Zyra Mi Feb 07, 2018 4:31 am
Natürlich ging es wieder nicht Spurlos an ihr vorbei, wenn er sich so benahm, aber sie wollte ihm zeigen, das sie nicht nachtragend war. Schließlich erklärte er sich auch, was die Sache mit Zyra an ging und das er nicht zu ihnen gehörte.
Nanami sah Varus direkt an. Sie lächelte noch immer, schüttelte dann leicht den Kopf und legte ihre Hand auf seine Wange.
"Ach Varus ... Ja, wir sind Menschen, aber wir sind auch Gefährten. Du gehörst mir nicht, sondern unterliegst einem Bann, eben so wie ich, der mir Befehlsgewalt über dich gibt. Du hast mir deutlich genug gesagt, was du tun wirst, wen dieses Band gebrochen wird und ich habe mich damit abgefunden, aber ... bis dahin, sind wir zwei aneinander gebunden und sollten das beste aus dieser Zeit machen. Ich habe dich lieb gewonnen, trotz deiner verletzenden Art und deiner Eigenarten, denn ich sehe nicht nur das Wesen, welches so boshaft sein kann, sondern auch das, welches verraten und verkauft wurde, wenn man es so bezeichnen kann. Du wurdest so schwer verletzt, wie ich es mir nicht vorstellen kann und du hast deshalb das Recht eingefordert, dich von allen ab zu wenden. Du hast Zyra gefunden und sie zu dir genommen. Sicher wolltest du vielleicht nur deine eigenen Zwecke verfolgen, doch Zyra würde dich nicht so sehr lieben, wenn sie es so schlecht bei dir gehabt hätte. Das du ihr die Freiheit gegeben hast, war völlig ok, aber sie war darauf nicht vorbereitet und nun steht sie vor dieser Freiheit, hat keine Ahnung, was sie mit sich anfangen soll, weil ihr ganzes Leben sich darum drehte, es dir recht zu machen. Das ist schwer für sie. Sie fürchtet sich vermutlich nicht nur davor. Sie spürt deine Gefühle nicht mehr. Vielleicht glaubt sie auch, du hast sie nun ganz verlassen. Auch wenn sie irgendwann alt wird und du immer so jung bleibst, wird es ihr eben so sehr weh tun, dich zu verlieren, wie es dich schmerzen würde, sie zu verlieren."
Nanami erkläre mit schier unerschöpflicher Geduld.
"Und ... wenn du nicht mit uns allen was unternehmen willst ... was willst du dann machen? Hier hocken und weiter allein sein? Das lasse ich nicht zu mein Lieber."
Zyra sah wie ein Kind zu Thalesin herüber. Ja, sie fürchtete sich wirklich. Sie kannte keine Freiheit. Ihr Leben bestand daraus, Varus glücklich zu machen, ihm zu dienen und zu gehorchen, ihn zu schützen. Nun war dieser Sinn fort und sie stand allein da, mit all der Angst, wie damals, als die Menschen ihr nach gerannt waren um sie zu töten und sie schließlich halbtot geprügelt hatten. Thalesin war so lieb. Er reichte ihr beide Hände, um ihr zu helfen und sie ... sie ergriff sie zögernd, aber schließlich hatte er doch versprochen, sie nicht allein zu lassen, oder? Aber hatte Varus das nicht auch getan?
"Dann ... bitte brich du nicht auch dein Versprechen."
In diesem Moment steckte sie so voller kindlicher Unschuld und Angst, wie Thalesin es bei ihr nie gesehen hatte. War sie sonst so hart, so stark, dann war sie jetzt einfach nur sehr zerbrechlich.