Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Schicksal oder Zufall?

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    Schicksal oder Zufall? - Seite 21 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 12:30 am

    Elariel fing das Mädchen auf und auch die kleine Fee. Sie hatte Mühe dabei, denn auch sie fror sehr. Aideen war zusammen gebrochen und Jin ... Elariel war fest davon überzeugt, Jin schützte sie nicht nur weil es ein Auftrag war. So wie er Aideen an sah, wie er sich um sie sorgte, musste es mehr als das sein. Sie lag zusammengerollt auf seinem Schoß und er schützte sie mit seinem Körper. Raureif machte sich auf seiner Haut breit. Es war ein wirklich Herzzerreißendes Bild, doch auch zu gleich grausam. Als die Kette Risse bildete, wirkte sie direkt einen Schutzzauber um ihre Schützlinge und sich. Nur Aideen und Jin waren davon nicht umgeben, weil sie nicht nahe genug bei ihnen war. 

    Aideen war wieder in dieser Rüstung, doch sie war nicht allein. Sie wurde durch eine andere Person geleitet, die sie selbst nicht kannte, jedoch als freundlich und entschlossen wahr nahm. Sie bekämpfte diese schreckliche Bestie, welche sich ihr entgegen stellte und besiegte sie nach einem harten Kampf. Sie spürte, wie die Kälte wich und sie selbst langsam erwachte. Jemand hielt sie, es war nicht mehr so schrecklich kalt, aber ihre Hände schmerzten furchtbar. Aideen öffnete die Augen. Man hatte ihr die Kapuze ihres Umhangs über gelegt. Sacht drehte sie den Kopf und sah Jins weiße Haare. Er war es, der sie hielt. Vorsichtig bewegte sie sich, drehte sich zu ihm und legte ihm die Arme um den Hals und drückte ihn an sich. Er hatte sie beschützt, mit seinem eigenen Körper. Er war ganz kalt, aber die Kälte selbst war verflogen. Zwei Ketten hatten sie geschafft. Gemeinsam würden sie auch die Anderen Ketten schaffen. Sie ließ von Jin ab und sah die Waldwesen da auf dem Boden liegen. Sie schienen tot zu sein und Aideen bedauerte es sehr. Nicht nur das Jin nun verletzt war, auch noch das diese Wesen ihr Leben hatten lassen müssen, um die kette zu zerstören.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 12:59 am

    Aideen kam zum Glück zu sich. Es geschah nicht sofort, aber nach einigen Augenblicken in denen Jin sie weiter wärmte. Er zitterte selbst immer noch ziemlich und Aideen rührte sich. Sie blickte sich um und schließlich sah sie ihn an. Ihre grünen Augen, die seine roten fixierten. Jins Augen waren nur halb geöffnet und ja, Elariel hatte absolut Recht. Jin sah sie anders an, als zu Beginn der Reise. Er sah sie an, wie jemanden, den er begehrte und doch niemals erreichen konnte. Aber nur einen Moment. Jin saß mit Aideen an einer Säule gelehnt und nun schloss er die Augen und gab letztlich auf. Seine Arme lösten sich und sein Kopf kippte leicht zur Seite. Sein Körper zitterte nicht mal mehr. Von seinen Armen und seinem Rücken lief in dünnen Rinnsalen Blut, die von der zerschnittenen Haut rührten. Die Wunden waren nicht tief oder schwer, aber eben zahlreich und unangenehm.
    Jin atmete zwar, schien nun aber vollkommen weggetreten und schließlich glühte dort wo die Kette war, reines schönes Licht. Das letzte Mal als das geschehen war, hatte es die Verderbnis gereinigt. Was würde dieses Mal geschehen, wenn Jin hier einfach sitzen blieb? Sicher würde es ihn vernichten. Irgendwas mussten sie tun. Angenehme Wärme brach über sie hinein und das Licht schien sich noch zu sammeln.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 1:08 am

    Elariel ließ den Schutz nun langsam fallen, denn die Wärme, die sich ausbreitete, würde ihnen allen sehr gut tun. Sie behielt Cana in ihren Armen. Ein Kind ..., ein Kind das so entschlossen war und doch so naiv. Sie strich ihr das Haar aus dem Gesicht und hielt sie an sich gedrückt, während Aideen Jin umarmte, der inzwischen einfach nicht mehr konnte. 

    Aideen hielt Jin noch einen Moment länger, ehe sie los ließ. Viele kleine Wunden, konnten eben so tödlich sein, wie eine große. Sie müsste ihn verarzten, doch erst müsste sie sehen, wie sie ihn vor dem Licht schützen könnte. Würde Celestria zulassen, das der Beschützer ihrer Retterin durch ihr Licht getötet werden würde? Aideen durfte das Risiko nicht eingehen, also tat sie etwas, was sie unter normalen Umständen niemals tun würde. Sie wickelte ihren Umhang und auch Jins Umhang um ihn herum, nahm ein paar Samen aus ihrer Tasche, legte sie um Jin herum und ließ sie wachsen. Sie wuchsen schnell und legten sich wie ein Cocon um Jins Körper, so das er vor allen Einflüssen ausserhalb geschützt wäre. Anschließend kniete Aideen sich vor das Licht und schien es um etwas zu bitten. Natürlich konnte keiner der Anwesenden es wissen, doch Aideen bat das Licht darum, Jin nicht zu töten, sondern die Verderbnis auf zu halten, sie ihm ganz zu nehmen, wenn es möglich wäre. Sie hoffte verzweifelt darauf, Celestrias Licht würde ihrer Bitte nach kommen.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 1:23 am

    Celestrias Licht pulsierte einmal und Aideen kniete sich hinab um zu beten, nachdem sie Jin so gut es ging geschützt hatte. Kurz glaubte sie, etwas streife ihre Wange und als sie aufsah, glaubte sie ein Schemen zu sehen. Nur ganz kurz. Das Licht explodierte und erstrahlte und traf auf den Kokon, aber als es dort auftraf gab es ein Klirren, wie zersplitterndes Glas und sah es nicht aus, als würde der Kokkon die Wellen des Lichtes aktiv abwehren? Alle anderen jedenfalls spürten die heilsame Wirkung des Lichtes und die wohlige Wärme. Sie erfüllte sie alle mit neuer Energie und auch die toten Waldwesen schienen wieder zu erwachen. Celestrias Macht schien unergründlich und rein.
    Dann war es vorbei. Die Waldwesen sahen aus, wie Humanoide, aber sie waren über und über mit Blättern geschmückt und auch ihre Haut sah aus wie Laub aus den schwarzen Knopfaugen herausstachen. Einige hatten Blattförmige Flügel und andere Pilzartige Hüte anstatt feinen grasigen Haars. Sie waren nicht viel größer als Cana und schienen zuerst erstaunt. Dann sahen sie, dass die Kette und die Kälte verschwunden war und wo einst die Kette gewesen war, stand nun wieder ein wundersamer weißer Baum mit schwarzen Blättern. Die Farbe der Blätter war jedoch nichts Schlechtes, wie es schien. Die Waldwesen gingen auf ihre Knie und beteten den Baum an, welcher ihnen wohl heilig war.
    Aideen jedoch hatte erst mal nur Augen für ihren Beschützer. Sie ließ die Pflanzen in ihre Form zurückkehren und blätterte Jin aus der Decke. Er sah so friedlich aus, wenn er schlief. Sein Gesicht war entspannt und auch wenn es unschöne Umstände waren, wieso er schlief, so sah er wirklich aus, wie ein Engel. Er war blass, aber das Licht hatte ihm ganz offensichtlich nicht noch mehr Schaden zugefügt. Seine Lippen waren noch immer blau, aber sicherlich würde die Wärme hier ihn langsam wieder auftauen.

    Eines der Waldwesen sah sich nun wieder zu den Fremden um und sagte etwas in der Sprache des Waldvolkes. Die wenigsten Elfen konnten diese noch verstehen. „Seht Brüder und Schwestern! Fremde! Vertreibt sie!“ Doch eine andere kleine Gestalt legte ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Sie hatte einen großen Blütenkelch wie eine Art Krone auf und sagte: „Siehst du nicht, dass SIE es waren, die uns gerettet haben?“ Dann sah sie überrascht aus und schlug die Hände vor dem vermeintlichen Mund zusammen. „Oh nein! Jin!“ Sie eilte zu ihm hin und andere eilten ihr nach und richteten ihre Piken auf Aideen, damit sie nicht zu nahe käme.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 1:37 am

    Aideen spürte diese sanfte Berührung und glaubte, emanden in diesem schönen Licht sehen zu können. Als alles vorbei war, wollte sie nur nach Jin sehen. Er war so kalt gewesen und es ging ihm überhaupt nicht gut. So wie er da lag, würde man niemals glauben, das er ein Mörder war. Eher würde man ihn für einen Engel halten. So wunderschön. Sacht legte Aideen den Umhang wieder um ihn herum. Sie hörte die Waldwesen sprechen und sah sich gleich nach ihnen um. Es kam ihr vor, als sei es eine Sprache, die sie mit der Muttermilch aufgenommen hatte. Aideen nahm ihnen nicht übel, das sie so misstrauisch waren. Sie blieb still neben Jin sitzen, als die Piken auf sie gerichtet wurden. Solange sie nicht versuchen würden, ihm zu schaden, wäre alles in Ordnung. Behutsam hob sie allerdings die Sämlinge wieder auf und steckte sie wieder zurück in ihre kleine Tasche. 

    Elariel war erstaunt. Sie hatte nicht glauben können, was eben geschehen war. Aideen war offensichtlich wirklich vom Licht gesegnet. Sie hatte es sogar geschafft, Jin in einen schützenden Cocon zu packen. Der Baum, der nun dort stand, war wunderschön, wenn gleich seine Blätter schwarz waren. Elariel hatte von ihm gehört. Sie wusste, das es noch einen weiteren gab, dessen Blätter allerdings die Farbe frischen Blutes haben sollte. Waren sie hier auf ein Volk gestoßen, welches schon als Ausgestorben galt? Als verschollen in der Zeit? Sie erkannte die Sprache wieder, doch hatte sie diese eben so für Tod gehalten. Gelernt hatte sie sie noch, als sie sich zur Magierin ausbilden ließ. Damals hatte ihr Meister ihr diese Sprache gezeigt. Er hatte gesagt, die Elfen würden verlernen sie zu sprechen, weil sie sie nicht interessierte, aber gerade deshalb, weil sie diese Sprache erhalten wollte, hatte sie sie gelernt. Allerdings musste sie nun fest stellen, das einige Worte ein bisschen anders ausgesprochen wurden. Scheinbar war die Dryade, wie Elariel sie gedanklich in Ermangelung eines besseren Ausdrucks nannte, mit der Blume Diejenige, die hier das Sagen hatte. Sie eilte auf Jin zu, während alle andren Aideen mit Piken bedrohten.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 1:51 am

    Die zarte Gestalt des Wesens kniete neben Jin und legte ihre blätterbewährte Hand auf seine Brust. Kurz zuckte sie zurück und die anderen schienen auch zu erschrecken, als sie nun den Blick hob. Sie sah zu Aideen, die demütig dort kniete, Jin aber im Auge behielt, damit sie ihm nichts antaten. „Ihr… habt uns gerettet.“ Sie sagte es in der gemeinen Zunge und es klang ein wenig gebrochen. Cana war auch vorsichtig aufgestanden traute sich aber nicht näher heran. Luxia hingegen flog zu Aideen und das schien die Waldwesen zu erstaunen. Luxia sagte: „Er gehört zu uns.“
    „Er ist verdorben.“, stellte die Waldfrau traurig fest. Aber es schien, als würde sie nach mehr suchen. Schließlich lehnte sie sich nach vorne und eine einzelne Träne tropfte aus ihrem Auge ihre Wange hinab in ihre Hand. Sie streckte diese an Jins Lippen und der Tropfen versank zwischen diesen. Jin blieb trotzdem weiterhin ruhig, während nun immer mehr Waldwesen zu ihm kamen und sich gemeinschaftlich auf ihn legten. Sie wogen so gut wie nichts und schließlich. Hörte man ein erschrockenes und irgendwie ersticktes Geräusch und teils wurden die Wesen herabgeschupst, als Jin sich erschrocken aufrichtete. Er krabbelte dabei etwas zurück und sein Gesicht war unbezahlbar. Die Person mit dem Blütenkelch lachte leise und zufrieden und die anderen Wesen blieben vor ihm knien.
    Jin spürte wirklich JEDEN Muskel, aber ihm war nicht mehr kalt und die Splitterwunden schienen auch verschlossen zu sein. Er betrachtete die Meute vor ihm und dann Aideen, die wohlauf war. Welch ein Glück. Seine Arme, mit denen er sich nach hinten abstützte zitterten leicht und er ließ sich auf den Rücken sinken. Er schwieg kurz und dann fing er an zu lächeln. Oh, er sah glücklich aus. Seine Augen waren geschlossen und sein schönes weißes Haar umrahmte sein Gesicht.
    „Willkommen zurück.“, sagte die Waldfrau und sagte nun zu Elariel, Luxia, Aideen und Cana: „Und seid auch ihr herzlich willkommen, Freunde von Jin.“ Freunde… Jin hörte es und wo er es sonst abstritt… er war nur froh, dass es allen gut ging.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 2:05 am

    Aideen hielt die Hand auf, damit Luxia sich auf sie setzen konnte. Es war inzwischen schön warm und gar nicht mehr kalt. Ja, Jin wurde verdorben und die Worte der Waldfrau betrübten Aideen erneut. Sie nickte auf ihre Worte hin. Luxia mischte sich gleich ein. Sie hatte ja nicht wissen können, das diese Waldwesen Jin kannten. Auch Aideen überraschte es ein wenig, obwohl Jin ja bereits gesagt hatte, das hier Waldwesen leben. Elariel fand das ganze wohl am erstaunlichsten.Sie sprachen sogar in der Gemeinsprache, was einiges erleichtern könnte.Sie kam nun langsam zu ihnen, als sie sich alle über Jin legten. Sie hatte so etwas noch nie gesehen und auch Aideen war sich sicher, solche Wesen nie gesehen zu haben. Sie mussten mit den Geistern des Waldes im Bunde stehen. Aideen lächelte glücklich, als Jin wieder zu sich kam. Wie er nun da lag und lächelte ... es machte sie glücklich ihn so zu sehen. Elariel hatte ihn noch nie lächeln sehen, aber sie empfand sein Lächeln durchaus als sehr schön. Offenbar vertraute er diesen Wesen. 
    "Er ... hat uns her geführt ... damit sie die Kette brechen kann," 
    erklärte sie zögernd. Sie fand es sehr schön von diesen Wesen willkommen geheißen zu werden, war sich aber nicht sicher, wie sie damit umgehen sollte. Aideen dagegen legte ihre Hand auf die Brust und verneigte sich vor den Wesen. Es war eben ihre Art sich zu bedanken. Jins Wunden waren geschlossen. Die Träne der Waldfrau hatten offenbar die heilenden Kräfte der Pflanzen, die sie umgaben. Dieser teil des Waldes durfte nicht von den Menschen gefunden werden. Es war wie mit ihrem Hain. Sie würde auch dort niemals Menschen, oder gar anderen Wesen Zutritt gewähren. Einzig Jin war es bisher vergönnt gewesen, dort hin zu gelangen.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 2:24 am

    Jin wollte sich erst mal ausruhen. Er hatte den Muskelkater seines Lebens und drehte den Kopf zur Seite, als sich die Anführerin neben seinen Kopf kniete. „Ich hoffte unser nächstes Wiedersehen wäre von schönerem Anliegen.“ Jin richtete sich halb auf und stützte sich auf die Ellenbogen. „Ich auch…“ Sie legte ihre Hand an seine Wange und Jin schloss die Augen kurz. Dann setzte er sich mühsam auf und die Wesen halfen ihm dabei.
    „Ich bin Lanastea. Ich bin die Hüterin des Herzens des Waldes. Ihr habt mein Volk und meine Heimat gerettet, wie kann ich euch nur jemals danken?“ Doch Aideen erwartete wie immer keinen Dank. Lanastea hatte jedoch durchaus bemerkt, dass die Natur mit Aideen im Bunde und umgekehrt war und so stand sie wie der auf und überreichte ihr einen einzelnen Samen. „Ich bin sicher, ihr werdet ihn zum blühen bringen.“ Cana versteckte sich immer noch etwas bei Elariel und schließlich fragte sie leise: „Woher kennt ihr ihn denn?“
    Jin senkte den Blick wieder und Lanastea lächelte wieder. Sie sagte: „Jin hat mich einst vor dem Verderben und dem Tode bewahrt.“ Luxia sah fragend zu ihm herab. „Hat er das?“ Jin schien sich nicht äußern zu wollen. „Ja. Zum Dank, hätte mein Volk ihn beinahe umgebracht.“ Jin lief eine Gänsehaut den Rücken hinab.
    „Aber … letztlich haben wir das Missverständnis aufgeklärt und haben Freundschaft mit ihm geschlossen. ER hat uns die gemeine Zunge beigebracht.“
    „Ihr habt mich gefangen gehalten und erst 10 Jahre später wieder freigelassen.“, sagte er nun unzufrieden, aber sie lachte nur: „Blätterspalterei. Du hast dich hier doch wohl gefühlt.“ Jin schwieg dazu und schließlich sagte er irgendwie leicht entrückt: „Ja…“ Er hatte das Grün in der Welt schon immer als sehr schön empfunden.
    „Ruht euch aus von eurer guten und schweren tat. Ich werde euch die Ruhe ermöglichen.“ Sie drehte sich einmal um sich selbst und von ihr flogen Blütenblätterartige Geistererscheinungen davon. Sie verteilten sich in der ganzen Einrichtung und das gesamte Labyrinth schien sich wieder zu verschieben. Fallen wurden entfernt und wo es bis jetzt dunkel und kalt war wurde es wieder hell und warm. Wände fuhren in den Boden und der Palast ähnelte nun wieder einem Elfenpalast mit hohen Torbögen kaum Wänden und Pflanzen, die als Einrichtung und Möbel dienten. Die Magie dieses Ortes und dieser Wesen war atemberaubend. Erstaunlich, dass sie die Dunkelheit nicht hatten bekämpfen können.
    Sie wurden direkt nach nebenan geführt, wo sie sich nun auch ausruhen konnten, aber die Königin blieb noch einen Moment bei ihnen, um Fragen zu beantworten. Außerdem freute sie sich Jin zu sehen, wie es schien. Luxia hatte misstrauisch eine Braue emporgezogen.
    Sie konnte es irgendwie kaum fassen. Überall, wo sie mit Jin hinkamen, schien es jemanden zu geben, der ihn wirklich liebte. WIE also konnte er selbst so ein Flegel sein? Das war doch nicht normal. Sie fragte sich, was als nächstes Geschah? Das nächste Mal trafen sie bestimmt auf eine Meerjungfrau, die ihn geküsst und wieder gehen gelassen hatte… Wie konnte so ein Kotzbrocken, so eine Wirkung auf andere haben? Sie flirrte zu ihm und musterte ihn. Er sah sie nur an und fragte: „Was?“
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 2:33 am

    Aideen würde sicher nichts lieber tun, als sich einmal richtig aus zu ruhen, zumal dieses Tal ja auch sehr ihrem Heim ähnelte. Alles was sie brauchte, gaben ihr die Pflanzen,. Sie lebte in einem alten Baum, der Seinerseits den Platz in sich für sie geschaffen hatte. Aus seinen Sprösslingen bestanden Tische, Stühle und alles, was man brauchte. Sogar das bett, in dem sie sonst schlief. Genau das war es, was Aideen hier vor fand. Alles war wie bei ihr zuhause, nur das diese Wesen hier lebten und sie allein war. 

    Alle folgten der Königin. Es war wirklich wunderschön hier. Elariel wartete, bis sich alle irgendwo zum ausruhen nieder gelassen hatten, ehe sie sich selbst auch einen Platz suchte. Noch setzte sie sich jedoch nicht, sondern betrachtete die Königin, die da stand. 
    "Wie kam es dazu, das diese kette hier verankert wurde? Und wie lange ist das schon her?"
    Sie fand diese Wesen sehr freundlich, auch wenn sie Jin so lange hier behalten hatten, das sie seine Sprache lernen konnten.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 2:49 am

    Die Königin wendete sich Elariel zu und sagte auf ihre Frage: „Unglücklicherweise kann ich euch nicht sagen wann. Unsere Zeitrechnung ist eine andere, als die eure und soweit ich es beurteilen kann, waren wir tot. Wir wissen nicht, wie lange das so war.“ Sie setzte sich zu Jin, der sich schon ins Bett gelegt hatte und auf dem Bauch lag. Sie strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, was er auch zuließ und strich ihm dann über den Rücken, wo sie sanft irgendetwas öliges hinterließ, was die Wunden heilen würde.
    „Wie es dazu kam…“ Sie sah in die Runde. Cana kochte vor Eifersucht und die Waldfrau schien das nicht zu interessieren. „Es war ein ganz normaler Tag, als plötzlich dunkle Wesen den Palast erstürmten. Sie waren aus dem Nichts aufgetaucht und die Wilde Jagd galoppierte über den Himmel. Alles gefror zu Eis und die Kette erschien, als hätte sie ihren Weg lange im Voraus geplant. Sie verankerte sich als geisterhafte Erscheinung und das letzte was wir sahen, waren die wabernden Nebel, die uns getötet haben.“ Jin sah sie einfach nur an und schließlich sagte er leise: „Eine Kette… An so einem Ort. Wie kann er es wagen…“ Er meinte natürlich den Scharlachroten König und nun fragte Lanastea: „Was ist das überhaupt für eine Kette?“
    „Sie hält Celestria gefangen und wir sollen sie befreien.“, antwortete Luxia und sie nickte. „Das erklärt einiges.“ Sie sah zu Jin und schien ihn zu bedauern. „Die Verderbnis in dir breitet sich nicht aus. Wieso nicht?“ Jin schloss die Augen und Lanastea kicherte. Das machte er immer, wenn er über etwas nicht reden wollte. „Hast du dich letztlich doch mit Luthien vertragen?“ Jin wendete den Kopf nun sogar zur Wand, was unglaublich niedlich wirkte, wie Cana fand und Lanastea lachte nun glockenklar.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 3:02 am

    Auch Aideen lag schon. Sie verspürte zwar ein kleines Stechen in ihrem Herzen, als sich die Waldfrau so um Jin kümmerte, aber sie war ihr sehr dankbar, das sie ihre Kräfte nutzte, um Jin zu heilen. Jin gab sich wie immer. Sie wusste genau, was Lanastea meinte, als sie Jin so betrachtete. Er wusste manchmal einfach nicht, wie er sich sonst verhalten sollte. Zumindest glaubte sie das und so benahm er sich immer ungewollt wirklich niedlich. 

    Elarielblieb auch weiterhin stehen. Es war unhöflich sich vor einer Königin zu setzen und mit ihr zu reden. 
    "Dann muss es schon sehr lang her sein. Und der Baum dort unten? Er hat schwarze Blätter. Steht er im Zusammenhang mit dem weißen Baum, dessen Blätter so rot wie frisches Blut sind? Seid ihr ... ihr seht aus, als stammt ihr alle von Pflanzen ab. Seid ihr fleischgewordene Naturgeister?"
    Sie störte sich nicht an Jin oder die Anderen. Im Moment war ihre Neugier geweckt. Das Tal hier, dieses Volk, die Umstände all das war so interessant. Es war direkt niedlich mit an zu sehen, wie kindlich ihre Neugierde sein konnte. 
    "Verzeiht meine Neugierde, aber ich habe bisher eure Sprache für die eines alten Elfenvolkes gehalten. Seid ihr mit ihnen verwand, oder mit den Dryaden?"
    Im Moment schien sie viel zu aufgeregt, um zu schlafen.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 3:15 am

    Lanastea sah zu Elariel, aus der es nun förmlich heraussprudelte. „Wer weiß?“ Sie lächelte aber. „Das ist als würde ich euch fragen, woher ihr stammt. Oder woher die Menschen kamen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. Wir stammen von nichts ab und nichts stammt von uns.“ Irgendwie war die Frage auch komisch. „Der Baum in unserem Allerheiligsten war schon immer. Und so er nicht vernichtet wird, wir er auch immer sein. Es gibt so viele heilige Bäume in der Welt, auch solche mit roten Blättern, aber wob sie verwand sind? Wir alle sind miteinander irgendwie irgendwo verwurzelt.“
    Sie wusste nicht, was sie sonst dazu sagen sollte. Luxia setzte sich auf die Seite von Jins Kopf, die von den anderen abgewandt war und sah ihm in die Augen. Irgendwie sah er anders aus als sonst. Es war ein Bedauern in seinem Blick, den sie sonst nicht gekannt hatte. „Was ist?“, fragte sie ganz leise und Jin schloss die Augen. „Nichts.“ Na klar. So wie er nichts sagte, konnte es nicht nichts sein.
    „Unsere Sprache ist die Sprache des Waldes. Früher schon sprachen alle Waldbewohner sie. Woher sie kommt ist ungewiss. Sie war schon immer da.“
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 3:27 am

    Elariel gab sich mit diesen Antworten zufrieden. Sie würde nicht mehr aus der Königen raus bekommen können. Sie fühlte sich wie ein leerer Kelch, der gefüllt werden wollte, doch leider gab es nur wenig, mit dem man ihn füllen konnte, also musste sie sich damit zufrieden geben. 
    "Habt Dank für eure Antworten. Ich denke es wird Zeit, euer freundliches Angebot an zu nehmen."
    Auch sie legte sich nun hin. Wo kein weiteres Wissen mehr war, oder zumindest geborgen werden konnte, sollte man es ruhen lassen, bis es sich entweder von selbst zu Tage förderte, oder eben für immer ein Geheimnis blieb. 

    Aideen strich sanft über die Blätter der Liege, auf der sie lag. Die Königin hatte ihr einen Samen geschenkt, den sie in ihrem Heim zum erblühen bringen würde. Sie hatte der Königin auf ihre unnachahmliche Weise gedankt und sie sehr glücklich angelächelt. Es war, als könne man Aideen keine größere Freude machen. Hier fühlte sie sich wohl, wie schon in anderen Wäldern, aber dies hier, war wie Zuhause. Sie würde diesen Ort schon sehr bald verlassen müssen, um den nächsten Ort zu finden, an dem sie eine weitere Kette zerstören musste. Mit der Hilfe ihrer Freunde, würde sie es sicher schaffen. Die Königin hatte bemerkt, das die Verderbnis in Jin nicht weiter fort schritt. Das war gut, wie sie glaubte und hoffte. Vielleicht gab es doch noch eine Möglichkeit, Jin zu retten.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 3:51 am

    Sie alle konnten jedenfalls einen geruhsamen und erholsamen Schlaf verbringen. Es wurde auch niemand geweckt aber irgendwann machte Cana in ihrer Liege Faxen mit Luxia. Sie kicherten sehr leise und spielten irgendwie Fangen, wobei Cana liegen blieb und Luxia umherschwirrte. Der Feenstaub kitzelte Cana und sie nieste, weshalb nun Jin auffuhr und die beiden zusammenstauchte: „Ist jetzt mal gut?! Wenn ihr Fangen spielen wollt, macht das draußen!“, fauchte er. Dann ließ er sich mit Schwung zurück ins „Bett“ fallen und zog sich die Laubdecke demonstrativ über den Kopf. Erst sahen Cana und Luxia ganz verdattert zu ihm, aber dann lachten sie und verließen schleunigst das Zimmer. Jin entspannte leicht und versuchte weiterzuschlafen. Alleine die Tatsache, dass er einfach weiter schlafen wollte und sich überhaupt keine Sorgen zu machen schien, wies darauf hin, dass er sich hier SEEEEHHHHR wohl fühlte. Es musste einen Grund gegeben haben, warum er nach zehn Jahren in denen er sich zweifelsfrei hier hätte „herausmorden“ können, einfach gegangen war. Diese Wesen hätten ihn doch nicht wirklich gefangen halten können. Wenn er gewollt hätte, wäre er sicher entkommen, warum also erst nach 10 Jahren?
    Luxia und Cana tobten durch das Allerheiligste, als gehöre es ihnen, aber die Waldwesen, die hier zugegen waren und ein wenig aufräumten störte das scheinbar nicht. Sie erfreuten sich viel mehr an der Ausgelassenheit des Lebens. Einige Kinder, die nun deutlich kleiner als Cana waren gesellten sich dazu und so spielten sie nun ausgelassen.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 4:29 am

    Jins aufmucken, ließ auch Elariel auf fahren. Sie konnte ohnehin nicht wirklich schlafen und so verließ auch sie das Zimmer. Sie war noch viel zu aufgeregt von den ganzen Eindrücken hier. Das alles musste sie erst mal wirken lassen. Es war so schön und sie hätte das alles gern Luthien gezeigt, der es sicher auch geliebt hätte. Elariel lief durch die Gänge, betrachtete die wunderschönen Bögen, die scheinbar aus dem Boden gewachsen waren und all das, was es hier sonst zu bestaunen gab. Sie konnte das Lachen Canas hören und das der anderen Kinder, die hier lebten. Es war so schön. Wie konnte man das nicht genießen? Hier fühlte sich Elariel auch sehr wohl. Es war ein Ort, den man freiwillig nicht verlassen wollte. Vielleicht wollte Jin deshalb damals hier nicht fort? Vielleicht könnte die Königin ihr diese Fragen auch noch beantworten, wenn sie sie denn finden würde. 

    Aideen öffnete erschrocken die Augen. Was musste er denn nun wieder so hoch gehen? Cana war ein Kind und eben noch verspielt. Sie hatte doch genug durch gemacht. Warum sollte sie jetzt still sein? Nachdem Elariel nun auch das Zimmer verlassen hatte, stand Aideen auf, ging zu Jin rüber und setzte sich einfach auf sein Bett. Er hatte die Decke über seinen Kopf gezogen. Schmollte er etwa? Aideen strich ihm sanft über das Haar, welches da noch raus schaute. Sie hätte ihm so gern einige Fragen gestellt, doch das sie nicht sprechen konnte, machte es fast unmöglich.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 5:07 am

    Als Jin bemerkte, dass nun auch Elariel den Raum verließ entspannte er ein wenig. Er musste die anderen beiden auch geweckt haben, oder? Wie hatten sie so fest schlafen können? Aideen stand auch auf. Er konnte sie immer erkennen, ganz gleich wo. Er vernahm ihren Duft, durch die Decke, hörte ihre sanften Schritte ebenfalls. Sie war so rein und wundervoll. Jin traute sich kaum, sich zu dicht bei ihr aufzuhalten, außer er beschützte sie. Sie wäre am Vortag beinahe erfroren. Und er auch. Warum ging es den anderen eigentlich so gut und ihm… nun ihm eben nicht?
    All seine Gedanken gerieten jedoch in Stillstand, als er plötzlich ihre sanften Finger auf seinen Haaren spürte. Was machte sie denn? Er bekam eine Gänsehaut und nach einigem Zögern nahm er die Decke wieder runter. Was wollte sie denn? Doch hoffentlich nicht nur hier sitzen und ihn streicheln. A) hatte er das gar nicht verdient und B) war das doch schon sehr ungewöhnlich und peinlich oder?
    Jin sah ihr in die Augen und wusste nicht, was er sagen sollte. Außer: „Was… ist denn?“

    Draußen bei den anderen kam auch gerade die Königin zurück und brachte eine Kanne mit irgendeinem Saft, mit dem sie nun den Baum goss. Vielleicht auch etwas Heilung für ihn? Sie lächelte über die Kinder und nickte Elariel zur Begrüßung zu.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 21 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 5:16 am

    Aideen lächelte. Sie mochte Jin sehr. Er hatte sie nun mehrfach beschützt und sie hatte nicht das Gefühl, das er es tat, weil er musste. Sie legte sanft ihre Hand an seine Wange, streichelte sie sanft und sah dann nach draußen. Wie sollte sie ihm sagen, was sie fühlte? Wie sie sich fühlte und wie schön es hier war .... wie schön es war, das es ihm gut ging. Dann löste sich ihre Hand von seiner Wange und wies auf alles um sie herum. Sie warf ihre Arme hoch, als würde eine Fontäne aus ihren Händen sprühen können um zu zeigen, wie schön sie das alles fand. Sie sah ihn an, zeigte auf ihn, ließ zwei Finger über seine Decke wandern und zuckte mit den Schultern. Auch sie verstand nicht, warum er gegangen war. 

    Elariel betrachtete den Baum, den die Königin eben goss. Sie kannte Jin schon länger und würde sicher in der zeit etwas mehr über ihn erfahren haben. Elariel gesellte sich zur Königin. 
    "Euer Majestät,"
    begrüsste sie sie höflich, wie es am Hofe eben üblich war. Ihre Manieren waren diesbezüglich tadellos. 
    "Jin war also zehn Jahre bei euch? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ihr ihn 10 Jahre in eurer Gewalt habt halten können."
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 21 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 5:41 am

    Jin spürte ihre Hand an seiner Wange und es behagte ihm nicht, sie sah aus dem Fenster und eben wollte er ihre Hand wegnehmen, als sie auch schon selbst anfing zu gestikulieren. Er verstand durchaus, was sie sagen wollte. Es WAR hier wunderschön ja. Nicht umsonst war er hiergeblieben. Er hätte jederzeit fliehen können. Er hätte auch sicher irgendwie durch das Tunnelsystem herausgefunden… Aber er war nicht gegangen, weil er es einfach nicht gewollt hatte. Bis zu jenem Tag.
    Er senkte den Blick und seine Brauen zogen sich zusammen. Schließlich sagte er: „Das alles hier… es passt nicht zu mir.“ Etwas vage nicht? Er setzte sich nun auf. Sein Rücken sah gut aus. Jin hockte sich auf seinem Bett im Schneidersitz vor Aideen und musterte. „Das hier ist deine Welt, nicht meine…“ Es klang bedauernd, aber unumstößlich.

    Die Königin nickte erneut, als sie sie begrüßte und wünschte Elariel einen guten Morgen. Sie lauschte ihr und sah zu dem Zimmer, wo er vermutlich noch schlief. Sie sagte nun: „Er hat eine so sanfte Seele und doch ist sie so zerrissen.“ Sie sah bedauernd aus. „Zuerst hielten meine Brüder und Schwestern ihn mit Gewalt fest, weil sie glaubten, er habe mich angriffen. Doch als ich alles aufgeklärt hatte, behielt ich ihn erst hier, weil ich seinen Körper heilen wollte. Er ließ das zu. Dann bat ich ihn zu bleiben, weil ich seine Seele retten wollte. Jin hätte jederzeit gehen können, aber er nutzte meine erfundene Ausrede, um zu bleiben.“ Sie lächelte. „Der Weg aus dem Tal ist ein Labyrinth und nur, wenn man weiß, wo man hin muss, findet man hinaus oder hinein.“ Sie sah zu Elariel zurück. „Eines Tages ging er einfach. Er bat mich, ihn hinauszubringen. Als ich es getan hatte, schenkte er mir Abschiedsworte, die ehrlicher nicht hätten sein können. Er sagte mir: ‚Ich wäre gerne bei euch gestorben…‘. Erst schockierte es mich, das zu hören, aber erst viele Jahre später, erkannte ich den Sinn dahinter.“ Sie sah zurück zu ihrem Baum und dann zum Zimmer. „Gebt auf ihn acht. Auch wenn er es nicht glauben mag. Seine Seele ist rein. Auch wenn er viele getötet hat, so hat er sich nur verirrt. Er ist kein schlechtes Wesen. Sonst hätte der Baum ihn damals nicht gerettet…“
    Cana rannte lachend vorbei und Luxia jagte sie scheinbar gerade.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 6:19 am

    Aideen sah Jin an, lauschte seinen Worten. Trauer umfasste ihr Herz. Was er da sagte, stimmte doch gar nicht. Sie zeigte erneut auf die ganze Umgebung, dann auf sich selbst. Ja, das hier war eine Welt für sie. Dann wies sie wieder auf ihn. Er liebte es hier und sie sah doch, wie glücklich er hier war. Er gehörte genau in diese Welt, nicht in die von Finsternis durchströmte Welt der Dunkelelfen. Auch wenn er dort geboren war, so hatte er doch eine Seele, die die Natur liebte. Aideen hatte es schon lange gemerkt. Das Einhorn allein war doch schon Beweis genug. Warum verstand er das nicht? War er denn so sehr davon überzeugt, das er es nicht wert war, auch mal glücklich zu sein? Erneut zeigte sie auf all das hier und schließlich auf sein Herz. SIE war davon überzeugt, das er glücklich sein durfte. Sie wies auf ihn und sich, sah ihn fragend an, während ihre Finger erneut über die Decke wanderten, zeigte dann auf den Boden hier und machte eine Geste, die anzeigen sollte, das sie eine Kette zerrissen hatte. Würde er mit ihr hier her zurück gehen, wenn sie es geschafft hatten? Vielleicht nicht um gemeinsam hier zu leben, aber Aideen wollte Jin doch glücklich sehen und machen. 

    Elariel lauschte den Worten der Königin. So war das also gewesen. Ein Dunkelelf, der bescheiden war und nicht erkannte, was er wirklich wert war. Sie nickte verstehend. 
    "Das er eine reine Seele hat, zeigte sich schon in unseren Wäldern. Er hat ein Einhorn beschützt und es duldete ihn in ihrer Nähe. Auch Aideen, die Elfe, die er beschützt, scheint zu wissen, wie es um ihn steht. Sie sorgt sich sehr um ihn. Selbst als Luthien ihn gefangen genommen hatte, tat sie alles, um ihm zu helfen. Vielleicht kann SIE seine Seele heilen."
    Inzwischen wünschte sich Elariel das sogar.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 11:20 am

    Jin betrachtete Aideens Ausführungen. Erst widersprach sie ihm wohl und dann gestikulierte sie vorsichtiger, so als wolle sie vorsichtiger fragen. Jin senkte den Blick nun und er glaubte zu verstehen, was sie wissen wollte. Sie wollte wissen, ob er nicht wieder hier herkam. Vielleicht sogar mit ihr? Vielleicht wollte sie auch fragen, ob er auf Wanderschaft gehen wollte. Er würde ihr aber auf alles eine Antwort geben, denn die stand für ihn fest. „Wenn das alles vorbei ist, wenn Celestria mir meinen Wunsch erfüllt hat. Werden sich unsere Wege trennen.“ Er wollte nicht in Gesellschaft sein. Er würde aber auch nicht in sein altes Leben zurück kehren können.
    „Wenn das alles vorbei ist, werde ich ins Dunkelreich zurückkehren. Ein Ort, der für dich nicht in Frage kommt.“ Er hatte sein Wort gegeben. Und zwar nicht nur Luthien, sondern auch seinem Bruder, der möglicher Weise eh schon tot war. Jin sah aus dem Fenster. Er würde das Grün der Welt vermissen.
    „Aideen…“ Doch es kam nichts weiter. Es war ihm zuwieder sie zu enttäuschen, aber es ging nun einmal nicht anders.

    Die Königin lächelte und sagte dann leise: „Ja… vielleicht kann sie das. Ich hoffe es.“ Das tat sie wirklich. Cana und Luxia kamen zu den beiden und Cana war ganz außer Atem. Sie fragte überschwänglich: „Dürfen wir noch eine Wiele hier bleiben? Es ist so schön hier!“
    „Von mir aus gerne.“, antwortete sie und lachte leicht auf.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 11:31 am

    Aideens lächeln erlosch. Sie senkte das Haupt. Ja, er hatte recht. Er hatte ein Versprechen gegeben und sie könnte ihn nicht begleiten. Sacht nickte sie auf seine Worte hin. Sie verstand es wirklich, aber es war schon schwer, ihn wieder ziehen zu lassen. Als sie ihn wieder an sah, hatte sie Tränen in den Augen, aber sie lächelte. Sie legte ihre Hände an seine Wangen und küsste ihn, dieses Mal aber direkt auf die Lippen. Es war ein kurzer freundschaftlicher Kuss. Er sollte wissen, dass sie ihm nicht böse war und das sie es verstand. Sie wusste, in seiner heimat hatte sie nichts verloren. Dort würde sie langsam welken, wie eine Blume ohne Wasser, Sonne und Erdreich. Denn noch hoffte sie, sie würden noch eine Weile zusammen sein. Man trennte sich nicht einfach so, wenn man ein solch langes Abenteuer zusammen durch stand. 

    Elariel lächelte. Auch sie hoffte, Aideen könne Jin Seele heilen, allerdings ... sie sah zu dem Baum. 
    "Er wird ... wenn das zu ende ist, seinen Platz auf dem Thron der Dunkelelfen einnehmen, um dort zu herrschen und unseren Völkern den Frieden bringen. Ich fürchte, Aideen wird ihn nicht begleiten können."
    gerade die Königin müsste das verstehen. Cana und Luxia kamen dazwischen. Elariel sah das Mädchen lächelnd an. 
    "Wir werden sehen, was Jin und Aideen vor haben. Ich selbst würde gern noch eine Weile hier bleiben, aber ich fürchte, die Reise wird sehr bald weiter gehen, denn die Ketten zu sprengen, ist das wichtigste für alle."
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 11:40 am

    Jin konnte überhaupt nicht reagieren. Ihr tränenreiches Gesicht lähmte ihn. Und obwohl sie lächelte sah sie sehr traurig aus. Sie umfasste beide Wangen und ehe er überhaupt irgendwas tun konnte, küsste sie ihn. Sie KÜSSTE ihn! Wie konnte sie das einfach…`? Woher nahm sie…? Jin war so verwirrt, dass er nicht mal wusste, welche Gefühle da in ihm hoch sprudelten. Sie hatte ihn schon öfter geküsst, aber auf die Lippen?! Es brannte dort förmlich. Ihre weichen Lippen! Himmlisch. Hatte er jemals etwas schöneres an seinen Lippen gespürt? Er hatte mal jemanden gehabt, bei dem es ihm nicht unangenehm war, wenn sie ihn geküsst hatte, aber das hier war was ganz anderes. Tiefes Rot legte sich auf seine Wangen und er sah sie immer noch schockiert an. „Wa-was…“, brachte er hervor und legte sich die Finger auf die Lippen.

    Cana zog eine Schnute und sah zur Tür. „Ich frage sie.“ Ohne zu klopfen rauschte sie ins zimmer und stellte sich zu den beiden, die sich eben erst gelöst hatten. Sie sah Jins Wangen, wie er da im Bett saß und Aideen bei ihm. Sie sah glücklich und traurig gleichzeitig aus und Jin einfach nur vollkommen überrumpelt. „Öhm… können wir noch bleiben?“ Sie verstand natürlich gar nicht, was hier los war. „Hast du Fieber?“ Jin beachtete sie gar nicht und kam einfach nicht von Aideens Augen weg.
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    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 11:49 am

    Jin sah so niedlich aus. Aideen musste lachen, kicherte aber nur vor sich hin. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Sie würde ihn so sehr vermissen, wenn sie wieder in ihr altes Leben treten würde, wobei ... sie würde ein zweites Heim haben, am Hofe des Königs, wie sie wusste. Sie würde ihr kleines Tal denn noch nicht aufgeben und würde auch weiterhin für den Wald da sein. Sie konnte einfach nicht ohne. Vielleicht würde Cana mit ihr gehen. Mit Jin würde sie nicht gehen können, denn auch für sie wäre es da unten nicht gut. Vielleicht würde Morigan aber auch etwas ganz anderes mit ihr vor haben. Aideen blickte direkt in Jins Augen. Sie las in ihnen und sah das tief sitzende Leid. Cana kam herein. Sie wollte wissen, ob sie noch eine Weile bleiben könnten. Aideen wollte, das sich alle wirklich ausruhten. Eine kleine Pause könnte sicher nicht schaden, aber zu lange dürfte sie auch nicht sein. Eine Woche wäre sicher in Ordnung. In dieser könnten sie sich entspannen, Aideen ihre Vorräte an Kräutern auffüllen, neue Tinkturen und neue Salben her stellen und vor allem die Zeit mit ihren Freunden genießen. Sie nickte und zeigte dann sieben Finger hoch. Sieben tage und dann würden sie weiter müssen, wenn nicht eher. Es käme ganz darauf an, wie sich das alles hier entwickelte. Auf die Frage hin, ob Jin Fieber hatte, schüttelte Aideen nur den Kopf, gab aber auch nicht bekannt, was er wirklich hatte. Wie gern würde sie ihm ihre Welt zeigen, ihn daran teil haben lassen. Wieder sah sie ihm in die Augen. Ihre Tränen waren versiegt und sie lächelte wieder. Sie hatten noch ein wenig Zeit und diese wollte sie nutzen und genießen, egal wie schwer es werden würde.
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    Beitrag  Jin Di Dez 11, 2018 11:59 am

    Jin konnte ja nicht fassen, was sich hier zutrug und als er seine Sprache endlich wiedergefunden hatte, wollte er eben loslegen, als Cana freudestrahlend rief: „Sieben Tage?! Wirklich so lange?! Oh danke!“, sie umarmte Aideen und dann überfiel sie auch Jin mit der Umarmung. Sie küsste seine Wange und er kam sich vor, wie ein Kuscheltier. Warum küssten ihn denn alle?! Er war ein Assassine! „Sieben Tage?!“, fragte er nun. „Bist du irre?! Wir können hier nicht so lange bleiben!“ Cana sah ihn nun etwas weniger glücklich an. „Aber wieso denn nicht?“
    „Da gibt es mehrere Gründe. Aber der bedeutendste liegt ja wohl auf der Hand! Wir habe n keine Zeit für Unsinn!“ Er sah nun auch zu Aideen. „Ausgeschlossen!“ Keine zwei Tage würde er hier blieben wollen!
    Sie sah zwar nun wieder glücklicher aus, aber Jin konnte das nicht zulassen. Das hatte ja nicht mal was, mit nicht wollen zu tun. Er liebte diesen Ort. Er biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite weg. Je länger sie hierbleiben würden umso schlimmer wäre es. Nein. Es kam nicht in Frage. Er ging Richtung Tür und sagte: „Spätestens morgen reisen wir ab!“ Das sagte er so einfach. Die Frage war, ob Aideen ihm folge leisten würde. Schließlich war sie der Dreh- und Angelpunkt dieser Unternehmung.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 21 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Dez 11, 2018 12:07 pm

    Aideen fing Cana auf. Sie freute sich so sehr, wie könnte sie da nein sagen? Jin ruinierte allerdings gleich wieder alles. Cana sah schon wieder traurig aus und Aideen sah Jin nun ernst an, als er den Raum verlassen wollte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. SIE würde hier bleiben, bis sie bereit wäre zu gehen. Celestrias Rettung hatte ganz klar oberste Priorität, aber wenn Aideen sie retten sollte, dann würde sie auch neue Mixturen und Kräuter brauchen. Sie würde nicht übereilt handeln, nur weil Jin unbedingt so schnell wie möglich weiter gehen wollte. Schnell schloß sie Cana wieder in die Arme, zeigte erneut sieben Finger und stand schließlich auf. Sie zeigte auf ihre Tasche, öffnete sie und nahm alles raus, was noch drin war. Manche Tiegel waren bereits leer, andere zur Hälfte und auch die Phiolen ließen langsam nach. Kräuter hatte sie fast gar keine mehr. Es wurde Zeit, die Sachen auf zu füllen. Wieder sah sie Cana an, wies auf die Sachen, dann auf Cana und schließlich auf sich selbst, wobei sie einen fragenden Gesichtsausdruck hatte. Wenn Cana ihr helfen wollte, würde sie ihr die Kräuter zeigen, die sie brauchten und wie man aus ihnen Tränke und Salben machte. Es konnte sicher nicht schaden, wenn Cana das lernen würde.

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