Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Die Reise ins Ungewisse... - Seite 33 Empty Re: Die Reise ins Ungewisse...

    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 11:25 pm

    Varus legte die Hand auf die Barriere und drückte leicht dagegen, sie gab nicht nach und er sagte: „Schutz vor lebendem, hm?“ Der Mann sah von seinem Ritual auf. Er hatte sie wohl zuvor schon bemerkt und fühlte sich ziemlich sicher. Oder? Zyra konnte die Barriere auflösen, was er ihr zu verstehen gab, indem er die Hand sinken ließ und kurz nickte. Doch sie würde dafür Zeit benötigen. Ganz besonders, wenn sie das heimlich machen wollte. Und das wäre auf jeden Fall ratsam. Also tat Varus das, was er momentan am besten konnte: Reden.
    „Du hast Lillys Mutter getötet.“ Stellte er nur fest und der Mann erhob sich. Er musterte kurz Zyra und dann Varus. Zyra hatte mittels eines Illusionszaubers braune Haare und Augen. Der Mann sah ihn an und sagte dann lässig. „Sie war nur ein Mensch.“ Etwas, was Varus zwar gerell nicht leugnen konnte, aber diese Frau, war für ihn nicht NUR ein Mensch gewesen. Sie hatte seinen Pfad gekreuzt, ihn sehr kurz bewandert und ihre Spuren hinterlassen. Varus konnte das nicht ignorieren.
    „Ja, aber für mich war sie NICHT irgendein Mensch, also wirst du dich vor mir verantworten müssen, kleiner Mann.“ Der Kerl grinste: „Sie hatte das hier…“ Er hob die Schachtel hoch. „Und aus diesem Grund war es ihr Opfer wert.“ Varus betrachtete die Frau und sagte: „Und was hast du nun vor?“
    „Freut euch. Ihr könnt zeuge eines Wunders werden, ich werde meine Liebste wieder erwecken.“ Er sagte das ja sehr überzeugt, aber Varus fing an zu grinsen und schließlich lachte er aus Leibeskräften. Er hielt sich die Hand auf die Stirn und lachte den Mann hemmungslos aus, was ihn wohl nun doch etwas verunsicherte. „Was ist? Warum lachst du, du unwürdiges Wesen? Du kannst die Göttlichkeit, dieser Handlung nicht verstehen!“ Varus beruhigte sich wieder und sagte dann: „Was hast du da? Eine Engelsfeder?“ Der Mann schien sich zu erschrecken. „Und wer hat dir gesagt, dass die Feder das kann? Ein Wanderer?“ Der Mann biss die Zähne zusammen. „Du hast dich aufs Kreuz legen lassen! KEIN sterbliches Wesen besitzt die Macht dazu, Leben aus dem Nichts zu schaffen! Es bedarf IMMER eines Opfers und glaube mir wenn ich dir sage, dass die armselige Feder eines Engels, kein solches Opfer sein kann.“
    Varus und Zyra spürten, wie etwas an ihnen vorbei schoss und spürten das Ziepen in ihren Haaren. Der Kerl hatte ihnen Haare herausgerissen. Varus beunruhigte das nicht, denn Nanamis Puppe hatte keine Ähnlichkeit mit Zyra. Ein Voodoo-Zauber würde demnach nicht funktionieren und sie könnte sich weiter konzentrieren.
    „Du Lügst! Aber ich werde es dir schon zeigen! Erkennst du das hier?“ Er hielt die Puppe in der Hand, Varus konnte nur erahnen, was er meinte, da er kaum etwas sehen konnte. „Sieht dir ähnlich hm?“ Varus hatte es befürchtet. Aber er konnte mit Schmerzen umgehen und ein simpler Voodoo-Zauber würde ihn nicht töten können. Er schüttelte nur leicht den Kopf. „Du armseliger Mensch, hast keine Ahnung, was du dir eingehandelt hast.“ Seine Reißzähne wuchsen langsam aber sichtbar und der Kerl bekam Angst. Süßer duft. „Dein Fleisch wird gerade süß geflutet, kleine Beute. Sie wird mir äußerst gut schmecken.“
    “Was… Was bist du für ein Dämon?!“, schrie der Mann und stach eine Stricknadal, durch den bauch der Puppe. Doch Varus zuckte nur kurz zusammen. Er grinste immer noch und sagte: „Nur Menschen sind so vermessen, sich mit einem Monster anzulegen!“ Der Mann schrie auf und spickte weitere Nadeln in Arme Beine, Kopf und Rumpf. Das einzige was er damit erreichte, war dass Varus nur noch mehr Vorfreude auf den bevorstehenden Tod dieses Mannes hatte!
    Auch wenn es ausgesprochen schmerzhaft war, schien Varus vor Erregung beinahe zu beben. Er stöhnte zwar hin und wieder leise, aber blieb bei klarem Verstand. Der Mann versuchte selbiges mit Zyras Puppe, doch es schien bei ihr absolut keinen Effekt zu haben. „WAS SEID IHR?!“
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 11:45 pm

    Während Zyra versuchte, den Bann zu brechen, beschäftigte Varus den Kerl. Dieser nahm nun Puppen zur Hand, die Nanami und Varus zum verwechseln ähnlich waren. Woher wusste der Kerl, das es Varus und Nanami wirklich gab? Sie standen ja nun mal vor ihm und dieser Kerl versuchte wirklich sich mit totalem Unsinn sich heraus zu reden. Ein leben für ein Anderes? So etwas funktionierte bestenfalls wenn man einen Dämon oder ein himmlisches Wesen bei sich hatte. Zyra musste sich jedoch nun auf den Bann konzentrieren, der nun mal auf der Höhle lag. Varus lachen bestärkte sie, es zu schaffen und schließlich ... nach einer Weile, als der Kerl eben schrie, was sie waren, verschwand die Barriere. Varus Erregung lag deutlich in der Luft. Zyra wusste genau, er würde diesen Mann Stück für Stück quälen und fressen. Sie hatte kein Mittleid mit ihm, denn er hatte einem Kind, das nur noch einen Menschen auf der Welt hatte, diesen Menschen genommen. Zyra merkte, das sie sich mit Lilly indirekt identifizierte. Schließlich war Varus lange Zeit auch der Einzige gewesen, der sich um sie kümmerte, sie beschützte und umsorgte. Sie wäre gestorben, denn niemand hatte ein so großes Herz gehabt, sie auf zu nehmen, ausser ihm. Nanami war offensichtlich anders. Zyra war überrascht gewesen, das sie keine Angst vor Zyras roten Augen bekommen hatte. Sie hatte sie normal behandelt, nicht wie eine Aussätzige und auch Thalesin war anders, als die, die ihr so schreckliche Dinge angetan hatten. Nun schüttelte sie diese Gedanken ab und sah Varus zu, der sich endlich laben durfte.
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    Beitrag  Varus Fr Feb 09, 2018 12:03 am

    Der Kreis zersplitterte. Varus schnellte nach vorn und packte den Mann an der Kehle, die Puppe fiel nach unten und durch den Aufprall, drückte es ein paar Nadeln durch die Puppe durch. Doch Varus ließ ihn nicht los. Er drückte den kerl gegen die Höhlenwand und streckte die Hand nach der Leiche aus. Sie zitterte leicht, ob der Schmerzen, in seinem Körper, aber trotzdem fing die Frau Feuer.
    „NEEEEIIIIN!!!“, schrie der Mann.
    „Zyra. Das Kästchen!“ Sie sollte es an sich nehmen. Denn wendete er den Blick zu dem Mann. „Bitte… bitte töte mich nicht!“
    „Ha… ha… kleiner Mensch…“ Für einen Bruchteil der Sekunde sah der Mann Varus wahre Gestalt und erschrak sich fürchterlich. Er schrie panisch auf und strampelte, doch Varus hielt ihn fest. „Es gibt einen Extra Kreis in der Hölle, für Leute wie dich…“, flüsterte er ihm nun ins Ohr. Dann leckte er über die Wange des Mannes. Er schnurrte die Worte regelrecht. „Du hast jemandem etwas angetan, der mir viel bedeutet, warum sollte ich dich nicht bei lebendigem Leibe fressen, hm?“
    Der Mann schrie erneut auf und krächzte: „Ich… ich habe Kontakte und… ich hab Geld… Ich kann euch… dienen!“ Varus Augen weiteten sich ganz kurz. Schwerer Fehler seitens des Opfers. „Ich habe keine Verwendung für dich…“, stellte er nun fast gelangweilt fest. Er ließ ihn fallen. Oh? Varus Gebiss normalisierte sich. Zyra hatte so was auch noch nie erlebt. Dass er einfach von einem auserkorenen Opfer absah… Er schlenderte förmlich zum Höhleneingang und sagte: „Du bist so armselig und wertlos, dass ich mir nicht mal vorstellen kann, wie widerlich dein Fleisch schmecken mag.“
    Der Kerl hielt Varus Desinteresse fälschlicher Weise für Mitleid und rutschte auf die Knie. Er bedankte sich mit Tränen in den Augen und bat tausendfach um verzeihung, bis Varus es nicht mehr ertrug. „Schweig!“, rief er laut und der Kerl tat es. Ungewöhnlich für ihn, den Mann nun am Leben zu lassen. Aber vielleciht hatte er einfach noch keinen Plan ersonnen, wie er ihn umbringen oder foltern wollte. Er fragte sich was Nanami wohl tun würde. Moment, was? Er drehte sich schockiert zu dem Mann um. Er fragte sich, was Nanami tun würde? War es etwa schon so weit gekommen? Er zog ein unzufriedenes Gesicht und schließlich sagte er ziemlich missgelaunt. „Fessel ihn, Zyra. Und bei allen Höllen, verpass ihm bitte einen Knebel!“
    Er ging zu den beiden Puppen und zog zuerst die Nadeln aus der „Nanami-Puppe“. Dann widmete er sich seiner eigenen. Nadel für Nadel zog er sie mit zitternden Fingern heraus. Er stöhnte und keuchte hin und wieder, weil er nun, wo er abgekühlt war, deutlich mehr Schmerzen empfand, aber letztlich war es getan. Er zog sowohl seins als auch das Haar von Zyra aus den Puppen hervor und verbrannte sie. Wäre ja noch schöner. Auch dafür musste er sich noch einen Schönen Racheplan überlegen. Wäre ja noch schöner, wenn hier irgendein dahergelaufener Wicht ihm so etwas ungestraft antun konnte!
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    Beitrag  Zyra Fr Feb 09, 2018 12:11 am

    Zyra ergriff auf Kommando das Kästchen. Sie öffnete es nicht, sondern ließ es, auf Grund dessen, was Varus ihr gesagt hatte, zu. Sie sah zu, wie varus mit dem Mann umging. Erstaunlicher Weise, jagte Varus ihm nur Angst ein, ließ ihn aber dann los. Da war es wider ...Große Augen, Mund zum Punkt und etliche Fragezeichen über dem Kopf.
    "Ähm ... Wolltest du .... ihn nicht ... bestrafen? Gehts dir wirklich gut? Langsam mache ich mir Sorgen um dich."
    Das war wirklich ungewohnt. Wie konnte er denn nur so schnell ablassen? Er kannte doch sonst kein Erbarmen. Nun Beide schienen diese Wandlung zu durchleben. Dieser Wurm winselte nun wirklich schrecklich herum.
    "Wie kannst du Dreck auf dem Boden von ihm Gnade erwarten? Er wird dir schon noch deine Strafe zukommen lassen!"
    Nanami legte ihm durch einen Zauber die Fesseln , wie auch den Knebel an und brachte ihn dann auf die Beine. Die Schachtel hielt sie fest in ihrem Arm. Die würde ihr niemand so einfach abluchsen.
    "Erledigt. Wir können zurück kehren."
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    Beitrag  Varus Fr Feb 09, 2018 12:39 am

    Varus sah auf, als Zyra erklärte, dass alles erledigt war. Er nahm die beiden Puppen je am Arm in die linke Hand und streckte Zyra denn die Rechte so hin, als würde er darauf warten, dass sie etwas hinein legen würde. Sie übergab ihm also die Schachtel, während er zu dem Mann sah. „Ist das eine Engelsfeder?“ Der nickte. Varus wollte zurück laufen. Er wollte sich erst einmal richtig Gedanken über das Strafmaß machen oder einfach noch ein wenig träumen, ehe Nanami mit einem vergleichsweise milden Urrteil all seine Hoffnungen auf grausame Rache zunichte machen würde.
    Dann erinnerte er sich an Zyras Worte, die eben beim Voodoo-Puppenspiel irgendwie untergegangen waren und antwortete ihr: „Ich hab nicht vor, ihn zu begnadigen. Ich weiß nur noch nicht, was ich mit ihm machen möchte. Für so eine Tat muss ich mir etwas ganz besonderes überlegen. Ihn einfach in Stücke zu reißen, wäre doch wirklich zu schnell vorbei.“ Er sah nun fast desinteressiert auf den Schemen dieses Kerls, den mehr war er für Varus’ Sicht nicht und schlug vor: „Ich könnte jeden Tag ein Scheibchen abschneiden und es den Schweinen vorwerfen.“ Dann legte er den Finger an die Lippen und führte weiter aus. „Jeden Tag ein Stückchen Arm oder Bein bis nur noch der Torso übrig ist. Aber was dann?“ Der Mann stöhnte auf, wurde jedoch keines Blickes gewürdigt. „Fleischfressende Bakterien. Dauert auch sehr lange. Das Problem wird eher sein, dass ich nicht so viel Zeit habe. Nanami wird nicht erlauben einen Folterkeller unter ihrem Tempel zu bauen.“ Er stieß die Luft aus und klagte: „Du hast ja Recht, ich bin ein Schatten meiner einstigen Grausamkeit! Diese Frau macht mich fertig!“
    Den ganzen Weg zurück ersann Varus eine erdenkliche Foltermethode nach der anderen und Zyra wusste jetzt schon, dass keiner dieser Vorschläge seine Anwendung finden würde, sobald sie den Knilch bei Nanami vorgeführt hätten. Sie waren gerade zum Dorf hineingelaufen, als Varus sagte: „Wir sollten Lilly entscheiden lassen. Kinder können wirklich grausam sein.“ Gaaanz bestimmt. Vor allem Lilly… Nicht! Varus ließ den Kopf hängen. „Dabei wollte ich mich furchtbar rächen!“ War ja schon fast anstrengend, wie er sich den ganzen Weg hier her darüber beklagt hatte, dass er dies und jenes nicht machen konnte, weil Nanami es verbieten würde. Er war wirklich GANZ anders, aber irgendwie… Es war nicht schlimmer. Nur anders. Er schien nicht mehr von so unendlich viel Hass verzehrt zu werden. Sie kamen am Wirtshaus an. Lilly war noch immer nicht erwacht und Varus betrachtete den Gefangenen. Er bedachte ihn mir einem wirklich bösen Blick und erklärte: „Wenn Zyra dir gleich den Knebel aus dem Mund nimmt und du auch nur ein falsches oder böses Wort hervor bringst, werde ich dir die Zunge herausschneiden. Solltest du Nanami in irgendeiner Form beleidigen oder abfällig reden, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein!“ Der Mann glaubte ihm. Er nickte. „Schön.“ Damit gingen sie nun hinauf zu den anderen.
    Varus machte vorsichtig die Tür auf, um zu sehen, ob Lilly nicht vielleicht sogar schon wach war und trat dann ein. Sie war noch nicht erwacht und diesen Zustand würde Zyra auch ohne Probleme aufrechterhalten können, bis sie alle beratschlagt hatten, was mit dem Kerl geschehen sollte. Zyra schubste den Mann demnach vor die Füße der Anwesenden und Varus verkündete: „Bereit für die Schlachtbank!“ Er nickte Zyra zu, sodass sie den Knebel zumindest entfernen konnte.
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    Beitrag  Zyra Fr Feb 09, 2018 8:31 pm

    Zyra wusste, wäre Varus nicht so ein Weichei geworden durch die Verbindung mit Nanami, der Kerl hätte sich gewünscht, er wäre niemals geboren worden. Früher hätte varus nicht lange gefackelt und ihn derart gequält, das der Kerl drum gebettelt hätte getötet zu werden. Die Zeiten hatten sich nun mal geändert und auch sie erfuhr eine Veränderung, dank Thalesin.
    "Sie wird ihn höchstens noch verhätscheln.. vermutlich kommt ein Du du du und dann wird sie ihm einmal auf die Finger patschen, wie bei einem unartigen Kind."
    Es klang nicht nur reichlich unzufrieden, sondern sie war es auch, aber wer war sie schon, das sie ihm etwas vor schrieb. Am Gasthof angekommen, befreite sie den Knilch, nach einer Warnung von Varus, von den Fesseln. Sie brachten ihn zu Nanami, wo Zyra ihn einfach vor Nanami stieß. Das würde jetzt vermutlich eine kleine Gardienenpredigt geben und das war es dann.

    Nanami sah auf, als die Tür sich öffnete. Der Mann wurde direkt vor sie gestoßen. Schlachtbank. Ja, sie wäre die Richterin, aber sie würde nicht die Henkerin sein. Nanami sah den Mann ernst an. In ihren Augen schimmerte etwas trauriges. Sie hielt Lilly nach wie vor in ihren Armen.
    "Sieh dir das Kind hier an. Du hast ihr ihre Mutter genommen."
    Nanami machte eine kleine Pause. Der Mann schien ohnehin schon verängstigt, aber das empfand sie nicht mal als schlimm.
    "Was hat dich dazu veranlasst, eine blinde Frau umzubringen, die nur für ihr Kind gesorgt hat?"
    Der Kerl stammelte und stotterte vor sich hin. Vielleicht war er nicht mal mehr bei Sinnen. Nachdem Nanami seine Geschichte gehört hatte, kam sie zu dem Schluß, das er aus Verzweiflung gehandelt hatte.
    "Uns Menschen ist es nicht gegeben, über die Länge des Lebens zu entscheiden. Wenn unsere Zeit gekommen ist, fällt es uns sicher schwer, die verstorbenen gehen zu lassen, doch dafür ein anderes Leben zu nehmen, welches ohnehin schon gestraft war, ist vollkommen unverzeihlich. Ein Mensch hat nicht die Macht mit Engelsfedern mehr an zu stellen, als sie vielleicht in der Hand zu halten. Du hast dich gleich mehrfach Schuldig gemacht. Anstatt deine tote Liebste im Andenken zu halten, hast du ihre Ruhe gestört, einem Kind die Mutter genommen und einer blinden Frau das Leben wegen eines Objektes, mit dem du nicht einmal etwas anfangen hättest können, genommen. Die Hölle wartet auf dich."
    Sie wusste wohl, der Kerl wäre nicht mehr am Leben, wenn sie varus freie Hand ließe.
    "Dich zu töten, wäre zu einfach. Das Wissen, was dich in der Hölle erwartet jedoch, wird dich Zeit deines Lebens vielleicht dazu bringen, Reue zu zeigen und auch Buße zu tun. Vielleicht wird dir dann, nach deinem Tod von einem anderen Wesen Gnade erteilt. Ich selbst habe nicht das recht über dein Leben zu befinden, doch deine Strafe, für das, was du diesem unschuldigen Kind angetan hast, wird das Wissen auf einen Ort sein, den niemand sich je vorstellen kann."
    Nanami sah zu Varus.
    "Ich weiß nicht wie weit es in deiner Macht steht, aber vielleicht kannst du heraus finden, wer ihm diesen Unsinn erzählt hat und ihm einen kleinen Blick auf das geben, was ihn erwartet, wenn er in die Hölle kommt."
    Ihr Blick war enttäuscht und ernst. Sie wusste, diese Strafe, da sie selbst einen Blick darauf erhascht hatte, war wohl schlimmer für einen Menschen, als alles andere und vielleicht würde dieser Mann sein leben von Grund auf ändern, um fortan nie wieder so etwas schreckliches zu tun. Es würde Lilly ihre Mutter nicht zurück bringen, wie sie wusste, aber vielleicht wäre diese Strafe angemessener als alle Qualen, die sich Varus auch nur ausdenken könnte.

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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 12:16 am

    Varus hörte zu und beobachtete das ganze. Sie erklärte dem Mann, was er falsch gemacht hatte und verwies auf Lilly. Ja Lilly… die arme Kleine. Varus ballte die Fäuste. Was sollte das? Er blieb erst mal stumm und beobachtete das stück Dreck auf dem Boden. Er hatte einen Fehler gemacht, er hätte ihn einfach umbringen sollen. Er hätte ihn einfach nicht hier her bringen sollen. Aber sein Gefühl hatte ihm das regelrecht vorgeschrieben. Böse sah er auf den Kerl.
    Er wollte ihm am liebsten die Haut abziehen. Seine Fingerknöchel knackten, als er seine Fäuste ballte. Er WOLLTE ihn bestrafen. Er konnte es nicht mit ansehen, was Nanami dort abzog. Er war nicht damit einverstanden, dass sie ihn nun auch noch verschonen wollte. Ja die Strafe würde vielleicht hart sein, aber er würde es diesem Mistkäfer nicht gestatten unter der Sonne dieser Welt zu wandeln. Dafür hatte er viel zu viel angerichtet. Varus sah Nanami finster an. Auf ihre letzte Aussage antwortete er: „Nein.“ Nein, es stand nicht in seiner macht, weil er auch gar nicht wollte. Er lief zu dem Kerl und packte ihn. Er sah zu Nanami herüber. „Ich werde diesem Wurm nicht erlauben, weiterhin auf dieser Welt zu wandeln. Ich werde nicht zulassen, dass seine Tat ungesühnt bleibt. Ganz gleich was du sagst.“ Er hob ihn vor sich in die Höhe. Thalesin sah es genauso, wenn sie ihn jetzt nicht töteten, würde er sicherlich wieder irgendeinen Müll anstellen.
    Varus hob den Mann vor sich in die Höhe und wollte ihm vermutlich einfach das Herz herausreißen.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 12:38 am

    Nanami verstand den Standpunkt Varus wirklich gut. Sie wusste genau, was er meinte, doch sie hatte nicht das Recht über Leben und Tot zu bestimmen. Sie handelte nach bestem Gewissen. Sie sah Varus an.
    "NICHT! Nicht hier und nicht jetzt Varus! Er hat seine Strafe erhalten. Er muss eine Strafe erhalten, die ihn für den Rest seines Lebens prägt, also bitte ich dich noch einmal ... ihm das zu zeigen, was ich sehen musste und wenn du es nicht kannst ... dann bitte ich dich dafür zu sorgen, das er sein restliches Leben lang bereuen muss, was er getan hat. Ihn jetzt zu töten, wäre sicher für den Moment eine Befriedigung für dich, aber es würde die arme Frau nicht zurück bringen. Lillly bleibt ohne Mutter. Rache ist niemals eine Lösung Varus. Bringt ihn bitte weg."
    Natürlich bedachte sie dabei nicht, das Varus das Wörtlich nehmen würde und das nicht auf die Art, die ihr vorschwebte, sondern eher auf seine Art. Der Rest des Lebens dieses Mannes, lag nun in Varus grausamen Händen. Nanamis Traurigkeit hatte sie völlig übermannt und ließ keinen wirklich klaren Gedanken zu, wo sie doch genau wusste, das Varus jede Gelegenheit nutzen würde, sich an dem Kerl zu rächen.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 1:22 am

    Varus wollte eben zustoßen, als Nanami ihm befahl, es NICHT zu tun. Er hielt inne und sah den Mann verdutzt an. Er stellte ihn ab und der starb von selbst tausend Tode wie es schien. Er sah zu Nanami und Varus ebenso. Er selbst konnte es nicht und so sagte er: „Töte ihn…!“ Und zwar sagte er das zu Zyra mit einer Stimme kälter als Eis.
    Sie hatte ihm heute schon genug Ärger bereitet. Aber er hatte es geschworen und er würde seinen Schwur halten.
    „Der Rest seines erbärmlichen Lebens, wäre nur eine Belohnung für seine Tat. Er wird jetzt gleich zur Hölle fahren!“ Er sah zu Lilly. Für sie! Er war sich sicher, dass die Kleine ihm da zustimmen würde. Und was sollte das mit Lillys Mutter? „Natürlich bringt sie das nicht zurück. Aber das ist ja auch nicht der Punkt. Ja, es geht um Rache und ich will dieses wertlose Stück Dreck umbringen. Und selbst, wenn mich das nur etwas milder stimmt, so wäre sein Ableben wenigstens dazu gut.

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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 1:42 am

    Scheinbar hatte sich die Welt gegen Nanami verschworen, denn Zyra zögerte nicht einen Moment. Sie war nicht gerade milde gestimmt, denn das Mädchen war nun eben so verlassen und allein, wie sie selbst es war und so musste Nanami nun mit ansehen, wie Zyra mit den Armen ausholte, als schwinge sie ihre Sense, die sich im Schwung materialisierte und dem Kerl direkt ins Rückgrad schlug. Der überraschte Blick dieses Mannes, war wirklich Grund zur Freude für alle, ausser für Nanami. Sie kniff die Augen zusammen, drückte Lilly an sich und drückte ihr Gesicht in die Decke des Kindes. Sie konnte hören, wie der Mann langsam starb, Sein Bewusstsein mochte schneller dahin sein, als sein Leben, doch war es schlimm genug zu wissen, wie er gestorben war. natürlich hatte er eine harte Strafe verdient und sicher war es nicht gut, ihn frei draußen herum laufen zu lassen. Einmal gemordet, würde er wohl immer wieder dazu in der Lage sein. Nanami sah nicht auf. Sie würde sich nicht ansehen, wie der Mann da auf dem Boden vor ihnen lag. Sie war immer noch davon überzeugt, der Mann hätte sich geändert, hätte bereut, wenn er diesen Vorgeschmack bekommen hätte, der durchaus furchtbarer als alles was sie sich erträumen konnte, war. Vielleicht war der Tod auch gnädiger als der Blick auf die Hölle. Vielleicht wäre der Mann wahnsinnig geworden, hätte vielleicht Menschen als Monstren erkannt und sie getötet, obwohl sie nichts getan hatten. Denn noch ... es war schrecklich.
    Zyra war wenigstens so freundlich, ein Portal zu öffnen, durch das sie die Leiche werfen konnten. Das Blut würde Varus sicher verschwinden lassen. Wo er diesen Mann so gehasst hatte, würde er nicht einmal sein Blut nehmen. Nanami wünschte sich, das wäre nicht geschehen und als sie auf sah, war da diese unendliche Traurigkeit in ihren Augen. Sie verstand Varus ja, aber musste das ausgerechnet hier sein? Hier wo Lilly jeden Moment aufwachen konnte und das alles mit hätte ansehen müssen?
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 4:15 am

    Ja musste es. Varus sah erbarmungslos auf Nanami herab. Auch wenn es ihn schmerzte sie so traurig zu sehen, so hatte er verdammt noch mal Recht! Er blickte angewidert auf den Mann herab, den Zyra nun einfach verschwinden ließ. Gut so. Er nickte ihr zu und warf das Blut einfach hinterher. Nein, an diesem Widerling würde er sich nicht laben. „Ganz gleich, was du denkst… es hätte ihn nicht verändert. Er hätte Angst bekommen. Doch JETZT erlebt er es hautnah. DAS ist die Strafe für Mord…“ Zyra und er… sie hatten auch sehr viel gemordet, Aber Zyra hatte die Hölle nie gesehen.
    Er betrachtete sie und das Kind und drehte sich dann um. Er ging zum Fenster und sah hinaus. Er hatte seine Rache durch Zyra bekommen und alles andere war unwichtig. Lilly hatte es nicht mit angesehen, wobei er fand, dass das vielleicht besser gewesen wäre. Dennoch herrschte drückendes Schweigen. Er würde trotzdem nicht von seiner Meinung abweichen. Jetzt in der Hölle zu sein, ist die schlimmere Strafe, als unter dem hellen Licht dieser Wellt zu wandeln. Varus holte die beiden Puppen hervor und setzte sie aufs Bett. Wenn Lilly aufwachen würde, wären sie immerhin bei ihr. Er konnte sich gut vorstellen, wie es der armen Kleinen nun gehen musste. Ohne Mutter… Ganz allein. Nanami und er würden sich um sie kümmern. Und dann würde sie im Tempel leben. Sie würde es dort gut haben, dessen war er sich sicher.
    „Nanami… Er hat seine gerechte Strafe bekommen.“, er kniete sich zu ihr und fügte dann sogar ziemlich sanft an: „Glaub mir… Ich weiß wovon ich rede.“
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 4:35 am

    Nanami konnte diesen Blick kaum ertragen. Sie sah Varus an.
    "Ich weiß,"
    hauchte sie, als er so vor ihr kniete. Er hatte recht und sie wusste es.
    "Aber ich kann ein solches Urteil nicht sprechen,"
    flüsterte sie nun. Es war nun einmal schrecklich zu sehen, wie ein leben ausgehaucht wurde. Zweifellos hatte sie den Wahnsinn in seinen Augen gesehen. Die Furcht konnte den Wahnsinn nicht überdecken.
    "Es ist nur ..."
    Sie sah auf Lilly herab,
    "sie hat nichts davon. Aber ... wir werden dafür sorgen, das sie es gut hat, das sie bei uns ein gutes Zuhause hat. Ihre Mutter wird stolz auf sie sein, wo auch immer sie sein mag."
    Nanami konnte den Blick gar nicht von Varus und Lilly nehmen.

    Zyra hatte nur auf den Befehl gewartet und war irgendwie erleichtert zu wissen, das ein Mistkerl weniger auf der Erde umher lief. Ihre Sense war wieder fort und sie sah Fragend, fast Hilfesuchend zu Thalesin auf. War er eben so der Meinung gewesen, das dieser Kerl hatte den Tod verdient? Und was war mit Cecil? Zyra hatte gehandelt, ganz wie Varus es gewollt hatte. Eigentlich hatte sich nichts verändern. Nur das Band zu ihm war weg.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 4:51 am

    Thalesin stand ein bisschen bedröppelt im Raum. Er fand auch, dass sie richtig gehandelt hatte. Er fand auch, dass der Mann den Tod verdient hatte. Auch Cecil hatte dazu scheinbar keine echte Meinung.
    Jedenfalls wachte Lilly nun auch auf. Sie sah direkt in Nanamis Gesicht und danach auch zu Varus. Sie schien einen Augenblick zu brauchen, ehe sich ihr liebliches Gesicht leicht verzog und sie anfing zu weinen. Sie drückte sich an Nanamis Brust und weinte bitterlich. Cecil ging schnell los um eine Milch mit Honig zu holen. Varus war auch wirklich schlecht im trösten und so sagte er: „Ich habe ihren Mörder bestraft.“
    Thalesin sah ihn vorwurfsvoll an. „Vater!“ Varus sah zu ihm. Immer noch klang das irgendwie befremdlich und tatsächlich berührte ihn das nun mehr, als er es zugegeben hätte. Er sah ihn kurz an und dann senkte er den Blick.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 5:32 am

    Alle schienen zu meinen, das der Mann wirklich den Tod verdient hatte und ja, Nanami gab ungern zu, das es so war, aber sie wusste, er würde seiner Strafe in der Hölle nun nicht mehr entkommen. Er hatte aus Verzweiflung gehandelt, doch ein Leben zu opfern, um ein Anderes zu beleben, war wirklich nicht in Ordnung. Woran immer seine Liebste gestorben war, ihre Zeit war gekommen und da half auch keine Engelsfeder in der Hand eines Menschen etwas. Lilly wachte auf und Nanami sah sie liebevoll, aber auch mitleidvoll an. Natürlich weinte die Kleine und Nanami ließ Lilly an ihrer Brust weinen. Sie drückte sie sanft an sich, so das sie spürte, das sie halt hatte. Vorsichtig wiegte sie die Kleine hin und her. Sie würden Lillys Mutter ein Andenken errichten, denn das hatte sie sich durchaus verdient und eine anständige Beerdigung. Nanami legte ihre Wange auf den Schopf der Kleinen.
    "Ich weiß ... es ist kein Trost, aber deine Mutter wurde gerächt und du ... du hast nun ein Zuhause bei uns, wenn du es denn gern möchtest Lilly. Du musst nicht sofort entscheiden, aber wir sind für dich da."

    Zyra sah, wie das Kind zu weinen begann. Das erinnerte an sie selbst, als sie Klein war ... und niemanden hatte, auf der Flucht war und sehen musste, wie sie überlebt. Mitleid hatte Zyra sonst mit niemandem, aber das Kind da, tat ihr wirklich leid. Langsam ging sie zu Nanami und der Kleinen. Sie kniete sich vor dem Kind und legte ihr behutsam die Hand auf den Kopf, um sie zu streicheln.
    "Hey Lilly ... so heißt du doch, hm? Weißt du ... ich hab was ähnliches wie du erlebt und ganz ehrlich ... du hast ein solches Glück, das du varus und Nanami hast. Und vielleicht ... vielleicht kannst du Cecil und mich als große Schwestern und Thalesin als deinen großen Bruder sehen. Wir werden dafür sorgen, das deine Mama in Frieden ruhen kann, denn sie muss sich nicht um dich sorgen. Wir sind eine Familie und eine Familie hält zusammen, das hat mir Varus bei gebracht. Nanami wird dir zeigen, wie man verzeiht und liebevoll ist und Thalesin wird sicher versuchen, dich immer auf dem richtigen Weg zu halten. Cecil wird sicher gern und viel mit dir spielen und dir zeigen können wie man backt und kocht. Darin ist sie ganz wundervoll und Varus, wird wie alle von uns, immer auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir."
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 6:16 am

    Was Zyra da sagte, war nicht nur für das Mädchen schön. Es wärmte Thalesins Brust und auch Cecil hörte die Worte, als sie die Milch nun zu der kleinen trug. Sie nickte aufmunternd und sagte: „Ja… wir passen alle aufeinander auf.“ Varus selbst erhob sich und ging durchs Zimmer. Er blieb am Fenster stehen, wo der Wind mit seinen Haaren spielte. Er sah hinaus. Noch immer taten ihm die Augen weh und er rieb sie nun leicht. Vielleicht sollte er den Verband wieder dran machen. Das hier war ihm irgendwie… Es war merkwürdig. Er sah zurück zu den anderen und da fiel ihm die Schachtel wieder in den Blick.
    Er würde ja wirklich gern hineinschauen. Er konnte nicht länger warten. Er nahm sie in die Hand und machte die Schachtel auf. Er blickte erwartungsvoll hinein. Man konnte das angenehme Leuchten, was aus der Schachtel kam in seinem Gesicht sehen. Er starrte einfach hinein und blinzelte einmal, bevor er die Schachtel, wieder zuklappte. Seine Augen sahen nun wieder normal aus und schienen geheilt. Er schluckte, ließ die Schachtel kurz sinken und hob sie wieder an, um noch einmal hineinzusehen. Wieder starrte er sie einfach an und klappte die Schachtel wieder zu. „Das…“ Er sah zu Zyra und dann zu Nanami. „… ist wirklich eine Engelsfeder.“ Varus rieb sich über den nicht vorhandenen Bart und stand noch immer dämlich in der Gegend herum. Er schien sich ein letztes Mal vergewissern zu wollen und sah in die Schachtel. Seine Augen musterten die Feder und er schien einen kurzen Moment gebannt, dann fing er an etwas schneller zu atmen und schließlich ließ er die Schachtel fallen. Sie schlug krachend auf dem Boden auf und die wunderschöne Feder segelte auf den Boden. Sie leuchtete von göttlichem Glanz und war in ein goldenes weiß getaucht. Wie unsagbar schön mussten die Flügel dazu ausgesehen haben, zu denen sie einst gehörte. Varus machte einen Schritt zurück und starrte die Feder einfach nur an. Es kam ihm vor, wie eine Unendlichkeit, als er das letzte Mal eine gesehen hatte.

    Auch die anderen waren nun wie gebannt. Thalesin wollte die Augen abwenden, aber… er konnte nicht. Er starrte darauf und auch Cecil und Lilly sahen die Feder an. Sie war unsagbar schön und man konnte sich vorstellen, dass man dieses stück Göttlichkeit bewahren wollte.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 6:30 am

    Nanami war vollkommen berüht von Zyras Worten. Das hatte sie wirklich nicht von ihr erwartet. Sie hatte so eifersüchtig auf Nanami reagiert und jetzt war sie so friedlich und zugetan zu Lilly. Das war irgendwie so schön, das es sie fast vergessen ließ, unter welchen Umständen sie alle hier saßen. Varus stand am Fenster. Nanami musste ihm einfach zusehen. Der Wind spielte mit seinem Haar, was unglaublich schön anmutete. Er sah in diese Schachtel. Sie leuchtete von innen heraus. Und auch nach dem dritten mal, leuchtete sie noch so schön. Nanami setzte Lilly vorsichtig aufs Bett, stand auf und ging zu Varus hinüber. Nanami betrachtete die Feder, hockte sich davor und hob sie ganz sanft auf. Sie sah varus an und sie wusste, es war SEINE Feder. Es war eine Feder die er vor langer zeit einmal abgegeben hatte, oder aber sie verloren hatte, sonst hätte er sich vermutlich nicht so erschrocken. Sacht legte sie die Feder zurück in die Schachtel.
    "Ich werde sie für dich aufbewahren, wenn du es möchtest,"
    hauchte sie. Vielleicht kamen die Anderen wenigstens nicht direkt darauf, das es seine war. Für Nanami war es jedenfalls sicher.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 6:43 am

    Ja es war SEINE Feder und als Nanami sie nun aufhob und zurück in die Schachtel steckte, folgten seine Augen ihr. Erst als die Schachtel geschlossen war, konnten auch die anderen wieder klare Gedanken fassen. Thalesin glaubte noch niemals etwas so schönes gesehen zu haben. Er spürte, dass er sogar fast geweint hatte. Verrückt war das. Er sah zu seinem Vater, der sich nun ganz langsam die Hand aufs Gesicht legte und da nun stand. Lilly hatte vor lauter Schreck auch aufgehört zu weinen und betrachtete Varus. Sie wollte sie für ihn aufbewahren? Thalesin kam auch schnell dahinter, was das zu bedeuten hatte, sagte jedoch nichts dazu. Er sah betreten zu Boden. Das musste wirklich schwer für ihn sein.
    Varus ließ die Hand sinken, während seine Augen hinter einem Haarvorhang lagen. Er wartete noch einen kleinen Moment und dann sah er auf. Er sah unverändert neutral aus, wie auch sonst. „Mach mit ihr was du willst. Es ist mir egal.“ Fakt war, das sie heilende Kräfte hatte. Sie hatte Varus’ Augen ja sofort geheilt. Sie würde vielleicht noch einmal von Nutzen sein können.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 6:57 am

    Es war nicht so, das Nanami von dieser wunderschönen Feder nicht angetan war. Im Gegenteil. Sie fand sie so wunderschön, das sie sie am liebsten nicht einfach in eine Schachtel gesteckt hätte, sondern sie gern als Anhänger an einer Kette getragen hätte, nur um sie sicher zu wissen. Varus hatte also früher die Gabe des Heilens gehabt. Zu schade, das ein so schrecklicher Fall in etwas verwandelt hatte, was sich nicht heilen lassen wollte. So ausdruckslos, wie er nun da stand ... er setzte so oft Masken auf, das man nicht mehr mit kam, welche wozu gehörte, doch Nanami glaubte zu erkennen, wann er es tat. Immerhin hatte er eben einen ziemlichen Schock erlitten. Fraglich war für Nanami nur, woher Lillys Mutter diese Feder hatte. Das Schicksal spielte manchmal wirklich komische Spiele und so würde es Nanami nicht mal wundern, wenn diese Feder ein Erbstück aus der Familie war, die Varus damals verraten hatte. Vielleicht hatte Lillys Mutter Buße getan und die Feder als Mahnmal aufbewahrt. Sicher hätte die Feder sie doch auch geheilt, wenn sie sie angesehen hätte, oder? Vielleicht war sie einfach auch nur zu bescheiden. Das hatte nur sie gewusst und nun ... Nun hatte Nanami die Feder und würde sie gut behüten. Sie würde sie in ihrem Schrein unterbringen, sie dort in einem geheimen Ort einfach versiegeln, auf das niemand sie je in Händen halten würde, ausser sie würde dringlichst gebraucht werden.
    Zyra konnte sich nun auch endlich wieder von der Feder abwenden. Sie nahm die Hände der kleinen Lilly in ihre und lächelte sie an. Schließlich würden sie ja nun miteinander auskommen müssen. Ein Blick zu Thalesin zeigte ihr, wie stolz er auf sie war. Welch ein gutes Gefühl.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 7:25 am

    Ja Nanami durchschaute ihn. Natürlich war es ihm nicht egal, aber was sollte er auch machen. Er hatte sooo lange in Selbstmitleid gebadet, dass er es satt hatte, sich weiter selbst zu bedauern. Er sah Zyra, wie sie mit Lilly umging, die ihr in die Augen sah. Rote Augen hatte sie noch nie gesehen und dazu diese weißen Haare. Sie war wirklich sehr hübsch, wie Lilly fand. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. „Du willst meine Schwester sein?“, fragte sie unschuldig. Sie streckte die Hand nach ihrem weißen Haar aus. Das Kind überlegte. Nanami hatte gesagt, dass sie sich kümmern wollte und Varus auch. Aber wenn dann Zyra ihre Schwester war, dann… „Dann ist er mein Papa?“
    Varus fiel ja wohl alles aus dem Gesicht. „Eh?“ Lilly sah ihn an und er hob die Hände: „N-nein? Ich bin nicht…“ Lilly sah ihn traurig an. Sie fragte leise: „Willst du nicht mein Papa sein.“
    „Was? Nein! Ich… bin nur… biologisch gesehen einfach nicht…“ Lilly zog eine Flunsch und die Lippe bebte. Varus rieb sich die Stirn. „Uh…“ Thalesin fand das Mädchen goldig und sie würde mit Samthandschuhen angefasst werden müssen. Er sagte: „Na ja, du wärst dann schon ihr Papa, nicht?“ Er grinste. „Papa.“ Lilly sah ihn hoffnungsvoll an.
    „Ich bin niemandes Papa klar?“ Thalesin nickte gespielt verständnisvoll und Cecil kniete sich zu Lilly. Sie lächelte erst Zyra an und dann Lilly. „Wir werden Schwestern sein. Lilly, wenn du willst, darfst du mich so nennen.“
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 7:34 am

    Nanami kicherte. Sie wusste natürlich, was Lilly meinte und es war einfach zu süß, wie varus versuchte sich da raus zu winden. Sie knuffte ihn mit dem Ellebogen in die Seite.
    "nun hab dich nicht so. Is doch nicht so, als wenn du nicht eh schon zwei Kinder hättest."
    Es amüsierte sie ungemein.
    Zyra sah Lilly direkt an.
    "Ja, das will ich."
    Sie wollte die Kleine nicht wieder allein sehen. Das hatte sehr weh getan. Sie verstand, das Varus sie damals nicht nur wegen ihrer Kräfte behalten hatte. Vielleicht war es am Anfang so, aber später ... sie war die Einzige gewesen, der er vertraut hatte und Vertrauen kann man nur jemandem, den man sehr mag. Abgesehen davon hatte er ja gesagt, das sie für ihn wie eine Tochter war. das er sich nun so sträubte, war irgendwie schon lächerlich. Zyra sah auf.
    "Stell dich nicht so an. Mich hast du auch adoptiert. Ich hab dich zwar nie Papa genannt, aber Lilly ist aus einem ganz anderen Umstand zu dir gekommen, wie ich. Sie braucht uns und wenn ich mir die Puppen so an sehe ... scheint sie dich ja ohnehin schon von vorn herein ins Herz geschlossen zu haben."
    Sie hatte ja die Puppen gesehen, die sie mit gebracht hatten. Das seine nicht komplett selbstgemacht war, sah Zyra also durchaus.
    "Weißt du ... er wird sicher wie ein Vater zu dir sein, nur hat er wirklich Probleme damit, wenn man ihn Papa nennt. Vielleicht gewöhnt er sich ja noch daran, wenn du es oft genug zu ihm sagst."
    Das war wohl eine kleine Rache für die ganzen Jahre, in denen sie so sehr gehofft hatte, er würde es ihr wenigstens einmal sagen. Nun grinste sie Varus frech an. Cecil hatte sich ebenfalls bereit erklärt eine Schwester für Lilly zu sein. Das war wirklich wunderbar. Die Kleine brachte noch einmal Veränderung, die scheinbar alle einfing.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 7:52 am

    Na also das war doch… Varus zog ein unzufriedenes Gesicht. Er verschränkte die Arme und Lilly sagte: „Und du bist dann meine Mama!“ Sie umarmte Nanami und Varus ggab nur ein „Tse“ von sich und schließlich setzte Thalesin noch einen drauf: „Na wenn Nanami die Mutter und Varus der Vater ist, dann seid ihr ja ein Ehepaar!“ Er grinste und Lilly strahlte Nanami an. SO hatte sie es sich zurechtgelegt und Varus sah aus, als sei er aus allen Wolken gefallen.
    „Ehe…paar? Du hast wohl zu heiß gebadet! Wenn überhaupt irgendein Verhältnis zwischen mir und… und dieser Frau herrscht, dann ja wohl ein Sklavenvertrag!“ Thalesin lachte erneut und hielt sich den Bauch. Lilly verstand es nicht, aber sie mochte die herzliche Atmosphäre. Sie würde ihre Mutter nie wieder sehen. Aber sie wusste, dass sie bei diesen Leuten hier gut aufgehoben war. Dennoch fiel ihr nun ihre Mutter wieder ein, Varus giftete jedoch: „So, wenn ich also das Familienoberhaupt sein soll, dann gehen alle Kinder jetzt ins Bett und schlafen gefälligst!“ Thalesin antwortete: „Jawohl, Papi!“ Varus sah ihn an, wie einen schlimmen Erzfeind und Lilly wurde wieder ganz still. Sie war traurig und das war ja wohl auch kein Wunder. Varus sah auf sie herab und schließlich stieß er die Luft aus. Er kam zu ihr rüber und legte ihr die Hand auf den Schopf, dann kniete er sich vor sie und sah ihr in die Augen. „Lilly… es… wird schwer, aber du bist stark. Wir passen auf dich auf.“ Sie nickte und warf sich ihm an die Brust. Er zuckte leicht zusammen, aber fing sie auf. Er sah zu Nanami und dann schloss er die Augen. Er war müde und wollte schlafen. Der ganze Tag, war anstrengend gewesen.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 8:10 am

    So so. Varus war also das Familienoberhaupt und Nanami die Mutter. Das war ja wirklich interessant. Nanami lächelte, als Lilly sie als Mama bezeichnete. Sie könnte ihr nie ihre echte Mutter ersetzen, aber sie könnte für sie da sein und ihr Bestes geben.
    Zyra grinste und stimmte Thalesin mit einem:
    "Ja Papi,"
    zu. Sie hatte es sich nicht verkneifen können und schließlich war es ja auch wirklich irgendwie witzig. Selbst Zyra hatte gemerkt, das Varus nicht mehr so schlecht auf Nanami zu sprechen war. Vielleicht tat sie ihm doch mehr, als einfach nur gut. Zyra spürte plötzlich den Wunsch nach Frieden für Varus und sich selbst. Wie lange hatten sie gehasst, wobei Varus diese zeit weit länger hatte, als Zyra, aber nun, da Lilly dazu gekommen war, wollte Zyra nichts sehnlicher, als dieses Kind in Frieden aufwachsen zu sehen.
    "Wenn du möchtest, kannst du bei mir schlafen. Cecil wird sicher auch nichts dagegen haben wenn du bei ihr schläfst. Wir sind alle für dich da Kleines."
    Sie legte sich auf ihr Lager und schloß die Augen. Sie lauschte dem, was da noch kam.
    Nanami ließ Lilly los, als sie sich zu Varus wandte. Sie wollte Lilly nicht das Gefühl geben in irgend einer Weise gefangen zu sein. Sie nahm Varus Blick auf. Er sah wirklich sehr müde aus. Sie hockte sich wieder vor Lilly, drehte sie sacht zu sich und nahm sie in die Arme.
    "Keine Angst Lilly. Wir werden auf dich achten. Du wirst in uns eine Familie haben und wir werden dich eben so sehr lieben, wie es deine Mama getan hat. Sie wird in deinem herzen immer bei dir sein. Ich kann deine Mama sicher nicht ersetzen, aber ich will versuchen dir eine gute Mutter zu sein. Und jetzt ... sieh mal. Deine Puppen. Zyra und Varus haben sie extra für dich mit gebracht. Wenn du irgendwas brauchst ... egal was ... wenn wir es möglich machen können, werden wir es besorgen. Du darfst dir aussuchen, wo du heute Nacht schläfst. Morgen wird noch einmal ein harter Tag werden, aber wir sind da Lilly und wie 'Papa' schon sagte ... du bist sehr stark. Gemeinsam schaffen wir das. Es ist spät geworden. Wir sollten nun alle etwas schlafen. Du darfst dir aussuchen, bei wem du heute Nacht schlafen möchtest."
    Nanami rechnete fest damit, Lilly würde sich zu Varus legen, denn ihm schien das Kind am meisten zu vertrauen.
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    Beitrag  Varus Sa Feb 10, 2018 11:10 am

    Ja. Lilly hing wirklich an ihm. Sie vergrub gerade ihr Gesicht an seinem Bauch und wollte ihn scheinbar nicht mehr los lassen. Doch Nanami half ihm aus. Sie löste Lilly noch einmal von ihm und nahm sie in die Arme. Sie erklärte ihr, wo sie schlafen durfte und Varus sah ihr dabei zu. Sie war ein wirklich freundlicher Mensch.
    Schließlich gingen aber am Ende alle ins Bett und ja. Lilly wollte bei ihm schlafen. Er hatte eigentlich absolut keinen Bock darauf. Lilly jedoch schien das nicht zu interessieren. Und selbst als er zum widerholten Mal sagte: „Geh zu Nanami ins Bett!“, schüttelte sie nur den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. Irgendwann war Varus die Diskussion einfach leid und da er eh viel zu müde war, ließ er sie schließlich gewähren. Das Kind lag eh schon in seinem Bett und varus schüttelte nur den Kopf.
    Schließlich legte er sich also hin. Lilly hatte viel durch gemacht und so war es für sie wohl am besten. Es dauarte auch wirklich nicht lange, ehe er einschlief. Lilly war jedoch nun ganz aufgedreht und schließlich dachte sie wieder an ihre arme Mutter. Sie fing wieder an zu weinen, tat dies aber nur ganz leise. Sie vergrub wieder ihr Gesicht an Varus und der rührte sich leicht. Er legte seinen Arm um den kleinen Kinderkörper und drückte sie an sich. Niemand konnte die Toten zurückbringen. Zumindest kein sterbliches Wesen. Er streichelte die Kleine und sie kuschelte sich an ihn. Sie legte ihre kleine Hand auf seine Brust und spürte die dicken Fäden der Narbe unter seinem Hemd. Behutsam fuhren ihre kleinen Finger darüber und Varus schlief ein. Er war fix und alle.

    Am nächsten Morgen, wachte Varus auf. Er hatte immer noch Lilly im Arm, die ihm auf sein Hemd gesabbert hatte. Toll. Wie konnte ein SO kleiner Mensch SO viel Sabber verteilen? „Ist ja ekelhaft.“, murrte er ganz leise. Er regte sich und schob sie von sich. Lilly schlief jedoch einfach weiter, während er sich aus seinem bett schlängelte. Thalesin war auch schon wach und las in einem Buch. Er lächelte, als Varus aufstand sich streckte. Sie wollten heute zurück, aber vorher würden sie noch Lillys Mutter unter die Erde bringen.
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    Beitrag  Zyra Sa Feb 10, 2018 11:25 am

    Nanami ließ Lilly gewähren. Es war alles schon schlimm genug für das Kind und so war es vielleicht das Beste, wenn sie bei varus schlief. Als alle im Bett lagen, betrachtete sie das Spiel. Es war wirklich süß anzusehen, das es varus gar nicht so schwer fiel, sich um die kleine Lilly zu kümmern. So musste er auch mal mit Zyra umgegangen sein. Er war kein Wesen, welches von Grund auf schlecht war, dessen war sich Nanami von vorn herein sicher gewesen. Jetzt sah sie ihm zu, wie er Lilly hielt. Natürlich bekam sie mit, wie Lilly ihr kleines Gesicht bei ihm versteckte und leise weinte, aber sie musste ihrer Trauer auch freien Lauf lassen können, ohne dauernd wieder gestört zu werden. Es zerriss Nanami fast, zu sehen, wie sehr dieses kleine Kind da litt. Varus hielt sie, nahm sie in die Arme. Es freute Nanami. Es war einfach schön. Sie lächelte und hoffte, es würde alles bald wieder gehen, vor allem für Lilly. Morgen würde noch einmal alles sehr schlimm für die Kleine werden, dessen war sich Nanami durchaus bewusst. Sie schlief schließlich irgendwann ein.

    Am nächsten Morgen wachte sie kurz nach Varus auf. Natürlich beschwerte er sich, wenn auch nur leise. Wieder musste Nanami schmunzeln.
    "Guten Morgen,"
    flüsterte sie. Das bisschen Sabber konnte wohl kaum so schlimm sein. Wahrscheinlich ärgerte es ihn mehr, das Lilly bei ihm hatte schlafen wollen.
    "Das wird heute vermutlich noch schwerer, als Gestern. Die Beerdigung ist so endgültig. Sie wird sicher nichts essen wollen, wenn da alles vorbei ist, also besorge ich schon mal Frühstück für uns alle."
    Sie strich Lilly zärtlich über das haupt, deckte sie noch einmal richtig zu und verließ das Zimmer. Als sie zurück kam, hatte sie einen Korb mit Brötchen, Bechern und allem, was man zum Frühstücken braucht , dabei. Sie stellte alles ab, inklusive der Teekanne, die sie in einer Hand hielt. Jetzt hieß es Frühstücken, die arme Frau zur letzten Ruhe betten und dann müsste sich Lilly auch von ihrer bisherigen heimat verabschieden. Nanami wollte dafür sogen, das es der Kleinen gut geht. Sie würde Lilly nicht im Stich lassen, egal was da käme.
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    Beitrag  Varus So Feb 11, 2018 1:20 am

    Auch die anderen wurden geweckt, als Nanami das Zimmer verließ, denn wenn Varus schon nicht das Frühstück holen durfte, würde er zumindest dafür sorgen, dass die anderen dann auch wach waren.
    „Raus aus den Federn!“, rief er und klatschte in die Hände. Das grummelige Irgendwas von Thalesin nahm er direkt als Aufforderung ihm eine Lektion zu erteilen. Er zog ihm also einfach die Decke weg. Lilly rieb sich verschlafen die Augen und setzte sich auf. Sie wischte sich über den Mund und gähnte dann erstmal mit einem großen O.

    Nach dem Frühstück kleideten sich alle in Schwarz und Varus erklärte Lilly, dass sie selbst entscheiden dürfe, ob sie ihre Mutter noch einmal ansehen wolle. Sie war sich da nicht so sicher. Und erst als Varus ihr sagte, dass sie das schon schaffen würde und Leichen nichts seien, wovor man sich fürchten müsse, stimmte sie zu. Während dessen besorgten Thalesin und Zyra einen Sarg, brachten diesen zu Lillys Haus und warteten dann am Friedhof, wo Thalesin schnell noch ein Loch ausgehoben hatte. „Sie tut mir wirklich leid.“, sagte Thalesin schließlich und fügte dann an: „Aber… es ist gut, dass sie uns hat.“
    Lilly verabschiedete sich von ihrer Mutter, ehe Varus sie sacht in die Kiste schweben ließ. Er ließ auch den Sarg schweben und es waren einige Dörfler zugegen. Der Wirt des Gasthauses hatte einen Leichenschmaus vorbereitet und hielt auch eine kurze Rede. Lilly klammerte die meiste Zeit an irgendwem und Varus zog sich da die meiste Zeit gekonnt aus der Affäre. Meistens wurde Lilly von Nanami eingefangen, aber auch hin und wieder von Cecil und Zyra wie auch von Thalesin. Sie alle wussten, dass Varus ungern angefasst wurde.

    Schließlich war die Beerdigung vorbei und Lilly hatte viel geweint. Nun aber saßen sie beisammen und Lilly sagte: „Ich will noch nicht gehen.“ Varus verstand das und sagte erst mal nichts. Lilly sah auf den Tisch und meinte dann: „Können wir nicht bis morgen warten?“ Da sie eigentlich ja auch keine Termine hatten, sprach da eigentlich auch nichts dagegen. Thalesin fragte sie: „Willst du dich noch von den Leuten verabschieden?“ Lilly schüttelte leicht den Kopf und sagte: „Ich möchte in die heiße Quelle.“ Das hätte er nun nicht erwartet. „Ich möchte, dass wir alle in die heiße Quelle gehen. Mama und ich konnten da nur ganz selten hin.“ Der Weg war steil und stufig. Klar, dass das schwer war. „Ich bin nicht gegangen, weil Mama nicht konnte.“ Cecil sah zu Varus und auch Thalesins Blick ruhte auf ihm. Er würde niemals zustimmen. Er hasste es, seinen Körper zu zeigen. Lilly sah ihn nun wieder an und Varus musterte sie.

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