Majima Goro Mi Sep 02, 2020 11:17 pm
Lee musterte Akira. Er hatte nicht gemeint, ob sie sich verliebt hatte, aber dass sie es selbst ansprach, alarmierte ihn irgendwie. Er hatte ihn erlebt. Er hatte mit ihm gesprochen und ihn bekämpft. Er hatte gesehen, was er im Stande war auszuhalten und er empfand, trotz des Mordauftrags an Akira großen Respekt ihm gegenüber. „Du verlierst mich nicht.“ Er drückte sie. „Und ihn auch nicht.“
Nishitani sah zu dem Wachmann und sagte: „Könntest du..?“ Er nickte und sagte: „Ich geh mir mal einen Kaffee holen.“ Majima sah ihm nach. „What the… fuck?“, sagte er nur und Nishitani erhob sich. „Also Majima-san…“ Er grinste knackte die Fäuste und sein Genick und sagte: „Du willst Infos und ich meinen Kampf mit dir beenden. Wenn du mir ein wenig Spaß bereitest, singe ich wie ein Goldkehlchen für dich.“ Majima sah ihn nüchtern an. Er nahm Kampfhaltung an und sagte: „Ich bereite dir so viel Spaß, bis es dir aus den Ohren raus kommt.“
Woher er die Kraft nahm, nun NOCH mal zu kämpfen konnte wohl niemand auch nur begreifen – auch er nicht. Aber letzten Endes stand er außer Atem in der Zelle und Nishitani lag vor ihm ausgestreckt auf dem Boden. „Uff… uhh… mhhh…“ Majima blieb stehen, wenn auch nur schwer und Nishitani richtete sich irgendwann auf und deutete auf den Boden vor ihm. „Bitte. Setz dich.“ Majima tat es und nun schien der eigenwillige Kerl wohl auch endlich reden zu wollen. „Ich muss sagen, Majima-san… du bist der interessanteste Mensch in ganz Soutenbori.“ „Für wen arbeitest du?“ Nishitani lachte.
„Also schön Ich wurde beauftragt. Von jemandem aus dem Tojo Clan.“
„Tojo?“, fragte er ungläubig. Was um alles in der Welt ging hier vor? Shimano – sein Auftraggeber – war AUCH vom Tojo Clan. Waren die sich innerlich etwa uneins? Wie konnte es sein, dass einer den Tod Akiras wollte und der andere sie unbedingt lebend brauchte? „Wieso?“ Nishitani schüttelte leicht den Kopf. „Keine Ahnung. Der Mann der mich angeheuert hat ist Shibusawa Keiji.“ Einer der Männer, der für den Patriarchen der Dojima-Familie arbeitete. Dojima hingegen war einer der „Vorstände“ des Tojo-Clans selbst. Also einer der ranghöchsten im ganzen Clan. „Und jetzt kommt es noch besser. Es ist NOCH jemand hinter ihr her.“ Majima sah ihn verwirrt an. „Noch jemand?“ Nishitani nickte. „Kazuma Kiryu. Vormaliges Mitglied der Kazama-Familie.“ Majima sah NOCH verwirrter aus. „Aber… Kazama ist AUCH ein Untergebener von Dojima.“ Was war mit dem Clan denn bloß los? Es schien als würden alle irgendwie ihr eigenes Süppchen kochen, unds die wertvollste Zutat, war Akira! Nishitani musterte Majima und sagte dann: „Es scheint, als gäbe es einen Krieg innerhalb der Dojima-Familie UND dem ganzen Clan.“
Majima schüttelte leicht den Kopf. Das beantwortete immer noch nicht, wieso alles von Akira abhing.
„Du willst zurück in den Tojo-Clan. SU unbedingt, dass du bereit bist einen Mord zu begehen?“ Majima senkte den Blick. „Das dachte ich zumindest.“ Nishitani lachte. „Schweiß drauf. Wenn du zurück in die Yakuza willst, nehme ich dich gern in meine Familie auf.“ „Nein danke.“ „Die Omi-Allianz ist gar nicht so übel.“
„Mag sein. Aber…“ „Es MUSS Shimano sein, hu?“ Majima nickte. „Und dein Mädchen?“ Majima sah ihn an. „Weißt du. Mir ist egal, was mit ihr passiert. Scheiß auf Shibusawa. Wenn du sie unbedingt retten willst, helfe ich dir.“
„Was?!“, das hatte er ja nun überhaupt nicht erwartet. „Wie ich schon sagte. DU bist der interessanteste Mensch und so lange du mich hin und wieder deine Fäuste spüren lässt, bin ich auch gern dein Verbündeter!“ Er grinste breit und Majima war zu verwirrt, um es wirklich zu glauben. Nishitani stand auf und half Majima hoch. „Und dann will ich dein VOLLES Potential spüren.“ Es war ihm durchaus klar, wie beschissen es Majima ging, auch wenn er selbst ebenfalls am Bein verletzt war.
Nishitani ging zum Gitter. „Heeeyyy!~“ Keine Antwort. „Hm… Heeeyyy~ Mr. Polizst~?“ Noch mal keine Antwort. „Wir wollen gern rahaaaus~!“ Nachdem nun wieder keine Antwort kam sagte er: „Dann helfen wir uns selbst, in Ordnung?“ Er drückte nur gegen die Tür und öffnete diese. Sie war offensichtlich nicht abgeschlossen gewesen. „What the…!“ Majima sagte einfach nichts mehr dazu. Wäre auch verschwendete Liebesmühe…
Der Inspektor, der Majima hergebracht hatte, kam nun auch um die Ecke. Er bewegte sich merkwürdig und schließlich kippte er nach vorn. Majima und Nishitani sahen drei Löcher in seinem Rücken. „Das…“ Dann kam der Polizist mit erhobener Waffe um die Ecke und zitterte. „Tut… mir wirklich… leid, Nishitani-san, aber… meine Familie… Shoko… ich muss ihre Arzt-Rechnungen bezahlen… Sie… sie haben mir Geld gegeben und…“
„Ganz ruhig, Sakagi-san. Alles ist gut.“, sagte Nishitani. Majima sah dem Ganzen erst Mal zu. „Nimm die Waffe runter, dann reden wir über alles.“ „Was… was hab… ich getan?“ Er sah auf den Inspektor herab und schließlich zu Majima. „Ich… hab keine Wahl!“ Er drückte ab und Nishitani huschte so schnell vor Majima, dass es unwirklich wirkte. Er hatte die Kugel abgefangen. „Was…Warum?“, hauchte er und Nishitani grinste. „Du musst dein Mädchen retten.“ Er sah an sich herab. Ein Loch klaffte in seiner Brust. „Ohhh… das ist… überhaupt nicht gut.“, sagte er leise. Sakagi sah ihn entsetzt an. Nishitani ging langsam auf ihn zu. „Los… gib mir die Waffe… dann vergessen wir das Ganze.“ Noch mal drückte der Polizist ab und noch mal zuckte Nishitanis Körper. Majima rief seinen Namen, aber er sagte nur: „Jetzt lauf schon! Ich kümmere mich um den hier!“ Er grinste und Majima wusste ganz genau, dass er ihn nie wieder sehen würde.
Ein Anschlag auf ein Oberhaupt einer Familie war nie ein gutes Zeichen. Er rannte aus dem Polizeirevier. Die Schießerei war im Keller gewesen und Sakagi musste dafür gesorgt haben, dass sonst niemand dort gewesen war. Egal.
Er musste zurück zu Lee und Akira. Die beiden warnen. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass irgendwas passiert war. Eben lief er wieder durch eine Gasse, als hinter einer Ecke ein Stahlrohr angeflogen kam. Er hob die Arme und seine Ellen fingen den Schlag ab. Aber direkt darauf wurde er von seinem Angreifer gepackt und in einen Haufen Müllsäcke geschleudert. Er versuchte schnell wieder hochzukommen, als er erneut am Kehlkopf gefasst wurde und gegen die Wand gequetscht wurde.
„Oh… Majima, ich habe dir vertraut!“ Sagawa schlug ihm ins Gesicht, sodass er Sterne sah. Er gab ihm eine Ohrfeige, damit er wieder klar kam und sah ihn dann zornig an. „Du hattest EINEN Auftrag! Ich habe sogar wirklich vorgehabt mit meinem Bruder zu sprechen, Majima!“ Er schlug ihm in die Niere und Majima keuchte. Ein Messer fand nun Platz an seiner Kehle und er hob das Kinn und drückte sich gegen die Wand. „Du hast gesagt, du würdest ALLES tun! Aber stattdessen nimmst du das Mädchen in Schutz, täuscht ihren Tod vor und dann was?! Durchbrennen mit einer Fremden?! Ich lach mich tot!“
Er nahm die Klinge weg und warf Majima vor sich auf den Boden. Er richtete das Messer auf ihn und Majima hustete leicht und rieb sich die Kehle. „Ich WERDE dich töten, Majima… Du wirst mich jetzt zu dem Mädchen bringen und wenn sie dort nicht ist, schwöre ich dir, dass ich dir schlimmeres als den Tod zufüge.“
„Schlimmer…“, krächzte Goro.
„Wie bitte?“
„Schlimmer als das hier?“ Er sah zu ihm auf. „Schlimmer als Soutenbori als Gefängnis und eine Hölle als Zivilist, der nur nach… deiner Pfeife tanzt?“ Sagawa sah ihn kalt an. „Schlimmer geht es kaum.“, keuchte Majima. Sagawa hockte sich zu ihm herab. „Es geht schlimmer. Dass DU dich daran nicht erinnerst wundert mich.“ Ohhh… er erinnerte sich an jeden einzelnen Tag in dem Loch, in dem man ihn Tag ein Tag aus gefoltert hatte.
„Du bringst mich zu dem Mädchen, dann töte ich sie eben selbst und dann überlege ich, was ich mit dir anstelle.“
Er stand auf und nickte zu seinen Begleitern, die Majima nun aufrichteten. „Ich… weiß nicht wo sie ist.“, gab Majima nun zurück. „Dann schlage ich vor, findest du sie überaus schnell, ehe mir die Messerhand ausrutscht.“ Majima schloss das Auge und nickte.
Sagawa ging mit seinen Leuten. Majima blieb in der Gasse zurück. Erneut hatte er das Bedürfnis einfach loszuheulen. Nishitani… er war ganz sicher tot, Sagawa hatte herausgefunden, dass das geschehen war und Akira noch lebte und jetzt hatte er ihn erneut so in die Ecke gedrängt, dass er keinen Ausweg mehr sah. Er ballte die Fäuste und machte einen Schritt. Er krachte auf die Knie und nach einem kurzen Augenblick sah er in den Himmel. Ein Vogel flog über die Häuserdächer und kurz wünschte sich Majima an seine Stelle.
Schließlich schüttelte er den Kopf, erhob sich und ging leicht nach vorne gebeugt weiter. Er hatte keine Wahl. Er musste Lee und Akira warnen. Wenn sie nicht schon aufgebrochen waren…
„Majima-san!“ Er blieb stehen. Das war der Arzt. Der der ihn und Lee zusammengeflickt hatte. „Gut dass ich sie treffe. Sie sollten eigentlich im Bett liegen!“ „Uhhh…“; machte er nur. „Lee-san braucht seine Medizin. Ich kann ihn nicht finden, aber wenn er sie nicht bekommt, passiert Schreckliches!“ „Ach ja?“ „Ja. Er bekommt dann furchtbare Schmerzen und sicher steigt dann auch wieder sein Fieber. Außerdem Hemd das Medikament die Entzündungen.“
„Verstehe. Ich bring es ihm mit.“ Der Arzt nickte glücklich. „Sei bedankt!“ Dann verkrümelte er sich wieder. Majima sah ihm nach. „Komischer…. Kerl.“ Egal Er hatte andere Sorgen. Er wurde ganz sicher beobachtet. Aus diesem Grund begab er sich erst mal zu sich nach Hause. Dort zog er sich um und schließlich ginge r in eine Bar, wo er durch einen geheimen Kellergang entwischte.
Er ging zum Lagerhaus und achtete peinlichst genau auf seiner Verfolger. Nachdem er sicher war, dass es sicher war, schob er die Tür auf. Er sah die zwei dort sitzen. Einfach nur ein Stich ins Herz. Mehr hätte es nicht gebraucht. „Wir… müssen los…“, sagte er und marschierte in die Halle. „Es bleibt keine Zeit mehr. Er sah zu Lee. Sie wissen, dass Akira noch am Leben ist.“