Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 3 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 10:39 am

    Drakon wurde vom Arenaboden gekratzt und hineingebracht. Lanara saß zusammen mit Alina in den Rängen und weinte still. Sie konnte nicht glauben, wie starrsinnig ihr Sohn gewesen war. Dass er es sogar geschafft hatte seinen eigenen Vater zu bezwingen. Doch auch sie empfand das selbe wie er.

    Im Lazarett lag Drakon nun da. Er hatte genug. Er wollte seinem Körper Entspannung schenken und er bereitete sich seelisch darauf vor, dass dies nicht so bald passieren würde, denn sobald das Kraut nachließ, würde er den Schmerz mit voller Kraft zurückbekommen, den er bis eben ausgesperrt hatte. Aya war bei ihm. Sie redete zu ihm und er verstand ihre Worte ziemlich langsam. Er setzte an etwas zu sagen, als ihm gerade der Arm gerichtet wurde. Es tat nicht weh, aber es überraschte ihn, wie es sich anfühlte.
    Er setzte erneut an. „Es war nie mein Ziel… glücklich zu sein.“, das war auf ihre erste Aussage bezogen. Dann biss er sich auf die Lippen. „Ich kann dir kein Versprechen geben, was nicht in meiner Macht steht. Ich… kann dir nur versprechen, mein Bestes zu geben.“ Er schloss die Augen. Er fühlte sich schrecklich. „Ich habe… alle Prüfungen bestanden, Aya… Ich habe selbst die bestanden, die für andere… unsichtbar waren.“ Er meinte das unfaire Handeln seines Vaters. „Und ich glaube… er wusste, dass es so kommen würde.“ Was hätte er aber schon tun können. Er öffnete die Augen wieder und sagte: „Als ich gegen ihn… gekämpft habe… Ich spürte die Götter… auf meiner Seite.“ Sie hatten ihm seiner Meinung nach die Kraft gegeben. „Sie… lächeln auf mich herab.“ Er grinste nun doch endlich. Ja er freute sich. Er war stolz auf sich und er verstand natürlich seine Eltern nicht. Er wusste nicht, welche Schrecken sie selbst erlebt hatten und wusste nicht, wie sehr sie gehofft hatten, ihren Sohn nicht dort draußen zu wissen. „Selbst… wenn sie mir nicht zutrauen, dort draußen zu überleben… Die Götter tun es und ich tue es.“ Er ließ sich von ihr den Arm verbinden. „Und ich hatte gehofft… dass wenigstens DU mir vertraust.“ Er beobachtete ihre Finger, wie sie behutsam die Bandagen umwickelten. „Wenn … sich keiner mehr dort hinaus wagen würde… Wer würde uns dann… schützen?“
    Dann sank sein Arm herab, als sie fertig war. Er brauchte dringend Schlaf. Er war am Ende.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 10:49 am

    Drakon konnte einfach nicht verstehen, das das Vertrauen zu ihm auf einer ganz anderen Basis lag, als die Hoffnung und die Sorge, die man um ihn hatte. Aya blieb jedenfalls bei ihm. Natürlich vertraute sie ihm, aber was sie ihm später zu sagen hätte, würde ihm vielleicht erklären, wie sie fühlte, was sie dachte und warum sie ihn doch eben so wenig da draußen haben wollte, wie alle Anderen, die nur ihrer Pflicht nach kamen und einem Traum von Frieden nach jagten, den sie bringen könnten. Natürlich wäre Drakon ein nie dagewesener Krieger, der seines Gleichen suchte, doch war es nicht auch zugleich so, das es immer irgendwann einen besseren gab? Erfahrung machte sicher viel wett, doch wie Drakon selbst heute gezeigt hatte, war es möglich die Grenzen zu sprengen, wenn gleich er dabei wohl weniger die Götter auf seiner Seite gehabt hatte, als das väterliche Gefühl, seinem Sohn nichts an tun zu dürfen. Natürlich hatte Ragnar Skrupel. Welche Eltern hätten das denn bitte nicht? Vielleicht würde Drakon das irgendwann einmal verstehen. Aya schlug sich nun jedenfalls die Nacht bei Drakon um die Ohren. Sie würde ihn nicht allein lassen und hatte schon Schmerztränke und weitere Bandagen, wie Kompressen, und so weiter, geholt. Wenn er wach würde, würde sie da sein, um ihm zu helfen. Das Fieber musste ebenfalls gesenkt werden. Wadenwickel und natürlich auch ab und zu ein kühler Lappen auf die Stirn waren sehr wichtig. Aya schlug sich tapfer für ihren Ritter in strahlender Rüstung. Morgen würde sie ihm sagen, wie stolz sie auf ihn war, aber sie würde ihm auch sagen wie falsch sein Handeln war.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 10:56 am

    Drakon schlief mit dem Gedanken ein, dass Aya ihm nicht mehr geantwortet hatte. Er verstand nicht, was falsch an seinem handeln gewesen war, aber es kümmerte ihn auch nicht. Er würde ihnen schon zeigen, dass er es Wert war, auf ihn zu setzten. Und er würde zeigen, dass es eine Möglichkeit gab, die Finsternis zu besiegen.
    Er wachte irgendwann auf, weil das Engelskraut nach ließ. Seine Gestörte Wahrnehmung war ebenfalls verschwunden und das Fieber nicht der Rede wert. Er stöhnte leise, als er erwachte und Aya saß ncoh immer bei ihm. Sie wollte ihn scheinbar beruhigen und flöste ihm einen Trank ein. Er würde den Schmerz etwas hemmen. Drakon ließ es geschehen und doch tat das alles so furchtbar weh, dass er heulen wollte, es aber nicht tat. Er versuchte wieder einzuschlafen und seine eigene Schwäche gewährte ihm das. Jedoch erst nach einer Stunde. Dann schlief er unruhig aber er schlief. Am nächsten Morgen saß Aya immer noch da und er sah sie aus halb geöffneten Augen an. Sie war nicht von seiner Seite gewichen. Wieso nicht? Sorgte sie sich? Er fühlte sich verpflichtet ihr mitzuteilen, dass sie das nicht musste.
    „Aya… Es geht mir gut. Du musst hier nicht aufpassen.“ Er glaubte, dass sie Angst hatte, er würde sterben.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 11:02 am

    Aya hatte mit der Unruhe bei Drakon bereits gerechnet. Sie sah ihn ernst und besorgt an, doch er nahm es nicht wahr. Sie blieb bei ihm, wechselte weiter die Kompressen und Wickel, sorgte dafür, das er in Ruhe gelassen wurde, wie sie bei ihrer Mutter und ihrem Vater schon oft gesehen hatte. Sie kannte die Pflichten einer Frau gegenüber ihrem Mann, auch wenn Drakon nicht mal annähernd ihr Mann war. Sie umsorgte ihn und blieb auch noch bei ihm, als er schon sagte, sie müsse das nicht tun. Aya lächelte ihn nur an.
    "Ich bin wirklich wahnsinnig stolz auf dich Drakon Dracaris. Du bist der bemerkenswerteste aller die hier an der Festung sind und du hast dein Ziel erreicht, aber nun musst du auf die beine kommen, um ihnen allen zu zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Ich nehme dein Versprechen an, das du dein Bestes gibst, um immer zurück zu kehren. Eins aber hättest du nicht tun dürfen. Es war ein Sieg für dich, der allerdings nichts mit den Göttern, sondern eher mit deinem Leichtsinn auf sich hatte. Das Kraut hätte dich töten können. Würde dein Vater dich nicht so sehr lieben, du hättest ihn nicht besiegen können."
    Sacht legte sie ihm eine Hand auf die Seine.
    "Aber genug davon. Wir kriegen dich erst mal wieder auf die Beine und dann .... nun dann werde ich mich anderen Aufgaben stellen, als du es tust."
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 7:41 pm

    Drakon sah sie einen Moment nur an und dann sah er wieder an die Decke. „Das war kein Leichtsinn.“ Er dachte an den Abend zurück, als die Männer in auf Vaters Befehl, die Glieder zerschmettert hatten. Er schloss die Augen. Wie konnte so ein Mann von liebe sprechen, wenn er seinem Sohn derartiges antat. „Es war nur ein Ausweg.“ Und schließlich hatte er es doch überlebt. Allerdings fragte er sich, wie es wohl gelaufen wäre, wenn er die ganze Dosis genommen hätte. Er hob den rechten Arm und prüfte die Beweglichkeit seiner Finger. Es ging. Wenngleich es wehtat. Er würde eine ganze Zeit herumliegen müssen und sein Vater würde die Situation nutzen, um ohne ihn auszuziehen, dessen war er sich sicher. Aber was sollte es? Er konnte nichts dagegen tun und es war auch nicht wichtig, ob er nun eine Mission noch hier bliebe.
    Die Tränke, Salben und Medikamente wirkten wahre Wunder, wenngleich natürlich nicht alles sofort verheil war. Er sah Aya wieder an. „Wirklich du musst hier nicht sitzen. Widme dich lieber deinen Aufgaben, ehe noch alle seltsame Dinge denken.“ Oh haha. Drakon war ja so dämlich, was Liebesdinge anbelangte. Er schien nicht zu merken, DASS bereits alle „seltsame Dinge“ dachten.
    Ares öffnete die Tür zum Lazarett. Er stellte sich zu ihnen. Er wollte ganz sicher das Gespräch nicht stören, aber er hatte Fragen: „Geht es dir gut?“ Drakon nickte. „Du hättest das Engelskraut nicht nehmen dürfen. Und du hättest deinen Kameraden der auch noch Diensthöher war nicht so bedrohen dürfen.“
    „Der Zweck heiligt die Mittel.“, sagte Drakon nur und Ares schüttelte leicht den Kopf. Er sah ein wenig grau im Gesicht aus, wie er da so auf Drakon herab blickte. „Die Knochenbrüche… Woher kamen die?“
    „Mangelnde Weitsicht.“
    Ares musste einmal tonlos lachen und witzelte: „Ja, das passt zu dir.“ Dann wurde er wieder ernst: „War deine Mutter schon hier?“ Drakon sah zu Aya. Er hatte die ganze Zeit geschlafen, woher sollte er es also wissen? Sie jedoch schüttelte leicht den Kopf. Weshalb er auch antwortete: „Nein.“
    Ares seufzte lang gezogen. „Dein Vater will heute aufbrechen.“ Ja, das hatte sich Drakon bereits gedacht. „Der Lordkommandant hat es ihm untersagt.“ Drakon sah überrascht aus. „Er ist wohl der Meinung, dass du erst gesund werden und dann mitkommen sollst.“ Nun das erfreute Drakon nun wieder. „Ist das wahr?“ Ares war über die offenkundige Freude ein wenig bestürzt, doch dann lächelte er milde. „Ja.“ Das verschaffte Drakon nun wieder grimmige Genugtuung. Schließlich sagte Ares: „Drakon? Ganz gleich, was du von deinem Vater denkst… er ist ein guter Mann.“ „Er ist ein Feigling.“ Ares Schüttelte den Kopf. Auch er hatte einmal Kinder gehabt. Auch sie waren dem Aufklärungstrupp beigetreten. Das war bevor Ragnar der Anführer geworden war. „Wenn es um unsere Kinder geht… dann sind wir alle Feiglinge. Ich bete dafür, dass auch du das irgendwann erkennen wirst.“ Damit wandte er sich zum Gehen, blieb aber noch einmal stehen und drehte sich halb zu ihm. „Und dafür, dass du niemals den Schmerz erfahren musst, sie zu verlieren.“ Er hatte alle drei seiner Söhne verloren.

    Drakon war ja nicht gänzlich dumm. Er konnte den Schmerz des Verlustes begreifen. Er wusste ja auch, dass er selbst jedes Mal bangte, wenn seine Eltern fort waren. Aber er hatte sich schon langer Zeit damit abgefunden, dass sie eines Tages einmal nicht zurückkämen. Er verstand den ganzen Wirbel nicht. Bei den anderen fünf Rekruten wurde nicht so ein Wirbel gemacht! Waren die den anderen etwa egal? Das war nicht in Ordnung! Was fanden denn alle an ihm? Er hatte immer geglaubt, dass die anderen ihn doof fanden und doch wohl eher glücklich waren, sich nicht mehr mit ihm herumärgern zu müssen! Als er gerade diesen Gedanken äußern wollte, kam Dario in das Lazarett. Er stiefelte zum Bett und sah Drakon grinsend an. Dann schlug er ihm freundschaftlich auf die Schulter und Drakon zuckte zusammen. Eigentlich weniger vor Schmerz, als vor Überraschung. Was war denn nun los? Er sah wieder zum Eingang, wo Makoto, Lara, Leo, Johann und all die anderen nun kamen und Drakon verstand nicht, was hier nun los war.
    „Was…?“
    „Du elender Teufelskerl! Du hat Kommandant Dracaris fertig gemacht!“ Drakon sah zur Seite. Aya hatte Recht, es war vor allem den Skrupeln seines Vaters geschuldet. Das war auch seine einzige Trumpfkarte gewesen. Er fand jedoch nichts dabei, diesen Plan ersonnen zu haben. Es geschah ihm erstens ganz recht und wenn das Leben einem ein scheiß Blatt in die Hand gab, musste man entweder schummeln oder das beste draus machen. „Ja…“, sagte er leise. Die anderen traten mit ans Bett und sahen schnell, dass es Drakon recht gut ging. „Man! Wie konntest du überhaupt laufen?“, fragte Leo. „Ich bin froh jemanden wie dich dort draußen an meiner Seite zu wissen!“ Drakons Augen weiteten sich leicht. „Was echt?“
    „Hä, klar! Du bist nicht nur ein unglaublich zäher Hund, sondern auch ein wahrhaftiger Krieger! Du weißt nahezu ALLES über die Kreaturen dort draußen, während WIR das alles jetzt erst lernen! Man, woher hast du dein Wissen?“ Das allerdings war wirklich eine interessante Frage, denn bis zum übergang in die verschiedenen Einheiten, wurde dieses Wissen doch eigentlich von den Wächtern gehütet, um die Rekruten nicht schon vorab zu erschrecken.
    „Der Koch.“
    „Hä?“
    „Unser Koch – Gravis – er war auch im Aufklärungstrupp. Ich habe ihn ausgequetscht und das Wissen dann niedergeschrieben.“
    Ungläubige Blicke, die einen Moment regloser Stille erzeugte. Drakon lächelte. „Nach zwei drei Schnäpsen ist er redselig, wie ein altes Waschweib.“ Die Kameraden brachen in Gelächter aus. Es war ja wohl nicht zu fassen.
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 10:16 pm

    Wie auch immer. Drakon hatte gewusst, wie sein Vater reagieren würde und er hatte es für sich genutzt. Ein anderer Krieger hätte ihn niemals so leicht davon kommen lassen.
    "Tja ... du bist meine Aufgabe Drakon und was die Anderen denken, ist dir scheinbar ohnehin längst entgangen. Sollen sie denken was sie wollen, aber wenn du dich immer selbst von allen ausschließt, muss wenigstens einer dein Freund sein."
    Sie lächelte, wobei ihre Wangen sich leicht verfärbten. Meister Ares kam herein. Er erkundigte sich nach Drakon. Seine Mutter war natürlich noch nicht hier gewesen. Sie würde sicher vor Traurigkeit vergehen, wenn sie ihrem Sohn gegenüber trat. Aya würde sie besuchen gehen, sobald sie ein wenig Luft hatte. Jetzt war Drakon erst einmal wichtig. Sie lauschte den Worten Ares. Ja, er hatte seine Kinder verloren und Drakon verstand nicht, das es etwas ganz anderes war, ein Kind zu verlieren, als einen Kameraden. Natürlich ... bei den Eltern wäre es eben so hart. Jedes Mal sorgte er sich um sie, versteckt unter dem Mantel des Wissens, sie könnten nicht zurück kehren. Denn noch hatte er diesen Weg für sich gewählt. Jeder entschied für sich, welcher weg der Richtige war. Niemandem wurde diese Entscheidung ab genommen. Aya hätte Wetten abgeschlossen, Drakon wäre auf Mission mit gegangen, und sei es verkleidet als einer der Anderen. So ein Dickschädel. Ares zu belügen, war auch nicht gerade das beste, aber sie verstand, das Drakon seinen Vater nicht verpfeifen wollte, sondern er der Meinung war, er habe seine Lektion gelernt. Alle hatten ihn unterschätzt und nun war er da am Ziel seiner Träume, die hoffentlich nicht all zu schnell endeten. Er war der Jüngste des Aufklärungstrupps, doch niemand wusste so viel über die schwarzen Lande, wie er und offensichtlich der Koch. Wann schrieb er bitte? Wann hatte er Zeit gefunden, sein Wissen nieder zu schreiben? Die Anderen standen inzwischen bewundernd um ihn herum. Aya lächelte nur. Sie machte sich insgeheim Gedanken darüber, wie falsch Drakon mit seinem Glauben an die Anderen Rekruten gelegen hatte. Sie hatte ihn oft in Schutz genommen, oft gesagt, er sei nicht dumm, sondern zielstrebig wie kein Anderer. Und nun stellte sich heraus, das seine Küchenstrafen ein wahrer Segen für ihn waren.
    "Vielleicht solltet ihr seinem Beispiel folgen und ihn um die Aufzeichnungen bitten, damit ihr euch belesen könnt und somit vorbereiten auf den Tag, an dem ihr gemeinsam aufbrechen werdet."
    Drakon brauchte Ruhe. Seine gebrochenen Glieder mussten heilen. Natürlich war es schön, das sie ihm alle bei standen, aber zu viel musste es nun auch nicht werden.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 10:42 pm

    Die anderen sahen Aya abschätzig an. „Als hättest du gewusst, dass er das alles drauf hat!“ Tatsächlich war Drakon immer so schlecht in den anderen schulischen Tests gewesen, weil er all seine Lernzeit mit dem Niederschreiben des Koch-Wissens verbracht hatte. Die anderen hatten immer geglaubt, er sei einfach nur zu dämlich, um zu begreifen, was in den eigentlichen Büchern stand.
    Drakon musterte unter dessen, seine Kameraden. Er schwieg einfach zu dem Thema. Was sollte er auch sagen. Und dann öffnete sich die Tür erneut. Es war der Kommandant des Aufklärungstrupps und er schob seine Frau in einem Stuhl mit Rädern vor sich her. Sie hatte gerötete Augen und die „Kinder“ sahen erstaunt zu ihnen herüber. Leo war der erste der reagierte. „Tja, ich schätze, wir müssen andere Aufgaben erfüllen, als hier herumzuhängen!“ Er schnappte sich den Erstbesten in den Schwitzkasten und so verließen sie Drakon. Ragnar sah erbarmungslos und scheinbar missgelaunt auf seinen Sohn herab, dem der pure Trotz im Gesicht stand, während Lanare betrübt auf ihren Schoß sah. Dann streifte der strenge Blick Aya und er sagte: „Lass uns allein!“ Lanara sah überrascht auf. „Sie… sie kann bleiben, wenn sie das möchte.“
    Drakon musterte sie. DAS war nicht seine Mutter… Aya entschied sich Lanaras Angebot anzunehmen und so setzte sie sich wieder, was Ragnar zur Kenntnis nahm, aber es missbilligte. Drakon sagte ncihts und wartete einfach. Sie wollten schließlich was von ihm! Nachdem sich aber das Schweigen in die Länge zog sagte er: „Ich würde gern salutieren, aber meine Arm sind gebrochen, also…“
    „Drakon.“, sagte Lanara nun sanft und er sah sie an. „Was man dir angetan hat, war nicht Recht und ich missbillige das zutiefst.“ „Das ist mir egal.“, sagte er nur ungehalten und Ragnar fletschte die Zähne. Lanara legte die Hand an Ragnars Arm und beruhigte ihn damit wohl.
    „Es war zu deinem Schutz geschehen, aber selbst diesen Schmerz und dieses Hindernis hat du gemeistert. Du hast alle Worte des Zorns und der Verachtung ertragen und du hast eine scheinbar unmögliche Aufgabe gemeistert. Auch wenn du jetzt hier liegen musst und glaubst, dass die ganze Welt gegen dich ist…“ Eine Träne lief ihre Wange herab, als ihre Stimme brach. „… wir lieben dich.“
    „Nicht die ganze Welt ist gegen mich. Nur ihr! Und eure angebliche Liebe kann mir gestohlen bleiben.“ Sie sah erschrocken auf und Ragnar trat neben sie, wobei er die Hand auf ihre Schulter legte. Aya wurde gerade wohl auch ein wenig ausgeblendet und Lanara hatte sie sowieso nur hier behalten wollen, weil sie glaubte, dass sie ihrem Sohn sehr gut tun würde.
    „Ihr sagt, ihr wollt mich beschützen, dabei habt ihr nur versucht, meine Träume zu zerstören!“ Ragnar schloss nun die Augen. Er sagte leise: „Du hast nicht gesehen, was wir gesehen haben…“ Drakons Augen verengten sich leicht. Er setzte sich nun auf und sah seinem Vater wütend ins Gesicht. „Und wenn schon?! Ich weiß, dass ich mein Ziel erfüllen kann und als gute Eltern, hättet ihr an mich geglaubt und euch nicht in eurer Angst verkrochen! Ich habe eine Pflicht zu erfüllen, eben so wie DU!“, er deutete auf seinen Vater. „Ich schäme mich von so einem Feigling wie dir abzustammen! Ich habe dich stets verehrt und wo es ein Mal hart auf hart kam, ziehst du den Schwanz ein und folterst deinen eigenen Sohn, nur um…“ Eine schallende Ohrfeige landete auf Drakons Wange. Es war Lanara, die ihm diese erteilt hatte. Tränen der Verzweiflung und der Wut rannen ihre zarten wunderschönen Wangen herab.
    „Wage es noch einmal so über deinen Vater zu sprechen…“ Drakon hielt sich überrascht die Wange. So lange er sich erinnern konnte, hatte sie noch nie die Hand gegen ihn erhoben. „Er hat mein Leben gerettet, als alle anderen mich schon aufgegeben hatten. Er hat nur so gehandelt, wie ICH es von ihm verlangt habe und ist dabei zum äußersten gegangen. In kauf zunehmen, sein eigenes Kind zu verletzen, ist nicht feige sondern braucht den größten Mut und Willen, den man aufbringen kann!“ Drakon sah seine Mutter ungläubig an und Ragnar hatte den Blick nun gesenkt. Auch ihm standen die Tränen in den Augen und er wollte es scheinbar so verbergen. „Es hat ihm alles abverlangt, deinen Traum zerstören zu wollen und er tat es einzig und allein für MICH! Glaubst du etwa, er kann dich da draußen nicht gut gebrauchen? Glaubst du nicht, er war stolz auf dich, als er hörte, wie gut du dich machst? Wir waren beide stolz und hatten auf der Heimkehr beschlossen, dich den Test machen zu lassen um dir die 2 Jahre Ausbildung zu ersparen, doch dann… wurde alles anders! Wir haben das grauen gesehen und glaub mir wenn ich dir sage…. Das es NIEMAND besiegen kann!“ Sie packte Drakon nun am Schlafittchen. Ihr Blick war schon halb wahnsinnig. Dann flüsterte sie angespannt: „Auch nicht du…“
    Ragnar legte seine Hand auf ihre und sagte beruhigend: „Schatz… lass es gut sein.“
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 11:11 pm

    "Wer hat ihn denn immer in Schutz genommen? Wart ihr es die an ihn geglaubt haben?"
    Nein gewiss nicht. Sie alle hatten sich nur immer über ihn lustig gemacht. Sollten sie alle denken, was sie wollten. Sie hatte immer gewusst, das Drakon der beste Krieger der ganzen Bastion war. Drakons Eltern kamen herein und die Anderen gingen. Auf Ragnars Worte hin wollte sie gehen, doch Lanara wünschte, Aya bliebe und so tat sie es Lanara zu liebe. Sie setzte sich also wieder hin und wartete auf das, was da kommen mochte. Natürlich war es kein schönes Gespräch. Lanara war eine gebrochene Frau. Sie würde lange brauchen sich zu erholen und sie würde nie wieder die Selbe sein. Aya konnte nur da sitzen und hätte Lanara Drakon nicht eine so schallende Ohrfeige gegeben, so hätte es Aya getan, denn das was Drakon in seiner Wut von sich gab, war wirklich gemein. Aya hatte wenigstens noch ihren Bruder den sie liebte und der auf sie auf passte, wie sie es ebenfalls tat. Drakon kannte das alles nicht. Er hatte seine Eltern nie gesehen, wenn sie miteinander füreinander da waren oder wenn sie sich zeigten, wie sehr sie sich liebten. Er kannte nur de grausame Realität, seine Eltern gingen auf Mission und ließen ihn zurück. Woher sollte er denn wissen, das sie so stolz auf ihn waren? Er schien ein mann voller Komplexe und falschem Stolz zu sein. und die Ohrfeige seiner Mutter würde das nicht besser machen.
    "Drakon ... sie sagt die Wahrheit. Sie hat dich unter Schmerzen zur Welt gebracht, die du dir nicht mal annähernd vorstellen kannst. Für sie wäre es das Schlimmste, wenn dir etwas geschieht. Verstehst du nicht, das deine Eltern aus Überfürsorge so schrecklich gehandelt haben? Sie haben nun gesehen, das du deinen Weg gehen wirst und das du es schaffen kannst. Vergib ihnen, denn alles was du auf dieser Welt hast, sind deine Eltern. Wer wartet auf dich sonst? Ich ... ja, aber wenn mir etwas geschähe ... wie auch deinen Eltern ... wer wäre dann für dich da? Du kannst das alles noch nicht wirklich verstehen, aber glaub mir. Was deine Eltern taten ... sie taten es, weil sie dich so sehr lieben, das sie dich lieber Lebend und Verkrüppelt hätten, als dich niemals wieder zu sehen, wobei ich das nicht in Schutz nehme, was an dir angetan hat."
    Ein etwas Vorwurfsvoller Blick traf Lanara, wie auch Ragnar. Nun als Mut würde sie das nicht bezeichnen, sein Kind so zu zu richten, sondern als verzweifelten letzten Ausweg.
    "ich denke, auch Eltern machen große Fehler, wenn sie glauben ihr Kind dadurch retten zu können. Es war egoistisch von ihnen, aber ich kann es verstehen. Sie werden nun akzeptieren müssen, das du es trotz aller Hindernisse geschafft hast und sie sind stolz auf dich, wenn gleich deine Mutter nun in ständiger Angst lebt, dich nie wieder zu sehen."
    Mal ganz zu schweigen von ihr selbst.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 11:29 pm

    Drakon konnte ja wohl nicht fassen, was sich hier eben zu trug. Womit hatte er das denn bitte verdient. Er schüttelte leicht den Kopf und dann ergriff Aya das Wort. Erst traf ein übellauniger Blick von ihm ihre Augen und dann wurde dieser Blick zunehmend zu einem fragenden. Nach und nach schienen die Fragezeichen in seinem Gesicht aufzuploppen und schließlich sagte er: „Ihnen vergeben?“ Ragnar fasste die unversehrte Hand seiner Frau fester. Drakon schien nun überhaupt nicht mehr wütend.
    „Warum denn?“ Er sah seinen Vater an und seine Mutter sah wieder weniger entschlossen aus. Und dann erklärte Drakon, was er meinte. „Ich missbillige die Vorgehensweise meines Vaters.“ Er sah ihn an. „Er handelte auf Befehl meiner Mutter und sie ließ ihm offensichtlich die alleinige Entscheidungsgewalt.“ Er senkte den Blick und sah dabei aus, als würde er eine komplizierte Sachlage erklären. „Ich weiß, dass es in Familien oftmals so ist, dass der Mann die Hosen anhat, aber die Frau entscheidet, welche er trägt.“ Nun waren es seine Eltern, auf deren Gesichtern die Fragezeichen aufploppten. „Eh?“, machte sein Vater und Drakon setzte fort: „Ich verstehe, dass mein Vater seine Mission erledigen wollte, aber ich frage mich.“ Und nun wurde sein Blick wieder sehr unzufrieden. „WARUM HAST DU MICH NICHT EINFACH GEFESSELT?!“ Dann beruhigte er sich wieder und fuhr weiter fort: „Aufgrund deiner taktischen Fehleinschätzung, gelang es mir deine Mission zu vereiteln und meine eigene zu erfüllen.“ Sein scharfer blick sah nun sogar triumphierend aus. „Was sollte ich also vergeben. Es lief alles genau so wie es sollte. Trotz einiger Schwierigkeiten, die die Lage verkompliziert haben. Das einzige, was meinen Erzeugern nachtrage ist überhaupt in Erwägung gezogen zu haben, dass ich mich nicht behaupten könnte. Das ist lächerlich und zeugt von eurer gravierenden Fehleinschätzung meiner Fähigkeiten.“ Er sprach dabei zu Aya und nicht zu seinen Eltern. Das war nun aber auch etwas unerwartet und Lanara glaubte, dass ihr geliebter Sohn wohl eine zu viel auf den Kopf bekommen hatte. Vielleicht auch Nachwirkungen des Engelskrauts. „Ist… ist alles in… Ordnung?“, brachte sie hervor.
    „Aber ja. Ein Soldat darf ja wohl mal seinen Unmut über seine Vorgesetzten kundtun oder nicht? Ganz besonders, dann, wenn es sich um das eigene Blut handelt.“ Ragnar sah ihn misstrauisch an. Das konnte doch nicht sein. Eben war er noch so zornig gewesen und nun tat er es einfach so ab? Was stimmte denn mit seinem Sohn nicht?
    „Ich gebe zu, ich mag leicht überreagiert haben. Ich stehe unter Drogen und habe am ganzen leib Schmerzen. Ich würde dieses Gespräch also gern auf später verschieben.“ Er legte sich hin und machte demonstrativ die Augen zu.
    Vielleicht... hatte er ja nun endgültig eine Schraube locker.
    Aya
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    Beitrag  Aya Di März 06, 2018 11:39 pm

    Selbst Aya traute ihren Ohren kaum, doch irgendwo fand sie, das Drakon seinen Eltern gerade erklärt hatte, das er ihnen durchaus nichts nachtrug, da er ja ohnehin seinen Willen bekommen hatte.
    "Ähm ... Du bist ein Gefühlskrüppel, ist dir das klar? Dieses Gespräch und das Handeln deines Vaters, wirst du wohl erst dann verstehen, wenn es in deinem Leben jemals eine Frau oder einen Mann gibt, den du von Herzen beschützen willst, den du niemals verlieren möchtest und für den du alles tun würdest, nur um diese Person glücklich zu machen oder von seiner trauer zu befreien. Komm erst mal dahin, dann kannst du weiter anklagen."
    Sie verschränkte die Arme und sah trotzig zur Seite, wobei sie eine Schnute zog. Konnte doch wohl nicht wahr sein. Lanra und Ragnar mochten mit so etwas wohl auch kaum gerechnet haben, aber das musste nun wirklich mal gesagt werden.
    "Du willst Ruhe? Bisschen Spät für die Einsicht, aber schlaf nur ruhig. Du wirst Kraft brauchen, wenn du bald da hinaus gehen willst. Ich werde mich derweil um deine Genesung kümmern und da kannst du jetzt mal gar nichts dran machen, denn in diesem Fall, bin ich die die das Sagen hat."
    Nun sah sie zu Lanara, zwinkerte ihr einmal aufmunternd zu und lächelte leicht. Sie meinte das alles nicht wirklich böse, aber sie fand, Drakon hatte so was auch mal zu hören verdient.
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    Beitrag  Drakon Di März 06, 2018 11:50 pm

    Ragnar sah auf seine Frau herab, die die Hand vor den Mund nahm. Sie war schon wieder den Tränen nahe. Hatte ihr Sohn ihr verziehen? Was bedeutete das alles? Aya redete mit ihm und ohne seine Augen noch mal zu öffnen, sagte er: „Ja, ja. Tu was du nicht lassen kannst. Dabei warst DU immer die, die so pflichtbewusst umher stolziert ist. Warum sollte ich das Glück eines anderen vor meine Pflichten stellen?“ Er gähnte und Ragnar kam nicht umhin, den Hauch eines Lächelns aufzulegen. Er drückte Lanaras Hand und sie fragte: „Aber in einem stimme ich ihm zu, Ragnar: Wieso hast du ihn nicht einfach gefesselt?“ Dieser versteifte sich und packte nun wieder die Griffe des Rollstuhls. Er sagte: „Das… also wie Drakon sagte… ich wollte ihm… eine Chance auf den Sieg geben.“ Er kratzte sich am Hinterkopf und Lanara ballte ihre Faust. Er lächelte Aya beinahe entschuldigend an und drehte sich schnell mit Lanara um, wobei er sagte: „Eine rasche Genesung wünschen wir, Drakon. Melde dich alsbald gesund zum Dienst!“ Damit verschwand er und man hörte seine Frau wie einen ausgewachsenen Drachen mit ihm schimpfen und zetern. Aber man verstand nicht ganz, was sie ihm alles an den Kopf warf. Drakon hatte während dessen nun wieder die Augen geöffnet und sah an die Decke. Man konnte seinem Ausdruck nicht entnehmen, was er dachte oder fühlte. Vielleicht schlief er auch mit offenen Augen und schließlich sagte er: „Also mich würde mal interessieren, woher DU weißt, wie Eltern fühlen. Hast du etwa heimliche Kinder, von denen wir nichts wissen? Du bist nicht mal verheiratet. Ist das überhaupt legal?“ Er konnte nicht ahnen, dass er immer tiefer in das Fettnäpfchen hinab tauchte.
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 5:57 am

    Aya musste schließlich grinsen, als Lanara ihren Mann so überfiel. Drakon hatte ja recht. Wenn man ihn einfach gefesselt hätte ... Ragnar war diese Idee einfach nicht gekommen, was man deutlich an seinem Verhalten bemerkte. Sie verschwanden schließlich wieder und Drakon kam mit der unpassendsten aller fragen um die Ecke. Aya schloß die Augen, zog die Augenbrauen zusammen und meinte schließlich:
    "Idiot! Du bist Liebenswert aber ein Idiot."
    Nun sah sie ihn ernst an.
    "Ich bin eine Frau. Frauen haben Träume, andere als Männer, aber auch Träume. Meine Familie ist immer hier gewesen. ich habe von so vielen Eltern erlebt, wie schrecklich es ist sein Kind zu verlieren, oder seine Geschwister. Jede frau, die sich eine Familie wünscht, weiß das es nicht einfach damit getan ist einen Partner zu bekommen, sondern mit ihm durch dick und dünn zu gehen. Ein Kind ist die Krönung einer Partnerschaft. Ich bin mit Sicherheit noch nicht bereit Kinder zu bekommen, aber ich werde Ausbilden und weiß deshalb auch, wie ich mit Menschen um zu gehen habe, worauf ich zu achten habe und vor allem weiß ich um die Sorgen ihrer Familien. Du wolltest Ruhe? Dann schlaf."
    Erst jetzt öffnete sie die Augen wieder und sah Drakon direkt an.
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm.
    "Weißt du .. ich versuche immer beide Seite zu verstehen, nur du warst so sehr in Rage, das ich mich auf die Seite deiner Mutter schlagen musste, auch wenn du dich dadurch verraten gefühlt hast. Du hast ein Leben voller gefahren vor dir. Eine Mutter wünscht sich nichts sehnlicher, als das ihr Kind glücklich ist und das es nicht vor ihr sterben muss. Dabei sind Eltern oft egoistisch, denn sie denken dabei an das Leid, welches ihnen zuteil wird, nicht aber daran, das ihr Kind verletzt ist, weil es seinen Willen nicht bekommt oder sich nicht unterstützt fühlt. Ich habe viele Gespräche mit Müttern und Vätern gehabt. Sie sind unterschiedlich wie Tag und Nacht doch alle lieben ihre Kinder und wollen das beste für sie, auch wenn es sich für die Kinder nicht so anfühlt."
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 6:05 am

    Drakon zog ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. War ja klar. Nun folgte ein Vortrag,, der sich gewaschen hatte und am liebsten hätte Drakon beide Finger in die Ohren gesteckt und „La La La“ gesagt, aber er ließ es bleiben ohnehin legte sie nun ihren Hand auf seinen Arm. Ein leichter Schmerz durchzuckte ihn und er glaubte, nun würde gleich eine Strafe folgen. Aber es folgte nur wieder ein Vortrag.
    „Ist ja gut! Weißt du was? Es interessiert mich doch nicht, woher du es wissen willst.“ Missmutig und eine Schnute ziehend sah er zu ihr hoch. Nicht wissend, dass er vielleicht gerade wieder ein neues Feuer entfacht hatte. „Also echt. Du tust so, als wärst du die Mutter der Nation.“
    Er verstand es scheinbar nicht und er glaubte ihr auch nicht, dass sie die Gefühle einer echten Mutter nachvollziehen konnte. Allenfalls hatte sie davon gehört. Schließlich setzte er noch einen oben drauf und erklärte: „Und so drachisch, wie du dich benimmst, bekommst du eh keinen ab.“
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 6:12 am

    Dieser ... Oh er hatte ja keine Ahnung, was er da von sich gab. Über alles konnte sie hinweg sehen, doch das letzte, was er los ließ, schlug dem Fass den Boden aus.
    "Na wie schön, dann bin ich wenigstens nicht die Einzige Person hier, die niemanden ab bekommt! Jemand der so naiv und dusselig ist wie du, der nicht mal erkennen würde, das ihn jemand gern hat, wenn man mit Leuchtzeichen und Pfeil auf eben jene Person zeigen würde, die vielleicht noch eine Schriftrolle hoch hält auf der eine Liebeserklärung steht, der denkt, das Zeugen von Rekruten is ne Sache, die man einfach mal so über sich bringt und die Frau des Hauses dann einfach so in nen Regal zum Versorgen der Kinder stellt, wird wohl kaum in der Lage sein, auch nur die geringste Chance auf einen Partner haben."
    Sie stand auf.
    "Ich geh jetzt Verbände holen. Du wässerst."
    Damit meinte sie ja seine Wunden, nicht ihn selbst, aber sie war eben wirklich sauer.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 6:19 am

    Nun er hatte es geschafft, sie war sauer. Weswegen? Hatte er ihr doch nur einen Tipp gegeben, wie sie sich liebenswerter für das andere Geschlcht machen könnte. Irgendwie… er konnte scheinbar einfach nicht mit Menschen umgehen. Wurde Zeit, dass er nach draußen aufbrach. „Warum bist du denn jetzt sauer? Ich wollte dir doch nur helfen.“ Er sah sie ehrlcih überrascht an. „Und außerdem würdest du dich wundern, wie viele Frauen es gibt, die genau das wollen.“ Er wusste das natürlich nicht wiklich
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 6:25 am

    "Weil du es einfach nicht raffst! Jeder weiß es nur der Betreffende selbst merkt nichts. Wie eben immer. Deshalb bin ich sauer. Ausserdem ... zeig mir eine Frau, die das will! Da wirst du wohl kaum eine finden, oder glaubst du das es bei denen Eltern so ist, das sie sich nur deshalb zusammen getan haben umein Kind zu haben? Das ist BLÖDSINN!"
    Sie ging und kam mit neuen Bandagen zurück. Noch immer sah sie missmutig zu ihm herab.
    "Eine Frau will umworben werden. Sie will nicht einfach nur wie ein Gegenstand behandelt werden. Manchmal denke ich, du wirst es nie verstehen. Eine Frau möchte geliebt werden und sie gibt Liebe. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Eine Partnerschaft oder Ehe besteht nicht aus nebeneinander her leben. Zusammen, weil man sich liebt, weil man den anderen respektiert und weil man seinen Partner glücklich machen will Drakon. Das ist ausschlaggebend. GEFÜHL Drakon ist das, was du nicht ... verstehst. Vielleicht willst du es ja auch gar nicht."
    Aya machte sich daran, die Verbände zu wechseln. Konnte doch nicht an gehen, das er in seiner eigenen Suppe liegen bleiben musste.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 6:58 am

    Und auch wenn sie es vielleicht nicht wollte oder es absichtlich herbeiführte, so ging sie doch recht grob mit Drakon um. Er schenkte es sich, um Gnade zu flehen und stand es tapfer durch. Wirklich nässen taten ja nur die Bauchverletzungen. Er stöhnte einmal, was sie nun doch veranlasste behutsamer vorzugehen. Er hatte ja nicht ahnen können, dass seine Worte DAS DA auslösten! Hätte er es geahnt, so hätte er lieber den Mund gehalten. Resignierend sah er sie von der Seite an. Nicht Drakon. Einfach nichts sagen!, warnte er sich selbst und kniff die Augen zusammen, ehe es aus ihm herausplatze: „Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich eine Frau, wie einen gegenstand behandeln würde! Und es gibt bestimmt Leute, die die Zweckgemeinschaft und die sich ergebenden Vorteile durchaus erkennen! Auch ohne Liebe oder andere dusselige Gefühle! Außerdem bin ich wohl nicht meine Eltern! Was soll ich mit einer Frau, die sich jedes Mal nur richtig scheiße fühlt, wenn ich hinter die Mauer gehe und vor Sorge und Selbstmitleid fast umkommt?!“ er erschrak über die Worte selbst. Verflucht! Das hatte er nicht sagen wollen. Er sah auf den Boden. Er wusste selbst, dass es das war, was seine Mutter von nun an empfinden würde. Aber das war nicht seine Schuld und er wollte damit nicht belästigt werden.
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 7:26 am

    Nein, sie wollte gar nicht grob sein, aber sie war wirklich sauer. Und dann noch das, was er nun von sich gab.
    "Dankbar sein, das es einen Menschen in deinem Leben gibt, der dich aufrichtig liebt. Das solltest du mit ihr anfangen."
    Dieser Idiot hatte doch wirklich nicht mehr alle Sprossen an der Leiter.
    "Sicher mag es solche Gemeinschaften geben, aber Gefühle ... sind wichtig Drakon. Ohne sie, sind wir alle verloren. Eine Partnerschaft die auf Liebe basiert, wird eher bestand haben, als eine, die auf Zweckmäßigkeit zurück führt. Vertrauen, Treue und Liebe. Das ist, was eine Partnerschaft aus macht. Für dich mögen Gefühle bescheuert sein, doch ohne sie, wärst du nicht da und ich auch nicht."
    Sie verband ihn nun sanfter. Schmerzen hatte er eh schon. Das musste nicht mehr werden. Aya sah ihn kurz an. Er war eben noch jung und unerfahren, was Mädchen an ging. Blieb wirklich nur zu hoffen, er würde merken, das es anders besser war.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 7:59 am

    Drakon seufzte einfach nur, als sie wieder damit anfing. Er hatte keine Lust auf diesen Gefühlsquatsch. Natürlich mochte auch er Menschen, war traurig, wenn sie von ihm gingen oder bedauerte ihr Ableben. Auch all die Toten vom Aufklärungstrupp, die er zum Teil ja gar nicht wirklich kannte, taten ihm leid und er bedauerte es. Er mochte einen Menschen. Sehr sogar. Und da kam sie daher und schwang große Reden über Gefühle… Pff. Er wusste selbst, dass Gefühle nicht bescheuert waren. Aber eigentlich hatte er keine Lust sich deswegen nur weiter voll quatschen zu lassen. Aber eines musste er noch klar stellen: „Du redest wirres Zeug. Ich weiß sehr wohl, wie wichtig Treue und Vertrauen ist. Denn dem Wächterbund bringe ich beides entgegen. Jedem einzelnen meiner Brüder und Schwestern habe ich Treue geschworen und allen vertraue ich!“ War ja wohl die Oberhärte. Da unterstellte sie ihm doch glatt, dass er nicht wüsste, wie wichtig solche Gefühle sind. Er wollte eben einfach keine Frau, die ihm am Rockzipfel hing und hinterher weinte! Und überhaupt wollte er ohnehin keine Frau! Jetzt noch nicht! Später vielleicht, aber nicht jetzt!
    Mittlerweile hatten sie die ganze Aufmerksamkeit der anderen Verwundeten im Lazarett und Drakon bemerkte das nun endlich. Er sah einmal kurz durch den Raum und dann sagte er nüchtern: „Du kannst dir ja jemanden suchen, der deinen Ansprüchen genügt. Mal schauen ob du jemanden findest, der es genauso sieht. Ich jedenfalls hätte da keinen Bock drauf.“
    Verdutzte Gesichter rings um und einige versteckten ein Lachen hinter der vorgehaltenen Hand. Die beiden waren in ihren Augen ja noch Kinder. Andere waren erschüttert über diese indirekte Abfuhr, Drakons, weil sie genau wussten, was Aya empfand.
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 8:06 am

    Manchmal glaubte Aya, sie sei zu alt für diesen Mist und genau das bestätigte sich eben wieder. Der Kerl hatte wirklich keinerlei Ahnung. Was glaubte er denn, warum man jemandem nach heulte? Nicht weil es einem Spaß machte, sondern eben aus Sorge.
    "Weißt du was? Mit deiner Einstellung kannst mal froh sein, wenn du überhaupt wen ab bekommst. Du bist wirklich ein Gefühlstrampel."
    Imaginär in Gedanken schlug sie ihn gerade mit einer Bratpfanne ko. War doch wirklich nicht zu fassen. Es hatte sehr tief gesessen, aber heulend weg rennen, würde sie jetzt nicht. Sie war stark und brauchte sich nicht weinend bei jemandem verstecken. Das erledigte sie spätestens Nachts im Bett und in ihr Kissen. Das Leben hier hatte leider keinen großen Bestand und ja, die Mädchen waren meist schon ein wenig weiter, als die Jungs, die noch immer ihren Träumen nach jagten. Sollte Drakon das machen, was er für richtig hielt. Gefühle konnte man nicht ein und aus schalten und manchmal musste ein Blindgänger wie er erst selbst drauf kommen, warum man sich mit solchen Sachen nicht beliebt machte.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 8:17 am

    Was war denn nun wieder los?! Vielleicht sollte er sich die Zunge heraus schneiden, damit er überhaupt nichts mehr sagen musste. Unzufrieden musterte er sie und drehte sich dann einfach um. „Dann bin ich das in deinen Augen. Keine Ahnung, was du eigentlich von mir willst.“

    Am nächsten Morgen wachte Drakon auf. Er hatte zu tun gehabt, überhaupt wieder einzuschlafen, aber letzten Endes war es gegangen. Er gähnte herzhaft und blickte neben sich. Aya saß immer noch neben ihm, aber sie schlief und irgendwie war er fast dankbar dafür. Ihr Genörgel war ihm wirklich auf die Nerven gegangen. Er fand, dass ER überhaupt keinen Fehler gemacht hatte. Er war nur seiner Pflicht nachgekommen und sie hatte ihm nicht gerade das Gefühl gegeben, dass das richtig war. Dabei war doch die einzige Berufung und Pflicht der Wächter… na eben Wache zu halten und die Dunkelheit im Zaum zu halten. Unzufrieden richtete er sich auf. Er hielt sich die Hand auf den Bauch, weil er richtig hungrig war! Er blickte sich um und winkte einen der Sanitäter heran. „Ich brauch was zu essen.“
    „Klar! Gibt gleich ein 3-Gänge-Menü!“
    „Wirklich?“
    Der Sani sah ihn ungläubig an und sagte ungehalten: „Nein! Warte gefälligst bis du dran bist!“ Drakon sah unzufrieden zur Seite und meinte: „Ist ja gut…“ Er blickte sich um und erspähte eine einsame Krücke an der Seite. Sehr gut. Kurz sah er sich um und dann humpelte er leicht zu dieser hin. Er klemmte sich das Ding unter die Achsel und humpelte Los. Er sah wirklich ramponiert aus, aber wenn ein Mann Hunger hatte, dann durfte man ihn nicht aufhalten, nicht wahr? Er freute sich, dass er ungesehen zum Vorratsraum gelangt war und schlug sich den Bauch voll. Zufrieden saß er nun auf einer Vorratskiste und kaute gedankenverloren am letzten Stück Dörrfleisch. Er war wirklich satt. Neben ihm stand ein Becher Wasser. Noch mal seufzte er zufrieden.
    Was dachten sich die Ärzte auch? Verwundete mussten doch ebenso essen. Schwerfällig erhob er sich nun und spürte die Nachwirkungen der Droge und der Medikamente. Er hielt sich die Hand vor den Mund und taumelte. Er behielt zum aber alles drin, schwankte dafür jedoch an eines der Vorratsregale. Sein hohes Körpergewicht, drückte es einfach um, während er sich gerade so wieder fing. Das Regal krachte gegen ein anderes und dieses gegen das nächste und mit jedem scheppern zuckte Drakon aufs Neue zusammen. Er beobachtete das alles und kniff schließlich die Augen zusammen. Das letzte Regal (Sie waren U-Förmig angeordnet gewesen) krachte neben ihm auf den Boden und Drakon stand in Mitten des Chaos.
    „Nun… das… war wirklich nicht meine Absicht.“ Er machte kehrt und öffnete die Tür. Nur schnell weg.
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 8:26 am

    Natürlich. Er war eben so wie er war und kontne noch nichts mit dem ganzen Kram anfangen. Sie hatte versucht ihm auf zu zeigen, was es auf sich hatte, doch er verstand es einfach nicht. Sie wartete, bis Drakon eingeschlafen war, ehe sie selbst sich etwas zu essen gönnte, wenn auch nicht viel. Sie war erschöpft, machte sich frisch und kam zurück, um über Drakon zu wachen. Schließlich schlief sie aber selbst auch ein.

    Als sie aufwachte, war Drakon verschwunden. Der Kerl war schwerer zu hüten, als ein Sack voller Flöhe. Kurz streckte sich Aya, stand auf und begab sich auf die Suche nach ihm. Einer der anderen Patienten sagte ihr, das er wohl ziemlich hunger hatte und so machte sie sich auf den Weg zur Küche, wo ja auch der Vorratsraum war. Es knallte und schepperte, als sie in der Nähe war und ihr war klar, das konnte nur ihr angebeteter Tollpatsch sein. Gerade wollte sie die Tür öffnen, als diese schon von Drakon geöffnet wurde. Dieser Dussel. Eben wollte sie etwas sagen, als sie auch schon den Koch hinter sich hörte.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 10:00 am

    Der Koch war angelaufen gekommen. Er sah ungläubig auf Drakon, der da mit der Krücke stand und das Stück Dörrfleisch noch in der Hand hielt, dann spähte er an ihm vorbei und sah das Chaos. Dann sah er wieder ungläubig auf Drakon und dieser sagte ganz nüchtern. „Die Regale sind umgefallen.“
    Der Koch sah noch mal an ihm vorbei. „Sehe ich.“ Nun die Reaktion hatte Drakon nicht erwartet und er war erleichtert, dass der Koch das eben so gelassen nahm, wie er. Er wollte weiter gehen, blieb aber stehen, weil ja Aya und der Koch im Weg standen. „Und wieso sind sie umgefallen?“ Drakon war kein Freund von Lügen. Ganz und gar nicht und so sagte er. „Nun das erste Regal konnte meinem Gewicht nicht standhalten und dann gab es eine Art Kettenreaktion. Man sollte über die Anordnung der Regale nachdenken, damit das nicht noch mal passiert.“ Wieder sachlich und nüchtern. Dem Koch schwoll die Ader. „Sollte man?“ Drakon sah hinter sich und meinte: „So eine Kettenreaktion ist schon sehr ungünstig.“ Da konnte man doch wirklich vom Glauben abfallen. Der Koch kicherte und dann fing er an zu lachen. Drakon war erst verwirrt, lächelte dann auch unsicher und lachte dann auch halbherzig. Schließlich schnellte die Hand des Kochs vor und er schmetterte Drakon gegen die Tür, wo er ihn am Hals dagegen drückte. „Ich bring dich um! Ich schwör’s dir!“ Drakon gurgelte irgendwas und ließ die Krücke fallen, während er das Handgelenk des Mannes umfasste. „Krieg… keine… Luft…“, stieß er nun aus und der Koch sagte ungehalten: „Ach ja? Schön!“ Er sah ihn sehr zornig an und erklärte: „Ich habe Kreaturen der Finsternis getötet, die weniger Unheil gestiftet haben als DU!“ Drakon kniff die Augen zusammen und schließlich trat er dem Mann in die Weichteile, weshalb er ihn los ließ und Drakon sich irgendwie stabilisieren konnte. Man der Tritt hatte ihm ebenfalls wehgetan. Keuchend stand er an der Kammertür und rieb sich den Hals, während der Koch zurück taumelte und nach Atem rang.
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    Beitrag  Aya Mi März 07, 2018 10:08 am

    Aya sah das Chaos ebenfalls. Sie konnte ja verstehen, das Drakon hunger hatte, aber so einen Scheiß anstellen und einfach abhauen? Das ging gar nicht. Der Koch war wahnsinnig wütend und machte seinem Unmut auch gleich Luuft, indem er Drakon gegen die Tür wemmste.
    "HÖR AUF! Du bringst ihn wirklich noch um! Drakon du bist wirklich ein Unruhestifter. ich hätte dir doch was zu essen geholt. Hättest mich doch nur wecken müssen!"
    Na wer hört schon auf ein Mädchen, das gerade seine Prüfung über sich hatte ergehen lassen müssen? Richtig .. Niemand. Statt dessen kassierte der Koch einen Tritt in die Weichteile. Aya zog ein Schmerzhaftes Gesicht und ließ die Luft zwischen den Zähnen hervorzischen. Das musste schrecklich weh tun.
    "Hau ab, leg dich hin! Ich mach das hier schon,"
    kommandierte sie Drakon herum und half dem Koch auf die Beine. Der arme Kerl. Da war er Jahre lang da draußen gewesen, hatte gegen die übelsten Bestien gekämpft und musste sich sowas nun von nem frisch gebackenen Aufklärungstruppler bieten lassen.
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    Beitrag  Drakon Mi März 07, 2018 10:18 am

    Drakon ließ es sich zumindest nicht zwei Mal sagen, abzuhauen. Er humpelte schnell davon und wollte sich in seinem Zimmer verkriechen. Die ganze Aktion hatte ihm nicht wirklich weiter geschadet, ihn aber angestrengt. Er lief durch die Kaserne und lief schließlich gegen Ares, wo er einfach abprallte und sich auf dem Boden wieder fand. Ares sah ihn erschüttert an und fragte: „Was machst du hier?“
    „Weg rennen!“ Er versuchte aufzustehen und Ares half ihm dabei. „Nein, was machst du HIER?“, wollte er nun wissen und musterte den bandagierten Körper. Drakon wusste nicht, wie er seine Aussage nun noch konkretisieren sollte und schließlich fiel ihm ein: „Na das ist der kürzeste Weg zu meinem Zimmer.“ Der Ausbilder legte den Kopf schief und fragte: „Hast du getrunken? Oder hast du nur vergessen, wie die Festung aufgebaut ist?“ Er war verwirrt, weil vom Lazarett zu den Quartieren ein anderer Weg viel kürzer war. Er hörte einen wütenden Koch durch die Festung rufen und sein Blick wurde nun finsterer. Er fragte: „Was hast du angestellt?“ Drakon sah verlegen zur Seite und erklärte: „Ich habe Mängel in der Regalanordnung der Vorratskammer aufgedeckt.“ Ihm lief der sprichwörtliche Tropfen an der Seite runter und der Ausbilder fragte: „Wirklich?“ Drakon nickte energisch und Ares ließ ihn los. Dann aber packte er ihn am Ohr und zog ihn mit sich. Drakon jammerte, ihn loszulassen, doch Ares war erbarmungslos. Er ging zum Schauplatz und fand den Koch, Aya und einen verwüsteten Vorratsraum vor. Er schien sehr erschüttert darüber und glotze auf das Chaos. „Sag… Drakon.“ Dieser rieb sich sein losgelassenes Ohr. „Ist das dein Werk?“ Drakon spähte in den unveränderten Raum und erklärte: „Jawohl!“ Ares drehte den Kopf mechanisch und fragte hölzern: „Aber wieso?“ Nun blickte Drakon schräg an die Decke und das so so unfassbar niedlich aus. „Das… war… ein Versehen?“
    Ares musterte ihn immer noch unverändert. „War das eine Frage?“
    „Nein! Eine Aussage, Ausbilder Ares!“ Er stand stramm und erwartete den sofortigen Tod.

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