Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 8:34 am

    Und genau das war es, was Zyra so stutzig machte. Der ganze Lärm hatte natürlich auch sie aufgeweckt. Sie war jedoch die Erste, die stand, um eventuelle Eindringlinge zu ... nun verjagen wäre wohl das passendste Wort. Denn noch sah sie nun eher abfällig zu Varus. Es war nicht, das er sich ein wenig was genehmigt hatte, sondern viel eher, das er tat, als habe er zu viel gehabt, was ja eigentlich gar nicht sein konnte. Wem wollte er denn hier was vor machen? Sie legte sich wieder hin. Bei diesem Schmierentheater würde sie ihn nicht unterstützen.

    Natürlich wurde auch auch Nanami von dem Lärm wach. Verschlafen blinzelte sie in den Raum, als Thalesin Licht erschuf. Varus saß da, wie der Kapitän in der Badewanne, nur ohne Entchen, dafür aber einem überaus kleidsamen Nachttopf als Handschuh. Irgendwie sah es doch wirklich süß aus und Nanami versuchte sich das Grinsen zu verkneifen. Sie presste die Lippen aufeinander, um Varus nicht aus zu lachen. Als er dann aber noch einmal eine Tollpatschshow hin legte, sprang sie aus dem Bett und kniete sich besorgt neben ihn. Himmel das würde wirklich ein ordentliches Horn geben. Der arme Varus. Sacht legte Nanami ihm die Hand auf die Wange.
    "Komm. Ich helfe dir."
    Sie sah kurz auf.
    "Thalesin? Du kannst sicher etwas Eis beschaffen oder?"
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 8:44 am

    Das war doch wohl die Peinlichkeit, des Jahrhunderts! Thalesin nickte nur, streckte die Hand hervor und ein einzelner Eiskristall bildete sich. Er konnte sich nicht bewegen, aus Angst einem Lachanfall zum Opfer zu fallen, aber Cecil half ihm aus. Sie kicherte die ganze Zeit vor sich hin und als sie nun das Eis nahm, konnte Thalesin einfach nicht mehr an sich halten. Er fing an zu lachen. Und er hatte einen wirklichen Lachanfall. Er konnte sich nicht zusammenreißen und eigentlich wollte er Varus auch gar nicht auslachen, besonders, weil er doch wohl bestimmt Schmerzen hatte. Auch Cecil kicherte nun etwas lauter und reichte Nanami das Eis. Sie hatte auch ein Lächeln im Gesicht, sah Varus aber mitleidig an, der sich hinsetzte und sich immer noch die Stirn hielt.
    Da hieß es wohl nun einfach durch. Nachttopf 1 Varus 0. Er wusste gar nicht, wie er reagieren sollte! Nanami wollte ihn versorgen und wickelte das Eis ein, um es dann Varus zu geben. Er wusste gar nicht wo ihm der Kopf stand und schließlich sagte er überhaupt nicht zornig – so schien es zumindest: „Nun hört doch auf zu lachen!“
    Cecil nahm die Lippen zwischen die Zähne und versuchte sich zusammenzureißen und Thalesin stopfte sich die Decke in den Mund und wendete den Blick ab. Varus hielt sich selbst das Eis auf die Stirn und saß nun an Nanamis Bett gelehnt. Er hatte sich zum Gespött gemacht! Sein Blick stach nun äußerst böse unter dem Eisbrocken hervor und fixierte den scheiß Nachttopf. Was hatte der auch im Weg stehen müssen?! Cecil verkroch sich wieder in ihr Bett und kicherte immer noch ganz leise. Varus nahm am Rande war, dass Zyra scheinbar absolut nichts Lustiges an der Lage finden konnte. Wenigstens eine war nicht zum blödeln aufgelegt. Er seufzte leise. Varus strich sich durchs Haar und lehnte den Kopf zurück. Er schloss die Augen. Was für ein Tag…
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 8:56 am

    Es tat Nanami wirklich leid.
    "Entschuldige ... aber es sah so witzig aus,"
    erklärte sie schuldbewusst lächelnd. Sie wollte nicht lachen, denn der arme Varus hatte ja wirklich voll daneben gegriffen und auch ordentliche Kopfschmerzen. Das er nun so völlig ruhig darum bat, nicht mehr über ihn zu lachen, machte es nicht besser. Denn noch versuchte sich Nanami nun wirklich zusammen zu reißen. Sie hielt ihm das Eis, in ein Tuch gewickelt, hin, damit er sich die Stirn kühlen konnte.
    "Du hast es wirklich nicht leicht mit uns, hm?"
    Nanami setzte sich dicht neben ihn und sah ihn an. Er tat ihr wirklich leid. Der Arme. Da versuchte sie doch nur ihm etwas gutes zu tun, sogar unbewusst und dann sowas. Naja ... eigentlich wusste sie ja nicht, das sie Schuld an diesem Unfall trug.
    "Gehts denn wieder?"
    Was konnte sie nur tun?
    "Wollen wir spazieren gehen? Ein wenig frische Luft tut dir sicher gut."

    Zyra konnte nichts witzig an der Situation finden, denn letztendlich, würde Varus ohnehin nur seine Wut wieder an ihr auslassen. Besser sie schwieg. Die Anderen wussten eben nicht, wie er sie oft bestraft hatte, wenn sie etwas falsch gemacht hatte. Natürlich nahm er sie danach in die Arme, hielt sie und erklärte ihr, warum er das getan hatte, aber sie vergaß es nie.
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 9:06 am

    Varus schloss die Augen, um Nanami nun nicht mit dem gleichen Blick anzusehen und hörte ihr zu. Sie wollte mit ihm spazieren gehen? Warum in drei Teufels Namen, sollte es ihm damit besser gehen? SIE war doch erst an diesem Unglück schuld!
    „Nein.“, sagte er. Dann rappelte er sich hoch und sah auf sie herab. Sein Gesichtsausdruck war zwar leicht ärgerlich, aber vornehmlich war er irgendwie… verletzt war das falsche Wort. Es war eher so, als würde er vor ihr resignieren. „Und weißt du was?“ Er sah noch einmal auf ihr Bett, wo sie ihn eben förmlich umarmt hatte. Natürlich nur im Schlaf. „Ich gehe.“
    Er wandte sich von ihr ab und streckte die Hand nach dem Fenster aus. Es sprang scheppernd auf und Glassplitter flogen hinaus. Sie konnte es nicht wissen. Sie konnte nicht wissen, was sie falsch gemacht hatte. Varus hatte ihr nur seine Antwort auf ihr Gesäusel im Schlaf gegeben und dann sagte er: „Folgt mir nicht!“
    Er sprang einfach hinaus und bremste seinen Sturz mittels Magie. Schlagartig hörte Thalesin auf zu lachen. Varus machte unten eine Handbewegung, was aussah, als würde er etwas zu sich ziehen und sowohl Zyra, als auch Cecil spürten mit einem Mal eine solche Leere in sich, dass sie leicht erraten konnten, dass er sein Blutsiegel von ihnen genommen hatte. Dann ging er weiter.
    „Das… das kann er doch jetzt nicht machen!“ Nein, eigentlich nicht. Er war an Nanami gebunden. Varus selbst wusste das natürlich, aber was machte er sich hier eigentlich vor? Zyra… sie hatte er an sich gebunden. Weil es stimmte, was er ihr dereinst gesagt hatte. Er wollte nicht alleine sein und sie war wenn überhaupt immer nur der Zweck und nicht das Mittel gewesen. Und jetzt? Jetzt hatte er sie verraten. Er hatte ihr versprochen immer bei ihr zu bleiben und sie zu beschützen, aber er hatte sich etwas vorgemacht. ER konnte niemanden beschützen. Es stimmte, was Thalesin gesagt hatte: ER konnte nur zerstören.
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 9:15 am

    Nanami sah ihm nach. Was war denn jetzt? Er käme doch eh nicht weit. Sie musste es ihm doch nur befehlen, dann wäre er wieder zurück, aber sie wusste auch, das genau das keine Option war. Es würde ihn wütend machen, ihn verletzen. Besser sie ließe ihm etwas Zeit. Nanami stand auf, setzte sich auf ihr Bett und rieb ihre Hände über die Oberschenkel zu den Knien. Sie wirkte ratlos und seufzte leise.

    Während dessen hatte Zyra dem ganzen nur gelauscht. Sie ließ varus tun und lassen, was er wollte, doch als sie plötzlich diese Leere in sich spürte, lag sie da, wie ein Embryo und zitterte. Ihre Augen waren groß und geweitet. Sie fühlte sich plötzlich allein und verlassen. SIE wollte ihn niemals verlassen oder verraten. Er hatte ihr versprochen immer bei ihm zu bleiben, sie zu beschützen und nicht allein zurück zu lassen, doch nun ... Zyra wagte es nicht, auch nur auf zu sehen. Statt dessen lag sie einfach nur in panischer Angst da, verstand die Welt nicht mehr und hasste diese Leere. Wie konnte er ihr das nur an tun?
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 10:03 am

    Ja… Wie konnte er? Varus ging zur Schneiderwerkstadt und verschaffte sich Zutritt. Er benutzte seine Magie, um nun alles zu beenden, was er angefangen hatte. Nanami konnte ihm natürlich befehlen zurückzukommen, aber wenn er nicht in ihrer Nähe war, konnte sie das schlecht. Außerdem… Er konnte nicht von ihr weg, das wusste er, aber er konnte sich heimlich in ihrer Nähe aufhalten. Sie würde es nicht bemerken.
    Er brauchte fast den ganzen Rest der Nacht. Anschließend verschaffte er sich zutritt zum Schreiner und stahl etwas Holz. Er ließ jedoch Gold zurück. Und zwar an der Stelle, wo er das Holz genommen hatte. Lustlos formte er nach seinem Willen einen neuen Verkaufsstand auf dem Markt. Er setzte sich dort hin und schnippte ebenfalls lustlos mit dem Finger. All die kleinen Puppen erwachten zum Leben und tanzten nun zu ihm. Jede einzelne setzte sich ordentlich nach seinem Willen hin.. Und schließlich kam die letzte Puppe, die IHN symbolisieren sollte zu ihm und hüpfte in seine Hand. Er zog erneut mit der Hand an, und jeder Blutstropfen, der die Puppen beseelt hatte kam zu ihm zurück.
    Was nutzte ihm all die Macht, wenn er sie mit niemandem teilen konnte? Er betrachtete sein Werk. Eine ganze Weile, bis sogar die ersten Strahlen den Horizont küssten und dann wurde ihm etwas klar. Er erhob sich. Fast ein bisschen ehrfürchtig sogar. Nein. Es stimmte NICHT. Thalesin hatte Unrecht! Seine Macht KONNTE Dinge erschaffen! War das hier nicht der Beweis? Varus betrachtete die Püppchen voller Verwunderung. Ja! Er MUSSTE doch gar nichts zerstören! Ehrfürchtig strich er über die Puppenköpfe, ehe er auch die Letzte auf den Stand setzte. Sein Herz schlug wie wild. Dann richtete sich sein Blick in die Richtung, in der die Taverne liegen musste. Nanami würde Augen machen! Er lächelte. Nein, er gluckste sogar ein Mal kurz und dann schüttelte er leicht den Kopf. Den Kopfschmerz ignorierte er. Er war wahrlich schlimmeres gewohnt. Es war so früh am Tage, bald würden die Ersten Leute kommen. Er setzte sich also wieder an den Stand und gähnte. Er würde so tun, als sei er wieder mürrisch und doch freute er sich schon auf Nanamis Gesicht! Sie wäre sicherlich sprachlos! Mit dem Gedanken jedoch schlief er ein. Was er nicht ahnen konnte, war die böse Überraschung die folgen würde.

    Während all das Geschah, herrschte trübe Stimmung im zimmer der Reisegefährten. Thalesin konnte nicht wissen, was Varus getan hatte und so konnte er auch nicht sehen, was mit Zyra los war. Aber Cecil weinte still vor sich hin. Was er jedoch auch einfach auf die Sturheit ihres Meisters schob. Da hatte er geglaubt, der Kerl würde sich endlich einkriegen, als er auch schon einfach abhaute. Er sagte leise zu Nanami: „Er… wird zurück kommen.“ Ja. Er hatte schließlich keine Wahl.

    Varus hatte jedenfalls keine 10 Minuten geschlafen, als er Hufgetrappel hörte. Was war denn jetzt wieder. Eine wilde Reiterei kam ins Dorf. Sie hatten Fackeln und Schwerter bei sich. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Sollte das Dorf nun überfallen werden? Varus erhob sich und trat auf die Straße, die direkt zum Marktplatz führte. Er beobachtete eine Weile, wie die Reiter auf ihn zukamen und sagte voll böser Wut: „Nur über meine Leiche…“ Als würde er zulassen, dass diese Leute hier nun wieder seinen Stand ruinierten. Er ging auf ein Knie und schlug dabei mit der Hand auf den Boden. Er leitete seine Macht in diesen und eine Erdwelle erhob sich zu einem scharfkantigen splitternden Erdwall. Die ersten Pferde scheuten und warfen Reiter ab.
    Er sagte leise und geschmeidig bösartig: „20 kleine Reiterlein, kamen schnell zum stehen…“ Sein Hand streckte sich nach vorn „Sie waren wohl nicht schnell genug, da waren’s nur noch zehn!“ Messerscharfe rote Geschosse spickten in die Köpfe von zehn Reitern. Dann senkte sich der Erdwall und Varus stand ganz lässig vor ihnen. Er grinste diabolisch. Er pfiff die Melodie des Kinderliedes und schlenderte auf die verbliebenen teils am Boden liegenden zu. „Zehn kleine Reiterlein, sprangen über Stein…“ Seine Augen leuchteten in der Finsternis gefährlich rot im Fackelschein. „Einer war zu ungeschickt…“ Eine Rote Spitze schoss aus dem Boden. Sie war aus dem vergossenen Blut entstanden. „… da waren’s nur noch neun…“
    „Was… zum… Wer bist du?!“, rief einer. Varus spürte, wie seine Macht wuchs und wie er sich stärker fühlte. Er würde dieses Dorf beschützen. Fackeln erloschen in dem See aus Blut. Seine Silhouette verschwamm und er tauchte bei dem Fragenden auf, wobei er hinter ihm auf dem Rücken des Pferdes landete. Er flüsterte böse: „Der Teufel…“ Er stieß ihm die Hand in den Rücken und riss ihm das Herz raus. Seine Mundwinkel rissen ein und Messerscharfe Zähne verzehrten das Herz, des Mannes.
    „Tötet ihn! TÖTET IHN!“
    „Jetzt habt ihr mir mein Lied verdorben…“ Er sprang ab und blutige Tentakel schossen aus seinem Rücken. „Acht kleine Reiterlein!“, rief er nun im Blutrausch und landete zwischen den Leuten, die auf ihn Schossen, doch seine Blutschlieren beschützten ihn. „Die tauchte ich in Rot…“ Die Schlieren durchstießen die Männer und rissen auch deren Herzen raus. „Da waren alle tot…“ Er grinste. Er streckte die Hand aus und ließ das Blut zu sich kommen. Dann stieg er schnell auf ein Pferd und ließ die Toten auferstehen. Er ritt aus der Stadt und ließ sie sich alle auf einen Haufen legen, ehe er sie mit alles verzehrendem schwarzen Feuer auslöschte. Dann ritt er wieder zurück. Die Pferde ließ er nun einfach stehen. Seine Wunden waren geheilt und er war stark wie lange nicht. Zufrieden lehnte er sich zurück und wartete.
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 10:23 am

    Nanami hatte sich wieder hin gelegt. Sie hatte sich schwere Vorwürfe gemacht, wenn gleich sie nicht einmal wusste, das sie etwas für Varus Unfall konnte. Sie sah auch, das Zyra zitternd da lag. Das arme Kind. Nanami hatte das Gefühl, die Verantwortung für all das zu tragen. Als sie später auf wachte, ließ es sie dann aber doch nicht los. Sie stand auf, ehe alle Anderen wach waren, ausser Zyra, die noch immer zitternd da lag. Nanami wollte ihr gern helfen, doch wie? Thalesin und Cecil hatten wohl am ehesten Bezug zu ihr und sie selbst wollte ja auch nach varus sehen. Irgendwo in der Nähe musste er doch wohl noch sein. Sie weckte Thalesin sanft.
    "Thalesin ... kannst du dich um Zyra kümmern? Ich will sehen wo Varus abgeblieben ist."
    Und genau das tat sie nun auch. Sie lief raus, ohne zu Frühstücken. Sie wollte Varus suchen und würde ihn auch hoffentlich bald finden. Frühstücken könnte sie später immer noch. Nanami eilte auf die Straße, um sich nach Varus um zu sehen. Sicher war er noch beim Schneider. Um zu diesen zu gelangen, musste sie allerdings über den Markt eilen. Als sie dort an kam, sah sie den Stand mit den Puppen. Von dem Angriff, hatte sie nichts mit bekommen. Sie sah nur die Pferde dort stehen, wo sie eben standen, und fragte sich, wo sie wohl hin gehörten. Varus saß da und bewachte seine Puppen. Sie waren wunderschön. Langsam ging Nanami auf den Stand zu. Sie staunte, war wirklich überrascht aber auch wirklich glücklich. Ein strahlendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, welches selbst ihre Augen erstrahlen ließ. Sie alle sahen aus, wie Leute, die sie kannte. Wunderschön, detailliert und einmalig sahen sie aus. Nanami schlug beide Hände vor den Mund, wobei sie die Fingerspitzen aneinander gelegt hatte. Wunderschön. Anders konnte sie das hier nicht ausdrücken. Einfach wunderbar.
    "Varus ... Das ist so wunderschön geworden. Sie sind ... unglaublich schön. Viel schöner, als die alten."
    Nanami sah wohl, wie viel Liebe er ins Detail gesteckt hatte. Nanami war richtig verliebt in diese kleinen Puppen und hätte sie am liebsten alle behalten. Schließlich entdeckte sie die Puppe, die ihr so ähnlich war.
    "Das ... das soll ich sein?"
    hauchte sie. Sie freute sich wirklich sehr.
    "Und Zyra? Sie ist wunderschön."
    Und da fiel es ihr ein. Zyra. Sie litt schrecklich, aber wenn sie Varus jetzt davon unterrichtete, würde sie Thalesin die Chance nehmen, Zyras Vertrauen zu gewinnen.
    "Du hast ein wahres Wunder vollbracht Varus. Das ist ... sie sind so unglaublich schön geworden, aber Thalesin einfach in eine Windel zu stecken, ist nicht gerade nett,"
    rügte sie ihn lächelnd mit ihren letzten Worten.
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 10:45 am

    Nun… Nanami hatte den wartenden Varus gefunden. Er saß auf dem Boden, mit verschränkten Armen. Er schien auf eben selbigen zu starren, wobei ihm die Haare ins Gesicht gefallen waren. Nanami fand wunderbar, was er gemacht hatte und sie freute sich so sehr, dass Varus wirklich glücklich hätte sein können. War er aber nicht. Denn kein einziges ihrer Worte erreichte ihn. Er war nämlich vor lauter Erschöpfung eingeschlafen und so bekam sie nur ein gaaanz leises Schnarchen zur Antwort auf ihre Rüge. Sicher hätte sie es auch niedlich und schön gefunden, wenn sie gesehen hätte, wie die kleinen hier her marschiert waren.

    Thalesin sah Nanami nur kurz an, ehe sein Blick zu Zyra ging. „Was hat sie denn?“, wollte er wissen, aber Nanami verschwand schon. Cecil trat zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter. „Varus… Er hat uns das Band genommen?“
    „Hä?“
    „Das Blutsiegel, was uns beschützt hat bisher. Er hat…“ Ihr kamen erneut die Tränen. „Er hat uns… frei gelassen!“ Sie legte das Gesicht in ihre Hände und schluchzte. Sie sank wieder auf ihr Bett und weinte dann leise. Thalesin konnte es wirklich nicht fassen. War das denn ein Grund, um traurig zu sein?! Er sah Cecil ungläubig an. „Aber… wenn ihr nun frei seid… müsstet ihr euch dann nicht freuen?“ Cecil sah auf und sah ihn tränenreich ein. „Nein! Er ist unser Meister! Er sorgt für uns! Und jetzt hat er uns verlassen!“ Sie konnte nun nicht mehr anders. Sie ging zu ihrer Schwester und nahm sie einfach in die Arme. Sicher war sie schon alleine durch Cecils Schluchzen wach geworden. Thalesin war total überfordert. Er konnte das wirklich nicht begreifen. Thalesin begriff aber schon, dass er die beiden nun trösten sollte. Das hatte sich Nanami ja fein ausgedacht. Sie zog los und er musste hier Trost spenden, wo er doch gar nicht verstand, was so schlimm dran war, endlich von ihm los zu sein. Er legte beiden damen je eine Hand auf die Schulter und sagte dann leise: „Dann sorge ab jetzt ICH für euch…“ Er zog die beiden an sich heran. Als könnten die zwei nicht auf sich selbst achten. Was sollte er denn jetzt machen? Unbeholfen strich er mit der Hand über die Schultern der beiden. „Ist Freiheit denn nicht das, was ER sich immer am meisten gewünscht hat? Ihr solltet sein Geschenk doch schätzen und nicht um eure Fesseln trauern. Und… er ist ja nicht verschwunden. Kann er doch gar nicht. Ihr werdet sehen. Er wollte sicher nur eine Nacht für sich sein.“ War das hilfreich? Er wusste es nicht.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 3:23 am

    Na toll. Da lobte sie ihn bis in den Himmel und sie erntete nur ein Schnarchen. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein. Nanami kniete sich vor ihn, strich zärtlich ein par Strähnen aus seinem Gesicht und lächelte.
    "Was hast du nur wieder angestellt, das du so müde bist."
    Ihre Hand strich sacht über seine Wange und suchte den Weg zu seiner Schulter, um ihn zu wecken.

    Zyra wurde wach, durch Cecils Schluchzen wach. Sie lag noch immer zitternd da, doch ihre Augen waren nur noch traurig. Cecil kam zu ihr herüber und umarmte Zyra, was Zyra im Moment eigentlich eher verstörte, dann aber doch sehr gut tat. Sie rührte sich kaum, schob Cecil aber auch nicht von sich. Sie war ihre Schwester, wenn auch nur im Geiste. Thalesin hatte ja so leicht reden.
    "Er ... er ist ... mein Vater ... Du verstehst das nicht,"
    flüsterte sie, als Thalesin so vor sich hin sprach, aber auch ihn schob sie nicht von sich weg, denn seine Berührung tat gut. Sie tröstete Zyra irgendwie und doch tat es so unglaublich weh. Sie suchte die Fehler bei sich. Hatte sie zu viele Fehler gemacht? War er so böse auf sie, das er gegangen war? War es weil sie sich mit Thalesin so gut verstand und er sich für sie aus sprach? Zyra hatte keine Ahnung und sie war auch viel zu verstört, um jetzt jemanden an zu schreien oder jemand anderem die Schuld zu geben.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 3:37 am

    Varus war zwar nicht erschöpft durch die Magieanwendung, da er sich ja ausreichend Gestärkt hatte. Man würde sich wundern, wie viel Magische Energie, man aus der Lebenskraft eines einzelnen schöpfen konnte. Aber er war eben einfach müde, weil er die Nacht ja quasi durchgemacht hatte. Trotzdem erwachte er, als er die zarte Berührung in seinem Gesicht vernahm. Er spürte, wie die Finger hinab zu seiner Schulter glitten, wo sie ihn leicht rüttelten.
    Verschlafen öffnete er die Augen und blickte auf. Seine Schlangenaugen strahlten vor Lebenskraft und Energie und er sagte leise: „Nanami…“ Dann fiel ihm alles wieder ein. Er schien ein wenig zu erschrecken, doch dann wendete er – wie beleidigt – den Blick ab. „Da hast du deine Puppen!“ Sie war glücklich gewesen, als sie ihn eben angesehen hatte und es freute ihn, aber er hatte doch gesagt, dass sie ihn nicht suchen sollte! Verdammt! Er hatte sich im Verborgenen halten wollen! So was…
    „Ich hab doch gesagt, dass mir niemand folgen soll! Wieso kannst du nicht EINMAL auf mich hören?“ Er hatte die Arme ja noch verschränkt und so sah er eher niedlich in seinem Trotz aus, als wirklich böse oder wütend.

    Thalesin hatte damit gerechnet, dass es sicherlich nicht leicht sein würde Zyra zu trösten und auch Cecil nicht, aber was sie dann sagte, verschlug ihm irgendwie die Sprache. Kurz zumindest. Sein Griff um ihre Schulter wurde kurz fester, aber keineswegs schmerzhaft. Er senkte den Blick und fragte: „So?“ Was sie gesagt hatte, hatte ihn sogar tief getroffen. SIE, die Varus als Vaterfigur sah, obwohl er nicht ihr leiblicher Vater war, hielt ihm vor, er würde sie nicht verstehen. Und was war mit ihm? Varus WAR sein Vater und doch erkannte er ihn nicht als Sohn an. „Er ist auch mein Vater, Zyra.“ Er klang verletzt. Nichts hatte er sich sehnlicher gewünscht in seinem Leben, als seinen Vater kennen zu lernen. DER Mann, der Seraphina zahm wie ein Lamm gemacht hatte… Und dann stellte sich heraus, dass er ihm vollkommen egal war. „Ich denke ich verstehe es sogar sehr gut. Vielleicht besser, als sonst wer.“ Er ließ sie los und Cecil sah erschrocken zu ihm auf. Doch Thalesin war scheinbar nicht wirklich böse, nur traurig. Er legte seine Hand auf Zyras Schopf. Unbewusst ahmte er damit eine Geste nach, die Varus sehr oft bei Zyra getan hatte. „ICH werde dich nicht verlassen…“, sagte er und sah sie an, ehe er anfügte: „Solange du es nicht selbst willst.“
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 3:56 am

    Nanami strahlte eigentlich auch weiterhin. Es war ihr egal,w enn er schimpfte.
    "Was hätte ich sonst tun sollen? Hoffen das du von selbst wieder an kommst? Hör auf zu schmollen. Weißt du eigentlich, was du den beiden Mädchen angetan hast? Zyra liegt zitternd da und Cecil hat nur noch Tränen in den Augen. natürlich musste ich dich deshalb suchen und ... ich habe dich gesucht, weil ich nicht will, das du allein bist. Du gehörst doch zu uns."
    Und das meinte sie vollkommen ernst.
    "Du hast deine Arbeit verrichtet und du hast sie so unglaublich schön gemacht, das es einem schwer fällt, sie zu verkaufen. Sie sind unglaublich schön."
    Oh ja, das fand sie wirklich. Allerdings verschwieg sie dabei, das sie glaubte, das da viel Liebe drin steckte, denn schließlich verabscheute solche Aussagen und würde es ohnehin nicht zugeben.
    "Bitte ... komm wieder zu uns zurück Varus. Du fehlst uns und wir wollten doch heute auch gemeinsam etwas unternehmen."
    fast flehend sah sie ihn an.

    Zyra erschrak, als sie Thalesin so reden hörte. Sie spürte seine Hand auf ihrem Schopf, so als wäre es Varus. Das tzat um so mehr weh, doch das konnte er ja nicht wissen. Sie sah auf.
    "Ich wollte dich nicht verletzen. Ich meine nur ... ich habe mein ganzes Leben, bis auf wenige kurze Jahre, bei ihm verbracht. Er hat mich aufgezogen, mich beschützt, während du bei deiner Mutter aufgewachsen bist. Varus hat mich viel gelehrt ... dieses Band ... Ach Thalesin. Es ist, als würde man dir etwas nehmen, auf das du nicht verzichten kannst. Als würde dir jemand einen teil von dir nehmen. Ich wusste immer, wo ich stand, wo ich dran war, konnte spüren, wenn etwas nicht stimmte, doch jetzt ... da ist nur noch leere und diese zu Füllen ... ich weiß nicht wie."
    Sie sah kurz zu Cecil, als suche sie hilfreiche Worte von ihr. Vielleicht konnte sie ihr zustimmen, ihr hilfreich zur Seite stehen.
    Varus
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 4:14 am

    Nanami schien es überhaupt nicht schlimm zu finden, dass er sie wieder vor den Kopf stoßen wollte. Es war eigenartig, wie sie sprach. Varus senkte den Blick leicht. Ja, er hatte Zyra vermutlich sehr verletz. Doch es war an der Zeit gewesen. Es war nicht mehr wie früher. Es hatte sich alles geändert. Er lächelte über sich selbst, doch es war ein grimmiges Lächeln und dann sah er wieder auf: „Nanami… Sie wird darüber hinwegkommen, denn wie man es auch dreht und wendet, so bleibt sie doch ein Mensch.“ Er erhob sich. Sie wollte etwas mit ihm machen? Hatte er sich das nicht gewünscht? Ja… Aber wie jedes Mal fand Varus genau die falschen Worte. Und doch waren sie für ihn die absolute Wahrheit: „Du irrst dich schon wieder, Nanami. Ich gehöre nicht zu euch. Ich gehöre dir.“ Eine Anspielung auf das Band. „DU warst es, die mir sagte, ich solle nicht so tun, als sei Zyra mein Eigentum und jetzt wo ich das Blutsiegel von ihr genommen habe, ist es nicht richtig? Du bist eine Närrin.“
    Er war selbst redend überhaupt nicht böse auf Nanami in diesem Moment, er wollte ihr nur vor Augen führen, was die simplen Tatsachen waren. „Ihr Menschen seid alle gleich. Immer wünscht ihr euch Dinge, die ihr dann gern Rückgängig machen wollt.“
    Das Blutsiegel, was er Zyra auferlegt hatte, war nämlich bei näherer Betrachtung – wie Varus bei seinem Wein festgestellt hatte – nichts anderes, als eben so ein Band, wie zu Nanami. Er hatte nur die Fesseln Zyras abgestreift.

    Thalesin sah Zyra weiterhin an und nun kniete er sich zu ihr. „Ja, er hat dir einen Teil genommen. Doch das was du fühlst ist keine Leere, Zyra. Du magst es mir nicht glauben, vielleicht verstehst du es einfach auch nur nicht. Das, was du als Leere bezeichnest ist schlicht und ergreifend, dein eigener Zielloser Wille. Du musst nun lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Du musst für dich einen Sinn finden, ein Ziel.“ Er lächelte liebevoll. Sie war in diesem Moment wie ein Kind, dass eben das Elternhaus verlassen hatte und vor der großen weiten Welt stand, ohne zu wissen, wohin sie gehen wollte. „Das geht allen Kindern so, die ihre ersten eigenen unsicheren Schritte wagen.“ Cecils Augen weiteten sich. Für SIE war das ganze ja auch ganz anders. Varus hatte sie freigelassen, doch Zyra kannte diese Freiheit ja gar nicht, im Gegensatz zu ihr. Sie hörte auf zu weinen.
    „Du hast Angst, aber jedes Kind, das seine ersten Schritte allein wagt, hat Angst zu fallen.“, sagte Thalesin und reichte nun seine andere Hand, auf dass sie sie ergreifen möge. „Aber wenn du willst… so gehe die ersten Schritte nicht allein, sondern an meiner Hand.“
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 4:31 am

    Natürlich ging es wieder nicht Spurlos an ihr vorbei, wenn er sich so benahm, aber sie wollte ihm zeigen, das sie nicht nachtragend war. Schließlich erklärte er sich auch, was die Sache mit Zyra an ging und das er nicht zu ihnen gehörte.
    Nanami sah Varus direkt an. Sie lächelte noch immer, schüttelte dann leicht den Kopf und legte ihre Hand auf seine Wange.
    "Ach Varus ... Ja, wir sind Menschen, aber wir sind auch Gefährten. Du gehörst mir nicht, sondern unterliegst einem Bann, eben so wie ich, der mir Befehlsgewalt über dich gibt. Du hast mir deutlich genug gesagt, was du tun wirst, wen dieses Band gebrochen wird und ich habe mich damit abgefunden, aber ... bis dahin, sind wir zwei aneinander gebunden und sollten das beste aus dieser Zeit machen. Ich habe dich lieb gewonnen, trotz deiner verletzenden Art und deiner Eigenarten, denn ich sehe nicht nur das Wesen, welches so boshaft sein kann, sondern auch das, welches verraten und verkauft wurde, wenn man es so bezeichnen kann. Du wurdest so schwer verletzt, wie ich es mir nicht vorstellen kann und du hast deshalb das Recht eingefordert, dich von allen ab zu wenden. Du hast Zyra gefunden und sie zu dir genommen. Sicher wolltest du vielleicht nur deine eigenen Zwecke verfolgen, doch Zyra würde dich nicht so sehr lieben, wenn sie es so schlecht bei dir gehabt hätte. Das du ihr die Freiheit gegeben hast, war völlig ok, aber sie war darauf nicht vorbereitet und nun steht sie vor dieser Freiheit, hat keine Ahnung, was sie mit sich anfangen soll, weil ihr ganzes Leben sich darum drehte, es dir recht zu machen. Das ist schwer für sie. Sie fürchtet sich vermutlich nicht nur davor. Sie spürt deine Gefühle nicht mehr. Vielleicht glaubt sie auch, du hast sie nun ganz verlassen. Auch wenn sie irgendwann alt wird und du immer so jung bleibst, wird es ihr eben so sehr weh tun, dich zu verlieren, wie es dich schmerzen würde, sie zu verlieren."
    Nanami erkläre mit schier unerschöpflicher Geduld.
    "Und ... wenn du nicht mit uns allen was unternehmen willst ... was willst du dann machen? Hier hocken und weiter allein sein? Das lasse ich nicht zu mein Lieber."

    Zyra sah wie ein Kind zu Thalesin herüber. Ja, sie fürchtete sich wirklich. Sie kannte keine Freiheit. Ihr Leben bestand daraus, Varus glücklich zu machen, ihm zu dienen und zu gehorchen, ihn zu schützen. Nun war dieser Sinn fort und sie stand allein da, mit all der Angst, wie damals, als die Menschen ihr nach gerannt waren um sie zu töten und sie schließlich halbtot geprügelt hatten. Thalesin war so lieb. Er reichte ihr beide Hände, um ihr zu helfen und sie ... sie ergriff sie zögernd, aber schließlich hatte er doch versprochen, sie nicht allein zu lassen, oder? Aber hatte Varus das nicht auch getan?
    "Dann ... bitte brich du nicht auch dein Versprechen."
    In diesem Moment steckte sie so voller kindlicher Unschuld und Angst, wie Thalesin es bei ihr nie gesehen hatte. War sie sonst so hart, so stark, dann war sie jetzt einfach nur sehr zerbrechlich.
    Varus
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 4:51 am

    Varus hörte Nanami zu und ihre Worte bargen so viel Mitgefühl und Frieden. Doch war dieser Frieden doch nichts weiter für Varus, als nur eine Illusion. Sie konnte ja auch gar nicht wissen, was sie da von ihm verlangte. Sie wollte, dass er sich Fallen ließ. Sie wusste nicht, dass all ihr Bitten und ihr Flehen, das von ihm verlangte, doch hatte Varus vor langer Zeit am eigenen Leib erfahren, wie es war zu fallen und nicht aufgefangen zu werden. Er senkte erneut den Blick und stand nun auf, wobei sich Nanami mit ihm erhob. Er wusste nicht wirklich, was er antworten sollte. Er wusste gar nicht, wie er überhaupt mit dieser ganzen Situation umgehen sollte und schließlich legte er einfach seine Hand auf Nanamis Kopf. Er war nicht dumm. Er wusste genau, was sie versuchte und das ihre Absichten nicht dazu dienten, ihn sich zueigen oder gefügig zu machen. In all ihrer Naivität und all ihrem Wirken, wollte sie jemandem helfen, dem nicht zu helfen war. Selbstlos und ohne Hintergedanken…
    „Was ich machen will?“ Nun lächelte er ehrlich und wunderschön. Ihm ging es hier in diesem Augenblick überhaupt nicht um Zyra oder seiner Beziehung zu ihr. „Dich und deine Wünsche und Träume beschützen, Nanami.“ Er legte seine Hand an ihren Kiefer und zog sie leicht zu sich heran, ehe er anfügte: „Biss zu dem Tag, an dem Lüge Wahrheit wird und eben jene Wünsche und Träume zerschmettert vor dir liegen…“ Seine Augen zogen sie förmlich in seinen Bann, doch wendete er keine Magie an. „…werde ich dich beschützen.“ Dann küsste er sie zärtlich und zwischen seinen und ihren Lippen gab es ein schwaches goldenes Leuchten, was langsam an Kraft gewann, bis er sich löste. Er hatte das Band nun von sich aus erneuert. Dann kniete ER – der große unsterbliche Varus – sich vor sie und sah sie an, wobei er ihre Hand in seinen Beiden Händen hielt. Ja… sie hatte ihm einst etwas versprochen und er war sich nun, wo sie hier vor ihm stand mehr als nur sicher, dass es keine andere Möglichkeit, als diese gab. „Dies ist mein Wunsch.“

    Thalesin konnte ein wenig verstehen, wie sich Zyra fühlen mochte. Umso besser, dass sie ihn nicht ablehnte und dass er ihr helfen konnte. Seit dem ersten Tag, als er sie gesehen hatte, war es für ihn so klar gewesen. Ihr Schicksal war miteinander verbunden und Varus wie auch Nanami waren der Dreh- und Angelpunkt dieser Verknüpfung.
    „Das werde ich nicht…“ Damit nahm er sie in seine Arme und drückte sie ganz fest an sich. Cecil konnte nur staunend daneben sitzen. Sie fühlte sich ein wenig überflüssig und irgendwie fehl am Platze, doch sie freute sich schon für Zyra.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 5:23 am

    Zunächst stand sie mit Varus gemeinsam auf. Ihr Lächeln wollte gar nicht versiegen, bis zu dem Moment, an dem er ihr erklärte, was er vor hatte. Seine Augen zogen sie in seinen Bann. Sie konnte gar nicht weg sehen. Sein Lächeln war so wunderschön und doch ... Nanami war sich nicht sicher, was sie von dieser Sache gerade halten sollte. Varus küsste sie und sie ... ja, sie genoss diesen Kuss. Sie hätte diesen einen Kuss gern fest gehalten, den Moment heraus gezögert, doch dann war es vorbei. Varus kniete vor ihr, hielt mit beiden Händen die ihr und bestätigte noch einmal, es sei sein Wunsch. Nanamis andere Hand legte sich auf ihre Lippen. Sie war völlig verwirrt. Warum hatte er das getan? Warum wollte er das tun? Sollte sie nun glauben, er wolle ihr zeigen, das sie unrecht hatte? Sollte sie nun hoffen, das es niemals dazu kommen würde? Nanami wusste nicht, was sie sagen, tun oder gar denken sollte. Das alles war schon reichlich viel, wie sie zugeben musste. Schließlich fasste sie sich aber und lächelte erneut.
    "Wenn das dein Wunsch ist, dann hoffe ich, dass meine Träume und Wünsche niemals in Scherben vor mir liegen werden."
    Sie zog Varus wieder hoch.
    "Und nun ... ich helfe dir die Puppen zu verkaufen und danach werden wir uns einen schönen Tag machen, ja?"

    Zyra schmiegte sich an Thalesin. Sie mochte das Gefühl von Nähe und Wärme. Cecil wusste, wie es war, nicht unter Varus Fuchtel zu stehen. Sie kannte die Freiheit, die sie hatte, ehe sie Zyra begegnet war und damit auch Varus. Zyrasah zu Cecil.
    "Aber sie darf auch nicht allein da stehen."
    Nun sah Zyra zu Thalesin auf.
    "Cecil ... sie ist wie meine Schwester ... auch wenn ich es ihr nie gezeigt habe."
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 5:35 am

    Da konnte sie hoffen wie sie wollte. Irgendwann würde er Recht behalten, doch dieser Tag war noch fern. Sie zog ihn nach oben und erklärte was nun die nächsten Schritte sein würden. Varus lächelte noch immer und sah zu Lillys Puppe. Er selbst wusste genau, wieso er das eben getan hatte und innerlich dankte er dem kleinen Mädchen und auch Nanami. Aber er wusste auch, dass dieser Tag, nichts geändert haben würde. Er hasste Nanami nicht mehr. Er war mit sich und der Welt noch immer nicht im Reinen, aber er spürte, wie es ihm mit dieser Entscheidung gerade besser ging, als viele, viele Jahre zuvor. Er sah einen Sinn in all dem hier. Er sah eine andere ja vielleicht sogar eine bessere Zukunft vor sich. Doch er wusste ebenso, dass dieser Tag Nanamis Schicksal besiegelt hatte. Und vielleicht würde er sich irgendwann bei ihr entschuldigen, denn sie konnte nicht ahnen, was das hier nun in Gang gesetzt hatte. Doch so oft er es auch hin und her drehte, so war er sich auch sicher, dass er in ihrem Sinne gehandelt hatte.
    „Dann lass uns diese vermaledeiten Puppen unter die Leute bringen!“, rief er immer noch lächelnd.

    Thalesin lächelte ebenfalls und er hoffte, dass Nanami gefunden hatte, was sie gesucht hatte, als sie Varus nachgegangen war. Er sah zu Cecil. Er lächelte warm und sagte: „Sie ist nicht allein.“ Er streckte ihr die Hand hin und Cecil fügte sich tränenreich und energisch in die Umarmung mit ein. Thalesin drückte beide an sich und sein herz schlug wie wild. Er war dermaßen glücklich, dass er es nicht in Worte fassen konnte. Von Nanami und Varus wussten die beiden ja nichts und so glaubte Thalesin jedenfalls, dass dennoch eine schwere Zeit vor ihnen liegen würde, wenn Varus seine Launen wieder an ihnen auslassen würde. Er hielt die beiden so lange sie es wollten und sagte leise: „Wir schaffen das schon. Gemeinsam!“ Er grinste und leichte Freudentränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 5:51 am

    Oh die Puppen ließen sich schnell unter die Leute bringen. Auch Lilly würde sicher bald auftauchen um ihre Puppe zurück zu verlangen. Varus schien ein wenig anders zu sein, als zuvor. Natürlich ahnte Nanami nichts von ihrem bevorstehenden Schicksal. Einzig wusste sie, das sie alles geben würde, was sie konnte, um ihrer Mission gerecht zu werden. Anfangs hatte er sie immer noch Göttin genannt, um sie zu ärgern. Nanami hatte keine Ahnung, ob sie wirklich eine werden würde, ob sie nur die Kräfte einer Göttin besaß, oder ob sie tatsächlich eine Göttin im Körper eines Menschen war. Was immer es sein würde, sie wollte versuchen, die Leute glücklich zu machen, ihnen zu helfen. Natürlich würde es undankbare geben, zornige, weil sie ihnen nicht helfen könnte, doch sie würde immer ihr bestes geben, so wie Varus es mit den Puppen getan hatte. Jeder stand irgendwann einmal vor einem Scherben und Trümmerhaufen, doch Nanami wollte das nicht so hin nehmen. Wenn es dereinst so weit wäre, würde sie sehen, ob sie noch genug Kraft hätte, das alles noch einmal durch zu stehen. Jetzt, in diesem Moment aber, war sie erst einmal wirklich glücklich, das Varus lächelte. Er LÄCHELTE. Es war kein falsches Lächeln, sondern das Lächeln, welches sie so sehr mochte. Wenn sie hier fertig wären, würde sie mit ihm einen Tag auf den Wiesen am Dorf verbringen, oder wo immer er wollte.

    Zyra war noch immer unsicher, aber sie lächelte nun leicht, als Cecil dazu kam und sie mit umarmte. Es war ein schönes Gefühl. Irgendwie ... auch wenn Varus nicht mehr da war, fühlte sich Zyra geborgen. Sie drei gegen den Rest der Welt ... oder auch für ihn. Wer wusste schon, was da noch kommen würde. Sie bildeten eine neue Familie und varus, selbst wenn er nicht mehr da war, war doch ein teil von ihnen, denn sein Blut floß auch durch Thalesins Adern. Vielleicht könnte Zyra ihm auch ein wenig was bei bringen ... wie die Portale?
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 7:15 am

    Tatsächlich kam Lilly schnell vorbei und grinste Varus an. Sie war heute ohne ihre Mutter unterwegs und hatte einen Korb voll mit Gemüse bei sich. Scheinbar kaufte sie für das Abendessen ein. Varus stand neben dem Stand und schien aufzupassen, dass niemand sich an den Waren vergriff, während Namai die wirklich gelungenen und schönen Puppen an den Mann brachte. Sie hüpfte gleich zu ihm und sagte: „Hallo!“ Sie stellte sich viel zu dicht vor ihn und sah hinauf. Das sah wirklich niedlich aus.
    „Hallo, kleiner Mensch.“, antwortete Varus mit steinerner Mine. Lilly feixte und sah sich die neuen Puppen an. Sie fand sie allesamt sehr schön und dann sah sie ein wenig traurig drein. „Und wo ist meine?“, fragte sie nun und Varus sah auf sie herab. „Ich musste sie zerschneiden, damit ich ein Muster habe.“
    „Was?!“ Sie ließ vor schreck sogar den Korb fallen, weshalb ein paar Kartoffeln herauskullerten. Beinahe trat jemand drauf, aber Varus stellte sich in den Weg und sah den Mann messerscharf an, sodass dieser einen Schritt zurück machte und ganz schnell die Richtung änderte. Varus kniete sich hin und hob die Kartoffeln auf. Lillys Unterlippe bebte leicht und er sagte: „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht! Ich hab sie wieder zusammengeflickt!“ Nun das schien sie zu beruhigen. Varus holte sie hervor und ergänzte: „Ich habe sie etwas verändert. Du wolltest doch, dass sie aussieht wie ich.“ Tatsächlich hatte sie auch was anderes an. Lilly sah sie sich genau an und dann schien sie auf Nummer sicher gehen zu wollen. Sie zog sie aus, um die Nähte zu untersuchen. Zuerst viel ihr die dicke Naht auf der Brust der Puppe auf und dann auch die beiden im Rücken. Sie schien entsetzt. „Aber… Sie ist kaputt!“, protestierte sie entsetzt. Und irgendwie gab Varus das einen Stich. Er sagte jedoch nun viel sanfter, als beabsichtigt. „Ja… Wie ich.“ Lilly sah ihn mit großen Augen an. Sie betrachtete seine von Kleidung verdeckter Brust und noch ehe Varus es überhaupt bemerkt hatte, zog sie dort an der Kordel und das Hemd ging auf. „Was…!?“ Varus packte ihr Handgelenk und ihre Augen weiteten sich, als sie die furchtbare Wunde sah. Varus schubste sie zurück und zog schnell das Hemd wieder zu. Dieses Mädchen! Zum Glück hatte es sonst niemand gesehen!
    „Du kleines…! Mach das du Land gewinnst!“, fluchte er. Doch sie dachte gar nicht daran und warf sich an seinen Bauch und umarmte ihn. Varus war erst erstarrt und als sie nun aufsah und ihn ansah, war er sowieso gelähmt. „Danke…“, sagte sie nur und schmiegte sich an seinen Bauch. Wofür bedankte sich dieses Luder denn nun noch?!
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 7:33 am

    Nanami war glücklich wie nie zuvor. Sie sah Varus ab und zu an, auch mal einen etwas tadelnden Blick, als er mit der kleinen Lilly zugange war. Warum war er nur so gemein? Nun eigentlich war er sehr ruhig, aber warum erzählte er dem Mädchen so etwas? Irgendwie ... hatte er sich verändert, zugleich war er aber immer noch so, wie zuvor. Eben verkaufte sie eine weitere Puppe. Sie gingen tatsächlich weg, wie warme Semmeln. Als Varus sich dem Mann in den Weg stellte, der fast auf die Kartoffel getreten wäre, war Nanami angenehm überrascht. Sie lächelte, aber sie hatte denn noch bedenken. Niemand änderte sich so einfach über Nacht. Mochte sein, das er gerade sehr ruhig war, sehr ... friedlich wirkte, aber wie sah es in seinem Inneren aus? Er fuhr Lilly gerade an, weil sie ihm das Hemd geöffnet hatte. Sofort eilte Nanami zu ihr. Sie kniete neben der Kleinen, die eben Varus umarmte. Nun da hatte sich ihr Beistand wohl erledigt. Sicherheitshalber, stellte sie sich dann aber doch dazu.
    "Lilly ... weißt du er mag es nicht, wenn jemand das sieht. Das wissen nur ganz wenige Leute. Würdest du dieses Geheimnis für dich behalten? Ich will nicht das du jemanden anlügst, aber ein Geheimnis für sich zu behalten, ist keine Lüge."
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 7:55 am

    Varus sah Nanami von der Seite an und lauschte ihr. Auch Lilly sah zu ihr hoch und nickte dann schnell. Sie erklärte: „Geheimnisse sind bei mir sicher!“ Und wer konnte schon eine Lüge hinter einem Kindermund vermuten? Vielleicht war das der Grund, warum Varus Zyra damals unter seine Obhut gestellt hatte. Kinder logen in der Regel nicht. Varus sah nun wieder auf sie herab und schließlich schloss er die Augen, ballte eine Faust und gab Lilly eine leichte Kopfnuss damit. „Nun lass schon los!“
    Lilly tat was er sagte und streckte leicht die Zunge heraus. Sie sagte: „Nicht so grob! Dur großer… öhm… Du großer Griesgram!“ Sie streckte noch mal die Zunge raus und grinste. Dann zog sie schnell die Puppe wieder an und Varus gab ein „Tse!“ von sich. Er beugte sich herab und sah dabei ziemlich gruselig aus. „Ich habe schon für weniger getötet.“
    „Du machst mir keine Angst! Bäh!“ Das schockierte ihn zunächst, doch dann musste er sogar anfangen zu lachen, was doch recht ungewöhnlich für ihn war. Er strubbelte über ihr Haar und gab ihr danach direkt wieder eine Kopfnuss, die jedoch nicht schmerzhaft war, wobei er wieder ziemlich schaurig guckte. „Du sollst gefälligst Respekt, älteren gegenüber haben!“ Lilly wusste es nicht und Nanami vielleicht auch nicht. Aber seit jener Nacht und seinen eigenen Gedankenspielen fühlte sich Varus viel freier und… nicht mehr so zornig. Lilly hielt sich den Kopf und motzte: "Was bist du? Ein alter Mann?"
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 8:02 am

    Dieses hin und her zwischen Varus und Lilly war wirklich total süß. Nanami lachte, als Lilly so kess war, sich gegen Varus auf zu lehnen und schließlich lachte sie, weil Varus ein so schönes Lachen hatte.
    "Na da hast du es ihm aber gezeigt Lilly."
    Sie fand es zu goldig, wie Lilly sich da gab. Was sie jedoch viel erfreulicher fand, war Varus doch recht ruhige und friedliche Reaktion. Es war schön ihn so zu sehen. Ein Mann, wie man ihn sich FAST wünschte. Man hätte ihn beinahe für einen Priester halten können, aber eben nur fast und auch nur in diesem Moment.
    "Lilly, möchtest du dir noch eine Puppe aussuchen? Ich schenke sie dir, weil du so lieb warst und dein Puppe ausgeliehen hast. Dann ist deine Puppe auch nicht so allein. Was meinst du? Such dir ruhig eine aus."
    Nanami lächelte aufmunternd und zeigte auf die noch übrig gebliebenen Puppen. Schließlich sah sie zu Varus auf.
    "Danke,"
    hauchte sie. Er würde wissen, das sie sein verhalten meinte.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 8:10 am

    Lilli sah nun wieder zu Nanami und grinste. „Dann will ich die da!“ Sie deutete auf die, die Nanami doch recht ähnlich sah. Varus nahm das zwar zur Kennttnis sagte aber ncihts. Auch nicht zu Nanamis „Danke“. Es erfreute ihn jedoch irgendwie, dass sie so glücklich war. So war es doch viel angenehmer, als dauernd zu streiten. Sicherlich würden sie immer noch dauernd aneinander geraten, aber die riesige Kluft zwischen ihnen war nun deutlich kleiner geworden

    An einem anderen Ort:
    „Seraphina!“ Lima war in ihre Gemächer gestürzt und sah sie ganz aufgebracht an. Angesprochene war von ihrem Stuhl aufgesprungen und befürchtete das Schlimmste. Sie kam direkt auf Lima zu. „Was? Lima! Was ist mit ihm? Was ist mit meinem Sohn?!“ Lima schüttelte leicht den Kopf. „Es geht ihm gut, Seraphina. Ich bin wegen Varus hier.“ Sie wurde blass. „Was… Was hat er getan?“
    „Beruhige dich, er hat nichts Schlimmes getan. Er hat das Band von sich aus erneuert.“ Das schien Seraphina nun etwas zu irritieren, dann senkte sie den Blick und sagte leise: „So? Hat er das?“ Das wiederum verwirrte Lima nun. „Ja? Ist das etwa nun ein Problem für dich?“ Sie schwieg einen Moment und setzte sich wieder. „Nein… Nein, geh und bericht es dem Großmeister.“ Lima verstand nicht so recht, was sie nun hatte, vielleicht war sie eifersüchtig? Lima verschwand und Seraphina saß an ihrem Tisch. Tränen tropften auf diesen, als sie leise zu sich selbst sagte: „Nein… nicht für mich.“
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 8:30 am

    Und das war gut so. Wenn es so bliebe, würde Nanami sich wirklich sehr darüber freuen. Sie verkaufte nun auch die letzten Puppen. Es hatte sie gefreut, das Lilly sich ausgerechnet die Puppe ausgesucht hatte, die Nanami so ähnlich war. Was immer die Kleine sich dabei gedacht hatte, es spielte eigentlich für Nanami keine Rolle, denn letztlich musste das Kind Freude an den Puppen haben.
    "Ich denke, wir haben unsere Arbeit getan und mehr eingenommen, als die Leute Daheim angenommen hätten. Wollen wir zu den Anderen gehen, oder möchtest du lieber was anderes machen?"
    Nanami ahnte ja nicht, was Seraphina gerade durch machte, ganz zu schweigen davon, welche Gefühle hier im Spiel waren. Sie erhoffte sich einen Erfolg für varus, den sie nicht erreicht hatte, doch immerhin schien es ja wenigstens so.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 8:39 am

    Lilly war noch eine Weile bei ihnen geblieben und hatte sich dann damit verabschiedet, dass sie es ja nicht wagen sollten, das Dorf zu verlassen, ohne Aufwiedersehen zu sagen. Nanami hatte es versprochen und so hatten sie am späten Nachmittag alle Puppen verkauft. Varus streckte sich und sagte: „Dann müssen wir nur noch Material vor deinen armseligen Tempel kaufen, hm?“ Er tat mal wieder, als würde ihn alles nerven, aber er klang nicht mehr zu böse dabei. Eher so, als wolle er sie damit aufziehen.
    Sie gingen also zum Schreiner und gaben die Bestellung auf. Über die Pferde hatten sich einige Dörfler gewundert, aber sie hatten sie zumindest erst mal auf einer Koppel untergebracht. Der Schreiner plauderte aus dem Nähkästchen. „Es heißt Die Reiter der vier Flammen! Ich sags euch! Die Pferde, sie hatten allesamt das Wappen dieser verdammten Halunken an sich! Aber.. keine Spur von einem Angriff! Das ist verrückt! Irgendwas ist heute Nacht passiert! Aber was nur?!“
    Varus sah an die Decke und kratzte sich am Hinterkopf. „Ja was nur?“, fragte er unschuldig. Und der Händler fuhr fort: „Und es ist noch was seltsames passiert. Jemand hat mir Holz gestohlen!“ „Ach?“ „Jaa. Aber der Dieb hat dafür bezahlt! Hat man so was schon erlebt?“ Varus zuckte die Schultern und tat erneut ganz unschuldig. „Wir leben wohl in verrückten Zeiten.“
    „DAS kann man wohl sagen!“ Varus ahnte selbstredend, dass Nanami sofort erkannte, dass ER für all das verantwortlich war. Varus gähnte, wie auf ein Stichwort.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 8:52 am

    Lilly war wirklich süß und Nanami sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie wünschte der Kleinen, sie möge lange mit ihrer Mutter leben und sie ein gutes Leben haben möge. Natürlich würde sie sie gern wieder sehen, wenn es denn möglich war, aber erst einmal hatte Varus recht. Sie brauchten Holz für den Schrein. Den hatte sie fast vergessen. Es gefiel ihr nicht, das man so viel Aufhebens um sie machte, aber was konnte sie dagegen schon tun? Es war ihr Heim, ihr Schrein, ihre Quelle. Zusammen gingen sie zum Schreiner, der natürlich einiges zu erzählen hatte. Nanami sah erst noch ein wenig überrascht aus, doch dann sah sie zu Varus, der sich natürlich völlig unschuldig gab. sie durchschaute sein Gehabe. Er hatte diesen Angriff vermutlich vereitelt und die Pferde verschont. Das er sich Holz gekauft hatte, schien sie auch nicht zu überraschen. Sie warf ihm einen wissenden Blick zu, sagte aber nichts zu Varus.
    "Das ist ja wirklich interessant. Ein Dieb der für das, was er stiehlt bezahlt. Also hat er nicht gestohlen, sondern euch heute Nacht eigentlich als zahlender Kunde aufgesucht. Was die Pferde an geht ... Ich denke ihr könnt froh sein, das die Reiter nicht aufgetaucht sind. Vielleicht werden sie es jetzt ja auch gar nicht mehr. Wenn ihr die Tiere hier nicht haben wollt, können wir sie mit zu uns nehmen."
    Nanami würde vermutlich alles bei sich aufnehmen, wenn man sie nicht bremste. Wieder sah sie zu Varus.
    "Interessant das von den Reitern jede Spur fehlt, nicht wahr?!"

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