Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

    Drakon
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 29 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 7:27 am

    Drakon gab sich seinem Leid hin. Tessa kümmerte sich ja wirklich rührend. Schon wieder! Warum war er eigentlich IHR Beschützer? Er sah zu ihr hoch. Sie war immer noch verängstigt. Ganz besonders, als nun David aufstöhnte, schien es, als wolle sie in ihn hineinkriechen.
    „Habt keine Furcht.“, sagte er leise. „Es geht mir bald besser und dann bekommen die zwei, was sie verdienen.“ Er sah rüber zu David, der sich zu befreien versuchte, aber keine Chance hatte. Drakon sah wieder hoch zu Tessa und streckte die eine Hand nach ihr aus. „Das wird schon wieder.“ Und so sanft, wie er es sagte, musste es einfach stimmen! Drakon selbst litt zwar unter dem Gift, aber er merkte auch, dass er durchaus fähig war zu handeln, wenn er musste. Es war nun sehr früh am Morgen und schlafen konnte er auch nicht. Aber es fühlte sich sehr schön an, wie Tessa ihn so hielt. Es war, als habe der Streit nie existiert. Und irgendwie war Drakon froh drum. Er wollte sich ncith mit ihr streiten. Lieber wollte er ihr zuhören. Er musste Tessa doch irgendwie von ihrer Angst ablenken. Schließlich sagte er leise: „Mylady? Wollt ihr… mir etwas vorsingen?“ Das würde sie ablenken und neben her würde es sich einfach schön anhören. Drakon nahm sich vor, egal, wie es aussah, dass er in zwei Stunden los gehen würde. Sonst kämen sie nie an!
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 7:54 am

    Tessa lockerte den Griff ein wenig, denn sie wollte ihm nicht weh tun. Die Furcht blieb, aber sie sah zu Drakon herunter, der sie zu beruhigen versuchte. Seine Hand strich eine Strähne aus ihrem Gesicht und sie genoß die kurze Berührung, wenn gleich man es auf Grund ihrer Angst nicht sah.
    "Ich habe Angst ... nicht nur vor denen da, sondern auch um euch,"
    gestand sie ihm ein. Er war so lieb zu ihr. Gut wäre es, so dachte sie, wenn er etwas schlafen könnte. Er bat sie für ihn zu singen. Wenn sie ihm damit einen gefallen tun könnte und ihm etwas von dem wiedergeben, was er für sie getan hatte, würde sie es liebend gern tun. Sie lächelte ihn an und begann leise eine Melodie zu summen. Ihre Augen schloss sie dabei allerdings und schließlich wurde sie lauter. Sie begann zu singen, öffnete die Augen und sah Drakon direkt an.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 8:03 am

    Drakon sagte: „Braucht ihr nicht. Ich werde wieder. So wie die Male zuvor.“ Einen kleinen Moment zögerte sie noch. Aber dann lächelte sie und fing an ein Lied zu summen. Sie schloss die Augen und Drakon tat es ihr gleich. Sie steigerte sich in einen Gesang und jedes einzelne Wort legte sich wie Balsam auf seine Seele und sein Herz. Sie war einfach wundervoll. Wie hatte Bard nur daran denken können, ihr wehzutun? Das ging nicht in Drakons Kopf. Wie konnte man überhaupt eine Frau einfach so weh tun? Sie gegen ihren Willen zu solch unaussprechlichen Dingen zwingen? Drakon konnte es nicht verstehen. Er hatte vorher nur Menschen an der Festung kennengelernt. Und jetzt war er in die Abgründe der Menschen eingetaucht und hatte nur Dunkelheit vorgefunden.
    Drakon hatte sich gefragt, ob die Menschen überhaupt schützenswert waren, doch jetzt, wo er hier so lang, Tessas wundervolle Stimme hörte und in ihren Armen war… Ja. Die Menschen waren schützenswert und sei es nur wegen dieser einen. Er lächelte wie ein Engel, als sie nun auf ihn herab sah und er schien es wirklich zu genießen, ehe er bei ihren sanften Klängen einfach einschlief. Es war wirklich schön gerade und er war dankbar, dass er Tessa kennengelernt hatte.
    Und schließlich schaffte er es sogar, einzuschlafen.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 8:25 am

    Tessa sang für Drakon. Sie sang für die Natur um sie herum und sie sang, um ihn einschlafen zu lassen. Er brauchte die Ruhe. Tessa sang noch einige Zeit weiter, ehe das Lied beendet war und Drakon friedlich schlief. Dann würde sie eben die Wache halten. Schlafen würde sie jetzt eh nicht können. Dafür war sie viel zu ängstlich. Sie fürchtete sich wirklich, aber sie würde tapfer bleiben, wegen Drakon, denn er war es doch, der vergiftet worden war. Tessa achtete auf Drakons Atmung und seinen Herzschlag. Das fand sie wichtig, aber nachdem er nun schon alles erbrochen hatte, war sie sicher, er wäre morgen wieder auf den beinen. Sanft streichelte sie ihm über den Kopf, das wunderschöne Haar und seine Wange. So friedlich, wie er jetzt wirkte ... sie konnte ihm nicht böse sein und sie wollte auch gar nicht mehr an den Streit denken. Am besten ... kein Wort mehr drüber verlieren. Tessa wachte zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie sah immer wieder zu den Brüdern auf, um sicher zu gehen, das sie sich nicht befreien würden.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 8:40 am

    Drakon schlief zwar, aber ihre Nähe und ihre Berührungen waren so schön. Er war nur in einem dösenden Zustand, aber es war entspannend. Tessa sang nur für ihn, so dachte er. Sie streichelte seine Haare und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Irgendwann war die Zeit ran, dass sie weitermussten, aber Drakon wollte eigentlich nicht. Also er wollte schon, aber es war einfach viel zu schön gerade. Er öffnete die Augen nicht. Nein… er wollte noch bleiben. Er genoss es, dass sie ihn weiter streichelte, irgendwann wagte er einen Blick, aber sie sah sich gerade aufmerksam als auch ängstlich um. Drakon lächelte wieder und schloss die Augen. Sie war keine Wächterin oder Soldatin. Aber sie versuchte zu lernen und sie war einfach perfekt.
    Ich sag doch, dass du dich verliebt hast.
    Drakon erschreckte sich so sehr, dass er zusammenfuhr und sich kerzengerade aufrichtete. Sein Herz schlug schnell. Hab ich nicht! Ich mag sie. Das ist alles! Hmhm.
    Drakon sah Tessa nun an und sagte leise: „Also ich… wir… eh. Wir sollten weiter.“
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 8:54 am

    Tessa entfuhr ein Aufschrei, als Drakon plötzlich so hoch schreckte. Hatte sie was falsch gemacht? Zitternd hockte sie da, die Hände hoch gerissen und starrte Drakon mit großen Augen an. Die beiden Gefangenen waren noch gefangen, also musste er entweder einen Anflug von Schmerz gehabt haben oder sie hatte ihn berührt, wo sie es nicht sollte, aber wo? Was? Weiter gehen? Tessa wusste für einen Moment gar nicht, was sie sagen sollte. Sie ließ die Hände sinken.
    "Ähm ... ja. Ich denke auch ... das wir weiter sollten."
    Langsam stand sie auf, zog ihre Krücke heran und wartete auf Drakon. Wie schade. Dabei hatte sie ihn gern so gehalten und so gestreichelt. Hatte er es etwa nicht genossen? Er war doch weg geschlafen, oder nicht? Tessa wollte diese beiden Kerle am liebsten gar nicht mit schleppen. Sie waren viel zu gefährlich, aber sie hatten ja keine Wahl.
    "Wie ... wie sollen wir ... das jetzt machen?"
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 9:04 am

    Gut, dass sie fragte, das lenkte ihn wenigstens ab. Er hatte immer noch Bauchweh, aber wenigstens konnte er wieder sehen. Er sah zu den beiden Verbrechern und sagte dann: „Ihr müsst wohl selbst laufen. Er erhob sich langsam und ging auf die beiden zu. David sah zu ihm auf und Drakons Blick war vernichtend. Sie hatten beiden die Beine gefesselt und auch die Arme. Dieses Mal aber hinter dem Rücken. Er band erst Bard los, der wohl noch immer bewusstlos war Die Seile, die sie zum anbinden benutzt hatten würde er nun einfach nehmen, um sie hinter sich her zuschleifen. Sie verdienten kein Mitleid und Drakon würde ihnen keines schenken.
    So konnte es los gehen. Natürlich protestierte Dave durch den Knebel, aber da konnte er lange warten. Wirklich. Drakon hatte immer noch Schmerzen und er fühlte sich schrecklich, aber er würde durchhalten. Er lief mit Tessa langsam bis zum Abend. Bard war auch wieder aufgewacht und stöhnte vor sich hin. Die Zwei hatten ihr Schicksal besiegelt und Drakon band sie wieder fest. Sie waren noch mal an einem Gewässer vorbeigekommen und hatten die Vorräte auffüllen können. Auch hatten sie wieder Essbares gefunden.
    Drakon jedenfalls kniete sich nun erst zu David und nahm ihm den Knebel ab. „Wieso… stirbst du nicht endlich…?“, fragte er und sein zerkratztes Gesicht sah nicht so gut aus. Selber schuld. Drakon sagte nur: „Trink!“ Er musste sie ja nicht unnötig mehr leiden lassen. Drakon war eben doch ein guter Kerl. Er flößte dem Mann Wasser ein und band den Knebel wieder um. Dann ging er zu Bard und flößte auch ihm Wasser ein. Der allerdings schien noch immer bewusstlos.
    Dann setzte er sich zu Tessa. Er war geschafft.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 9:17 am

    Tessa hielt sich tapfer. Gemeinsam liefen sie weiter, jedoch langsam. Nicht nur das Tessa nicht schneller konnte wegen des Knöchels, es war auch in Drakons Sinn, denn er hatte noch immer Bauchschmerzen. Nun diese sollten aber im Laufe des Tages hoffentlich verschwinden. Am Abend band Drakon die Brüder wieder an. Tessa misstraute den Beiden selbst jetzt noch, wo sie gefesselt waren. Erst wenn die Beiden von den Stadtbewohnern gehängt wären, würde Tessa vielleicht wieder aufatmen. Vielleicht. Drakon war wirklich ein ganz wundervoller Mann. Er gab den Beiden trotz allem etwas zu trinken. Sein Herz war so rein. Wie konnte man ihn eigentlich nicht mögen? Als er sich zu Tessa setzte, sah sie ihn an. Er sah vollkommen erschöpft aus.
    "Wollt ihr euch nicht etwas hin legen? Ich kann wach bleiben."
    Eigentlich wollte sie wach bleiben, weil sie angst vor den Alpträumen hatte und weil sie fürchtete, die Brüder könnten sich befreien.
    "Ich kann euch wieder etwas vorsingen, wenn ihr wollt."
    Hauptsache abgelenkt von diesen Mördern. Sie zog den Beutel mit den Früchten heran. Inzwischen war sie sosehr daran gewöhnt, das sie automatisch wusste, welche mit oder ohne Schale gut schmeckten. Eine der Früchte schälte Tessa gekonnt ab und reichte sie Drakon. Sie mussten wenigstens ein bisschen was essen.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 9:27 am

    Drakon sah zu Tessa. Sie war so lieb. Ja. Wie konnte man SIE nicht mögen? Der Streit kam ihm plötzlich SO albern vor. Er lächelte: „Danke.“, sagte er, als sie ihm die Frucht gab. Wäre Aya da gewesen, ihr wäre aufgefallen, dass Drakon auffallend oft lächelte. Er verspeiste das Ding, weil er wusste, dass er essen musste. Sonst würde es ihm niemals besser gehen. „Das wäre schön.“, sagte er auf ihren Vorschlag, ihm was vorzusingen. Hoffentlich würde es nun endlich ruhig bleiben. Sie waren bald da. Kajira hatte vielleicht sogar schon Leute geschickte. Aber er würde es allein schaffen! Er wollte nicht „gerettet“ werden. Und er wollte beweisen, dass er durchaus in der Lage war, andere zu beschützen. Die Wunde auf seiner Brust schmerzte, aber er würde es überleben. Sie war auch nicht entzündet, was gut war. Er schloss also die Augen. Sie bettete seinen Kopf, wieder auf ihrem Schoß und es war einfach nur der Himmel. Auch wenn es ihm nicht so gut ging, so war er deutlich besser bestellt, wenn er nur bei ihr saß.
    Die nacht selbst verlief ruhig und Drakon hatte wirklich erholt schlafen können. Sie würden nun die letzte Etappe in Angriff nehmen. Bald wären sie da und der Traum wäre vorbei. Wenn sie wieder bei den anderen waren, würden sie wieder Soldat und Adelige sein. Schade eigentlich. Er richtete sich am Morgen auf und machte sich reisefähig. Es ging ihm viel besser. Auch wenn ihm noch etwas flau war, so hatte er wenigstens keine Schmerzen mehr. Es war doch gut gewesen, die Pilze wieder auszuspeien. Er band seine Gefangenen los, die nun beide wieder bei Bewusstsein waren.
    Sie zogen los. Sie liefen wieder den ganzen Tag und am späten Nachmittag sahen sie endlich die kleine Stadt, die sich in die Bucht kuschelte. „Da sind wir.“ Sie hatten es wirklich geschafft. Drakon sah Tessa lächelnd an. Sie schien erleichtert und doch ein wenig betrübt. Drakon interpretierte das allerdings falsch und so sagte er: „Keine Sorge… sie bekommen, was sie verdienen. Die Wunde war verschlossen und klaffte trotzdem auf seiner Brust. Aya würde außer sich sein. Sie würde sicher mit ihm schimpfen. Sie hasste es, wenn er verletzt war. Immerhin hatte sie nichts von den Brüchen mitbekommen.
    Sie gingen weiter, bis zum Stadtrand, wo eine Wache auf sie aufmerksam wurde. Sie beäugte die Gefangenen und fragte: „Wer seid ihr? Was soll das?“ Er erkannte den Jäger und kniete sich hinab. Dann zog er die Waffe und richtete sie auf Drakon. „Was habt ihr getan?“ Drakon musterte den Mann.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 9:39 am

    Tessa tat es gern für Drakon. Sie hatte ihn so gern und sie wollte nur, das es ihm gut ginge. In dieser kurzen zeit, hatte sie ihn besser kennen gelernt, als sie es gedacht hätte. Sacht begann sie wieder zu singen. Es sollte ihn schließlich in den Schlaf wiegen und das tat es auch. Tessa blieb noch lange wach. Sie hatte Angst davor ein zu schlafen. Das würde sicher noch eine Weile dauern, ehe sie wieder ganz so war, wie früher, wenn sie es überhaupt wieder wäre.
    Am nächsten Morgen ging es weiter. Nachmittag kamen sie endlich an und wurden direkt von der Wache angehalten, die ihnen nicht nur den Weg versperrte, sondern Drakon auch noch mit der Waffe bedrohte. Tessa trat vor. Sie war zwar schmutzig, das Kleid vollkommen verdreckt, aber man erkannte immer noch die stolzen Züge, wie auch das sie aus adeligem hause stammte.
    "Dieser Mann hier, ist Drakon Dracaris. Er ist mein Leibwächter. Mein Name ist Tessa Alandeilon, älteste Tochter des Fürsten Alandeilon. Drakon hat mich vor diesen Beiden beschützt und gerettet. In eurer Stadt sind 17 Mädchen oder Frauen verschwunden? Diese Männer haben sie auf dem Gewissen. Der hier wollte auch mich schänden und dieser hat meine Leibwächter versucht zu vergiften. Wir wissen leider nicht, was sie mit den Mädchen gemacht haben, aber mir wollten sie selbiges an tun."
    Sie würde niemals zu lassen, das sie Drakon irgendwas anhängten oder an taten. Da war sie wieder. Tessa ... die Tochter des Fürsten. Sie zeigte keine Angst, wenn gleich ihre Augen etwas anderes sagten, wenn sie Bard ansah.
    "Vor ein bis zwei Wochen, muss meine Schwester mit einer Gruppe Wächtern hier angekommen sein. Wir hatten einen Unfall, bei dem wir Beide von ihnen getrennt wurden. Sind sie noch hier?"
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 9:49 am

    Die Wache sah Tessa ungläubig an. Sie bekam immer größere Augen und schließlich verneigte sie sich endlich. „Verzeiht den Rüden Empfang!“ Er betrachtete kurz Drakons mächtiges Schwert und sagte: „Wir wollen uns nicht in die Geschäfte der Wächter einmischen! Verzeiht!“ Drakon schloss kurz die Augen. „Nehmt die beiden in Gewahrsam!“ Der Wachmann nickte militärisch und gab weiter Auskunft: „Eure verehrte Schwester und die anderen Wächter sind im Gasthaus abgestiegen. Ihr könnt es nicht verfehlen. Einfach die Straße runter.“ Drakon nickte und sagte zu Tessa: „Kommt!“
    Sie würden später noch mal zur Wache, um die Einzelheiten zu klären. Jetzt wollten sie sich erst mal zurück Melden. Drakon ging also mit Tessa zum Gasthaus und machte die Tür auf. Er trat zusammen mit seinem Schützling ein und die andern sahen auf. Liam sah überrascht aus und Meli ebenso. Dann aber kamen ihr die Tränen und sie sprang auf. „TESSA!!!“, rief sie herzerweichend und stürmte sie direkt an. Sie sah die Krücke und bremste deshalb ab. Sie umarmte Tessa vorsichtig und Drakon blickte zu Kajira. Er sagte wobei er sich die Faust auf die linke Brust schlug: „Gruppenführer Karmanath. Wir sind zurück!“
    Die Kerbe auf seiner Brust grinste Aya förmlich an.
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    Beitrag  Aya Fr Mai 18, 2018 10:10 am

    Die Wachen hatten also doch ein Einsehen. Das war angenehm. Erhaben, wie es der Adel verlangte, nickte Tessa. Sie war gar nicht so glücklich darüber, das sie die Wildnis nun verlassen und zu den Anderen stoßen würden, aber sie freute sich doch sehr darauf, ihre Schwester wieder zu umarmen. Was sie jetzt brauchten, war ein Bad, ein gutes Essen und dann ein Bett. Tessa war fix und fertig. Ihr Fuß schmerzte, aber sie würde nicht wie ein Jammerlappen durch die Gegend laufen, sondern sich zusammen reißen. Die Wachen nahmen die Beiden Gefangenen in Gewahrsam. Der Galgen würde sie erwarten, oder vielleicht schlimmeres. In Manchen Städten waren die Strafen den Bewohnern überlassen, je nachdem was die Beschuldigten angestellt hatte. Da hier so viele betroffen waren, würden sie die beiden gewiss nicht einfach so davon kommen lassen, mit einem kurzen, recht schmerzfreiem Tod. Tessa konnte sich gut vorstellen, das man die beiden steinigen würde, oder sie am Strand bei Ebbe an einen Pfahl ketten, um sie von den Krabben fressen zu lassen. Darüber wollte sie nun aber nicht nach denken. Die Wachen hatten Auskunft über Meli und die Anderen gegeben. Sie würden diese nun erst einmal auf suchen. Gemeinsam gingen sie los. Tessa humpelte zwar, aber sie ließ sich erneut nicht anmerken, wie weh das tat. Drakon öffnete die Tür. Zusammen gingen sie hinein. Tessa lächelte, als sie ihre Schwester sah und nahm sie gleich in die Arme, als sie angerannt kam. Was freute sie sich. Meli bekam erst einmal einen Kuss auf die Stirn.

    Kajira war unzufrieden. Sie, wie auch Aya, machte sich Sorgen. Nicht nur das ein Wächter vermisst war, auch noch eine Schutzbefohlene, war ihnen abhanden gekommen. Eben wollte sie ihre Entscheidung bezüglich eines Suchtrupps bekannt geben, als die Tür des Gasthauses geöffnet wurde und die beiden Vermissten eintraten. Kajira stand auf. Zunächst rührte sich nichts bei ihr. Nur die Augen brachten die Erleichterung und auch die Freude in diesem Moment zum Ausdruck. Im nächsten Moment aber lächelte sie.
    "Gut gemacht Praktikant,"
    meinte sie, ging auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter.

    Die zwei Wochen waren nun um. Kajira würde heute einen Suchtrupp los schicken. Nur auf Ayas betteln und reden hin, hatte Kajira Drakon zwei Wochen gegeben. Eben saßen sie zusammen, um darüber zu sprechen. Meli war Aya, seit dem Sturz ihrer Schwester, nicht mehr von der Seite gegangen. Aya hatte auf sie aufgepasst, wie eine Glucke auf ihre Kleinen. Jetzt saßen sie da. Die Tür ging auf, alle sahen zur Tür und erkannten die Abkömmlinge.
    "Ich habe doch gesagt er schafft das,"
    erklärte Aya freudestrahlend. Allerdings grinste sie da eine Wunde an. Aya ging zu Drakon, nachdem Kajira ihn gelobt hatte, tippte ihm auf die Brust und schimpfte.
    "Du kannst wirklich nicht EINMAL auf dich aufpassen oder? Möchte ich wissen, was du dir noch alles getan hast, als du unterwegs warst? Was hast du dir eigentlich dabei gedacht einfach so eine Schlucht hinunter zu springen?!"
    Sie schien wirklich ausser sich, doch plötzlich lächelte sie und schloss ihn einfach in die Arme.
    "Ich bin froh, das ihr Beide es lebend geschafft habt. Erzähl es mir lieber nicht. Ich müsste dich sonst verprügeln für deine Fahrlässigkeit!"
    Tessa musste kichern. Sie sah zu Drakon und kicherte, was wieder rum Aya irritierte. Warum kicherte sie denn?

    Kajira sah zum Wirt.
    "Richtet zwei Bäder her. Die Beiden wollen sicher entspannen. Bringt auch frische Verbände und macht ein gutes Essen fertig."
    Der Wirt eilte los, während Tessa sich erst einmal hin setzte und zu erzählen begann, wie mutig Drakon war, was er getan hatte und wie er sie schließlich mehrmals gerettet hatte. Viele Einzelheiten ließ sie aus. Schließlich durfte keiner wissen, wie nahe sie sich gekommen waren.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 10:42 am

    Drakon sah Aya auf ihn zukommen und eben wollte er sie umarmen, als sie ihm auf die Brust tippte und ihm erklärte, dass er nicht auf sich Acht geben konnte. Er hob beschwichtigend die Hände und sagte auf ihre Frage, wieso er die Klippe runtergesprungen war: „Ich habe meine Arbeit gemacht.“ Vollkommen unverständig klang er dabei, dass sie ihn das noch fragte. Liam schüttelte grinsend den Kopf. Meli umarmte ihn plötzlich von der Seite und sagte herzerweichend: „DANK! Du hast meine liebe Schwester gerettet!“ Sie war zwar de ganze Zeit bei Aya geblieben, aber sie war so still und traurig und ängstlich gewesen. Sie jetzt wieder so lächeln zu sehen, war ein wahrer Segen. Drakon sah auf sie herab und dann schräg an die Decke, wo er sich den Hinterkopf kratzte: „Hab nur meine Arbeit erledigt.“ So WIE er es allerdings sagte, schien ihm das hier einfach nur etwas peinlich zus ein.
    Sie setzten sich auf jeden Fall erst Mal und es gab was anständiges zu Essen, ehe sie danach ein Bad nehmen würde. Tessa nutzte die Gelegenheit erst Mal, zu berichten. Drakon wollte sie eigentlich aufhalten, aber sie redete ohne Punkt und Komma und ließ keine peinliche Verletzung, Vergiftung und „Krankheit“ aus. Liam wurde immer blasser, als sie so erzählte.
    „Du warst was? Unter Schutt begraben? Deine Knochen haben herausgespießt? Wie… ist das möglich?!“ Drakon konnte nun schlecht erzählen, was los war. „Hatte noch Tränke dabei.“, sagte er. Eigentlich ja nur einen. Aber es war plausibel, wenn er mehrere getrunken hätte. „Und dann seid ihr wieder gestürzt?“, fragte Liam nun und Drakon stieß die Luft aus. Tessa erzählte, wie sie die Hütte gefunden hatten und wie sie geglaubt hatte, er würde sterben, als er so Bauchschmerzen gehabt hatte. Oh ja… Auch Drakon hatte das Gefühl gehabt zu sterben. Aber er war am Leben. Tessa verschwieg, die nächtlichen Umarmungen und wie sie beieinandergelegen hatten, wofür er dann doch recht Dankbar war. Stimmte… das würde nun nicht mehr gehen. Er sah auf den Tisch. Die anderen waren immer noch fassungslos und Drakon fürchtete, dass Aya ihn gleich nach allen Regeln der Kunst zusammen und wieder auffalten würde. Sie hasste es wirklich, wenn er sich was tat. Irgendwann kamen sie auf die Verbrecher, aber Tessa machte unglaublicher Weise sehr glaubhaft, dass der Kerl ihr nichts getan hatte. Sie erzählte aber ebenfalls nicht von dem Streit, sondern sagte nur, dass sie sich kurzzeitig verloren hatten. Außerdem spielte sie seine „Heldentaten“ hoch, während sie eher verschwieg, wie rührend SIE sich gekümmert hatte. Sie war ein Engel. Sie nahm ihn schon wieder in Schutz und Drakon sagte schließlich, als sie fertig war zu den anderen: „Es geht mir gut und Myladies Knöchel wird heilen. Es gibt keinen Grund, sich nun weiter zu sorgen.“ Er spielte alles ein wenig herunter und sah dann vielsagend zu Tessa. Er vermisste ihre Berührungen und ihren Gesang schon jetzt. Er mochte sich nicht ausmalen, wie sie sich fühlen würde, wenn sie nun die erste Nacht wieder alleine schlafen musste.
    „Ich mag mit dir baden, Tessa!“ Drakon sah auf. Er würde keine Sekunde alleine mit Liam, Aya und Kajira bleiben wollen, weil sie ihn nur ausquetschen würden. Er stand also auf und sagte: „Ich… werde auch erst mal ein Bad nehmen.“ Ohne viel Gewarte stand er also auf und ging schnell zu den Badegelegenheiten im Keller. Er wusste, irgendwann würden sie reden müssen und er hasste es schon jetzt.
    Liam sah nun zu den anderen. „Was haltet ihr davon? Die Tränke der Festung sind stark, aber nach Tessas Erzählung… Irgendwas ist da faul. Er verschweigt uns was.“ Das wussten sie ja schon länger, aber Liam war sich nun sicher, dass Drakon mehr wusste, als er preis gab. Er wollte ihm mal auf den Zahn fühlen und sagte: „Ich werde mit ihm baden gehen.“ Er würde behutsam und unterschwellig vorgehen.
    Gesagt getan: Er ging ins Badezimmer und zog sich aus. Drakon hatte gerade einen kühlen Lappen auf der Stirn und hing im Badezuber. Daneben stand noch einer, in den Liam nun hereinstieg. „Unglaubliche Gesichte.“, stellte er fest und Drakon blieb fast das Herz stehen, als er in dem Badenden Liams Stimme erkannte. Er schrak hoch und sagte: „J-ja.“
    Benimm dich normal! Drakon schluckte. „Und bei euch? Wie war eure Reise?“ Hätte er sowas früher gefragt? Nein eigentlich nicht. Du sollst dich normal benehmen! Versuche ich ja!
    „Bei uns? Es war entspannend. Meli war traurig, aber die Reise war sicher und ohne Vorkommnisse.“ Drakon schwieg einfach dazu. Er versuchte sich zu konzentrieren. Er musste sich so wie immer benehmen. Er musste einfach so tun, als sei er ganz normal. Was zugegebener Maßen wirklich schwer war. Denn er hatte viel an der Mauer gelernt aber eines ganz und gar nicht und das war Lügen. Wieso auch? Er fand es nicht richtig zu lügen. Er schloss die Augen und Liam sah zu ihm herüber. „Und die Tränke?“
    „Was ist damit?“
    „Wie viele hattest du denn?“ Drakon schwieg kurz und sagte dann: „Ich war die Hälfte der Zeit fast weggetreten. Ich kann mich nicht erinnern.“ Doch konnte er. In letzter Zeit hatte er das Gefühl, dass er immer sagte, er könne sich an nichts erinnern. Das passte doch auch oder? Liam würde Tessa fragen. „Sie hat sich um dich gekümmert?“ Drakon biss sich auf die Unterlippe. Natürlich hatte sie das! Oh man… Liam war echt aufdringlich. „Das hat sie.“, erklärte er. „Seid ihr euch nähergekommen?“
    „Ist das hier ein Verhör?“, fragte er nun zurück und sah nun mit einem messerscharfen Blick zu ihm herüber. Liam erwiderte diesen Blick jedoch einfach und sagte: „Vielleicht.“ Drakon legte sich zurück in die Wanne und sagte: „Ich habe sie beschützt. Sie hat sich um meine Wunden gekümmert. Nicht mehr und nicht weniger.“
    „Gut.“ Liam kaufte ihm das nicht ab. Aber was brachte es nun, darauf rumzureiten. Er lehnte sich ebenfalls zurück und spielte ein bisschen mit den Fingern im Wasser. „Aya hat sich sehr gesorgt. Du bist für sie etwas ganz Besonderes, das weißt du oder?“ Drakon schwieg eine ganze Zeit und schließlich sagte er leise und sanft: „Ja…“

    Meli war indes mit Tessa in eine Wanne gehüpft. Sie freute sich so, dass ihre große Schwester wieder da war. „Ich bin so froh, dass Drakon dich gerettet hat! Er ist ein Held! Hoffentlich geht es deinem Fuß bald wieder besser!“ Sie sah ihre Schwester besorgt an. Dann aber vergaß sie das gleich wieder und strahlte sie an. „Ich bin so froh!“
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 4:11 am

    Aya hörte zu, was Tessa so zu berichten hatte. Ihre Ader an der Schläfe trat langsam vor. Ihr Blick verfinsterte sich immer mehr. Wenn Drakon nicht schnell die Flucht ergreifen würde, würde sie ihm noch ordentlich die Liviten lesen. Was dachte sich dieser Idiot denn nur dabei? Warum konnte er nicht besser auf sich auf passen? Zusammenreimen, was da noch vorgefallen war, musste sie sich gar nicht, denn Tessa rückte Drakon als Held ins Bild, der trotz Verletzungen noch alles tat um sie zu beschützen. Das würde noch richtig Ärger geben. Was hatte sie sich Sorgen gemacht. Allein das er zurückgerufen hatte, sagte ja nicht, das er auch weiterhin überleben würde. Sie hatte sich schreckliche Dinge ausgemalt, hatte Ängste durchlitten, die sie lieber nicht durchlebt hätte, aber jetzt war er da. Er lebte und er war wieder gesund, was allerdings mehr als nur sonderbar war. Eben wollte sie ansetzen, was zu sagen, als er schon wieder ab lenkte und sich ins Bad verkroch. ~Na warte mein Freund~.

    Tessa nahm ihre kleine Schwester in die Arme.
    "Wenn ich dich damit glücklich machen kann, gern."
    Sie hatte Drakons Blick durchaus gesehen. Se würde es vermissen, in seinen Armen zu liegen und zu schlafen, morgens in seine schönen Augen zu sehen. Was sollte sie aber tun? Sie könnte ihn schlecht bei sich im Zimmer schlafen lassen. Ohnehin würden die Anderen wahrscheinlich denken, das da mehr zwischen ihnen war. Das durfte nicht passieren.
    "Komm. Ich würde gern ein wenig entspannen und mich umkleiden. Dieses Kleid sieht leider gerade ziemlich furchtbar aus."
    Es war aber auch verschmutzt.

    Kajira , Aya und Liam steckten die Köpfe zusammen, als Drakon, Tessa und Meli zu den Bädern gegangen waren.
    "So schnell heilt ein so schrecklicher Bruch nicht. Ich habe solche Brüche so oft gesehen, sie brauchen lange, ehe man wieder laufen kann. Der Junge ist nicht von dieser Welt. Mit Heiltränken allein geht das nicht. Da müsste er aber schon einige intus gehabt haben,"
    stellte Kajira fest. Aya war einfach nur geladen, weil Drakon so fahrlässig war. Sie hasste es wirklich wenn er sich was an tat. Das mit dem Sturz ... Man konnte Tessa nur indirekt die Schuld geben. Sie konnte nicht wissen, das der Felsen nicht halten würde, aber das Drakon so beherzt hinterher gesprungen war ... Klar ... er hatte nur seinen Job gemacht. Wem wollte er das denn weiss machen? Liam wollte also mehr heraus finden. Er konnte ja wenigstens einfach baden gehen. Für Aya war das nicht so einfach. Klar hatten sie sich gegenseitig schon nackt gesehen und fanden so gar nichts dabei, aber sie waren in einer Stadt, in der man so etwas wahrscheinlich nicht verstand, also müsste sie warten. Tessa aus zu horchen, brächte eh nichts. Aya wartete ...


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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 5:09 am

    Drakon und Liam schwiegen sich letztlich eine ganze Weile an, ehe es Drakon zu doof wurde. Er stand auf und wickelte ein Handtuch um die Hüfte. Liam hingegen sagte nun: „Drakon? Du weißt, wie man sich als Leibwächter verhalten muss oder?“
    Drakon blieb stehen. Er ballte kurz die Fäuste, ließ aber gleich wieder locker. Er drehte sich zu ihm um und antwortete: „Und du?“ Liam war Tessa schließlich nicht hinterhergesprungen. Drakon musterte Liam, der ihn ernst ansah und schließlich verließ er einfach den Baderaum. Er wollte sich schon irgendwie umziehen, aber die Wechselsachen wären wohl auf einem der Zimmer. Schließlich hatten sie ja alles auf das Packtier gebunden.
    Er ging ins Zimmer und zog sich an. Dabei hatten die anderen natürlich gesehen, dass er nun aus dem Bad gekommen war. Dort saßen ja auch nur noch Aya und Kajira. Liam wartete noch einen Moment und kam erst später aus der Wanne. Er selbst hatte sich natürlich gefragt, warum Drakon die Gegenfrage gestellt hatte. Und er war sich vor allem nicht sicher, ob sich Drakon der Lage wirklich bewusst war, sollte er irgendwas mit Tessa versuchen. Zwei junge Menschen allein im Wald, bei Wind und Wetter. Ganz sicher waren sie sich irgendwie nahegekommen. Nicht zuletzt, um die kalten Nächte zu überstehen und so wie Tessa geschwärmt hatte… Er war sich nicht sicher, was er davon halten sollte…

    Drakon saß nun oben auf dem Bett. Wenigstens hatte er ein Hemd eingepackt, falls er mal keine Rüstung tragen würde. Auf dem Schiff war es ohnehin unsinnig, denn er würde untergehen, wie ein Stein, sollte er über Bord gehen. Er blickte sich um. Das Zimmer war für vier ausgelegt. Seinen Rucksack hatten sie auf eines der Betten gestellt.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 5:25 am

    Aya wartete. Sie wusste, wenn Liam ihn zu sehr nervte, würde Drakon bald wieder aus dem Bad heraus sein. Sie sollte recht behalten. Kajira nickte Aya zu, als diese auf stand. Jetzt würde er aber mal was erleben können. Aya schlich die Treppen hinauf, wartete einen Moment, öffnete dann die Tür und kam in den Raum. Ohne etwas zu sagen, kam sie direkt auf Drakon zu, baute sich vor ihm auf, stemmte die Hände in die Hüften, tappte mit dem Fuß auf den Boden und sah ihn ziemlich angefressen an.
    "WAS in drei Teufels Namen DENKST du dir bei solchen Aktionen? Wie KANNST Du nur SO FAHRLÄSSIG sein? Du rennst mit einem gebrochenen bein herum, bei dem BEIDE Knochen herausgeschaut haben, kurz nachdem man es dir gerichtet hat? GEHTS NOCH!!!??? WIE OFT hat man dir gesagt, so etwas möglichst gar nicht zu tun, wenn es nicht absolut NÖTIG IST!!! Du bist doch wirklich nicht mehr ganz gescheit! Wie KANNST du nur so dämlich sein?!Du hättest dich selbst zum Krüppel damit machen können!!! Tessa war sicher nicht SO unvernünftig. Ich kenne dich doch! Du hast sicher wieder mal nur deine scheiß Pflicht im Kopf gehabt! Was STIMMT denn mit dir nicht? Haben sie dir das Hirn nun in den schwarzen Landen endgültig weggepustet!?"
    Aya war so wütend, sie konnte sich kaum beherrschen, ihm keine zu pflastern. Sie bebe vor Zorn, während sie schimpfte. Das konnte doch nicht wahr sein.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 5:33 am

    Drakon hatte sich auf Ayas Wutausbruch vorbereitet. Sie erklärte ihm, dass er offenbar Gehirnamputiert wäre, dass er fahrlässig war, dass er doch alles ganz anders hätte machen sollen und so weiter und so fort. Drakon sah sie ungerührt und nüchtern an. Nur wenn sich ihr Zorn in einem kurzen lauteren Nörgeln erhob, kniff er die Augen zusammen. Er sah zu ihr auf und als sie mit ihrer ersten Tirade fertig war sagte er ganz sachlich: „Hätte ich gewartet, wären wir verhungert.“ Das bezog er darauf, dass er einfach weitergegangen war mit dem Bein. Und er fügte an: „Ich hatte eine Krücke.“ Er sagte es, als sei das die Rechtfertigung für alles. Aber was hätte er denn anders machen sollen und dann kam eine wohl eher unüberlgegte Aussage von ihm: „Ich wollte da sein, bevor Kajira einen Suchtrupp mobilisiert. Natürlich hatte ich meine Pflicht im Kopf. So wie jeder anständige Wächter.“ Er nickte dazu bestätigend. Er lehnte sich nun leicht nach hinten, wo er sich mit den Händen dort auch abstützte. Er sah sie aber weiter direkt an. „Und selbst wenn ich ein Krüppel geworden wäre. Ich habe Lady Alandeilon hergebracht.“ Auch das schien eine Rechtfertigung für alles zu sein.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 5:43 am

    Aya glaubte ja wohl nicht, mit welchen Dingen er sich da raus redete.
    "IST DAS DEIN ERNST? DU HATTEST SORGE, DAS KAJIRA EINEN SUCHTRUPP LOS SCHICKT?"
    Vermutlich hörte man Aya noch bis ins letzte Eckchen der Stadt schreien, als sie nun wie ein Vulkan hoch ging.
    "BIST DU VÖLLIG BESCHEUERT?"
    Aya war ganz Rot im Gesicht. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment vor Wut zu schäumen beginnen.
    "Ich hätte Kajira nicht davon abhalten sollen, den Suchtrupp los zu schicken. ich sagte ihr, er wird das schaffen, ich weiß es, er gibt nicht auf, aber das sag ich dir, hätte ich gewusst, das du BLÖDMANN zu stolz bist um Gerettet zu werden, wäre ich persönlich die Schlucht runter geklettert, um dir so DERMAßEN IN DEN ARSCH ZU TRETEN, DAS DU WIEDER NACH OBEN GEFLOGEN WÄRST! Du hättest mal rufen können, das du unter den Steinen gelegen hast, anstatt zu rufen es ist alles ok wir treffen uns dann, aber nein, der Herr is zu stolz und hat unbedingt zu beweisen, das er alles allein kann! Du bist doch wirklich nicht zu retten Drakon!"
    Aya schüttelte den Kopf. Sie hatte nun den Punkt erreicht an dem sie Tränen in den Augen hatte undsich einfach auf ihn warf, um ihn in die Arme zu schließen.
    "Du bist ein riesen großer Idiot. Wenn du nicht so ein lieber Kerl wärst ... Ach Drakon. Warum musst du immer beweisen, das du Pflichttreu bist und alles allein schaffst?"
    Sie machte eine kurze Pause, ehe sie weiter sprach.
    "Ich hatte solche Angst um dich. Mach das bitte nie ... NIE wieder, hörst du?"
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 5:50 am

    Drakon empfing den Zweiten Anschiss von dem er vorher auch schon gewusst hatte, dass er schlimmer als der erste ausfallen würde. Das war immer so. Sie warf ihm was vor, er rechtfertigte sich und sie fand seine Rechtfertigung irgendwie immer noch schlimmer, als die eigentliche Sache, wegen der sie ihn anschrie. Drakon betrachtete Aya jedoch weiterhin und nahm alles einfach stumm hin. Dann wurde sie ganz knatschig und warf sich in seine Arme. Phase 3. Er fing sie auf und auch gleichzeitig ein. Sie hatte sich wieder beruhigt. Er drückte sie leicht an sich und sie stützte sich an seiner Brust ab, um ihn wieder ansehen zu können. Drakon war überhaupt nicht böse oder so, denn er kannte das hier schon und wusste auch, dass sie es nicht böse meinte, sondern mit ihrer eigenen Sorge eben immer so umging. Wie oft hatte sie ihn nun schon gebeten, das nie wieder zu tun? Er hatte aufgehört zu zählen. Er schüttelte ganz leicht den Kopf und sagte: „Du brauchst keine Angst um mich zu haben.“ Er drückte sie abermals und fragte leise: „Wieder gut?“ Es ging ihm ja gut. Er schloss die Augen und holte dann tief Luft nur um sie wieder ausströmen zu lassen. „Ich glaube ich habe einen Schutzengel.“, sagte er nun grinsend um sie noch mal ein wenig aufzuziehen.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 5:57 am

    Wie könnte sie ihm auch lange böse sein? Er wusste doch wie sie war und er wusste genau, wann sie sich wieder beruhigte. Aya kuschelte ihn noch einmal.
    "Ja, wieder gut. Aber pass besser auf dich auf. Ich Habe dich schon so oft gebeten, aber ich meine es wirklich ernst."
    Sie drückte ihn noch mal, setzte sich dann neben ihn und sah ihn an.
    "Ich schätze, Liam hat dich schon wegen Tessa versucht aus zu quetschen. Er macht sich Sorgen, das zwischen euch was gelaufen sein könnte, oder sich entwickelt. Ich habe ihm gesagt, das du weißt, was deine Pflicht ist und das du dich darauf nicht einlassen wirst, weil du es nicht darfst, aber ich denke, er fürchtet, du könntest doch irgendwie au versehen ... Also ... Ich würde es dir wünschen und gönnen, aber ich weiß, das du deiner Pflicht treu ergeben bist und Tessa gewiss nicht ... ähm anrührst."
    Sie drückte sich vorsichtig aus. Immerhin wollte sie ihn nicht beleidigen, ihm etwas unterstellen, oder ihn gar verärgern.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 6:03 am

    Drakon lächelte leicht, als sie ihm nun wieder versicherte, dass alles gut sei. Er selbst ließ sie wieder los und sie kuschelte noch mal, ehe sie sich neben ihn setzte. Er sah auf den Boden, als sie mit Tessa anfing. Konnten nicht einfach alle mal dieses Thema lassen? Er kam sich fast vor, als wollten ihn alle daran erinnern, doch etwas zu versuchen. Er schüttelte leicht den Kopf und sagte dann: „Lady Alandeilon und ich, haben nichts Ungebührliches getan.“ Er wollte sie auch schützen und verschwieg das kuscheln bewusst. „Und ich werde auch in Zukunft nichts versuchen.“ Er wusste allerdings nicht, was er machen sollte, wenn sie ihm einen Befehl in die Richtung gab. Ja, er mochte Tessa sehr. Er mochte ihre Stimme, ihren Duft, ihr Aussehen und ihr Verhalten. Zumindest meistens. Aber er wusste auch, dass es überhaupt keine Zukunft haben konnte und er hatte auch schon sehr oft darüber nachgedacht. Eine Frau, die ihn liebte und vermisste, wenn er jenseits der Mauer war, konnte er nicht gebrauchen! Es würde ihn ebenso mürbe machen, wie sie. Er würde es als sehr schlimm empfinden, wenn sich seine Frau nach ihm verzehrte. Lieber blieb er da allein. Er seufzte. „Ja… Ich kenne meine Pflichten.“
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 6:22 am

    Aya wusste ja, wie Drakon dachte, aber auch sie wusste, wie Gefühle spielen konnten. Es war ja nun nicht so, als würde sie keine haben. Im Gegenteil. Sie liebte Drakon, sehr sogar, aber sie hatte mit ihm darüber gesprochen und die fronten waren geklärt. Bei Tessa sah das alles ganz anders aus. Aya würde es sich wirklich wünschen, gerade für Drakon, aber sie würde nicht weiter darauf ein gehen.
    "Also gut. Du bist sauber, bist frisch angezogen, wollen wir noch ein wenig trainieren oder bist du so kaputt, das du einfach nur noch schlafen willst? Nutz die nächsten zwei Nächte gut aus, danach wirst du wohl wieder mit eingespannt werden."
    Sie schüttelte noch einmal den Kopf.
    "Nein ... so wie ich dich kenne, wirst du dir wohl nicht mal eine Nacht Ruhe gönnen. Ich nehme an, du willst direkt wieder zur Wache eingeteilt werden, aber daraus wird nichts. Wenigstens eine Nacht musst du dich ausruhen."

    Tessa hatte inzwischen auch gebadet. Meli war so umsichtig gewesen, ihr ein Kleid mit runter zu bringen. Tessa machte sich soweit fertig. Sie fühlte sich schon ganz anders. Denn noch fehlte ihr etwas und sie wusste genau was. Es war so schön, Meli wieder da zu haben, aber auch so schade, das Drakon und sie nun nicht mehr kuscheln konnten. Tessa drückte ihre Schwester an sich.
    "Ich hab dich lieb,"
    meinte sie und lächelte. Dann gingen sie hinauf.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 6:38 am

    Drakon war eben aufgestanden, als Aya ihn fragte, ob er trainieren wollte. Natürlich nicht! Er war zwar nicht wirklich müde, aber ein Training fand er nun doch ein bisschen überflüssig. Er musterte Aya und antwortete ihr auch gleich: „Auf der einen Seite, willst du trainieren und auf der anderen möchtest du mir die Wache verwehren?“ Er legte seine Hand auf ihren Schopf. „Aya, es geht mir gut. Ich werde nicht trainieren, aber ich werde Wache halten.“ Drakon wusste es nicht, aber irgendwie hoffte er fast, dass Tessa Alpträume bekam, damit er sie trösten konnte.

    Meli badete mit ihrer Schwester und war kaum von ihr wegzubekommen, während Kajira nun für die zwei Wache gestanden hatte. Liam kam zurück in den Schankraum und wunderte sich, wo alle waren. Er setzte sich hin und bestellte ein Wasser. Er hörte Ayas Geschrei und musste leicht lächeln. Innerlich dachte er sich, dass Drakon es wohl wirklich nicht leicht hatte. Selbst wenn Aya herumschrie, fand er, dass sie eine schöne Stimme besaß. Er musste über sich selbst lächeln. Da ermahnte er Drakon dauernd wegen Tessa und selbst konnte er manchmal kaum den Blick von Aya lassen. Er mochte sie wirklich sehr. Er würde immer hinter ihr stehen oder im Zweifel auch vor ihr. Er lehnte sich zurück und überlegte es sich anders: Er bestellte doch ein Bier, was er nun direkt halb austrank.

    Meli und Tessa kamen auch wieder hoch. Tessa hatte Meli unten noch die Hare gemacht und Meli hatte Tessas gekämmt. Nicht dass die beiden Grazien das nicht auch selbst gekonnt hätten, aber hin und wieder hatten sie Spaß daran, das bei der jeweils anderen zu machen.
    Nun aber kamen sie eben hoch, als Drakon hinunterkam. Ihm war egal, was Aya über die Wache sagte. Es ging ihm gut und er sah keinen Grund, warum sie ihn aus der Wache herausnehmen sollten. Jaaa, er hatte unter Felsen geklemmt, aber es war doch alles abgeheilt und die Pilzvergiftung merkte er auch kaum noch.
    Gerade an der Treppe, trafen nun Drakon und Tessa aufeinander. Kurz blieb er stehen und sah sie an. Beide wendeten irgendwie kurz den Blick ab und Drakon wies mit dem Arm auf den Thekenraum, um ihr den Vortritt durch die Tür zu lassen. „Nach euch.“, sagte er leise und wartete, bis sie durch ging. Kajira kam hinter ihnen her und so gingen sie nun gemeinsam in den Thekenraum, um ein Mahl einzunehmen. Dieses Mal ohne die Zofen… Drakon hatte Anett getötet. Er dachte daran zurück, aber dieses Mal störte es ihn nicht.
    Du könntest wenigstens DIR eingestehen, dass du dich verliebt hast. Jetzt ging das wieder los… Drakon setzte sich, als habe er nichts gehört und wie es der Zufall wollte, saß er direkt Tessa gegenüber. Irgendwie fiel ihm gerade der See ein und er wollte sterben. Seine Wangen röteten sich und er musste sich stark zusammen nehmen, sich nichts anmerken zu lassen.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 19, 2018 7:16 am

    Aya sorgte sich schon seit sie klein gewesen waren um Drakon. Sie hatte ihn schon immer gern gehabt und sich später in ihn verliebt. Auch wenn er diese Gefühle nicht erwiderte, würde sie sich immer um ihn sorgen. Seine Sichtweise zu kennen, seine Ansichten, das alles half ihr schon, keine Eifersucht auf zu bauen. Was hatte es auch für einen Sinn. Eben so wenig Sinn, wie ihre Frage und Feststellung eben. Aya lächelte, als er sie darauf aufmerksam machte.
    "Ja ... du hast wohl recht. Entschuldige. Ich bin nur so froh, das du wieder da bist ... und noch lebst. Wir sollten zum Essen runter gehen."
    Das es ihm gut ging, sah sie ja auch. Sie hoffte nur, das würde auch so bleiben.

    Tessa liebte es, wenn sie ihrer Schwester die Haare machen konnte. Das lenkte sie ab. Dabei summte sie immer oder sang auch schon mal. Meli kämmte im Gegenzug Tessas goldenes Haar. Das war auch dringend notwendig. Als sie fertig waren, wollten auch sie nun in den Schankraum, um dort endlich etwas zu essen. Tessas Magen meldete sich lautstark. Sie gingen die Treppen hinauf, während jemand herunter kam. Es war Drakon. Ja auch Tessa wandte den Blick kurz ab, sah dann aber wieder nach vorn. Natürlich ließ Drakon ihr den Vortritt. Das war eben auch das, was man von ihm erwartete. Meli blieb an Tessas Seite. Gemeinsam gingen sie zum Tisch und setzten sich. Tessa würde Drakon nicht in Verlegenheit bringen und sie würde ihn auf keinen Fall bei den Anderen verpetzen. Es gab auch nichts zu verpetzen. Am Tisch saß Tessa Drakon gegenüber. Seine Wangen wurden rot, als er rüber sah. Tessa nahm es am Rande war. Was ging ihm wohl durch den Kopf? Sie hatte keine Ahnung, aber sie fürchtete sich vor heute Nacht, wenn sie einschlafen und träumen würde.

    Kajira hatte wache gestanden bei den Mädchen. Schließlich durfte den Mädchen nichts geschehen. Zwar unterhielten sich die Mädchen, aber nichts was verdächtig wäre. Offenbar waren sich die Beiden doch nicht näher gekommen. Als es nun hoch ging in den Schankraum, beobachtete Kajira, wie sich Drakon und Tessa gaben. Auch sie musste sicher gehen, das da nichts ungebührliches von Statten ging. Drakon war unerfahren, das wusste Kajira. Nun wo sie am Tisch saßen, sah sie ihn an, als er eben rote Wangen bekam. War er krank?
    "Drakon. Fühlst du dich in der Lage heute Nacht die Wache mit zu übernehmen, oder fühlst du dich immernoch krank?"
    Wenigstens auf Nummer Sicher musste sie gehen.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 19, 2018 7:27 am

    Hahaha. Liebeskrank! Diese dumme Stimme schaffte es ihm noch mehr Röte ins Gesicht zu treiben und Drakon stand auf. Er hielt sich die Hand vor den Mund und sagte: „Entschuldigt mich!“ Er ging aus dem Gasthaus und direkt dahinter zu den Klohäuschen. Er knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. „Was denkst du dir?!“, fauchte er nun leise. „Willst du mich nur noch mehr in Verlegenheit bringen?“ Die Stimme lachte und genoss es sichtlich, Drakon damit aufzuziehen. Es wäre dir nicht so peinlich, wenn du es endlich zugeben würdest. Drakon schüttelte den Kopf. „Ich habe an den See gedacht. Das ist alles.“
    Mir ist durchaus bewusst, woran du gedacht hast. Das war im übrigen auch oberdämlich. Drakon brummte nur irgendwas. Jetzt werden sie denken, dass ich auf keinen Fall Wache halten kann. Na und? Drakon schüttelte den Kopf. Er ging wieder hinaus. Gut. Niemand war ihm gefolgt. Er holte mehrmals tief Luft, um sich zu beruhigen und ging wieder hinein.

    Während dessen saßen die anderen nun in der Schenke und schauten verdutzt zum Ausgang. Meli fragte: „Was hat ihn denn gestochen? Ist er immer noch krank?“ Sie sah zu Tessa hoch. „Du hast ihn zum erröten gebracht.“ So wie sie das Wort aussprach hatte sie es wohl von älteren Mädchen abgeschaut. Dabei machte sie eine Geste, wobei sie die Hände an die Wangen legte, de Augen nach oben rollte und die eine Schulter etwas hervorschob, wobei sie den Kopf leicht schief legte.

    „Entschuldigt…“ Er setzte sich und sah auf den Tisch. Kajira hatte ihn gefragt, ob er in eder Lage sei zu wachen und er sagte nun. „Ich bin nicht krank.“ Es klang ziemlich kleinlaut. „Restübelkeit von den Pilzen.“ Das war eine Lüge und man hörte es. Aber die anderen würden sicher Denken, dass die Lüge wohl eher war, dass es ihm gut ging. Was war denn nur eben in ihn gefahren, dass ihm das SO peinlich geworden war. „Ich kann die Wache halten. Wirklich.“, sagte er schließlich und sah zu Kajira auf. DAS immerhin schien keine Lüge zu sein.

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