Cian saß alleine auf der Zinne, die Flügel immer noch von sich gestreckt und ausgebreitet. hin und wieder bewegten sie sich leicht. Für Cian waren sie zu Gliedmaßen geworden, die nach Belieben kontrollieren konnte. Er hatte viel geübt, auch wenn die Landungen manchmal zu forsch waren. Er hörte Elena erst, als sie zu ihm flüsterte. Er drehte sich jedoch nicht um, sondern faltete nur seine Flügel. Sie trat von Hinten an ihn heran und erklärte ihm, warum sie gehandelt hatte, wie sie gehandelt hatte und umschlang ihn von hinten mit ihren Flügeln. Er sagte nichts dazu, sondern schaute stur geradeaus. Auch als sie seinen Nacken küsste, tat sich nichts, außer eine leichte Gänsehaut, die über seinen Rücken kroch. Es dauerte noch eine ganze Weile länger, ehe er sich bewegte und zwar stand er einfach auf, dabei durchbrach er ihre Flügelbarriere und drehte sich zu ihr herum. Er schaute sie an. Seine Pupillen, waren nun hauchdünne Schlitze. Er setzte an etwas zu sagen, machte es dann aber doch nicht.
„Ich will allein sein.“, sagte er. Er klang aber nicht wütend. Zumindest nicht auf Elena. Fahrlässiger Weise machte er einen Schritt zurück, wo keine Mauer mehr war. Er fiel und fiel und platsch. Da lag er unten. Die Schwingen hatten den Fall gebremst und trotzdem lag er einfach auf dem Rücken und rührte sich nicht. Nun das stimmte nicht ganz, er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte in den Nachthimmel. Und gerade, als Elena nach unten schwebte, stand er auf und flog Pfeilschnell in den Himmel an ihr vorbei und rief: "Ich sagte, lass mich allein!" und dann verschwand er wie ein Komet in der Ferne.