Nein… es war keine Rache, aber es befriedigte ihn dennoch, ihn zu fesseln. Vielleicht auch nur deshalb, weil er ihm auf den Sack ging, ihn aber hier keine Fesseln der Freundschaft banden. Das hier würde er niemals einem seiner Kameraden antun. Aber dazu hatte er ja auch keinen Grund, denn IHNEN vertraute er. Er schloss die Augen. Ach, Gott eh! Aideen hasste es, wenn er so war und er hasste es, wenn sie sein Urteilsvermögen anzweifelte. Sie war zu nett! Sie war einfach zu nett für diese Welt! Jin ließ die Arme langsam sinken. Er wollte seinen Frust gerne an irgendwem auslassen, aber stattdessen schluckte er ihn, wie jedes Mal herunter.
„Ich schlitze dich von oben bis unten auf, wenn ich auch nur eine winzige Vorahnung habe, dass du irgendwas versuchst.“ Valas kniete mit dem Rücken zu ihm und ließ seine Arme nun auch wieder von seinem Rücken sinken. Er schien erleichtert, aber er schien diesbezüglich auch keine Hintergedanken zu haben. „Hast du mich verstanden?“ Ohne sich umzudrehen antwortete Valas leise: „Ja, habe ich…“ Und er glaubte ihm sogar.
Jin ließ den Gürtel einfach fallen und musterte Valas Rücken noch einmal, da dieser ihn scheinbar nicht ansehen wollte. Jin blickte letztlich Elariel an und meinte: „Es stimmt. ER hat dich gerettet. Ich hatte keine Anteile daran.“ Ihm war nicht mal bewusst, dass ihn DAS so gestört hatte. Zumindest jetzt nicht mehr. Und selbst wenn hätte er es nicht zugegeben. Dann sah er zu Luxia, die den Blick nun von ihm abwandte. Er hatte ihr oft genug gesagt, sich ihm nicht in den Weg zu stellen. Er hielt es hier nicht aus. Wirklich nicht. Aber er würde Aideen nicht mit diesem Kerl allein lassen. Auch wenn Elariel da war. Ihr vertraute er auch noch nicht ganz. Zumindest nicht in ihre Fähigkeiten. Sie war mächtig, aber er kannte sie einfach noch nicht gut genug.