Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


2 verfasser

    Schicksal oder Zufall?

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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Mo Jun 03, 2019 11:51 pm

    Elariel hatte es geahnt. Sie hätte präzisere Fragen stellen sollen. Lilly dagegen sah das Wesen nun ernst an. Sie hatte Sera zugehört und befand ihre Ansicht als richtig. Besser sie sprachen mit dem lieben Zeref direkt, als mit einem Handlanger.
    "Hol deinen Meister her,"
    meinte sie nun und sah das Wesen noch immer sehr ernst an.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 12:01 am

    Das Wesen sah nun zu Lilly und legte den Kopf etwas schräg. Er grinste und dann fing er an zu lachen. Sein Lachen kam einem unangenehmen Kreischen nahe, aber er war ganz klar belustigt. Shax'isis sah ebenfalls kurz zu Lilly, hielt die Hände aber weiter auf das Wesen gerichtet. „Warum sollte ich das tun?“, fragte das Wesen und Shax'isis sagte nun: „Weil es ein Befehl war!“
    „Ich diene nur einem Meister und egal, was du tust, ich werde ihn nicht belästigen, nur, weil ihr es wünscht.“
    „Wieso nicht?“
    Das Wesen stutzte. Ja, wieso nicht? Er schien kurz nachzudenken. War es ein Befehl gewesen? Warum hatte der Meister nicht gestört werden wollen? Wie lange war das her? Die eben noch so selbstsichere Kreatur verschränkte die Arme und sagte schließlich: „Ich werde ihn fragen.“ Er schloss die Augen. Karadin hatte kurz ungläubig auf Lilly herab gesehen, dann zu dem Diener und schließlich zu Shax'isis und dann fragte er: „Und... wie wollen wir ihn aufhalten, wenn er einmal hier ist?!“ Shax'isis sagte nichts und schließlich öffnete die Kreatur die Augen und sie waren nicht mehr weiß, sondern blutrot. Der Körper der Kreatur schien irgendwie zu zerfallen und zurück blieb eine Art Schatten, die aber irgendwie der Gestalt Zerefs ähnelte.
    Er sah in die Runde und dann schien er überrascht zu sein. „Oh? Was haben wir denn da?“ Ein grinsen entblößte scharfe Reißzähne des Schattens. Shax'isis brach zusammen, als er ihr die Hand scheinbar nebenher entgegen streckte und dann sagte: „Ich mag es nicht, gebannt zu werden.“
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 12:13 am

    Elariel sah ebenfalls verdutzt zu Lilly. Wie konnte sie dem Wesen so etwas befehlen? Ja, sie sagte immer, das der Scharlachrote König nicht so schrecklich war, wie alle sagten, doch wie sollte man das glauben, wenn man ihm einmal gegenüber gestanden hatte? Und dann .... er erschien tatsächlich. Shax'isis kippte einfach um, als er die Hand nach ihr aus streckte. Warum sah Lilly nicht, was sie sahen?
    Zunächst war Lilly ein wenig bestürzt, das die Kreatur überhaupt so lachte, doch als sie dann nach gab, sich die roten Augen bildeten und an stelle der Kreatur plötzlich doch Zeref stand, funkelten ihre Augen und sie strahlte vor Glück. Angst hatte sie keine vor ihm. Im Gegenteil. Sie freute sich wirklich sehr, ihn zu sehen. Sie begann auf ihn zu zu laufen, blieb dann aber stehen, als sie sich erinnerte, das jede Berührung tödlich wäre und sie einen gewissen Abstand halten musste. Nun das machte sie wieder ein wenig traurig, doch dann sah sie ihn strahlend an.
    "Zeref ... Warum hast du uns weg geschickt?"
    Sie hatte doch bei ihm sein wollen, um ihm etwas Freude zu bereiten.
    "Ihre Freunde sind in Gefahr. Kannst du uns nicht helfen bitte? Ich habe ihnen gesagt, das sie sich in der täuschen. Du bist nicht wie alle immer sagen."
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 12:21 am

    Der Schatten, der Zerefs Züge abbildete trat aus dem Kohlekreis und Karadin hob die Waffen. Zeref sah zu dem Dunkelelfen und sagte: „Als ob das was ausrichten könnte.“ Er blickte zu Lilly. Sie stellte ihre erste Frage und er antwortete ihr sogar: „Ich glaube nicht, dass es das ist, was ihr wissen wollt.“ Sie erklärte ihm, was das eigentliche Anliegen war und nun richtete er seine blutroten Augen auf Elariel. Nun grinste er jedoch wieder. Lilly konnte nicht wissen, in welcher Beziehung sie zueinander standen und Elariel hatte nicht gesehen, wie er zu Lilly gewesen war.
    „Warum sollte ich euch helfen, hm? Hatte ich nicht gesagt, dass ich euch bei unserer nächsten Begegnung aufhalten werde?“ Und aufhalten bedeutete bei einem wie ihm wohl eher das endgültige Aufhalten – den Tod.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 12:30 am

    Elariel sah ernst aus, als sie Zeref nun betrachtete.
    "Ja ... das hast du, aber du hast ihn auch gezeichnet ... somit wirst du ihn früher oder später zu deinem Untertan machen. Vielleicht kommst du nicht mehr dazu, wenn er erst mal tot ist."
    Besser als das er zu einer so widerlichen Kreatur werden würde, wie die, die sie eben zerfallen sehen hatten.
    Lilly sah zu Zeref auf.
    "Bitte Zeref. Du bist der Einzige, der uns helfen kann. Vielleicht ... erzählst du mal, warum du das alles nicht willst? Wenn du die Beiden nicht rettest, wird die Welt zwei ganz wundervolle Wesen verlieren. Sie sind nicht schlecht. Sie sind ... wie du. Nicht verflucht, aber sie folgen ihrem Herzen und hoffen darauf, das Richtige zu tun."
    Sie sah Zeref etwas trauriger an, als sie es wollte, aber sie hatte immer noch nicht auf gegeben und würde ihn auch weiterhin verteidigen.
    "Wenn du ihnen nicht hilfst, bewahrheitet sich doch nur einmal mehr, das du so bist, wie alle es sagen."
    Das würde Lillys Bild von Zeref wohl vollständig zerstören.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 12:43 am

    Zeref musterte Elariel weiterhin, als sie sprach. Er hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. Woher auch, aber ihren Worten entnahm er, dass es um ihren Freund Jin ging. Aber Lilly erklärte, dass es sich um zwei handelte. Die Sternenelfe... anders konnte es nicht sein, sonst wäre sie die erste gewesen, die hier vor ihm auf den Knien gerutscht wäre. Nun sah man deutlich, wie der Zorn in seine Augen trat. Dann aber sagte er weniger überheblich, als eben noch: „Wenn diese zwei sterben würden, wäre ich alle Sorgen um Celestrias Gefängnis los. Ich frage dich also noch mal, Elfe“ und wie er dieses Wort nun ausspuckte. „warum sollte ich ihnen helfen?“ Lilly lieferte ihm den Grund wohl auf dem Fuße. Wenn du ihnen nicht hilfst, bewahrheitet sich doch nur einmal mehr, das du so bist, wie alle es sagen... Ja... all das was in den Bbüchern geschrieben steht, all die Lügen, die man über ihn verbreitete... Zeref trat auf das Gitter zu und so auch auf Lilly. Sie sah so traurig aus und Karadin packte das Mädchen am Schlafittchen und zog sie zurück, als Zeref die Hand hob, um die ihre zu berühren. Überraschung zeichneten die roten Augen und dann fletschte er leicht die Zähne. Karadin wurde mit einer Handbewegung von ihm zur Seite gewischt. Elariel griff nach Magie und Zeref sah zu ihr und sagte schroff: „Lass es!“ Elariel merkte direkt, wie er ihr förmlich die Magie entzog. Auch wenn es nur ein Schutzzauber werden sollte, so schien er etwas dagegen zu haben, dass hier herum gezaubert würde. Dann richtete er den Blick zurück auf Lilly. Seine Hand ging wieder nach oben. Das hier war nicht sein echter Körper, dieser Körper trug nicht seinen Fluch, Lilly könnte sich das vielleicht sogar denken, nach allem, was sie so in ihren Büchern gelesen hatte. Sein Arm war nun halb durch das Gitter gestreckt. Karadin sah dem ganzen Atemlos zu. Lilly war weit genug weg, um nicht ergriffen zu werden, aber nah genug, um ihn ebenfalls zu erreichen und nun endlich gab er ihr wohl auch seine Aufmerksamkeit. „Ich wusste, wir würden uns wieder sehen.“ Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass es so bald sein würde.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 1:05 am

    "Du kannst mich hassen, du kannst mein Volk hassen, auch wenn ich es nicht verstehe, aber das Volk der Dunkelelfen scheint dir ja nichts getan zu haben. Dann hilf wenigstens ihnen, das sie ihren König zurück bekommen und seine Königin. Bitte. Ich weiß nicht was damals vor gefallen ist ... und niemand redet darüber, was eigentlich geschehen ist. Was kann ich schon tun, um dich milde zu stimmen? Ich, die eine aus dem Volk ist, das du so sehr hasst?"
    Auch sie wusste nicht, warum sie das überhaupt alles ausbreitete. Sie wollte nur ihren Freunden und vor allem ihrem Liebsten helfen.
    Lilly hielt noch immer ihre Hand nach Zeref ausgestreckt. Es war ihrer Seits ein Zeichen der Zuneigung, das er wusste, sie stand zu ihm. Da er es ihr gleich tat und auf sie zu kam, konnte das nicht sein Körper sein. Er würde sie nie mit seinem Körper berühren können, dafür aber mit einem Anderen. Eben wollte sie seine Hand reichen, als sie schon zurück gerissen wurde. Darauf hin wurde Karadin mit einem Wisch fort geschubst, so das er in die nächste Ecke flog: Elariel hatte aus Reflex gehandelt, als sie Karadin beschützen wollte. Lilly konnte nun endlich ihrem Wunsch nach kommen. Sie streckte die Hand aus und ergriff die des Scharlachroten Königs. Sie vertraute ihm.
    "Ich denke immer an dich. ... Ich werde einen Weg finden, diesen Fluch von dir zu nehmen,"
    flüsterte sie.
    "Warum hast du uns zu denen gebracht, die du so sehr hasst?"
    Sie verstand es einfach nicht.
    "Bitte ... lass uns nicht wieder allein."
    Bittend sah sie ihn an. Ja, die Anderen hier waren alle sehr nett, aber Zeref war etwas ganz besonderes. Bei ihm wollte sie sein.
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 1:20 am

    Zeref sah Lilly sich erheben und hatte Elariels Worte dabei ignoriert. Sie streckte sich ihm entgegen und ihre beiden Hände berührten sich. Er schloss leicht die Augen und Sera sah sprachlos aber irgendwie glücklich zu. Karadin rappelte sich auf und betrachtete das Bild. Lilly... sie sah so zart und so... weiß aus und Zeref, diese Schattengestalt annehmend und so... schwarz. Die Hände lagen aufeinander. Nicht ineinander verschränkt, aber aneinander. Lilly sprudelte schon wieder die Frage hervor, die ihr so auf der Seele brannte. Zeref sagte nun: „Weil ich wusste, dass du in Sicherheit sein würdest.“ Er hatte Lilly auf Jins Pfad bringen wollen, auch um sie wieder zu sehen und er hatte gewusst, dass Luthien ihr so lange Unterkunft gewähren würde, bis Jin ihren Pfad kreuzen würde. Warum er glaubte, dass dies ihrer Sicherheit diente, blieb woh eine weitere offene Frage. „Du kannst nicht bei mir sein.“, machte er ihr noch einmal klar. Dann streckte er die andere Hand aus und strich ihr über die Wange. „Ich werde niemals vergessen, was du für mich getan hast...“
    Dann ließ er nun beide Hände sinken. Er sah wieder zu Elariel. Sie hatte ihm gesagt, wieso er Jin helfen könnte und er stieß die Luft aus. „Ich kenne eure Pläne. Ich kennen seinen Plan. Es wäre das beste, wenn ich es einfach geschehen lasse, wie es gerade geschieht.“ Er sah wieder hart und unnahbar aus. „Jedoch...“ Er senkte den Blick und schließlich grinste er breit. „Ich habe seit langem nicht mehr so viel Spaß gehabt. Euch zu beobachten, wie ihr verzweifelt gegen die Schatten kämpft, nur um eurem eigenen Untergang entgegen zurennen, gibt mir eine ganz besondere Stimmung.“ Was wohl nur halb der Wahrheit entsprach. Trotzdem.
    „Wie glaubst du kann ich eurem König helfen? Mit Kraft? Mit Macht? Was begehrst du denn von mir, Elariel.“ Dieses Mal schimpfte er sie nicht Elfe, aber wie er ihren Namen aussprach, klang es trotzdem wie eine Beleidigung.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 1:31 am

    Lilly sah Zeref in die Augen. Sie würde ihn so gern umarmen, so gern bei ihm sein, aber er ließ sie wieder zurück. Verzweifelt sah sie ihn an, als er sich nun, nachdem er ihre Wange gestreichelt hatte, wieder zurück zog. Wusste er nicht, was er ihr damit an tat?
    Elariel sah den scharlachroten König ernst an.
    "Sag uns ... wo er ist und wie wir sie befreien können. Die Frau, die ihn hat, ist mächtig. Wenn es sein muss, werden wir sie töten, aber sie beherrscht den Blutnebel und wir wissen nicht, wie wir ihrer Herr werden sollen. Wir verlangen doch gar nicht, das du ihn befreist, sondern bitten dich um deine Hilfe."
    Elariel war inzwischen sehr verzweifelt. Lilly ebenfalls. Sie sah zu Zeref, streckte noch immer ihre Hand nach ihm aus, doch er blieb ihr ja fern.
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 1:42 am

    Zeref suchte nach seinem gezeichneten Opfer und fand es schnell. Er schloss die Augen und einen Moment lang geschah gar nichts, dann aber spürten alle, als würde eine leichte und kaum wahrnehmbare Druckwelle von ihm ausgehen. Er stand einfach mit geschlossenen Augen da und sagte dann: „Ich helfe euch.“ Er blickte in Elariels Augen. „Dieser Körper wird bald zerfallen, ich kann ihn kaum zusammenhalten, der Rest ist Schicksal.“ Er wagte kaum Lilly anzusehen. Was bitte sah sie in ihm, ihm ständig nahe sein zu wollen? Hatte er nicht deutlich gemacht, dass sie sterben würde, wenn sie bei ihm blieb? Außerdem verdarb sie seine Bilanz und seine Einstellung zum Leben, wenn sie bei ihm bliebe. Dann würde alles nur wieder schlimmer werden. Er senkte den Blick. Er wandelte etwas in seiner Hand und als er sie öffnete saß dort ein Schmetterling. Er war nicht etwa schwarz und unheimlich, sondern glänzte in den schönsten Farben. „Er wird euch führen, doch so sehr ihr euch bemühen werdet... ihr könnt ihn nicht befreien.“ Wie kryptisch. Von seinem Körper fielen langsam Teile ab, die ins Nichts verrauchten, bevor sie den Boden berührten. Der Schmetterling flatterte los und flatterte vor Elariel herum.
    „Der einzige Weg, den Blutnebelschild zu brechen und sie zu töten ist ein Zauber, den ich euch besser nicht beibringen sollte.“
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 1:50 am

    Was Lilly in ihm sah, wusste wohl nur sie. Sie hatte ihn allein und einsam vor gefunden. Er war wie sie ... allein und einsam. Wenigstens hatte sie noch Sera, aber auch sie war nicht gerade begeistert davon in die Arme geschlossen zu werden. Ja, sie legte eigentlich auch nie ihre Hand auf Lillys Schulter. Allein deshalb war Lilly es schon gewohnt, jemanden nicht an zu fassen. Sie sah den vor sich, der von allen gehasst und verachtet wurde, es aber so gar nicht verdient hatte. Er wollte sie in Sicherheit wissen ... das würde sie gewiss nicht vergessen und sie würde ihr Wort halten. Sie würde einen Weg finden diesen Fluch von ihm zu nehmen.
    Elariel betrachtete den Körper, in dem der scharlachrote steckte. Ja, lange dürfte dieser nicht mehr aushalten. Ein Schmetterling flog vor ihr her. Langsam begann der Körper zu brechen.
    "Ich danke dir von herzen, aber es nützt uns nichts, wenn wir ihn nicht befreien können. Bitte ... Hilf uns ihn da wieder heraus zu holen."
    Lilly sah Zeref flehend an.
    "Bitte Zeref. Bitte hilf ihnen ihren König wieder zu bekommen. Sie brauchen ihn und auch Aideen."
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 2:13 am

    Zeref sah zu Lilly herab. Erneut flehte sie ihn an für ihre neuen Freunde. Denn das waren sie. Andernfalls, würde sie sich nicht so für sie einsetzen. Zeref war durchaus bewusst, dass sie in ihm auch einen Freund sah, aber sie konnte nicht bei ihm sein. Er betrachtete die Hände, die langsam zu Asche zerfallen würden. Und dachte nach. „Du wünscht es dir so sehr?“ Lilly nickte. „Der Zauber könnte den Anwender selbst töten... oder schlimmeres. Sag mir... wieso willst du Jin retten Lilly.“
    „Weil er dir ähnlich ist. Er ist freundlich und Hilfsbereit, aber auch Einsam und hat schrecklich viel Leid erlebt. Er hat mich aufgenommen, als mich niemand haben wollte.“, antwortete sie ihm selbstbewusst. Zeref senkte den Blick und gab ein einzelnes tonloses Lachen von sich. Er traute keinem Elf. Auch den Dunkelelfen nicht. Aber Lilly... Er wollte sie nicht zerstören. Er streckte die Hand erneut nach ihr aus. Er hatte keine Zeit mehr. Auf ihrer Stirn erschien eine Art Tattoo, aber es war nicht schmerzhaft. Und mit dieser Tätowierung erlangte Lilly das Wissen über einen Zauber, der alles zerstören könnte, was sie selbst als Feind betrachtete und alles bewahrte, den sie als Freund empfand. Er hatte dabei weggesehen und sagte nun: „Ich wünschte, du müsstest ihn nicht einsetzen.“ Langsam verschwand die Tätowierung, als ob sie einziehen würde. „Es ist die allerletzte Möglichkeit.“ Lilly war nun die einzige, die wusste, was er ihr da für eine Waffe gegeben hatte und er war der einzige, der wusste, was der Preis dafür wäre. Er sah sie noch einmal an. Man sah, das ihm eine pechschwarze Träne die Wange herab lief und dann zerfiel der Körper zu Staub und Asche.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 2:24 am

    Lilly spürte das Tattoo. Es war nicht Schmerzhaft und es schenkte ihr Wissen. Wissen, welches sie nur deshalb an nahm, weil sie Jin und die Anderen retten wollte.
    "Danke," hauchte sie Zeref lächelnd entgegen.
    "Ich werde es nur einsetzen, wenn es nicht anders geht. Ich werd nicht sterben. Mach dir keine Sorgen. Wie soll ich sonst den Fluch auf heben?"
    fragte sie und sah schließlich zu, wie der Körper endgültig zerfiel. Sie hatte die schwarze Träne gesehen. Ein Grund mehr, nicht zu sterben. Außerdem konnte sie doch Sera nicht zurück lassen. Nun sah sie zu Elariel.
    "Wir ... müssen los. Folge dem Schmetterling."
    Und schon ging es los.
    Elariel konnte ja nicht fassen, was sie da eben gesehen hatte. Zeref hatte ihnen geholfen, obwohl er es nicht tun wollte. Lilly war so zuversichtlich und er ... Zeref schien sie wirklich gern zu haben. Er hatte tatsächlich eine schwarze Träne verloren, als Lilly den Zauber empfing. Konnte sie ihn überhaupt wirken? Elariel würde alles daran setzen, das Lilly diesen Zauber nicht einsetzen müsste. Zwar war Zeref der Feind, aber er hätte sie eben töten können, hätte nicht helfen müssen und doch hat er es getan. Hatte Lilly vielleicht doch recht? Wie auch immer. Sie, Lilly und Karadin würden sich wohl nun auf den Weg machen.
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 2:44 am

    Ja. Sie machten sich auf den Weg. Karadin ließ es sich nicht nach außen hin anmerken, aber er war über die Maßen verwirrt. Hatten sie eben wirklich mit dem scharlachroten König gesprochen? Er sah noch einmal zu Shax'isis, die wohl auch wieder zu sich kam und rieb sich dann die Rippen. Zerefs Schlag hatte ziemlich gesessen. Er hoffte, dass nichts schlimmeres passiert war.
    „Moment noch!“, sagte Karadin. „Wir wissen nicht, wie lange wir laufen und wir wissen auch nicht, wo er ist. Wir müssen uns Verpflegung einpacken.“ Er musterte Elariel. „Und... ist es ratsam dass die Botschafterin mit kommt?“Der Botschafter, war schon unterwegs und er als Geheimdienst stand auch nicht zur Verfügung. Varaxxis war außer Gefecht und Charundax verletzt. Wer hielt den Laden gerade überhaupt am laufen? Valas war schließlich auch unterwegs. Und Lysanan hatte ein Baby!

    Aideen war immer noch nur in der Gesellschaft der kleinen Spinne. Sie saß da einfach und wartete. Plötzlich hörte sie aber die Schmerzensschreie, ihres Liebsten durch die Gänge wehen. Die Spinne zuckte zusammen und krabbelte zu ihr und zog sich dort zusammen, als ob sie sich verstecken wollte. Was taten sie ihm nur an?

    Jin hing noch immer unverändert an den Ketten, aber er war allein. Zumindest glaubte er das. Er sah sich um und stöhnte leise. Was hatte sie ihm denn bitte injiziert, dass er sich SO fühlte? Es war zwar auch das Brennen da, aber er hatte das Gefühl gar nicht richtig wach zu sein und schließlich ließ er den Kopf wieder sinken. Er sah auf seine Füße. Auch die waren fest gekettet, aber fiel schlimmer war, dass sie blutig wie sonst was waren. Er versuchte sich zu erinnern, was passiert war und stöhnte. Er sah hinauf zu seinen Fingern und stellte fest, dass auch dort alles voller Blut waren. Er bewegte sie leicht und spürte den Schmerz. Erneut stöhnte er leise und langsam aber sicher beschleunigte sich sein Herzschlag vor Panik. Was war passiert? Er betrachtete den Rest seines Körpers er hatte eine vernähte Bauchwunde und dann sah er zum „Handwerkstisch“ Dort war auch alles Blutig und eine Schüssel stand dort mit Blut. Er wollte gar nicht wissen, ob sich da noch mehr drin befand. Außerdem sah er die Injektionsnadel. In der Ampulle war gelb glitzerndes Restserum. Wahrheitsserum? Jin riss die Augen auf. Er zuckte komplett zusammen, als er eben an den Fesseln riss und gab erneut einen ernstgemeinten Schmerzlaut von sich. Er keuchte und plötzlich wurde er ganz schwerelos. Er stolperte nach vorn und fand sich auf den Knien wieder. Was zum Teufel?! Er sah zurück und sah sich dort hängen. „Scheiße...“ dieser verdammte König hatte ihm gesagt, dass das passieren konnte. Er ging zu seinem Körper und betrachtete ihn. Das sah wirklich übel aus. Sie hatte alle Regeln der Folterkunst bei ihm angewendet. Und was hatte sie an seinem Bauch gemacht? Er hatte ja nicht mal auf einem Tisch gelegen, nicht? Dennoch fühlte er sich in dieser Form sehr gut... oder er fühlte gar nicht, wie er das beurteilen konnte. Er drehte sich also nun um und lief durch die Tür auf den Flur. Wo war sie?
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 2:58 am

    Lilly blieb stehen. Sie sah zu Karadin und Elariel. Karadin sprach schon wahr.
    "Du hast doch gesehen, wie viel ihm an Lilly liegt. Wer ausser mir, soll ihr mit der Magie helfen? Ich bin nicht von eurem Volk sondern nur eine Botschafterin. Sie werden nicht auf mich hören. Lysanan wird das machen müssen. Dann wird sich ihr Mann eben um das Baby kümmern müssen, so lange sie es nicht kann. Sie wäre eine gute Königin geworden."
    Proviant würden sie brauchen und sicher auch was um die Heilung einiger Wunden zu begünstigen.
    "Dann lasst uns erst mal Proviant holen."
    Lilly räusperte sich.
    "Ich weiß das zu schätzen, aber hier muss jemand bleiben, der weiß, wie alles bei Hofe von Statten geht. Stell dir nur vor, wir kommen zurück und alles steht Kopf. Um mich musst du dich nicht sorgen und Karadin ist doch ein Assassine. Er wird schon auf mich achten. Sera ist ja auch bei mir. Sie warnt mich schon, wenn was ist. Das tut sie immer. Abgesehen davon ... habe ich Zeref versprochen, das ich nicht sterbe. Ich muss doch seinen Fluch noch brechen."
    Es war wirklich erstaunlich wie vernünftig und naiv Lilly zur selben Zeit sein konnte.

    Eben noch war Aideen mit der Kleinen Spinne zugange, als sie Jin Schreien hörte. Sofort sprang sie auf, wollte zur Tür laufen, doch fiel sie, eben wegen der Ketten und eines kleinen Schwächeanfalls, der länge nach hin. Sie lag da, sah zur Tür und versuchte sich auf zu rappeln, was ihr wirklich schwer fiel. Was taten sie ihm nur an? Warum durfte er nicht zu ihr, oder sie zu ihm? Wieder versuchte sie sich an die Wälder zu erinnern, an das Leben, welches sie ausstrahlten, nur dieses Mal spendete es nicht mehr so viel Kraft, wie beim ersten Mal. Sie war erschöpft und sah zur Tür. Wie lange war sie schon hier unten? Sie hatte kein Zeitgefühl mehr aber es musste eine halbe Ewigkeit her sein. Würde diese Frau Jin etwas angetan haben, würde sie mit einer furchtbaren Strafe rechnen dürfen, sobald sie diese Ketten los wäre.
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 3:23 am

    Karadin nickte nachdenklich auf Elariels Worte. Stimmte schon, gegen den Blutnebelschild half Magie wohl auch noch am ehesten. Vielleicht sollten sie mit generell mehr Leuten hinab steigen, die sie etwas abschirmen könnten? Karadin sah zu Lilly. Wenn ihr Zauber so schlimm wäre... wollte er dann weitere Leben in Gefahr bringen? Um den König zu retten? Ja. Er stieß einen Pfiff aus und ein paar Assassinen erschienen wie aus dem Nichts. „Ihr begleitet uns.“ Er sah zu Zweien. „Ihr bringt mir zwei Magierinnen.“
    Der Schmetterling folgte nun aber nun mal Elariel und niemandem sonst. Beziehungsweise... er flog nicht weiter, wenn Elariel nicht kam, also wusste sie wohl mit. Karadin sah das natürlich sofort ein und nachdem sie Proviant und Magier besorgt hatten gingen sie nun los.

    Jin lief durch den Korridor und irgendwann spürte er, wie etwas an ihm zog. Er sah zurück. Die feine Linie, die ihn mit seinem Körper verband. Stimmte ja, da war was, wenn das Band durchtrennt würde, würde er unweigerlich sterben. Er sah zurück und schwenkte nun einfach in eine Zellentür. Leer. Er ging wieder hinaus und versuchte die nächste. Wieder nichts. Er lauschte in die Stille, doch in dieser Form drangen Geräusche nur sehr gedämpft an seine Ohren. Er ging nun einfach weiter durch die Wände und fragte sich auch, ob er überhaupt gehen musste oder ob er nicht einfach... und schon schwebte er. Nun gut. Jeder andere hätte das sicherlich faszinierend und irgendwie aufregend gefunden, aber Jin hatte ganz andere Sorgen.
    Erneut schwebte er durch eine Wand und sah das blaue Leuchten eines Lichtpilzes. Direkt danach sah er Aideen. Seine Sonne und Sterne und sie saß dort und hatte geweint. Oder tat es noch? Er war nicht sicher. Es bestürzte ihn so sehr und er flog direkt zu ihr, er wollte sie in die Arme nehmen, aber er wurde regelrecht zurückgeschleudert wegen der Ketten an ihren Gliedern.. „Nein! Aideen!“ Er spürte Trauer und obwohl das nicht sein konnte, glaubte er, dass sein Herz schmerzte. Er kniete sich vor sie. „Ich bin bei dir... Ich bin hier! Gib nicht auf! Ich finde einen Weg!“

    Aideen spürte es, wenn die Geister um sie waren, doch hier unten war ncihts. Nur die kleine Spinne, die ihr Gesellschaft leistete, doch ganz plötzlich spürte sie es. Sie spürte, wie ein Geist zu ihr gekommen war und einen kurzen Moment noch war sie sich unsicher, aber dann spürte sie ihn. Sie wusste dass dieser Geist zu Jin gehörte.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 3:45 am

    Nun ... da der Schmetterling nur Elariel folgte, oder flog, wenn sie ging, musste sie ihm wohl folgen. Das Zeref das trotz seines Hasses auf ihre Art tat, war wirklich großzügig. Mehr noch als das. Es war keine Vergebung für das was ihr Volk getan hatte und er tat es gewiss nicht, weil sie ihn gebeten hatte, aber er tat es offenbar für Lilly. Elariel würde den König danach fragen müssen, was damals vorgefallen war, denn er schien durchaus mehr mit dem Namen Zeref anfangen zu können, als ihnen allen lieb war. Nachdem nun alles zusammen getragen war und auch die Gruppe aufgestockt, konnte es los gehen. Elariel folgte dem Schmetterling, der sie hoffentlich bald zu Jin und Aideen führen würde.

    Aideen hatte sich wieder aufgerappelt und saß wieder in der Ecke. Sie fühlte sich so schrecklich, weil sie Jin nicht hatte helfen können. Die Schreie hatten aufgehört und sie hoffte, er lebte noch. Es war so still und sonst hatte er auch nicht geschrien. Aideen spürte immer, wenn die Geister um sie herum waren. Hier her schienen sie nicht zu finden, doch so plötzlich, wie aus dem Nichts, spürte sie etwas ... Sie sah auf, die Augen ganz rot vom Weinen, das Gesicht nass von den Tränen, die ihr noch immer über das Gesicht liefen. Er war hier ... sein Geist. Aideen bekam große Augen, wurde panisch und schrie vor Schmerz auf, ehe sie in sich zusammen sank und fürchterlich weinte. Sie fasste sich ans Herz, doch das schlug noch immer kräftig. Was der Verstand begriffen hatte, war zum Herzen offenbar noch nicht vor gedrungen. Zusammengerollt lag Aideen da. Sie hatte ihren Jin nicht beschützen können. Dafür würde diese Frau büßen. Aideen würde sie finden und sie würde sie lehren, das jede Tat auch Konsequenzen nach sich zogen. Solange ihr Herz sich dem Tod nicht ergab, würde Aideen ihr letzten Kräfte aufsparen. Rache war kein guter Ratgeber und es würde ihr Jin nicht wieder bringen, aber diese Frau ... sie würde ein ganz anderes Leben kennen lernen.
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    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 3:59 am

    Oh nein, das hatte er nun wirklich nicht gewollt. Er sah, wie verzweifelt sie war, sie musste denken, dass er tot war. Er rief immer wieder ihren Namen, um sie zu beruhigen, aber sie hörte ihn nicht. Was sollte er machen? Die Tür ging auf und ein Dunkelelf kam herein. Jin sah ihn an und wollte auf ihn losgehen, doch er flutschte nur durch ihn hindurch. Allerdings fröstelte er deshalb leicht. Der Elf kam zu Aideen. Er machte eine beruhigende Geste mit den Händen und fragte dann: „Was hast du? Besser du weckst keine schlafenden Hunde.“ Mit ihrem Geschrei vielleicht. Jin trat auf den Flur und sah hinab und hinauf. Da war niemand, ohhh, wie gerne würde er diesen Kerl dort nun umbringen!
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 4:05 am

    Aideen rührte sich nicht. Sie lag da und weinte. Was anderes konnte sie nicht. Schließlich öffnete sich die Tür und der Wärter kam herein. Sie sah zu ihm auf. Der Schmerz in ihren Augen war unbeschreiblich. Als der Wärter Fragte, was sie hatte, wies sie auf die Tür und zog den Finger über ihre Kehle. Ja, sie glaubte Jin sei tot und das Leben machte für sie nun keinen Sinn mehr. Sie spürte, das Jin zornig war, aber sie konnte ihn nicht hören. Wieder waren ihre Knie vom Sturz aufgeschlagen. Aideen wandte den Blick ab und weinte nun viel leiser. Sie wollte aufgeben, aber das konnte sie nicht. So viel hing von ihrem Überleben ab ... Das hatte Jin immer vermeiden wollen. Er hatte nicht gewollt, das sie zurück bleibt und stirbt, weil ihm was geschehen war. An der Oberfläche wäre es vielleicht anders gekommen, doch hier ... kein Sonnenlicht ... kaum Leben ... es würde ihr Grab werden, wenn nicht sehr bald etwas geschah.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 4:22 am

    Der Wächter verfolgte ihre Gesten und dann machte es klick. Er sah sie mit großen Augen an und verließ die Zelle. Er machte sich nicht mal die Mühe, abzuschließen, dennoch fiel die Tür ins Schloss und von innen gab es keinen Türgriff. Er rannte in Jins Zelle und Jin folgte ihm. Der Mann rüttelte an seinem Körper. Er war vorsichtig, aber unmissverständlich. Was hatte Luthien gesagt? Vollkommener stillstand umfängt seinen Körper, solange er von ihm getrennt ist.
    „Nein... Das kann doch nicht...Was hat sie getan?! Wieso hat sie...?“ Er sank vor Jin auf die Knie und hielt sich an seinem Körper fest. Er gab ein absolut klägliches und trauriges Geräusch von sich und schlug auf Jins Oberschenkel. „Unerwartet...Das... ist einfach nicht möglich.“ Einen Moment verharrte der Mann dort und Jin sah echte Trauer in seinen Augen und dann echten Zorn. Er fegte den Tisch leer und nahm Jins vermeintlich toten Körper von den Ketten „Ha!“
    Der Maskierte nahm die Maske ab und Jin war so unfassbar froh, das Gesicht, des Verräters präsentiert zu bekommen. Doch was er sah schockierte ihn. „Vater?!“ DAS war unmöglich! Der Kerl sah zumindest so aus, aber sein Vater war tot. Mausetot! Der Kerl gab ihm einen Kuss auf die Stirn und dann deckte er ihn mit einem Tuch ab. Jin sah ihm nach, als er nun aus dem Zimmer lief.
    Er stieß Aideens Tür auf und sah sie von oben herab an. Keine Güte war mehr in seinem Blick, aber er war nicht auf sie zornig. Er zog den Schlüsselbund von seinem Gürtel und warf ihn Aideen zu. Noch einmal sah er sie an. Er wusste, sie würde ohnehin welken. Dann machte er sich davon.

    Jin betrachtete seinen abgedeckten Körper. Stimmte ja! Er musste ihr mitteilen, dass er noch am Leben war! Er wusste, wie es war, wenn man in einen Körper zurück kehrte insbesondere, wenn er so geschunden war, wie seiner. Er lief zurück zu seinem Körper und versuchte irgendwie zurück zu kehren. „So ein Mist!“ Er versuchte sich in die gleiche Position zu bringen, wie der Körper, aber es passierte nichts. „Arg! Ich will zurück!“ Plötzlich wurde er in seinen Körper gestoßen, keuchte erschrocken auf und unterdrückte den Schmerzschrei, der eh nur als heiserer Laut entfleucht wäre. „Aideen...“, ganz leise nur sagte er es. So leise, dass er es selbst kaum hörte. Scheiße... Er stöhnte und keuchte und versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. „Aideen...“, krächzte er nun lauter, aber immer noch so leise, dass man es gar nicht ernst nehmen konnte. Er glaubte sich ziemlich stark zu bewegen, aber in Wahrheit bewegte er sich kaum. Er Er gab ein Geräusch von sich und ballte kraftlos die Hände, die nebenher ziemlich schmerzten. Was hatte diese Frau, die seine Mutter spielte getan? Er wäre ein Krüppel, selbst wenn er hier wieder heraus käme... Er spannte alle Muskeln an und schlug die Decke zurück und rief leise: „Aideen!“ Er ärgerte sich über seine Schwäche und versuchte sich irgendwie zu bewegen. Himmel, ihm tat doch wirklich alles weh! Er rollte sich halb zusammen und holte nur stoßweise Luft, dann sog er die Luft ein und schrie aus Leibeskräften „Aideen!“ Es war immer noch nur ein Whispern im Wind, aber vielleicht hatte es sie erreicht. Er rollte vom Tisch und schlug auf den Boden auf. Weshalb er erneut aufstöhnte. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Augen glasig vor Schmerz. Dann versuchte er irgendwie vorwärts zu robben. Wie sollte er entkommen? Er konnte nicht mehr.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 4:44 am

    Aideen erging es ähnlich. Sie war vollkommen fertig. Sie konnte nicht mehr. Man hatte ihr das genommen, was sie am meisten liebte. Die kleine Spinne kuschelte sich regelrecht an Aideens Wange, grade so, als wolle sie sie trösten. Der Wärter hatte ja offenbar verstanden, was sie hatte mitteilen wollen. Schon war er hinaus gelaufen. Als er zurück kam, warf er ihr Schlüssel zu. Sein Gesicht war nicht länger verdeckt und Aideen erkannte, wen sie vor sich hatte. Zunächst ... tat sie nichts. Sie blieb einfach liege, bereit einfach auf zu geben, doch was dann geschah ... änderte alles.Ein Windhauch huschte an ihr Vorbei, der ihren Namen trug. Konnte es sein? War es möglich, das sie sich so sehr geirrt hatte? Aideen richtete sich auf. Sie setzte die kleine Spinne auf ihre Schulter, wickelte die Decke um ihren Leib und begann die Fesseln auf zu schließen. Nachdem sie endlich alle Fesseln gelöst hatte, stand sie auf und taumelte hinaus aus der Zelle. Sie wusste nicht wohin, also versuchte sie sich zu konzentrieren. Sie hörte ein leises schaben .. so als wenn etwas versuchte, auf dem Boden zu rutschen. In diese Richtung ging sie. Schließlich kam sie an einer andren Zelle an. Sie sah hinein und stürzte einfach zu Boden, um Jin in die Arme zu schließen und ihm auf zu helfen. Sie wischte ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste ihn liebevoll auf die Stirn. Er sah so schrecklich fertig aus. Was hatte diese Frau ihm nur angetan? Aideen hielt Jin so gut sie konnte. Ihre Knie waren Blutig, die Beine voller Schrammen vom Sturz vorhin, aber all das spielte keine Rolle. Ihr Herz schlug stark für Beide. Sie spürte das die Geister ihm geholfen hatten denn in seinem Blut floß nun auch der Saft der Pflanzen mit. Wo war denn nur ihre Tasche? Wo ihre Sachen? Aideens Lippen formten seinen Namen, doch kein Ton verließ ihre Lippen.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 4:58 am

    Jin wusste nicht, ob Aideen ihn gehört hatte und versuchte sich irgendwie voranzuschleppen. Er würde sie irgendwie befreien! Er WÜRDE! Erst Mal kam es ihm hoch, weil er eben seine Finger benutzte, um sie festzukrallen, was diese mit kreischendem Schmerz bekannt gaben. Er würgte und spürte seinen Bauch. Er stöhnte und dachte sich gerade, dass es eine Scheiß Idee war, sich auf dem Bauch über den Boden zu schleppen, dann jedoch ging schon die Tür auf und Jin sah verschwommen Umrisse. Nein, nein, nein! Nicht jetzt! Wieso... Aiden?! Er riss die Augen halb auf. Nun reißen war wohl eine Übertreibung. „Ai...deen...“ Oh ih Götter! Er hätte es nicht geglaubt, würde er es nicht sehen. Sie war es wirklich, auch wenn sie verschwommen war. Sie packte ihn und all seine Nervenenden schrien auf. Er stöhnte und sie hielt ihn. Sie sah sich um. Dass sie seinen Namen formte, sah er nicht. Er krächzte nur. 'Wir müssen hier weg.' Zumindest wollte er das krächzen, aber es kam nur hervor: „Wir...weg...“ Sie hatte nur eine Decke an und er nur Unterwäsche. Jin versuchte sich erneut zu bewegen, aber es war aussichtslos.
    Im Raum war jedenfalls nichts ihrer Sachen. Sie würden sich irgendwie erst Mal so behelfen müssen. Bis sie ihr Zeug gefunden hatte. Aber so wie es aussah, konnte sie Jin nicht wirklich zum Aufstehen bewegen. Er sah schrecklich aus.
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    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 5:06 am

    Aideen schüttelte den Kopf. In seiner jetzigen Verfassung könnte er nicht aufstehen. Sie versuchte ihm zu helfen, doch konnte sie ihn nicht hoch stemmen. Was hatte dieses Weib ihm nur an getan? Oh wie gern hätte sie jetzt ihre Tasche hier gehabt, doch die war sonst wo. Aideen hatte keine Ahnung, ob sie überhaupt irgendwo hier unten war. Eins war für sie allerdings sicher. Sie würde Jin hier nicht liegen lassen. An er Oberfläche hätte sie um Hilfe gebeten und die Pflanzen hätten sich ihr zu liebe zu allem geformt, was sie gebraucht hätte. Einer der Geister wäre als Bär erschienen und hätte Jin fort getragen, aber hier unten ... Nein, hier ginge das alles nicht. Aideen hob Jin an, positionierte ihn vorsichtig so, das sie ihn halten konnte und streichelte seine Wange. Die kleine Spinne verkroch sich derweil unter Aideens Haaren. Was konnte sie nun nur tun, um ihn weg zu bringen? Niemand könnte sie hier finden.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin Di Jun 04, 2019 5:16 am

    Fraglich wäre auch, ob er überhaupt laufen könnte. Sie hatte ihn ziemlich gefoltert. Was hatte sie denn von ihm wissen wollen, dass sie sich so an ihm zu schaffen gemacht hatte. Aber das wusste Jin auch selbst nicht mehr. Er hatte das Wahrheitsserum gesehen, aber er wusste auch, dass dieses Zeug einem eigentlich die Erinnerung an das Verhör ziemlich weg nahm. Er stöhnte erneut, als Aideen ihn in eine bessere Position brachte und sie ihn streichelte. Jin war so froh, dass sie hier war. Er würde sie nie wieder alleine lassen. NIE WIEDER!
    Jin schloss die Augen und verharrte einen Moment. Schlafen könnte er sowieso nicht und weg von hier mussten sie auch. Er spannte seine Bauchmuskeln und dachte wieder an die Schüssel, die nun auf dem Boden lag. Er hoffte, sie hatte ihm nicht irgendwas entfernt, was er gerne noch behalten hätte. Er legte seinen Arm um Aideens Nacken und sah zu ihr. Er wollte offenbar noch immer weg und schien nun wohl auch bereit dazu. Sie würde ihn stützen müssen. Er wog zwar keine Tonne, aber trotzdem würde es für Aideen schwer sein. Sein Blut tropfte von den Fingern und lief in einem dünnen Rinnsal aus dem Bauch. Er würde blutige Fußspuren hinterlassen... So würde das nie und nimmer was mit der Flucht werden.
    „Zweck...los...“, sagte er, noch bevor sie ihn überhaupt anheben konnte, aber dann standen sie auf. Jin hielt die Luft an. Seine Zehen schrien Juhu! und Jin biss die Zähne zusammen. Dann keuchte er und so machte Jin den ersten Schritt. Er zitterte am ganzen Leib und versuchte nicht hinzufallen. Ihm knickte das Knie ein, aber Aideen gab sich alle Mühe ihn zu halten. Sie prallten dabei aber leicht gegen die Wand und verharrten einen Moment, ehe Jin weiter ging. Wohin? War ihm egal. Nur weg von diesem furchtbaren Ort...
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 5 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen Di Jun 04, 2019 5:27 am

    Die kleine Spinne in Aideens Haaren, beschloss sich etwas weiter ins Haar zu vergraben, so das sie dem Ar Jins nicht im Weg war, oder dieser sie erdrücken konnte. Vorsicht war nun geboten. Nicht nur das sie Jin stützen müsste, sie selbst war ebenfalls ziemlich am Ende ihrer Kräfte, doch für Jin würde sie es schaffen. Aideen wusste nicht wie, aber sie würde es schaffen. Vorsichtig half sie Jin hoch. Er war so geschwächt ... Eine Schüssel war herunter gefallen. In ihr war Blut gewesen. Sie konnte sich vorstellen, das dieses Weib ihm de Eingeweide geöffnet hatte um ihm irgendwie weiß zu machen, es sei was entfernt worden. Die Sternenknospe war geschlossen. Jin hätte an ihr sicher zuerst gemerkt, wäre Aideen etwas passiert. Sie würden ewig brauchen , um von hier zu verschwinden, doch ganz langsam verließen sie nun diesen furchtbaren Raum. Blieb nur zu hoffen, sie kämen nun auch heil davon. Hoffentlich tauchte dieses schreckliche Weib nun nicht auch noch auf, denn auch wenn sie nun frei war, was konnte sie der Frau schon entgegen setzen? Wenigstens hatte se Sporen von dem Pilz gesammelt und in der Decke versteckt. Aideen würde von ihnen Gebrauch machen, würde dieses Weib sich ihr entgegen stellen.

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