Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Wo die Liebe hinfällt...

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    Beitrag  Lia Do Dez 09, 2021 11:01 am

    Anna verschwendet keinen Gedanken mehr an die junge Frau, die sie begleitet hatte und Lex gepflegt. So schwer konnte es ja wohl nicht sein, einen kranken zu pflegen. Anna war ganz und gar auf Lex fixiert, wenn sie auch versuchte sich das nicht anmerken zu lassen. Der See an dem sie nun rasteten, war wunderschön, doch würde sie sich sicher da nicht rein wagen. Wer wusste schon, was da drinnen alles lauern konnte. Abgesehen davon war es sicher matschig. Antonia genoß das kleine Picknick, ließ aber auch genug für die Anderen übrig. In manchen Dingen war sie vielleicht pingelig, wie mit dem See, aber sie war auch durchaus großzügig und dachte auch an Andere. Sie war es ja gewohnt, das irgendwer sie immer bewachte und beschützte. Das es in diesem Fall Lex war, war ihr sogar noch viel angenehmer. Dieser junge Mann hatte ja keine Ahnung, wie schön und wie wundervoll sie ihn fand. Das würde sich sicher ändern und er würde dann sicher auch ähnlich für sie empfinden. Er ordnete schon ein Lagerfeuer an.
    "Wird es am Wasser am Abend nicht sehr kalt? Zu nahe am Feuer wird es sicher zu heiß und auch zu gefährlich. Wie soll es dann warm genug für uns sein?" Sie wagte ehrlich zu bezweifeln, das er nun antworten würde,, er würde sie schon wärmen. Abgesehen davon würde Lydia sicher dazwischen gehen, weil es sich nicht ziemte, aber mit ihr wollte Anna nun auch nicht kuscheln.
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    Beitrag  Lex Mo Dez 13, 2021 2:28 am

    Ja, das war wirklich ein Problem, dass es kalt werden würd. Lex lächelte jedoch auf die Lady herab und begab sich in eine Kniende Position, als er nun wieder mit ihr sprach. „Es ist mildes Wetter Mylady, dennoch fürchte ich, dass ihr und eure Zofe, Lydia eng beieinander schlafen solltet, um euch gegenseitig zu wärmen.“ Er klippte seinen Umhang ab, den Lia ja auch in dem Sack mitgenommen hatte, wo seine Habseligkeiten drin gewesen war und reichte ihn leicht zusammengelegt Anna. „Es ist nicht viel, aber er sollte euch wärmen.“ Er lächelte aufmunternd. „Verzeiht mir bitte die Unannehmlichkeiten.“
    Er nahm sich wirklich vor, dass auf der weiteren Reise nichts derartiges mehr geschehen würde. Das hier war wirklich unwürdig hoch zehn. Dennoch hatte es offensichtlich dazu beigetragen, dass sich Anna zu ihm hingezogen fühlte, was seine eigentliche Mission damit ja schon näher an der Erfolg brachte. Immerhin das.
    Lydia nickte auf seine Worte und sagte: „In der Stadt könnt ihr ein warmes und ausgiebiges Bad nehmen, Mylady. Diese Nacht werden wir ertragen können.“ Sie mochte Lex Renoir ebenfalls sehr und sie wünschte sich, dass Lady Anna ihn bekommen würde. Sie schwärmte zwar selbst ein wenig für ihn, aber das Wohl und die Wünsche Annas waren ihr viel wichtiger.
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    Beitrag  Lia Mo Dez 13, 2021 2:51 am

    Wer konnte denn auch schon ahnen, ausser ebenen denen, die es wussten, das genau das der Zweck der Reise war? Anna hatte schon immer was für Lex übrig. So höflich, zuvorkommend, abgesehen davon einfach nur Traumhaft der junge Mann. Was könnte sich eine Frau mehr wünschen, als einen so wundervollen, ja nahezu vollkommenen Mann ab zu bekommen? Wenn dann noch die Gefühle stimmten, wäre es um so besser, aber selbst Antonia wusste, das man eben nichts erzwingen konnte. Denn noch war sie eifersüchtig auf andere Frauen. Schließlich war ihr auch nicht entgangen, das Lex auch zu Lia so freundlich gewesen war. Irgendwie ... anders, als er es zu Lydia war und auch anders, als er sich ihr gegenüber gab. Sie nahm den Umhang entgegen. Das passte ihr nun wirklich nicht, aber gut. Sie musste schließlich auch die Etikette wahren und wollten auch Lex nicht in Schwierigkeiten bringen, nur weil sie ihre romantische Ader ausleben wollte. Dies hier war eben kein Märchen.
    "Vielen Dank ... Aber werdet ihr selbst dann nicht frieren? Lydia und ich kommen sicher auch ganz gut so klar."
    War ja nicht so,d as sie ihn erneut krank sehen wollte. Natürlich verneinte er die Frage und so machten sich die Damen fertig, um noch das Abendessen zu sich zu nehm, wonach ie sich dann auch hinlegen wollten. Es war schön warm, solange Lydia sich nicht weg drehte und Anna stellte fest, das es gar nicht so schlimm war, mit ihr zu kuscheln. Denn noch tat sie sich zunächst etwas schwer. Mitten in der Nacht wurde sie wach. Es war stockfinster um sie herum und eine Eule gab ihren Ruf zum besten. Ganz schön unheimlich. Es war recht kalt, doch aufstehen wollte Antonia nun auch nicht. Ganz deutlich hörte sie etwas in den Büschen rascheln. Sie konnte das funkeln von einem Augenpaar in den Büschen erkennen. Für einen Moment hielt sie den Atmen an, doch schon im nächsten Moment schrie und sprang sie erschrocken aus, als ein dunkler Schatten unmittelbar auf sie zusprang, jedoch gleich das Heil in der Flucht suchte. Antonia klammerte sich an dem nächst Besten, der gerade zur Stelle war und starrte erschrocken nach Luft schnappend, in die Richtung, in die das Wesen (ein Kaninchen) verschwunden war.
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    Beitrag  Lex Mo Dez 13, 2021 5:40 am

    Natürlich würde Lex nicht frieren. Denn ganz so stockfinster war es auch gar nicht. Das Feuer brannte schließlich noch. Baristan schlief und Lex machte gerade seine Wache. Auch ihn war das Kaninchen nicht entgangen, aber er hätte nicht mit Annas Reaktion gerechnet. Sie sprang auf, quiekte und da er natürlich sofort bei ihr war, klammerte sie sich an ihm fest. Er hielt sie auch fest und drehte sich leicht von der Quelle ihres Schrecks etwas weg und sagte leise: „Nur ein Kaninchen, Mylady. Ich achte auf euch.“ Warum war sie überhaupt aufgewacht? Jetzt wo sie so dicht bei ihm war, fiel ihr auf, dass der Umhang, den er ihr gegeben hatte nach ihm duftete. „Alles in Ordnung?“
    Er hielt sie noch einen Moment, ehe sie sich gefangen hatte. Sie hatte sehr erschrocken ausgesehen und irgendwie war das wirklich niedlich. Er lächelte nun etwas. Er lachte sie nicht aus oder so, aber er fand ihre Reaktion eben sehr niedlich. Gemeinsam mit ihr setzte er sich zum Feuer, was er noch mal nachlegte. Baristan hatte zwar die Augen aufgemacht, aber als er gesehen hatte, dass alles in Ordnung war, hatte er beschlossen weiterzuschlafen. Lydia hingegen saß nun auf ihrem Platz. Kurz war sie erschrocken gewesen, nun aber lächelte sie kurz, legte sich wieder hin und stellte sich dann gleich schlafend.
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    Beitrag  Lia Mo Dez 13, 2021 6:26 am

    Es war Lex, der sie auch gleich von der vermeidlichen Gefahr weg drehte. Ein Kaninchen? Sie sah zu Lex auf, als habe sie es nicht wirklich verstanden, doch dann lächelte sie verlegen.
    "Im Dunkeln, dazu noch im Halbschlaf, wirkte es so ... riesig und gefährlich. Ich habe es nicht erkannt,"
    gab sie ziemlich beschämt zu. Lex führte sie ans Lagerfeuer, wo er sich mit ihr setzte. Anna starrte ins Feuer. Ja, warum war sie aufgewacht? Weil es schrecklich unbequem gewesen war. da konnte es noch so kuschelig warm sein, wenn sich ein Steinchen in die Haut bohrte, tat es schon mal recht weh.
    "Es ... tut mir leid. Ich wollte niemanden hier in Aufregung versetzen. Ich bin es einfach nicht gewohnt, nicht in einem Bett schlafen zu können."
    Zugegeben. Sie war schon ganz schön verwöhnt, wenn man bedachte, was sie Zuhause so alles hatte. Hier draußen war es ganz Anders.
    Sie wagte es gar nicht den lieben Lex an zu sehen. Sie schämte sich für diese Sache gerade und wollte am liebsten im Erdboden versinken. Ein Kaninchen ... Ach was für ein böses Monster ...
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    Beitrag  Lex Mo Dez 13, 2021 10:58 pm

    Lex lächelte weiterhin, als sie sich erklärte und dann auch noch entschuldigte. „Mylady. Ihr müsst euch dafür nicht entschuldigen.“ Er sah sie hingegen schon an. Er war so dicht bei ihr. War er zu dicht? Nun sie brauchte doch offensichtlich erst mal Halt und sie sollte ja auch nicht frieren. „Einen leichten Schlaf zu haben, ist nichts Schlechtes und dass ihr hier draußen nicht einfach übernachten könnt, ist nichts, dessen ihr euch schämen müsstet. Ihr seid aus hohem Hause und dieses Lager ist eures Standes nicht angemessen.“ Und wessen Schuld war das? Richtig… Ryder und sein Starrsinn. Ihm war durchaus klar, dass das alles nicht aus dem Ruder gelaufen wäre, wenn er sich nicht erkältet hätte. Auf der anderen Seite hätten sie längst da sein können, wenn sie nicht noch einen Tag bei Sean verbracht hätten. Egal.
    „Wenn ihr es wünscht, könnt ihr den Rest der Nacht hier bei mir verbringen, wenn euch dann wohler ist. Er sah zu Lydia, die sich in seinem Umhang kuschelte. Ihr schien wohl noch warm genug. Lex legte die Rüstung ab, sodass sie sich an ihm anlehnen könnte. Er ging dabei sehr geschickt vor. Und wie schnell er das tat! „So.“
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    Beitrag  Lia Mo Dez 13, 2021 11:08 pm

    So verständnisvoll, so liebevoll, wie sie fand. Sie sah auf. Ihre Augen funkelten im Schein des Feuers, als sie den Ordensritter so an sah.
    "Das mag sein, und doch ... Sieh dir Lydia an. Sie nimmt es ohne wehklagen hin. Ich bewundere die einfachen Leute manchmal schon sehr. Sie arbeiten hart, beklagen sich wohl eher wenn niemand zu hört und doch treten sie jeden Tag wieder an, um ihren Dienst zu tun. Da sollte es doch nicht zu viel von mir verlangt sein, auch mal eine Nacht unter dem freien Himmel verbringen zu können, ohne den ganzen Luxus. Ihr steht es auch durch, ohne das ihr euch beklagt. Im Gegenteil. Ihr nehmt es noch als eure Berufung hin und opfert euren teuren Schlaf, nur damit ich sicher schlafen kann. Es sollte nicht selbstverständlich für mich sein, das ihr Alle so viel für uns tut." Sie sah nicht direkt zu, als er seine Rüstung aus zog, aber sie stellte fest, das er sehr geschickt und sehr schnell war. Jetzt konnte sie sich an ihn lehnen und seinen Duft intensiver auf nehmen.
    "Danke Lex. Ihr gebt mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ich wünschte, ich könnte euch das selbe Gefühl geben."
    Sie war müde und es war schon deutlich bequemer als vorher, nur ob sie auch wieder einschlafen könnte? Würde sie ihn am Ende damit noch beleidigen?
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    Beitrag  Lex Mo Dez 13, 2021 11:23 pm

    Ändern würde sie es sowieso nicht können, denn der Körper forderte, was er eben wollte. Lex ließ sie sich anlehnen und wusste nicht, was er zu ihrer letzten Aussage sagen sollte. Er war absolut kein Romantiker und flirten konnte er auch nicht. Er schwieg also. Er versuchte dennoch, es ihr so angenehm wie nur möglich zu machen. Die Nacht wäre ja auch bald vorbei. Und so dicht vor der Stadt würden sie wohl nun auch nicht überfallen werden.
    „Die einfachen Leute arbeiten hart, das stimmt. Doch auch euer Vater trägt große Verantwortung und ihr später auch, wie ich mir vorstellen kann. Dennoch schätzte ich eure Ansicht, wenn ihr mir diese Wertung gestattet. Nicht viele Adeligen teilen diese Ansicht, Mylady. Ihr habt ein gutes Herz.“
    Er starrte ins Feuer und lauschte in die Dunkelheit. Antonia schlief alsbald wieder ein und er lauschte ihrem Atem. Einen Moment lang dachte er wieder an Lia. Nur kurz und ohne es überhaupt zu realisieren. Das Kaninchen jedenfalls war über alle Berge und so blieb es friedlich. Der Mond spiegelte sich im See und Lex fand die Nacht wirklich sehr angenehm. Auch Antonia an seiner Seite bescherte ihm ein behagliches Gefühl. Sie rutschte ein wenig an ihm herab und richtete sich im Halbschlaf wieder auf, dann aber drehte sich Lex ein wenig und ließ sie sich so ankuscheln, dass sie halt auf seinem Schoß fand und er den Arm über ihren Rüchen legte. Das Feuer brannte hoch genug, aber nicht zu hoch und hin und wieder legte er nach und ließ die Nacht verstreichen.
    Erst als sie Mylady regte, drückte er sie behutsam wieder hoch, sodass sie nicht merken würde, WO sie heute nacht ihren Kopf gehabt hatte und so nur dicht an seinem Herzen lehnte, welches ruhig und gleichmäßig schlug.
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    Beitrag  Lia Mo Dez 13, 2021 11:43 pm

    Antonia war eben auch mit dem Wissen aufgewachsen, das sie schätzen sollte, was Andere für sie taten. Das auch ihr Vater große Verantwortung trug, war ihr durchaus bewusst. Was das mit dem guten Herzen an ging .. hatte sie das? Sie war so schrecklich eifersüchtig gewesen und hatte Lia gar nicht schnell genug los werden können. Das machte ihr schon ein wenig zu schaffen, doch anders herum machte Lia nun nicht den Eindruck, als würde sie nicht allein zurecht kommen. Es dauerte nicht lange, ehe sie wirklich ein schlief. Als sie erwachte, hörte sie den regelmäßigen Herzschlag ihres Beschützers. Sie richtete sich auf, wischte sich den Schlaf sacht aus den Augen und sah leicht beschämt zu Lex.
    "Guten Morgen."
    Ihr Blick huschte zu Lydia, um zu sehen, ob sie auch schon wach wäre, doch schien sie noch zu schlafen.
    "Ich hoffe, ich habe euch die Nacht nicht zu unangenehm bereitet."
    Wenigstens war es schon morgen und sie könnten nun wohl auch bald aufbrechen. Die erste Station, der erste Anwärter auf ihre Hand. Wenigstens wurde es nicht einfach bestimmt, auch wenn ihre Eltern die Herren, die in Frage kämen, wohl eher Handverlesen hatten.
    "Lassen wir sie noch ausschlafen. Ich weiß, der Zeitplan erlaubt uns keine weiteren Verzögerungen, aber Lydia ist sonst immer schon vor mir auf und bereitet mein Frühstück zu. Ich möchte das sie wenigstens etwas schlaf hat, nach all der Aufregung."
    Sie hatte die Zofe ins Herz geschlossen. Sie war ihr nicht nur Bedienstete, sondern auch eine gute Freundin.
    "Und ihr, ihr seid zwar wieder gesund, doch bedeutet das nicht, das wir das Risiko ein gehen sollten, euch erneut so krank werden zu lassen ... oder jemand Anderen."
    War ja nicht so, als würde sie versuchen die Zeit raus zu zögern.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 12:08 am

    Lex sah nur kurz zu Anna und wünschte ihr ebenfalls einen guten Morgen. „Wünsche wohl geruht zu haben.“ Dann wollte sie wissen, ob sie ihm die Nacht unbehaglich gemacht hatte. „Mitnichten. Es war sehr bequem.“
    Über seine Worte erwachten sowohl Baristan als auch Lydia. Und Lex richtete sich auf, wobei er ihr nun die Hand reichte, damit sie sich ebenfalls erheben könnte. „Mylady?“ Lydia stand ebenfalls auf und raffte Lex‘ Umhang etwas zusammen. „Ich denke es wäre am klügsten, unser Ziel so schnell wie möglich zu erreichen, um weitere Krankheiten zu vermeiden.“ Er half ihr also auf und zog seine Rüstung wieder an, während Baristan das Feuer löschte und Lydia schon wieder umherwuselte, nachdem sie Lex den Umhang gereicht hatte.
    Nach kürzester Zeit waren die letzten Vorräte – die nur noch für Mylady reichten und auch nur noch was für den hohlen Zahn waren – gereicht. Lex versuchte sie daraufhin noch einmal zu beruhigen: „Und je eher wir ankommen, umso eher gibt es Speis und Trank. Ich bitte euch, esst. Ihr würdet eure Dienerschaft und mich sehr beschämen, wenn ihr es ablehnt.“ Lydia nickte und Baristan sagte: „Stellt euch nur mal vor: Mylady hungert und ihre Dienerschaft schlägt sich den Bauch voll!“ Er hatte ein grinsen auf dem Gesicht. Und fügte an: „Wir sind in ein paar Stunden da.“
    Lex half ihr also auf den wunderschönen Schimmel und Baristan tat selbes bei Lydia. Weshalb sie nun endlich in der Stadt ankamen. Lex führte Annas Pferd durch das Tor und sie wurden auch nicht von irgendwem aufgehalten und als sie nun endlich am Palast ankamen tönte ein Trompetenstoß von den Türmen.
    Victor vom Grünen Thale trat heraus aus seinem Anwesen und ein ganzer Schwanz von niederen adeligen folgte. Er kam die Stufen herab und Lex hielt das Pferd am unteren Ende der Stufen an. Er ließ die Zügel los und wusste, dass sein treues Pferd nicht abhauen würde. Auch Lydia war abgestiegen und knickste nun tief. Auch Baristan und Lex verneigten sich vor Victor, der das zur Kenntnis nahm, aber schleunigst zu Antonia eilte, um ihr die Hand zu reichen. Stufen wurden neben Lex‘ Schimmel gestellt sodass sie bequem absteigen konnte. „Ich heiße euch überaus herzlich Willkommen, Mylady!“ Victor war nun nicht unbedingt hässlich, aber natürlich kein Vergleich zu Lex. Er war auch etwa 5 Jahre älter als Mylady und wirkte an sich stolz und erhaben.
    „Ich hörte bereits von den Schwierigkeiten eurer Reise Lady Antonia. Es bestürzt mich und ich hoffe, ihr könnt nun ein wenig in meiner Residenz entspannen. Bitte.“ Er deutete zum Eingang und Lydia hob ihren Kopf und richtete sich auf, um ihrer Herrin nachzulaufen. Auch Lex tat dies, während er Baristan mit nur einem Blick anwies, die Pferde wegbringen zu lassen und dann nachzukommen.
    Sie liefen einen langen Flur entlang und Victor führte sie an der Hand. Nicht aufdringlich, sondern eher schicklich. Er brachte sie persönlich zu ihren Gemächern und neigte leicht den Kopf. „Bitte fühlt euch, als sei dies euer Heim. Sicher seid ihr erschöpft von eurer Reise.“ Zwei weitere Zofen kamen angelaufen und knicksten höflich vor Anna und Lydia. „Es wäre uns eine Ehre, eure Wünsche zu erfüllen, Mylady.“ Lex beobachtete alles und Victor wandte sich nun ihm zu. „Ihr seid Ordensritter, Lex Renoir?“
    „So ist es, Mylord.“
    „Ich wünsche mit euch unter vier Augen zu sprechen.“ Lex sah dem Mann in die Augen. „Dessen bin ich mir gewiss. Sir Baristan? Ich überlasse euch Lady Anna.“ Er war gerade den Flur entlanggekommen und nickte, wobei er sich vor der Tür der Gemächer postierte und Haltung annahm. Noch waren Lydia und Anna auf dem Flur und alle schienen nur zu warten, dass sie sich zurückzog.
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 12:21 am

    So viel zum Zeit schinden. Alle waren wach geworden, wie aufs Zauberwort. Enttäuschend, doch anmerken ließ sie es sich hoffentlich nicht zu sehr. Als Adelige lernte man schnell, wie man sich geben musste. Sie reisten also weiter und kamen nun auch an ihrer ersten Haltestelle an. Antonia lächlte höflich, als man ihr vom Pferd half und erwiderte die Begrüßung ähnlich freundlich. Victor führte sie durch das Haus. Offenbar war ihm sehr gelegen daran, das Antonia sich ausruhen würde.
    "Das ist zu freundlich myLord,"
    meinte sie, als sie zusätzliche Zofen bekam und vor ihrem Zimmer stand.
    "Die Reise war aufregend, doch dank meiner Leibwache ist es nicht zu schlimmeren gekommen. Ich würde nun gern ein Bad nehmen und mich um ziehen. Es wäre sehr nett, wenn meine Bediensteten versorgt werden würden. Sie haben auf ein Frühstück verzichtet."
    Sie wusste noch nicht, wie sie Victor einschätzen sollte. Für gewöhnlich waren die Herren des Adels nicht unbedingt so sonderlich besorgt um ihr Personal, wie Anna. Victor wollte also mit Lex unter 4 Augen sprechen. Das gefiel Anna nicht, aber welche Wahl hatte sie schon? Lydia begleitete Anna nun in die Gemächer. Anna war klar, das sie sich hier wie in seinem Zuhause fühlen sollte, was offenbar beinhaltete, das sie seinen Erwartungen nach zu kommen hatte und keine freie Entscheidung hatte. Es fühlte sich jedenfalls so an.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 12:57 am

    Und so konnte Anna nun erst einmal die Strapazen der Reise auskurieren. Man ließ ihr ein Bad in ihrem Nebenzimmer ein und Lydia achtete auf die anderen beiden Damen, die sich jedoch tadellos verhielten. Lydia und Anna wurde noch einmal Essen gebracht. Sie ging zu ihrer Herrin und half ihr beim lösen der Haare und schließlich auch beim auskleiden.
    „Ich hoffe nur, er bekommt nun nicht noch Ärger von Lord Victor.“ Sie kämmte Annas Haar und sah besorgt Richtung Tür. Schließlich hatte Anna nur noch die Unterbekleidung an und Lydia schickte die beiden anderen Zofen raus, die das auch ohne zu murren und höflich knicksend taten. Lydia ging mit Anna zum Badezuber und die Temperatur war angenehm und es duftete herrlich. Lydia sah sich einmal verstohlen um und sagte dann leise. „Ihr habt die Nacht bei Sir Lex verbracht, nicht?“ Sie kicherte ein wenig und sah ihre Herrin dann an. „Er wird ein Adeliger werden.“ Das wusste Anna ja auch, aber Lydia freute sich so für sie, dass es möglich wäre.

    Lex hingegen war mit Victor in die Amtsstube gegangen und während sich der Lord an seinen Schreibtisch blieb Lex auf der anderen Seite stehen und nahm Haltung an. Victor schwieg eine ganze Weile. „Wie konnte es dazu kommen?!“, fragte er nun ungehalten. Lex zuckte nicht mal mit der Wimper. „Was meint ihr, Mylord?“, fragte er nun und blickte stur geradeaus.
    „Ihr wollt wohl nun auch noch frech werden?“
    „Keines Falls, Mylord. Dennoch müsst ihr eure Frage konkretisieren, wenn ihr eine angemessene Antwort von mir hören wollt.“
    „Lady Antonia ist viel zu spät hier und sie musste wer weiß was auf ihrer Reise erdulden! Ich will wissen, wie es dazu kam!“ Lex richtete nun den Blick auf den Mann vor ihm.
    „Bei allem nötigen Respekt, Mylord. Die Umstände von Lady Antonias Reise gehen euch nichts an.“ Victor sah ihn ungläubig an. „Seid versichert, dass ihrem Vater bereits zugetragen wurde, was geschehen ist. Ich bin nur ein Leibwächter und es steht mir nicht zu, euch über die Route, Myladies Verhalten oder ihrer Privatsphäre in Kenntnis zu setzen.“
    „Ihr bettelt wohl um disziplinarische Maß-“ Lex unterbrach ihn, indem er sich nun mit beiden Händen auf Victors Schreibtisch stützte und das erste Wort doch recht laut aussprach: „IHR“, dann wider ruhig und gefasst, „habt keinerlei Befugnisse über mich oder Myladies Dienerschaft. Ihr mögt ein Adeliger sein, aber ich unterstehe einzig und allein dem Orden. Beschwert euch beim Lordkommandanten, wenn ihr müsst. Dieses Gespräch findet nur statt, weil ich es so möchte.“ Er richtete sich wieder auf und Victor sah ihn etwas eingeschüchtert an. Lex sah stolz, und über alle Zweifel erhaben aus. „Und nun, Mylord, werde ich mich empfehlen. Ich bedanke mich schon im Voraus für eure Gastfreundschaft und werde dem Orden berichten, wie fürsorglich und freundlich ihr uns aufgenommen habt und wie überaus großzügig ihr uns bewirten ließet.“ Er verbeugte sich leicht, drehte sich um und verließ einfach so den Raum.
    Hinter der Tür blieb er kurz stehen und die Wachen vor der Tür versuchten ein Schmunzeln zu unterdrücken. Lex sah einen der beiden an und fragte: „Wo geht es zu den Quartieren und der Küche?“ Der eine deutete den Flur entlang und sagte gedämpft: „Geht am Ende die Treppe hinab, fragt nach Karina. Sie wird euch das Quartier für euch und Sir Baristan zeigen.“ Lex bedankte sich und marschierte los. Als erstes würde er Essen besorgen.
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 1:10 am

    Zeit sich zu entspannen, wenn gleich sich Anna um Lex sorgte. Lydia kümmerte sich, wie immer, hervorragend um sie. Die zwei anderen Zofen genoß auch Anna mit Vorsicht. Ihr gefiel es hier nicht so sehr. Victor schien sehr zuvor kommend, doch er hatte etwas an sich, das ihr sagte, er wäre ein Mann, der ihr nicht zugestehen würde, sich zu entfalten. Er war ein Mann, der gern die Zügel in der hand hielt. Dieses hier, wäre wohl eher ein goldener Käfig, als das, was sie von ihre Elternkannten. Sie respektierten sich und ihr Vater sah seine mutter nicht als eine Art wertvollen Schatz an.
    Lydia schickte die Zofen raus. Als Anna nun im Bad saß, wollte sie natürlich tratschen. Anna lächelte.
    "Ja, es war unglaublich. Er ist so ... er ist perfekt und das er Adelig wird ... es gehören immer zwei dazu Lydia. Wenn er nicht das selbe empfindet, bringt es uns wohl Beiden nichts."
    So war es eben. Man konnte doch niemanden zu etwas zwingen. Es wäre natürlich wundervoll, doch letztlich ...
    "Ach Lydia. Ich hoffe, es wird sich alles in die richtigen Bahnen lenken. Was ist eigentlich mit dir? Baristan?"
    Lex
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 1:56 am

    Lydia bekam gleich rote Wangen, als sie nach Baristan fragte. „Ich und Baristan?“, entfuhr es ihr leise. Sie schüttelte den Kopf. „Er ist immer so grummelig und geht nur selten aus sich raus. Und er rasiert sich nie!“ Sie lächelte. „Aber ich glaube eigentlich hat er ein Herz aus Gold. Wisst ihr noch, wie er Sir Lex zu Anfang angefeindet hat? Ich glaube schon da wollte er nur das Beste für euch und mich.“ Sie sah nun zur Tür zum Hauptzimmer. „Dennoch glaube ich nicht, dass er und ich eine Zukunft hätten. Er ist einfach nicht mein Typ.“ Sie lächelte. Sie wusch behutsam Annas Schultern und hatte ihr Haar zunächst nach oben gebunden, um es gleich noch einmal separat zu waschen.

    Lex brachte Sir Baristan ein Mittagessen und dieser bedankte sich herzlich bei ihm. „Ich werde ebenfalls ein Bad nehmen, ich beeile mich, damit auch ihr euch später zurecht machen könnt.“ Baristan nickte und sagte nun: „Sir Lex!“ Angesprochener drehte sich noch mal zu ihm. „Ich habe mich in euch geirrt. Ich bin froh, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet und dass ich euch kennenlernen durfte.“ Lex lächelte wirklich schön und sagte dann: „Das Kompliment gebe ich sehr gerne zurück.“ Dann verschwand er in dem zuvor gezeigten Zimmer, wo er auch bereits ein Bad hatte bereiten lassen, und entspannte sich. Er ließ die Zeit aber auch nicht zu lang werden, schließlich sollte auch Baristan die Möglichkeit haben, sich kurz zu entspannen. Er wusch sich also schnell und kleidete sich an. Es waren auch schon Ersatzklamotten für ihn hergeschickt worden, die in eben jenem Zimmer lagen, während seine alten Sachen gründlich gewaschen wurden. Er verzichtete im Palast auf seine Rüstung, gürtete aber sein Schwert. Die Rüstung drapierte er auf einem Gestell, welches hier stand und nahm sich nun noch schnell was zu essen auf die Hand.
    Anschließend ging er zurück zu dem Treuen Ritter und nickte ihm zu. „Ich übernehme wieder.“ Baristan nickte und ließ sich kurz den Weg zum Zimmer beschreiben. Sehr gut. Zufrieden stand Lex nun vor der Tür der Lady und wartete, bis sie so weit war. Ein Diener kam kurze Zeit später angelaufen und berichtete: „Mylord wünscht, dass ich Lady Antonia mitteile, dass es ihn hocherfreuen würde, wenn Lady Antonia ihn zu einem Spaziergang im Garten begleiten würde, sofern sie nicht unpässlich ist.“ Lex sagte: „Ich werde es ausrichten.“
    „Aber-“ „Danke, das war alles.“, legte Lex fest und der Diener nickte knapp, ehe er sich verkrümelte. Obwohl Lex gelächelt hatte, hatte er gleichzeitig seeehr gruselig ausgesehen. Nun wartete er darauf, dass Anna und Lydia fertig wurden. Irgendwann kam Lydia kurz heraus und sagte: „Mylady ist fertig.“

    Zuvor hatte Lydia ihre Herrin angekleidet. Sie trug etwas Schlichtes, was aber dennoch ihrer Figur schmeichelte. Auf aufwendigen Schmuck oder eine zu komplizierte Frisur verzichtete sie. Sie wusste, dass Lady Anna es schlichter mochte, wenn die Etikette nicht unbedingt einen pompösen Auftritt verlangte. Sie hatte sich ebenfalls kurz gewaschen und würde am Abend noch einmal richtig baden, solange Anna beim Abendessen wäre.

    Lex jedenfalls nickte und trat nun mit Lydia zusammen ein. Anna stand am Fenster und sah hinaus in den Garten. „Ich hoffe, ihr fühlt euch nun besser, nach eurem Bad, Mylady.“ Sie wandte sich zu ihm und lächelte. Sie war wirklich eine Augenweide. In diesem Kleid noch mehr, als in dem vorherigen. Lex trat nicht zu dicht heran und sagte nun: „Lord Victor lässt fragen, ob ihr ihn bei einem Spaziergang im Garten begleiten wollt.“ Lydia sah zu Anna herüber und nickte so leicht, dass man es kaum wahrnahm. Trotz aller Schwärmerei für Lex, hatte sie hier eine Aufgabe und es lag allein in ihrer Hand, wie die Beziehungen von ihrer Familie und Victors Familie in Zukunft sein würden und was hier von ihr erwartet wurde. Vor allem aber, dass die „Frage“ Victors, eigentlich keine Frage war. Es war sonnig und schön warm draußen.
    Lex fügte jedoch noch an: „Lydia und ich werden euch in angemessenem Abstand folgen, falls ihr dies wünscht.“
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 2:42 am

    Anna dachte über die Worte Lydias nach.
    "Nun ... vielleicht ist er nicht dein Typ, aber... vielleicht entwickelt er sich zu deinem Typen. Wer weiß?"
    Sie hatte sich nicht in Lex allein seines Aussehens wegen verliebt, denn auch sie wusste, das ein schöner Teller ungefüllt auch nicht satt machte. Allerdings musste schon die richtige Füllung auf dem Teller sein, um jemandem zugetan zu sein. Sie ließ sich von Lydia zurecht machen, stand dann am Fenster und wartete ab. Es war wirklich schön hier, aber ihr Leben würde sie hier nicht verbringen wollen. Lydia war kurz vor die Tür gegangen, kam dann aber wieder herein. Als Anna sich umdrehte, strahlte sie regelrecht. Sie hörte sich die "Bitte" Victors an, was ihr strahlen direkt ein wenig verblassen ließ. Auf das sachte Nicken Lydias hin, erwiderte sie.
    "Wenn es sein Wunsch ist, kann ich wohl schlecht ablehnen."
    Nein, dieser Mann wäre nicht der Richtige für sie. Er wollte eine Trophäe, ein Geschöpf, über das er verfügen konnte, wie er es wünschte. Anna war schon jetzt sehr froh, das der Aufenthalt hier verkürzt werden würde, da sie sonst den rest des Zeitplans nicht einhalten könnten.
    "Ich bitte inständig darum."
    Sie mochte Victor nicht. Gutes Aussehen war nicht alles, was man brauchte um ein Frauenherz zu erobern. Er war ihr viel zu formell.
    "Dann wollen wir ihn nicht warten lassen."
    es klang nicht gerade begeistert, aber wie schon einmal bemerkt, wusste man, wenn man in den Adel hinein geboren war, sehr schnell, wie man sich geben musste, wollte man nicht in Ungnade fallen. Lediglich Lydia und vielleicht Lex würden sie durchschauen. So gingen die Drei nun hinunter, in den Garten, wo sie Victor treffen sollte. Lydia und Lex hielten gebührenden Abstand. Das schien Victor nicht unbedingt zu gefallen, doch ließ auch er es sich nicht anmerken. Anna mochte schlichte Kleidung und sie würde sich dafür auch gewiss nicht entschuldigen. Gemeinsam gingen sie also spazieren, durch den von Blumen überwucherten Garten. Wunderschön, wie sie fand. Eine Wiese gab es hier ebenfalls, in die ein Teich eingebettet war. Es war so herrlich hier und so gepflegt. Sicher durfte hier niemand groß herum tollen. Die Frage war, was wäre wenn hier Kinder wären? Müssten auch sie sich dann zusammen nehmen und dürften hier nicht tollen?
    "Ein wundervoller Garten. Er ist wirklich eine wahre Augenweide. Sicher seid ihr sehr stolz auf ihn."
    Höflichkeit war natürlich gegeben, denn sie würde ihre Familie nicht dumm da stehen lassen. Schließlich hatte sie eine gute Erziehung genossen. In der Nähe des Teichs stand eine Bank, eben so wie ein kleiner Tisch, auf dem bereits Wein, wie auch Käse und Trauben bereit gestellt waren. Genau da führte Victor sie nun auch hin. Anna ließ sich auf die Bank nieder und sah lächelnd zum Teich. Lex und Lydia blieben in angemessenem Abstand stehen.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 5:13 am

    Lex wusste, wie er sich zu verhalten hatte, um Anna als auch Victor nicht zu beschämen. Aber das Gespräch in seinem Amtszimmer hatte sehr gut getan. Lydia neigte sich leicht zu ihm und sagte: „Ihr schein gute Laune zu haben. War das Bad so angenehm?“ Sie wusste selbst, dass er ja vorher mit Victor hatte sprechen müssen. „Aber ja.“, raunte er zurück. „Das und ein recht ernüchterndes Gespräch mit Lord Victor.“ Er grinste süffisant und sah sogar kurz zu ihr rüber dabei. Ob er wusste, was dieses unfassbar niedliche Gebaren in einer Frau auslöste? Vermutlich nicht. Sie lächelte jedoch nur und erwiderte: „Nun das freut mich für euch.“ „Auch ihr wirkt entzückt, Lydia.“ „Ihr habt Recht. Ich bin glücklich. Dieser Garten wird Lady Anna sehr erfreuen.“ „Hm!“, machte Lex nur und lächelte. Dann blieben die beiden Still.

    Victor indes führte die Brautanwärterin durch eben jenen Garten und erzählte ihr eine Weile von belanglosen Dingen. Von irgendwelchen Ausflügen bei Hofe und irgendwelchen Bällen. Schließlich kam Anna auf den Garten zu sprechen und er blickte sich um. Anne hatte ihre Hand locker auf seinem Arm liegen, mit dem er sie führte. Ganz so wie es sich gehörte. Ja er war steif. Vielleicht war er aber auch einfach selbst aufgeregt? „Ich pflege ihn selbst und kann nur zustimmen, dass ich stolz auf ihn bin.“ Nun das war eine Überraschung! „E bereitet mir große Freude, die Blumen, Bäume und Sträucher zu pflegen, zu arrangieren und zu bewundern.“ Er beugte sich leicht herüber und meinte dann: „Hin und wieder liege ich auf der Wiese und schaue einfach in die Wolken, während ich den Insekten lausche.“ Er lächelte das erste Mal wirklich ehrlich. Victors Vater war vor einem Jahr überraschend an einer Krankheit gestorben und Victor hatte alle Pflichten übernehmen müssen, ohne, dass er geheiratet hatte. Anna konnte sich vorstellen, dass er nun kaum noch Zeit dafür hatte. „Seit meinem Amtsantritt, komme ich nur selten dazu und habe Gärtner angestellt. Sie machen gute Arbeit. Dennoch fehlt es mir.“ Er bot nun mit einer Hand platz auf der Bank an. „Wollen wir uns nicht einen Moment setzen?“ Er ging nicht davon aus, dass sich Antonia mit ihrem Kleid in das Gras legen wollte.
    Er sah zu Lex und Lydia die nun stehen blieben. Er wendete sich direkt darauf wieder zu Anna und sagte: „Meint ihr… dass euer Geleitschutz hier notwendig ist? Sir Lex hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich keine Entscheidungsgewalt über ihn habe. Er wird euch wohl folgen, bis ihr ihm sagt es zu lassen.“
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 6:05 am

    Sollte Anna sich so sehr in ihm getäuscht haben? Nun vielleicht.
    "Ihr habt ihn selbst gepflegt? Das ist ... erstaunlich. Sehr schade, das ihr kaum mehr die Zeit dafür findet."
    Sie fand es wirklich sehr schade. Immerhin würde es Victor deutlich angenehmer dar stellen. Nur die Arbeit im Kopf zu haben ... das musste auch für ihn schwer sein. Sicher bräuchte er eine Frau, die sich um die Staatsgeschäfte mit sorgte. Anna hatte bei ihren Eltern stets gesehen, das sie sich zusammen um alles gekümmert haben. Ihr Vater liebte seine Mutter sehr und sie hatten auch Zeit füreinander. Auch Antonia war von ihnen gemeinsam aufgezogen und auch erzogen worden. Zwar hatte sie auch Ammen, aber sie war ihnen nicht ständig übergeben worden. Victors Lächeln war wirklich schön, aber er könnte Lex niemals das Wasser reichen. Victor wollte also, das Lex und Lydia sich verzogen?
    "Fühlt ihr euch unwohl in der Nähe der Beiden? Sir Lex ist meine Leibwache und Lydia, nun sie ist meine Zofe, doch wenn es euch so unangenehm ist ..."
    Sie winkte Lydia heran, die auch gleich kam.
    "Lydia .. sei so gut und zieh dich mit Sir Lex zurück. Es scheint, Sir Victor möchte ein wenig Zeit mit mir allein verbringen."
    Sie betonte nur unterschwellig das Zurückziehen und hoffte, das Lydia verstand, das sie nur ausser Sicht verschwinden sollten. Sie wollte nicht ganz allein mit Victor sein, auch wenn er netter zu sein schien, als es den Anschein machte. Lydia nickte und kehrte zu Lex zurück, während Antonia irhe Aufmerksamkeit wieder auf Victor lenkte.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 6:19 am

    Lex und Lydia beobachteten die beiden und schließlich ward Lydia herangewinkt. Sie nickte und kehrte zu Lex zurück. „Wir sollen außer Sicht bleiben.“ „Oh?“ Lex war überrascht. Schien wohl angenehmer, als gehofft. Nun. Er hatte auf der Reise noch genug Zeit, ihr Herz zu gewinnen. Er hatte plötzlich eine zündede Idee. Als er und Lydia nun ein wenig abseits gingen, um nicht mehr in Sicht zu sein, fragte er sie: „Sagt… Lady Antonia ist schon lange in eurer Obhut, nicht?“ Lydia nickte. „Ja. Ich kümmere mich seit 10 Jahren um sie. Ich war selbst noch sehr Jung damals und wurde ihr als Zofe UND Weggefährtin zur Seite gestellt. Es war damals eine sehr große Ehre für mich. Und ist es heute noch. Wieso?“
    „Ach. Nur so. Ihr wirktet eben sehr vertraut miteinander und ihr versteht ihre Befehle immer aufs Wort, ohne, dass sie was groß dazu sagen müsste.“ Lydia lächelte. Sie war auch stolz auf diese Fähigkeit. Lex wandte sich ihr zu und meinte dann: „Ihr müsst eure Lady ja dann auch sehr gut kennen.“ Jetzt endlich durchschaute sie ihn. Sie war schließlich nicht blöd. Kurz wollte sie loswettern, fing sich aber wieder sofort. Antonia, wollte diesen Mann gerne um sich haben und vielleicht – so die Götter wollten – würde sie sich an ihn binden. Und DIESE Frage zielte ja wohl nur auf eines ab! Er wollte wissen, was ihr gefiel, um ihr eine Freude zu machen! Lydias Augen blitzten. „Ja, Sir Lex. Ich kenne sie in und auswendig.“ Lex nickte. „Gut, gut.“ Er wusste nicht, wie er nun weiter bohren sollte, aber Lydia nahm sich vor, das ein oder andere beifällig fallenzulassen.

    Victor wirkte sichtlich erleichtert, als Antonia sich entschied, ihre Zofe und ihren Leibwächter wegzubeordern. Er schüttelte nur ganz leicht den Kopf und meinte dann: „Danke. Versteht mich bitte nicht falsch, ich fühle mich sehr wohl in eurer Gesellschaft, so dass die anwesenheit dieser beiden wohl kaum zu meinem Unbehagen führen könnte, aber… Nun, euer Leibwächter… Es kam mir vor, als würde sein Blick ständig in meinem Nacken weilen. Sicherlich ist er ein Mann tadellosen Charakters, aber ja: Ihr habt recht. Ein gewisses Unbehagen bereitet er mir doch.“
    Er bot ihr von den Köstlichkeiten an und nahm sich selbst Käse, Trauben und einen Weinkelch, den er ihr hinhielt, um anzustoßen. „Auf einen hoffentlich schönen Aufenthalt für euch, Lady Antonia. Bitte zögert nie, es mich wissen zu lassen, wenn ihr etwas braucht.“ Er hielt gebührenden Abstand von ihr auf der Bank und verhielt sich tadellos.
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 6:29 am

    Auf Lydia war eben Verlass. Was Lex an ging ... er müsste sich doch gar nicht anstrengen. Er war doch eh schon ihr Auserwähler. Victor mochte sehr nett sein, doch da sprang einfach kein Funke über. Es war deutlich, was er von einer Frau zu erwarten schien und Antonia wünschte es ihm auch von Herzen, nur fand sie, das sie selbst nicht die Richtige für ihn war. Auch sie kostete von den Köstlichkeiten. Die Kombination von Käse und Traben war ihr nicht unbekannt. Tatsächlich naschte sie gern davon. Sie stieß mit Victor an. Der Aufenthalt würde sicher angenehm sein, daran zweifelte sie nicht, doch würde sie gewiss nicht einfach so nach geben.
    "Er ist sehr gründlich bei allem, was seine Pflichten betrifft. Das er euch so genau im Auge zu behalten scheint, liegt lediglich an seiner Order, mich zu beschützen."
    mehr wollte sie dazu auch nicht sagen. Schließlich wollte sie sich nicht verraten und Victor so vor den Kopf stoßen. Das diese Reise ohnehin zum scheitern für sämtliche Brautanwärter war, konnten sie nicht ahnen.
    "Erzählt mir doch von euch. Ich würde gern erfahren, wie ihr euch die Zukunft vor stellt. Wie steht ihr zum Volk und zu euren Bediensteten?"
    Fragen die sie zweifelsohne auch den Anderen stellen würde. Schließlich wollte sie den Schein waren und vielleicht würden sich so auch neue Freundschaften ergeben. Am Abend hätte sie Lydia dann doch so einiges zu erzählen.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 6:49 am

    Victor erzählte ihr, dass er und seine Familie immer bestrebt waren ein gerechtes, aber auch strenges Verhältnis zum Volk haben. Verbrecher wurden mit eiserner Hand bestraft.Das Grüne Thal war bekannt dafür, dass der Handel florierte. Das Land lebte von seiner guten Landwirtschaft und den Bauern ging es gut. Victor erzählte ihr, dass ein Land ohne zufriedene Bauern verhungern würde. Der Adel wurde zwar nicht eingeschränkt, aber ein Verbrechen gegen das einfache Volk auch nicht unter den Tisch gekehrt. AN sich wäre Victor von allen Anwärtern vermutlich die beste Partie und als direkter Nachbar zu ihren Eltern auch ein ausgezeichneter Verbündeter.
    Schließlich schloss er seine Ausführungen: „Das Leben und Wohl eines Adeligen liegt in den Händen seiner Bediensteten. Ich wäre ein Narr, wenn ich diese schlecht behandeln würde.“ Getreu nach dem Motto: Geht es den Dienern gut, wird der Herr nichts zu beklagen haben.
    Er lächelte. „Lady Anna, es ist kein Geheimnis, dass ihr und die Dienerschaft eures Vaters in gutem Verhältnis stehen. Ich pflege es ebenso zu halten. Natürlich könnte ich euch anflunkern – was ich nie tun würde – aber falls ihr euch eine eigene Meinung bilden wollt, führe ich euch gern herum.
    Und so wie es der Zufall wollte, schien sich auch in diesem Moment etwas anzubahnen. Ein Diener kam angelaufen. Lex beobachtete ihn genau und war bereit, einzugreifen. Mittels Magie, falls er musste. Doch dazu kam es letztlich gar nicht. „Mylord! Mylord!“ Victor erhob sich schnell und sah den Diener den Weg entlang rennen. „Was ist geschehen?“, fragte er gleich. „Es geht um Karina!“ Victor wartete geduldig, bis der Junge zu Wort kam. „Sie ist bewusstlos und verletzt aufgefunden worden!“ „Wie bitte?!“ Victor schien schockiert. „Erklär mir das, Jacob!“ Der Junge nickte. „Wir wissen nicht was passiert ist. Sie wurde in ihrem Zimmer gefunden. Der Tsich ist umgekippt und eine Vase zerbrochen.“ Victor nickte, wandte sich zu Anna und sagte: „Verzeiht. Ich muss mich darum kümmern.“ Er musterte sie und sah sich dann kurz um. Er erblickte Lex und Lydia, die nun nähergekommen waren. Er nickte Lex einmal ernst zu und dieser kam nun so dicht, um ihn auch verstehen zu können. „Ich muss mich um ein Verbrechen kümmern. Ich denke nicht, dass Lady Anna Zeuge dessen sein möchte.“ Dann fiel ihm wohl etwas auf. „Oder?“ Sie sollte das wohl lieber selbst entscheiden.
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 7:00 am

    Tatsächlich schien Anna sich gründlich in Victor geirrt zu haben, was ihr nun wirklich leid tat. Sie hatte sich so sehr auf Lex fixiert, das sie gar nicht zulassen wollte, das jemand sich Hoffnungen auf eine Ehe mit ihr machen sollte. Tatsächlich fand sie seine Antworten durchaus angemessen, wobei sie natürlich noch immer der Meinung war, ein Todesurteil aus zu sprechen, lag nicht in ihrem Ermessen, sondern sollte doch besser vom Schicksal bestimmt werden. Also den Umständen. Ein jeder hatte seine Zeit, davon war sie überzeugt und es gab gewiss Verbrechen, die man nur mit dem Tod bestrafen sollte, doch empfand Anna den Tod nicht als hohe Strafe, sondern eher als Erlösung. Wer tot war, konnte nichts mehr anstellen, aber auch nichts mehr bereuen. Ein Junge kam angelaufen. Ein Bediensteter. Victor sorgte sich sichtlich um das Mädchen, die Frau, um die es gerade ging. Das er Anna nun in der Obhut von Lex wissen wollte, war eine doch eher typische Reaktion eines Mannes, doch ließ er ihr die Wahl, ob sie mit gehen wollte, oder nicht.
    "Ihr habt recht Victor. Ich stehe unseren Bediensteten Nahe und auch allen Anderen, die sich um mein Wohl sorgen. Ich werde euch begleiten. Vielleicht kann ich helfen, doch würde ich gern Sir Lex bei uns wissen. Vielleicht kann er helfen, dieses Verbrechen auf zu klären."
    Sie wandte sich noch an Lydia.
    "Ich erspare dir den Anblick, wenn es dir lieber ist Lydia. Du kannst uns natürlich begleiten, wenn du möchtest, aber du musst es nicht."
    So eilte sie mit Victor zu dem Zimmer, in der man die Frau gefunden hatte.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 7:19 am

    Natürlich kam Lydia mit ihrer Herrin mit, aber sie verstand durchaus, wieso Anna sie vor die Wahl stellte. Lex nickte einmal und so gingen nun alle dem Jungen nach. Karina lag in einem Bett und hatte bereits einen Verband um den Kopf. Lex schien das Zimmer mit einem einzigen Blick gescannt zu haben und Victor fragte nun, eine Magd, die hier stand: „Sprich! Was hast du gesehen?“ Sie nickte. „Sire. Ich habe Karina hier auf dem Boden gefunden.“ Sie deutete auf einen Blutfleck auf dem Boden der bereits geronnen war. Es war ziemlich viel Blut. „Wir haben Karina sofort verarzten lassen und sie in ein Bett im Nebenzimmer gelegt. Allina ist bei ihr.“ Victor nickte. „Sie ist noch nicht erwacht.“ und Lex stellte in der kurzen Pause, die entstand fest: „Hoffen wir, DASS sie wieder erwacht. Das ist eine ganze Menge Blut. Hat sich ein Heiler um sie gekümmert?“ „Ja, Ser.“ Er nickte. Victor sah Lex nicht an, aber nun fragte er: „Ist hier sonst alles so gelassen worden, wie es war? Gibt es einen Verdächtigen? Wer war zuletzt bei ihr?“ Die Magd schüttelte leicht den Kopf und sagte dann: „Wissen wir nicht.“ Lex kniete sich zu dem Blut. Er sah Victor nun an. „Es ist an den Rändern bereits seit einiger Zeit getrocknet. Es muss etwa 2 Stunden her sein.“ Victor war zwar beeindruckt, dass er das so genau sagen konnte, wollte das aber nun nicht zum Besten geben. „So? Vor zwei Stunden. Dann wissen wir zumindest, wann es passiert ist.“ Lex sah sich im Raum um. „Wer war wohl zuletzt bei ihr?“ Lex trat nun vor Victor und musterte ihn. Er sagte: „Das war wohl ich.“ Victor sah ihn verwirrt an. „Ihr?“
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 7:32 am

    Angesichts der Menge Blut, die sie gefunden hatten, bezweifelte auch Anna, das die junge Frau wieder aufwachen würde. Sie war bestürzt darüber, was hier geschehen war und noch bestürzter, als Lex schließlich sagte, er sei als letzter hier gewesen. Anna vertraute ihm bedingungslos. Nein, er würde der Dame sicher nichts angetan haben.
    "Seid ihr nicht, nachdem ich selbst in meine Gemächer gegangen bin, noch bei Ser Victor gewesen?"
    Sie wollte nun nicht Preis geben, wie sehr sie auf seinen Duft und die frischen Sachen geachtet hatte, als er zurück kam. Abgesehen davon, das sie ohnehin keinen Zweifel daran hegte, das Lex irgendwas damit zu tun haben könnte, könnte ihn das aber auch verdächtig machen. Sie wandte sich nun doch an die andere Bedienstete.
    "Gibt es jemanden, mit dem sie sich vielleicht gestritten hat, oder jemanden, der Ser Victor ins schlechte Licht rücken möchte?"
    Sie wirkte durchaus besorgt. Sowohl um die Frau, die hoffentlich überleben und wieder aufwachen würde, als auch um ihren Beschützer.
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    Beitrag  Lex Di Dez 14, 2021 7:43 am

    Victor sah Lex ein wenig überrumpelt an und Lex wandte sich direkt Anna zu, als sie ihn fragte, wo er gewesen war. „Richtig. Ich war bei Lord Victor und ließ mir dann von Karina meine Gemächer zeigen. Anschließend brachte ich sie hier her. Ich denke, ich war der letzte, der sie sah.“ Er machte eine kurze Pause. „Also zumindest, bevor das hier passiert ist.“
    Victor schüttelte leicht den Kopf. „Ihr… wart das hier nicht, ja?“, fragte er dennoch zur Sicherheit. Lex schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ Victor wirkte erleichtert. Victor sammelte sich und sprach nun mit Anna. „Nun, sicherlich habe auch ich Feinde, aber eigentlich pflege ich diese eben nicht zu mir nach Hause einzuladen.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Im Moment beherberge ich jedoch Gäste, außer euch hier in meinem Heim.“ Lex nickte. „Interessant.“
    Jacob antwortete der Lady: „Mylady unter den Bediensteten gibt es niemanden, der unserem Lord ein Leid antun würde. Er sorgt gut für uns und wir lieben ihn.“ Es klang ehrlich. Victor lächelte verhalten und räusperte sich dann. „Wir werden den Schuldigen finden!“
    „Das sehe ich auch so.“, sagte Lex. „Lasst mich euch helfen Mylord.“ Victor nickte und sah nun wieder zu Anna, der er die Hand reichte. „Kommt! Ich werde die Geste zusammenrufen und sehen, ob es jemandem danach war meine Dienerschaft anzugreifen. Zuvor möchte ich jedoch nach Karina sehen.“ Auch Lex wollte das tun. Er hatte ein wenig Ahnung von Medizin. Also gingen sie ins Nebenzimmer. Etwas Blut drückte durch den Verband. Die Dame neben Karina erhob sich und knickste artig. Victor kniete sich hinab zu Karina. Sie war schön, wenn auch älteren Kalibers. „Oh, Karina… Es tut mir leid.“ Das hier war ungeheuerlich und nachdem er eine Weile dort gekniet hatte, erhob sich Victor und sein Gesicht zeigte blanken Zorn, den er jedoch zu verstecken gesuchte.
    Lex sah ebenfalls nach der Frau. Lia hätte ihr sicherlich helfen können…
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    Beitrag  Lia Di Dez 14, 2021 7:58 am

    Auch Anna war erleichtert, doch hatte sie eh nicht geglaubt, das Lex Karina irgendwas angetan hätte. Er war viel zu rein. Dazu hätte dieFrau schon schlimmes tun müssen und selbst dann war sich Anna nicht sicher, ob Lex wirklich etwas getan hätte. Jakob versicherte, das niemand der Bediensteten etwas gegen Victor hatte, der Antonia gerade immer sympathischer wurde. Offenbar war er ganz anders, als sie es gedacht hatte. Sie musste wohl einsehen, das er auch sehr nervös gewesen war. Anna legte ihre Hand in die Seine und ließ sich mit ins Nebenzimmer führen. Da lag Karina. Blut drückte durch den Verband und Anna sah sichtlich mitleidig aus. Auch sie näherte sich dem Bett, doch hielt sie angemessenen Abstand, denn es ging hier um Victors Bedienstete. Das sah nicht gut aus. Hatten sie denn hier keine fähigeren Heiler? Anna hatte erlebt, wie Lia Lex gesund gepflegt hatte. Sicher wäre sie mit dieser Situation auch wundervoll ausgekommen. Hätte Antonia sich nur nicht gewünscht, das sie die Gruppe s schnell verließ. Eine wirklich fähige Heilkraft war sie ja. Anna sah zu Lex. Ob er seinen Vater rufen konnte, damit er die Frau retten könnte? Sie konnten ja nicht ahnen, das Lia auch gerade hier in der Ortschafft war, um sich um Kranke zu kümmern. Allerdings wäre es fraglich, ob sie hier überhaupt erwünscht wäre. Sie sah zu Lex, hatte die Frage nach seinem Vater schon auf der Zunge, doch war Alram schon beim letzten Mal sehr ungehalten gewesen, als er seinen Sohn hatte retten sollen. Er hatte bestimmt keine Zeit einer einfachen Bediensteten das Leben zu retten.
    "Vielleicht solltet ihr nach einem zweiten Heiler schicken Victor. Die Blutung hätte längst gestillt sein müssen. Was eure Feinde an geht... ihr mögt sie nicht hier her eingeladen haben, doch sie könnten sich eingeschlichen haben. Vielleicht als Gäste ... oder deren Bedienstete. Vielleichtliege ich da aber auch ganz falsch. Am besten geht ihr sehr diskret vor und last nicht direkt die Katze aus dem Sack, wenn ihr sie zusammen ruft."

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