Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 31 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 1:00 am

    Drakon war ziemlich weggetreten, aber er nahm durchaus wahr, dass Aya bei ihm war und seine Hand hielt. Sie nannte ihn einen Idioten, aber er spürte, dass sie sich sorgen machte. Aber wie hatte er das auch ahnen können. Er hatte geglaubt, der Ate, wolle sich bei ihm bedanken. Er verstand, dass der Mann verzweifelt gewesen war und allein deshalb hatte er den Tod nicht verdient. Er hatte seine Söhne rächen wollen. Drakon konnte ihm nicht mal wirklich einen Vorwurf machen. Er wusste nicht, ob Kajira ihn getötet hatte oder nicht. Aber im Moment war ihm das auch herzlich egal. Er versuchte die Augen aufzumachen, aber er war so schwach und so unendlich müde… Die Stimme hatte ihn gewarnt und er hatte es wieder mal ignoriert. Er hatte gehofft, dass nicht alle Menschen falsch und schlecht waren, aber er hatte sich mal wieder geirrt. Es war wirklich enttäuschend.
    Oben war Liam. Er war überrascht gewesen, dass Tessa nicht wegen Drakon seinen Namen gerufen hatte, sondern weil sie Angst um ihr Leben gehabt hatte. Er sagte jedoch nichts dazu. Er würde sie beschützen und jeden, der reingekommen wäre, hätte er wieder rausgeworfen. Seine Mitstreiter natürlich nicht. Meli hielt sich an Tessa fest und irgendwann fand Liam, dass es wohl genug war. Er machte die Tür auf und spähte hinaus. Er ging zum Treppenabsatz und sah Drakon dort liegen. So viel Blut… Hatte er es überlebt? Vermutlich, sonst hatten Kajira und Aya vermutlich anders reagiert. Der Arzt hatte sich vorgestellt und packte gerade seine Sachen zusammen.

    „Die Leute hier brauchen einen Arzt, sonst würde ich euer Angebot gern annehmen. Es ist eine große Ehre für mich, einen Wächter geholfen zu haben. Er ist sehr stark und zäh. Jeder andere wäre vermutlich gestorben. Beeindruckend.“
    Ja Drakon hatte vermutlich aber nur überlebt, weil die Stimme ihm geholfen hatte, aber das wusste natürlich niemand. Er hatte wahrlich einen Schutzengel.
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    Beitrag  Aya Mo Mai 21, 2018 1:39 am

    Aya war froh, das Drakon überlebt hatte. Er würde es auch schaffen, aber erst mal müsste er in ein Bett geschafft werden, jetzt wo die OP vorbei war. Den alten Mann würden sie später mit zu den Wachen nehmen. Sollten sie sich um ihn kümmern. So verzweifelt der Alte auch war, was auch Aya durchaus verstehen konnte, gab es ihm denn noch nicht das Recht, jemand Anderen zu töten. Dabei spielte es Ayas Ansicht nach keine Rolle, ob es sich um eine Wache oder einen einfachen Bürger handelte. Wenigstens eine leichte Strafe müsste er erfahren. Aya blieb bei Drakon. Sie wusch ihm das Blut ab und würde gleich für neue Kleidung sorgen. So konnte er nicht bleiben. Liam erschien oben am Treppenabsatz. Er wollte wohl nachsehen, ob alles in Ordnung war. Aya lächelte eher besorgt.
    "Ist gerade noch so gut gegangen,"
    gab sie ihm zu verstehen. Jetzt könnte er durchaus auch den Mädchen bescheid geben.

    Tessa hielt ihre Schwester fest. Natürlich hatte sie nach Drakon gerufen, weil er sie beschützte. Sie hatte gesehen, das er am Boden lag, aber nicht wie schwer er verletzt war. Meli klammerte sich an sie. Warum mussten sie dauernd in solche Situationen geraten? Warum musste Drakon immer der mit den schlimmen Verletzungen sein? Tessa sah Liam nach, der aus dem Zimmer gegangen war. Es gab keinerlei Kampfgeräusche oder ähnliches mehr. Vermutlich war nun alles ruhig.

    Kajira sah den Arzt an, nickte und meinte:
    "Ja, einen guten Arzt brauchen viele Leute. Leider gibt es nicht genug von euch."
    Wirklich bedauerlich.
    "Schade, aber falls ihr irgendwann einmal einen würdigen Ersatz findet ... würde es mich sehr freuen, euch in unseren Reihen willkommen zu heißen."
    Kajira lächelte.
    "Vielen Dank. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder."
    Nun schüttelte sie ihm die Hand. Zeit Drakon in ein Bett zu schaffen. Vorzugsweise auf der Tischplatte, damit sie der Wunde nicht noch mehr schadeten.
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 1:49 am

    Bewegen sollte sich Drakon wirklich noch nicht, Wie Dr. Stein erklärte. Die Bauchwunde an sich war nicht so schlimm, aber Drakon war ja auch innen verletzt. Nach einiger Zeit, würde der Doktor auch noch die Fäden entfernen müssen. Weshalb er ihn auch noch mal aufschneiden musste. Drakon selbst kam nun wenigstens wieder ein bisschen zu sich. Er machte die Augen auf und sah Aya an. Man ah ihm an, wie sehr es schmerzte, aber viel offensichtlich war sein Seelischer Schmerz. Ja er war maßlos enttäuscht von den Menschen und sagte nun: „Wieso… beschützen wir… sie, wenn sie… nicht besser sind… als…“ Er brach ab. Es war klar, worauf er hinauswollte. Er war erst 16 Jahre alt und bisher hatte er geglaubt, dass die Menschen so waren, wie in der Festung. Er hatte sich geirrt. Er wollte nicht in jedem Menschen eine Gefahr sehen, aber wenn er noch eine Weile leben wollte, musste er das wohl. Er hatte das vertrauen in die Menschen verloren. Schließlich konnte er auch endlich einschlafen.
    Gemeinsam brachten sie ihn nach oben, wo er sich ausruhen konnte. Er war wirklich fertig und schlief einfach. War vermutlich auch besser.

    Liam ging zu den Mädchen und erklärte: „Es geht ihm besser. Er wird überleben. Der Angreifer wird zu den Wachen gebracht werden. Auf den Angriff eines Wächters steht die Todesstrafe.“ Sehr herzlich war das nicht. Aber das war Liam je eh nie.
    Der Doktor verabschiedete sich und erklärte, dass er in ein paar Tagen wieder kommen müsste, wegen der Fäden.
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    Beitrag  Aya Mo Mai 21, 2018 1:59 am

    Aya sah Drakon an, wie schwer es ihn traf, das die Menschen so verschlagen und Hinterhältig waren. Niemand hatte sie in der Festung darauf vorbereitet. Aya wusste das alles nur von ihrer Mutter und von den Reisen, die sie schon mit gemacht hatte. Nun wünschte sie sich, sie hätte Drakon wirklich darauf vorbereitet, aber hätte er ihr geglaubt? Vermutlich nicht. Sie blieb nun jedenfalls bei ihm, um ihn zu pflegen. Wenn er etwas bräuchte, wäre sie da.

    Kajira war froh, das Drakon nichts schlimmeres passiert war. Sie schnappte sich den Alten und brachte ihn zu den Wachen. Sie wusste genau so gut, wie die Anderen, das er sterben würde. So gemein das klingen mochte, er wäre dann nicht allein.

    Tessa sah Liam direkt an, als er herein kam. Er berichtete und auch wenn sie es nicht wollte, sah man Tessa durchaus an, wie erleichtert sie war, das es Drakon gut ging. Nun sie wusste ja nicht, das er operiert worden war. Zum Glück war alles gut ausgegangen.
    "Dann ... dann können wir ja aufatmen. Danke."
    Liam war nicht gerade der Gesprächigste und er war auch nicht wirklich herzlich. Tessa hätte Meli das alles gern erspart, nur wie?
    "Können wir dann nun hinunter?"
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 2:06 am

    Liam sah Tessa an und erklärte: „Vielleicht ist es besser noch nicht hinunter zu gehen.“ Die Gefahr war zwar gebannt, aber… unten machte man gerade Drakons Blut weg. So viel Blut. Das wäre sicherlich kein schöner Anblick. „Ich möchte zu Aya.“, jammerte Meli und Liam verstand das durchaus. Er nickte und ging mit den beiden rüber zu Aya und Drakon. Er klopfte vorher leise und dann gingen sie hinein. Drakon schlief. Er war sehr blasse, aber immerhin lebte er. Meli ging direkt auf Aya zu und ließ sich von ihr in die Arme nehmen. Aya hatte gerade Drakons Stirn gekühlt. Er war jetzt zugedeckt und sah wirklich schwach aus.
    „Wie geht es ihm?“, fragte Liam leise und stellte sich zu ihm, wo er nachdenklich auf ihn herabsah. Er hatte noch einen Trank einstecken und holte ihn nun hervor. „Sollen wir ihm den geben?“ Er wusste ja nicht, was der Arzt gesagt hatte. Er legte Aya von hinten die Hand auf die Schulter und drückte diese leicht. Er wusste, dass Drakon für sie wie ein echter Bruder war und verstand, dass sie sich mehr sorgte, als er oder Kajira. „Er wird wieder. So wie immer.“
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    Beitrag  Aya Mo Mai 21, 2018 2:29 am

    Gemeinsam mit Liam, gingen sie in den Raum, in dem die Wächter schliefen. Während Meli zu Aya eilte, ging Tessa langsam zu Drakon. Wie er da lag ... so blass wirkte er dem Tode nahe. Hätte sie nicht schon einiges mit ihm erlebt, sie hätte nicht für Möglich gehalten, das er überlebt. Ihr stand die Sorge um ihn ins Gesicht geschrieben, als sie ihn an sah Neben dem Bett stand ein zweiter Stuhl, auf den sie sich nieder ließ. Es schien, als wolle Tessa keinen Laut von sich geben. Sie berührte Drakon nicht, sondern sah ihn nur an. Was hätte sie jetzt gern alles getan, doch das durfte sie nicht, ohne ihn ins falsche Licht zu rücken.
    "Es ... tut mir ... sehr leid. ... Er hat schon so viel eingesteckt ... und es scheint einfach kein Ende zu nehmen."
    Nun sah sie zu Aya auf.
    "Ich weiß ... ihr werdet für unsere Sicherheit bezahlt, aber ... wenn wir irgendwas tun können ... lasst es mich wissen."

    Aya versuchte Drakon allein durch ihre Anwesenheit zu helfen. Sie legte ihm kühle Tücher auf die Stirn, nahm sie wieder weg, tauchte sie einen Moment in kaltes Wasser und legte sie dann wieder auf seine Stirn. Er hatte ganz schön was ab bekommen. Als sich die Tür öffnete, kam Tessa mit Meli und Liam herein. Sie hatten angeklopft und Aya nahm Meli direkt in die arme, als sie angelaufen kam. Meli war nicht schwer und so nahm Aya sie auf den Schoß. Tessa setzte sich auf den anderen Stuhl und Liam blieb hinter ihr. Seine Hand auf ihrer Schulter tat unglaublich gut. Wäre Tessa nun nicht mit Meli da gewesen, Aya hätte ihre Wange auf seine Hand gelegt und die Augen einen Moment geschlossen.
    "Nein ... Der Arzt wird die Fäden noch mal ziehen müssen. Ich denke auch, er hat erst einmal genug durch und sollte sich dringend ausruhen. Beim ersten Anflug von Besserung springt er wieder auf und versucht seiner Pflicht nach zu kommen,"
    erklärte sie Liam, ehe sie zu Tessa sah.
    "Mylady, ich will euch keinesfalls zu nahe treten, aber es ist nicht eure Aufgabe uns etwas ab zu nehmen oder etwas für uns zu tun. Wir wissen euer Angebot zu schätzen, aber es bleibt an uns, diese Aufgabe weiter zu führen. Sorgt euch nicht. Er hat schon sehr viel schlimmeres überlebt und wird bald wieder auf den beinen sein."
    Aya schenkte Tessa ein freundliches Lächeln. Vermutlich reichte schon ihre Nähe, um Drakon ein wenig zu erfreuen, aber Aya konnte Tessa nicht bitten Drakon zu pflegen. Das wäre gegen alle Regeln und schon erst recht hieße es später, da liefe was zwischen den beiden. Das durfte sie weder Drakon, noch ihr an tun.
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 9:10 pm

    Liam sah nun zu Tessa. Sie… hatte Mitgefühl. Angesichts dessen, dass sie so viel Zeit mit Drakon verbracht hatte, hatte sie sich – auch wenn es keine Liebe sein sollte – an ihn gewöhnt und natürlich tat es dann weh, wenn derjenige verletzt war. Davon abgesehen hatte Drakon sie immer und immer wieder gerettet. Er war in ihren Augen ja sicherlich schon ein Held und auch wenn es nicht zwischen den beiden gefunkt hatte, so verstand er ihre Gefühle. Insbesondere eben auch, dass sie sich um ihn kümmern wollte.
    „Er ist in guten Händen.“ Ja, nämlich in Ayas.

    Drakon selbst schlief den ganzen tag. Er bekam nichts mit, weder wer bei ihm war, noch wer kam und ging. Auch leise Unterhaltungen konnten ihn nicht wecken. Erst am späten Abend erwachte er, indem er leicht aufschreckte. Er sah sich benebelt um und erkannte als erstes Aya neben sich. Aya… nicht Tessa. Er lächelte leicht und sagte schläfrig: „Hey…“
    Die Mädchen hatten schon rüber gemusst, weil es schon so spät war, weshalb Kajira dieses Mal als erste Wache hielt. Liam saß weiter hinten im Raum und hatte die Augen geschlossen, aber er stand nun auf und ging zu ihm und Aya rüber. „Wie geht es dir?“
    Drakon war erschöpft aber es war auf jeden Fall erträglich, so lange er sich nicht bewegte. „Gut.“, gab er zurück und hatte eine Stimme, wie ein Reibeisen.
    Es geht dir nicht gut! Ich hab dich gerade so vorm abkratzen bewahrt! Kannst du nicht wenigstens EIN Mal auf mich hören? Drakon ignorierte die Stimme und sagte schwach. „Ist er… noch am Leben?“
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    Beitrag  Aya Mo Mai 21, 2018 9:39 pm

    Tessa sah auf zu Liam. Sie wusste nicht, wie gut er bescheid wusste, ob er sie durchschauen würde, aber sie war froh, das Aya sich um Drakon kümmerte.
    "Ja, das sehe ich und ich bin sehr froh darüber. Er hat mich so oft gerettet ... Das kann ich ihm im Leben nicht vergelten."
    Sie sah wieder auf Drakon herab. So gern würde sie ihm bei stehen, mehr als nur daneben zu sitzen. Den Rest des Tages, blieben Meli und Tessa bei den Wachen. Nur zum Essen gingen sie hinunter. Am Abend mussten sie dann rüber. Als würde Tessa die Uhrzeit interessieren. Die Uhrzeit gewiss nicht, aber ihre kleine Schwester und allein deshalb, ging sie mit. Sie hatte Meli nicht gesagt, was in der Hütte passiert war, aber sie hatte Meli davon erzählt, wie Drakon sie bei dem Sturz gerettet hatte und wie tapfer er war. Das waren Geschichten, die Kinder mochten. Als sie eingeschlafen war, ging auch Tessa ins Bett. Sie schlief nicht gleich ein. Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, so das sie nicht wirklich einschlafen konnte.

    Aya sah auf Drakon herab. Sie hatte eben den Lappen wieder gewechselt, als Drakon zu sich kam.
    "Hey,"
    meinte Aya liebevoll lächelnd.
    "Du bist ganz schon unvorsichtig."
    Sie musste ihn rügen, wenn auch auf sanfte Weise. Das es ihm gut ging, wagte Aya zu bezweifeln.
    "Du musst wirklich einen verdammt guten Schutzengel haben. Der Arzt sagt, jeder Andere wäre drauf gegangen."
    Ihr Blick ging zu Liam, der ihr die ganze Zeit schon irgendwie bei stand.
    "Ja, er lebt noch. Kajira hat ihn zu den Stadtwachen gebracht. Vermutlich ... wird er mit seinen Söhnen gehängt."
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 10:31 pm

    Drakon senkte den Blick wieder, als Aya erklärte, was mit dem Alten geschehen würde. Ja. Vermutlich würde er gehängt, wenn nicht gar schlimmeres. „Ich will vorher… mit ihm reden.“, sagte Drakon leise. Der Mann war verzweifelt und verletzt gewesen. Und sagte man nicht, jeder verdiente eine zweite Chance? Zumindest war Drakon dieser Ansicht. Bist du irre?! Der wollte dich umbringen, was glaubst du richten deine Worte aus?
    „Wir haben… die anderen Banditen… auch zur Mauer geschickt.“, rechtfertigte er sich vor der Stimme und für die anderen würde das wohl einfach die Bitte sein, diesen Mann nicht direkt hinzurichten. Die Söhne… sie hatten ihre Chance verspielt. Aber der Alte? War er ein Komplize oder hatte er nichts von dem Treiben gewusst? Drakon wollte das erst in Erfahrung bringen. Möglichst bevor der Arzt ihn wieder aufschneiden würde, um die Fäden zu entfernen.
    Wie sieht es mit der Heilung aus?
    Pff… Ich habe mich nur um dein Inneres gekümmert. Es wäre dumm die Bauchdeckenwunde direkt zu heilen, wenn du eh wieder aufgeschnitten wirst. Ja. Ich schwöre… wenn du dich noch mal SO in Gefahr begibst, heile ich dich nicht! Drakon lächelte und schloss die Augen. Lügner…
    „Aya… Wie konnte ich wissen… was der Mann vorhatte? Er… sah aus, als… bräuchte er Hilfe. Und…“ Liam sagte nun: „Shhh. Ruh dich aus.“ Er sah irgendwie auch liebevoll auf Drakon herab, dem es einen Moment die Sprache deshalb verschlug. „Du bist nicht totzukriegen, aber denk daran, dass du trotzdem nicht unsterblich bist. Spare deine Kraft.“
    „Aber… es geht mir gut.“ Liam schüttelte den Kopf und setzte sich neben Aya auf den zweiten Stuhl. „Wir alle haben uns gesorgt. Bitte ruh dich einfach aus.“ Drakon musterte ihn noch einen Moment und sagte dann: „Ist gut.“
    Er machte die Augen wieder zu und schlief wieder ein. Beim Einschlafen waren seine Gedanken jedoch nicht bei Aya und Liam, sondern bei Tessa. Er sagte noch ganz leise: „Beschützt… sie…“ Dann schlief er ein.
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    Beitrag  Aya Mo Mai 21, 2018 10:49 pm

    Aya konnte ja wohl kaum glauben, was sie da hörte. Wie hätte er das wissen sollen.
    "Du bist viel zu gutmütig und siehst in jedem nur Gutes. So sind die meisten aber leider nicht."
    Es mochte bitter klingen, doch so war es.
    "Wenn du das erfahren willst ... er war verzweifelt, seiner Kinder wegen. Vermutlich will kein Vater sehen, wenn seine Kinder so schreckliche Dinge getan haben. Er ist offensichtlich allein und vielleicht auch zu alt um noch an die Mauer zu gehen."
    Letzteres war unwahrscheinlich, denn er hatte Drakon ausgetrickst und ihn schwer verletzt. Liam mischte sich eben so mit ein. Er setzte sich mit dazu. Aya war froh, das er da war. Wenigstens einer der Vernünftig war.
    "Ja, es geht dir so gut, das du hier liegst und dich nicht rühren kannst."
    Seine letzten Worte, vor dem Einschlafen, galten sicher den Mädchen.
    "Tun wir."
    Wobei Tessa vermutlich am ehesten gemeint sein dürfte, denn die Beiden hatten viel zusammen durch gemacht.

    Die nächsten Tage wurde Drakon von den Mädchen besucht. Die Nächte verliefen recht ruhig, nur Tessa schien sehr müde zu sein. Sie schien kaum zu schlafen. Meli hielt sich viel bei Aya auf, während Tessa nach Drakon sah. Nach und nach ging es ihm besser und schließlich konnten die Fäden auch gezogen werden.
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    Beitrag  Drakon Mo Mai 21, 2018 11:36 pm

    Tatsächlich vergingen nur zwei Tage. Drakon wollte am nächsten tag eigentlich schon wieder aufstehen, aber Kajira hatte es ihm untersagt. Und so hatte er liegen bleiben müssen. Befehl war eben Befehl. Trotzdem gefiel es ihm nicht. Am zweiten Tag sagte er schon, dass er kaum noch Schmerzen hatte und natürlich glaubte man ihm nicht. Also schmollte er im Bett herum und fügte sich. Schließlich am dritten Tag kam der Doktor rein und fragte: „Bereit?“ Drakon antwortete nur: „Endlich!“
    Die Operation dauerte nicht lange und diverse Kräuter betäubten Drakons Sinne ein wenig, wenn auch nicht ganz. Er schrie nicht und hielt sich sehr tapfer. Alledings hatten sie ihn trotzdem festgebunden, was hin und wieder auch erforderlich gewesen schien. Schließich vernähte der Dok die äußere Winde wieder fachmännisch und ließ Drakon in Frieden. Er wischte sich über die Stirn und schüttelte leicht den Kopf, als er mit Liam und Kajira draußen war, während Aya auf Drakon Acht gab.
    „Also sowas hab ich noch nie gesehen.“ Liam hob eine Braue. „Was denn?“ Der Dr. Stein sah zum Patientenzimmer und erklärte: „Seine inneren Verletzungen sind vollständig verheilt gewesen. Und das in nur drei Tagen. Das ist wirklich ungewöhnlich!“ Liam sah zu Kajira herüber. Ja. Drakons Körper schien ein wenig anders zu sein, seit den zwei Fehlenden Tagen.
    „Was glauben sie, woran es liegt?“ Der Doktor schüttelte den Kopf. „Das ist das eigenartige. Ich weiß, dass ihr Wächter wirksame Tränke habt, die die Verletzten sehr schnell wieder heilten, aber… die inneren Verletzungen sind deutlich schneller geheilt, als die Wunde auf dem Bauch. DAS hat mich sehr verwundert. So als ob er nur partiell geheilt wurde.“ Liam konnte sich keinen Reim drauf bilden. Aber Drakon schien nicht nur ihn und Aya zu beunruhigen.
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    Beitrag  Aya Di Mai 22, 2018 12:16 am

    Der Arzt hatte schnell seine OP erledigt, was gut war, denn alle wussten, wie ungeduldig Drakon war. Er konnte nicht ruhig liegen bleiben. Der Arzt war nicht minder beunruhigt, wie Aya und Liam, aber auch Kajira versuchte sich einen Reim auf alles zu machen.
    "Er war für gut zwei Wochen nicht bei uns. Er hatte in der Zeit, laut der Lady, die er beschützt hat, einen offenen Bruch am Bein. Er ist bereits verheilt, was nach normalen Maßstäben nicht mal mit den Tränken sein dürfte,"
    überlegte Kajira.
    "Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Er ist ein Mensch. Auch wenn es großartig ist, das bei ihm alles so schnell heilt, sollte es doch nicht so sein. Was immer die Heilung bei ihm bewirkt, wir sollten Dankbar sein. Was schulden wir ihnen Dr Stein?"
    Er würde auf jeden Fall seine Bezahlung bekommen, wenn vielleicht auch nicht direkt vor Ort, aber er würde sie erhalten.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 22, 2018 1:42 am

    Liam sah Kajira von der Seite an. Also mit Tränken hätte es schon sein können, dass es in 2 Wochen verheilt wäre. Aber nachdem was Tessa gesagt hatte, war der Bruch ja schon nach gut einer Woche verheilt gewesen. Er sagte aber nichts dazu. Ging den Doktor ja auch gar nichts an.
    „Ich habe meine Dienste gern zur Verfügung gestellt. Gebt mir, was ihr für Richtig haltet. Euer Dank ist mir Lohn genug. Wir können ja nur von Glück sagen, dass der gute Mann so eine enorme Heilfähigkeit hat, da er sonst bestimmt gestorben wäre.“ Er verbeugte sich und sagte, dass er in seinem Laden wäre, falls eine Belohnung überbracht werden sollte. Er empfahl sich also und ging.
    Drakon war im Wächterzimmer und kam ganz langsam aber sicher wieder in die Realität. Er machte die Augen auf und sah sich um. Aya war da. Er lächelte und fragte: „Alles gut?“ Natürlich meinte er nicht nur sie, sondern auch die OP. Die Stimme hatte ihm zwar schon geflüstert, dass alles gutgegangen war, aber das wusste Aya ja nicht. Sie sorgte sich immer so schrecklich um ihn und Drakon? Nun er war die Sorglosigkeit in Person. Er lächelte und legte sich die Hand auf die verbundene Wunde. Bald wäre er wieder fit und dann konnten sie endlich ablegen.
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    Beitrag  Aya Di Mai 22, 2018 3:16 am

    Kajira nickte. Sie versprach dem Arzt auf jeden Fall herein zu kommen, um ihm eine Belohnung zu bringen, die er sich schließlich auch redlich verdient hatte. Sie bemerkte Liams Blick sehr wohl, dachte aber gar nicht daran, sich vor ihm zu rechtfertigen. Sie wusste selber wie gut die Tränke wirkten, aber nach einer Woche? Wie viele Tränke hätte er dann trinken müssen?

    Aya lächelte.
    "Ja. Er sagt es ist sehr gut verheilt und du bist bald wieder auf den Beinen. Wann lernst du endlich, das Menschen nicht immer so nett sind, wie sie zu sein scheinen? Irgendwann triffst du mal auf jemanden, der dich wirklich ins Jenseits befördert. Du musst endlich lernen vorsichtiger zu sein."
    Ja, sie war immer noch sauer. Es war nicht zum aushalten. Drakon glaubte wirklich, alle Menschen seien lieb und freundlich. Es klopfte. Tessa und Meli kamen herein. Meli stürmte gleich zu Aya, die Meli auf fing und Tessa kam lächelnd zum Bett.
    "Guten Morgen. Ich dachte ich mache meinen täglichen Krankenbesuch,"
    erklärte sie. Aya schien ja schon wieder gut mit Meli beschäftigt zu sein, denn noch begrüßte Tessa sie freundlich. Aya verbeugte sich andeutungsweise und legte die Faust auf ihre Brust.
    "Wie geht es euch? Ich hörte, der Arzt hat die Fäden bereits gezogen. Dann werdet ihr sicher sehr bald wieder wachfähig sein."
    Sie freute sich insgeheim, das es nun Leute gab, die eine gewisse Befehlsgewalt über ihn hatten und er nun nicht einfach aufstehen und wieder unvorsichtig sein konnte.
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    Beitrag  Drakon Di Mai 22, 2018 4:06 am

    Drakon sah Tessa hereinkommen. Er war noch etwas benommen, aber die Worte erreichten ihn. Wieder musste er lächeln und es war ein wirklich schönes Lächeln. Ganz so, als habe er es nur für Tessa perfektioniert. „Ja…“, sagte er leise. Er bedauerte, die letzten Nächte nicht für sie dagewesen zu sein. Sicher hatte sie schreckliche Alpträume gehabt. Oder vielleicht hatte die Sorge ihm gegenüber die schrecklichen Ereignisse erst mal verdrängt?
    „Sofern… Gruppenführer Karmanath mich lässt.“ Er machte die Augen nun ganz auf und musterte die drei Mädchen, die nun anwesend waren. „Morgen bin ich wieder fit.“ Vermutlich noch viel eher, wenn die Stimme sich mühe gab.
    Was heißt hier, wenn ich mir mühe gebe, dass ist ein Freundschaftsdienst! Sei mal etwas dankbarer!
    „Danke…“, sagte Drakon leise und die Stimme wusste, dass er ihn meinte. Nach außen hin hätte er sich durchaus aber auch für den Krankenbesuch bedanken können.

    Liam sah dem Doktor nach und betrachtete außerdem, dass die beiden Mädchen nun zu Drakon ins Zimmer gingen. Er zuckte die Achseln und sagte: „Wir können eh nur raten, was los ist. Solange Drakon nicht von sich aus redet, haben wir gar keine andere Wahl.“ Er wartete noch, ob Kajira dazu was zu sagen hatte, ehe er auch ins „Krankenzimmer“ ging. Er sah, dass Drakon wieder wach war und beobachtete seine Hand, die auf seinem Bauch lag. Er sagte: „Du bist zäh, wie ein Stück Dörrfleisch.“ Drakon grinste und antwortete: „Danke.“ Liam grinste nun ebenfalls. „Deine Heilungsfähigkeiten möchte ich haben. Kann man die irgendwo bestellen?“ Drakon sah nun auf. Jetzt fiel er schon mit der Tür ins Haus? Drakon konnte darauf nicht antworten. Denn er würde sein geleistetes Versprechen nicht aufgeben. Davon abgesehen, würde ihm sowieso keiner glauben. Er sagte jedoch: „Schutzengel kommen zu einem, man kann sie nicht mieten.“ Nun lachte Liam einmal kurz und schüttelte den Kopf. Er stellte sich an die Wand und ließ den Blick durch den Raum schweifen. War doch eigentlich auch egal. Solange es Drakon nicht wieder schwächte und ihm schmerzen zufügte sondern half, war es doch gut. Oder nicht?
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    Beitrag  Aya Di Mai 22, 2018 4:21 am

    Was sollte sie dazu schon noch sagen.
    "Ja ... aber das wird er vermutlich nicht tun. Finden wir uns damit ab. Solange er niemandem schadet, ist alles in Ordnung."
    Zumindest hoffte sie das er niemandem etwas an täte. Drakon war ein ganz außergewöhnlicher junger Mann, der durchaus gute Chancen hatte auf zu steigen.
    "Wenn er wieder fit ist, werden wir das Schiff ansteuern. Zwei Drei Tage soll er aber noch haben, um auf die beine zu kommen."
    Das war alles, was sie sich noch leisten konnten.

    Aya fand es schön, das alle kamen, um nach Drakon zu sehen. Der Arme hatte es auch wirklich nicht leicht. Immer wieder war er mit Verletzungen bedacht, bei denen man sich fragte, wie er das hin bekam. Schon in der Festung sah er immer furchtbar aus. Sie erinnerte sich noch daran, wie sie ihn auf die Krankenstation gebracht hatte, nachdem er so heftig zusammen geschlagen worden war. Es war furchtbar gewesen. zu diesem Zeitpunkt war er allerdings auch noch nicht so auffallend stark gewesen und auch seine Heilkräfte waren nicht so unglaublich gewesen. Was immer da in den schwarzen Landen geschehen war, es hatte ihm Kraft und enorme Heilkräfte gebracht. Als Liam so mit der Tür ins Haus fiel, warf sie ihm einen tadelnden Blick zu. Warum musste er denn immer gleich alles direkt auf den Punkt bringen, anstatt mal vorsichtig an zu tasten? Tessa dagegen lachte leise auf. Sie hatte sich auch schon darüber gewundert, das er so unglaubliche Heilkräfte hatte. In der Hütte war er ihr fast weggestorben und dann plötzlich ging alles Berg auf. Die Hütte. Tessa vermisste die Zweisamkeit mit Drakon. In den letzten Nächten hatte sie schlimme Träume gehabt, jedoch nicht von den Verbrechern, sondern von Drakon. Sie sah den offenen Bruch wieder vor sich, sah wie er sich im Bett quälte und sie fürchtete um sein Leben, jetzt wo er eine solche Messerattacke über sich hatte ergehen lassen müssen.
    "Warten wir doch erst einmal ab. Wenn eure Teamführerin es noch nicht für richtig erachtet, wird sie euch sicher noch nicht auf stehen lassen."
    Sie wünschte es sich sehr, denn dann hätte sie ihn wenigstens ein paar Stunden allen, so das sie auch mal zu ihm konnte, ohne das jemand etwas mit bekam.
    Drakon
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 23, 2018 7:59 pm

    Drakon kam sich vor wie ein Pflegefall. Der Doktor hatte doch offenbar gesagt, dass es ihm gut ging. Ja er hatte eine Schnittwunde auf der Flanke, aber innerlich war er vollkommen ganz. Er hatte zwar ein bisschen viel Blut verloren, aber auch das würde sich wieder regenerieren. War ja auch nicht so, als müsse er nun noch Tage im Bett bleiben. Liam sagte nun, wobei er einen Trank aus der Tasche hervorzog: „Ich habe doch noch einen Trank. Willst du den haben?“ Drakon sah Liam an und musterte ihn kurz. Sein Blick flackerte ganz kurz zu Tessa und dann sagte er: „Ach was. Ist doch nur eine kleine Schnittverletzung. Heb ihn für den Notfall auf.“ Liam lächelte und betrachtete Drakon mit weichem Blick. Er nickte und steckte ihn wieder weg.
    Die kleine Meli klammerte die ganze Zeit an Aya. Jetzt aber stützte sie sich mit den Händen auf dem Bettgestell ab und musterte Drakon ebenfalls. Sie überlegte scheinbar, sagte dann aber doch nichts. Sie setzte sich auf das Holz am Fußende und blickte in die Runde. Dann fragte sie: „Also können wir bald mit dem Schiff fahren?
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    Beitrag  Aya Mi Mai 23, 2018 8:13 pm

    Wie Nachsichtig von ihm, den Trank lieber zu meiden, wo die Wunde nicht so schlimm war. Tessas Bild von Drakon würde wohl bald zu mehr als einem einfachen Ritter mutieren.
    "So wie man euch kennt, werdet ihr nicht mal bis morgen warten, ehe ihr wieder auf steht und eurer Pflicht nach kommt."
    Nur Befehle hielten ihn Momentan davon ab auf zu stehen. Meli setzte sich auf das Fußende des Bettes. Innerlich zuckte Tessa zusammen, als Meli diese Frage stellte. Das bedeutete immerhin, das sie bald nicht mehr zusammen reisen würden. Das war nicht das, was sie wollte.

    Aya sah zu Drakon, dann zu Tessa.
    "Der bleibt schön liegen, bis er andere befehle bekommt. Kajira macht da sicher keine Ausnahmen, nur weil er so was wie Wunderheilung der Wunden besitzt."
    Aya würde jedenfalls nicht zu lassen, das Drakon sich wieder in Gefahr begab.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 23, 2018 8:20 pm

    Drakon sah Aya ein wenig missmutig an. Er richtete sich auf und saß halb im Bett. „So weit ich mich erinnere, hat sie mir keine Befehle bezüglich meiner derzeitigen Lage erteilt.“ Hatte sie auch nicht. Und mal ehrlich es ging ihm ja wirklich gut. Es ziepte ein wenig. Aber es war vernäht und verbunden. Was sollte schon passieren? Trotzdem stand er nun auch nicht auf. Er sagte nur: „Ich hab tierisch Hunger.“
    Liam lachte einmal und sagte: „Was zu erwarten war.“ Er ging kopfschüttelnd aus dem Zimmer und erklärte dabei, dass er sich um Essen kümmern würde. Dieser Drakon. Er ging hinab und spähte in die Küche. „Hallo! Ich brauch Essen für unseren Patienten.“
    „Hühnerbrühe?“
    „Ich glaube er reißt mich in Stücke, wenn ich jetzt mit Hühnerbrühe antanze. Nein. Ich brauche was deftiges und sättigendes.“
    „Aber… ist er nicht krank?“
    „Der hält das aus. Glaubt mir.“
    Der Wirt zuckte die Schultern und beauftragte seinen Koch eine große Mahlzeit zuzubereiten. Bei der Gelegenheit konnten die Anderen auch mit essen.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 23, 2018 8:30 pm

    Aya musste zu geben, das er recht hatte. Sie verzog das Gesicht unzufrieden.
    "Nein ... hat sie nicht. Also gut ... aber du schonst dich."
    Liam war schon auf dem Weg nach unten, um etwas zu essen auf zu treiben. Auch Aya hatte schon ganz schön hunger. Wann hatte sie zuletzt gegessen? Vermutlich vor dieser Messerattacke. Danach hatte sie die ganze Zeit am Bett von Drakon gesessen und nach ihm gesehen.
    "Ja Meli ... wir können bald mit dem Schiff reisen,"
    meinte Tessa und beantwortete somit ihre Frage. Schiffe ... das Meer. Tessa hatte gehört, das es Piraten gab, das sie Schiffe kaperten und die Besatzung mit den Passagieren meist töteten. Hoffentlich gerieten sie nicht in eine solche Situation. Da müsste sie befürchten, Drakon wäre der Erste, der schwer verletzt würde und der erste, der den Tod fände. Aya sah das alles nicht so schlimm. Sie war zwar noch nie mit einem Schiff gereist, aber sie war eine Wächterin und hatte keine Angst davor, sich auch auf See verteidigen zu müssen.
    "Ich sollte mal eben sehen, ob ich Liam helfen kann, das Essen zu holen. Wer dich verpflegen muss, kommt ja mit einem Teller nicht aus. Eine siebenköpfige Raupe ist schneller satt als du,"
    neckte sie Drakon lächelnd, stand auf und verließ das Zimmer. Meli konnte gern mit gehen, wenn sie wollte.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 23, 2018 8:47 pm

    Und das tat Meli such. Mitkommen. Sie klebte ja förmlich an Aya. Drakon hingegen saß nun mit Tessa allein im Zimmer. Irgendwie war das unbehaglich. Nicht, weil er sich in ihrer Gegenwart nicht wohl fühlte, aber… Es war eben eine ungewöhnliche Situation. Auf der einen Seite mochte er sie so sehr, dass es weh tat und auf der anderen Seite hatte er auch ein bisschen Angst davor mit ihr allein zu sein. Sie konnten nicht mehr so miteinander umgehen, wie zuvor. Auch wenn er das gern gemacht hätte. Sie hatte sich so rührend um ihn gekümmert und sie hatten jede Nacht aneinander gekuschelt geschlafen. Zu dem Zeitpunkt, hatte er noch nichts dabei gefunden. Aber jetzt? Drakon stieß die Luft aus.
    „Freut ihr euch nicht, eure Großmutter wiederzusehen?“, er fragte das, weil Tesse im ganz allgemeinen gerade eher unglücklich wirkte. Insbesondere, als sie Meli von dem Schiff berichtet hatte. Drakon sah sie nicht an, sondern auf seinen Schoß überhaupt klang er gerade sehr leise. Fast als bedauere er selbst, dass all das passiert war. Drakon würde Tessa vergessen müssen und sie ihn. Denn eine Ehe kam absolut nicht in Frage. Und er war ja auch erst 16. Ebenso wie sie. Was dachte er denn da überhaupt schon wieder?
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    Beitrag  Aya Mi Mai 23, 2018 8:55 pm

    Aya stürmte mit Meli um die Wette nach unten. Sie hatte einen Mordshunger. Immerhin ging es Drakon nun besser und sie konnte endlich mal was zu sich nehmen. War ja nun nicht so, als hätte Liam ihr nichts geholt, wenn sie gefragt hätte, aber sie hatte die ganze Zeit keinen Hunger gespürt, allein weil sie sich sorgte, Drakon könne drauf gehen. Unten an der Treppe, ließ sie Meli in ihre Arme springen und drehte sich mit ihr einmal um sich selbst.

    Tessa war sich nicht sicher, ob es so gut war, allein mit Drakon zu sein, auch wenn es eigentlich das war, was sie sich so sehr gewünscht hatte. Es war ganz anders, als zuvor. Wieder wünschte sie sich zur Hütte mit ihm zurück, doch das ging schlecht.
    "Oh doch ... sie ist eine ganz wundervolle Frau, aber ... ich werde euch und die Anderen vermissen."
    Nun in erster Linie ihn, denn die Anderen hatten nicht so viel mit ihr erlebt und in sie war sie nicht verliebt. Sie machte keine Anstallten ihn zu berühren, denn jeden Moment könnten die Anderen wieder herein kommen. Das würde schon Fragen aufwerfen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 23, 2018 9:02 pm

    Es war auch ganz gut so, dann Tessa ihn nicht berührte. Vermutlich hätte das nur beide in Verlegenheit gebracht. Drakon starrte nur auf seinen Schoß und als Tessa von der Alten berichtete sah er nun doch auf. Sie ist eine wundervolle Frau? Das hatte sie wohl weitervererbt. Drakon sah in Tessas Augen. So schön…
    „Nicht für lang.“, antwortete er ganz sanft auf ihre Aussage, dass sie ihn vermissen würde. Er konnte ja nicht ahnen, WIE sehr Tessa ihn mochte. Und dass es ihr vermutlich noch schwerer fallen würde, als ihm, wenn sich ihre Wege trennen würden. Er schlug die Augen wieder nieder und sagte nichts weiter.

    Meli tobte die Treppe runter und jauchzte, als sie aufgefangen wurde. Sie lachte glücklich und als sie sich gedreht hatten, schlang sie die Arme um Aya und sagte leise: „Ich hab dich lieb.“ Aya war so alt wie ihre Schwester und doch hatte sie das Gefühl, dass sie so erwachsen war. Kajira war die älteste und ein wenig steifer, als die anderen. Von allen mochte sie Aya am liebsten.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 23, 2018 9:11 pm

    Auch Tessa wusste nichts zu sagen. Was sie dachte, würde sie ihm nicht sagen, denn sie würde sehr leiden, wenn er weg wäre. Wer sollte sie Nachts trösten? Wer wäre da, wenn sie in Gefahr wäre ... aber am schlimmsten, wer sollte ihr verletztes Herz heilen, wenn nicht er? Er ahnte ja nicht, wie viel sie für ihn empfand, warum sie überhaupt bei ihm saß, anstatt mit den Anderen hinunter gegangen zu sein. Noch war ihre Reise nicht zu ende, aber sie würde auch nicht mehr sehr lang andauern. Was würden sie tun, wenn sich ihre Wege trennten? Tessa wusste keine Antwort darauf.

    Aya hielt Meli fest in den Armen. Sie lächelte, als sie die Worte der Kleinen hörte.
    "Ich hab dich auch lieb Meli. Wenn du jemals Sorgen oder Probleme hast, kannst du dich immer an mich wenden. Schreib mir einfach oder schicke einen Boten und ich werde sehen, was ich tun kann, um dir zu helfen."
    Sie wusste auch, das nach der Reise eigentlich alles vorbei war, aber sie hatte sich sehr an Meli gewöhnt und wollte eigentlich auch eine Freundschaft aufrecht erhalten. Sowas ginge durchaus. Schließlich hatten auch Diplomaten ausserhalb der Festung Freunde und auch manch ein Soldat hatte zumindest Brieffreundschaften. Liam und Drako hätten vermutlich geschimpft, wenn sie das mit bekommen hätten, aber Aya störte das nicht. Sie vertrat ihre Meinung und hielt daran fest. Wächter mochten sich zu einer eigenen Volksgruppe zusammen schließen, aber Aya wollte nicht nur an die Wächter gebunden sein.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 23, 2018 9:19 pm

    Drakon wären Ayas Gedankn vermutlich eben so egal wie Liam. Man konnte ja Kontakte pflegen, wohin man wollte. Und es war nicht gegen die Vorschriften. Drakon selbst wusste nicht, was er noch sagen könnte. Aber dieses Schweigen machte ihn irgendwie… Es vermittelte irgendwie Einsamkeit. Und das obwohl sie zusammen hier saßen. Schließlich sagte er: „Na ja. Wollen doch mal sehen, was es zu essen gibt.“ Er schlug die Decke zurück und stand einfach auf. Das Schweigen war für ihn unerträglich, denn obwohl er ja nun wirklich nicht empathisch war, so verschaffte ihm das doch ein beklemmendes Gefühl, was er kaum ertragen konnte. Er spürte regelrecht, die Traurigkeit ihres Herzens und das machte ihn krank.

    Liam saß unten im Thekenraum und betrachtete Aya, wie sie mit der kleinen umging. Es war schön sie so zu sehen, aber er wusste auch, dass Aya traurig sein würde, wenn Meli nicht mehr da wäre. Und wo eigentlich war Kajira? Liam sah sich um. Heute waren wenig Gäste hier. Er fragte sich, ob einer von ihnen es hätte verhindern können, wenn sie zusammen mit Drakon hier gewesen wären. Hätten sie es durchschaut? Hätten sie gesehen, was der Mann vorgehabt hatte? Wer weiß…

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