Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 36 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Fr Jun 01, 2018 1:53 am

    Aya wolle ihn lieber in der Koje sehen, aber dort könnten sie ihn ja selber noch hin bringen. Kajira stand noch immer nass da, als mache es ihr nichts aus. Es war lang ehr, das sie zum letzten Mal von einem Schiff ins Meer gesprungen war. Auch sie hatte eine Vergangenheit, über die sie nie sprach. Das Meer allerdings, schien sie zu lieben und umgekehrt eben so.
    "Liam? Hilf mir den Brocken runter zu schaffen. Die Jungs hier müssen sich erst mal um den Schaden kümmern. Wir hatten großes Glück."
    Tessa hatte die ganze Zeit besorgt zu gesehen. Ihr Wächter hatte eine ganze Mannschaft und die Passagiere mit samt Schiff gerettet, wobei er selbst hätte draufgehen können. Das er es nicht für sie getan hatte, war ihr bewusst. Er achtete das Leben Anderer. Natürlich würde er nicht wollen, das sie alle um kämen. Wie egoistisch wäre es da zu glauben, er habe es nur für eine Person getan? Drakon war so gutherzig, so freundlich ... so ungestüm. Vielleicht war er manchmal impulsiv ... nein ... eigentlich immer, aber das war eben seine Art andere zu schützen. Lieber würde er selbst drauf gehen, als das er jemand Anderen sterben ließ. Armer Drakon. Da wurde er nun weg geschleppt. Nur Aya blieb zurück. Sie würde die Mädchen beschützen. Sacht legte sie Meli den Arm um die Schulter.
    "Und? Gehts nun wieder? Schau, das Wasser ist wieder normal."
    Die Kleine hatte solche Angst gehabt. Tessa ebenfalls, aber sie war älter und konnte mit dieser Angst wohl besser um gehen.
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    Beitrag  Drakon Fr Jun 01, 2018 2:09 am

    Liam und Kajira wollten Drakon gerade anheben, als dieser sagte: „Leute… Ich kann gehen. Wirklich.“ Sie halfen ihm also hoch und stützten ihn immerhin. Er war ja nicht bewusstlos oder so. Er konnte nicht mal sagen, dass es ihm besonders schlecht ging. Die Wunde pulsierte nun, aber man würde ihn zur Untätigkeit verdammen. Er seufzte. Na toll… Er legte sich ins Bett und Kajira trug ihm auch auf fürs erste liegenzubleiben. Liam blib noch einmal an der Tür stehen und sagte: „Danke…“
    „Hä? Wofür?“
    Drakon lächelte ganz dünn und warf einen Blick über die Schulter: „Na dafür uns gerettet zu haben.“ Drakon sah ihn einen kleinen Moment an und ließ dann den Kopf ins Kissen sinken. Er stöhnte leise und sagte: „Liam?“ „Ja?“ „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ „Welchen?“ „Bringst du mir einen Eimer?“ Liam sah ihn überrascht an und dann fing er an zu lachen. „Mache ich!“ Er ging hinaus und besorgte Drakon en gewünschten Eimer. Er stellte ihn nebens Bett und deckte ihn noch mal ordentlich zu. Die Wunde durfte sich bloß nicht entzünden. Drakon hatte doch wohl genug eingesteckt. Irgendwie hatte Liam das Gefühl, dass er verflucht war. Es traf IMMER ihn. Er schüttelte den Kopf und ging nach oben.

    Oben angekommen gesellte er sich zu Aya und verkündete: „Es geht ihm gut. Na ja. Er ist Seekrank, aber den Umständen entsprechend geht es ihm gut. Er schläft gerade.“ Statusbericht abgeschlossen. Er betrachtete die beiden Mädchen. Meli ging es besser auf Ayas Frage hatte sie noch ein wenig unsicher genickt. Sie selbst hatte kaum mitbekommen, was geschehen war, nur dass der große Wächter schon wieder geblutet hatte. Sie mochte es nicht, wenn jemand blutete. Meli versuchte tapfer zu sein und ließ Aya auch wieder los. Dann sagte sie kleinlaut: „Danke, dass ihr uns immer beschützt!“ Sie holte nun eine identische Kette, wie Tessa sie besaß hervor und sagte: „Eigentlich wollte ich warten, aber ich finde es jetzt richtig.“ Sie zeigte Aya die Kette und löste sie. „Guck! Die gehören zusammen. So können wir immer aneinander denken.“ Sie überreichte Aya das Gegenstück ohne Stein.
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    Beitrag  Aya Fr Jun 01, 2018 2:29 am

    Tessa hatte, wie Aya, alles mit bekommen. Sie hatte gehört, was die Seeleute gesagt hatten und wusste auch, das Drakon sich erneut in Gefahr gebracht hatte. Jetzt war er wieder verletzt. Das konnte doch wohl nicht sein. Immer traf es ihn. Die Anderen waren irgendwie ... wie unter einem magischen Schutz oder so etwas. Nachdem Liam und Kajira wieder oben waren, setzte sich Tessa auf eine der Kisten, die hier standen. Das Meer war wider ruhiger, so das sie sich nicht sorgen mussten, über Bord geschwemmt zu werden. Sie sah sich den herrlichen Sonnenaufgang an, der scheinbar jedem hier entging. Jedem außer Kajira. Sie stand schon wieder an der Reling und sah hinaus aufs Meer. Für sie war die Nacht vorbei. Aya schnappte sich Meli und brachte sie zurück in die Koje. Sie legte sich mit Meli gemeinsam hin. Meli konnte nach dieser Aufregung sicher noch etwas Schlaf gebrauchen. Die Männer arbeiteten, holten auch den Anker wieder ein, so das der Kapitän das Schiff weiter führen konnte. bedauerlich, aber irgendwann mussten sie mal an kommen. Kajira schien gerade wirklich ausgeglichen zu sein,überlegte Tessa. Sie hatte nicht gezögert ins Wasser zu springen und hatte nicht einmal vergessen sich dabei mit einem Seil zu sichern. Lernte man so etwas als Wächter? Tessa blieb hier oben. Ginge sie nach unten, würde es ohnehin nur darin enden, sie säße an Drakons Koje und könnte nichts tun.
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    Beitrag  Drakon Fr Jun 01, 2018 2:42 am

    Die Fahrt ging weiter. Drakons Wunde heilte gut, aber nicht übermäßig schnell. Er blieb wie vereinbart liegen und ließ sich von den anderen nun bedienen. Das war so erniedrigend. Tessa verbrachte die meiste Zeit an Deck. Sie mochte vielleicht die engen Räumlichkeiten nicht? Für ihn hieß das jedenfalls, dass sein Plan ihr aus dem Weg zu gehen aufging.
    Sie reisten gerade den dritten Tag und es war normaler Seegang aber sie waren leider im dichten Nebel. Sie fuhren langsamer und bedächtig, damit sie nicht ausversehen gegen ein anderes Schiff stießen und dann rief der Bursche im Krähennest: „Piraten!“ Liam und Kajira rannten sofort an die Reling. Echt wahr! Und sie waren schon SO nah!
    Drakon schlief in seiner Koje und bekam gar nichts mit. Wenn er schon immerzu liegen musste, konnte er ja wenigstens auch schlafen. Sein Krummschwert hatte man zu ihm heruntergebracht und da lehnte es nun an der Wand.
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    Beitrag  Aya Fr Jun 01, 2018 2:51 am

    Erstens, war es Tessa da unten zu dunkel und zum zweiten wollte sie Drakon nicht in Schwierigkeiten bringen. Als sie nun aber da oben war, hörte sie den Ruf des Jungen aus dem Krähennest. Das konnte doch .. Piraten ... plündern, raub, mord, kaper, enter ... auf was waren sie aus? Die meisten nahmen, was sie brauchten, doch manche waren gieriger. Sie machten meist keine Gefangenen. Kajira stand an der Reling. Sie verzog das Gesicht, als wisse sie, was nun auf sie zu käme. Sofort sah sie zu Liam.
    "Los. Bring die Mädchen zu Drakon. Vielleicht lassen die die Kajüten in ruhe und sehen nicht unter die Kojen. Am besten verkleidet ihr die beiden als Männer damit ihnen nichts zustößt. Beeil dich und schicke Aya zu mir. Die werden mehr Respekt zeigen, wenn sie es mit Frauen auf nehmen, de Kämpfen können."
    Kajira blieb an Ort und Stelle, während Liam den Befehl ausführte. Sie sah sehr wohl, das es nicht leicht wäre, aber Piraten beeindruckte man eben nicht so leicht, es sei denn ... man hatte einen gewissen Ruf, der Angst einflößte.

    Tessa udn Meli eilten unter Deck. Sie mussten sich so schnell wie möglich um ziehen, so das sie wie Schiffsjungen aussahen und sich auch deren Aufgaben an nehmen mussten.
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    Beitrag  Drakon Fr Jun 01, 2018 3:20 am

    Sie schienen wirklich von Pech verfolgt! Drakon schlief noch, als die Mädchen mit Liam hinabpolterten. Liam rief: „Drakon!“ Selbiger sprang fast aus dem Bett und rollte sich herum, weshalb er auf den Boden fiel. „Ah!“, machte er erschrocken, hatte sich aber nichts getan. „Liam! Was ist denn los?!“
    „Die beiden sollen sich Umziehen! Sie sollen sich als Schiffsjungen verkleiden!“
    „Was? Wieso denn? Und mit welchen Klamotten bitte?“
    „Keine Ahnung! Piraten greifen das Schiff an!“ Drakons Blick verfinsterte sich. Er wollte eben nach dem Krummschwert greifen und Liam sagte: „Du nicht! Du passt auf!“ Drakon hielt Liam am Arm fest, als der wieder gehen wollte: „Und wieso bbrauchen zwei Schiffsjungen Schutz?“
    „Lass dir was einfallen!“
    „Du gehst viel eher als Schiffsjunge durch!“ Das stimmte. Er sah in Drakons Geischt und schließlich wurde sein Blick etwas trotziger und sagte: „Du darfst nicht kämpfen. Wenn die Wunde wieder aufgeht… wer weiß, was dann mit dir passiert.“
    „Das ist lächerlich! Wenn ich bleibe, wird das „Schauspiel“ auffliegen! Und überhaupt, wie soll eine SO schöne junge Frau als Junge durchgehen?!“ Ihm viel nicht mal auf, was er gerade gesagt hatte. Liam musterte ihn. Er hatte keine Zeit dafür! Er schlug Drakon die Tür vor der Nase zu und rannte hoch. „Na toll…“ Die Damen sahen ihn beide an und Drakon überlegte. Er hatte sich mit dem Schiff vertraut gemacht. Was wollten denn Piraten hier? Verkleiden. Sie hatten hier gar keine Kleidung! Sie hatten… Er blickte auf Liams Rucksack. Meili war deutlich kleiner als Liam. Sie war deutlich kleiner als alle und Tessa? Er schnappte sich Liams Rucksack und kramte Hemd und Hose hervor. Er warf es Tessa entgegen. Er wühlte weiter und Meli half schon beim ausziehen, damit es schneller ging. Er zog ein rotes Tuch hervor. „Perfekt! Rief Meli und entriss es ihm. „Los UMDREHEN!“ Drakon tat es und starrte die Tür an. Er HATTE sie schon mal nackt gesehen und sogar befühlt. Er lief an wie ein Hummer und wartete. Er hörte Fußgetrappel über ihnen und stellte schon mal den Fuß an die Tür. Er hatte nicht mal Schuhe an. Oh man…

    Oben schwangen sich Piraten aufs Deck. Die Mannschaft nahm ihre Posten ein und der Kapitän rief: „Verteidigt die Seemöve mit Blut und Leben!“ „AYE!“ Und schon entbrannte oben ein bitterer Kampf.
    Liam hatte seine beiden Kurzschwerter gezogen und beschäftigte sich mit drei leuten gleichzeitig. Sie hatten keine Chance und Liam keine Gnade. Sein Schwerttanz brachte den dreien einen kurzen schmerzlosen Tod. Drakon war nicht der einzige der Kämpfen konnte und Liams Geschwindigkeit sowie Gewandtheit waren auf diesem Schiff bei diesen Gegnern von großem Vorteil. Er hatte sich so positioniert, dass er den Treppenabgang im Rücken hatte. Er wollte niemanden vorbei lassen

    Unten hatte sich Tessa nun Liams Sachen angezogen und Meli knotete ihre Haare zu einem Wirrwarr, was man unter dem Kopftuch verbergen könnte. Es sah so aus, als habe sie nur einen kurzen gebundenen Zopf. Liams Klamotten waren ihr deutlich zu weit und ließen sie schäbig wirken. Die Kleine hatte es echt drauf. „Jetzt ich!“, rief sie. Dieses Mal hatte sie keine Angst. Sie vertraute Aya sehr und wusste, sie kämpfte da oben. Vielleicht war es aber dieses Mal auch Tessas Zuversicht, weil IHR Wächter hier bei ihr war. Mit ihm – so wusste sie – konnte ihr nichts geschehen. Und was vielleicht noch wichtiger, sie sah dass es ihm gut ging und musste nicht um ihn bangen.
    Drakon wühlte eine weitere Hose hervor, nahm kurz Augenmaß und zerschnitt sie kurzerhand. Das hatte Liam nun davon ihn einfach hier zurückzulassen, dann fand er noch ein Ärmelloses enganliegendes Oberteil, was für Meli wie ein weites Unterhemd sein würde. Ein weiteres Tuch wurde herausgefischt und entgegengenommen, während sich Drakon wieder zur Tür drehte. Man oh man. Er wollte Kämpfen! Er sah auf seinen Bauch.
    Bleib ruhig. Du musst nicht immer als erster in die Schlacht. Bei deinem Pech, passiert nur wieder was. Und wessen Schuld ist das?!
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    Beitrag  Aya Fr Jun 01, 2018 8:46 am

    Tessa fühlte sich in Drakons Nähe in Sicherheit. Er war so lieb und hatte sie so sehr beschützt. Ihm nun wieder so nah zu sein, war als würde eine neues Feuer entfacht. Eigentlich hatte er lieber Kämpfen wollen, aber Liam ließ ihn nicht. Wenn Drakon kämpfte, könnte die Wunde erneut auf gehen, was sicher nicht von Vorteil für ihn wäre. Drakon suchte in Liams Rucksack nach Sachen für Tessa und Meli. Meli so zu erleben, war einfach wundervoll. Sie schien völlig in ihrem Element zu sein. Wenn sie nicht später mal eine Kriegerin würde, wusste Tessa auch nicht. Noch durfte sie sich fürchten, aber wenn sie so weiter machte, würde sie vielleicht doch diesen Weg noch einschlagen. Meli gehörte nicht in den kreis der Adeligen, was allerdings nichts mit ihrer Abstammung zu tun hatte. Sie gehörte nicht dahin, genau so wenig wie Tessa, die dem Volk sehr zugetan war. Jetzt wo sie die so schmuddelig aus sah, sah sie einem Schiffsjungen auch nicht unähnlich. Einzig ihre femininen Züge mochten sie verraten. Drakon hatte sie schöne junge Frau genannt. Es verwirrte Tessa, wo er doch die ganze Zeit versuchte, ihr aus dem Weg zu gehen. Er schien sich absichtlich zu verletzen, um ihr nicht nahe sein zu müssen und sie ... sie hätte gern bei ihm am Bett gesessen, aber es sähe aus, als hätten sie etwas zu verbergen. Meli war nun dabei sich her zu richten, wobei Drakon sich um drehte. Schöne junge Frau. Empfand er doch etwas für sie? Meli war nun auch so weit.
    "Das sieht toll aus. Nun sollten wir nur nichts sagen, oder die Stimmen verstellen,"
    meinte Tessa. Oben schien der Kampf schon zu toben. verängstigt sah sie zu Drakon. Sollten sie sich nicht noch etwas Dreck ins Gesicht schmieren?

    kajira wusste, wie diese Kerle vor gingen. Sie wusste genau, was sie sich holen wollten udn das waren wohl eher die Mädchen, als diverse Vorräte. Von den Mädchen erhofften sie sich vermutlich Lösegeld. Ein so kleines Schiff kaperte nicht nur um sich Lebensmittel zu holen, es sei denn, man war vollkommen ausgehungert. Sie schwang sich in die Takelage, wo natürlich auch ein paar Piraten landeten, wo sie den Ersten von seinem erbärmlichen Leben befreite. Er fiel ins Wasser, wo er gleich zum Futter für die Haie werden würde. Schon kletterte sie höher. Das würde sie sicher nicht dulden.
    "Ihr Räudigen Bilschratten! Sucht euch leichtere Gegner!"
    rief sie einem der Kerle entgegen, den sie gerade hoch jagte. Sie klemmte ihren Säbel zwischen die Zähne und kletterte, als habe sie nie irgendetwas anderes gemacht. Oben jagte sie den Piraten auf das Bramsegel. Hier hatte sie ihn in der Gewallt. Sie ließ ihren Sebel sprechen, schwang ihn von links nach rechts und zurück. Sie wusste genau, wie der Mann parieren würde. Schließlich war sie ihm vor Jahren schon mal begegnet. Alte Gewohnheiten legte man selten ab. Der Mann verlor das Gleichgewicht, als Kajira ihn überraschend mit einem angetäuschten Schlag in die Irre führte und ihm dann einfach einen ordentlichen Tritt verpasste. Er landete mit dem Gesicht nach unten auf Deck, wo sich ordentlich Blut verteilte. Der Pirat war tot. Kajira schnappte sich ein tau und schwang sich hinunter, wobei sie direkt zwei Kerle weg trat: Schon hatte sie die nächste Ratte an den Haken. Kajira tanzte mit ihm, als sich ihre Säbel gegenseitige Klänge ab rangen.

    Aya hatte immer Angst vor einem solchen Tag gehabt. Nun war es Ernst. Sie wusste genau, das Drakon jedes Leben für kostbar hielt, doch leider, auch wenn er recht hatte, würde dieser Kampf sicher einige Leben kosten. Durch das Training, ihre Ziele und die Angst ihre Freunde zu verlieren, wuchs über sich hinaus. Sie flog regelrecht über Deck, als sie einen Gegner nach dem Anderen vor nahm.
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    Beitrag  Drakon Fr Jun 01, 2018 9:00 pm

    Drakon betrachtete nun seinen beiden verkleideten Schützlinge. ER sah sehr wohl, dass die beiden alles andere als Schiffsjungen waren oder diesen ähnlich sahen. Aber er wusste ja auch, wer sich hinter der „Verkleidung“ verbarg. Meli sah zu ihm auf, während Tessa sagte, dass sie nichts sagen durften. Er wollte eben etwas sagen, als Meli einfach auf ihn zu schnellte und sich an seine hüfte klammerte. „Ich hab Angst.“ Nun sie war vielleicht doch nicht so tapfer, wie Drakon zu Anfang vermutet hatte. Drakon konnte diesen Zustand der Angst nicht wirklich begreifen. So lange wie er sich erinnern konnte, hatte er nie Angst gehabt. Bis vor kurzem. Aols er dem Drachen gegenübergestanden hatte. Der Anblick dieser Kreatur… DER hatte ihm Angst gemacht. Wohingegen der Seekönig ihm keine Angst gemacht hatte. Wie sollte er Meli trösten. Er legte ihr eine Hand zwischen die Schulterblätter und sagte: „Ich bin bei euch. Euch wird nichts geschehen.“
    Meli drückte ihr Gesicht an Drakon. Sie hatte nicht um sich Angst. Sondern um Aya und die anderen, die da oben waren.

    Oben ging der Kampf heiß her. Die Matrosen gaben ihr bestes und nun schwang sich auch der vermeintliche Kapitän herüber. Er schien Freude am Plündern zu haben. Kajira kannte ihn nicht. Aber aufgrund der Tatsache, dass er eine Mannschaft besaß, von der sie das ein oder andere Gesicht kannte, war anzunehmen, dass er auch andere Piraten überfallen hatte.
    „Händigt uns die Mädchen aus, und wir lassen euch gehen!“ Er sah zu Kajira und schien sie zu erkennen. Sie aber hatte den zugegebener maßen recht jungen und attraktiven Mann jedoch noch nie gesehen. Er verbeugte sich elegant im Kampfgetümmel und wehrte spielend nebenher zwei Säbel ab. Er war gut. Er war wirklich gut. „Guten Tag…“ Er lächelte süffisant und charmant.

    Liam musste sich gerade wieder gegen drei Leute wehren. Sie waren deutlich besser als die vorherigen Drei ihrer Kameraden. Leider bekam er deshalb auch nicht mit, wie sich zwei weitere nach unten stahlen. Liam parierte die Schläge des ersten und leitete sie in die Leere, während er einem weitern Säbel gekonnt auswich. Der Dritte Säbel hätte ihn fast getroffen, aber er zog im letzten Moment eine seiner Klingen hoch. Das war knapp gewesen. Liam hätte nicht gedacht, dass Nichtwächter so gut kämpfen könnten. War es arrogant so zu denken? Ja… war es.

    Unten hörten die Damen und Drakon, wie zwei Piraten unter Deck herumliefen. Da es ein Kleines Schiff war, hatten sie kaum die Möglichkeit, sich irgendwie zu verstecken. Er nahm Meli an der Hüfte und setzte sie auf eines der Stockbetten. Sie sollte sich eng an die Wand und in die Ecke drücken, um nicht gleich gesehen zu werden. Tessa hob er auch ungefragt an ihrer Hüfte auf das andere Stockbett, was Melis gegenüberstand. Er selbst stand da. Nur mit Hose und Verband. Er konnte mit dem Krummschwert unter Deck nicht kämpfen, da es viel zu groß war. Er hatte aber keine andere Waffe hier und so brauchten sie das Überraschungsmoment.
    „Sie müssen hier irgendwo sein.“, sagte der eine. Sie waren wirklich auf der Suche nach Tessa und ihrer Schwester. Die Tür ging auf und Drakon trat sie erstmal kräftig wieder zu. Dabei knallte sie dem einen der Beiden so heftig gegen das Gesicht, dass er sich die Nase brach und sich die Braue aufschlug. Die Tür war aus Holz und nicht sehr massiv, sie zuzuhalten würde nur damit enden, dass sie ihre Säbel durchspießten.
    Der getroffene jedenfalls jaulte auf und der andere Fragte. „Was war das denn?“ „“Die Tür… kam zurückgeflogen!“ Sie hatten ihre Säbel gezogen und nun traten sie ihrer Seits die Tür ein, von der Drakon jedoch vorher zurückgewichen war.
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 4:06 am

    Kajira hatte gehofft, das sie den Kapitän erwischen würde. So jung wie er war, fragte sie sich für einen Moment, wie er an diese Crew gekommen war. Schwer konnte es nicht gewesen sein, so charmant, wie er sich gab.
    "Ebenso der Herr. Wir können eurem Wunsch leider nicht nachkommen. Ihr versteht sicher. Wir haben einen Ruf zu verlieren."
    Der Ruf war ihr relativ, aber das Leben der Mädchen und was aus ihnen würde, wenn diese Kerle sie in die Finger bekämen, war etwas ganz anderes.
    "Mit wem habe ich die Ehre? Dachte ich eigentlich, mir seien alle Plünderer bekannt, die sich auf den Meeren herum treiben."
    Auch Kajira stand nicht untätig herum. Sie wurde angegriffen, parierte, während sie sich mit dem jungen Mann unterhielt, kassierte einen Schnitt am Arm der ziemlich brannte, worauf hin im nächsten Moment der Kerl, der es gewagt hatte, sich an seinem zwiegespaltenen besten Stück erfreuen durfte, an dem er vermutlich nun verbluten würde.
    "Verzeiht die kleine Unterbrechung. Mit wem habe ich denn bitte die Ehre?"

    Aya kämpfte sich durch die Menschenmasse. Der Kapitän war scheinbar glücklich, mal so etwas zu erleben. Er schlug sich wacker. Aya dagegen, betrübte es, das sie die Männer nicht zurück drängen konnten, sondern töten mussten oder eben schwer verletzen.natürlich gab es auf ihrer Seite auch tote und Verletzte. Um diese würden sie sich später kümmern müssen. Im Moment wehrte sie gerade zwei Säbel mit ihrem Schwert ab, indem sie es hoch riss, sich, dabei die Säbel hoch drückend, umdrehte, noch einmal die Arme anzog und wieder hoch riss, um die Kerle anschließend zu trennen. Den einen Trat sie weg, wobei sie das Schwert gekonnt mit ihrer Drehung kreisen ließ, um dem anderen die Kehle auf zu schlitzen. Nun konnte sie sich um den Anderen kümmern.

    Tessa und Meli taten, was Drakon ihnen sagte. Tessa hätte versucht sich wie ein Junge zu geben, aber in Drakons Augen, sahen sie nicht danach aus. Als er gegen die Tür trat, machte sie sich so klein, wie es nur ging in der oberen Ecke des Bettes. Sie legte sich dabei hin, zog die beine an und versuchte möglichst unauffällig zu sein. Hoffentlich geschah Drakon nichts. Er hatte doch schon so viel einstecken müssen. Konnte das Schicksal nicht endlich mal gnädig mit ihm sein?
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 4:30 am

    Der Bursche grinste süffisant, als Kajira auf ihn einging und trat einen Matrosen gerade von sich. Er hatte bisher niemanden getötet. Er musterte Kajira, wie sie einen seiner Leute kastrierte und schüttelte bedauernd den Kopf. „Vielleicht sage ich es euch, wenn ihr mich besiegt?“ Er richtete den Degen auf sie. „Ich fände es sehr freundlich von euch, wenn ihr aufhören würdet meine Männer umzubringen.“ Er sprang auf sie zu und sie lieferten sich einen Schlagabtausch. Er war äußerst geschickt mit dem Schwert. Ebenso wie Kajira. Sie hatte schon einen Schnitt am Arm. Er jedoch war vollkommen unverletzt. Sie lösten sich wieder und der junge Mann verbeugte sich leicht nach vorn. „Darf ich bitten?“ Er reichte ihr die Hand entgegen, um sie scheinbar zum Tanz aufzufordern. Er würde sie aber auch schnell genug zurückziehen, damit sie sie ihm nicht abschlug. Sein Lächeln war wirklich schön.

    Das Schicksal hatte es hingegen wohl gerne auf Drakon abgesehen. Drakon betrachtet nur sehr kurz die beiden und warf sich dann gegen sie, um sie aus dem Raum zu befördern. Dem einen riss er das Schwert direkt hoch und der andere wurde von ihm zur Seite getreten. Der, dessen Schwerthand er festhielt zückte einen Dolch, den Drakon aber ebenfalls abwehrte und ihn dann aus der Hand riss. Er warf ihn hinter sich ins Zimmer. Der, der weg getreten worden war rappelte sich wieder auf und griff an. Drakon zerrte seinen anderen Gegner vor sich und wehrte mit dessen Schwert den Angriff ab, ehe er ihm volles Ballett den Ellenbogen in den Magen rammte. Der Angreifer keuchte und Drakon entwendete ihm die Klinge.
    Der andere schrie wütend und schlug auf Drakon ein, der alle Schläge mühelos parierte. „Was bist du für ein Monster?!“ Drakon parierte wieder und packte den Kerl an der Kehle, wo er zudrückte. Er sah ihn sehr finster an und sagte: „Ich bin ein Mensch.“ Dann rammte er ihn gegen die Holzwand und der Mann war somit bewusstlos. Drakon hingegen hob nun den anderen auf und schlug auch diesen bewusstlos, ehe er zu Tessa und Meli zurückkam. „Beeilung, wir gehen in den Frachtraum. Da könnt ihr euch eher als Schiffsjungen ausgeben.

    Sie gingen rüber durch die matrosenquartiere und tatsächlich fanden sie hier auch den eigentlichen Schiffsjungen, der sich versteckte. Er sah die drei mit großen Augen an. Das hier war sein ersten Seekampf und er hatte schreckliche Angst, wie es schien. Drakon verfrachtete die Mädchen zu ihm, als auch schon die nächste Gruppe Feinde anrückte.

    Liam hatte versucht den Abgang zu halten, musste aber schnell einsehen, dass es kaum machbar war. Er würde sich auf Drakon verlassen müssen. Er stand nun dichter bei Aya und sie und die Matrosen kämpften wie verrückt. Kajira hatte sich mit dem Kapitän angelegt und eben, wollte er ihr zur Hilfe eilen, als er eine furchtbare Entdeckung machte. Als sich der Nebel nämlich lichtete, tauchte da ein weiteres Schiff auf. Oh nein…
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 4:47 am

    Der junge Mann war wirklich verdammt gut. Kajira war beeindruckt und das schafften nicht viele Menschen. Sie tanzten mehr, als das sie kämpften und doch legten Beide alles rein, was nur ging.
    "Ich wäre euch sehr Dankbar, wenn ihr als Gegenleistung eure Männer zurück pfeift. So haben wir doch alle was davon. Allerdings ... gibt es keine Mädchen, die ich geben könnte. Da müsst ihr euch schon andere Damen suchen."
    Er hielt ihr die Hand hin, als wolle er sie auffordern, mit ihm zu tanzen. Taten sie denn gerade etwas anderes?
    "Ach ... ihr wollt mich zum Tanz auffordern? Ich tanze nicht mit Männern, deren Name ich nicht zuvor erfahren habe,"
    lächelte sie nun voller Freude. Es glitzerte regelrecht in ihren Augen.
    "Überzeugt mich davon, euch einen Tanz zu gewähren."
    Das Lächeln schien ihr nicht mehr vom Gesicht zu gleiten. Sie hatte endlich wieder Spaß an dem, was sie tat. Vielleicht ... könnte sie ja im Namen der Festung ... aber daran könnte sie später noch denken. jetzt machte sie noch keine Anstallten, ihm irgendwas zu tun.

    Aya hatte den nächsten Kerl über die Reling gestoßen, indem sie an ein Seil sprang und den Schwung nutzte. Nun war sie näher bei Liam. Sie sah, wie einer der Piraten ihn hinterrücks erstechen wollte. Ein Schwert lag auf dem Boden.
    ~Nichts anderes als ein großes Messer~
    dachte sie und warf, wobei sie Liams namen warnend rief. Schließlich wollte sie nicht ihn treffen. Das Schwert traf den Piraten direkt in den Rücken. Er ließ den Dolch fallen, den Aya sich zweifellos schnappen würde, versuchte die Hände an den rücken zu legen, doch seine Augen, die weit geöffnet waren, zeigten bereits den nahen Tod.

    Tessa und Meli folgten Drakon, nachdem er die beiden Kerle außer Gefecht gesetzt hatte. Der Schiffsjunge hatte sich hier auch versteckt. Er schien auch schreckliche Angst zu haben. Tessa hielt einen Finegr auf die Lippen. Sie vertraute Drakon wie niemandem sonst. Er würde sie retten. Schon wieder. Wie oft hatte er sie schon gerettet? Sie konnte es nicht sagen. Denn noch war sie froh. Sie schuldete ihm mehr als er es jemals an nehmen würde.
    "Passt auf euch auf,"
    flüsterte sie Drakon zu.

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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 5:10 am

    Die Wächter waren oben nur zu dritt und Liam half hin und wieder Matrosen aus, die angegriffen wurden. Sie würden hier nicht gewinnen können, wenn das so weiter ging. Wenn ihnen das andere Schiff auch feindlich gesonnen war, wäre es aus. Oder zumindest zappenduster. Er hoffte, dass Drakon unten klar kam und konzentrierte sich wieder auf den Kampf.
    Der Mann, den Aya da ausspießte, bekam auch noch einen sauberen Kehlenschnitt von Liam, der ihn zuvor durchaus bemerkt hatte.
    Der Kapitän hingegen richtete das Schwert auf Kajira und sagte: „Auch nicht, wenn besagter Mann, euren Namen kennt? Kajira Karmanath?“ Er grinste sie freudig an. Dann griff er sie wieder an und fragte: „Sehnsucht nach Daddy gehabt?“ Sie lieferten sich einen neuen Schlagabtausch und er forderte sie ganz schön. Er machte dabei eine sehr elegante Figur und schien wirklich spaß zu haben.

    Drakon unten stellte sich noch mal fünf Männern. „Echt jetzt… das ist lächerlich!“ Er griff seinerseits an und auch dieses Mal versuchte er so wenig wie möglich an schweren Verletzungen anzurichten. Diese Männer führten auch nur Befehle aus und Drakon verübelte es ihnen nicht. Es sah gut aus, wie er sich bewegte, wie sein Haar wehte und seine Muskeln spielten. Es sah wirklich schön aus. Drakon hatte die Kontrolle und er dominierte den Kampf spielend, doch dann machte einer der Jungs einen sehr unvorhergesehenen Angriff. Drakon hatte gar keine Wahl mehr. Entweder er würde getroffen werden oder er musste… Sein Schwert glitt mühelos durch die Brust des Mannes, der überrascht gluckste und Drakon schloss kurz die Augen, ehe er die Klinge rausriss. Nicht kotzen, jetzt bloß nicht kotzen! Er holte zu einem neuen Schlag aus, als der Schiffsjunge plötzlich rief: „Schluss jetzt!“ Drakon sah zu ihm, während er eben einen der Männer von sich schubste und erstarrte förmlich.

    Während Drakon gekämpft hatte, war nämlich folgendes geschehen. Der Junge hatte nur so getan, als habe er Angst. Er hatte von Kajiras Plan windbekommen und hier auf seien Chance gewartet. Er hatte ein Messer an Melis Kehle gelegt und hielt sie nun vor sich, damit er sie als Geisel benutzen konnte. Die Kleine war schwach und hatte Angst. Perfekt. Er selbst hatte sich auch nur als Junge ausgegeben, weil er klein und dünn war. In Wirklichkeit, war er auf die beiden angesetzt worden.
    „Jetzt keine falsche Bewegung.“ Er hielt Tessa genau im Auge, von der er sich etwas entfernt hatte. Drakon hatte in den Bewegungen innegehalten. Warum? Warum mussten ihn wirklich ALLE Menschen hintergehen? DAS hatte nicht mal Vaelastrasz kommen sehen. „Waffe fallen lassen.“ Drakon ließ das Schwert sinken und direkt darauf, trat ihm einer der Kerle in die Kniekehlen, während ein anderer ihm in den Bauch schlug. Nicht schon wieder auf die Wunde! Nun kam es ihm doch hoch. Drakon stöhnte, als man ihn also in die Knie gezwungen hatte und nun fesselte. Auch Tessa wurde von einem der Männer eingefangen und gefesselt. Drakon hatte versagt. Er hatte Tessa nicht beschützt und Meli auch nicht. Er konnte doch nicht einfach versagen! Das war… unverzeihlich!
    Krieg dich ein. Sie fesseln dich. Das heißt, dass sie uns auch lebend haben wollen.
    Blieb zu hoffen, dass die Stimme Recht hatte. Sie wurden nach oben gebracht.

    Während dessen waren die Piraten des anderen Schiffes nun auch an Deck gekommen und die Lage war aussichtslos. Aya und Liam kämpften wie die Bestien, doch schließlich rief der Kapitän, der sich eben wieder von Kajir löste. „Na sieh einer an. Schaut doch mal, was uns da ins Netz gegangen ist!“
    Die Mädchen wurden von zweien gehalten und Drakon wurde direkt vor die Füße Kajiras geschupst. Er machte eine Gesichtsbremse, weil seine Arme auf dem Rücken waren und stöhnte leise. Er sah mit Feuer in den Augen auf, aber es sah auch so aus, als würde er sich schämen. Der „Schiffsjunge“ trat zu seinem echten Kapitän und der sagte: „Sehr gut gemacht!“
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 5:29 am

    Jeder gab, was er konnte. Sie versuchten so wenige zu töten, wie es machbar war, doch wenn sie jemanden K.O. schlugen, wurden diese ja auch irgendwann wieder wach und kämpften weiter. So würde das nie was werden und dann kam da ja auch schon ein zweites Schiff. Was konnten sie denn nun noch ausrichten?

    Kajira starrte den Kapitän an. Er kannte ihren Namen? Woher? Sie war doch schon vor Jahren fern ab der Meere gewesen.
    "Woher ... ja."
    Er hielt sie wirklich ganz schön auf Trab, aber sie schaffte es, ihm stand zu halten, bis er ihr wieder Freiraum gab. Leider zu einem verdammt hohen Preis. Drakon landete vor ihr. Kajira sah sofort, das er kaum im Kampf besiegt worden war. Der Schiffsjunge also. Warum hatte sie an diesen alten Trick nicht gedacht?
    "So ... feige seid ihr also auch noch ja? Nun ... mit offenen Karten spielt ihr offensichtlich nicht sehr gern. Ich weiß allerdings, wann etwas aussichtslos ist."
    Sie ließ ihren Säbel sinken und schließlich aufs Deck fallen.

    Aya Kämpfte wie eine Löwin um ihre Jungen. Sie wollte einfach nicht aufgeben. Die Lage war mehr als nur aussichtslos. Kajira ließ ihren Säbel fallen. Sie mussten aufgeben. Drakon lag zu ihren Füßen. Was konnten sie jetzt noch tun? Sollte sie sich ins Meer fallen lassen, versuchen sich an einem der Schiffe hoch zu hangeln um die Anderen später zu retten? Nein ... das wäre vermutlich Selbstmord. Da unten dürfte inzwischen von Haien wimmeln. Sie hob die Hand und das Schwert ihrem Gegner gegenüber und ließ das Schwert schließlich auch fallen. Der Kampf war vorbei und sie waren nicht die Gewinner.

    Tessa wollte aufschreien, als der Schiffsjunge blitzschnell nach Meli griff und sie an sich riss, doch er schüttelte nur langsam den Kopf, grinste dabei fies und legte nun seinerseits den Finger auf die Lippen. Er entfernte sich mit Meli. Das war die wohl schrecklichste Situation, in die sie geraten konnten. tessa sah hilfesuchend zu Drakon, als der Junge schließlich rief, das es aufhören sollte. Drakon könnte nichts tun, ohne das der Schiffsjunge Meli etwas antun würde. Sie musste nun zusehen, wie die Piraten Drakon fesselten. Als sie es bei ihr versuchten, wollte sie sich zunächst wehren, doch ein kurzes
    "Na, na na!"
    Des angeblichen Schiffsjungen, der Meli ein messer and er Kehle hielt, ließ Tessa ganz schnell sehr zahm werden.
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 5:56 am

    Der Kapitän schmunzelt über Kajiras Versuch an seine Ehre zu appellieren. Er sagte: „Wir sind Piraten. Wir haben keinen Stolz und keine Ehre und wir tuen nur, was uns gefällt.“ Er sah auf Drakon herab, der mehr als unzufrieden aussah. „Und wenn man nun mal nicht die Möglichkeit hat, euch fair zu besiegen, dann eben mit Tricks.“ Er sah Kajira nun wieder an. „Ich wäre nun hocherfreut, wenn ihr drei euch fesseln lasst. Dann lassen wir die Besatzung der Seemöve auch in Frieden, hm? Das klingt doch nach einem guten Plan, nicht wahr?“
    Drakon jedenfalls richtete sich so auf, dass er nun vor dem Kerl kniete. Kajira, Liam und Aya wurden gefangen genommen und der Kapitän hockte sich vor ihn. „Man hört allerhand über dich, Drakon Dracaris.“ „So?“ „Du seist ein Monster. Eine Bestie in Menschengestalt. Was denkst du? Wie viel bezahlen sie für dich?“ Drakon sah nur zur Seite weg und antwortete nicht. Dann ging er weiter zu Liam. „Und du… auch du bist eine wahre Rarität.“ „Spar dir deinen Atem, Pirat.“ Er lächelte und wuschelte Liam über den Kopf. Er ging weiter zu Aya und beugte sich hinab. „So zierlich und so wunderschön… Du bist wie eine Giftspinne hm? Die Schatten kleiden dich besser, als das Licht.“ Er richtete sich wieder auf. „Tochter einer Ranghohen Diplomatin. Auch du bist einiges Wert.“ Dann ging er endlcih zu Kajira. „Dir steht ein ganz besonders schönes Wiedersehen bevor. Daddy sucht nach dir, Täubchen.“ Er grinste. „Und rate mal, wer dafür bezahlt wird, dich ihm zu bringen.?“ Dann sah er zu Tessa und Meli, die sich nicht hinknien mussten und irgendwie „netter“ behandelt wurden.
    „Welchen Preis die beiden haben werden, müssen wir wohl nicht erst erörtern.“
    Drakon sah den Kerl an. „Du tust das nur für Geld?“
    „Aber ja. Geld und Ruhm. Eine gute Motivation nicht?“ Drakon senkte den Blick. Sie alle kannten ihn gut genug, um zu wissen, dass er eigentlich wirklich handzahm war, doch jetzt in diesem Moment sah es fast aus, als würde er in Flammen stehen. Als wurde ihn etwas sehr Dunkles umgeben. „Wofür…?“, fragte er düster und der junge Mann legte den Kopf schräg. „Wofür beschützen wir euch eigentlich?“
    „Hm? Was redest du da?“, er verstand nicht, worauf Drakon heraus wollte.
    „Der Wächterbund beschützt euch Menschen seit Jahrhunderten vor der Dunkelheit und ihr habt nichts anderes als Gold im Kopf? Ihr tötet andere Menschen, beraubt und schändet sie! Wofür beschützen wir euch… WENN IHR VIEL SCHLIMMER SEID!?“
    Einen Moment sah ihn der Kerl etwas schockiert an. Die Schattenkreaturen, waren im Volksglaube eher unbekannt und man hielt sie stets für Ammenmärchen. Der Kapitän jedoch schien nun nicht wirklich erfreut, so angeschnauzt zu werden. Er sagte: „Ich muss dir wohl Manieren beibringen hm?“ Er wollte Drakon wohl irgendwie um treten, als er seinen Fuß hob und ihm gegen die Brust trat, doch Drakon blieb eisern sitzen und sein Oberkörper wurde nur ganz leicht nach hinten gedrückt. Verdutzt sah der Kapitän aus und trat Drakon noch mal, dieses Mal traf er aber den Wangenknochen, aber Drakon drehte nur den Kopf leicht zur Seite. „Du bist ein erbärmlicher Wicht, der nichts als ein großes Mundwerk hat.“ Aber weiter wollte er wohl nun nicht noch gehen. Er sah auf den Boden. Blut lief seinen Mundwinkel herab und Drakon schwieg.
    „Schafft sie unter Deck!“, reif der Kapitän und die Wächter wurden unten in Zellen gesperrt, während Tessa und Meli in ein Zimmer gebracht wurden.
    Drakons Wange war schon ganz blau, aber nicht weiter schlimm.
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 6:18 am

    Ja, Kajira wusste wohl, wie es bei Piraten zu ging. Sie war damals mit ihrer Schwester auf einem der Piratenschiffe ihres Vaters gewesen, welches an einem der üblichen Hafen an legte. Niemand wusste, das die Wachen informiert waren. Eigentlich wurden Piraten ja auch nicht an Lang gefangen. Raija und Kajira wollten mit in eine der Spelunken gehen, als die Wächter sie ergriffen und weg brachten. Sie waren Keine Kinder mehr, aber auch noch nicht volljährig. Man sah in ihnen noch genug Anstand, keinen Menschen getötet zu haben. Außerdem hatten sich beide friedlich verhalten und schienen auch nicht im geringsten daran interessiert, jemanden zu verraten. Dieser Umstand brachte die Schwestern zur Festung, wo sie sich hoch arbeiteten, aber niemals jemanden verrieten. Nicht ihre ehemaligen Kameraden, nicht ihren Vater, aber auch niemals ihre neue Familie.
    "Er lebt noch und bezahlt einen wie DICH, damit du mich zu ihm bringst? So tief kann er kaum gesunken sein,"
    kommentierte Kajira die Aussage des Piraten, den sie, wie sie sich gerade einredete, nicht ausstehen konnte. Zumindest wehrte sie sich verzweifelt dagegen, ihn für seine Eleganz und seinen Charm zu mögen.
    "Versprich nichts, was du nicht halten kannst ... Wir alle wissen doch genau, was du tun wirst, nachdem du uns verschleppt hast."
    Sie war schließlich nicht dumm und erinnerte sich gut daran, was damals mit den gekaperten Schiffen und ihrer Besatzung gemacht wurde. Entweder die schlossen sich dem Kapitän an oder sie wurden mit dem Schiff ... getötet.
    Aya warf dem Kapitän einen Blick zu, der ihn hätte töten müssen, könnte er töten. Sie hatte versagt. Sie hatte Meli nicht beschützen können. Vielleicht konnte sie es wieder gut machen? Sie hatte keine Ahnung wie, aber sie würden sich irgendwie befreien und dann würden sie auf räumen. Warum hatte sie auch nicht ihre Gifte mit genommen und ihre Wurfdolche. Dann wäre doch alles ganz anders gelaufen.
    Tessa stand da, wie angewurzelt. Sie hatte den Blick gesenkt, um nicht mit an zu sehen, was sie Drakon an taten. So konnte man ihn wenigstens nicht als Druckmittel gebrauchen. Ihr Wächter hatte keinerlei Chance gehabt, sie zu retten, das wusste sie. Er hätte Melis Leben opfern müssen und hätte sich damit vermutlich nicht nur den Zorn ihres Vaters zu gezogen, sondern auch Tessa sehr enttäuscht. Sie vertraute immer noch auf ihn. Er würde sie retten, da war sie sich ganz sicher. Sah im Moment zwar nicht so aus, aber er würde es sicher schaffen ... irgendwie. Die Mädchen wurden jedenfalls in eines der Zimmer der anderen Schiffe gebracht, während die Wächter woanders hin gebracht wurden. Nun saßen sie da, nicht mit ihrem Latein weiter wissend.
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 6:25 am

    Die Wächter saßen im Schiffskerker und Liam sah den Piraten zu, wie sie nun davon gingen. Er prüfte das Schloss mit einem geübten Blick und Drakon saß nun einfach auf den Boden und starrte vor sich hin. Das hier war inakzeptabel! Er sah hoch zu Kajira. „Ideen?“ Liam sah sie nun auch an und fragte: „So euer Vater? Das ist doch wirklich nicht zu glauben…“ Er betrachtete die Gitterstäbe und Drakon sagte: „Sparen wir uns die Schuldzuweisungen, ja?“ Er schloss die Augen.
    Was sollen wir tun?
    Woher soll ich das denn wissen. Ihr seid in einem Kerker.
    Drakon öffnete die Augen wieder. Ihm wurde wieder übel, als das Schiff nun wieder fuhr. Was aus der Seemöve geworden war, konnten sie nicht herausfinden. Liam fragte Drakon: „Sag mal. Glaubst du, du kannst die Tür aufbrechen?“
    „Sie werden die Mädchen weiter als Druckmittel benutzen. Wir haben keine andere Wahl, als uns zu fügen.“ Außerdem waren sie auf hoher See. Was sollten sie schon tun können?
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 6:41 am

    Kajira warf Liam einen flammenden Blick zu.
    "Du hast keine Ahnung,"
    zischte sie ihn an. Ihre Erinnerungen an ihren Vater waren keine schlechten. Er war kein so schlechter Mensch, wie Liam nun denken mochte. Er hatte ja wirklich keine Ahnung. Woher sollte er auch wissen, wer ihr Vater war, wer sie gezeugt und aufgezogen hatte? Raija hatte die Schönheit und den Körperbau ihrer Mutter geerbt. Kajira hatte das Talent zu kämpfen von ihrem Vater. Sie sah nicht schlecht aus, doch neben ihrer Schwester war sie eher das Mauerblümchen. Schon immer eher still, beobachtend und nicht gerade bereit sich jedem an den hals zu werfen. Kajira machte sich nichts daraus, sich wie eine Frau zu kleiden, sich für Männer hübsch zu machen. Sie wollte sein, wie ihr Vater. Sie hatte niemandem das leben nehmen wollen, die Menschen respektiert, denn sie arbeiteten zwar hart für ihre Sachen und für ihr Gold,weshalb sie nie einfache Fischer überfielen, sondern nur reiche Händler. Vater hatte immer gesagt, sie sollen sich nehmen was sie brauchten, aber ein genommenes Leben war unbrauchbar und vergeudet. Er hatte eine zu weiche Art für einen Piraten ... zumindest im Bezug auf Menschen, aber er war hart, wenn es jemand wagte zu betrügen. Der alte Mann wusste eben, wie man sich Respekt verschaffte. Ja, sie hatte ihn vermisst. Sie hatte ihm nie sagen können, was geschehen ist, weil sie ihn so verraten hätte. Drakons Worte drangen nur quälend zu ihr durch.
    "Nein ... noch nicht. Sie hatten es auf die Mädchen abgesehen. Sie hätten eigentlich nicht wissen können, wer wir sind, also muss es einen Verräter geben. Sie werden uns im Austausch für Gold und Waren her geben und die Mädchen ... betet, da sie sie nicht schänden."
    Das hätte Vater nicht zu gelassen. Seine Leute hatten Familien zuhause. Ein geschändetes Opfer wäre weniger Wert, wie er und sie wusste.
    "Sie werden Trinken ... nur der Kapitän macht mir wirklich Sorgen. Zwei Schiffe befehligt er ... vielleicht mehr. Er ist geschickt ... wendig ... weiß seinen Charme ein zu setzen. Er wird vermutlich nichts trinken und auf der Hut sein."
    ~Erst recht, wo er weiß, wer ich bin,~
    dachte sie. Schließlich kannte sie alle möglichen Tricks.
    "Vermutlich können wir an Land mehr gegen sie ausrichten, als hier."

    Aya hatte noch nie von jemandem gehört, das sie schön war. Sie saß in einer Ecke und hatte rote Wangen. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Vorhin war sie wütend gewesen, jetzt eher verunsichert. Wie eine Spinne ... Welch ein vergleich.

    Tessa wollte Meli irgendwie trösten, aber wie? Sie konnte ihr schlecht sagen, die lassen uns für genug Geld frei. Das was sie bei hatten, reichte denen ja schließlich nicht. Was nützte es denn in Gold zu baden, wenn man es nicht ausgeben konnte? Man hatte ihnen die Fesseln abgenommen, nachdem man sie hier her, und in dieses Zimmer gebracht hatte. Sie waren eben keine Gefahr. Schließlich würden sei sich kaum wehren können. Tessa hielt Meli in den Armen, streichelte ihr dabei über den Kopf und dachte an Drakon.
    "Sie werden uns sicher nicht einfach aufgeben. Du wirst sehen, sie werden uns retten."
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 7:54 am

    Da die Wächter im Moment eh nichts tun konnten, mussten sie Warten. Sie waren noch immer gefesselt und Drakon konnte sich vorstellen, dass sie wenig Nahrung und Wasser bekommen würden, um geschwächt zu bleiben. Er lehnte sich an die Gitterstäbe. Er wünschte sich zurück an die Mauer. Aya saß in der Ecke und Drakon fand, dass sie irgendwie traurig oder vielleicht auch etwas verunsichert aussah. Tröstende Worte fielen ihm nicht ein, aber er setzte sich nun zu ihr. Früher hatten sie sich immer aneinander gelehnt und so saßen sie nun auch so, dass Aya sich anlehnen konnte, wenn sie wollte. Drakon stieß die Luft aus und sagte irgendwann: „Wo auch immer sie uns und die Mädchen hinbringen. Wir werden sie befreien.“

    Meli saß oben mit Tessa im Zimmer. Sie hatte gerade nicht direkt Angst, da sie nicht mehr gefesselt waren, aber unwohl fühlte sie sich doch. Sie wollte zu Aya und sie wollte, dass die Wächter sich auch frei bewegen dürften. Was sie wohl gerade machten? Meli sah zu Tessa hoch und nickte.

    Es vergingen drei Tage in denen die Wächter tatsächlich kein Essen und nur sehr, sehr wenig Wasser bekommen hatten. Drakon war recht still gewesen, da ihm ohnehin übel war, war es nun auch egal, ob er dazu noch hungrig war. Sie schienen irgendwo anzulegen. Das war schlecht, wenn sie Meli und Tessa jetzt irgendwo hinbrachten, würden sie sie niemals wiedersehen. Die Tür in ihr Verließ ging auf. „Endstation, Freunde!“, rief ein Matrose. Er winkte seine Kollegen ran und sagte: „Eine falsche Bewegung und die Mädchen sind Geschichte.“ Ja, ja…
    Drakon erhob sich und schwankte leicht. Ihm war so elend, das konnte sich ja keiner Vorstellen. Liam tat es ihm gleich, nur dass es ihm wohl besser ging. Dann ging es an Deck. Sie blinzelten in die Sonne und da standen auch schon Meli und Tessa, die auch gefesselt waren. Sie schienen immerhin gut versorgt zu sein. Drakons Wange war nun dunkelblau und er sah blass aus. Das Meer war definitiv nichts für ihn. Sie waren nicht an einem Hafen angekommen, sondern an einem anderen Schiff.
    Kajira erkannte es sofort und Ort auf der Reling stand er! Ihr Vater! Kapitän Victor Karmanath! Der „Meeresdämon“. Er sah auf seine Tochter herab und seine Seeopal-grün.-blauen Augen fixierten sie erst argwöhnisch und dann sah sie Freude aufblitzen. Die anderen drei Wächter wurden vor ihm in die Knie gezwungen und der Pirat sagte: „Meine Tochter ist zurückgekehrt!“ Er klang ein wenig erleichtert. „Zumindest meine jüngste!“ Das bärtige Gesicht des Mannes war gepflegt und doch wettergegerbt.
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 8:11 am

    Aya lehnte sich gern an Dracon an. Es gab ihr erneut ein Gefühl der Sicherheit.
    "Ja. Ich habe Meli versprochen, sie zu beschützen. Ich hoffe es geht ihnen gut."
    Tatsächlich war ihr das gerade am wichtigsten und es machte sie wirklich traurig, das sie das Mädchen nicht hatte beschützen können.
    "Bin ich wie eine Spinne? Passen die Schatten wirklich besser zu mir?"

    Drei Tage, in denen sie nichts zu essen bekommen hatten. Sie alle waren schwach und müde. Drakon ging es scheinbar am schlechtesten. Aya wankte ebenfalls. Sie war die zierlichste von allen Wächtern. Es war ein Wunder das sie überhaupt einige Tage ohne Nahrung aus kamen. Schlecht war ihr auch, allerdings eher vor Hunger. Kajira kam als letzte nach oben. Sie sah das Schiff. Irgendwie freute sie sich, anders herum war ihr unwohl. Was würde ihr Vater sagen? Sie hatte ihn geliebt, ihn vergöttert. Er war ein gerechter Mann. Die Männer liebten ihn und keiner würde ihn hintergehen. Zumindest war es damals so gewesen. Als sie ihn sah, überkam sie Sehnsucht. Er sprach zu seinen Männern, die jubelten. Kajira hatte erwartet, das er sie schelten würde, das er sie für eine Verräterin halten würde, doch das er sich freuen würde, das hatte sie nicht erwartet. Kurz blieb sie stehen, lächelte dann und hoffte, sie könne mit ihm reden. Er durfte die Mädchen und die Wächter nicht gefangen halten. Sie würden ihn fangen und aufknüpfen. Auch die Mädchen standen da. Ihnen ging es offensichtlich besser, als den Wächtern. Das war wenigstens beruhigend. Aya seufzte erleichtert auf. Die Ränder unter ihren Augen verrieten, das sie nicht viel geschlafen hatte, aber sie hatte sich auch sehr um die Mädchen und um Drakon gesorgt. Das da war also Kajiras Vater? Ein Pirat? Kajira war also gar nicht freiwillig zu den Wachen gegangen? Aber sie hatte doch so vernünftige Ansichten und jetzt? Sie hatte Tränen in den Augen.
    Tessa mochte nicht glauben, was sie da hörte. Waren sie von der Wächterin etwa in einen Hinterhalt gelockt worden? Sie machte nicht den Eindruck, als sei es so, allerdings sah sie auch gerade nicht wie das blühende Leben aus. Tessa sah sie fassungslos an. Und Drakon ... er sah schlecht aus. Was hatten sie ihm nur an getan? Sie durfte sich nicht verraten. Auch Meli hatte sie eingeschärft, nicht zu zeigen, wie sehr sie an Aya hing.
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 8:26 am

    Nun… Drakon sah deshalb so schlecht aus, weil er einfach Seekrank war und weil er nichts gegessen hatte. Die Wunde unter dem Verband war zugeheilt. Die Stelle war noch empfindlich und tat, weh, wenn man darauf schlug, aber sie würde nicht mehr Gefahr laufen, aufzubrechen. Immerhin. Der Kerl war also Kajiras Vater und nun sprang er von der Reling seines Schiffes, was deutlich größer war, auf das des jungen Kapitäns. Er trat auf Kajira zu und sagte: „Hast du keine Worte, für deinen alten Herrn?“ Er zückte ein Messer und schnitt ihr kurzerhand die Fesseln durch. Er sah zu dem jüngeren und sagte: „Warum hast du sie gefesselt?“
    „Sie ist ein Wächter und hat einen Eid geschworen. Ich wollte nicht riskieren, dass irgendwas Unvorhergesehenes passiert.“ Victor nickte und sah zu seiner Tochter zurück.

    Drakon verfolgte das ganze irgendwie zäh und schloss dann die Augen. Er wollte einfach runter vom Meer er hatte keine Lust mehr auf diese Schaukelei. Sein Blick ging nun rüber zu Tessa. Es schien ihr gut zu gehen. Wenigstens das… Auch Meli war wohlauf. Wenn das hier vorbei wäre, würde Drakon NIE wieder die Mauer verlassen! Er konnte gar nicht zählen, in wie viele Schwierigkeiten sie geraten waren, seit sie die Mauer verlassen hatten. War er vielleicht wirklich verflucht? Das war echt schlimm!
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 8:35 am

    Sobald Victor seiner Tochter die Fesseln auf geschnitten hatte, fiel sie ihm um den Hals. Unüblich bei Piraten, aber sie freute sich sehr, ihn nach so vielen Jahren wohl auf zu sehen.
    Sie drückte sich von ihm, sah ihn lächelnd an, die Hände auf seinen Schultern.
    "Ich freue mich dich endlich wieder zu sehen Vater. Sie haben uns gut behandelt und ja, ich gebe zu, ich habe den Eid geschworen, aber ich habe dich nie verraten. Es gibt so vieles, was ich dir sagen möchte .. muss, doch zuerst ... bitte ich dich, gebt ihnen zu essen. Sie werden nicht so dumm sein jemanden an zu greifen. Sie sind noch jung. Was bringen sie deinen Leuten, wenn sie halb tot sind."
    Sie würde sich für ihre Schützlinge Opfern.
    "Und den Mädchen ... nehmt ihnen die Fesseln ab. Was sollen sie gegen euch schon ausrichten?"
    Er hatte ihr doch alles bei gebracht. Raija hatte nie zurück gewollt, aber Kajira fehlte das Meer. Ihr fehlte auch ihr Vater.

    Aya konnte kaum fassen, was Kajira da von sich gab. Wollte sie nun versuchen sie alle zu befreien, oder war das alles ein abgekartetes Spielt? Wohl kaum, wenn Kajira doch die Freundin ihrer Mutter gewesen war, oder doch? Nein. Kajira hatte Jahre lang den Eid bewahrt, hatte ihn gelebt. Sicher hatte sie irgendwas vor.
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 9:18 am

    Der Seebär lächelte, als seine Tochter ihm um den Hals fiel. Er fing sie auf und hob sie hoch. Sie war nicht mehr sein kleines Mädchen, aber sie war immer noch seine Tochter, die er über alles liebte. Er ließ sie wieder los, als sie ihre „Forderungen“ äußerte. Er lächelte sie immer noch an. „Vincent hatte nur der Auftrag dich zu mir zu bringen. Was er mit seinen anderen Gefangen tut, ist mir egal.“ Er legte Kajira die Hände auf die Schultern. „Mein Kind… bitte komm wieder mit mir. Lass uns wieder zur See fahren und auch deine Schwester zurückholen! Ich bitte dich!
    Das würde schwierig werden. Der Eid des Wächterbundes ist unumstößlich und gilt bis zum Lebensende. Na toll. SIE sollten wohl hier bleiben, während Kajira mit dem Kerl mit fuhr? Drakon sah auf. Das würde sie nicht tun. Das wusste er genau. Kajira kannte ihre Pflicht.
    Pflicht? Als Kind wurde sie ihrem Vater entrissen und zu diesem Eid gezwungen! Drakon biss die Zähne aufeinander und schloss die Augen. Sie dient einer Höheren Sache! Er sah wieder auf und sein Blick fixierte Kajira. Wie würde sie sich entscheiden?
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 9:33 am

    Wie sehr hatte sie das vermisst. Sie liebte ihren Vater noch immer, genau wie früher. Was er allerdings nun nach ihrer Forderung verlangte, konnte sie ihm nicht erfüllen. Sie senkte den Kopf.
    "Vater ... du weißt, wie sehr ich dich und das Meer liebe. Raija wird bald heiraten. Sie will nicht zurück aufs Meer und auch nicht zurück in unser altes Leben. Wir mussten den Eid der Wächter schwören, als wir noch Kinder waren. ... Wie oft hast du mir gesagt, jedes leben ist kostbar. War das nur auf die Summe des Goldes, welches man für sie erhält bezogen? Wenn sie mit deinem Freund dort gehen, werde ich mit ihnen gehen müssen. Ich biete dir an, mit dir zu gehen ... aber dafür ... möchte ich ihre Freiheit."
    Es fiel ihr so schwer, aber sie würde weder die Wächter, noch die Piraten verraten. Vielleicht würde er zustimmen, wenn wenigstens einer der Anderen anbot, freiwillig zu bleiben. Später könnten sie immer noch versuchen zu entkommen, oder wenigstens ... den Anderen entkommen zu lassen.

    Aya lauschte dem ganzen. Was Kajira da anbot, war wirklich nicht zu glauben. Sie für die Anderen?
    "Das kannst du doch nicht tun!"
    rief sie, doch Kajira sah sie nur traurig an und hob die Hand, so das Aya ruhig war. Wie bescheuert war denn das? Die Mädchen waren doch wohl mehr Wert, als Kajira. Allein für Drakon würde man ein sehr hohes Lösegeld zahlen. War sie diesem älteren Piraten tatsächlich so viel Wert, das er sie alle gehen lassen würde? Auch Tessa hatte solche Gedanken: Sie wollte wirklich nicht mit diesem Vincent gehen müssen. Wenn sie seine Gefangenen waren, würde dieser Mann dort aber mächtig was hin legen müssen.
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    Beitrag  Drakon Sa Jun 02, 2018 9:52 am

    „Mooooment mal.“, sagte Vincent. „Wir hatten eine Abmachung, Dämon.“ Victor sah zu dem Kerl und nickte. „Die hatten wir.“ Er sah wieder zu Kajira. „Mein Engelchen, sie bedeuten dir wohl viel, hm?“
    „Wir sind ihre Untergebenen.“, sagte Drakon nun selbstbewusst. Er war erstaunt, dass er nicht so erbärmlich klang, wie er sich fühlte. Das überraschte den Kapitän. „Oh? Tatsächlich? Du bist ihr Anführer, Kajira?“ Sie bestätigte das. Er sah zu Vincent. Der nun etwas unleidlich aussah. „Sie sind meine Beute. Du wolltest nur das Mädchen.“ Victor schien nun etwas nachdenklich. Er schien darüber zu sinnieren, was er nun tun wollte. Er musterte alle Gefangenen und ging zu Tessa und Meli. Er sagte: „Lasst sie frei. Das ist doch keine Art, Damen zu behandeln, Vincent.“ Der stieß die Luft aus, machte eine Handbewegung und seine Matrosen banden Tessa und Meli los. Meli klammerte sich sogleich an Tessa. Was würde nun passieren?
    „Der da.“, sagte Victor. „Der sieht wirklich brauchbar aus, nicht wahr?“ Er meinte Drakon. „Auch wenn er wohl eine echte Landratte ist.“ Er sah durchaus, dass Drakon grün um die Nase war.
    „Er gehört mir.“, beharrte Vindent. „Ich gehöre niemandem.“, sagte Drakon. „Nur dem Wächterbund.“ Nun lachte Victor und Vincent sah ihn zornig an. „Wir haben einen Deal, Dämon. Alles weitere hier ist Zeitverschwendung. Liam gab nun ein leises Lachen von sich. „Der? Was soll der Wert sein? ICH könnte den im Schlaf besiegen.“ Drakon sah zu ihm rüber und wollte ihn eben zurechtweisen, als sich wer anders meldete: Lass es. Er hat was vor.
    Liam war durchaus aufgefallen, dass Männer von Victor heimlich ein Boot um das Schiff von Vincent manövrierten. Er sagte: „Lasst es mich beweisen, Vincent. So wie es aussieht, brauchst du doch fähige Männer. Ich hatte sowieso nie Lust auf diese ganze Wächtergeschichte. Lass mich mit dir segeln.“
    Drakon schwieg und Vincent sagte: „Und du willst, dass ich die anderen frei lasse, wenn du mit mir kommst? Schlechtes Geschäft.“
    „Mir ist egal, was du mit ihnen machst.“, log Liam. „Ach? Ist das so? Dann machte s dir also nichts aus, wenn ich sie einfach über die Planke gehen lassen würde?“ Liam zuckte nur die Schultern. „Sicher.“
    Aya
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    Beitrag  Aya Sa Jun 02, 2018 10:05 am

    Kajira wusste, Geschäft war Geschäft, aber sie durfte keinen der Beiden hintergehen und spielte lieber mit offenen Karten. Sie würde alles nötige tun, um die Anderen zu befreien und glücklicher Weise, schien Liam mit zu spielen. Sie hatte ihn beobachtet, genau wie die Anderen. Er hielt zu den Wächtern und würde keinen von ihnen einfach so opfern. Wenn Vincent, den sie zwar attraktiv fand, doch im selben Gedanken schon wieder einen verfluchten Mistkerl nannte, darauf ein gehen würde, wären die Anderen wenigstens frei. Sie hatte ihrem Vater zu verstehen gegeben, das sie wirklich an den Leuten hing, das sie ihr etwas bedeuteten. Vincent nutzte sofort die Gelegenheit, Liam zu testen.
    "Du nichtsnutziger Schrubber! Lass das Mädchen in Ruhe. Sie hat dir nichts getan!"
    Kajira war wirklich sauer. Sie kannte ihren Vater gut genug um zu wissen, er würde ihr jeden Wunsch, den sie äußerte gewähren, wäre da nicht dieses Geschäft im Wege. Vielleicht hatte er aber auch schon mit so etwas gerechnet und würde etwas tun, um Aya zu retten. Wenigstens durften die Mädchen schon mal ohne Fesseln sein und einander fest halten. Tessa hielt Meli ganz fest, die sicher gleich schreien und weinen würde.
    Aya dagegen, sah Liam an, als sähe sie gerade das Antlitz des Bösen. Das war so ungeheuerlich, das es nicht stimmen konnte. Er würde sie doch nie ... nicht nachdem sie ihn vorhin versucht hatte zu retten, oder doch? Sie kannte ihn nicht so gut wie Drakon, aber sie hatte ihm die ganze Zeit über vertraut. Warum also tat er das jetzt?

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