Majima Goro Mo Aug 24, 2020 3:07 am
Nein. Tanzen würde er sicherlich nicht. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Sato sagte nun: „Er hat seinen eigenen Weg das zu handhaben. Du musst wissen. Noch vor zwei Jahren war dieser Laden ein leerer grauer Platz, ohne Glanz und ohne Ansehen. Dieser Mann hat ihn zu einem Ort gemacht, von dem man doch eigentlich nur Träumen kann.“
Der raufwütige Mann schlug immer weder nach Majima, der jedoch spielend auswich. Er tippte ihm auf die Schulter, nachdem er hinter ihn gehuscht war. „Sir?“ Der drehte sich um, schlug wieder nach ihm, aber es war wirklich sehr ersichtlich, dass dieser Kerl nicht den Hauch einer Chance hatte. Der Kerl verausgabte sich lediglich. Majima selbst machte einen schlanken Eindruck, aber seine Schultern waren trotzdem breit und seine Brust auch nicht flach. Unter diesem Anzug könnten sich drahtige Muskeln verbergen.
Mit dem nächsten Schlag stürzte der Gast an Majima vorbei gegen seinen Tisch. Im Eisbehälter steckte ein Eispickel, den er nun ergriff. Majima konnte das nicht sehen. Er hatte seine Aufmerksamkeit auch nur halb auf dem Kerl, um zu überprüfen, wie seine anderen Gäste gerade gestimmt waren. Die Musik hörte nun auch auf und immer noch war es wirklich still. Majima hatte kein einziges Mal zugeschlagen. Das Mädchen am Tisch schlug die Hände vor den Mund. „Majima-san!“, rief sie erschrocken und der Kerl rief: „Hör auf mit mir zu spielen!“, als er sich nun auf den Manager stürzte. Dieser packte nur das Handgelenk und warf den Mann über sich. Den Eispickel entwendete er ihm dabei und sagte dann: „Für ihre eigene Sicherheit verwahre ich den mal für sie.“ Der Mann kam auf die Knie und hielt sich das Handgelenk vor Schmerz. Er schien besiegt.
Nun aber gab es erstes Klatschen, in das dann auch andere Gäste einfielen. Majima drehte sich zu den Tischen und lächelte. Die Stimmung schien noch immer gut. Nicht schadete den Einnahmen mehr, als unzufriedene Gäste. Einer der Aufpasser kam nun mit einem anderen zu dem Unruhestifter und zogen ihn hoch: „Aufstehen, Arschloch! Das war‘s jetzt für dich! Die Polizei wird das hier sehr interessieren!“ Auch einige der Gäste riefen dem Mann zu, dass er das verdient habe und dass er verschwinden sollte. Majima hingegen hob die Hände und beruhigte die Leute. „Ich bitte um ihre Aufmerksamkeit.“ Es wurde wieder still. Majima fuhr fort. „Dieser Mann hat etliche Hausregeln verletzt und sie alle heute Abend mit seinem Verhalten gestört. Es wäre nur recht und billig, ihn der Polizei zu überlassen. Aber… Ich bitte sie trotzdem um ihr Mitgefühl.“
„Eh?“, rief einer. „Was? Wieso?“, ein anderer.
„Wenn dieser Gentleman nun der Polizei übergeben würde, würde er seinen sozialen Status verlieren, den er Zeit seines Lebens aufgebaut hat.“ Der gewaltbereite Gast senkte den Blick und Majima fuhr fort: „Ist diese Bestrafung nicht ein wenig zu hart für nur einen Abend, an dem er vom Alkohol verleitet schlecht gehandelt hat?“ Er drehte sich zu dem Gast. „Statt dessen… würde ich unseren Gast gerne um einen Gefallen bitten.“ Dieser drehte sich zu ihm. „Mich?“ „Ja. Aufgrund der Störung, die sie hier erbracht haben, bitte ich sie nur um eine entsprechende Begleichung ihrer Rechnung.“ Er machte eine Pause und fuhr fort: „Indem sie alle Rechnungen dieses Abends begleichen.“ Erneut eine Pause. „Als Chef von Soten Pharmaceutics HQ sollte das doch für SIE kein Problem sein, nicht? Ich bin sicher ihr jährliches Unterhaltungs-Budget beträgt locker 100 Millionen Yen.“
Nun ging Majima auf die Knie und legte die Hände vor sich auf den Boden. Der Gast war nun so überrascht, dass er einen halben Schritt zurück wich. „Ich möchte ungern sehen, wie ein Gast zu einem Kriminellen gemacht wird, aber ich muss auch dafür sorgen, dass sich meine anderen Gäste wohlfühlen.“ Er sah auf. „Ich verstehe, dass meine Bitte etwas egoistisch ist, aber würden sie sie mir trotzdem erfüllen?“
„Uhm… äh… ja… Einverstanden! Wenn alle damit einverstanden sind? Lasst mich für sie alle heute Nacht bezahlen!“
Majima lächelte erneut. „Vielen Dank!“ Dann drehte er sich noch immer kniend zum „Publikum“. „Sie haben das Angebot des Gentleman gehört. Was sagen sie?“ Kurz blieb das Schweigen noch. Die Leute waren mehr als verdutzt, aber dann fing wieder einer an zu klatschen. Langsam schien die Verwirrung zu weichen. Das hieß, dass heute Abend keiner Zahlen musste! Das schienen sie nun nach und nach zu begreifen.
„Vielen Dank. Ich bin tief berührt, ob ihres Verständnisses und Mitgefühls. Eine Runde Applaus, für den edlen Spender heute Abend! Genießen sie weiterhin ihren Abend!“