Sie sprach weiter: „Du siehst sie nicht als Gefahr sondern als Ziele und dir fehlt sowohl Weisheit als auch Empathie, um dich auf deine Instinkte zu verlassen. Du…“ Drakon erhob sich nun ruckartig und sah zornig auf sie herab. „Das hast DU nicht zu entscheiden!“ Er duzte seine Eltern selten. Eigentlich nur wenn er wütend war. „Nein, das entscheidet dein Vater, Drakon.“ Sie blickte wieder zu Aya und ihr Blick war undefinierbar. Dann sagte sie leise und geschwächt. „Selbst Aya wäre besser für den Aufklärungstrupp geeignet, als du…“ Das traf.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 2:35 am

    Zusammen arbeiteten sie weit aus besser, als jeder einzeln. Bald war es geschafft. Aya sah das Paar. Selbst im Tode waren sie noch vereint. Wenigstens musste der eine nicht um den Anderen trauern. Es trieb ihr fast die Tränen in die Augen, doch Aya riss sich zusammen. Besser so als anders. Allerdings ... sie vernahm die Worte der stellvertretenden Kommandantin. Zwei Kinder. Aya senkte den Blick und seufzte.
    "Wir alle werden uns um sie kümmern, als seinen sie Blutsverwandte,"
    kommentierte sie die Aussage, drehte sich dann zu der Sprecherin um und stand in Hab acht Stellung vor ihr.
    "Ja, das bin ich Kommandantin. Es freut mich euch wohl auf zu sehen."
    Auch Aya war höflich und sie meinte was sie sagte. Sie brauchte nicht drum herum reden. Es überraschte sie schon, das Drakons Mutter sie sehen wollte. Die arme Frau. Sie war sicher nicht gerade glücklich über das, was ihr widerfahren war.
    "Danke Kommandantin. Wir werden uns sputen."
    Sofort liefen sie los, doch Aya ließ Drakon deutlich den Vortritt. Noch bevor Aya auf die netten Worte Drakons Mutter antworten konnte, war sie wieder bei ihrem Sohn. Das ihm das gesagte nicht gefiel, war deutlich zu sehen.
    "Bitte sagt so etwas nicht. Er ist der beste in der Ausbildung und auch wenn es nicht den Anschein macht, ist er einer der respektabelsten Schüler. ich habe ihn nicht gerettet, sondern er eigentlich mich. Hätte das Geschoss es nicht auf ihn abgesehen, hätte es mich wohl erledigt. Meister Ares gebührt der Dank der Rettung und was eure Wunden betrifft ... Ihr seid so erfahren. Selbst wenn ihr dort nicht mehr hinaus gehen könnt, so könnt ihr andere Rekruten und Krieger unterweisen, denn sie werden eure Erfahrungen sicher dankend an nehmen und so alles weiter geben können, was für weitere Truppen wichtig ist. Ich bin nur ein kleines Licht und dürfte gar nicht in einem Zug mit eures Gleichen oder den Aufklärungstruppen genannt werden. Drakon wird sich sicher als Würdig erweisen. Würdiger als ich es je wäre."
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 2:56 am

    Drakon fragte sich, was das sollte. Ayas Worte waren lieb gemeint, aber es änderte nichts daran, wie seine Mutter empfand und wenn SIE das schon so sah, wie würde Vater es sehen? Das war nicht fair. Er hatte sein ganzes Leben lang nichts anderes gewollt, als in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten und nun? War er immer noch nicht gut genug? Er hatte die Fäuste immer noch gebald und knirscht mit den Zähnen. „Sieht Vater das auch so?“ Er sah Lanara – seine Mutter – nicht mal an. Ihr Blick wurde nun etwas trauriger, aber das sah nur Aya, weil diese sie ja anschaute. „Das fragst du ihn besser selbst.“ Drakon drehte sich um und sie sagte energisch: „Warte! Drakon… Ich liebe dich. Das darfst du niemals vergessen!“ Und Drakon antwortete: „Ach ja?“ Nicht mehr. Ohne sich umzudrehen. Und dann: „Ich weiß nicht, was Liebe ist.“ Was er damit sagen wollte lag auf der Hand. Er schien zu glauben, niemals welche erfahren zu haben. Lanara sah ihn nach und die sonst so stolze Frau hatte Tränen in den Augen. Als Drakon raus gegangen war, sah sie zu Aya.
    „Du hast Recht, mein Kind. Mit allem. Aber… Wie könnte ich meinen Sohn zu diesen Monstern da draußen lassen? Aya! Ich flehe dich an… Red es ihm aus! Ich weiß doch wie du für ihn empfindest. Nun setzte sie sich sogar auf und griff nach Ayas Händen. „Ich bitte dich, Aya…Bitte…“ Sie war so schwach und musste sich wieder hinlegen.

    Drakon ging wütend zu seinem Vater. Die Wunden machten ihm zu schaffen, aber er wollte sich nun wirklich nicht die Blöße vor ihm geben. Er riss die Tür des Zimmers einfach auf und stand nun da. „Vater!“ Er strahlte unbändigen Zorn aus. „Siehst du es genauso?“
    „Was fällt dir eigentlich ein?!“, fragte dieser zurück. „Dein Betragen ist mal wieder absolut…“
    „OB DU ES AUCH SO SIEHST?!“ Ragnars Augen weiteten sich leicht. So lange, wie er seinen Sohn kannte und so lange er sich von ihm berichten ließ… Er hatte ihn noch niemals laut werden hören. Und auch sonst keiner in der Festung. Drakon erhob seine Stimme NIE.
    Ragnar legte die lederne Armschiene weg, die er eben noch in der Hand gehalten hatte und wendete sich gänzlich seinem Sohn zu. „Was meinst du?“
    „Mutter sagt, ich könne nicht dem Aufklärungstrupp beitreten.“
    „Ja, ich sehe es auch so.“ Das zog Drakon fast den Boden weg. Er trat ganz dicht an seinen Vater, den er sogar um wenige Finger breit überragte. „So? Dann hab ich Neuigkeiten für euch. Ihr könnt das nicht verhindern. Nach der Ausbildung dürfen wir uns frei entscheiden.“ Ragnar sah ihm fest entgegen. „Ich als Kommandant kann eine Bewerbung bei begründetem Verdacht auf nicht Eignung ablehnen.“
    „Es GIBT aber keinen begründeten Verdacht! Und wenn ich den dummen Eignungstest bestehe… und ich WERDE ihn bestehen, kannst auch DU nichts tun!“ Ragnar blickt leicht an Drakon herab und sagte: „Ich hörte du bist verletzt. Wie… frage ich mich, willst du bestehen, wenn der Test morgen ist?“ Drakons Augen weiteten sich leicht und Ragnar schlug ihm direkt in die Flanke. Drakon krümmte sich nach vorn und hielt sich die Wunde. „Ah… uhng… Wie… so?“
    „Angesichts der Umstände, mussten wir die Auswahl und den Abschluss vorverlegen. Ich sag dir was Drakon… Wenn du den Test morgen bestehen würdest, könnte ich nichts dran ändern. Aber ich gebe nur diese eine Chance… du wirst den Test morgen oder niemals machen.“ Er drehte sich von ihm weg und Drakon sank in die Knie. Er spürte wie die Wunde vorne wieder blutete. „Das… habe ich … nicht gemeint.“ Ragnar hatte das Gesicht zu schrecklicher Trauer und Selbsthass verzogen, was Drakon jedoch nicht sehen konnte. Er sagte mit trockener Stimme: „Ich kann jemanden wie dich dort draußen nicht gebrauchen…“
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 3:13 am

    Aya verstand Drakons Wut durchaus.Sie kniete sich neben die Frau, die die Mutter ihres Angebeteten war. Sie verstand, warum sie ihn da nicht hinaus lassen wollte, und sie wäre mehr als nur einverstanden gewesen würde Drakon sich davon abhalten lassen, dort hinaus zu gehen. Leider wusste sie auch, was er für ein Dickkopf war.
    "Ich verspreche euch, ich versuche ihn um zu stimmen, nur ... ich fürchte, er wird auch auf mich nicht hören. Egal was ich für ihn empfinde ... er weiß es nicht und er würde es vermutlich nicht verstehen. Er will in eure Fußstapfen treten, um euch stolz zu machen, ungeachtet dessen, das er euch unglücklich macht, wenn er seinen Kopf durch setzt.versteht mich nicht falsch. ich möchte helfen und würde alles geben, um ihn da draußen weg zu wissen, aber er tut täglich nichts anderes, als sich selbst immer wieder bis an seine Grenzen zu treiben, nur um seine Eltern mit Stolz zu erfüllen und später Zeit mit euch dort draußen zu verbringen. Wie soll ich es schaffen, ihn von seinem Vorhaben ab zu halten, wenn er doch nicht versteht, das alle ihn lieben und sich um ihn sorgen?"
    Aya war wirklich sehr bedrückt. Sie wollte Lanara nicht einfach so vor den Kopf stoßen. Natürlich würde sie versuchen, Drakon zu überzeugen, aber bei ihm durch zu kommen, war ja nun wirklich nicht einfach.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 3:26 am

    Lanara verstand Ayas Haltung und auch ihre Meinung darüber, wie Drakon reagieren würde, wenn sie ihn damit konfrontierte. Sie sah betrübt auf ihren Schoß und sagte dann: „Nachdem ich Drakon zur Welt gebracht hatte… waren mir weitere Kinder mit dem Mann den ich liebe verwehrt gewesen. Ich hatte nach ihm nur Fehlgeburten und die letzte hätte mich beinahe getötet. Wenn ich ihn… auch noch verliere… was bleibt dann von uns auf dieser Welt?“ Ihre Augen entließen ein paar Tränen. „Nicht mal jetzt… wo so viele tot und so viele verletzt sind… begreift er, wie gefährlich es ist.“ Das stimmte nicht ganz. Denn Drakon war sich durchaus bewusst, dass es gefährlich dort draußen war. Und dass man nicht alt wurde. „Er… versteht nicht, dass wir ihn nicht verlieren wollen.“

    Drakon spürte wie ihm die Tränen kommen wollte, doch er würde hier nicht vor ihm herumheulen. „Wie ihr meint…“ Er erhob sich und Ragnar drehte sich überrascht um. Wollte er etwa einlenken? Nein… dieser Blick spiegelte pure Unbeugsamkeit wieder. Dieser Blick war voller grimmiger Entschlossenheit.
    „Ich werde euren beschissenen Test machen und danach, werdet ihr mich in den Trupp aufnehmen!“
    Er war erst 16 und wäre damit das jüngste jemals beigetretene Mitglied. Er war aufgestanden und schlug sich nun die Hand auf die Brust und machte kehrt. „Also entschuldigt mich, ich muss mich vorbereiten!“
    Ragnar konnte gar nichts mehr erwidern, so wie Drakon reagierte und selbiger ging aus dem Zimmer und schwartete die Tür hinter sich zu. Er ging direkt zur Krankenstation. Sein schwarzes Hemd war nass an der Stelle, wo der Verband war und er ging direkt zur Medikamentenausgabe, ohne Aya oder seine Mutter auch nur anzusehen. Es war klar, wie das Gespräch mit seinem Vater gelaufen war.
    „Ich brauche Engelskraut.“, er sagte es so voller Zorn, dass der Apotheker ihn einen Moment schockiert betrachtete und dann irgendwas von Ausbilder Ares faselte und schließlich von Drakon am Schlafittchen gepackt wurde, wobei er drohte: „Sofort! Oder es gibt gleich noch eine Leiche zum verbrennen.“ Eigentlich war Drakon sonst überhaupt nicht so. Er wurde nie laut, niemals wirklich zornig und hatte die Geduld eines Esels. DAS DORT war ein anderer Mensch. Auch Lanara fand gar keine Worte hierfür.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 4:03 am

    Aya nahm Lanaras Hände.
    "Ich verstehe euch so gut. Wie könnte ich euch diesen Wunsch abschlagen. Ich werde mein bestes geben, doch das ist alles, was ich versprechen kann."
    Sie streichelte die Hand der frau, die sie gerade anflehte, das Leben ihres Sohnes zu retten. Drakon kam erneut herein. So wie er sich jetzt aufführte, hatte er sich noch nie benommen. So kannte niemand Drakon. Das war wirklich schon zum verzweifeln.
    "Ich glaube, er versteht sehr wohl, wie gefährlich es da draußen ist, aber sein Wunsch euch und euren Gemahl stolz zu machen, überwiegt. Wenn ihr ihn nicht freiwillig gehen lasst ... er ist ein Sturkopf und er wird nicht nach geben, ehe er seinen Willen hat. Er kann nicht verstehen, das ihr ihn aus Liebe vor einem so schrecklichen Schicksal bewahren wollt, sondern glaubt, ihr traut es ihm nicht zu."
    Sie sah zu Drakon herüber. In seiner jetzigen Laune, würde sie ihn lieber nicht ansprechen. Anders herum ... was würde sie als Ausbilderin machen? Sie würde ihn fordern.
    "Verzeiht, aber wenn er das unbedingt will ... werde ich ihn nun fordern, wie es sonst niemand getan hat. Vielleicht kommt er zur Vernunft."
    Diese Hoffnung hatte sie wohl um sonst. Drakon war eben so stark, wie er dickköpfig war. Er würde sich eher von einem Wagen überrollen lassen, als sein eigenes Bestreben ab zu lehnen. Aya stand auf, küsste die Hände Lanaras und wünschte ihr, sie möge bald in einem der Lehrräume ihre Erfahrungen teilen können. Wenn Aya wirklich ausbilden wollte und eine der Elitewachen dieser Festung werden wollte, durfte sie auch vor Rekruten wie Drakon nicht zurück schrecken. Sie ging direkt zu ihm.
    "Ich sehe du willst deinen Kopf durchsetzen. Schön. Dann wirst du nun lernen wie ein Besengter und wirst deine praktischen Übungen mit mir wiederholen müssen. Du willst da raus und deinen Eltern das Herz brechen? Dann los. Komm schon."
    Sie ging vor. Mit dieser Wunde würde er den test sicher nicht schaffen, aber darum ging es auch gar nicht. Er verstand nur was er wollte und das war, ALLE waren gegen ihn.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 4:15 am

    Drakon ließ den Apotheker los und der gab ihm was er wollte. Gerade drehte er sich um, als Aya sich vor ihm aufbaute. Sie faselte irgendwas von Herz brechen und da raus gehen. Er hatte weder Nerven, noch die Geduld hierfür. Sie wollte praktische Übungen mit ihm wiederholen und er versuchte nicht einfach zu platzen. Ja, er HATTE das Gefühl, dass alle gegen ihn waren. Er bewegte sich keinen Fuß breit, als sie nun schon vorging. Nein. Er hatte keine Zeit für diese Kindereien. Er musste sich vorbereiten. Aber nicht körperlich. Er vertraute seinen Fähigkeiten voll und ganz. Dort oben auf der Mauer… Er war sich sicher, jeder andere wäre gestorben. Er folgte ihr also aus dem Lazarett, aber nicht mit zum Trainingsplatz. „Ich habe keine Zeit, für deine Albernheiten.“
    Stattdessen ging er nun in das Rekrutenzimmer, wo er seine persönliche Truhe öffnete und ein selbst beschriebenes Buch hervorholte. Die Seiten waren schon ganz zerlesen und vergilbt. Eigentlich… Er WAR vorbereitet. Das einzige, was ihn aufhalten würde, war diese verdammte Verletzung. Er sah an seinem Hemd herab. Er musste sich ausruhen. Er kramte erneut in seiner Truhe und holte einen wohl behüteten Trank hervor. Er schluckte ihn und legte sich auf sein Bett. Er spürte die Schmerzen noch immer. Aber er würde nicht versagen!
    Seinen Eltern das Herz brechen? Die hatten doch gar keins…
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 5:19 am

    Aya war klar, das Drakon sich nicht einfach so herum kriegen ließ. Verdammt aber auch. Gut ... dann eben abfragen. Auch die Theorie musste sitzen. Nein ... so einfach war es nicht. Wenn ihr jetzt noch jemande helfen konnte, den Jungspund von solchen Vorhaben ab zu bringen, wäre es wohl Meister Ares, doch der hatte sich auch schon klar geäußert. Wenn Drakon nicht selbst von seinem Vorhaben ab ließ, wer sollte ihn dann bremsen. Seine Eltern hatten ihr Herz am rechten Fleck, doch wie sollte Drakon das verstehen? Er würde sich dem Test stellen und er würde ihn auch zweifellos bestehen, würde er nicht irgendwie davon abgehalten werden. Seiner Mutter brach es das Herz. Die arme Frau. Sie könnte nur noch hier sitzen und auf die Nachricht des nächsten verstorbenen Truppenmitgliedes warten, wobei sie hoffen würde, es wäre nicht ihr Gemahl oder ihr einziger Sohn. Wut kochte in Aya. Sie marschierte noch einmal zu Drakon.
    "Schön. Du ruhst dich endlich aus, aber das wird dir wohl kaum mehr helfen. Hast du dich je gefragt, warum du keine Geschwister hattest? Nicht? Natürlich nicht. Deine Mutter konnte keine Kinder mehr bekommen und das einzige Kind, welches sie hat und liebt, will sich einem Selbsmordkommando anschließen. Du glaubst sie hat kein Herz? Sie hat es immer gehabt, genau hier drinnen in dieser Festung und es war der einzige Grund für sie und deinen Vater, da draußen nicht drauf zu gehen. Du bist wirklich nicht dumm und sicher auch ein wirklich toller Kerl, nur was Gefühle angeht, bist du ein wahrer Invalide. Mach deine Prüfung, geh raus mit deinem Vater und zeig ihnen, das dir nichts an ihren herzen liegt Drakon. Wie kann man nur so ein furchtbarer Dickkopf sein?"
    Wütend sah sie ihn an. Sie hatte die Nase voll. Es schmerzte sie ihn so an zu fahren, aber was sollte sie tun? Was anderes, als das blieb ihr doch nicht. Wütend stampfte sie hinaus. Sollte er machen was er wollte. Seine Mutter tat Aya am meisten leid. Sie litt schrecklich unter der Angst ihrem Sohn könne etwas zustoßen.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 5:35 am

    Drakon leg auf der Liege und wartete. Er konnte nicht wirklich schlafen. Er würde nicht mal zur Zeremonie gehen, weil er es als wichtiger empfand sich auszuruhen. Warum verlangte sein Vater das von ihm? Sah er es wirklich so? War er nicht geeignet? Aber wieso? Hatte er sich nicht genug angestrengt? Aya kam rein und fuhr ihn aus heiterem Himmel an. Geschwister? Nein, er hatte sich nie gefragt, wieso er keine hatte. Was hatte es denn damit nun wieder auf sich? Als wäre es SEINE Schuld, dass seine Eltern keine Kinder mehr gezeugt hatten… Er sah ihr verwirrt hinterher. Was wollte sie denn eigentlich von ihm? Und noch ehe er sich verteidigen oder gar äußern konnte, dampfte sie auch schon ab. Da versteh einer dieses Frauenzimmer…

    Kurz drauf kam Ares herein. Er ging zu Drakon ans Bett und fragte: „Wozu brauchst du denn Engelskraut, Drakon? Meinst du nicht, dass du da mit Ballisten auf Spatzen schießt?“ Drakon sah ihn finster an. „Ich habe meine Gründe.“ Ares legte den Kopf schräg. „So schlimm kann es doch nicht wehtun. Das Zeug blockiert nahezu alle Schmerzrezeptoren, aber sein Einsatz birgt große Gefahren. Es ist ein verbotenes Medikament, Drakon. Es könnte dich abhängig machen oder gar bei der ersten Dosis töten.“
    „Ich weiß.“ Ares streckte die Hand aus. „Dann gib es mir.“ Drakon starrte auf seine Füße und nach ewigem Zögern griff er in seine Tasche und tat, was Ares verlangte. „Brav. Und nun erklär mir mal bitte, was los ist?“ Drakon erzählte ihm wütend die ganze Geschichte und Ares stieß die Luft aus. „Du willst wissen, wieso Kommandant Ragnar dir nicht erlauben möchte hinaus zu gehen? Na vielleicht ist das ja ein Rätsel was du bis morgen lösen solltest.“ Drakon versuchte zu verstehen, was denn nun alle hatten. Er hatte es doch schon IMMER gesagt. Er hatte es seit er ein Kind war gesagt und ALLES getan, um sein Ziel zu erreichen. Warum wollten es JETZT plötzlich alle nicht mehr ernst nehmen? Er verfluchte diese dummer Verletzung, denn er glaubte langsam, dass es damit zusammen hing.

    Am späten Abend als die meisten bei der Totenwache waren kam einer der Wächter zu Drakon ans Bett. Er weckte ihn unsanft und reichte ihm ein Schriftstück. Drakon las es verschlafen, ehe sich seine Augen weiteten. Er stand auf und verließ das Rekrutenquartier. Er versicherte sich, dass ihm niemand folgte und schlüpfte über den Trainingsplatz,durch den Gemüsegarten hinab zur Wasserstelle zu den aufgegebenen Stallungen. Dort wurde er ohne viel Gewese niedergeschlagen…
    Benommen lag er dort und wollte eben wieder aufstehen, als er gepackt wurde. Es war… Was war das?! Es hatte eine menschliche Gestalt, aber Arme und Beine waren viel dünner und der Kopf war eine Fratze des Schreckens. Drakon wurde weiter in den Stall gezerrt, wo er in eine leere Box geschmettert wurde. Das Monster kam über ihn und fauchte ihn an, es fixierte seine Arme und Beine und etwas Klebriges verschloss seinen Mund. NEIN! SO kann es doch nicht enden! Drakon schloss die Augen und als er sie das nächste Mal öffnete verengten sich seine Pupillen zu schlitzen. Er konnte sehen, dass dieses Monster gar kein Monster war. Es waren Männer. Maskierte Männer, die ihn festhielten. Illusion? Sie redeten und er hatte einen Knebel im Mund. Sein Blick wurde entschlossener Er wehrte sich heftig und trat einen der Männer zur Seite. Erneut fing er sich einen Schlag auf den Kopf. “Er ist Stark, wie ein Bär!“ zischelte einer und ein anderer zischte: “Nun mach schon!“ Ein dritter fragte: “Ist das wirklich in Ordnung?“ Worauf hin der vierte – welcher davon getreten worden war befahl: “Befehl ist Befehl!“
    Drakons Augen weiteten sich. Der erste, der festgestellt hatte, wie Stark Drakon war holte mit einem metallenen Knüppel oder so aus und schmetterte diesen auf Drakons rechten Unterarm. Drakon gab einen durch das Tuch gedämpften Schmerzlaut von sich wand sich unter den Schmerzen. Er kniff die Augen zusammen, ehe er den zweiten Schlag auf seinen Unterschenkel spürte. Überrascht so er dort hin. Er versuchte zu schreien, doch es klappte nicht wirklich. Tränen der Verzweiflung sammelten sich in seinen Augen und sein Blick wendete sich halb panisch zu seinem linken Arm. Er wollte eben noch was sagen, was eh keiner verstanden hätte und schon rauschte der nächste Schlag herab. Es war schmerzhaft, aber nicht gebrochen, aber der zweite schlag auf die Selbe stelle, vollbrachte dies. Drakon stöhnte erschöpft und konnte kaum klar denken. So… weit gehst du… also? dachte er sich der Ohnmacht nahe, ehe er noch einmal eine übergezogen bekam und für einen sehr kurzen Moment das Bewusstsein verlor. Es reichte aus, dass sich die Angreifer aus dem Staub machen konnten.

    Drakon erwachte schnell wieder und spürte, dass sein ganzer Körper schmerzte. Er stöhnte und seine Atmung ging stoßweise. Ich… wird’s dir zeigen… ich werde…
    „Ah!“, er hatte sich af den Arm gestützt. „Scheiße!“ Wie sollte er denn so kämpfen? Grenzenloser Zorn stieg in ihm auf. So? Du willst es wirklich wissen, hu? Ich zeige dir meine Entschlossenheit! Ich zeige dir meinen Willen!
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 5:57 am

    ja, sie rauschte davon. Sie war wütend darüber, wie ungerecht Drakon seinen Eltern gegenüber stand und sie war wütend, weil dieser Vollidiot einfach nicht sah, was eigentlich jeder Andere hier längst wusste. SIE wollte ihm nicht weh tun, er tat es selbst. Schließlich war sie in ihr eigenes Quartier und später zur Zeremonie gegangen. Dieser elendige Dickschädel war doch wirklich nicht zu retten.
    Aya betrauerte den Verlust der gefallenen , als sie zufällig sah, wie sich Drakon davon schlich. Was führte dieser Idiot denn nun wieder im Schilde? man konnte ihn aber auch keine zwei Minuten allein lassen. Aya wartete noch einen Moment, ehe sie ihm folgte. Was wollte er an den aufgegebenen Stallungen? Aya sah, wie etwas ihn packte und in den Stall zog. Sie konnte ihn jetzt wohl kaum im Stich lassen. Vorsichtig schlich sie um den Stall herum. Diese Wesen da, sie droschen auf Drakon ein. Sie allein könnte gegen diese Wesen nie bestehen, doch dann ... die Biester verschwanden und Drakon blieb allein zurück. Aya kam herein, sah sich noch einmal um, ob sie auch nichts und niemanden übersehen hatte und kniete sich neben Drakon. Er sah schlimm aus. Was sollte das? Das konnten keine Wesen aus den schwarzen Landen sein. Sie hätten ihn niemals Leben gelassen. Vorsichtig hob Aya Drakon an und strich ihm über die Wange. Für einen Moment durfte sie ihn so halten, ehe sie versuchen würde ihn zu wecken. Sacht tätschelte sie ihm die Wange.
    "Drakon! Drakon wach auf! Ich kann dich hier nicht allein weg bringen. Du musst mir schon helfen!"
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 6:10 am

    Drakon hatte unter all dem Schmerz und all diesem Zorn gar nicht bemerkt, dass Aya bei ihm war. Was zum…? „Aya!“, rief er überrascht und geschwächt aus. „Warum war sie denn nun schon wieder hier? Er sah sie an und sie sah die Tränen in seinen Augen, die teils vom Schmerz und teils vom Zorn herrührten. Dennoch… er würde seinen Vater nicht in die Pfanne hauen. Er war sich sicher, dass das hier auf dessen Mist gewachsen war. Aber… er würde nicht aufgeben. Er würde es allen zeigen.
    Drakon richtete seinen Oberkörper auf und schließlich erhob er sich. Alles tat weh. Er konnte das rechte Bein gerade nicht wirklich benutzen und Aya stützte ihn. Er wollte nicht, dass es jemand sah und steuerte die versteckteren Wege an. Angekommen in seinem Zimmer, setzte er sich auf sein Bett. Er fragte sich immer noch, warum Aya ihm immer zu hinterher lief und das obwohl sie vorhin doch so wütend auf ihn gewesen war. Er sagte zäh: „In meiner Truhe… Bandagen.
    Er ließ es jedoch nicht zu, dass sie ihn verband. Es war ohnehin egal. Er würde mit diesen Wunden auf keinen Fall einen echten Kampf austragen können. Er fing an sehr vorsichtig erst den linken Arm zu umwickeln, dann zog er eine Schlinge ehe er das lose Verbandende in den Mund nahm. Mit einem kräftigen Ruck zog er an und die Speiche seines Unterarms drückte sich wieder an die richtige Stelle. Er stöhnte angestrengt und kniff die Augen zusammen. Dann wickelte er zu Ende. Das gleiche tat er beim linken arm und schließlich wickelte er einen dritten Verband um seinen Unterschenkel. Er war müde und vollkommen erschöpft. „Aya… du musst… mich morgen früh wecken.“ Er sah sie fiebrig an. „Ich beschwöre dich!“ Er war so kaputt. Aber er hatte einen Plan. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sein Kopf ebenfalls blutete und es war ihm auch egal.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 6:18 am

    Natürlich Aya. Wer sonst? Sie sah ihn traurig an. Er musste wirklich viel durch machen. Zusammen schafften sie es in die Unterkünfte. War doch klar, das das niemand sehen sollte. Drakon wollte sich nie helfen lassen und alles allein schaffen und genau darin lag sein Fehler.
    "Drakon ... wir wissen alle, wie gut du bist und das du immer alles allein schaffen willst, aber ... manchmal solltest du Hilfe an nehmen, wenn man sie dir anbietet. Ich werde dich wecken .... aber überanstrenge dich nicht. Das Herz einer Mutter weint lauter als das einer Geliebten, wenn das eigene Kind stirbt. Sie liebt dich und will dich vor dem schlimmsten bewahren. Deine Eltern wissen, wie gut du bist, aber die Sorge dich, das einzige Kind, welches sie unter schmerzen geboren und mit so viel Liebe aufgezogen hat zu verlieren, bricht sie vollends. Denke bitte darüber nach und seh nicht immer alles so, als wenn man dir etwas will. Sie sind nicht gegen dich, sondern sie wollen dich nicht verlieren."
    Sacht strich sie ihm das Blut mit einem Tuch von der Stirn. Das war wenigstens nur eine kleine Wunde.
    "Versuch dich aus zu ruhen. ich werde dich zeitig genug wecken."
    Und damit verließ sie ihn erneut, um in ihr eigenes Quartier zu gehen und ihr versprechen, ihn am nächsten Tag zeitig zu wecken, auch zu halten.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 6:42 am

    Drakon wurde wie versprochen früh von Aya geweckt. Er war ihr dankbar. Er richtete sich auf und wartete, bis sie raus gehen würde, damit er sich ankleiden konnte. Er griff in die Truhe und zog das aufgesparte Büschel Engelskraut heraus. Er hatte Ares nicht alles wiedergegeben. Er zerkaute es und schluckte es herunter. Dann strich er sich mit der rechten hand über den linken Unterarm. Er konnte – so wie jeder hier – ein paar schwache Zauber. Dieser hier verlieh seinem Körper an den berührten Stellen mehr Stabilität und härte. Er seufzte. Auch strich er noch mal über seinen Bauch. Dann erhob er sich und zog sich an. Es änderte natürlich nichts an der Tatsache, dass er kein Schwert halten konnte. Zumindest nicht unter größter Anstrengung. Aber das Engelskraut würde bald wirken. Er wusste, dass es eine Inkubationszeit von ungefähr fünf stunden hatte. Das war ausreichend.
    Er stand also auf und humpelte leicht hinaus. Er versuchte sich zusammenzunehmen und würde sich auf gar keinen Fall stützen lassen.
    Auf dem großen Platz angekommen, waren schon alle Vorkehrungen getroffen. Ragnar konnte sich nicht vorstellen, dass Drakon wirklich antreten würde und wollte dies eben schon kundtun, als er den Platz mit Aya betrat. Er humpelte nur ein ganz kleines Bisschen und die Augen seines Vaters weiteten sich. „Un…möglich…“, hauchte er und Drakon blieb vor der Tribüne stehen und sah entschlossen hinauf. Ares stand ebenfalls dort, so wie alle anderen Rekruten.
    „Aufgrund der jüngsten Vergangenheit habt ihr bereit heute eure Vereidigung, Rekruten!“, verkündete er. Die jungen Menschen standen voller stolz dort. Normalerweise wäre sie erst in drei Monaten gewesen und all jene, die zum Aufklärungstrupp wollten, mussten eine weitere zweijährige Ausbildung über sich ergehen lassen. Außer sie verlangten nach einem „Schnelltest“ ihrer Fähigkeiten oder der Kommandant lehnte es ab sie aufzunehmen, weshalb sie auch um den Schnelltest bitten konnten. Tatsächlich wollten 6 der 14 Rekruten aufgenommen werden unter anderem Cana und auch Johann. Die anderen Vier waren Marcus, Lamia, Leo und natürlich Drakon.
    Ragnar stimmte all diesen Rekruten zu, außer seinem eigenen Sohn. Er machte scheinbar glaubhaft genug, dass dieser nicht in der Lage war sich strikten Befehlen zu beugen und somit verfügte der Festungskommandant, dass er die Möglichkeit zu einem Test habe. Drakon ging auf ein Knie herab und sagte: „Ich werde den Test bestehen und euch Lordkommandant Darius davon überzeugen, würdig zu sein!“ Seine Stimme klang fest und entschlossen. Kommandant Ragnar sah zum Lordkommandant und nickte. Es war also entschieden. Drakon würde den Test machen.

    Drakon stand am Anfang des Pfades, den er nun gehen musste. Es war ein Trainingspfad mit mechanischen Gegnern und Hindernissen, die er zu überwinden hatte. Es prüfte die Körperliche Fitness und die Reflexe. Normalerweise war der Pfad keine Herausforderung für ihn, aber unter den gegebenen Umständen… Keine Furcht, Drakon… du musst nur lebend ankommen. Dann hast du bestanden. Es ist vollkommen egal, was du erleiden musst!
    „Test 1 kann starten!“
    Auf das Signal hin, sprang Drakon los. Es sah beinahe so aus, als habe er kaum noch schmerzen und scheinbar wirkte das Kraut, was er genommen hatte schon jetzt. Es benebelte leicht seine Sinne, aber es half auch, das hier zu überstehen! Drakon spürte bei jedem Manöver, wie sein Körper aufschrie, aber er war wie im Rausch. Schließlich ganz am Ende duckte er sich unter einem Holzarm hinweg und erlitt dafür gleich die Quittung. Ein Schlag in den Bauch folgte und er wurde zurück geworfen. Verflucht! Er lag auf dem Boden und spürte die Schmerzen seines Körpers. Nicht… aufgeben!
    Er blickte mit glasigen Augen zur Ziellinie. Er stieß einen wütenden und… gelinde gesagt Furcht erregenden Schrei aus, stand auf, warf sich gegen das letzte Hindernis und riss es prompt aus der Verankerung, wodurch er gleich mit dem ganzen Apparat hinter der Ziellinie landete. Der Ausruf den ersten Test bestanden zu haben, klang wie Musik in seinen Ohren.
    Als nächstes folgte der Theorieteil. Doch Drakon gönnte sich ganz kurz eine Verschnaufpause.
    Die anderen hatten ihm zugesehen und alle Rekruten hatten sich nicht nur darüber gewundert, dass Drakon der einzige war, der den Test machen sollte, wo er doch eigentlich der Beste war, sondern auch, warum es ihm so schwer fiel. Ragnar sah Mitleidlos und Ausdruckslos auf ihn herab, als er da lag, stoßweise atmete und dunkles Blut durch sein Hemd drückte.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 7:22 am

    Aya hatte den Atem angehalten. Sie wusste um die Gefahr Engelskraut zu nehmen, aber was hätte sie schon tun können? Drakons Blick war glasig. Er musste Fieber haben. Wie konnte er nur so Dickköpfig sein? Das war wirklich nicht in Ordnung. Er sollte doch lieber wieder auf die Beine kommen und sich dann dem Test stellen. Aya ahnte ja nicht, was Drakons Vater von ihm verlangt hatte. Sie sah herunter zu ihm, wie er da lag, nachdem er sich so viel Mühe gegeben hatte. Das konnte so nicht gut gehen. Er gab alles, um diesen Test zu bestehen, doch würde das auch reichen? Wenn der Kommandant ihn nicht im Trupp haben wollte, könnte er ihn auch immer noch mit der Aussage fallen lassen, er habe genug Männer. Aya schickte sofort Sanitäter hinunter. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Wenn Drakon nun nicht auf passte, würde er mehr als nur seine Ehre verlieren, die ohnehin schon völlig unter seinem Ego verschwand.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 7:47 am

    Die Sanitäter knieten sich zu ihm. Drakon wollte sich dagegen wehren, aber die blieben hartnäckig. Er wollte auf keinen Fall, dass sie heraus fanden, was wirklich los war! Dann würden diese Vollidioten den Test nur abrechen lassen. Er sagte angestrengt: „Es… geht mir gut!“
    „Klar. Sehen wir doch!“, purer Sarkasmus. Drakon packte den einen an der Schulter. „Ich… darf nicht versagen.“ Seine Augen sagten alles. Es war sein sehnlichster Wunsch und die Sanitäter bemerkten die Verbände. Drakons Hände waren dunkler, als seine restliche Haut, weil die Verbände so eng geschnürt waren, aber nicht bedrohlich dunkel. „Was ist geschehen?“, wollte einer wissen und Drakon blickte auf den Boden. „Bitte. Ich werde nach dem Test… ALLES tun, was ihr verlangt. Aber ich muss ihn HEUTE bestehen.“
    Die Unterhaltung wurde sehr leise geführt und schließlich hob ein Sanitäter den Arm. Das Zeichen, dass es weiter gehen konnte. Sie halfen ihm hoch und Drakon humpelte zwar immer noch leicht und ging leicht vorn über gebeugt, aber er schien in Ordnung.

    Der zweite Test verlief erst schriftlich, wobei Drakon nicht ganz fertig wurde, weil er echte Probleme beim schreiben hatte und schließlich wurde er noch mündlich ausgequetscht. Es fiel ihm ebenso schwer zu sprechen und einige machten den Sturz von zuvor und die Wunde die er bereits gehabt hatte dafür verantwortlich. Zuletzt wollte Ragnar noch eine Frage stellen.
    „Die Dunkle Kreatur von vorletzter Nacht. Wie ist ihr Name?“ Drakon sah nun direkt und zum ersten Mal seit dem Test zu seinem Vater. Er sagte: „Es existiert keine Klassifizierung dieses Objekts. Weder Geschwindigkeit noch Wirkungsweise wurden jemals zuvor beobachtet.“ Drakon erhob sich nun. „Wenn ich die Lage richtig einschätze, hat es euch – lieber Vater – bis zur Mauer zurückgedrängt, wo ihr auf Verstärkung gehofft habt, weil euch die Kreatur fast gänzlich aufgerieben hatte.“ Ragnar musterte ihn kühl. „Anhand der frische von Mutters Wunden, war es dieses DING, was sie so zugerichtet hat. Ich habe seine Wirkungsweise am eigenen Leib gespürt und obwohl seine Geschwindigkeit mit nichts vergleichbar wäre, wurde es besiegt.“ Er ging hinter dem Tisch hervor auf ihn zu. Seine Augen hatten sich nun geweitet. „Aber anstatt euren Mut wieder zu finden und euch als der Mann zu benehmen, den ich immer in euch sah, machtet ihr euch zu einem Feigling und brachtet Schande über euch.“
    “Drakon!“, rief Ares nun aus und der Lordkommandant hob nun die Brauen. „Ihr habt euch selbst betrogen, Vater. Aber anstatt aufzustehen und euch wieder zu fangen, projiziert ihr eure Angst auch MICH, euren eigenen Sohn! Wollt ihr noch etwas wissen? Vielleicht die Vorgehensweise eines Spions?“ Auch ein Monster aus den Dunklen Landen. „Ich hörte, sie töten ihre beute sofort und verschwinden dann lautlos, noch ehe das Opfer es gesehen haben konnte.“ So ein Ding hatte er gestern durch die Illusion gesehen. „Sie greifen niemals in Rudeln an und…“
    “GENUG!“, rief Ares nun und Drakon sah zu ihm. Dann riss er sich zusammen und setzte sich wieder. „Entschuldigt, ich war wohl etwas erzählwütig.“ Der Lordkommandant fragte Ragnar. „Ist eure Frage korrekt beantwortet?“ Dieser nickte nur blass. WOHER hatte Drakon all dieses Wissen. Besonders über die Dunklen Kreaturen? Er wusste ALLES darüber. Er war in allen Fächern immer sehr schlecht gewesen, obwohl man ihn hatte lernen sehen. Hatte er vielleicht einfach niemals für die anderen Fächer gelernt sondern immer nur für DIESE eine Prüfung? Das war… unglaublich.
    „Dann mach dich für den letzten Test bereit.“ Drakon nickte. Er erhob sich und spürte, wie sein Bein nachgab. Nein! Nur noch ein bisschen länger! er ging auf ein Knie herab und Ares kam näher. „Drakon… was hast du? Du bist schon den ganzen Tag, so… außer Form.“
    „Es ist nichts, Ausbilder Ares.“ Drakon hatte Fieber und das sah man ihm an. Der Ausbilder legte seine Stirn auf die Drakons und sagte: „Junge… Was hast du getan…?“ Drakon drückte ihn weg. „Ich muss mich vorbereiten, ich… ungh!“ Er hielt sich die Hand vor den Mund und würgte. Aber er behielt alles bei sich. Ares sah zum Lordkommandant der nun fragte: „Drakon Dracaris… Bist du im Stande den Test fortzuführen?“ Drakon richtete sich stolz auf und versicherte weniger kraftvoll als gewollt. „Ja.“
    „Dann bereite dich nun vor.“ Drakon wankte in den Raum vor der Arena, wo er sich vorbereiten wollte, aber er rutschte dort einfach nur an der Wand auf die Bank hernieder und hielt sich den Kopf.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 8:04 am

    Er konnte die Prüfung in diesem Zustand auf keinen Fall weiter durchstehen. Aya wäre es lieber gewesen, er würde sie nicht bestehen, aber anders herum wusste sie auch, wie wichtig ihm dieses hier alles war. Sie hatte natürlich nicht gelauscht, sondern wartete im Raum vor der Arena, um ihm Glück zu wünschen. Sie sah deutlich, wie gezeichnet er war. Aya würde als Ausbilderin einen Rekruten in einer solchen Verfassung sicher niemals zu lassen, doch noch war sie es nicht und Drakon stand nicht unter ihrem Kommando.
    "Drakon? Oh mein Gott du siehst furchtbar aus."
    Sie wollte ihm sagen, er solle vernünftig sein und sich endlich ausruhen. Dieser Job würde ihn nur umbringen, doch alles was sie sagen konnte war:
    "Drakon ... Ich habe deiner Mutter versprochen, ich würde mit dir reden, damit du von deinem Vorhaben ab lässt. Ich weiß wie viel es dir bedeuten würde in die Fußstapfen deiner Eltern zu treten, aber ... vielleicht ist dir ein anderer Weg bestimmt. Ich wünsche dir viel Glück Drakon. Du wirst es brauchen, wenn du diese letzte Prüfung bestehen willst. Vielleicht muss man manchmal einfach verlieren, um zu gewinnen. Nicht immer ist ein Sieg auf ganzer Linie der eigentliche Test."
    Was sie meinte war, er musste seinen Köper kennen, musste wissen, was ihm zu zu muten war. Drakon vergaß in seinem gekränkten Stolz, das er niemals bei einem echten kampf überleben könnte, mit solchen verletzungen. Sie war die Einzige die wusste, wie angeschlagen er war und sie würde es Ares wohl beichten, wenn er fragen würde. Es war das einzig richtige, auch wenn Drakon sie dafür hassen würde.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 8:59 am

    Ja es wäre das richtige gewesen, es Ares zu beichten, aber Drakon hielt noch immer nichts auf ihre Worte. Er spürte die Wirkung des Engelskrautes. Sein Körper fühlte sich zunehmend taub an. Der Schmerz verflog, doch im selben Maße entglitt ihm der glasklare Zustand seines Bewusstseins. Er lehnte den Kopf gegen die Wand und sah zu Aya.
    „Ich… muss es heute schaffen…“, sagte er mit schwerer Zunge. „Denn sonst, werde ich… nie wieder darum… bitten dürfen.“ Er erzählte Aya, was sein Vater gesagt hatte und er erzählte von den Männern in der letzten Nacht. „Wenn ich jetzt… aufgebe… Dann war alles umsonst. Mein Leben… eine Lüge und all meine Träume verloren.“ Seine Augen waren immer noch fiebrig. „Aya…“ Er legte seine Hände auf ihre Schultern und beugte sich halb nach vorn. Er stützte sich dabei auf sie. „Ich… bin ein guter Aufklärungssoldat. Der Beste… Mein Leben lang… habe ich mich hierfür vorbereitet Und mein Leben lang dafür… gekämpft. Jetzt aufzuhören… mein Leben wäre bedeutungslos.“
    Und überhaupt. Er war sich durchaus im Klaren darüber, dass sie alle ihn doch nur beschützen wollten. Aber verstand denn niemand seine Gefühle dabei? ER wollte seine Familie und seine Freunde doch auch nur beschützen. Er wollte die Dunkelheit dort draußen erforschen und katalogisieren. Er wollte der Sache auf den Grund gehen, woher diese Monster kamen und wie man ihre Vermehrung verhindern konnte. ER sorgte sich nicht nur um irgendwelche Leute, sondern um die ganze Welt und er wusste es war seine Bestimmung…

    Er lehnte sich wieder zurück und sah auf seine rechte Hand. Er ballte die Finger zur Faust. Es schmerzte nicht wirklich, durch das Kraut, aber er würde sein Schwert kaum halten können. Dennoch zog er es jetzt und aus einer mitgebrachten Tasche kramte er nun Bandagen hervor. Er wickelte diese so fest es nur ging um seine Rechte Hand, wobei er das Schwert in der geschlossenen Faust mit einwickelte und es so in der Hand fixierte. So würde es ihm nicht heraus rutschen und er würde seine Waffe nicht verlieren.
    Drakon sah Aya noch einmal an. „Aya… von allen Menschen hier, mag ich dich am liebsten.“ Damit erhob er sich und trat hinaus. Zu spät. Der Kampf würde stattfinden und nun konnte niemand mehr etwas tun.
    „Dracon Dracaris. Bist du bereit für die letzte Prüfung?“ Drakon wankte nicht und er würde keinen rückzieher machen. Er hatte aufgehört zu humpeln und das Engelskraut umnebelte seine Sinne und ließ den Schmerz verschwinden. Er fühlte sich wie im Rausch. „Ja, das bin ich!“ Lanara saß nun ebenfalls unter den Zuschauern und Ragnar hatte die Hand vor dem Mund.
    „Wer soll dein Kontrahent sein?“ Drakons Augen funkelten durch Fieber und den Schleier. „Ragnar Dracaris!“, sagte Drakon fest. Dieser sah ihn ungläubig an. Selbst im fairen Kampf konnte Drakon ihn niemals besiegen. Das war gerade so, als habe Drakon es sich anders überlegt und würde sich seinem Schicksal ergeben, niemals Teil der Truppe zu werden. Ragnar sah verdutzt aus. Drakon hatte ihn zuvor als Feigling bezeichnet. Jetzt einen Rückzieher zu machen würde das ganze nur unterstreichen. Auch wenn das Taktisch klug war, verstand Ragnar nicht, was das sollte. Er würde ihn spielend besiegen.
    „Nehmt ihr an?“, fragte der Lordkommandant und Ragnar stand auf. „Das tue ich.“ Damit ging er hinunter in die Arena. Ares würde den Schiedsrichter mimen, aber noch stand er bei Aya.
    „Ich werde dir zeigen, wo du hingehörst, Drakon. Du wirst NIE diese Mauern von Westen her sehen.“
    „Ihr selbst… sagtet mir einst: Arroganz ist ein schlimmer Feind. Wer hoch steht… kann tief fallen.“ Ragnar fletschte die Zähne. Nach außen hin sah er zornig aus. Innerlich blutete sein väterliches Herz. Er wusste doch selbst sehr genau, wie Drakon zugerichtet war und der Fleck vorne und hinten auf seinem Hemd sowie die feuchten Streifen, die seine Hose zierten, schrieen förmlich, dass Drakon jeden Moment umfallen musste. Ragnar zog seine beiden Krummsäbel und sagte: „Kenne deinen Platz!“ Ares wollte eben los laufen.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 9:10 am

    Aya verstand Drakon durchaus. Sie wusste genau, was es für Drakon bedeutete, wenn er diese Prüfung nicht bestehen würde. Sie konnte ihm doch nicht seinen Traum nehmen. Was sollte sie nur tun? Sie sah wie sich Drakon das Schwert fixierte, wie er da draußen stand, nachdem er ihr all das erzählt hatte und sie musste nun abwägen, was sie tun sollte. Verrat war etwas, das nicht in Frage käme, aber so geschwächt, wie er gerade war .... er würde das niemals schaffen. Er würde zusammen brechen, ehe sein eigener Vater das Schwert treffen könnte. Loyalität war etwas heiliges für Aya. Er hatte ihr eben gesagt, das er sie am liebsten von allen hier mochte. Das kam keiner Liebeserklärung gleich und sie wusste, sie könnte sich alles verspielen, wenn sie jetzt den falschen Zug wagte.
    "Meister Ares ... "
    ja was. Sollte sie ihn verraten?
    "Ich glaube er hat Fieber ... und wird das nicht gut durchstehen. Bitte lasst ihn da draußen nicht sterben."
    Damit hatte sie ihn wenigstens auf seinen Zustand, der ohnehin unverkennbar erschreckend war, aufmerksam gemacht. Auf das Engelskraut würde er schon von allein kommen.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 10:08 am

    Ares blieb noch einmal stehen. Er sah Aya bedeutsam an. „Aya… Ragnar ist der beste Krieger, den ich kenne. Er wird seinen eigenen und einzigen Sohn nicht töten.“ Er blickte hinaus zu den Kontrahenten. Er sah durchaus, dass Drakon sich das Schwert an die Hand gebunden hatte und er wusste außerdem schon längst von dem Engelskraut. Schon als Drakon ihm nur die Hälfte zurückgegeben hatte. „Ich weiß es, Aya… Er wird nicht sterben.“
    Er trat hinaus auf das Kampffeld. Die beiden Männer standen sich gegenüber und Ares sah beide noch mal an, ehe er das Kommando gab: „Kämpft!“
    Drakon blieb an Ort und Stelle stehen und Ragnar sah ihn durchdringend an. „Dein Hochmut wird gesühnt…“, sagte er nun siegessicher. Aufgrund der Fixierung, würde er Drakon nicht entwaffnen können, er musste ihn also anders zur Aufgabe zwingen. Drakon sagte jedoch nichts und wartete. Ragnar bewegte sich langsam auf ihn zu. Er hatte bessere Kampfstrategien, weil er schon so viele Schlachten geschlagen hatte. Und doch… er hatte Skrupel. Es war sein Sohn, der da vor ihm stand.
    Dann stürmte er an. Die klingen prallten aufeinander und Drakon hielt das eine Schwert mit dem seinen auf. Die andere Schwerthand umfasste er nun. Er sagte: „Ihr habt meine Glieder zerschmettert.“ Die beiden lösten sich wieder und Ragnar sah ihn schockiert an. Er war selbst nicht zugegen gewesen, aber er hatte den Befehl gegeben. Wieder prallten sie aufeinander. Wieder hielt Drakon seine eine Hand fest. „Und ihr habt meinen Stolz versucht zu brechen.“ Reganar knirschte mit den Zähnen und löste sich wieder. Er schubste Drakon zurück und funkelte ihn an. Beim nächsten angriff sagte Drakon nun für alle hörbar. „Aber mein Herz und wofür es schlägt…“ Dann holte er kraftvoll aus und schmetterte sein zweihändiges Krummschwert mit nur einer Hand gegen die beiden Schwerter seines Vaters, die er zur Abwehr gehoben hatte. „… werdet ihr nicht brechen!“ Ragnar sah ihn an und sprang zurück. Es folgten einige Schlagabtausche, n denen drakon deutlich unterlegen war, doch Ragnar schaffte es nicht, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. „Ein Feigling, wie er es seid…“ Drakon richtete sich zu voller Größe auf und schrie ihn an: „KANN MICH NICHT BEZWINGEN!“ Seine Augen formten sich erneut zu diesen merkwürdigen Schlitzen. Er streckte die Linke Hand nach vorn und ein Lichtblitz blendete Ragnar. Der kurz blinzelte und die Hand vor die Augen hob. In dem Moment schwang Drakon die Klinge erneut in einem mächtigen Halbkreis. Ragnar schnellte jedoch nach vorn. Sein Krummsäbel durchbohrte irgendwas und er erschrak so sehr dass er die Klinge los ließ. Nein.. er hatte nicht Drakon durchbohrt. Sondern die Hüfttasche, die Drakon gegen ihn gerichtet hatte. Das Krummschwert, schlug ihm die andere Klinge aus der Hand und Drakon warf seine Tasche samt Schwert davon. Dann warf er sich mit voller Kraft gegen seinen Vater. Beide landeten im Staub und das Krummschwert spickte neben seinem Kopf in den Boden, wobei Drakon hörbar irgendwas im Arm oder in der Hand brach. Blut lief ihm aus dem Mund und er sah auf Ragnar herab. Dieser sah zu ihm auf und sagte leise: „Engelskraut…“ Drakon hockte auf ihm und Rganar lag ausgestreckt am Boden.
    „Ihr… redet… sol leicht von… Gefühlen, glaubt mich… schützen zu müssen… Dabei hindert euch… eure eigene Liebe, objektiv… zu entscheiden.“ Drakon keuchte angestrengt. „Das… und eure Furcht vor denen... da draußen… unterscheidet euch von mir…“ Ragnar musterte ihn, während Ares verkündete, dass der Kampf entschieden war. „Deshalb… bin ich besser… für die da draußen… geeignet… Kommandand Ragnar. Um… Monster zu besiegen… Muss man selbst zum Monster werden.“
    Ragnar richtete sich leicht auf und legte seine Hand um Drakons Nacken. „Dieses Opfer…“ Er klang bedauernd und resignierend. „… wird dein Untergang sein.“ Dan ließ er ihn los und fiel zurück auf den Rücken, während Ares Drakon behutsam von ihm herunter zerrte. Ragnar erhob sich. „Diese bedingungslose Opferbereitschaft und dein Drang zu vernichten… Wird alles zerstören, wofür wir gelebt haben…“ Er drehte sich zum Lordkommandant. „Ich erkenne diesen Sieg an. Drakon Dracaris wird in den Aufklärungstrupp übernommen!“ Lanara schrie leise auf und Tränen liefen ihre Wangen herab.
    Drakon landete auf dem Rücken und starrte in den Himmel. Er war mit 16 Jahren der jüngste Soldat im Aufklärungstrupp seit je her. Doch zu welchem Preis?
    Aya
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 10:21 am

    Aya war nicht bei den Zuschauern in den Rängen, sondern blieb da, wo sie war. Sie vertraute Ares und sie ahnte, Drakon würde schaffen, was er sich vor genommen hatte. Er war unvernünftig. Ja, sie verstand seinen Wunsch, sie verstand, warum er unbedingt gehen wollte, siegen wollte und das Lend vor diesen schrecklichen Wesen beschützen wollte, doch er würde nichts damit beweisen. Er hatte zerschmetterte Knochen, Blut lief aus seinen Wunden und er war völlig benebelt von dem Engelskraut. Er würde diese Nacht sicher noch gut überstehen, aber morgen, wenn das Kraut nicht mehr wirkte ... Aya mochte sich nicht ausmahlen, was dann wäre. nach dem Kampf, schüttelte sie traurig den Kopf. Sofort wies sie Sanitäter an, Drakon ein zu sammeln und ihn mit zu bringen. Auf der Krankenstation würde er neu zusammen geflickt werden und sie würde ihr Auge auf ihn haben. Sie würde bei ihm bleiben, egal was da käme. Drakon war tapfer, Mutig, Selbstbewusst und er hatte es allen gezeigt. Sofort setzte sich Aya zu ihm ans Bett, wo sie begann seine Verbände, die viel zu stramm saßen, zu ösen und ihm das Gesicht ab zu wischen, während sich die Ärzte erneut um seine Bauchwunde kümmerten.
    "Bist du nun Glücklich? Jetzt wo du deinem Vater gesagt hast was du denkst und deiner Mutter die letzte Hoffnung genommen hast?"
    Sie biss sich kurz auf die Lippe.
    "Drakon .. ich verstehe, warum du das getan hast. Ich weiß, was dein Vater getan hat, war nicht richtig. Er wollte das schützen, was er am meisten liebt. Dich. Genau wie deine Mutter. Versprich mir wenigstens, da draußen immer gut auf zu passen und vor allem immer wieder lebend zurück zu kehren."
    Sie verband gerade seinen gebrochenen Arm, der natürlich erneut gerichtet worden war. Davon hatte er sicher nicht viel gemerkt. Drakon war im Fieberwahn und das Kraut benebelte ihn zusätzlich. Aya sorgte sich wirklich um ihn. Sie hatten alle ihre Prüfungen bestanden und nun saß sie hier, um ihren Angebeteten zu pflegen, anstatt sich um die Aufgabend er Ausbilderin zu kümmern.

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