Jin Di Mai 14, 2019 7:36 am
Elariel begrüßte Durian und dieser betrachtete sie kurz, ehe er zu Jin sah. „Majestät.“ Jin sah ihn verstört an. „Ich hörte, eure Krönung war heute früh. Allerdings stimme ich Elariel zu, dass diese Art... der fehlenden Kleidung wohl sehr unangemessen ist.“ Variel lächelte. „Durian, ich denke, seine Majestät ist eher von deiner Statur. Wieso leihst du ihm nicht was?“ Variel musste been so über die Vorstellung lachen, dass Elariel ihm was leihen könnte. Durien sah unzufrieden zu Variel, aber ging wieder. Variel selbst sagte nun zu Elariel. „Oh, ich will gar nicht wissen, wie Vater und König Aphion gemeinsam Schaden anrichten könnten.“
„Ich bin übrigens Anwesend.“, sagte Jin nun und setzte sich hin. Er prüfte seine Verfassung. Zwar hatte er nun einige Schrammen, von dem Flug durch die Mauer und pulte sich auch ein paar Holzsplitter aus der Haut, aber Luthiens Behandlung hatte seinem Körper wirklich gut getan. Er fühlte regelrecht, wie er sich besser bewegen konnte. Er würde ihm danken müssen.
„Weißt du... Vater beherrscht die uralte Elfenmagie seiner Vorfahren. Er weiß, wie man Wunden heilt. Eine äußerst seltene Gabe. Allerdings benutzt er sie nicht sehr oft.“ Variel lächelte kurz zu Jin, der eben den Arm hob um einen weiteren Holzsplitter zu entfernen. Er neigte sich zu Elariel. „Tatsächlich benutzt er seine Gabe nur dann, wenn ein absoluter Notfall vorliegt und auch nur dann, wenn er sich tief mit demjenigen Verbunden fühlt.“ Jin sah auf. „Was sagst du da?“ Variel nickte und lächelte. „Weißt du, den Geist eines anderen vom Körper zu lösen ist etwas sehr intimes.“ Jin lief eine Gänsehaut über den Rücken. Intim, hu? Er dachte and ie Behandlung. „Es ist als ob man das Leben des anderen im Schnelldurchlauf erlebt. Es sind meist keine konkreten Bilder, aber die Gefühle desjenigen, Schmerz und ja, manchmal ach Bilder. All das bekommt er dann innerhalb weniger Sekunden mit. Jin sah ihn groß an.
„Glaub mir also, wenn ich sage: Mein Vater und du... ihr seid enger verbunden, als du glaubst und auch wenn es den Anschein macht, dass er dich nicht mag, denke ich dass er dich auf eine sehr eigentümliche Weise sogar liebt.“ Irgendwie kroch nun noch mal eine Gänsehaut hinauf und hinab. Durian kam zurück und sagte zu Variel: „Du redest viel zu viel.“ Jin senkte den Blick und Durian legte die Sachen vor ihm ab. Eine recht respektvolle Geste. War es nur wegen Jins Krönung? Oder respektierte er Jin nun mehr, weil sein Vater es auch tat?
„Ihr solltet Dankbar sein. Jedes Mal, wenn er das tut, gefährdet er sein eigenes Leben. Deswegen tut er es auch so gut wie nie!“ Variel nickte bedächtig und Jin senkte den Blick er zog sich die Hose und die Schuhe an. Das Oberteil ließ er weg. Er fühlte sich auch so recht wohl. „Dann muss ich zu...“ Er stolperte mehr oder minder über seine eigenen Füße und schlug der Länge nach hin. Durian fing ihn jedoch auf und legte ihn behutsam ab. „Oh man... Er hätte sich ausruhen sollen. Jin war einfach umgekippt und wohl... bewusstlos oder am schlafen? Luthien lehnte nun an der Tür und sah seine Söhne und Elariel an. Er hatte die Arme vor sich zusammen gelegt und man sah ihm an, dass auch ER sich ausruhen sollte. Durian senkte den Blick und Variel stand auf.
„Bringt ihn in meine Gemächer. Ein wenig Ruhe soll er sich gönnen, ehe er wieder herum springt.“ Er beobachtete also Durian dabei, wie er den Befehl ausführte und seufzte.
„Dieser Elf...“, beschwerte sich der König nun leise und ruhig. „Was hat er sich dabei gedacht, sich in einen Pfeilhagel zu stellen?“ Lysa antwortete nun leise und schwach: „Verzeiht, Hoheit. Er tat es, um seine Truppen aufzuhalten und... um mich zu schützen.“
„Ein Assassine, der eine andere Assassine schützt. Ein König, der einen Untergebenen schützt... dieser Elf ist voller Überraschungen. Ich hoffe die Nächste wird weniger... kriegerisch sein, als die Letzte.“ Auch wenn Jin kaum etwas dazu konnte und ja auch noch so frisch im Amt war, so durfte das nicht noch mal passieren. Sie mussten endlich echte Verhandlungen führen. Durian kam zurück und stellte sich wieder zu seinem Bruder. Luthien musterte Lysa und Elariel. „Seid meine Gäste, bis euer König wieder fit ist. Ich werde mich ebenfalls ausruhen.“ Die erleichterung war deutlich auf Variels Gesicht zu erkennen. „Es sei den, euch liegt noch etwas auf dem Herzen.“
Ja, so hatte sich Lysa ihn eher vorgestellt. Ruhig, besonnen und anbetungswürdig. Eben so wie ihren geliebten Mann, nur ein wenig erhabener...