Cian So Mai 20, 2012 6:17 pm
Cian hatte sich auf den Boden seiner Zelle gesetzt und dachte nach. Er ließ das Vergangene Revue passieren und musste feststellen, dass er sich ganz schön daneben benommen hatte. Aus irgendeinem Grund war er vollkommen ausgetickt und dieser schwelende Zorn, verunsicherte ihn. Er hatte Elena schwer verletzt und danach hat er sich auch nicht gerade wie ein Gentleman aufgeführt. Aber gleich einsperren? Er betrachtete das Wasser und das Brot und begriff, dass er wohl noch einige Zeit hier unten Leben musste. Er würde die Verantwortlichen dafür zur Rede stellen. Er erhob sich und ging durch das Zimmer. Niemand kam und niemand gab auch nur ein Lebenszeichen von sich. Sie mussten doch mal nach ihm sehen, oder? Wie lange war er schon hier unten? Er lief immer schneller und energischer durch den Raum, das machte doch alles keinen Sinn! Wenn er vor sich selbst beschützt werden musste, müsste doch jemand auf ihn achten! Das konnte nur bedeuten, dass die anderen vor ihm beschützt wurden. Das schlug dem Fass doch den Boden aus!
Von oben hörte er plötzlich krach. Erschrocken drehte er sich zur Tür und lauschte. Das waren eindeutige Kampfgeräusche. Er hämmerte gegen die Tür, aber nichts passierte. Er rief lauthals nach jemandem, der ihm das verdammte Ding aufmachte. Doch nichts bewegte sich. Elena war da oben und ihre Kinder! Er schlug stärker dagegen, doch nichts geschah.
Oben brach die Hölle los. Von überall kamen Wesen hervorgeschlüpft, Liam hatte einige von ihnen schon dezimiert, ohne dass sie auch nur einen Fuß in die Basis setzen konnten, bis die Angreifer so schlau waren, Gasmasken zu tragen. Scheinbar hatte man ihnen gesagt, dass es jemanden gab, der Gas kontrollierte, die Angreifer hatten scheinbar nicht so ganz dran geglaubt. Nun waren sie Schlauer. Dennoch verspritzte Liam säure, bis sie alle war. Dann kämpfte er Seite an Seite mit seinen Gefolgsleuten und Freunden. Auch Victoria und Carl kämpften oben, wie die Teufel, während Snow ihre Blitze verschoss und ein Gewitter los brach, das sich gewaschen hatte. Es regnete wie aus Eimern und die Abendsonne, tauchte das Land in Gold.
Keiner sprach es aus, aber die meisten dachten es sich: Wo war Cian? Es war so eine unterschwellige Frage, die immer wieder hinauf stieß, aber keine wirkliche Antwort brauchte. Natürlich würde er sich nicht ausliefern, aber warum kämpfte er nicht mit?
„Ich habe nichts herausgefunden, Elena. Ich kann dir noch nichts über das Gift sagen. Es hat die Blutzellen belagert, aber ich habe eine solche Verbindung noch nie gesehen. Normalerweise transportieren die Zellen den Sauerstoff im Blut, das tun sie auch immer noch, aber sie transportieren auch gleichzeitig noch was anderes. Ich kann dir aber leider nicht sagen, was dieses Zeug bewirkt. Tut mir leid. Cian ist in Sicherheit, weder er noch jemand anderes kommt da einfach so rein oder raus.“ Sie ging mit Elena aus dem Krankenflügel heraus und lächelte matt, während sie ihn abschloss. „Wir sollten uns um die verletzten kümmern. Ich kann nicht kämpfen, dann bin ich wenigstens zu etwas nutze.“
Susanna stand neben Howard, der die Arme verschränkt hatte. Sie sah ihm gegenüber sehr unterwürfig aus und hatte den Kopf leicht geneigt, während er in einen Bildschirm sah. „Glaubst du es wird geschehen?“, fragte er sie.
„Er wird unsere Truppen vernichten, wenn sie ihm nicht Einhalt gebieten.“
„Unsere Truppen sind ersetzbar, seine nicht. Wenn er erst mal die Macht gekostet, hat, die er besitzt, wird er immer mehr haben wollen. Er wird über Leichen gehen, um seine Ziele zu erreichen und dann wir er einer von uns sein.“
„Macht ihn das Gift so stark?“
Howard lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Das Gift, macht ihn schwach Susanna. Sein Hass und sein Zorn machen ihn stark, ohne seine Geistige stärke, die ihm gewisse Sachen einfach verbietet, ist er eine tickende Zeitbombe. Wir haben ihm lediglich seine Hemmschwelle genommen.“