Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 997 LZ

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    Drakenhorst um 997 LZ - Seite 3 Empty Re: Drakenhorst um 997 LZ

    Beitrag  Drakon Di Jul 26, 2022 11:53 pm

    Drakon warf Tessa noch einen Blick zu, der alles hätte bedeuten können. Aber sie erkannte zumindest, dass es ihn scheinbar froh stimmte, nicht mehr im Zimmer eingesperrt zu sein. Auch wenn er sich eben nicht gut fühlte, wollte er trotzdem Zeit mit ihr verbringen. Mit Tessa natürlich auch, aber sie musste sich auch mal ausruhen Und er war ihr genug auf den Geist gegangen.
    Sie gingen also nach draußen und Luna zeigte ihm, was sie gelernt hatte. Er verbesserte ihre Haltung manchmal und schien an sich aber sehr zufrieden zu sein, welche Fortschritte Luna machte. Es lag ihr ganz klar im Blut, ein anständiger Wächter zu werden. Außerdem fand er es großartig, dass sie diese Aufgabe sehr ernst nahm. Es war das schlimmste für ein an der Mauer geborenes Kind, wenn es gar kein Wächter sein wollte. Denn es hatte schlicht und ergreifend gar keine andere Wahl, als einer zu werden.
    Sie deutete auf die Spitze des Kletterfelsens und Drakon folgte ihrem Fingerzeig. Er grinste sie herausfordernd an und meinte: „Glaubst du etwa, du kannst es mit mir aufnehmen?“ Drakon hatte Luna gegenüber einen sehr entscheidenden Vorteil: Er war viel größer und hatte viel längere Arme. Davon abgesehen, war er selbst jetzt viel stärker als sie. Dafür war Luna aber auch bedeutend leichter. Er stellte sich neben sie und meinte: „Auf los geht’s los!“ Er hatte schon öfter gesehen, wie Luna dort hinaufkletterte und machte sich auch keine Sorgen, dass ihr etwas passieren könnte.
    Was Drakon natürlich unterschätzte, war seine schlechte körperliche Verfassung, aber das würde er sicher auch selbst noch merken.
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    Beitrag  Aya Mi Jul 27, 2022 12:05 am

    Wieder strahlte Luna über das ganze Gesicht. Sie freute sich, das ihr Papa glaubte, das schaffen zu können. Luna war sehr flink, wendig und konnte wirklich schnell den Felsen hoch klettern. Hier war sie tatsächlich die Beste ihrer Altersgruppe. Sie sah ihren Vater bedeutend an, sprang dann aber auf und wartete auf sein Signal. Wäre ja noch schöner, wenn sie ihn nicht besiegen könnte .. zumal er gerade wirklich nicht in bester Verfassung war. Luna kletterte flink den Felsen hoch, merkte aber bald, das ihr Papa nicht so schnell wie sonst war. Er hätte sie doch längst überholen sollen. Sie hielt inne und sah zu ihm runter.
    "Papa? Sollen wir lieber wieder am Boden was machen?"
    Er sollte nicht wieder krank werden.
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    Beitrag  Drakon Mi Jul 27, 2022 12:34 am

    Drakon spürte die Schwäche seines Körpers, aber das war nichts, was er nicht aushalten könnte. Seine Muskeln wollten nicht ganz so, wie er, aber Drakon wäre nicht er, wenn er nicht trotzdem alles geben würde. Und SO schlimm war es nun auch wieder nicht. Sie waren ja nicht an einer echten Steilwand. Dieser Felsen hier war extra dafür da, dass auch Kinder ihn erklimmen konnten. Sie waren etwa drei Meter über dem Boden und Drakon schloss nun zu ihr auf. Er wirkte nicht, als ginge es ihm schlecht und sah ihr nur in die Augen. Er schien gute Laune zu haben. Sie waren etwa fünf Meter über dem Boden und Drakon fragte: „Du willst was am Boden machen? Wieso jagst du deinen alten Herrn, dann erst hier hoch?“ Er grinste jedoch. „Du willst wohl verlieren?“
    Drakon war absichtlich nicht so schnell geklettert. Zum einen wollte er erst mal testen, wie sich seine Muskeln verhielten und zum anderen wäre Luna doch wirklich froh, ihn zu schlagen. Nun aber schien es so, dass er einfach nur einen Hechtsprung nach oben machte, dann noch mal nachfasste, sich mit schier unglaublicher Kraft hochzog und schließlich oben auf den Felsen setzte. Er vertraute Luna, dass sie nicht abstürzte. Sie war die beste ihrer Klasse, was das Klettern betraf.
    Sie erreichte jedenfalls auch die Spitze und Drakon legte ihr den Arm, um die Schulter, während sie dort nun saßen und zog sie zu sich ran. „Mach dir keine Sorgen. Es geht mir nicht schlecht.“ Er knuffte sie ganz sacht und drückte sie kurz. Dennoch schlug sein Herz etwas schneller, von der Anstrengung. Oder war es Freude?
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    Beitrag  Aya Mi Jul 27, 2022 7:46 am

    Luna sah ihren Vater perplex an, als er einfach so nach oben hechtete und sich den Sieg sicherte. Sie kletterte hoch, ließ sich von ihrem Vater heran ziehen und versichern, das es ihm nicht schlecht ging.
    "Du hast ausgenutzt, das ich mir sorgen gemacht habe. Das war nicht nett,"
    beschwerte sie sich ein wenig brummig, sah dann aber zu ihrem Papa auf und drückte sich an ihn.
    "Ich bin froh, das du nicht mehr so schlimm krank bist. Es wäre schön, wenn du öfter hier wärst ... und nicht immer auf Mission. Wenigstens bist du jetzt an meinem Geburtstag da. Das ist alles, was ich mir gewünscht habe."
    Ja, das war es. Wächter zu werden, dafür war sie geboren worden. Zumindest glaubte sie das. Sie wollte ihren Eltern nacheifern. jetzt war sie ja auch noch klein, aber irgendwann wäre sie groß. wie dann ihre Wünsche wären, konnte man kaum vorher sagen.
    "Du sagst mir immer, wenn du hier bist, das ich besser aufpassen muss, aber nun hast du nicht aufgepasst und bist krank geworden. Bitte pass besser auf, was du isst Papa. Ich möchte dich doch so oft es geht hier haben und möglichst nicht krank."
    Vorsichtig schob sie sich auf seinen Schoß und umarmte ihn.
    "Ich hab dich lieb Papa."
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    Beitrag  Drakon Mi Jul 27, 2022 10:00 am

    Drakon sah in die Ferne zu den schwarzen Landen, die man von hieraus sehen konnte. Er lächelte die ganze Zeit still vor sich hin und dann sagte Luna, er sei nicht nett gewesen. „Du darfs deinen Gegner nie unterschätzen.“ Er erinnerte sich daran, dass er seinen Vater einst besiegt hatte, weil dieser eine emotionale Bindung zu ihm hatte. Damals hatte Ragnar geglaubt, ihn aufgespießt zu haben, aber Drakon hatte sich absichtlich in die Klinge gedreht, wo er eine Gürteltasche geopfert hatte, um ihm nur weißzumachen, er sei getroffen worden. „SO habe ich auch deinen Großvater besiegt, grinste er triumphierend und schelmisch.
    Dann sagte sie, dass er aufpassen sollte, was er aß und Drakon nickte zustimmend. „Ja. Werde ich. Keine Sorge. Kommt nicht wieder vor.“ Vor allem nicht freiwillig. DAS wünschte er wirklich keinem. „Weißt du… krank werden sucht man sich leider nicht aus.“ Nun, er schon, aber das musste sie nicht wissen. Dann setzte sie sich geschmeidig auf seinen Schoß und schmiegte sich an ihn. Er umarmte sie seinerseits und drück sie an sich. „Ich dich auch, Kleines.“ Er legte seine Wange auf ihren Scheitel. Nur ganz sacht und es war ein so wunderschönes Bild, dass selbst eine Schattenkreatur dahingeschmolzen wäre.
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    Beitrag  Aya Mi Jul 27, 2022 10:15 am

    Warum konnte es nicht öfter so sein? Weil ihr Vater ständig auf irgendwelchen Missionen war. Das war alles andere als schön, aber notwendig, wie ihre Mutter erklärt hatte. Luna wusste, das ihre Mama ihren Papa oft sehr vermisste. Sie versuchte dieses Gefühl durch Training und Beschäftigung mit Luna zu verdrängen. Luna nahm es so hin und versuchte ihre Mama so oft zu trösten, wenn man es denn so nennen konnte, wie es ging. Manchmal schlich sich Luna auch zu ihren Eltern ins Bett. Das sie nun so bei ihrem Vater sitzen durfte, war für sie schon etwas besonderes. Sie genoß es so zu sitzen. Als sie noch kleiner war, hatte einer ihrer Eltern sie immer auf dem Schoß gehabt, bis sie eingeschlafen war.
    "Warum bist du so interessiert an den schwarzen Landen?"
    Es gab doch auch andere Missionen, als die schwarzen Lande.
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    Beitrag  Drakon Mi Jul 27, 2022 10:22 am

    Drakon sah wieder zu den schwarzen Landen und gab schließlich nach einer langen Pause zu: „Ich weiß es nicht.“ Er wusste es wirklich nicht. Oder hatte er es vergessen? „Ich schätze… weil Oma und Opa immer dort draußen waren, wollte ich auch. Dein Opa geht dort immer noch mit den anderen raus, um das Land zu erforschen. Weißt du… es wird allgemein geglaubt, dass die Kreaturen sonst zu na an die Festung käme und durch einen geplanten Ausfall zu einer echten Bedrohung werden könnten. Das nennt man Präventivschlag.“
    Er schwieg wieder. Er durfte ihr nichts erzählen und das würde er nicht. Er sah sie nun aber wieder an. „Mama hat dir doch sicher erklärt, wie wichtig meine Aufgabe ist, oder? Du willst doch nicht, dass Opa oder den anderen was passiert, oder?“ Sie nickte, senkte dabei aber den Kopf. „Deshalb muss ich da ständig raus und deshalb hege ich auch Interesse.“ Er hatte nie eine Familie gewollt, die ihm nachweinte und doch würde er sie für nichts in der Welt eintauschen und mal ehrlich IHM viel das auch sehr schwer. Aber er hatte seine Pflicht zu erfüllen. So war es nun mal.

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    Beitrag  Aya Mi Jul 27, 2022 10:35 am

    Natürlich gefiel es ihr nicht, aber sie war auch froh, das ihr Vater, ja, ihre ganze Familie, so angesehen hier war. Sie würde vielleicht in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Niemand wusste, was er später werden würde. Das entschied sich meist erst im letzten Jahr. Vielleicht wussten einige es auch jetzt schon, würden sich aber später anders entscheiden. Luna hatte den Kopf gesenkt, hob ihn aber wieder, als ihr Vater ihr erklärte, warum er da raus musste. Das alles klang sehr plausibel.
    "Ich glaube, dann werde ich das später auch machen, um uns alle zu beschützen. Vielleicht kann ich dann ja mit dir zusammen auf Mission gehen,"
    strahlte sie. Sie liebte ihre Eltern so sehr ... sie wollte sie später beschützen können, wenn sie selbst älter war. Eigentlich wollte sie das jetzt schon.
    "Es sieht nicht schön da draußen aus ... aber vielleicht ist das ja auch nur so, weil wir andere Dinge als schön erklärt bekommen haben. Aber wenigstens bist du an meinem Geburtstag da. Was Anderes wollte ich auch gar nicht. Ich brauche keine Geschenke, wenn ich Mama und dich bei mir habe."
    Sie drückte ihren Vater und küsste ihn auf die Wange, das es nur so schmatzte.
    "Du bist der Beste Papa."
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    Beitrag  Drakon Mi Jul 27, 2022 11:13 pm

    Luna konnte keine Schönheit in den Schwarzen Landen sehen und auch Drakon viel es schwer, irgendwas Schönes dort zu erkennen und doch… „Schönheit liegt im Auge des Betrachters.“; sagte er nachdenklich und es war, als wolle sich ein Gedanke hinaufkämpfen, aber dieser Gedanke verebbte wieder in endloser Leere. Drakon sah Luna an, als sie meinte, er sei der beste und es rang ihm ein Lächeln ab.
    Langsam verstand er, warum seine Eltern nie gewollt hatten, dass er dort hinaus ging. Denn nun fühlte er selbst so. Allein die Vorstellung, dass Luna dort draußen war und ihr etwas zustieß, ließ sein Herz schwer werden. Man liebte seine Kinder mehr, als man es je geglaubt hätte. Es war eine sehr eigentümliche Liebe und Drakon würde für Luna sterben.
    „Na ja. Ich würde sagen, Mama ist die Beste. Sie hält es schließlich mit mir aus.“ Und das war eine Prüfung, der sie sich von Anfang an bewusst gewesen war. Nach der ersten naiven Verliebtheit, aus der echte Liebe entstanden war, hatte sie alle kindischen und romantischen Vorstellungen abgelegt und war sich im Klaren darüber gewesen, dass ihr Ehemann selten da sein würde. Sie war so eine starke Frau und Drakon bedauerte es zutiefst, ihr diesen Trennungsschmerz zuzufügen.
    „Wollen wir mal sehen, was sie treibt? Sie dürfte auch gerade mit ihrer Gruppe am trainieren sein. Hoffen wir, dass Ares gnädig mit ihr ist.“ Er grinste und wartete auf Lunas Antwort.
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    Beitrag  Aya Mi Jul 27, 2022 11:38 pm

    "Mama ist die beste, die hier rum läuft und du DER Beste. Ich hab eben die besten Eltern, die man haben kann."
    sie lauschte ihm weiter, als er fragte, ob sie zu ihrer Mutter gehen und nach ihr sehen wollten. Luna sah ihr gern zu. Was ihr Vater im Training an Kraft und Eleganz zeigte, war bei ihrer Mutter dafür nicht einfach nur elegant, sondern es schien, als würde sie mit ihren Waffen tanzen. Papa konnte das auch, aber Mama konnte es auch ohne Waffen. Sie hatte ihre Eltern noch nie beim Training zusammen gesehen. Das wäre sicher interessant, wenn sie aufeinander träfen. Natürlich nur zur Übung.
    "Ich bin schneller unten als du!"
    verkündete und sprang ihm vom Schoß. Sofort kletterte, rutschte und sprang sie die Wand hinunter, um dann ungeduldig auf ihren Vater zu warten.
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    Beitrag  Drakon Do Jul 28, 2022 12:39 am

    Vermutlich hätte jedes andere Elternteil einen Herzinfarkt bekommen, Luna so klettern und rutschen zu sehen, aber Drakon nicht. Er sah ihr dabei zu, wie sie das machte und schien zu analysieren, was sie anders machen könnte oder eben sehr gut machte. Er lächelte, als sie hinaufsah und als sie nun auf ihn wartete, stand er auf, schloss kurz die Augen und sprang. Er hatte das schon tausend Male gemacht. Er wusste genau, wo er den Fall abbremsen und wo er entlang rutschen konnte. Krachend kam er unten an und es hatte fast ausgesehen, als sei er einfach gesprungen und gelandet. Die letzten 3 Meter war er tatsächlich einfach gefallen, konnte sich durch seine enorme Kraft jedoch einfach abfangen. Dennoch gab sein eines Bein nach und er krachte auf sein Knie. Es tat ihm keinen echten Schaden an, aber einen Blauen Fleck würde er wohl haben. Er hatte sich im Zuge dessen auch mit der Hand nach unten abgestützt und so hatte es ausgesehen, als sei das einfach eine besonders heroische Art zu landen. Er grinste Luna nun auch noch an und erhob sich mühelos.
    „Du bist wirklich gut an der Kletterwand, Luna. Ich bin sehr stolz auf dich.“
    Ein Kampf zwischen ihm und Tessa wäre wohl zum einen kaum möglich, weil Drakon sich weigern würde und davon abgesehen wohl auch ein sehr ungleicher Kampf. Drakon war Tessa 10 Jahre voraus und seine Fähigkeit Angriffe und Manöver sofort zu analysieren hatte ihm sogar einen mühelosen Sieg gegen Liam eingebracht.
    Zusammen besuchten sie nun das Trainingsgelände und hielten sich am Rand auf. Sie hörten Ares schon über den ganzen Platz rufen: „Nicht so! Sag mal, habt ihr überhaupt irgendwas gelernt?! Kira! Was soll dieses Rumgehampel? Bist du im Zirkus? Leon, bist du heute Morgen wirklich aufgewacht oder schlafwandelst du den ganzen Tag?!“
    Er kommentierte alle Rekruten und oftmals nicht zu Unrecht. Aber man konnte es ihm auch wirklich nicht recht machen. Er blieb bei Tessa stehen. „Na? Noch zu müde? Tempo! Du bist hier nicht in der Schauen-wir-wie-langsam-ich-sein-kann-Einheit!“ Drakon sah zur Seite. Das hatte er ihm auch immer vorgeworfen, aber Tessa war jetzt schon schneller als er nach sechs Jahren. Wobei. Auch sie wirkte ziemlich geschafft heute.
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    Beitrag  Aya Do Jul 28, 2022 6:55 am

    Über dieses Lob freute sich Luna ganz besonders. Es war nicht selbstverständlich, das ihr Vater sie so lobte. Er tat es immer, genau wie Mama, wenn ie etwas gut machte, aber andere Eltern hätten sie nun vermutlich gescholten. Luna grinste breit.
    "Auf zu Mama,"
    meinte sie, ergriff die Hand ihres Vaters und marschierte mit ihm los.
    Das Training der Erwachsenen war hart und Luna sah seltener zu, den Mama war noch nicht fertig mit der Ausbildung.
    "Wird er mich auch so an schnauzen, wenn ich bei ihm Unterricht habe? Er scheint ja wirklich immer was zu finden, was ihn stört. Mama tut mir leid."
    Sie sah ihrer Mutter zu. Offensichtlich war sie in nicht so guter Verfassung. Als Papa krank war, hat sie sich kaum ausgeruht und nun das hier.

    Tessa war fertig. Sie hatte letzte Nacht kaum schlafen können, aber sie wollte auch das Training nicht unnötig schwänzen. Das ihre Lieben gerade da waren, bekam sie gar nicht mit. Auf Ares worte hin, versuchte sie wirklich Tempo zu machen, doch es wollte heute nicht so richtig. Was war denn nur los?
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    Beitrag  Drakon Do Jul 28, 2022 9:48 am

    Drakon kannte Ares‘ Methoden und auch, wenn für manch einen ein solch strenger Tonfall unfein wirken mochte, so fand Drakon, dass dieser Mann ihn dennoch zu dem gemacht hatte, der er heute war. Nun zumindest zu einem großen Teil. „Ja. Wird er.“, sagte Drakon nur. „Mama kann das ab.“
    Tessa blieb verbissen und hatte sie beide noch nicht bemerkt. Drakon aber fixierte Ares nun, der ihn auch zu bemerken schien. Er rief: „Weitermachen! Und wehe einer von euch kommt auf die Idee, sich auszuruhen!“
    Er kam zu Drakon und Luna und sah ein wenig fragend aus. „Gibt es was?“ Drakon zuckte die Schultern. „Ne. Ich habe frei und wollte sehen, wie sich meine Frau so macht.“ Ares nickte und sah zurück zum Trainingsplatz, wo die Rekruten gerade Trockenübungen machten. „Sie macht sich sehr gut Drakon. Sie ist sehr ehrgeizig und verbissen. Sie will nicht zurückbleiben und ist schon besser als manch ein Rekrut, der sein Leben lang hier war.“ Drakon nickte zustimmend. „Aber?“, fragte er nun. „Sie… ist manchmal nicht bei der Sache.“ Drakon zog die Brauen hoch. „Ach? Wie das?“ Ares musterte ihn, als könne er nicht bis drei zählen. „Was glaubst du?“ Drakon zuckte die Schultern und Ares schüttelte leicht den Kopf. „Sie vermisst dich.“ Kurz ließ Ares die Aussage wirken und fügte dann an: „Wenn du fort bist.“ Drakon sah auf den Boden. „Oh.“
    Ares lächelte nun tatsächlich leicht und schlug Drakon freundschaftlich auf die Schultern. „Ich habe sie oft trainieren sehen, wenn du nicht da bist und Luna mit ihren Freunden oder bei ihren Großeltern ist.“ Immer wenn Drakon fort war, tat sie eigentlich nichts anderes, außer Luna war bei ihr. Vermutlich um sich abzulenken. Schließlich sagte Drakon: „Sie wusste das.“ Ares nickte und schlug ihm dann SO freundschaftlich gegen das Schulterblatt, dass Drakons Oberkörper etwas nach vorne ging. „Weiß ich. Ihr liebt euch. Das kann jeder sehen.“ Drakon lächelte dünn. „Ja…“ Und so wie er es sagte, klang seine Stimme sehr weich und liebevoll, ja, sogar fast zerbrechlich.
    „Tja. Wo du einmal hier bist, kannst du mir auch gleich helfen.“, sagte Ares nun. „Ach ja?“ „Ja.“, grinste Ares und irgendwie sah es immer sehr gruselig aus, wenn Ares grinste. Er zerrte Drakon regelrecht hinter sich her und Drakon deutete mit nur einer Handbewegung an, dass Luna sich zurückhalten und dortbleiben sollte, wo sie war. „Ares… ich-“ „Tu mir den Gefallen! Du hast mir sonst auch nur Ärger gemacht, jetzt gib mal was zurück!“ Drakon konnte nichts dagegen sagen, aber seine Knie fühlten sich an wie Pudding. Er war noch lange nicht wieder fit.
    „Alle mal herhören! Ihr wisst alle, wer das ist.“ Es war eine Aussage und keine Frage. „Ihr habt heute den ganzen Tag Trockenübungen gemacht. Weiß hier einer wieso?“
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    Beitrag  Aya Do Jul 28, 2022 9:48 pm

    Tessa gab sich alle Mühe, um schnell voran zu kommen, um sich als eine der Besten zu profilieren. Leider kam die Sorge um Drakon öfter dazu, als sie es zugeben oder wahr haben wollte. Im Moment war sie einfach nur erledigt. Sie hatte sich ausgeruht, nur der Geist ruhte weniger. Ares verlangte viel von ihnen allen, aber sie beklagte sich darüber genau so wenig, wie darüber, das Drakon in die schwarzen Lande zog. Was sollte sie sich auch beklagen. Sie hatte es gewusst, als sie sich für ihn entschieden hatte. Sie hatte es in Kauf genommen, weil sie ihn so sehr liebte. Sie wusste, er käme immer wieder zu ihr zurück. Selbst wenn er als verschollen gelten würde, würde sie die Hoffnung aufrecht halten, das er zurück käme. Nun war Ares einen Moment weg, aber sie machten weiter.
    Luna hörte aufmerksam zu. Dafür das Ares so streng war, sprach er aber wirklich gut über Mama. Schnauzte er sie also an, um sie zu motivieren noch mehr zu geben, als sie es schon tat? Sie war noch mit ihren Gedanken bei diesem Gespräch, als Papa auch schon weg gezerrt wurde.
    Tessa sah Drakon erst als Ares ihn nach vorn zerrte und seine Frage stellte. Tessa lächelte ihrem Mann kurz zu, ehe ihr Gesichtsausdruck wieder ernster wurde. Niemand antwortete, was Tessa schon beinahe zu dumm war.
    "Um unsere Ausdauer zu steigern und unsere Kraft und Dynamik zu erhöhen,"
    antwortete sie schließlich.
    "Es nützt nichts ein Schwert führen zu können, wenn einem Kraft und Ausdauer fehlen."
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    Beitrag  Drakon Do Jul 28, 2022 10:19 pm

    Niemand antwortete. Drakon sah seine Frau an und sie schenkte ihm ein Lächeln, was ihn auch kurz lächeln ließ. Ares musterte Tessa nach ihren Ausführungen. „Falsch!“ Sie hatte zwar nicht vollkommen unrecht, aber diese Übungen dienten einem anderen Zweck. „Automatismus.“ Drakon hatte hierauf so gar keine Lust. Diese Übung dient dem Zweck, dass ihr euch verteidigen könnt, ohne darüber nachzudenken!“ Er warf Drakon eine Übungswaffe zu und dieser fing sie souverän. „Ihr werdet niemals alle so gut darin sein, wie ich oder Drakon hier. Aber einige von euch werden irgendwann so gut oder gar besser sein, wenn ihr nur hart und oft genug trainiert!“
    „Ares…“, sagte Drakon leise, doch dieser schien ihn gar nicht zu hören. „Und wenn ihr irgendwann so weit seid, dann sieht das Ganze dann so aus:“ Ohne Vorwarnung griff er Drakon nun an, der exakt die Bewegung vollführte, die sie eben trainiert hatten. Dann aber machte Ares weiter und zeigte immer neue Angriffstechnicken, denen Drakon förmlich spielend auswich. Nun… nicht ganz so spielend. Er bewegte sich irgendwie anders als sonst und er atmete deutlich schwerer, als er sollte, aber er parierte jeden Angriff und die Rekruten erkannten die ein oder andere Trockenübung wieder. Irgendwann machte Ares ein Manöver und Drakon hatte keine andere Wahl. Er packte das Übungsschwert von Ares mit der Hand, als sich dieses von oben auf ihn herabschwingen wollte und Ares brachte ihn damit auf ein Knie herab. Drakon schien alles andere, als fit zu sein. „Ares, ich…“ Der Ausbilder sah beinahe erschrocken auf ihn herab und steckte das „Schwert“ weg. „Alles klar?“ Drakon schüttelte leicht den Kopf. Nun hatte er Kopfschmerzen und übel war ihm auch. Ares half ihm hoch und Drakon stand stoisch dort. Er schüttelte sich leicht die Hand und Ares meinte: „Nun. Ihr habt gesehen, worauf ich hinauswill, ja? Weitermachen!“
    Kurz ging ein Raunen durch die Reihen. Drakon galt bei den Rekruten als das strahlende Vorbild. Sie alle waren sogar der Meinung, dass niemand hier ihm das Wasser reichen konnte. Sie wussten ja nichts von seiner Krankheit und nun wurde er von Ares besiegt? „Wird’s bald! Ich sagte weitermachen!!“ Dann wandte er sich Drakon zu und sprach leise mit ihm: „Was ist?“ Drakon seufzte leise. „Ich fühl mich nicht so gut.“ „Wieso das denn?“ „Lebensmittelvergiftung.“ Ares schien erst mal verstehen zu müssen, was los war. „Was? Wann?“ „Vor drei Tagen. Es geht schon wieder.“ „Warum hast du dann nichts gesagt?!“, fragte er entgeistert. „Wollte ich ja!“, entgegnete Drakon nun mürrisch. „Du hast nicht zugehört!“ Ares schüttelte den Kopf. „Geh dich ausruhen!“ Drakon nickte, warf aber noch mal einen Blick zu Tessa. Sicher wäre sie nun gleich wieder besorgt, aber es ging ihm an sich ja nicht schlecht. Er war nur schwach und erschöpft. Er lächelte sie an und ging dann zu Luna. „Wollen wir noch zuschauen? Oder magst du was anderes machen?“
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    Beitrag  Aya Fr Jul 29, 2022 1:11 am

    Tessa wusste ja, das es Drakon noch nicht zu 100% gut ging. Es wunderte sie nicht, das er den Kampf so beendete. Das Raunen der Anderen ging ihr deshalb um so mehr auf den Nerv. Sie lächelte Drakon ebenfalls noch einmal zu, ließ sich dabei aber nicht von ihren Übungen ablenken.
    Luna stand da und beobachtete. Sie wollte genau so schnell einen Gegner analysieren können, wie ihr Vater. Sie hatte ihn noch nie wirklich bei einem echten Kampf gesehen, aber sie hatte viel von ihrer Mutter und Anderen gehört. Nun war es sicher einfach einen Gegner zu analysieren, wenn man selbst nur zu sah, also nahm sie sich vor, das auch richtig zu üben, wenn sie denn im Unterricht war, aber auch so.
    "Wenn wir zu sehen, kann ich zwar lernen, aber wir würden Mama vielleicht auch ablenken. Wir sollten was anderes machen. Vielleicht sollten wir mal die Anderen besuchen."
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    Beitrag  Drakon Fr Jul 29, 2022 9:35 am

    Lunas Wunsch war jedenfalls Drakons Befehl und so gingen sie alle möglichen Leue besuchen. Sie ließen sich es auch nicht nehmen, nach Liam und Aya zu sehen, die selbst gerade Ausbildungserfahrung sammelten. Alles in Allem jedoch war Drakon zufrieden damit, nicht noch mal als Trainingspartner benutzt zu werden. Er und Luna gingen von Trainingsfeld zu Trainingsfeld und schließlich strandeten sie in der Festung bei Ragnar, der gerade aus seinem Büro kam und Drakon kurz verblüfft ansah, dann aber Luna bemerkte, wobei sich sein Gesicht aufhellte. „Luna!“, sagte er fröhlich. „Womit verdiene ich deinen Besuch?“ Er streckte die Arme aus, um sie an den Hüften zu packen, um sie einmal fliegen zu lassen. Drakon war erstaunt und schließlich antwortete er: „Großväterliche Pflichten.“
    Ragnar ließ Luna wieder runter und dann gingen sie gemeinsam durch die Festung auf zur Mauer. Sie sahen über das schwarze Land und Drakon hatte Luna dazu auf dem Arm, damit sie auch was sehen konnte. Beide Männer schwiegen und sie schienen sich auch stumm zu vertstehen.
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    Beitrag  Aya Fr Jul 29, 2022 9:50 am

    Luna lief neben ihrem Papa her. Sie hatten schon so viele Leute besucht und schließlich kamen sie am Büro ihres Großvaters vorbei, aus dem selbiger gerade heraus kam.
    "OPI!"
    rief sie und ließ sich einmal in die Luft heben. Sie lachte und quietschte. Auch ihre Großeltern liebte sie sehr. Gemeinsam mit den Beiden Oberhäuptern der Familie, begab sie sich zur großen Mauer, wo Papa sie auf den Arm nahm. Wieder stellte Luna fest, das dieses Land so trostlos, ja tot wirkte, aber denn noch hatte es einen gewissen Reiz.
    "War Mama auch schon mal da?"
    wollte sie wissen. Tessa war nie dort gewesen, aber manchmal hegte sie den Gedanken, Drakon irgendwann dort hin zu begleiten. Auch auf Luna hatten die Schwarzen Lande einen gewissen Reiz. Sie wusste genau, das ihre Eltern es ihr niemals erlauben würden, dort hin zu gehen, aber irgendwann wäre auch sie erwachsen und dem Einfluss ihrer Eltern nicht mehr ausgeliefert.
    "Irgendwann will ich da auch mal raus."
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    Beitrag  Drakon Fr Jul 29, 2022 8:53 pm

    Drakon und Ragnar schauten stoisch auf das Land vor ihnen und Luna fragte nach Tessa und ob sie dort schon mal war. Er sagte leise: „Nein.“ Und dann sagte Luna die verhängnisvollen Worte. Drakon hatte keine Angst vor den Schwarzen Landen. Er hatte keine Furcht davor, was die Kreaturen mit ihm machen konnten, aber jetzt, da Luna erklärte, dass sie eines Tages auch dort hinauswollte, schloss er kurz die Augen und sah danach zu Luna herüber. „Ist das so?“ Ragnar huscht ein sehr kleines, aber irgendwie auch von Schmerz erfülltes Lächeln über das Gesicht. Er schwieg.
    Drakon ließ Luna nun herab und sah sie von oben herab an. „Und warum willst du dort hinaus?“ Ragnar blickte nun auch auf sie herab, dann aber zu seinem Sohn. Wie bitter schmeckt die eigene Medizin?
    Nachdem Luna ihre Antwort gegeben hatte lächelte Drakon etwas und sagte: „Du bist wirklich mutig, Luna. Und ich sehe, wie stark und geschickt du bist. Wenn das wirklich das ist, was du möchtest, werde ich dich unterstützen.“ Er streichelte ihr über das Köpfchen.“ Solange sie bei ihm wäre, würde ER auf sie achten. Und ER wollte seiner Tochter ganz sicher nicht verwehren, was ihr großer Traum war. Dieser könnte sich ja auch durchaus noch ändern.
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    Beitrag  Aya Fr Jul 29, 2022 10:01 pm

    Das Papa sie nun herunter ließ, fand sie natürlich nicht so toll, aber es kam halt die Frage, warum sie dort hin wollte.
    "Weil du auch da hin gehst. Du gehst dort hin, um die Wesen zu erforschen, um Bücher zu schreiben über dieses Land und seine Bewohner. Ich möchte mit dir zusammen da raus und das alles mit dir gemeinsam machen, damit du nicht so allein dort bist und ich dich nicht vermissen muss."
    Sie drückte ihren Vater und dann ihren Opa, soweit sie da heran kam und lächelte zufrieden. Papa würde sie immer unterstützen und Mama ... nun sie wusste ja noch nichts von ihren Ideen. Jedenfalls hoffte Luna, das ihr Vater und ihre Mutter irgendwann mit ihr zusammen da raus gehen würden.
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    Beitrag  Drakon Mo Aug 01, 2022 10:28 pm

    Tja. Was sollte Drakon dagegen sagen? Er wollte ja auch gar nichts dagegen sagen. Seine Tochter war so mutig und sie war außerdem noch so klein, es würde noch sehr lange dauern, ehe sie mit ihm rauskommen könnte. Er dachte an den Brief und meinte dann: „Und was, wenn ich dann nicht mehr dort hinaus gehen werde?“ „Dann werde ich deine Arbeit eben weiter machen.“
    „Aber dann bist du auch nicht bei mir. Und was, wenn meine Arbeit dann fertig ist?“
    „Dann werde ich eine andere Aufgabe übernehmen, bei der ich in eurer Nähe sein kann.“
    Drakon musterte sie. Sie wollte einfach nur bei ihm sein. Dahingegend unterschieden sie beide sich. Drakon hatte damals zwar auch bei seinen Eltern sein wollen, aber er hatte auch die Aufgaben des Spähtrupps sehr ernst genommen. Er war sich jetzt auch gar nicht mehr sicher, wieso er überhaupt die andere Aufgabe angefangen hatte. Nur, dass er selbst damit zu Darius gekommen war.
    Drakon lächelte seine Tochter an. „Nun. Wir werden sehen, wie es ist, wenn du so weit bist, nicht?“ Ragnar hatte bis eben geschwiegen und hinaus auf das schwarze Feld geblickt. „Ja… Wir werden sehen.“ Dann sah er Drakon an. Dieser ignorierte den Seitenhieb und ging dann zusammen mit Ragnar und Luna zuerst zu seiner Mutter und dann zurück nach Hause.

    Die Tage vergingen und Lunas Geburtstag rückte näher. Leider aber auch das andere Ereignis, von dem Drakon gehoffte hatte, dass es niemals eintreffen würde. Luna wurde krank und als sie nun Fieber bekam und keiner der Ärzte es senken konnte oder gar sagen konnte, woher es kam, hatte Drakon keine andere Wahl, als „dem Freund“ zu vertrauen. Er schnitt sich in den Finger, tropfte etwas Blut von sich in den Trank, der nun einmal heftig zischte, dann aber zu einer klaren Flüssigkeit wurde und sah seine Liebste an. „Ich weiß nicht, wieso, aber ich vertraue diesem Brief.“ Er schwieg kurz. „Sollen wir es wirklich wagen?“ Sie waren gerade allein mit Luna. Drakon war unsicher, aber es ging hier um das Leben ihrer Tochter und die Ärzte waren ratlos.
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    Beitrag  Aya Mo Aug 01, 2022 10:46 pm

    Tessa hatte den Brief natürlich auch nicht vergessen. Auch sie hatte gehofft, das es so weit nicht kommen würde, doch es kam und es sah schlimm aus. Kein Arzt wusste Rat und Luna lag quasi im sterben. Tessa war verzweifelt Sie hatten ja keine große Wahl mehr, als das Leben ihrer Tochter in die Hand, eines ihnen Fremden zu legen. Ihr Herz war schwer und ihre Augen mit Tränen gefüllt.
    "Wir haben keine andere Wahl,"
    gab sie mit schwerer Stimme zurück.
    "Entweder stirbt sie durch das Fieber, oder durch dieses Zeug. Ich habe Angst um sie, aber dieses Gebräu ist unsere letzte Hoffnung, unser kleines Mädchen zu retten."
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    Beitrag  Drakon Di Aug 02, 2022 1:25 am

    Drakon nickte auf Tessas Worte. Ja. Entweder sie starb oder sie überlebte. Er kniete sich neben das Bett seiner Tochter und strich ihr behutsam über den Kopf. Sie hatten das Fieber ja schnell bemerkt und Drakon hatte ja gewusst, dass es tödlich werden würde, wenn nichts geschah. Entsprechend hatten sie nun auch nicht all zu lange gewartet. Lunas kleiner Körper war trotzdem schon geschwächte und als er sie nun streichelte sah sie ihn fiebrig an. „Bald wird es besser. Ich habe dir hier einen Trank besorgt.“ Er hob ihren Oberkörper leicht an, damit sie sich nicht noch verschluckte. Ganz sanft und leise hatte er gesprochen. Er hoffte so sehr, dass er hier jetzt keinen Fehler machte. Drakon setzte ihr den Trank an die Lippen und in diesem Moment ging die Tür auf. Lanara trat ein. „Tessa, Drakon.“ Drakon drehte sich nicht um, er würde ihr den Trank geben. Es fühlte sich einfach auch richtig an! Tessa hingegen sah zu Lanara, die nun verkündete, dass sie Darius gebeten hatte nach anderen Heilern zu schicken. „Er hat zugestimmt!“
    Doch während sie mit Tessa sprach, lief nun das Gebräu in Lunas Mund. Sie trank und als das Gebräu ihre Lippen benetzte weiteten sich ihre Augen kurz. Für einen winzigen Moment glaubte Drakon, dass ihre Augen etwas geleuchtet hätten. Auch seine Augen hatten sich kurz verändert, als Reaktion auf die von Luna. Sie hatten nämlich ebenfalls leicht geleuchtet und sich zu hauchdünnen Schlitzen verengt. Drakon selbst hatte das Gefühl, als habe kurz sein Herz ausgesetzt, was er aber auf die Furcht schob, Luna zu verlieren. Bei genauerer Überlegung jedoch: Waren ihre Pupillen gerade … geschlitzt gewesen?
    Er ließ von ihr ab und hielt sich den Kopf. Das Fläschchen steckte er wieder weg.
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    Beitrag  Aya Di Aug 02, 2022 9:14 am

    Tessa betete innerlich, das ihr kleines Mädchen von dem Trank gesund werden und nicht sterben würde. Sie sah zu, wie Drakon ihr kleines Mädchen sacht streichelte und ihr gerade den Trank an setzte. In genau dem Moment flog die Tür auf. Lanara kam herein. Sie verkündete, das schon nach anderen Heilern geschickt wurde.
    "Lanara ... wir haben keine Zeit mehr. Ihr Fieber sinkt nicht und sie ist geschwächt. Wir versuchen jetzt sie mit diesem Trank zumindest halbwegs auf die Beine zu bekommen."
    Tessa legte alle Hoffnung in ihre letzten Worte. Andere Heiler würden niemals rechtzeitig hier sein, um Luna zu helfen. Eher würde sie an dem hohen Fieber sterben.

    Luna spürte, wie das Fieber in ihr tobte. Es war, als würde der Tod ihr schon die Hand reichen, doch sie wehrte sich, so gut sie eben konnte. Um sich herum nahm sie alles eher unwirklich war. Da waren ihre Eltern ... Mama wirkte so traurig und Papa ... auch. Papa streichelte sie und dann gab er ihr etwas. Luna spürte dieses brennende Getränk auf ihren Lippen. Es war aber kein fieses brennen, sondern ein sehr angenehmes. Sie spürte, wie es wohlig wärmend ihren Hals herunter kroch und schließlich im Magen landete. Es war als veränderte sich irgendwas in ihr. Sie spürte, wie der Trank ihr half gegen das Fieber zu kämpfen. Sie spürte eine ganz neue Kraft, die ihr aber auch zugleich vertraut war. Papa würde sie niemals im Stich lassen. Mama aber eben so wenig.
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    Beitrag  Drakon Mi Aug 03, 2022 6:00 am

    Nun es war noch nicht ganz so schlimm, wie es sich vielleicht für Luna anfühlte. Aber im Sterben lag sie noch nicht. Es wäre jedoch nur eine Frage der Zeit, bis es so weit wäre. Lanara sah auf die Kleine herab. „Was für ein Trank?“ Drakon hatte das Fläschchen schon wieder eingesteckt und sagte: „Mutter, bitte…“ Er erhob sich, drehte sich um und sah sie eindringlich an. Sie war kleiner als er und da sie nähergekommen war, sah er auf sie hinab. „Danke, für eure Bemühungen, aber… lass uns bitte mit unserer Tochter allen.“ Sie sah ihn mit großen Augen an. „Drakon, was-?“ „Bitte.“ Er sprach ruhig. Er wollte seine Mutter jetzt nicht um sich haben. Sie war so aufgewühlt und er wollte Ruhe haben. Nicht nur um seinetwillen. Sie musterte ihn und schließlich senkte sie den Blick, wobei sie sagte. „In Ordnung.“ Drakon begleitete sie zur Tür und dann tat er etwas, was sie absolut nicht erwartet hatte. Denn als sie sich nun umdrehte, um noch etwas zu sagen, nahm er sie ihn die Arme und drückte sie an sich. „Es wird alles wieder gut. Ich weiß es.“ Sie war so überrascht über seine Zuneigungsbekundung und seine Worte, dass ihr einfach die Tränen kamen und sie sich an ihn klammerte. „Wir halten euch auf dem Laufenden.“, sagte er nun stoisch und ließ sie los. Tatsächlich sah man ihm gar nicht an, wie besorgt er war. Er ging zurück zu Tessa, nachdem er die Tür hinter sich dieses Mal abschloss und nahm ihre Hände. Dann setzten sich die Eltern neben das Bettchen und warteten.

    Tatsächlich ging es Luna sehr schnell sehr viel besser. Das Fieber sank schon am ersten Tag schneller als überhaupt gehofft und am zweiten Tag hatte sie nur noch leicht erhöhte Temperatur. Sie war noch ein kleines bisschen schlapp, aber es machte nicht gerade den Eindruck als sei sie so krank gewesen. Drakon kam es vor wie ein Wunder und die Worte im Brief seines „Freundes“ ließen ihn nicht los. „Du erinnerst dich nicht mehr daran, aber du hast mir einst versprochen, nicht mehr hinter die Mauer zu gehen. Dieses Versprechen möchte ich als Gegenleistung für meine Hilfe von dir erneuert wissen, Drakon. Es dient nicht mir zum Gefallen, sondern zu deinem UND meinem Schutz.“ Was sollte das denn bitte heißen???

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