Jin Sa Jan 05, 2019 12:02 am
Seiner Gnade? Jin sah Elariel nicht an und blickte in die Runde. War es seine Gnade? Jin war niemals hilfsbereit. Außer gegen Bezahlung. Er hatte diesem Ding gegenübergestanden und ja es erschreckte ihn, alleine darüber nachzudenken, ihm noch mal gegenüberzustehen. Elariel sagte außerdem, wie unsäglich traurig Aideen wäre, wenn er es nicht erledigen und die Menschen hier alle sterben würden, alleine weil sie verhungerten.
Eben wollte er ihr mitteilen, dass da kein Weg hinein führte, auch wenn Aideen noch so traurig wäre, als sie seinen Namen ein zweites Mal sagte. Leise, flehend und bedeutsam. Jin blickte auf und ihre Blicke trafen sich. Sie wollte diese Menschen retten. Wieso? Was kümmerte SIE – eine Elfe – was mit diesen Menschen geschah? Dennoch hatte dieses nennen seines Namens irgendwie sein Herz berührt. Er blickte weiter zu Aideen. Sie sah so niedlich aus, wenn sie so zusammengerollt schlief. Jin schloss die Augen, atmete einmal langgezogen ein und wieder aus, wobei er das Gesicht leicht zur Decke wendete.
„Also gut…“, sagte er nun leise und resignierend. Dann sah er aber zu Elariel und sah sie ernst an. „Du wirst dafür sorgen, dass Cana und Aideen hierbleiben.“ Das war keine Bitte. Wenn es nur im Ansatz stimmte, was die Dörfler beschrieben, so wären sie hier sicherer, als würden sie ihm einfach nachrennen. Cana sah ihn groß an. Sie wollte ihm helfen. Ihm zeigen, dass sie nicht nutzlos war, aber sein Befehl war eindeutig und sie hatte sich vorgenommen zu tun, was er sagte. Jin sah auf sie herab. „Keine Heldentaten!“, ermahnte er sie nun separat und sie nickte, wobei sie die Lippen einzog.
Jin betrachtete sie noch einen Moment länger, sodass sie den Blick abwenden musste und dann wendete sich Jin zur Tür. „Wenn irgendwas passiert, wirst du Aideen an meiner statt beschützen.“ Er sprach niemanden direkt an, er meinte aber natürlich Elariel, wobei sich Cana durchaus auch angesprochen fühlte, weshalb ihr die Brust schwoll. Sie sagte: „Ja! Komm zurück, hörst du?“ Jin hatte sich schon abgewandt, aber nun lächelte er sogar, als er die Hand an die Türklinke legte. Ohne ein weiteres Wort ging er nun einfach nach draußen.
Einige Menschen wirkten sehr erleichtert, eine Frau brachte Decken, für die Neuankömmlinge und in ihren Augen wahr die Hoffnung zu sehen. Und nicht nur in ihren. Alles schwiegen betreten, aber sie alle hofften, dass der Fremde es schaffen konnte. Ihnen war egal, welcher Rasse Jin angehörte oder warum er dem Ding stand halten konnte, sie wollten nur, dass es vorbei war.