Die Akademie. Es war wie immer still, als der Mann mit dem weißen Haar seine Akademi durchstreifte. Die Schüler schliefen noch und seine Lehrer und Aufseher krochen langsam aus den Betten. Direktor… Das war sein Titel. Der in weiß gekleidete Mann blieb stehen. Er betrachtete die Tür auf der in goldenen Lettern dieses verhasste Wort stand. Ein Witz war das! Direktor! Er hatte zwei Weltenkriege miterlebt, war Führer der himmlischen Heerscharen und JETZT fristete er sein Dasein an einer SCHULE für KINDER!
Energisch drückte er die Klinke nach unten und betrat sein Büro mit einem so finsteren Blick, dass er absolut nichts mit dem Engel gemein hatte, der er war. „Womit, Vater… womit hab ich das verdient?“ Eine Frage, die er sich jeden Morgen stellte und von der er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde. Auf seinem Schreibtisch stand ein Schild mit seinem Namen. Lex Renoir. Er setzte sich und ordnete Papiere. Er dachte zurück an früher, als er noch mit seinem schlimmsten Freund gegen Dämonen und Teufel gekämpft hatte. Das waren Schlachten gewesen! Hier fühlte er sich einfach nur nutzlos!
Nach nicht ganz einer Stunde fand er sich im Lehrerzimmer – nun es war kein einfaches Zimmer sondern ein großer Saal mit Kamin, Küche, Bar und Balkon – ein und musterte seine Lehrkörper. Er sah mit einem geübten Blick, dass alle vorhanden waren, also machte er sich auf zu den Aufsehern und stellte auch beim ersten Blick schon fest, dass jemand fehlte. Lex ballte die Faust und sagte leise zu sich selbst: „Dieser missratene Sohn dieses…“ Doch schon im gleichen Moment kam fehlender Mann herein. Er musterte den Direktor mit einem wirklich schneidenden Blick und sagte: „Eines was?“ Lex sah ihn einfach nur zornig an, drehte sch dann um und verließ mit fliegendem Haar den Raum, wobei er zischte: „Bewegung!“
„Ja, ja…“, stöhnte der Mann mit dem schwarzen Haar und den roten Augen.
Schließlich war es endlich so weit. Der erste Schultag. Die gesamten letzten drei Wochen waren die Schüler hier angereist und ihren Zimmern zugewiesen worden. Nun saßen alle in der riesigen Aula der Akademie und warteten auf die Antrittsrede ihres Direktors, dem nachgesagt wurde, dass er eben so schön wie streng war. Allerdings sagte man ihm auch nach, gerecht, aber Gnadenlos zu sein. Eigentlich konnte man sich wirklich vor ihm fürchten und so manch ein Schüler verließ das Büro des Direktors, nachdem er heranzitiert worden war mit einem… bleibenden seelischen Schaden.
Lex stand vorne und musterte seine Schülerschaft, die bereits nach Klassen sortiert an ihren Tischen saßen und deren Aufseher ebenfalls an je einem Tisch standen. Lex sah finster und übellaunig aus. Dann stieß er langgezogen die Luft aus, senkte den Blick und als er ihn wieder hob war ein bezauberndes Lächeln auf seinem Gesicht.
„Meine lieben Schüler. Ihr alle seid hier, weil ihr etwas Besonderes seid, wie ihr wisst. Einige von euch haben Gaben andere werden sie haben und einige von euch haben das Potential sie zu erwecken. Ihr alle seid ein Teil dieser Gemeinschaft. Teil der Ezra Akademie. Ihr alle könnt einmal Großes leisten oder großes Übel über die Welt bringen.“ Er machte eine Pause. „Ihr seid hier, um eure Kräfte zu beherrschen und um den Weg des Lichtes zu beschreiten und zu lernen. IHR seid die Zukunft dieser Welt und es ist mir eine Freude UND eine Ehre euch auf diesem Weg zu begleiten.“ Er hielt noch einen langgezogenen Vortrag über die Wichtigkeit dieser Einrichtung und außerdem auch über die Einzigartigkeit eines jeden Kindes und dass sie hier in den besten Händen waren. Dann schloss er seinen Vortrag mit einer Liste an Verhaltensregeln und den letzten Worten: „Gehorsam wird belohnt und Ungehorsam bestraft. Die Regeln in dieser Akademie sind IMMER zu befolgen, außer ein Lehrer oder Aufseher sagt euch etwas anderes.“ Er sah nun sehr ernst aus. „Das Wohl eurer Mitschüler steht immer an erster Stelle. Und nun meine Schüler ist es an der Zeit eure Klassenräume zu betreten. Folgt bitte euren Aufsehern. Sie werden euch den Lehrplan erklären und euch in den ersten Tagen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn Probleme und Sorgen eure Herzen plagen, so zögert nicht, zu mir zu kommen.“
Damit wartete er nun an seinem Pult, während die Lehrer und schließlich auch die Schüler Applaudierten und dann von ihren Aufsehern zu ihren Klassen gebracht wurden. Der Mann mit den schwarzen langen Haaren und den roten Augen und dem Namen Azeral stand bei den Kindern und sah unzufrieden aus. „Also los. Bewegt eure Knochen und folgt mir. Wer zurück bleibt geht eben verloren, also bummelt nicht!“
Zuletzt von Tales am Di Mai 16, 2017 11:04 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet