Alec Blake

Was wäre sie wohl für eine Freundin, würde sie ihren besten Freund nicht unterstützen?
Zusammen fuhren sie nun zur Schule. Lizzy wusste was sie angestellt hatte. Sie kam mit gesenktem Kopf zu ihnen und stieg ein. Kayla sagte erst einmal gar nichts. Vielleicht würde Lizzy selbst etwas sagen oder Alec würde sie zum reden bringen. Jedenfalls glaubte Kayla einfach nicht, das Lizzy rauchte. Sie roch auch nicht nach Qualm ... zumindest nicht so, als habe sie selbst geraucht.
"Hallo Lizzy,"
war das einzige was Kayla erst mal von sich gab. Sie wollte Lizzy nicht das Gefühl geben, das lamm auf der Schlachtbank zu sein.

Alec hingegen schon. Er ließ sie nur einsteigen und sagte keinen Ton. Er wollte sie zuhause zurechtweisen. Lizzy sagte leise: „Hallo…“, um Kaylas Gruß zu erwidern. Sie guckte vorsichtig zu ihrem Dad und dann wieder auf ihren Schoß. Als sie dann zuhause waren trottete sie wehleidig hinter ihrem Vater her und Kayla folgte ihnen. Elsa wartete schon und Sebastian hängte die Tasche von Alec an die Garderobe.
Lizzy wollte einfach in ihr Zimmer laufen, als könne sie so der Standpauke entgehen, als Alec endlich redete: „Hiergeblieben!“ Sie blieb erschrocken stehen. Sie sah ihren Vater an, der ziemlich streng auf sie herabsah. „Also, erzähl doch mal.“ Dabei ging er schon mit ihr ins Wohnzimmer, „WO hattest du die Zigaretten denn her?“ Sie nestelte an ihrem Rock. „Ich hab sie gefunden.“ „Aha? Und wo?“ Sie fühlte sich sichtlich unwohl. „Auf… der Straße.“ Alec musterte sie. „Und wann soll das gewesen sein? Bevor oder nachdem dich Sebastian den ganzen Weg zur Schule gefahren hat?“ Sie war doch ständig unter Aufsicht, außer in der Schule. Elisabeth sah nun auf. „Ich hab nicht geraucht!“
„Das ist nicht der Punkt. Ich möchte, dass du aufhörst zu lügen und mir erzählst, woher du die Schachtel hattest.“ Alec setzte sich zusammen mit ihr aufs Sofa. Doch Lizzy schwieg.

Kayla kannte Alecs Art jemanden weich zu kochen nur all zu gut. Außerdem wusste sie, das er das sicher nicht im Auto bereden würde. Auch Lizzy musste das klar sein. Als sie schließlich bei Alec an kamen, setzte sich Kayla auf die Andere Seite von Lizzy. Sie sah das Mädchen an. Natürlich verschwieg sie was. Denn noch mischte Kayla sich nun etwas ruhiger mit ein.
"Lizzy ... wenn du anfängst zu lügen, weil du jemanden decken willst, wird es darauf hinaus laufen, das dir bald niemand mehr vertrauen schenkt. Was das bedeutet, sollte dir klar sein. In diesem Fall wirst du auch in der Schule unter Beobachtung gesetzt."
Sie seufzte einmal, ehe sie fort fuhr.
"Wir wollen dir ja nichts böses Lizzy. Wir wollten dich nur vor weiteren Schwierigkeiten bewahren, verstehst du? Bitte lüg uns nicht an und erzähl uns einfach, was wirklich passiert ist."

Lizzy schüttelte den Kopf auf Kaylas Worte. „Also deckst du jemanden?“ Sie schwieg. Alec hatte eigentlich keine Geduld für sowas. „Was hattest du den vor mit den Zigaretten?“ Sie zuckte ganz zaghaft die Schultern. „Weißt du nicht, dass die Dinger giftig sind? Du bist klüger als das, also-“
„Na und? DU trinkst auch Alkohol, obwohl er giftig ist!“, schimpfte sie jetzt. Dem konnte er nicht wirklich widersprechen, aber nun hatte sie ihn auch noch unterbrochen. „Du hast Recht. Deshalb habe ich auch aufgehört damit.“ Er hatte aus einem anderen Grund aufgehört, aber das musste ja jetzt keiner wissen. „Das ist aber hier nicht der Punkt, Elisabeth. Ich möchte nicht, dass du anfängst zu rauchen, verstanden?“ Sie nickte.
„Wen auch immer du zu schützen versuchst, du wirst nie wieder von demjenigen Zigaretten annehmen, klar? Du bist 13!“ Lizzy wurde gefühlt mit jedem gesprochenen Wort nun unzufriedener. Sie sah irgendwann auf. Kleine Tränchen funkelten in ihren Augenwinkeln und sie sagte nichts mehr. Alec musterte sie ebenfalls: „Das wars für dich mit Segeln. Du hast Hausarrest und Fernsehen gibt es auch nicht.“ Sie erhob sich nun schnell und bockig. Alec musterte sie. „Verstanden?“
„Ja!“, fauchte sie. „Darf ich wenigstens noch atmen?“ „Jetzt wird nicht noch frech!“ Lizzy drehte sich um, sodass ihre Zöpfe flogen und rannte dann in ihr Zimmer, wo sie sich auf ihr Bett warf. „Lief ja spitze…“, seufzte er.

Naja ... das Alec sauer war, wunderte Kayla nicht, aber mit seiner Reaktion könnte er durchaus genau das Gegenteil von dem bewirken, was er wollte. Lizzy war in einem rebellischen Alter. Es könnte durchaus passieren, das Lizzy nun aus Trotz rauchen würde.
"Naja .. meinst du nicht, das die Strafe etwas hart ist? Ich meine ... das sie lügt ist nicht ok, aber ... sie hat wenigstens nicht selbst geraucht."

Elsa hatte natürlich auch mitbekommen, was da los gewesen war. Sie ging zu Lizzy hoch und klopfte sacht an ihre Tür.
"Lizzy? Ich bins ... Elsa. Wenn du reden möchtest ... oder ich dir helfen kann ...lass es mich wissen."
Sie durfte die Strafe für Lizzy natürlich nicht auf heben, aber auch wenn sie Hausarrest hatte, konnte Elsa sie doch mit Spielen oder Geschichten unterhalten. Elsa ahnte, das es entweder eine sehr gute Freundin war, die Lizzy deckte, oder es war ein Junge, den sie mochte.

Alec sah zu Kayla. „Sie weiß genau, wie ich es hasse, wenn man lügt. Ihre Strafe wäre weniger schlimm ausgefallen, wenn sie mir gleich die Wahrheit gesagt hätte. Sie kann ihren Hausarrest verringern, wenn sie bereit ist, mir zu erzählen, was wirklich passiert ist. Das Wochenende fällte flach für sie.“
Das schien sein letztes Wort zu sein. Alec hatte sie echt für schlauer gehalten. Er seufzte. „Danke, dass du trotzdem dabei warst.“ Auch wenn er jetzt mal wieder der Böse hier war. Wieso machte ihm dieses Kind aber auch immer das Leben schwer? „Adam hat das Wochenende frei, er wird auch noch mal mit ihr reden. Jetzt die Strafe zurückzunehmen, würde meine Autorität untergraben. Sofern überhaupt noch was davon übrig ist.“ Er lächelte dünn.

Lizzy lag oben auf ihrem Bett und hörte Elsas Stimme. Sie antwortete ihr verheult: „Geh weg!“ Sie wollte gerade niemanden sehen. Sie sah auf ihr Handy und ging ihre Nachrichten durch. Auch Castial hatte sich schon länger nicht gemeldet. Sie drehte sich auf den Rücken. Vielleicht hatte er ja jetzt neue Freunde. Sie gönnte es ihm. Schließlich hatte sie ja auch einen neuen Freund gefunden. Sie ging durch die Einträge. „Luca.“, sagte sie leise.
Lizzy hatte die Zigaretten nicht von ihm. Es war noch viel schlimmer. Sie hatte sie gestohlen und zwar vom Hausmeister. Sie wollte sie ihm schenken, da er gesagt hatte, die seien verdammt teuer. Erneut fing sie an zu weinen. Sie hatten ihn eigentlich treffen wollen am Wochenende, nun würde sie nicht hingehen können. Also schrieb sie ihm: „Ich kann leider nicht. Dad hat meine Kippen gefunden und nun hab ich Hausarrest. Montag am üblichen Platz?“ Luca war älter als sie, aber auch Lizzy war schon eine wunderschöne junge Dame und sah – wie alle Kids heutzutage – deutlich älter aus, als 13. Sie benahm sich in der Schule auch anders. Weniger kindlich. Sie wusste, dass ihr Vater immer behauptete, er habe so viel ihrer Kindheit verpasst und so wollte sie ihm was zurückgeben, aber jetzt… sie fand die Strafe total unangemessen, aber sie fürchtete, dass Sebastian sie nicht gehen lassen würde, selbst, wenn sie sich hinaus schlich.

Elsa ließ Lizzy also allein. Kinder in diesem Alter waren schwierig, egal wie schlau sie waren. An sich war Lizzy brav, aber wenn sie in die falschen Kreise käme ...

Kayla lächelte und nickte.
"natürlich. Ich verstehe das, ich meine nur, das du ihr nicht auch gleich den Fernseher hättest verbieten sollen. Mit irgendwas muss sie sich auch beschäftigen. Was deine Autorität an geht ... Sie ist in der Pubertät. Das ist für sie mindestens genau so schwierig, wie für dich. Sie ist quasi wenig mit dir aufgewachsen, aber das muss ich dir nicht sagen. Sie will wohl deine Aufmerksamkeit. Ich glaube allerdings nicht, das wenn sie jemanden decken sollte, das sie dann mit der Sprache heraus rückt."
Sie stand auf, legte Alec die Hand auf die Schulter und meinte:
"Ihr werdet das schon schaffen. Wenn was ist, sind Jack und ich ja auch noch da. Wenn du mich jetzt nicht mehr brauchst, würde ich nach Hause gehen."

Luca bemerkte das Vibrieren seines Handys. Sofort zog er es aus der Tasche.
"Lizzy ..."
Sie war heute mit Zigaretten erwischt worden. Selber schuld. Wer hatte ihr auch gesagt, das sie welche klauen sollte? So ... sie hatte also nun Hausarrest.
"Keine Chance dich raus zu schmuggeln? Sonst sehen wir uns am Montag ..."
Tja ... wer sich erwischen ließ ...

Lizzy sah auf ihr Smartphone und drehte sich auf ihrem Bett wieder auf den Bauch. „Keine Chance. Unser Haus ist so sicher wie Fort Knox. -.-“ Sie sah aus dem Fenster. Wieso eigentlich nicht?! Sie riss ihre Tür auf und jagte durchs Haus, bis sie beinahe in Sebastian hineinlief. „Ah! Dich hab ich gesucht!“, sagte sie. Sebastian hob die Brauen, wann suchte Lizzy denn auch schon mal nach ihm. „Und wie kann ich behilflich sein?“ Sie flüsterte ihm ins Ohr und Sebastian überlegte kurz. „Lässt sich einrichten.“ Sie strahlte ihn an. „Danke!“
Alec war unterdessen zum Pool gegangen, weil er sich hatte abkühlen wollen. Lizzy beobachtete ihn kurz und dann ging sie auf die Suche nach Elsa. Sie fand sie Recht schnell und sagte dann: „Kannst du schon mal die Spiele vom Dachboden holen? Die die wir so lange nicht gespielt haben, ich zieh mich eben um und wir treffen uns im Garten, ja?“
Lizzy ging in ihr Zimmer und dann, als alle soweit abgelenkt waren, schlüpfte sie durch die Haustür und schnappte ihr Fahrrad, mit dem sie sich aus dem Staub machte. Sie war sportlich und radelte nun einfach los. Vorher hatte sie sich jedoch noch an Papas Geldbeutel bedient. Sie rollte den Hügel hinab und roch schon süße Freiheit, ehe sie kurz anhielt und schrieb: „Treffen wir uns in 2 Stunden am Astoria Park beim Freibad!“ Dann radelte sie weiter. Sie stellte ihr Fahrrad schnell ab und bestellte ein Uber, der sie dann dorthin brachte.

Unterdessen zuhause. Sebastian stand in der Küche und bereitete eine aufwendige und kunstvolle Schokoladentorte zu. Alec lag am Pool und ließ es sich halbwegs gut gehen und Elsa stand mit den Spielen draußen und wartete bereits 10 Minuten.

Elsa überraschte Lizzys plötzliche Bereitwilligkeit schon etwas, doch sie machte sich auf, die Spiele zu holen. Sebastian war in der Küche zugange, wie sie sehen konnte, als sie mit den Spielen hinunter kam und in den Garten verschwand. In dem Moment ahnte noch keiner, wie durchtrieben Lizzy war, allerdings sollten sie das gleich durchaus fest stellen. Elsa hatte bereits zehn Minuten unten im Garten gewartet. Sie sah hoch zu den Fenstern. Es waren nicht gerade die von Lizzy, aber das Stockwerk. Elsa wurde misstrauisch. Die Spiele lagen bereit auf dem Tisch, doch Lizzy war einfach nicht gekommen. Elsa machte sich nun auf den Weg hinauf, um zu sehen, wo sie blieb. In ihrem Zimmer herrschte gähnende Leere und auch im Bad war sie nicht. Elsa lief durch das ganze Haus, doch das Mädchen war nicht da. Was blieb ihr nun anderes übrig. Schnurrstraks ging sie in den Garten zu Mr Blake.
"Mr Blake ... ich fürchte Lizzy ist ausgerissen. Sie ist nirgendwo im Haus und das Fahrrad ist auch weg."

Luca bekam erneut eine SMS. So Fort Knox ja? Man mussten die Alten von ihr angst haben, das der Kleinen was passierte. Süß war sie ja, aber so einen Aufstand zu machen ... Etwas später die nächste SMS.
"Ok. Bin da. Bis gleich!"
War schließlich nicht weit von hier. Astoria Park. Das war ihr Treffpunkt.

Eben hatte Alec noch versucht sich zu entspannen, als ihm Elsa in die Sonne trat. Nun, sie trat ihm nicht wirklich in die Sonne, stellte sich aber neben ihn, um ihm etwas mitzuteilen. Er nahm die Sonnenbrille ein wenig herunter und schon rückte sie mit der Sprache raus. Er begriff es erst gar nicht. „Was?“ Er richtete sich auf. „Was soll das heißen, sie ist ausgerissen?“ Nun, das bedeutete wohl, dass sie weg war. Nur in anderen Worten. Er stand auf. „Sebastian!“, rief er übers halbe Anwesen und dieser stürmte sofort heraus. „Sir?“ „Finde sie!“ Sebastian sah ihn verdattert an. „Wen, Sir?“ „Lizzy! Sie ist abgehauen!“ Nun schien es auch Sebastian zu dämmern. „Sehr wohl, Sir.“
Alec sah wieder zu Elsa: „Sie haben EINEN Job hier! Auf Lizzy achten! Wie konnte das passieren?!“ Sebastian verkrümelte sich. Auch ER hatte nicht auf die Kameras geachtet, weil sie ihn ausgetrickst hatte. Er ging also in den Securityraum und versuchte ihren Sender ausfindig zu machen, aber sie hatte ihn hier gelassen. Natürlich, sie wollte nicht gefunden werden. Dann altmodisch übers Handy. Das hatte sie auch ausgeschalten. Sebastian seufzte. „Dieses Mädchen…“ Dann musste er wohl ganz klassisch ran gehen. Er öffnete seinen Laptop und überprüfte die letzte Kommunikation von ihr und sah die Nachricht mit dem Park. „Nun, dann werde ich wohl dort suchen. Er hatte einen zweiten Bildschirm auf dem Luca zu sehen war. Als ob sie mich austricksen könnten, Miss Blake.“
Schnell ging er zum Auto, nahm dieses Mal aber ein anderes und nicht die Limousine. Er stieg also in den Mercedes und fuhr los.

Lizzy kam am Freibad an und sah Luca direkt dort stehen. Sie rannte auf ihn zu und sagte noch im Laufen: „Los weg hier!“ Sie wusste, Sebastian war ihr auf den Fersen und so lief sie bis zur Brücke, die zurück in die Stadt führte unter der sie sich dann mit Luca versteckte. Sie waren beide außer Atem und nun fing sie an zu lachen. „Wenn ich jemals ins Gefängnis komme, bin ich sicher, wieder ausbrechen zu können!“

Einen Job? Also eigentlich war sie ja auch noch Hausmädchen aber gut.
"Sir ... sie hat mich rein gelegt, eben so wie Sebastian, den sie offensichtlich gebeten hat eine Schokoladentorte her zu richten. Mir sagte sie, sie wolle sich umziehen und bat mich Spiele vom Dachboden zu holen. Da sie sonst so brav ist, habe ich keinen verdacht geschöpft. Ich werde mich umgehend mit auf die Suche machen."
Wenn Alec sie jetzt nicht auf hielt, weil er noch irgendwas wollte, würde auch Elsa nun ihre Möglichkeiten anzapfen, um Lizzy ausfindig zu machen.

Man was brauchte sie denn so lange. Es war wirklich nervig auf so ein Gör zu warten. Schließlich kam sie doch und es hieß nur noch
"Weg hier!"
Sie nahmen die Beine in die Hand und setzten sich erst mal unter die Brücke zur Stadt. Verschnaufpause musste einfach sein.
"Meine Fresse. Hat dein Dad gleich die ganze Polizei verständigt oder was? Keine Ahnung wie du das gemacht hast, aber offensichtlich hat dein Dad ja ordentlich Einfluss, wenn du dich so schnell verstecken musst. Womit muss ich rechnen, wenn wir gefunden werden?"

„Ausreden! Sie werden sich doch wohl nicht von einem KIND an der Nase herumführen lassen?!“ Er war wirklich ungehalten und er war vor allem ja besorgt. „Was stehen sie hier noch rum? Finden sie sie!“ Lizzy war sein Augenstern und wenn ihr was zustieße, er würde seines Lebens nicht mehr froh. Er rief Adam an, doch der ging nicht ans Telefon. Klar. Also schickte er eine Nachricht an seinen Pieper. Er lief nun im Garten hin und her und stellte fest, dass er nun ganz allein war. Er ging also lieber ins Haus und er malte sich sonst was aus, was ihr passieren könnte! Sie waren hier in New York und das war ein furchtbares Pflaster! „Sie ist so unvernünftig!“, warf er ihr nun vor. Er sah zur Bar und fluchte. Alkohol war tabu für ihn. Er konnte sich jedenfalls nicht beruhigen.

Lizzy und Luca waren unter der Brücke. „Keine Sorge, Sebastian ist nur in äußerst fähiger Fährtenleser. Und mein Dad spinnt hin und wieder ziemlich rum. Er hat ständig Angst, dass mir was passiert.“ Und das Folgende meinte sie nicht wirklich, aber sie wollte eben cool sein: „Das nervt voll! Wie ne Glucke.“ Sie sah zu Luca und zeigte ihm das Mitgenommene Geld. „Lass uns Spaß haben!“

Elsa machte sich sofort auf den Weg. Sie hatte eine Spyapp auf Lizzys Handy eingerichtet, als sie geschlafen hatte und konnte nun ebenfalls die SMS nach verfolgen. Sofort stieg sie in den SUV und machte sich auf den Weg zum Park. Das die Kinder sich hier treffen wollten, war eine Sache, nur würden sie sich sicher nicht hier aufhalten, wenn Lizzy damit rechnete, das entweder Sebastian oder Sie nach Lizzy suchen würden. Was wäre also am naheliegendsten? Der Vergnügungspark eventuell? Nein zu viele Leute. Da würde sie zwar gut untertauchen können, aber würde sie das Risiko eingehen ausgerechnet da hin zu gehen? Vielleicht das Kino?

"klar ... warum nicht. Man ihr habt nicht wenig Kohle wenn ich das so sehe. Wo willst du hin?"
Eigentlich egal, Hauptsache sie konnten sich mal ein bisschen verausgaben. Später könnten sie noch was im laden mitgehen lassen.

Lizzy wusste zwar nichts davon, dass Elsa und Sebastian ihre Handydaten anzapften, aber sie war ja auch nicht ganz blöd. Sie ahnte, dass sie das irgendwie checken konnten. Schließlich war ihr Dad paranoid. Wie auch immer. „Erst mal zurück in die Stadt. Irgendwo, wo viele Leute sind. Wir könnten in die Spielhalle.“ Sie war da noch nie, aber sie hatte gehört, dass es cool sein sollte. Also nichts wie hin!
Und so geschah es. Sie besorgte ihnen die Chips und so würden sie wohl nun ein bisschen Zeit hier verbringen. Sie wusste, dass Luca rauchte und sicher würde er bald eine durchziehen wollen und sie würde heute das erste Mal probieren! War doch nichts dabei.

Luca nickte. Spielhalle. Dann los. Lizzy und er schmuggelten sich durch zur Stadt. Die Spielhalle war voll und die Kids drängten sich nur so an den Geräten. Luca suchte sich erst mal einen Shooter raus. Er ballerte alles und jeden ab, der ihm in den Weg kam und holte sich hohe Scores. Nach einer Weile hatte er allerdings genug.
"Hey Elli. Ich geh eine rauchen. Willst du mit?"
Natürlich wollte sie mit. Sie wollte es ja versuchen. Man als er seine erste gequalmt hatte, war er noch klein gewesen. Es grenzte an ein Wunder, das er nicht von Zuhause weg geholt worden war. Vater Alki, Mutter ging anschaffen und hatte eine Schnauze am Kopf, das es einem schlecht werden konnte. Behaupten konnte sie sich und Luca konnte das ebenfalls. Wer die Verhältnisse kannte, wunderte sich nicht, das Luca eben war, wie er war. Das Elli ihm über den Weg gelaufen ist, war purer Zufall, aber es kam ihm auch gelegen. Alleine machte es schließlich keinen Spaß irgendwas an zu stellen. Er führte Elli raus in die Gasse, wo er sich gegen die Wand lehnte, einen Fuß ebenfalls daran abstützte und sich eine Kippe an machte. Er nahm einen tiefen Zug und ließ den Qualm wieder heraus. Dann sah er Elli an. Er hielt ihr die Kippe hin. Jetzt würde er was zu lachen kriegen.

Natürlich ging sie mit. Sie mochte den Spitznamen Elli nicht, aber sie nahm es hin. Sollte er sie nennen, wie er wollte, solange er ihr nicht auch ständig Vorschriften machte, war es ihr einfach egal. Sie standen nun also beide draußen und Lizzy beobachtete genau, wie Luca es tat. Er hielt ihr die Kippe hin und sie fragte nun: „Also… einfach ziehen, wie durch einen Strohhalm?“
„Ja... wie durch einen Strohhalm nur nicht in den Magen, sondern in die Lunge.“
„Ok.“
Sie machte es instinktiv richtig, dass sie den Rauch erst in den Mund nahm und dann inhalierte, allerdings drang nur ein ganz kleines bisschen in ihre Lungen und sie hustete sich schon da die Seele aus dem Leib! Sals sie sich beruhigt hatte, sah sie Luca mit feuchten Augen an. „Wie… erträgst du das?!“

Alec hingegen tigerte zuhause hin und her. Er knabberte am Daumen und schließlich ging sein Telefon. „Ja?!“ Es war Adam. „Alec? Was ist los? Ich hab Dienst, wie du weißt. Ist was passiert?“ „Lizzy ist weggelaufen!“, gab er verzweifelt zu verstehen. „Was?!“, entgegnete Adam. „Habt ihr euch gestritten?“ „Nein, ich hab sie zurechtgewiesen, weil sie Zigaretten in der Schule hatte und dann gelogen hat, woher diese kamen, ich konnte doch nicht ahnen. Ich… ich…“ ER war Schuld, dass sie nun weg war und fing doch tatsächlich schon wieder an zu heulen.
„Alec beruhige dich! Ihr passiert nichts, Sebastian sucht doch sicher schon nach ihr?“ „Sie [hasst mich!“, gab er heulend zurück und Adam konnte nicht fassen, dass das Alec am anderen Ende war. „Geht es dir gut?“ „Nein!“ „Hast du getrunken?“ „Nein…“ „Also schön. Ich sehe, ob ich den Dienst verschoben bekommen.“ „Nein… ich …“ Er schniefte. „Ich wollte dir nur… Bescheid geben.“ Adam verstand die Welt nicht mehr und sagte: „Ich komme Heim.“ „Ok.“ Alec legte auf und wischte sich die Tränen weg. Aber jetzt heulte er noch mehr, weil ihm durchaus klar war, warum er heulte und das wiederum passte nicht in sein Konzept beherrscht, mit Situationen umgehen zu können, was ihn wiederum so sehr ärgerte, dass er sich gar nicht mehr beruhigen konnte. Zumindest für den Moment.

Luca grinste.
"Übungssache. Wenn man das länger macht, merkt man es gar nicht mehr. Außerdem ... bei mir zuhause rauchen alle. Da lernt man das schnell."
Er nahm ihr die Kippe wieder ab.
"Entweder musst du es öfter versuchen, oder du lässt es bleiben."
Er wusste genau welche Gefahren das Rauchen mit sich brachte, aber es war ihm egal. Er war jung und könnte immer noch aufhören. Eben so verhielt es sich mit Prügeleien, mit Diebstahl und anderen Dingen, die nicht erlaubt waren.
"Wenn du willst, können wir auch mal Gras ausprobieren. Ist ganz lustig."

Elsa war in der Nähe der Stadt. Sie brauchte einen Parkplatz, um sich auch in der Stadt um sehen zu können. Wo gingen Kids hin, wenn sie spaß haben wollten?
Eine Spielhalle vielleicht. Videospiele zogen Kids an, wie Kuhfladen die Fliegen.

Elisabeth gab ihm die Kippe zurück und sagte dann: „Echt alle? Hast du auch Geschwister?“ Sie wusste kaum was über Luca, nur dass er nicht so zugeknöpft und brav war, wie alle anderen sonst. Sie setzte sich auf ein niedriges Mauerstück und seufzte: „Manchmal wünschte ich, ich wäre nicht die, die ich bin. Weißt du, was ich meine? Einfach mal wer anderes sein.“ Sie legte die Hände auf die Knie. So wie sie immer aussah, wenn sie zur Schule kam, mochte man ja meinen, dass sie aus besseren Verhältnissen kam. Auch das viele Geld, was sie dabei hatte, ließ darauf schließen, aber sicher hätte Luca nicht erwartet, dass ihr Vater Milliardär war. Sie sah zur Straße, weil sie sich ja in eine Gasse verzogen hatten. „Soll Dad ruhig mal sehen, wie es ist, wenn man nicht nach Hause kommt!“ Sie musterte Luca. „Gras? Wie in Cannabis?“ Kurz überlegte sie. „Klar, warum nicht. Erst muss ich mir das Husten abgewöhnen.“ Lizzy war wirklich für fast jede Schandtat bereit. Allerdings wusste sie auch, dass viele – vor allem synthetische Drogen – sehr schnell sehr tödlich enden konnten. Das würde sie dann lieber auslassen. Davon abgesehen, würde Luca wohl kaum einen Lieferanten für so harte Sachen haben. „Ich hab Durst, lass uns ne Limo kaufen.“

Alec hingegen war immer noch krank vor Sorge und Schuldgefühlen, die er jedoch langsam abstreifte. Er versuchte sich ja auch zu beruhigen, schaffte es aber eben nur mäßig. Irgendwann setzte er sich und streichelte beruhigend über seinen Bauch, weil er ständig das Gefühl hatte, dass er wieder Schmerzen bekommen würde. Sein Herz schlug schnell, immer wenn er nur an die Möglichkeit dachte, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte. Und schließlich kam Adam nach Hause. Er eilte ins Wohnzimmer und Alec stand auf, wobei er sich direkt in die Arme nehmen ließ. „Shhh. Alles wird gut.“ Natürlich sorgte sich Adam auch, aber Lizzy war schlau und taff. Sie würde auf sich aufpassen. „Was… soll ich denn nur mit… ihr machen?“, fragte er und unterbrach sich deshalb, weil er wieder einen Heulanflug verspürte, dieses Mal aber dagegen ankämpfte. Adam streichelte seine Haare und sagte nichts. Alec wollte keine Antwort.

"Ja ... halb so wild. Meine Geschwister sind älter und sind ausser Haus, aber wenn sie mal vorbei kommen, haben sie auch immer was zu rauchen dabei. Man gewöhnt sich schnell dran. Ich besorg etwas Gras und dann können wir das nächstes Mal ausprobieren. Bin sicher mein Bruder hat was da."
Er rauchte die Kippe noch zu ende, ehe er sie auf den Boden fallen ließ und sie aus trat.
"Klar. Komm ich weiß wo wir was kriegen."
Man das die Kleine nun was trinken wollte, kam ihm ja gelegen. Sie konnten im Laden nebenan locker was mit gehen lassen, ohne das sie auf fielen. Genau das hatte er zumindest nun vor. Während Lizzy sich also was zu trinken kaufte, bediente er sich am Alkoholregal. Eine Flasche Wein war es, die er sich einsteckte. Ohne erwischt zu werden, verließen sie den Laden wieder.
"Komm zurück in die Gasse. Ich hab was für uns,"
flüsterte er.

Elsa lief durch die Straßen. Das Auto wäre viel zu auffällig. Da drüben war die Spielhalle. Jetzt hieß es erst mal unauffällig vorbei laufen und sehen, ob Lizzy da drin war. Elsa würde sie nicht vor allen Kids blamieren, sondern einen Moment abpassen, in dem sie Lizzy beim Rausgehen oder aufs Klo gehen erwischte. Dann wäre es nicht ganz so peinlich.

Sofern Elsa überhaupt an der richtigen Spielhalle war, würde sie sich dumm und dämlich warten können, da die Spur kalt war. Lizzy hatte nicht vor dorthin zurückzugehen. Sie ging mit Luca in die Gasse, der ne Flasche Wein stibitzt hatte. Sie bekam große Augen. „Geil!“, sagte sie. Sie wusste natürlich auch, dass Alkohol schädlich war, aber sie hatte schon immer probieren wollen, wenn ihr Vater das Glas stilvoll beim Essen geschwenkt hatte. Der Wein war weiß und Süß und dummerweise würde es ihr also auch noch schmecken. Der Verschluss war zum Schrauben und so hatten die Kids auch kein Problem die Flasche zu öffnen.
Sie nahm den ersten Schluck und verzog kurz das Gesicht, dann sagte: „Schmeckt scheiße und lecker zugleich würde ich sagen.“ Dann lachte sie. Sie versteckten sich zwischen den Mülltonnen und Lizzy sagte: „Es tut so gut, mal was Verbotenes zu tun!“ Nicht nur, dass sie noch keine 21 waren, es war ja generell verboten in der Öffentlichkeit zu trinken. Sie grinste Luca an. „Ich war so nervös, als ich dem Hausmeister die verdammten Kippen geklaut hatte, aber du beklaust sogar nen Shop.“, schwärmte sie. „Du bist so cool!“, sie meinte das ernst. Sie würde bald dahinterkommen, wie uncool das eigentlich war.

Es gab ja auch mehr als nur eine Spielhalle hier und diese hier, war die, die dem Park am nächsten war. Beim vorbei gehen sah sie Lizzy jedenfalls nicht. Ok. Vielleicht in einer der Anderen. Es würde dauern, wenn sie sie nun alle absuchen würde. Eigentlich ein Hoffnungsloses unterfangen, aber Elsa wollte nicht aufgeben.

Luca trank selber was von dem Wein.
"Ja, der is ganz gut. Hatte schon schlechtere."
Wenn man so aufgewachsen war wie er, lernte man schnell, das man sich Dinge besorgen musste, wenn man nicht dauernd altes Brot essen wollte. Abgesehen davon wollte Luca sicher auch mal höher hinaus, als nur ein kleiner Taschendieb zu sein. Er beugte sich zu Lizzy vor.
"Weißt du ... du bist ganz ok für o ne kleine reiche verwöhnte Göre."
Er sah ihr tief in die Augen und streichelte ihr mit dem Daumen über die Wange.
"Ich werd dir bei bringen, wie man Sachen bekommt, die man sich sonst nicht leisten kann, wenn du willst."
Oh und wie er das würde. Er würde erst mal das Gras besorgen, dann würde er mit ihr einen Laden bestehelen. Sie hatte keine Übung, also musste er nur drauf achten, das sie nicht erwischt wurde und wenn doch .. tja. Pech.

Auch Sebastian hatte die Spur verloren. Das Schwimmbad war groß gewesen und es hatte einen Security-Bereich, da der Eingang gefilmt wurde. Sebastian hatte den Wachmann kurzerhand mit Chloroform betäubt und die Bänder angeschaut. Tatsächlich waren Lizzy und Luca kurz zu sehen, aber sie waren nicht ins Bad gegangen. Natürlich nicht. Lizzy war eben schlau. Er ließ den Kerl an der Wand gelehnt sitzen und legte ihm 50 $ in den Schoß. „Für die Unannehmlichkeiten.“ Er ging. „Dann habe ich wohl keine andere Wahl…“

Lizzy sah ihm tief in die Augen. Sie musste sich eingestehen, dass der Junge richtig süß aussah. Sie mochte seine Augen und auch seine Haare. Er sah überhaupt sehr gut aus und nun, wo er sie so berührte, verspürte sie ein Kribbeln. „Ich bin aber nicht verwöhnt.“, sagte sie nun und stand auf. Sie musterte Luca. „Und ich werde ganz sicher mit ein bisschen Übung, auch was klauen können, so wie du.“ Sie sah die Gasse hinunter. „Gib mir mal noch einen Schluck, bitte.“ Sachen, die man sich nicht leisten konnte… Lizzy musste nur einen Augenaufschlag machen und bekam, was sie wollte. Ihr Vater war da nicht sehr resistent dagegen, aber da er sie gerade als verwöhnt hingestellt hatte, würde sie das jetzt wohl kaum sagen können.
Sie leerten die Flasche und waren beide ziemlich betrunken, als sie ihre Unternehmung nun fortsetzen wollten.

Luca war wohl der schlechteste Einfluss, den man in diesem Alter haben konnte. Er trank, er stahl, er rauchte. Alles was Eltern sich nicht für ihre Kinder wünschten, machte er. Tatsächlich hatte er sogar einen Lehrer für Taschendiebstahl. Einen sehr gutem sogar, der ihn oft unterrichtete. Das war aber gerade sehr nebensächlich. Der Wein tat seine Wirkung und Luca fand gefallen an Lizzy. Sie war hübsch, ließ sich beeinflussen und würde ihm sicher jeden Wunsch erfüllen, ohne das er sie dazu drängen müsste. Beide waren ziemlich betrunken. Zeit von hier zu verschwinden. Luca kannte genug leer stehende Gebäude, die sie aufsuchen konnten. Er schlief öfter mal woanders. Seine Eltern störte es nicht. Die interessierten sich ja eh nicht für ihm. Luca hatte früh auf eigenen Beinen stehen müssen. Er brachte Lizzy zu einem Viertel in dem mehrere Gebäude leer standen, aber auch entsprechendes Publikum angezogen wurde. Luca führte sie in eines der Gebäude, wo er mit ihr weiter nach oben in eine der versteckten Nischen ging. Hier hatte er eine saubere Matratze liegen, mit Decken. Er legte Lizzy dort hin, sich selbst daneben und deckte sie beide zu. Hier hatten sie Ruhe.

Lizzy fühlte sich furchtbar. Ihr war total schlecht und sie war offensichtlich betrunken. Sie machte sich aber auch keine Gedanken mehr um ihren Dad und was er sagen könnte, aber auf einmal wünschte sie sich in ihr Bett. Es war nicht kalt, aber hier roch es modrig und sie hatte Angst. „Luca?“ Er sah sie noch an. „Ach, nichts.“ Sie wollte beschützt werden, auch wenn sie sonst so taff war.
Die Kinder hatten den ganzen Abend vertrödelt und es wurde nun um 10 langsam dunkel. Hier im Big Apple war es fast nie dunkel, aber in diesem Viertel hier… Langsam kamen auch andere Penner und Obdachlose hier her. Aber auch Junkies und andere durchs System gefallene. Lizzy bekam noch mehr Angst und nun klammerte sie sich an Luca fest.

Alec ging derweil zuhause fast die Wände hoch. „Ich such sie selbst!“. Sagte er nun: „Alec, du kannst nicht mal ein Auto fahren!“ Er sollte wirklich mal den Führerschein machen. „Adam! Was wenn ihr was zustößt?!“ Adam wusste ja, wie er sich fühlte. „Ich… Ich komm mit.“ Er hatte außerdem nun auch Kayla am Telefon und erklärte ihr die Situation.

Unterdessen war Sebastian im Verkehrsamt eingebrochen und sichtete die Straßenverkehr-Kameras, um die beiden Herumtreiber aufzuspüren. Er würde zu dem Schluss gelangen, dass Lizzy und der Bursche in jenem Viertel waren. Doch das war groß und er würde eine Weile suchen müssen. Aber im Moment musste er erst das Material sichten..

Luca mochte ein Arsch sein, aber Lizzy zu beschützen, war etwas, das er sicher tat. Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich heran.
"Sei leise ... und versuch zu schlafen. Die tun dir nichts. Die sehen uns nicht mal."
Er ließ sie an sich fest klammern. Das Mädchen war süß, aber er merkte deutlich, das sie dieses Leben hier niemals aushalten könnte. Eben doch aus zu gutem Hause. Er zog die Decke etwas höher. Die Anderen mussten Lizzy nicht sehen. Sie gehörte ihm und keinem sonst. Sacht küsste er sie auf die Stirn. Vielleicht würde es sie ja beruhigen.

Elsa war ratlos, aber sie hatte ja auch Beziehungen. Da sich noch niemand gemeldet hatte, war Lizzy sicher auch noch nicht Heim gekehrt. Wie Sebastian an seine Informationen kam, wusste sie nicht, aber sie selbst würde erst mal mit den Besitzern der Spielhalle sprechen. Beim dritten hatte sie das Glück, das er ihr sagen konnte, das die Zwei hinten raus waren. Von da an waren sie nicht mehr zu sehen, aber die Kamera gab Aufschluss. Der Spielhallenbesitzer ließ sie das Band sichten. Elsa konnte Lizzy mit einem Jungen sehen. Die zwei waren in der Seitengasse und rauchten. Das war schon eine recht späte Aufnahme. Die Kamera nahm aber auch genau die Seitengasse auf, bis zum Hintereingang. Praktisch. Die Kinder gingen weg in eine andere Richtung. Sicher wollten sie sich noch was zu Essen besorgen. Vielleicht der Supermarkt in der Nähe? Dort würde sie als nächstes nach fragen.

Kayla glaubte ja nicht richtig zu hören.

"Sie hat was? Ich bleibe bei dir, dann kann Jack mit euch nach ihr suchen und wenigstens einer ist Zuhause, falls sie Heim kommt."
Sie legte auf. Das Lizzy gleich weg läuft hatte sie nicht erwartet, aber sie hatte damit gerechnet, das sie nun aufbegehren würde.
"Wir müssen sofort rüber zu Alec. Lizzy ist weg gelaufen. Ich hoffe ihr passiert nichts."
Sie wusste, das Aufregung ihr nicht gut tat, also versuchte sie ruhig zu bleiben, nur leider war das gar nicht so einfach. Angst stand ihr in den Augen und das Herz hämmerte wild. Sie hatte Lizzy Teilweise mit aufgezogen und liebte das Mädchen sehr. Sie würde Alec das Fell über die Ohren ziehen, wenn ihr etwas passiert ist.