Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


2 verfasser

    Schicksal oder Zufall?

    Aideen
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 35 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Aideen So Jan 20, 2019 8:53 am

    Elariel lief mit Valas zurück zur Scheune. Was er zu ihr sagte, war wirklich schön.
    "Das selbe gilt für dich Valas,"
    meinte sie. Sie hatte doch mindestens eben so viele Leben auf dem gewissen, wie Jin, wobei sie es im Krieg und nicht für Geld, sondern zum Schutz ihres Volkes und des Waldes getan hatte. Als sie herein kamen, hörte Aideen auf zu summen. Dafür lächelte sie. Elariel setzte sich schon mal auf ihren Platz und wartete, was nun passieren mochte. Ja, so war Jin. Er konnte eben nicht aus seiner Haut. Wenigstens war nun gesagt, was gesagt werde musste. Nachdem nun geklärt war, das Valas und Elariel den Rest der Nacht Wache hielten, legte sich Aideen wieder zu Jin und Cana, wo sie noch eine Weile leise summte, ehe auch sie eingeschlafen war.

    Am nächsten Morgen, waren sie alle recht früh auf den Beinen. Jin wollte los und obwohl Aideen dagegen war, packten sie ihre wenigen noch über gebliebenen Sachen zusammen. Aideen stand vor Jin und starrte ihn störrisch an. Darauf hin, tat er es ihr gleich. Er ahmte sie wirklich nach. Das war doch wohl die Höhe.
    "Ich kann den ganzen Tag so stehen,"
    erklärte Jin ihr. Aideen lupfte die Augenbraue, worauf hin Jin klar machte:
    "Das mach ich!"
    Wie ein Kind, das seinen Willen durchsetzen will. Aideens Blick weichte auf. Ihre Augen strahlten und sie musste lachen. Wie er da stand und seine Erklärung ab gab ... wie könnte sie ihm da noch lange widerstehen? Sie gab sich schließlich geschlagen und sie zogen weiter.
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    Schicksal oder Zufall? - Seite 35 Empty Re: Schicksal oder Zufall?

    Beitrag  Jin So Jan 20, 2019 11:12 am

    Jin hatte das Kräftemessen gewonnen. Vorerst. Und auch, wenn es fast unbedeutend war, so freute er sich über diesen kleinen Sieg. Sie konnten endlich weiter, auch wenn Jin das Gefühl hatte, dass Aideen wie eine Glucke auf ihm saß, um ja jede kleine Veränderung seines Zustandes im Auge zu behalten.
    Nach dem regenguss der letzten Tage, war der Boden ganz aufgeweicht, aber sie benutzten die Straße und kamen trotzdem gut voran. Heute jedenfalls schien die Sonne wieder und kleine Tröpfchen spiegelten das Sonnenlicht, wie kleine Juwelen wieder. Es war eine Angenehme reise und gegen Mittag rasteten sie am Wegsrand. Cana jagte gerade einem Schmetterling nach, hatte aber keines Wegs vor ihn wirklich zu fangen oder ihm Schaden zuzufügen. Jin beobachtete das ganze scheinbar beiläufig, aber man sah ihm an, dass er genau auf sie achtete. Eben hüpfte sie über einen kleinen Erdhügel und Jin rief: „Pass auf, dass du nicht - “ Doch platsch! Da war es geschehen. Er zuckte fast dabei zusammen und beendete den Satz missmutiger: „...fällst.“ Er seufzte hörbar und stand auf, um zu sehen, ob ihr was geschehen war. Sie stand wieder auf und war klatschnass. Doch die warme Sonne würde sie wärmen. Jin fühlte sich noch immer etwas fiebrig und er hatte sich wirklich etwas erkältet, aber es war in Ordnung. Cana grinste und sagte: „Nichts passiert!“ Sie rieb sich den Unterarm, aber hatte sich nicht wirklich verletzt. Es würde ein blauer Fleck werden.
    „Wenn du schon toben und fallen musst, solltest du lernen, dich abzurollen!“ Er sprach streng und Cana zog eine Schnute. „Du bringst mir ja nichts bei!“
    Valas beobachtete das ganze und blieb stumm. Er schien jedoch in freudiger Erwartung, ob des kleinen Zwischenspiels. Er sah vielsagend und lächelnd zu Elariel und dann wieder zu Jin. Der bemerkte gar nicht, wie er sich gerade verhielt und Cana sah ihn leicht trotzig an. Sie versuchte Jins düsteres Gesicht nachzumachen, aber es sah eher witzig, als übellaunig aus.
    „Und was wird das? Hast du Blähungen?“, fragte Jin sie, worauf sie nun doch anfing zu lachen. Sie brachte prustent hervor: „Ich... hahaha... ich hab dich nachgemacht... hahaha... Blähungen!“ Jin sah sie verständnislos an und schüttelte leicht den Kopf. Er schnappte ihr Handgelenk und betrachtete den Schaden, den sie an sich selbst angerichtet hatte. „Also echt... Du bist wirklich tollpatschig!“ Dann folgte ein Vortrag über Schwerpunkte im Körper Gleichgewichtsverschiebungen, Umwelteinflüsse und Körperspannung. Er erklärte lang und breit, worauf man beim Fallen achten musste. Cana hing an seinen Lippen und schließlich fragte er: „Verstanden?“
    Sie sah ihn mit großen Augen an. Noch NIE hatte er ihr etwas erklärt. Zumindest nichts nützliches. Sie war ganz verwirrt und dann stand sie auf. Sie schien sich stark zu konzentrieren. Dann sprang sie nach vorne und versuchte anzuwenden, was er gesagt hatte, aber sie machte einen Bauchklatscher auf den Boden. Das weiche Graß fing sie auf und so wurde sie nur wieder nass. Jin sah sie kurz sprachlos und ungläubig an und dann legte er sich die Hand aufs Gesicht. Er stöhnte leise und sagte dann: „Vollkommen falsch. Hast du überhaupt zugehört?“
    Sie sah ihn mit riesigen Hundeaugen an und ihre Unterlippe bebte. Jin stieß erneut die Luft aus und sagte ihr: „Ich zeig es dir.“
    Nun war wohl der Punkt gekommen, wo sie einschreiten sollten. Jin war von einem Pfeil durchbohrt worden. Wenn er hier jetzt Akrobatiken vollführte, würde er sich nur wieder verletzen. Wie konnte man nur SO fahrlässig mit sich sein? Cana jedenfalls saß da auf dem Boden und sah zu Jin auf, wie zu einem Gott.
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    Beitrag  Aideen So Jan 20, 2019 10:11 pm

    Ja, Aideen hockte wirklich wie eine Glucke auf Jin. Sie wollte nicht, das ihm etwas geschah und sie ihn dadurch verlor. Auch wenn sich früher oder später ihre Wege trennen würden, wollte sie ihn wenigstens in dem Wissen verlassen müssen, das er noch lebte. Ihr schmerzte das Herz bei dem Gedanken, das er gehen würde, aber noch schlimmer war der Gedanke ihn sterben sehen zu müssen, ohne ihm helfen zu können. Sie waren wieder auf dem Weg. Auf der Straße gab es das eine oder andere Schlagloch, welches sich mit Wasser gesammelt hatte, doch so dramatisch war es nun auch nicht. Am Mittag rasteten sie. Cana war scheinbar so voller Energie, das sie gar nicht wusste, wohin damit. Sie tollte auf der Wiese herum, jagte einem Schmetterling nach und fiel. Jin, der eigentlich von Anfang an dagegen war, das Cana mit ihnen ging, ging zu ihr und hielt ihr einen langen Vortrag darüber, wie sie richtig fallen könnte. Das war wirklich schön zu sehen. Aideen lächelte. Sie hatte gewusst, das Jin nicht so kaltherzig war, wie er tat. Cana war ihm offenbar wichtig geworden und so wollte er ihr nun auch zeigen, wie man es richtig machte. Das war der Moment, an den Aideen aufsprang und zu ihm eilte, um ihn davon ab zu halten. Das konnte unmöglich sein Ernst sein. Sie wischte mit den Händen vor sich her, um ihn auf zu halten und stand schließlich vor ihm. Sie hob den Zeigefinger, sah ihn sehr ernst an und wies auf seine Wunde. Mochte sein, das er sich viel zu traute, aber wenn das da wieder auf ging, wäre es nicht mehr so leicht das auf zu halten. Sie wies zu Valas, der das schließlich eben so gut konnte. Er könnte Cana das durchaus zeigen. Schließlich sah Aideen ihn bittend an. Sie sorgte sich sehr um ihn.

    Auch Elariel bekam das ganze mit. Valas und sie sahen sich lächelnd an und dann wieder zu Jin.
    "Siehst du?"
    meinte sie und sie war sicher, Valas verstand, was Elariel meinte. Er wusste nur mit Emotionen nicht um zu gehen. Aideen schritt wieder ein, Ob sie merkte, das sie ihn wie ein rohes Ei behandelte? Sie jedenfalls sah es so. Aideens Vorschlag war gar nicht mal so schlecht. Wenn Valas es Cana zeigen würde, würde Jin sich weiter schonen können.
    "Sie hat recht Jin. Valas könnte es nach deinen Anweisungen zeigen. So würdest du dich auf jeden Fall schonen."
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    Beitrag  Jin So Jan 20, 2019 10:31 pm

    Jin wirkte nun doch etwas überrascht, als sich Aideen schon wieder winkend und wedelnd vor ihn begab. Sie wies auf seine Bauch-/Rückenwunde und wollte ihm scheinbar verbieten sich fallenzulassen. Nun... Er sah an sich herab. Sie hatte absolut Recht! Wieso hatte er nicht daran gedacht? Er hatte es einfach vergessen, dass er verletzt war. Der ständige Schmerz, das leichte Fieber die ganzen Umstände... Er hatte schlichtweg vergessen, verletzt zu sein. Er gab seine angespannte Körperhaltung auf und sagte: „Du hast absolut Recht.“
    Valas hatte Elariel zugenickt und begab sich schon zu den dreien. Luxia saß unterdessen auf Elariels Schulter und sah dem ganzen zu. „Oh da ist mal einer von vorn herein einsichtig? Du hättest mal sehen sollen, wie er ausgesehen hat, als ich ihn aufgegablet hatte. Ein wahres Trauerspiel.“
    Jin sah Valas herannahen und sah dann schnell wieder weg, wo er Cana direkt in die Augen sah, ide ihn ebenfalls mit großen Augen ansah. „Ähm... klar.“ Oh man, wie er sich wieder anstellte. Er machte die typische Geste, die er immer machte, wenn ihm was unangenehm war und rieb sich im Nacken. Völlig steif wendete er sich von allen an und setzte sich einfach auf einen Stein, wo er sich so hinsetzte, dass er hin und wieder doch zu Cana sehen könnte. Er musste es sich eingestehen... Cana bedeutete ihm mittlerweile SO viel, dass er es nicht ertragen könnte, wenn ihr irgendwas zustoßen würde. Genau das hatte er doch vermeiden wollen... Sie würde zwangsläufig irgendwann vor seinen Augen sterben, denn sie war ein Mensch. Und während er dann immer noch so aussehen würde wie jetzt, wäre sie eine alte Frau. Er würde... seine Augen weiteten sich. Nein... Er würde vermutlich gar nicht so alt werden. Wieder schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. Nicht dran denken! Im Moment ging es ihm gut!

    Valas hingegen beschäftigte sich nun mit Cana. Er hatte ja zugesehen und zugehört und so wusste er genau was Jin meinte. Klar konnte auch er sich abfangen. Er zeigte es Cana ganz langsam und als sie es dann wieder falsch machte, kniete er sich mit ihr hin und erklärte es noch mal schritt für schritt und schließlich purzelte Cana nach vorn und Valas sagte: „Ja! Fast!“ Cana freute sich und Jin brummte dazu: „Nicht mal annähernd....“
    „Sei nicht so streng.“, lächelte Valas und Cana sagte: „Ich schaff das! Du wirst sehen!“ Jin glaubte da nicht dran, aber nun ja. Warum musste er auch immer so griesgrämig sein? In Wirklichkeit freute es ihn doch irgendwie fast, wie Valas und Cana da herum tollten. Valas... sein SOHN. Es war immer noch erschreckend!
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 3:02 am

    Was? Er gab mal keine Widerworte? Er musste wirklich krank sein. Aideen glotzte ihn an, als habe er gerade irgendwelche göttlichen Weisheiten von sich gegeben. Besser nicht hinterfragen und ihn einfach irgendwo in ruhe sitzen lassen. Das wäre das beste. Aideen beobachtete ihn, jedoch nicht offensichtlich. Auch sie hatte sich an Cana sehr gewöhnt und sie ins Herz geschlossen. Wie Jin, würde Aideen jung bleiben, während Cana irgendwann einmal altern und sterben würde. Aideen würde es schwer fallen, aber sie würde Cana notfalls auch noch pflegen, wenn sie es denn wünschte. jetzt war es aber erst einmal wundervoll zu zu sehen, wie Valas sich um Cana kümmerte und Jin, auf seine Art, stolz dabei zu sah. Natürlich würde er niemals zugeben, das er stolz auf die Beiden war, aber Aideen wusste es tief in sich.

    Elariel lächelte. Sie fand es wirklich erstaunlich, das Jin sich breit schlagen ließ und kurz keimte auch bei ihr der Verdacht auf, er sei schwerst krank oder ausgetauscht worden. Valas benahm sich wie ein großer Bruder gegenüber Cana, wie sie fand. Er würde sicher auch irgendwann einmal ein guter Vater werden. Jin dagegen ... er musste erst mal lernen, was es hieß, eine solch enorme Verantwortung zu tragen. Bisher musste er das nicht und würde es auch für Valas nicht müssen, denn er war bereits erwachsen. Elariel fand die geschmeidigen Bewegungen Valas unglaublich schön. Sie sah ihm gern zu.
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    Beitrag  Jin Mo Jan 21, 2019 4:14 am

    War Jin stolz auf die beiden? Das wäre vielleicht nicht unbedingt das erste Wort gewesen, was ihm dazu eingefallen wäre. Nein, es war eher erstaunt oder gar befriedigt, dass sich Valas um Cana kümmerte, während er sich ausruhen konnte. Sicher war es nun auch nicht so, dass Jin Valas gänzlich vertraute, aber das konnte ohnehin kaum jemand von sich behaupten. Er vertraute Aideen. Und das allein war schon sehr lange nicht mehr vorgekommen. Wo er sie am Anfang regelrecht verabscheut hatte... Jin hatte sich verändert und Aideen womöglich auch. Aber was sich vor allem verändert hatte, war das Gemeinschaftsgefühl. Es war eben auch einfach so, dass sie ein Gefühl hatten, als müssten sie beide alleine gegen den Rest der Welt antreten. Cana war mehr oder weniger durch Zufall hinzugekommen und Luxia war eine Art … nun schmückendes Beiwerk. Valas und Elariel waren die erste wirkliche Verstärkung und auch da, war sich Jin nicht sicher, ob er es gut fand, dass sie dabei waren.

    „Ha!“, tönte es schließlich und Jin wurde aus den Gedanken gerissen. Cana stand breitbeinig da und schien unglaublich stolz auf sich zu sein, wobei Valas sie mild lächelnd anschaute. „Noch ein bisschen Übung und du kanst es so gut wie Jin.“
    „Setzt dem Kind nicht solche Flöhe ins Ohr!“, sagte Jin forsch. Nicht weil er sich irgendwie gekränkt fühlte, über diese kühne Behauptung von Valas, sondern, weil er sich eher sorgen machte, dass Cana sonst zu waghalsig sein würde. Moment... er hatte ANSGT, dass sie sich was tat? So weit war es schon gekommen. Unfassbar!
    „Wir gehen weiter!“, legte er also fest und erhob sich. Irgendwas schien ihm wohl nicht zu passen, aber seine Gedanken behielt er – mal wieder – für sich.
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 4:29 am

    Sowohl Aideen, als auch Elariel schmunzelten in sich hinein. Das war wieder typisch für Jin. Zwar ahnten Beide nicht, was Jin durch den Kopf ging, doch sie fanden es an sich schon interessant, das er sich scheinbar doch um Cana sorgte. Er beschloss also mal wieder, das es weiter ging. Er verhielt sich wie das Familienoberhaupt einer kleinen Familie. Er beschloss, wann sie weiter gingen, wann sie rasteten und in welchen Dörfern sie hielten. Aideen gab nur die Richtung vor, allerdings wurde sie auch langsamer, wenn sie merkte, das irgendwer aus der Gruppe nicht mehr so mithalten konnte. Alles in allem, war Aideen froh, solche Gefährten zu haben. Es machte es ihr schon ein wenig leichter nicht mehr zuhause zu sein. Die riesige Eiche fehlte ihr manchmal schon und auch die Tiere dort, aber sie waren alle in ihrem Tal sicher. Gemeinsam konnten sie nun auf das nächste Dorf, oder die nächste Stadt zuhalten.
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    Beitrag  Jin Mo Jan 21, 2019 7:08 am

    Natürlich nahm es sich Jin heraus zu entscheiden, wann sie rasten und wann sie laufen würden. Erstens kannte er sich sehr gut aus und zweitens musste er für die Sicherheit sorgen und das konnte er nur, wenn er das alles an seine Bedürfnisse anpasste. Meistens warf er einen Blick auf Aideens Kompass, sobald sie weiter gingen und schlug dann eine entsprechende Richtung ein. Dieses Mal reisten sie aber entlang der Straße. Es war ein herrliches Wetter und es schien endlich mal einen Tag ruhig zu bleiben.
    Cana alberte ein wenig mit Valas rum und sie konnte gar nicht verstehen, wieso Jin so misstrauisch ihm gegenüber war, aber sie war ja auch nur ein Kind. Irgendwie freute es sie, dass er Jins Kind war, auch wenn sie sich das beim besten Willen nicht vorstellen konnte. Sie sahen doch voll gleich alt aus! Ihr war schon klar, dass Elfen langsamer alterten, aber nun ja. War ja auch egal.
    Luxia spielte hin und wieder Fangen mit Cana und schon bald war sie müde. Sie fing an zu quängeln, als es ganz langsam dunkler wurde: „Können wir nicht rasten?“
    „Nein.“, sagte Jin nur. Und Valas fragte: „Warum nicht?“ Jin machte sich gar nicht erst die Mühe zu antworten. Valas seufzte und fragte Cana: „Soll ich dich huckepack nehmen?“
    Jin blieb nun doch stehen. Er sah finster zu den beiden zurück und sagte: „Sie muss lernen ihre Kräfte einzuteilen.“
    „Sie ist doch noch ein Kind.“, sagte Valas ruhig und Jin funkelte Valas an. „Das spielt keine Rolle. Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass ich sie zurücklasse, wenn sie nicht mithalten kann.“ Valas stellte sich seinem Vater nun ungerührt aber keineswegs zornig entgegen und sagte nur: „Sie kann mithalten.“ Jin betrachtete seinen Sohn argwöhnisch, als er sich zu Cana wandte, die betraten auf den Boden sah. Sie meinte schließlich nur: „Ich... ich...“ Ihre Lippe bebte und dann brachte sie hervor: „Ich... laufe weiter.“ Jin sah auf sie herab und musterte sie eine Weile, wo sie mit gesenktem Kopf vor ihm stand. Dann drehte er sich wieder in Laufrichtung und ging weiter. Dennoch merkten zumindest die Erwachsenen, dass er nun langsamer lief.
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 7:35 am

    Aideen hätte Cana niemals zurück gelassen und das wusste Jin wohl auch genau. Sie hätte sich gegen seine Anweisung gestellt und wäre mit Cana zurück geblieben. Sie allein zu lassen, kam ja gar nicht in Frage. Selbst für das Alter eines Menschen, war sie noch zu jung, um sie allein wandern zu lassen. Menschen alterten nun mal wesentlich schneller ... als jedes andere Volk. Als Cana nun wieder so traurig war, legte Aideen ihr einen Arm um die Schultern und lief mit ihr zusammen weiter. Jin ging tatsächlich langsamer. Aideen überraschte es nicht, aber Elariel schon ein wenig. Sie alle waren wohl erschöpft und sehnten eigentlich nur noch den Schlaf herbei. Denn noch liefen alle tapfer weiter.
    "Ist das da hinten ein Dorf?"
    fragte Elariel, die in der Ferne ein paar Dächer und Lichter sah.
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    Beitrag  Jin Mo Jan 21, 2019 8:12 pm

    Jin wusste einfach nichts von Erziehung, noch hatte er ein Kind jemals so sehr geliebt, dasser ihm etwas beibringen und es beschützen wollte. Normaler Weise hielt er sich von Kindern fern oder wurde von ihnen ferngehalten.
    Dennoch sahen alle ziemlich geschafft aus. Dabei hattens ie sich die letzten Tage so viel ausgeruht. Jin sah stur geradeaus und auch jetzt fiel ihm erst auf, wie sehr IHN das auch anstrengte. Beiläufig legte er die Hand auf die Wunde vorne am Bauch und spürte auch sie. Elariel äußerte schließlich ihr Frage und Jin antwortete: „Ja.“
    Vielleicht hatte er deshalb darauf gepocht weiterzugehen. Sie brauchten Vorräte. Und Obdach. Sicher könnten sie auch in einem von Aideens Unterschlüpfen nächtigen, aber sie mussten eh in ein Dorf. Gesagt getan. Sie liefen bis es bereits dunkel war. Das kleine Dorf wurde gerade mal noch von vier einsamen Fackeln beleuchtet, aber weder hatte es eine Wache noch irgendeine Art der Befestigung.
    Sie gingen hinein ins Dorf und tatsächlich brannte noch in einem einsamen Haus Licht. Es war das größte im Dorf und abgesehen, von dem Krämerladen, der sich unten im Haus befand, gab es hier sonst überhaupt nichts. Kein Gasthaus, Keine Schänke... nichts. Jin klopfte ohne große Umschweife an der Tür des Hauses und wartete.
    “Wer kann das so pät nch sein?“ tönte es von drinnen. Eine Frauenstimme und ein Mann antwortete. “Keine Ahnung, aber ich hoffe er hat einen guten Grund!“
    Ein Mann öffnete im Morgenmantel die Tür. Er blickte in Jins Gesicht und wankte direkt wieder einen Schritt zurück. Jin kannte es ja schon und der Mann stammelte irgendwas zurücht. „Schatz? Wer ist da?“ Sie lugte die Treppe herunter und sah nur ihren Mann, wie da im erstarrt im Flur stand. Jin sagte so sanft, wie es ihm möglich war, um den Kerl nicht noch mehr zu ängstigen: „Ich habe keine Geschäfte mit euch. Meine Begleiter und ich suchen nur Obdach für eine Nacht und möchten unsere Vorräte auffüllen, ehe wir weiter ziehen.“ Er versuchte dabei so unschuldig wie möglich auszusehen, was in Anbetracht seiner Verfassung nur noch gruseliger war und nichts gerade zu einer entspannten Unterhaltung beitrug. Cana lugte an ihm vorbei und winkte. Valas schüttelte leicht dden Kopf und raunte Elariel zu: „Vielleicht solltest du das in Zukunft übernehmen.“
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 10:55 pm

    Natürlich waren alle erschöpft. Die letzten Tage waren kaum erholsam gewesen und zu essen hatten sie schließlich auch nicht mehr viel gehabt. Das alles zerrte nicht nur an den Kräften. das Wildschwein war inzwischen, zumindest der Großteil, aufgebraucht. Auch Pilze und Beeren waren kaum zu finden bei dem Wetter, von Gemüse ganz zu schweigen. Das sie nun endlich ein Dorf erreichten, war entweder Glück oder Jin hatte gewusst, das es hier irgendwo ein Dorf gab. Er klopfte an und versuchte harmlos zu wirken. Zwecklos, denn Dunkelelfen hatten ihren Ruf weg. Elariel nickte auf Valas Wort hin und schob sich vor.
    "Möge Celestria euer Haus segnen. mein Gefährte hier hat euch bereits gesagt, was wir begehren. Natürlich bezahlen wir auch dafür. Ihr braucht euch nicht zu fürchten. Diese beiden Herren sind lediglich friedliche Begleiter, die keinen kontrakt zu erfüllen haben, sondern uns führen."
    Nun sie musste sich schon was einfallen lassen. Da Jin eh immer das Sagen hatte, war es wohl angemessen zu sagen, er führte sie.
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    Beitrag  Jin Mo Jan 21, 2019 11:16 pm

    Ja, man könnte wirklich sagen, er würde sie anführen, aber ja auch nur weil er sich gut auskannte und vielleicht manchmal auch sicherere Wege kannte oder Abkürzungen. Sie hatten erst zwei Ketten gelöst und sie hatten keine Ahnung, wie viele sie noch lösen mussten...
    Elariel half ihm trotzdem aus und der Mann sah sie nun an. Er schien noch immer ganz betäubt und schließlich schien er sich langsam zu fassen. Er sagte stotternd: „Also... nein... ich kann doch...“
    „Halvar! Da ist ein Kind dabei!“, sagte die Frau, die nun herunter kam. Der Mann sah seine Frau an und schließlich sagte sie streng: „Die Frauen und das Kind können rein kommen. Ihr beide könnt in der Scheune nächtigen.“ Jin musterte die Frau ganz kurz. Seine Wangen waren noch immer leicht gerötet, während er sonst eher blass aussah. Er senkte den Blick, deutete eine Verbeugung an und sagte: „Habt Dank.“ Er kramte in der Tasche und gab den Bewohnern des Hauses Gold. Es schien ihn nicht mal zu stören, dass er in die Scheune sollte und Valas hatte auch nichts anderes erwartet. Aber Cana sagte nun: „Aber... das geht doch nicht! Jin ist krank!“
    „Cana.“, ermahnte er sie.
    „Na ist doch wahr, du hast Fieber, das sieht doch ein blinder und draußen wird es nachts kalt!“, quängelte sie weiter. „Du bist außerdem verletzt, was wenn dich jemand angreift?“
    „Cana! Schluss jetzt!“ Er drehte sich um und verließ den Eingangsbereich, um zur Scheune zu laufen. Warum musste sie das alles ausplaudern?Am ende kam noch jemand auf die Idee das auszunutzen, um ihn auszurauben! Es wäre nicht das erste Mal und er wollte wenigstens EINE Nacht seine Ruhe. Er würde einfach glauben, dass Elariel Aideen schützen könnte.
    Die Frau sagte: „Ich bereite Betten vor. In der Scheune gibt es Decken und Stroh.“
    "Das wird genügen, sagte Valas noch und beugte sich zu Cana herab. Ich pass auf ihn auf. versprochen."
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 11:28 pm

    Cana hatte recht. Nur weil die Beiden Dunkelelfen waren, sollten sie in der Scheune schlafen? Aideen sah Jin bedrückt nach. Es gefiel ihr nicht, wenn er nicht da war. Sie wollte da sein, wenn sein Fieber stieg, oder seine Wunde sich irgendwie bemerkbar machte. Ohnehin müsste sie diese noch nach sehen. Elariel sah die Frau lächelnd an.
    "Das ist sehr großzügig von euch werte Hausherrin, aber auch uns reicht die Scheune vollkommen aus. Meine Begleiterin hier, würde vermutlich kein Auge zu kriegen, wenn sie nicht in der Nähe des Mannes ist, der verarztet werden muss. Sie sorgt sich um unser aller Gesundheit müsst ihr wissen. Es wäre sehr freundlich von euch, wenn wir noch etwas zum Abendessen bekommen könnten. Weiter wollen wir euch nicht zur Last fallen. Morgen früh kommen wir um Vorräte ein zu kaufen und werden dann weiter ziehen."
    War ja nicht so, das sie nicht verstand, warum die Frau die Dunkelelfen nicht im Haus haben wollten, aber sie waren gemeinsam unterwegs und auch Elariel wollte nicht getrennt von den Anderen sein. Aideen nickte, lächelte die Frau dankbar an und drehte sich um, um Jin und Valas zu folgen.
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    Beitrag  Jin Mo Jan 21, 2019 11:36 pm

    Die Frau sah die beiden Frauen an, aber schien sich nicht umstimmen lassen zu wollen. Sie nickte nur und der Mann meinte: „Ihr solltet in der Scheune alles finden, Essen werden wir euch bringen. Schließlich hatte Jin schon ordentlich Gold gelassen. Cana sah die Frau traurig an. SIE hätte zu gerne in einem Bett geschlafen.
    Wie auch immer. Sie gingen nun alle in die Scheune und Jin sagte nichts dazu. Er hatte von vornherein gewusst, dass Aideen nicht im Haus bleiben würde, wenn er hier war. Sie betüddlete ihn ja schon die ganze Zeit. Er suchte sich also einen Wachposten aus und sagte dann: „Nach dem Essen geht es ins Bett. Wir müssen morgen früh weiter, wir haben schon genug zeit vertröfdelt.“ Was keine Maßregelung sein sollte, sondern eine bloße Feststellung, schließlich trug er da ja auch eine Teilschuld dran. Cana war wirklich müde. Es war fraglich, ob sie überhaupt bis zum Essen wach bleiben würde.
    „Ich bin schon gespannt, was es gibt.“, sagte Valas und freute sich auf das Essen. Jin sah ihn von der Seite an und sagte: „Es wundert mich, dass du noch nicht tot bist.“ Valas fragte nur etwas überrascht: „Was? Wieso?“
    „Vergiss es.“ Er setzte sich einfach bequem hin und wartete.
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    Beitrag  Aideen Mo Jan 21, 2019 11:48 pm

    Aideen fand es nicht schlimm in der Scheune zu nächtigen und Elariel ... nun ein Bett wäre eine schöne Sache gewesen, nur war der Gemeinschaftssinn dann doch größer, als der Wunsch nach einem Bett. Während sich Elariel nun daran machte, für jeden ein Lager auf zu bereiten, begann Aideen schon wieder an Jins Verbänden herum zu fummeln. Sie wollte sicher gehen, das sich da nichts entzündet hatte und ein neuer verband musste eh mal angelegt werden. Nur gut, das sie morgen neue bekäme, denn auch die Verbände waren mal wieder Mangelware. Elariel grinste vor sich hin, als Jin seinen Kommentar los ließ.
    "Er ist eben sehr viel misstrauischer und vorsichtiger als du. Ich werde einen reinigenden Zauber auf das Essen legen, damit alles schädliche darin verschwindet. Ihr könnte dann ganz beruhigt essen."
    Klar. Jin war nur dann zufrieden, wenn sie selbst ihr Essen zubereiteten. So konnte man sicher sein, das nicht jemand noch Gift zum Einsatz gebracht hatte oder eben etwas anderes schädliches eingebracht hatte.
    "Ihr seid Dunkelelfen. Die Menschen misstrauen euch mehr als jedem anderen. Euer Ruf eilt euch voraus. Wenn sie euch nicht versuchen zu vergiften, so werden sie es nur aus Angst vor der Rache eures Volkes nicht tun."
    Man merkte eben doch deutlich, das er kein typischer Dunkelelf war. Elariel nahm Cana dieses Mal in die Arme, setzte sich mit ihr auf einen ordentlichen Haufen Stroh und deckte sie mit einer der Decken, die sei hier gefunden hatte, zu. Aideen kümmerte sich derweil um Jin. Sie schmierte ihm eine Salbe auf die Wunden, ehe sie sie neu verband. Das Fieber kämpfte gegen irgendwas an, doch wogegen genau, vermochte sie nun nicht zu sagen. Endlich war sie mit ihm fertig.
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    Beitrag  Jin Di Jan 22, 2019 12:10 am

    Vermutlich kämpfte es gegegn die Erkältung. Tatsächlich hatte Aideen auch sehen müssen, dass die Pfeilwunde nicht so schön heilte, wie sie sollte. Sie hatte sich leicht entzündet, aber sie hatte auch schon wieder Salbe darauf geschmiert. Sie würde es beobachten müssen. Jin hingegen stellte nun, wo er saß, ebenfalls fest, dass er müde und kaputt war. Valas hörte Elariels Ausführungen zu und nickte nachdenklich. Ja.... Er war kein typischer Dunkelelf, der andauernd um sein Leben fürchtete, aber das war auch kein Wunder, denn er hatte noch nicht so viel gesehen und war so gut wie noch nie unter der Erde gewesen. Jin hingegen wurde sicherlich schon mehr als ein mal von aufgebrachten Bürgern verfolgt, reingelegt und weggejagt worden. Sicher hatten sie auch schon eins ums andere Mal versucht ihn zu töten...
    „Hast ja Recht.“, sagte Valas nur und Jin sah zu ihm auf. Er ließ Aideens Behandlung über sich ergehen und schon klopfte es. „Ich lass es hier stehen, ich hoffe es reicht.“, sagte der Mann und Valas erhob sich. Er lief zum Tor und Jin streckte die Hand aus. „Valas! Nicht!“
    Doch der junge Dunkelelf schob bereits die Tür auf und... es geschah absolut nichts. Aideen war auch eben fertig geworden und Valas brachte das Essen rein. Jin blaffte seinen Sohn an. „Bist du verrückt? Was, wenn er mit einer Sense dahintergestanden hätte?!“ Valas sah Jin mit riesigen Augen an. Sorgte er sich etwa? Er wusste gar nicht, was er sagen sollte: „Wie kann man nur so unvorsichtig sein!“, fauchte Jin weiter. „Auch wenn du es nicht zu bemerken scheinst, für alle anderen, BIST du ein Dunkelelf. Denen ist egal, ob du das Unterreich noch nie gesehen hast!“ Verrückt. Jin merkte nicht mal, ie er sich hier benahm. Er schien wirklich kurz Angst gehabt zu haben, dass Valas etwas zustoßen könnte. Und wieder fragte er sich, wie er bisher überlebt hatte...
    Jin hielt sich die Seite und grumelte irgendwas auf Dunkelelfisch, ehe er sich nach hinten lehnte. „Vielleicht gibt du mal besser acht, ehe du uns ALLE noch in Gefahr bringst.“ Von wegen.
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    Beitrag  Aideen Di Jan 22, 2019 12:21 am

    Aideen hatte es natürlich bemerkt und genau deshalb auch die Salbe drauf geschmiert. Es erklärte auch, warum das Fieber nicht ab klang. Wenn sich die Wunde weiter infizieren würde, trotz aller Bemühungen, würden sie erneut länger Rast einlegen müssen, denn sie würde nicht zusehen, wie Jin sich in den Tod lief, nur um ein Ziel zu erreichen, dessen Ende er so nicht mehr erleben könnte. Die Verderbnis arbeitete langsam, aber sie arbeitete und jedes Mal, wenn Aideen gerade hoffte, es ginge wieder ein Stück besser, gab es auf die eine oder andere Weise einen Dämpfer. Das Essen wurde gebracht und Valas holte es rein. Jin regte sich wieder auf. So so ... sie alle hm? Natürlich ging es hierbei nun ganz und gar nicht um Valas Leben. Es ging natürlich um das Leben aller Anderen hier. Er würde vermutlich niemals zugeben, das ihm an irgendwem hier was lag. Allerdings musste sie Jin schon irgendwie recht geben. Valas mochte auf der Oberfläche aufgewachsen sein und von einem Elfen mit erzogen, doch für die menschen blieb er ein Dunkelelf ... ein Mörder dem man nicht trauen durfte. Das stimmte Aideen wieder traurig. Nicht alle waren so ... Auch Elariel war erstaunt darüber, wie Jin Valas anmaulte. Das war wirklich erstaunlich. Sie blieb bei Cana sitzen, wirkte den Zauber auf das essen, und ließ sich etwas Gemüse reichen. Auch Aideen begnügte sich mit dem Gemüse. Wenn sie fertig wären, könnten sie alle gut schlafen ...
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    Beitrag  Jin Di Jan 22, 2019 2:54 am

    Valas jedenfalls hatte es wirklich die Brust gewärmt, das Jin so aus der Haut gefahren war. Er brachte das Essen rein und so konnten nun alle endlich mal wieder richtig zu Abend essen. Cana schien während des Essens schon einzuschlafen und auch Jin wurde wirklich schläfrig. Er sagte: „Weckt mich, zur Wache.“ Er legte sich hin.
    „Als ob wir ihn wecken müssten... er war in seinem Früheren Leben ganz sicher ein Hahn.“, sagte Valas und Jin überhörte es einfach. Er war hingegen sogar ziemlich stolz, auf seine Fähigkeit, aufwachen zu wollen, wann er wollte. Es war eine gute Eigenschaft. Ebenso wie das sekundenschnelle Einschlafen, was er beherrschte. +Valas setzte sich an diesem Abend zu Aideen. Sie achtete immer auf Jin und Valas fragte nun: „Wie geht es ihm?“ Er flüsterte und auch er sorgte sich um seinen Vater Natürlich tat er das. Und wieso auch nicht? Er betrachtete die ruhige sich hebende und senkende Brust und lächelte. „Hätte nie gedacht, dass ich ihn einfach so finde. Was für ein Zufall!“ Nun... an Zufall glaubte Jin da schon lange nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Die ganze Reise schien wie ein riesiges großes zusammen hängendes Schicksal. So als hätten die Götter sie genau immer an jeden Punkt geführt, wo sie sie haben wollten. Nein. Das hier war kein Zufall.
    In der Nacht schreckte Jin erneut aus einem Alptraum hoch und hielt sich die Hand vor den Mund. Er zitterte leicht und als er den ersten Schock überwunden hatte, fragte er sich, ob er jemals wieder ruhig schlafen könnte. Er rieb sich die Augen und sah sich um. Er blieb einfach auf seinem Lager sitzen und hielt einen Moment noch die Augen auf. Er fühlte seine Stirn und seine Wangen und entschied, dass noch alles ok war.
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    Beitrag  Aideen Di Jan 22, 2019 3:17 am

    Aideen kicherte auf Valas Kommentar hin. Ja, Jin war schon außergewöhnlich. Er wachte immer auf, wenn es nötig war, oder er es eben vorher gewollt hatte. Er schlief auch sehr schnell ein, aber wen wunderte das, bei dem Leben, was er geführt hatte? Friedlich schlafen, war wohl eher Luxus. Er war ja auch sofort wach, wenn irgendwas war. Er hatte eben seine Sinne besser ausgebildet, als jeder andere hier in der Scheune. Einzig seine Fahrlässigkeit mit sich selbst bekam er scheinbar nicht in den Griff. Valas setzte sich zu Aideen. er wollte natürlich wissen, wie es Jin ging. Aideen sah ihn an und wägte ab, wie sie das erklären sollte. Sie sah zu Jin, wies auf seinen Bauch und den Verband, formte mit dem Daumen und dem Zeigefinger einen Kreis, der für die Wunde stand und zog den Zeigefinger langsam zu, als würde sich die Wunde schließen und schüttelte den Kopf. Sie war besorgt deshalb, konnte aber nicht mehr machen, solange sie weiter reisten. Sie legte die Hand auf die Stirn und schüttelte sie ein wenig um das Fieber an zu zeigen, welches noch immer da war. Sie sorgte sich wirklich um ihn. Es ging ihm nicht schlecht, aber auch nicht gut, wenn man an seine Wunden dachte.

    Elarie hatte sich mit Cana hin gelegt. Sie würde zur Wache wieder auf sein und Cana konnte kaum mehr die Augen auf halten, also wärmten sie sich gegenseitig.

    Aideen war noch wach und hielt Wache, als Jin auf schreckte. Wieder dieser Alptraum. Es war ganz und gar nicht förderlich für seine Gesundheit, wenn er nicht mal zum durchschlafen Schlafen kam. Aideen war gleich bei ihm. Sie sorgte sich immer um ihn und sie wusste, das ihn diese Alpträume verfolgten, seid er dieses Phantom gerettet hatte. Was könnte sie tun, ausser ihm an zu bieten, ihm Tränke zu geben? Auf dauer wäre das aber auch keine Lösung. Irgendwann müsste er sich dem stellen. Vielleicht war es aber auch die Verderbnis, die die Albträume noch schürrte.
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    Beitrag  Jin Di Jan 22, 2019 5:09 am

    Aber wie sollte er sich dem stellen? Die Phantome waren weg und Jin hatte ihnen geholfen. Was sollte er noch machen? Er sah Aideen besser nicht an, denn sie hatte sicherlich wieder ihren besorgten Blick aufgesetzt. Er konnte ihr scheinbar gar nichts vor machen. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft, er würde ihr wohl irgendwie reinen Wein einschenken müssen, dammit sie sich nicht andauernd sorgte. Er holte tief Luft und sagte dann: „Aideen...“ Uuuund, da war er schon wieder sprachlos. Wie sollte er es denn erklären?
    „Ich weiß, du machst dir sorgen.“, fing er nun an. „Und ja, es... ist anstrengend und alles andere als angenehm.“ Er sah sie an. „Aber... hör bitte... auf dir so viele Gedanken zu machen.“ Sie wusste sicherlich auch von der Verderbnis. „Wir finden einen Weg. Das letzte, was ich brauche ist Mitleid oder... deine Sorge.“ Auch er sorgte sich ja andauernd, aber eben nur in akuten Situationen. Er wusste selbst, dass er das Recht auf Sorge nicht gepachtet hatte, aber es machte ihn kranker, Aideen dauernd so zu sehen, als Verderbnis, Alpträume und echte Krankheit selbst.
    „Ich werde klar kommen.“, sagte er abschließend. „Und wenn nicht... nun... DANN kannst du dich sorgen, in Ordnung?“ Er brachte sogar ein Lächeln zustande und sah sie an. „Ich will dich wieder lächeln sehen.“ War das zu dick aufgetragen? Egal. Jin musterte sie. Es ging ihm ja auch nicht super schlecht. Es würde schon gehen.
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    Beitrag  Aideen Di Jan 22, 2019 5:20 am

    Es tat ihr in der Seele weh, Jin nicht helfen zu können. Sie betrachtete ihn, lauschte seinen Worten. Wie erklärt man jemandem, das man das nicht abstellen konnte, wenn man dafür kein Wort nutzen konnte? Er wollte sie also wieder lächeln sehen? Irgendwie kam es ihr falsch vor, zu lächeln und fröhlich zu sein, wenn jemand, den sie gern hatte, krank war? Sie schüttelte den Kopf und hob die Schultern. Wie könnte sie? Aber eines konnte sie. Sie sah ihn an, lächele und nahm ihn in die Arme. Sie drückte ihn sanft, sah ihn erst lächelnd, dann fragend an und machte eine Geste mit der Hand, um ihre Frage zu stellen, ob sie ihn in den Schlaf summen sollte.
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    Beitrag  Jin Di Jan 22, 2019 6:38 am

    Sie konnte ihm nichts vormachen und es machte ihn irgendwie sogar betroffen, dass er ihr nicht anders helfen konnte, um sie wieder glücklich zu sehen. Jin stieß die Luft aus, als er auch schon stürmisch von ihr umarmt wurde. Ihr Körper war so leicht in seinen Armen. Sie war so zerbrechlich. Kein Wunder, dass sie sSchutz brauchte... Nein, er hatte gesehen, was sie anrichten könnte, wenn sie es müsste, aber vielleicht war er nicht nur ihr physischer Beschützer. Vielleicht war es mehr so, dass er sie auch davor beschützte zu töten. Jin wusste es nicht genau.
    Sie sah ihn fragend an, aber er interpretierte es anders, als sie es gemeint hatte. Er lächelte und lachte ein Mal tonlos, ehe er sagte: „Es ist alles in Ordnung.“
    Jin nahm sich vor, sich anders zu verhalten. Er würde ihr einfach so wenig wie möglich zeigen, wenn etwas nicht stimmte. Er mochte das Lügen nicht, aber er konnte es. So viel war sicher. und er wollte auch nicht mehr schlafen. Zumindest nicht in dieser Nacht.
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    Beitrag  Aideen Di Jan 22, 2019 8:01 am

    es war also wirklich alles ok? Sie sah ihn abschätzend an. Sein Lächeln, wenn er es denn mal tat, war so schön. Für Aideen war es, als würde die Sonne nach einem schrecklichen Gewittersturm auf gehen. So wunderschön, wärmend und Hoffnung bringend. Aideen liebte Jins lächeln. Es ließ ihn weniger mürrisch aussehen. Wieder lächelte sie, lehnte sich an seine Schulter und lauschte einfach in die Stille. Das Atmen der Anderen, war beruhigend und so schlief Aideen tatsächlich, an Jin angelehnt, ein. So ruhig schlief sie nur, wenn Jin bei ihr war. Von der schwere der Verderbnis ahnte sie nichts. Nur wusste sie, das die Verletzungen der Verderbnis nicht einfach an ihm vorbei ziehen würden. Jin war für Aideen wirklich wichtig geworden. Er beschützte sie, beschützte ihre Seele denn wenn sie jemandem etwas an tun musste, war es schwer für sie damit klar zu kommen. Er wusste ja nicht, wie viel er ihr bedeutete.
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    Beitrag  Jin Di Jan 22, 2019 8:23 am

    Und sie hatte keine Ahnung, wie viel sie IHM bedeutete. Sie lehnte sich an ihn und Jin hatte Angst, sie noch näher an sich heran zu lassen. Er kannte den Schmerz des Verlustes gut und mit der Aussicht, sie in jedem Fall zu verlieren, machte es das ganze nicht einfacher. Sie schlief an seiner Schulter ein und erst, als ihr Atemrhythmus so gleichmäßig war, dass er sicher war, dass sie schlief, sah er zu ihr herab. Sie war wunderschön. Sowohl ihr Körper, als auch ihre Seele und langsam hob er die Hand. Er strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht und lächelte. Er würde sie beschützen... Jin legte ganz zart seine Wange auf ihr Haupt und sah in die Dunkelheit. Er würde Wache halten. Schlafen konnte er eh nicht. Sein Herz hämmerte stark und schnell in seiner Brust. Und sein Arm legte sich um Aideen, um sie fest und bei sich zu halten. Er musste über sich selbst lachen. Denn er hatte Valas und Elariel auch so erwischt und nur abfällige Bemerkungen übrig gehabt. Doch ER würde im Morgen wach sein und diese Situation beenden, sollte jemand erwachen. Es war sein kleines Geheimnis. Nicht mal Aideen würde wissen, wie sehr er es gerade genoss. Er wollte es nur nicht zur Gewohnheit werden lassen.

    Im Morgen schließlich erhob er sich vorsichtig, wobei er Aideen behutsam ablegte. Er ging zum Scheunentor und öffnete es. Die knarrenden und quietschenden Scharniere würden die anderen sicherlich aufwecken. Jin sah sich zu den anderen um und verkündete: „Hoch mit euch! Es geht weiter!“ Cana rieb sich die Augen. Bildete sie es sich ein oder wirkte Jin heute deutlich fröhlicher als sonst? Auch Luxia sah ihn komisch an und fragte lieber nicht, um ihm nicht noch die Laune zu verhageln. Es war schön, ihn auch mal nicht missgestimmt zu sehen.
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    Beitrag  Aideen Di Jan 22, 2019 8:55 am

    Aideen schlief friedlich. Erst am Morgen wurde sie wach, als das Scheunentor quietschte. Sie erhob sich, kam auf die Beine und streckte sich erst mal. Sie wollten also weiter? Aideen sah Jin an, der scheinbar wirklich glücklich war. Sie hatte keinen Schimmer, warum er so glücklich war, aber sie freute sich darüber und strahlte über das ganze Gesicht. Sie legte die Decken zusammen, die Cana und Jin gebraucht hatten und auch ihre. Elariel kümmerte sich um den Rest. Nun kamen alle aus der Scheune.
    "Wollen wir dann die Vorräte besorgen? Ich würde auch das Reden übernehmen, wenn du mir sagst, was genau du haben willst."
    Vermutlich neue Rucksäcke und so weiter, denn wirklich viel war ihnen nicht geblieben. Sie hatten eigentlich nichts mehr. Aideen erblickte einen Baum, der krank wirkte. Sie ging zu ihm, legte die Hand an seine Rinde und schloss die Augen. Er war tatsächlich nicht gesund. Aideen öffnete die Augen wieder und sah den Baum traurig an. Sie ließ die Hand auf ihm, schloß erneut die Augen und begann zu beten. Ein leichtes Leuchten ging von ihrer Hand aus. Der Baum erholte sich augenblicklich. Die Blätter wurden grün, die Wurzeln erstarkten und die Knospen wurden zusehends farbiger. Aideen dachte nicht über die Konsequenzen ihres Tuns nach, aber es war ihr auch egal, denn sie konnte diesen Baum retten und das machte sie glücklich.

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