Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Die Reise ins Ungewisse... - Seite 29 Empty Re: Die Reise ins Ungewisse...

    Beitrag  Varus Mo Feb 05, 2018 3:55 am

    Varus gab nur ein unzufriedenes „Tse.“ Von sich und verschwand. Thalesin folgte ihm förmlich auf dem Fuße und als beide unten im Schankraum waren rief Thalesin: „Hey!“ Varus wollte ihn eigentlich ignorieren, aber Thalesin griff nach seinem Ärmel. Was für eine bodenlose Frechheit! Wie konnte dieser Wurm es wagen, ihn anzufassen?! Varus zog an und Thalesin ließ ihn los, wobei Varus ihn förmlich anzischte: „Treibs nicht zu weit!“ Er konnte ihn weder verletzen, noch konnte er ihm sonst irgendwie Schaden zufügen. Dafür hatte Nanami nämlich schon gesorgt.
    „Warum versucht du denn nicht wenigstens ein bisschen Wärme und Freundlichkeit an dich heranzulassen. Du wärest sicherlich überrascht, wie schön es ist, diese zurückzugeben!“
    „Du hast es dir wohl zur Aufgabe gemacht, mich möglichst oft zu nerven, was?“
    “Nein. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, deinen unendlich großen Hass zu besiegen!“ Thalesin grinste fröhlich. „Nicht für mich. Sondern für Zyra. Sie verdient es, geliebt zu werden und sie verdient es, dass du ihr das auch zeigst und sagst.“ Varus sah ihn einen Moment sprachlos an. Das gleiche Gefasel von Liebe, wie Nanami es schon probiert hatte. Varus ließ sich also dazu herab, sich nun doch umzudrehen und Thalesin in die Augen zu sehen. Er kam ganz dicht. Viel dichter, als notwendig und sagte geschmeidig glatt, wie eine Schlangenhaut: „Deine Wünsche und Träume, Thalesin… waren mir bisher wirklich egal.“ Ja, das hatte er oft deutlich gemacht. „Ich habe meine Meinung dazu geändert. Du wünscht dir, dass ich Zyra sage, dass ich sie Liebe? Und du träumst davon, dass ich die als Sohn anerkenne und dir väterliche Liebe entgegen bringe, hm?“ Thalesin saugte jedes Wort auf. „Dann wisse dies: Ich werde es genießen, wenn du am Ende vor dem Scherbenhaufen deiner Existenz stehst und all deine Wünsche und Träume zerschmettert vor deinen Füßen liegen. Oh ja, ich freue mich schon sehr darauf. Weißt du, Seraphina ist mir bis eben sehr egal gewesen, aber ich freue mich auch auf ihr Gesicht, wenn ich ihr deinen toten Körper dereinst vor die Füße werfe und ihr dann das Herz heraus reißen kann…“
    Thalesin ließ sich nicht einschüchtern, was Varus ein wenig überraschte. Bei seinem letzten Satz packte Thalesin jetzt sogar Varus’ Kiefer und drückte zu. Was? Wie… kann er es… Nun sagte Thalesin sehr ernst und sogar etwas wütend: „Das hast du längst!“ Dann ließ er ihn los, wobei er ihn sogar ein wenig nach hinten drückte, sodass Varus einen Schritt nach hinten machte. Noch nie! Noch nie hatte DAS jemand bei ihm gewagt!
    Thalesin drehte sich einfach lässig um und ging zu Thresen um Frühstück zu bestellen. Er wusste, dass Varus ihn kein Haar krümmen konnte. Dieser gab nur einen erstickten wütenden Laut von sich und verschwand.
    Thalesin wartete aufs Essen, um es anschließend hoch zu bringen.
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    Beitrag  Zyra Mo Feb 05, 2018 4:17 am

    Während Nanami also frühstückte, stand Zyra auf und folgte den beiden Herren nach unten. Sie hatte nicht geplant zu lauschen, aber genau das, geschah ja nun mal. Sie stand da und hörte, was Thalesin sagte. Er verteidigte sie, nahm sie in Schutz und versuchte nun auch noch Varus dazu zu bewegen, ihr zu sagen, das er sie lieb hatte. Zyra stand da, als habe man ihr gerade ein dickes Brett vor den Schädel geschlagen. Sie wusste gar nicht, was sie sagen ... geschweige denn machen sollte. Varus Worte waren hart. Zyra kannte sein Verhalten und wusste genau, er war wirklich sauer. Besser sie hielt sich da raus. Denn noch spürte sie diese Wärme, die Thalesin in ihr auslöste, wo Varus immer nur einen Dolch ins Fleisch trieb. Langsam zog sie sie zurück, wartete kurz ab, bis Varus weg war und ging zu Thalesin.
    "Ich dachte, ich helfe dir mit dem Frühstück."
    Nicht das sie das unbedingt jemals für jemand anderen getan hätte, als für Varus, doch Thalesin zeigte ihr immer mehr, wie schön es sein konnte, zu geben und im Gegenzug dafür zu bekommen.

    Nanami nahm ihr Frühstück mit ans Fenster. Sie sah hinaus und beobachtete Varus, wie er da abstiefelte. Vermutlich war er immer noch so wüten auf sie. Nanami wusste nicht, wie sie Varus erreichen sollte. Er war nicht so böse wie er tat, aber er ließ jeden glauben, er sei das personifizierte Böse. Mit reden klappte es nicht .. aber mit Taten wäre es noch schwieriger. Sie musste sich was einfallen lassen, denn irgendwann würde er ihren Befehlen nicht mehr gehorchen müssen und dann wäre guter Rat teuer.
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    Beitrag  Varus Mo Feb 05, 2018 4:27 am

    Thalesin lehnte nun lässig am Thresen und sah ernst aus. Es machte ihm sicher keinen Spaß, Varus irgendwie zu demütigen und es lag auch nicht in seiner Absicht, aber dieser selbstherrliche Vollidiot hatte es eigentlich auch gar nicht besser verdient. Was spielte er sich auch immer so auf? Und überhaupt! Warum verweigerte er es, Thalesin etwas beizubringen? Der sollte seine Schmutzigen Geheimnisse ja für sich behalten, aber wenigstens ein bisschen! War das wirklich zu viel verlangt?
    Zyra kam zu ihm und sofort hellte sich sein Gesicht auf. „Zyra! Ja, klar gerne! Danke!“, er strahlte sie förmlich an und letztlich gingen sie gemeinsam mit dem Frühstück wieder nach oben. Thalesin war froh, dass sich Zyra nicht mehr von ihm fernhielt und genoss ihre Nähe. Er sagte irgendwann: „Jetzt wo er beschäftigt ist, könnten wir uns doch ein wenig das Dorf ansehen oder? Vielleicht können wir auch noch mal einen Kuchen essen gehen.“ Cecil sah aus dem Fenster und dann drehte sie sich zu Thalesin und legte sitsam die Hände vor ihrem Schoß zusammen. „Danke für das Frühstück, Thalesin, Zyra.“ Sie neigte den Kopf und als sie den Blick wieder hob sah sie ernst aus. „Ich werde Meister Varus zur Hand gehen.“ Er hatte es ihr zwar nicht befohlen, aber sie würde nach dem Rechten sehen. Sie hatte geschworen, sich um ihn zu kümmern.

    Selbiger war eben beim Schneider angekommen. Der schien etwas verwirrt, aber schließlich erklärte Varus auf unnachahmlich gruselige Art und Weise, was er vorhatte und der Mann ließ sich gerne dafür bezahlen, ihm zu zeigen, wie man eine Puppe dieser Art am besten herstellen könne. Varus hatte viel Arbeit vor sich, aber er war ja auch nicht ganz hilflos und so würde er es viel schneller machen können, als normale Menschen. Wäre doch gelacht!
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    Beitrag  Zyra Mo Feb 05, 2018 4:36 am

    Zyra konnte sehen, wie sich Thalesins Gesicht aufhellte. Es freute sie irgendwie und auch auf ihre Lippen, stahl sich ein Lächeln. Sie wusste, welches Risiko Thalesin für sie auf sich nahm. Nie zuvor hatte jemand sowas für sie getan. Varus schützte sie, er kümmerte sich um sie, aber es war eben och anders, als das, was Thalesin ihr gab. Zusammen machten sie sich auf den Weg nach oben, um das Frühstück hoch zu bringen. Nanami saß noch immer nachdenklich am Fenster. Zyra gefiel der Gedanke, sich im Dorf um zu sehen und vielleicht auch Kuchen zu essen, doch Cecil war es, die sie wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Es reichte schon, das sich Nanami so zwischen sie und Varus drängte, da musste es Cecil nicht auch noch tun.
    "Ein Andermal gern, aber Cecil hat recht. Wir müssen ihm helfen, auch wenn Nanami es nicht möchte."
    Fast fühlte Zyra sich ein wenig schlecht.
    "Aber ... sollte er mich nicht mit einer anderen Aufgabe betrauen und mich fortschicken, werde ich gern mit dir durch das Dorf laufen."

    Nanami lauschte den Worten Zyras. Sie lächelte vor sich hin. Wenigstens Zyra ließ etwas Nähe zu.
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    Beitrag  Varus Mo Feb 05, 2018 5:00 am

    Cecil und Zyra machten sich also auf den Weg zum Schneider, wo Varus schon bei der Arbeit war. Er hatte die Puppe von dem kleinen Mädchen bei sich und es schien, als habe er sie daneben gesetzt, damit sie zusehen könnte. Varus sah die beiden schließlich kommen und fragte unleidlich: „Was ist?“ Cecil und Zyra erklärten, dass sie ihm helfen wollten, doch Varus sagte nur: „Mir helfen? Für wen haltet ihr mich? Habt ihr nichts besseres vor?“ Er war natürlich immer noch erbost, über Thalesins verhalten und Zyras Anwesenheit machte es nicht besser Cecil neigte den Kopf und sagte dann: „Leider nicht, Meister, ihr habt uns keine Anweisungen gegeben.“ Varus sah sie ein wenig merkwürdig an, dann zu Zyra und schließlich erklärte er: „Macht was ihr wollt!“ Er griff in die Tasche und warf den beiden ein Säckchen mit Gold zu. Damit war er fertig, wie es schien.
    Cecil sah rüber zu ihrer Schwester und lächelte dünn. Sie durften ztun und lessen was sie wollten? Cecil wusste genau, was sie machen wollte. Gemeinsam verließen sie die Schneiderei. „Ich habe gestern, bei meinem Rundgang gesehen, dass es hier ein Seebad gibt. Ich würde gerne Baden. Dort ist eine heiße Quelle! Wir sollten das den anderen berichten!“

    Der Schneider während dessen zeigte Varus wie er die Schnittmuster zeichnen müsste und auch, wie er den Korpus einer Puppe zusammen nähte und dann mit Wolle auskleidete. Varus nickte äußerst konzentriert und nahm sich die Ratschläge und Anweisungen zu herzen. Noch NIE war dem Schneider so etwas passiert. Ja er empfand sogar irgendwie fast Freude dabei, dem seltsamen Mann alles zu erklären. Und er lernte außerordentlich schnell und fügte Arbeitschritte selbstständig ein, die der Schneider eventuell vergessen hatte.
    Die Arbeit an der ersten Puppe ging zügig voran und irgendwann stach sich Varus in den Finger. Ein einzelner Blutstropfen löste sich zitternd und Varus sah ihm nach, wie er auf den Boden tropfte.
    Blut…, dachte er sich. Was mache ich hier eigentlich? Der Schneider sagte: „Wenn ihr den Finger kurz in den Mund steckt, sollte das schnell vergangen sein. Ist halb so schlimm.“
    Varus sah erstaunt zu ihm herüber. Einen Moment hatte er gerade vergessen, wo er war und wieso und schließlich sah er wieder auf seinen Finger. Sein konzentrierter Blick weichte auf und eine seltsame Melancholie überkam ihn. Er ließ seine Arbeit sinken und sah aus dem Fenster. Nanami… Was hast du mir nur angetan? Der Blick senkte sich und der Schneider war etwas überfordert. „Ist… äh… ist alles in Ordnung?“ Überrascht sah Varus zu ihm herüber und hätte einer der bisherigen Begleiter das gesehen, hätten sie sich doch arg gewundert. Denn Varus sah kurz aus, wie ein verschrecktes Kind. Doch im nächsten Moment zog er die Brauen zusammen und sagte ärgerlich. „Ja, klar! Wie mache ich nun die Haare dran?“ Der Schneider war kurz verwirrt, aber dann gingen die Lehrstunden weiter.
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    Beitrag  Zyra Mo Feb 05, 2018 5:16 am

    Eigentlich überraschte es Zyra nicht, das Varus ihre Hilfe nicht wollte. Sie hatte fast damit gerechnet, er würde sie ohnehin weg schicken. Das Geld reichte für eine Weile. Großzügig war er immerhin. Cecil teilte Zyra mit, was sie gern machen würde. Das war eine großartige Idee. Wie lange war das letzte Bad wohl schon her? Zyra hatte keine Ahnung.
    "Ja ... es wird allen gut tun, wenn sie ein wenig entspannen können."
    Zusammen machten sie sich auf den Weg zurück. Insgeheim freute sich Zyra darauf, mit Thalesin etwas unternehmen zu können, auch wenn Varus es nicht gern sah. Durch Thalesin begann sie die Welt mit anderen Augen zu sehen, doch war die Vergangenheit sehr tief verwurzelt und Zyra versuchte auf der Hut zu bleiben.

    Nanami sah die Beiden Damen schon zurück kommen. Sie lächelte. Varus hatte sie also fort geschickt. Er war ganz schön eigensinnig.
    "Thalesin? Ich glaube du wirst Zyra doch noch durchs Dorf führen und ein Stück Kuchen mit ihr essen gehen können. Sie kommt gerade mit Cecil zurück."
    Wenige Minuten später, waren sie schon auf dem Weg zum Seebad.
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    Beitrag  Varus Mo Feb 05, 2018 11:48 am

    Varus betrachtete die Puppe in seiner Hand. Dann sah er hinüber zu dem Muster. Diese hatte weißes Haar und Varus erhob sich, um zu ihr herüber zu gehen. Der Schneider hatte gerade Kundschaft und war deshalb nicht in der Werkstadt, sondern im Laden. Ganz langsam ging Varus auf die Puppe zu und streckte die freie Hand nach dieser aus. Lilly hatte gesagt, sie würde aussehen, wie er und Varus fand überhaupt nicht, dass das der Fall war. Er zog an der Kordel, die der Puppe das Gewandt zusammen hielt und betrachtete dann den „nackten Leib“ der Puppe. Eine ganze zeit stand er nun so dort und schließlich wurde er irgendwie wütend auf die Figur. Er wendete den Blick zur Schneiderschere und ehe er überhaupt selbst begriff, was er tat, rammte er der Puppe die Schere in die Brust und zerschnitt ihr den Rücken. Er gab dabei ein wütendes und doch verzweifeltes Geräusch von sich und ging in die Knie. Er rammte die Schere neben sich in den Boden und verletzte sich dabei an der Hand. Nicht wirklich schlimm, aber dennoch blutete es. Er betrachtete einfach das Blut, was die Hand herab lief.
    Dann sagte er leise: „Sie soll doch sein wie ich, nicht?“ Er nähte schnell die betroffenen Stellen und bekleidete die Puppe wieder. Seine Finger glitten über die Augen der Puppe und die schwarzen Knopfaugen wandelten sich leicht, sodass sie nun wie grüngoldene Schlangenaugen aussahen. Er nahm nun seine eigene Puppe wieder auf und zog die Haare wieder heraus. Dann pflegte er Braune Haare ein. Sie war eigentlich fertig und brauchte nun nur noch Kleidung. Doch zuerst würde er alle Puppen fertig stellen.
    Varus streckte die Hände nach vorn. Er benutzte keine Blutmagie und der Stoff rollte sich wie von selbst ab. Varus schloss die Augen. Er hatte sich alles eingeprägt. Wie von Zauberhand zeichneten sich dunkle Linien auf den Stoff, wo nun die Schablonen für die Puppen erschienen. Dann wurden diese einfach ausgestanzt. Der Faden rollte sich ab und verband die Stoffe, damit die Puppenkörper entstanden. Dann kroch die Wolle in diese leeren Hüllen und letztlich wurden die Puppen vernäht. Jede einzelne schien nun zum Leben zu erwachen und lief auf die Haarvorräte zu. Sie alle schmückten ihr Haupt mit einer Farbe und setzten sich dann fertig in einer Reihe hin. Varus war zufrieden. Er ließ die Hände wieder sinken.

    Thalesin und die drei Damen waren unterdessen zum Seebad gegangen. Es stimmte. Es gab wirklich eine heiße Quelle und die war sehr hübsch hergerichtet. Thalesin war wirklich froh gewesen und dieses eine Mal freute er sich über Varus’ Sturheit. An der Quelle gab es auch Händler, die dort Essen und Tee reichten, wenn man nur dafür bezahlte. Kuchen gab es allerdings nicht.
    Eben konnten sich alle ein wenig im Wasser entspannen, als Nanami mit einem Mal etwas in sich spürte. Es war … ein ganz komisches, aber kein ungutes Gefühl, aber sie konnte es auch nicht ganz definieren. Und doch… sie fühlte sich stärker. Vielleicht lag das an der Quelle? Vielleicht aber auch an ihrem Diener. Dieses Mal merkten aber auch Cecil und Zyra, dass etwas… anders war. Thalesin natürlich nicht und er streckte und entspannte sich ausgiebig. Da alle ein Handtuch um den Körper hatten, war es auch kein Problem, gemeinschaftlich zu baden.
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    Beitrag  Zyra Mo Feb 05, 2018 7:15 pm

    Diese Quelle war durchaus mehr als einfach nur angenehm. Nanami fühlte sich wirklich großartig. Es tat so gut einfach nur im Wasser zu liegen und nichts zu tun. Allerdings kam da dieses merkwürdige Gefühl in ihr auf. Sie spürte tief in sich, wie ihre Macht ein wenig an Stärke gewann. Wie konnte das sein? War es das Wasser der Quellen? Vielleicht war es besser, erst einmal nichts davon zu erwähnen. Wer wusste schon, wie das zusammen hing?

    Zyra freute sich insgeheim, das sie wirklich zusammen ins Seebad gingen. Auch sie lag gerade im Wasser und legte den Kopf zurück, als sie etwas spürte. Es schien von Varus aus zu gehen, denn nur er hatte eine Verbindung zu ihr ... oder war es die Quelle? Nein. Varus strahlte soche Gefühle nicht aus. Selbst wenn er Zyra schützte, waren es eher finstere Gefühle, die sie spürte. Unsicher sah sie zu den Anderen. Nanami hatte nachdenkliche Züge, aber die Augen geschlossen. Thalesien schien überhaupt nichts zu bemerken und Cecil? Wenn sie etwas merkte, zeigte sie es scheinbar nicht, oder Zyra hatte im falschen Moment zu ihr rüber gesehen. Zyra dachte an Varus, wie er sie aufgepäppelt hatte, wie er sie aufgezogen hatte, ihren Hass geschürt. Ja, Zyra verachtete die Menschen. Sie verachtete sie, weil sie sie hatten töten wollen und weil Varus immer noch mehr Öl ins Feuer goss. Thalesin war scheinbar anders, aber was wenn auch er plötzlich ein anderes Gesicht zeigen würde? Er hatte sie verteidigt, hatte varus gebeten, ihr auch mal zu sagen, das er sie liebte. Konnte das denn alles geschauspielert sein? Misstrauen gegenüber Anderen konnte einem viel ersparen, aber auch viel entgehen lassen. Ihr langes weißes Haar schimmerte im Wasser, wie Perlmutt.
    "Ich wusste gar nicht, das es so entspannend sein kann, einfach nur im Wasser zu liegen."
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    Beitrag  Varus Mo Feb 05, 2018 11:50 pm

    Als Varus zufrieden auf seine Puppen hinab sah, schlich sich ihm wirklich ein Lächeln ins Gesicht. Er zählte durch und es waren sogar mehr Puppen, als er eigentlich vorher gehabt hatte. Er verschränkte die Arme. Jetzt mussten ihnen Gesichter gegeben werden.
    Varus hatte jeder Puppe die Gestalt eines ihm bekanten Menschen gegeben. Unter anderrem auch Seraphina, Lima, Caleb, Nanami, Zyra, Cecil und Thalesin. Diese holte er nun hervor. Selbst der „alte Mann“ war vertreten. Er sagte zu ihm: „Du wirst mir gehören alter Mann. Ich werde meinen Zorn an dir auslassen!“
    Beinahe liebevoll verzierte er die Gesichter der Puppen und dann auch die der anderen. Er hatte nun 50 dieser Puppen geschaffen und der Schneider kam zurück. „Also, wenn ihr nun lernen… was… zum…!“ Er sah die Armee Püppchen und Varus sah zu ihm herüber. Der Mann war kreidebleich und konnte es nicht glauben. „Wie.. habt ihr…?“
    „Magie.“, sagte er nur und fügte an: „Jetzt brauche ich Kleidung.“
    „J-ja. Ich meine… in Ordnung…“
    Er erleuterte wie man Kleidung entwarf und Varus kaufte ihm nun noch verschiedenste Stoffe ab. Bei der Gelegenheit fiel ihm ein Kimono auf, der ein Kirschblütenmuster trug. Der Stoff war künstlerisch eingefärbt worden und Varus fand ihn wirklich schön. Er dürfte Nanamis Größe haben und er passte zu ihr. Vielleicht sollte er… „Was denkst du dir, Varus!“ Er wendete sich ab und begann seine weitere Arbeit.

    In der heißen Quelle schienen alle wirklch zu entspannen, es war wunderbar und Thalesin antwortete Zyra: „Jaaa… Sehr entspannend.“ Vor allem mussten sie keine Angst haben, dass sich Varus hinzugesellte und die Stimmung runter zog, weil er sicherlich nicht öffentlich baden würde.
    Cecil paddelte ein wenig umher und lachte glücklich auf. Sie genoss das hier auch sehr. Auch andere Menschen waren zugegen und sie alle trugen den gleichen schönen Gesichtsausdruck auf den Lippen. Sie alle genossen das warme Wasser sehr. Zur Abwechslung mal erging es der gesamten Gemeinschaft einmal wirklich gut. Dann sagte Cecil: „Schade, dass Meister Varus das nicht miterleben kann. Sicher würde es auch ihn mals richtig entspannen.“ Thalesin öffnete ein Auge und antwortete: „Sicherlich würde er nur wieder sagen, dass er seine Zeit nicht mit so etwas verschwenden wollen würde.“
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 12:14 am

    Nanami ahnte ja nicht, was Varus da für eine schöne Puppe von ihr anfertigte. Hätte sie gewusst, das er von ihnen allen Puppen angefertigt hatte, es wäre ihr sehr schwer gefallen, diese wieder her zu geben. Sie wäre Varus um den hals gefallen und hätte ihn dafür geküsst. Sie wusste es aber nicht und so genoss sie einfach das Bad hier, tauchte ab und zu unter, ließ die Stillle des Wassers auf sich wirken und glitt unter Wasser dahin. Sie tauchte auf, holte Luft, ließ sich auf dem Rücken an der Wasseroberfläche treiben und ließ es sich gut gehen. Sie hörte wohl, wie Cecil und Thalesin sprachen. Thalesin war ein wenig ungerecht, aber er hatte auch recht. Cecil dagegen, sie hatte einfach nur recht. Varus würde sich jedoch nicht mit dieser unsäglichen Narbe auf der Brust ins Wasser begeben. Niemand sollte sie sehen und niemand sollte ihn dafür in irgendeiner Form hänseln. Nicht nur Varus zu liebe, der ohnehin schon darunter litt, sondern auch den Menschen zu liebe, die nicht ahnten, was sie sich selbst für ein Schicksal aufbürden würden. Denn noch wünschte auch Nanami sich, sie würde etwas entdecken, wo Varus auch mal etwas schönes erleben könnte, ohne das andere Menschen dabei waren.

    Zyra sah auf die Wasseroberfläche, als Thalesin seinen Kommentar zu Cecil s Worten gab.
    "Ja ... er würde es nicht genießen können. Dafür ist er einfach nicht ... er kanns einfach nicht und ich ... ich sollte es eigentlich auch nicht können. Menschen ... sie haben uns schreckliches angetan und sie alle sind doch ..."
    Zyra unterbrach sich selbst.
    "Nein ... Es gibt ausnahmen. Es gibt wenige ausnahmen, aber der Rest ist einfach nur hoffnungslos schlecht."
    Sie sah Thalesin an. Sie meinte Ernst, was sie gesagt hatte und doch erkannte man ein Schimmern in Zyras Augen, welches scheinbar nur für Thalesin bestimmt war.
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 12:24 am

    Nun… Thalesin hatte die Augen aber geschlossen und sah diesen Schimmer nicht. Aber er erkannte die Wahrheit in ihrer Stimme und lächelte. Sie hatte sich schon ein bisschen geändert. Irgendwann würde sie erkennen, dass es genau anders herum war. Die meisten Menschen waren nicht böse oder schlecht. Oftmals hatten sie auch einfach nur Angst und taten deshalb unüberlegte Dinge. Und war Varus denn nicht mindestens genauso schlecht? Oder sie? Hatte sie nicht auch für ihren Meister schreckliche Dinge getan? Nun machte Thalesin doch die Augen auf: „Ich finde, dass es niemandem zusteht zu sagen, jemand sei schlecht oder böse. Denn das liegt doch meistens immer im Auge des Betrachters oder nicht? Jeder sollte nach bestem Wissen und Gewissen handeln und die Nachwelt wird bewerten, was unsere Taten ausgelöst haben.“ Cecil fand, dass er Recht hatte.

    Varus hingegen nähte nun fleißig an der Kleidung. Verschiedene Schnitte und Muster wurden ihm vom Schneider gezeigt und diese würde er dann einfach auf die Miniaturkleidung anwenden. Natürlich auch wieder mit Magie. Für Nanami wählte er den Stoff mit den Kirschblüten. Er würde ihn magisch neu verteilen, damit die Größe der Blüten auch entsprechend passte. Ein weiterer Stoff fiel ihm auf. Er war dunkelrot, aber schwarze stilisierte Lilien bildeten sich darauf ab. Er fand ihn perfekt für Zyra. Auch den würde er benutzen. Cecil bekam einen schlichten Dienstmädchenlook und Thalesin… Er überlegte sich, welche Strafe er ihm anhängen könnte, SO frech geworden zu sein. Er zog ihm eine Windel an. Ja das war in Ordnung. Er grinste bei diesem Gedanken. Varus jedenfalls verbrachte so den ganzen Tag.
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 12:38 am

    Zyra wusste, was Angst bewirken konnte. Zumindest bei ihr. Vielleicht hatte Thalesin ja recht. Nachdenklich starrte sie wieder auf die Wasseroberfläche. Vielleicht ... Aber Varus hatte sie doch immer geschützt, hatte ihr eingeimpft, das die Menschen schlecht waren und alle samt Verräter. Waren sie doch auch. Nun zumindest hatte auch sie sie nur so kennen gelernt. Sie sah den Schrecken in den Augen anderer Menschen, wenn sie Zyras Augen sahen. Sie sah, wie abwertend sie oft angesehen wurde. Varus hatte ihr das alles schon vorher gesagt und jedes Mal stimmte es. Sie war Anders und deshalb behandelten die Menschen sie wie eine aussätzige, hatten sie damals halb tot geprügelt, als sie noch klein war. Wären Menschen anständig, so hätten sie solche Dinge nie getan. Zyra hatte viele schreckliche Dinge getan, die sie nie wirklich berührt oder interessiert hatten. Wenn sie jetzt drüber nachdachte, fragte sie sich, wie viele unschuldige GUTE Menschen sie wohl getötet hatte. Vielleicht niemanden, vielleicht waren alle gut, vielleicht aber auch nur ein Teil. Varus war als schrecklich bekannt und sie war seine Rache, wenn er sie nicht gerade selbst verübte. Irgendwie war er jetzt ein wenig anders, als früher. Er brachte Frühstück, was Zyra kaum hatte glauben können. Denn noch war er grausam zu Nanami, die wirklich scheinbar alles versuchte, um Varus ein paar schöne Augenblicke zu verschaffen und seine Meinung zu ändern. Sie war behütet aufgewachsen. Behütet von Magiern. kein Wunder, das sie keine Intrigen und Boshaftigkeiten erkannte, wenn sie auf sie zu stürmten. Vielleicht aber, war es genau das, was Zyra so verwirrte. Wie konnte sie jeden freundlich behandeln, selbst wenn sie nicht so freundlich behandelt wurde? Eigentlich sollte man doch aus einem Reinfall lernen, aber Nanami schien einfach nicht auf zu geben. Genau wie Thalesin.
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 1:03 am

    Die vier verlebten jedenfalls einen schönen Tag in der heißen Quelle und zogen danach auch noch zum Bäckersladen, wo es für jeden ein Stück Kuchen gab. Natürlich wurde auch an Varus gedacht, obwohl Zyra auch genau wusste, dass sie Varus noch niemals hatte Kuchen essen sehen, wollte Nanami ihm scheinbar etwas Gutes tun. Sie alle sprachen nicht mehr wirklich über ihren eigensinnigen Begleiter, aber insgeheim dachten wohl alle hin und wieder an ihn und was er wohl gerade machte.
    Irgendwann kehrten sie zurück. Varus war noch immer nicht da und sie wussten, dass er die Puppenaufgabe scheinbar sehr ernst nahm. Nun ja, war ja auch Nanamis Befehl gewesen. Thalesin fragte schließlich: „Sollen wir vielleicht doch mal nach ihm sehen?“
    Just in diesem Moment jedoch kam er auch zurück. Er hatte eine Art geschnürtes Paket in der Hand und sah die vier merkwürdig an. Dann jedoch zog er die selbe unfreundliche Mine, wie immer und ging einfach zu seinem Bett. Er hatte einen Verband an der Hand und legte sein Bündel ab. Fast, als habe Nanami ihm einen Vorwurf gemacht – was natürlich nicht der Fall war – fauchte er sie an: „Morgen sind sie fertig!“
    Er war unzufrieden gewesen, mit seiner Aufgabe, aber insgeheim hatte er sich selbst eingestanden, dass es ihm irgendwie sogar Spaß gemacht hatte, die Puppen zu erschaffen. Das würden die beteiligten aber erst sehen, wenn er sie ihnen morgen präsentierte, da in jeder dieser kleinen Geschöpfe sehr viel Liebe zum Detail steckte.
    „Ich bin müde…“
    Sein Bauch knurrte allerdings wie aufs Stichwort und er legte sich die Hand darauf. Hungrig ins Bett zu gehen, war nicht gesund. Aber er hatte auch keine Lust noch mal nach unten zu gehen.
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 1:21 am

    Zyra hatte ja schon geahnt, das Varus bald kommen würde. Sie würde alles für ihren geliebten Meister tun, also hatte sie ihm heute das Bett gemacht. Er ahnte ja nicht, wie viel er ihr bedeutete. Als er nun herein am, war er gar nicht so gereizt, wie sie dachte, doch dann zog er wieder dieses Gesicht, das allen zeigte, er war unzufrieden und überaus genervt. Schließlich fuhr er Nanami auch noch an. nachdem er Cecil und Zyra heute eh schon so schroff abgeschoben hatte, wollte Zyra ihm den Kuchen auf keinen Fall geben. Abgesehen davon, war es ja Nanamis bescheuerte Idee gewesen, ihm Kuchen mit zu bringen, also sollte sie sich darum kümmern.

    Das Varus sie gerade so anfuhr, fand Nanami selbstredend nicht witzig, aber sie nahm es hin, wie sie es immer tat. Varus war offenbar fleißig gewesen. Er hatte sich verletzt und er schien ziemlich viel gemacht zu haben, wenn die Puppen morgen schon fertig wären. Nun lag er auf dem Bett und man hörte seinen Magen deutlich knurren. Nanami lächelte. Sie nahm den Kuchen, den sie für ihn mit gebracht hatten und brachte ihn Varus.
    "Hier. Du bist sicher hungrig Ich werde dir etwas Tee holen, damit es nicht so trocken schmeckt."
    Schon war sie auf dem Weg hinaus und nach unten.
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 1:33 am

    Ein bisschen peinlich berührt war er schon, wegen seines Magenknurrens, aber es schien sich zumindest niemand drüber lustig machen zu wollen. Immerhin. Nanami lächelte jedoch. Sie holte irgendwas Eingepacktes und reichte es ihm. Ja er war hungrig, war ja nicht zu überhören gewesen! Doch sogleich verkrümelte sie sich auch wieder, um Tee zu holen. Er setzte sich auf und packte das vermeintliche trockne Essen aus. Was würde es sein? Trocknes Brot? Trockenfleisch? Oder… Kuchen? Varus Augen weiteten sich leicht. Wann hatte er das letzte Mal Kuchen gegessen? Ganz besonders erinnerte er sich nun, an die Szene auf dem Marktplatz, wo Thalesin ihm vorgehalten hatte, mit Zyra niemals Kuchen essen gewesen zu sein. Er senkte den Blick und starrte auf das Stück Kuchen. Wie konnte so ein unschuldiges Lebensmittel schon wieder seine Emotionen so beeinflussen.
    So… Sie waren also heute wieder beim Bäcker gewesen. Was hatten sie noch getan? Varus spürte etwas in sich aufkeimen. Sehr lange hatte er nicht gewusst, wie er das Gefühl bezeichnen sollte, doch seit Thalesin in sein Leben getreten war, konnte er dem Gefühl, wieder einen Namen geben: Eifersucht.
    Er nahm das Stück in die Hand und probierte es. Es war ganz und gar nicht trocken und es schmeckte so köstlich! Und doch hinterließ es diesen bitteren Beigeschmack. JETZT wünschte er sich, er hätte den Tag zusammen mit Nanami und Zyra verbracht. Wieso? Warum war es ihm nicht einfach egal?
    Thalesin blieb ganz still. Er wollte auf keinen Fall stören und flauschte sich einfach in sein Bett ein. Er war außerdem auch müde. Bloß nichts Falsches sagen, jetzt. Am besten gar
    nichts. Er war schließlich heute Früh schon unangenehm aufgefallen.
    Nanami kam mit dampfendem Tee wieder, als Varus schon halb aufgegessen hatte. Er sah zu ihr auf und sein unleidlicher Gesichtsausdruck war verschwunden. Er sah sie ganz normal an, lächelte zwar nicht, brachte schließlich aber in seinen Ohren ein viel zu klägliches „Danke.“ Hervor. Tatsächlich klang es ganz normal.
    Cecil lächelte und überließ nun lieber Nanami das Reden, sollte noch etwas gesagt werden. Wann hatte er sich das letzte Mal bei jemandem bedankt?
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 1:49 am

    Zyra war ja direkt mal sprachlos, als Varus sich den Kuchen schmecken ließ. Wie konnte er sich denn bitte dazu herab lassen? Er hatte doch sonst niemals Kuchen angerührt und jetzt? Da kommt dieses Weib daher, gab ihm den Kuchen und er schien ihn auch noch zu genießen. Zyra drehte sich um, legte sich auf ihr Lager und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie verletzt und enttäuscht sie war.

    Nanami kam mit dem Tee zurück, den sie neben Varus ab stellte. Er bedankte sich, was Nanami mit einem Lächeln und einem :
    "Gern geschehen,"
    quittierte.
    "Du hast viel geschafft heute, wenn du morgen schon fertig bist. Es würde mich sehr freuen, wenn du, nachdem du die Puppen fertig hast, etwas Zeit mit uns verbringen würdest. Vielleicht finden wir etwas, wobei auch du dich ein bisschen entspannen kannst."
    Zumindest hoffte sie es.
    "Was ist mit deiner Hand? Darf ich es mir ansehen?"
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 1:59 am

    Eigentlich wollte Varus ganz und gar nicht, dass sich Nanami seine Hand ansah. Was sollte sie auch schon machen? Es war nur ein Schnitt von der Schere. Und sie konnte es erstens sowieso nicht heilen und zweitens… nun er schämte sich fast ein bisschen über seinen emotionalen Ausraster. Doch wollte er sich ihr wirklich widersetzen? Auf der anderen Seite hatte sie gefragt, ob sie es sich ansehen dürfe und es ihm nicht direkt verboten! Was hatte sie ihm nur angetan, dass er sich über die simpelsten Sachen SOLCHE Gedanken machte? Er stieß die Luft auf, steckte sich das letzte bisschen Kuchen in den Mund und hielt ihr die Hand hin. Er hatte den Kuchen mit Absicht ganz in den Mund gestopft, damit er nicht reden musste. Das war wirklich niedlich, wie Cecil fand.
    Der Schnitt in seiner Hand war eigentlich sogar ziemlich tief. Ein Wunder, dass er damit überhaupt noch arbeiten konnte.
    Aber wie auch immer. Er wollte auf jeden Fall morgen mit! Er wollte nicht, wie ein Haustier zurückgelassen werden und es war ihm auch scheißegal, was sie machen wollen würde, denn er wollte einfach nur dabei sein. Verrück! Sein Blick ging zu Zyra. Sie schien aufs Neue wegen irgendwas beleidigt und er selbst verspürte schon wieder leichten Ärger darüber! Ganz gleich, was der Grund für ihren Ärger auf ihn war, so musste ihr doch klar sein, dass er sich nicht freiwillig in irgendeiner Form Nanami gegenüber verhielt. Er senkte den Blick also wieder und ließ Nanami machen. Was immer sie nun tun würde mit der Wunde, er würde es geschehen lassen.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 2:18 am

    Nanami nahm Varus Hand ganz vorsichtig in die ihre und entfernte den Verband. Sie sah sich die Wunde an, die doch recht tief war. Natürlich konnte sie nicht viel machen, doch sie wollte es wenigstens versuchen. Sie sah sich um, fand aber nichts, was helfen könnte. Nanami tat etwas, was sie sonst nie getan hatte. Sie schloss die Augen, zog seine Hand sacht hoch und küsste de Wunde.

    Zyra bekam von dieser Aktion nichts mit und hätte sie es mit bekommen, wäre sie vermutlich ausgerastet. Statt dessen lag sie nun aber auf ihrem Bett und wartete ab, was geschehen würde.
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 2:29 am

    Varus sah gerade an die Decke, als Nanami sich leicht nach vorn beugte und seine Hand etwas höher hob. Er ließ es geschehen und dann spürte er förmlich ihren Atem auf der Hand. Es war nicht schmerzhaft. Auch dann nicht, als ihre zarten und feinen Lippen sich sacht auf die Verletzung legten. Doch was sich nicht schmerzhaft, auf Varus auswirkte, tat eine ganz andere Wirkung entfalten. Varus war zunächst zu überrascht, um hinzusehen, dann schluckte er den Kuchen und dann betrachtete er Nanami, was sie tat. Sie küsste seine Hand. Sie küsste seine Handfläche! Sie… Varus war wie gelähmt und er hatte die Augen weit geöffnet. Zyra spürte in sich ein Gefühl aufwallen und auch Cecil hob ihren Kopf wieder vom Kissen, auf dem sie sich zuvor gebettet hatte und sah hinüber.
    „Wa…“, brachte Varus hervor, war aber wie gelähmt. Warum tat sie solche Dinge. Sein Herz fing an heftig zu schlagen. Seine Sinne waren wie benebelt und er wollte Nanami für ihre Unverfrorenheit Ohrfeigen, tat es aber nicht. Er hatte sich noch von keinem Küssen lassen, außer von Zyra ein Mal und zu beginn dieses elendigen Knechtschaftsvertrages. Wie konnte ausgerechnet SIE es wagen, IHN zu küssen!? Und doch… er wünschte sich für einen Moment, sein Gesicht in seine Handfläche. WAS?!
    Varus wollte alleine wegen dieses Gedankens daran sterben. Ihm stieg die buchstäbliche Scharmesröte ins Gesicht und vermutlich hatte er noch niemals so viel Farbe auf den Wangen gehabt, wie zu diesem Moment. Hätte er geahnt, was ihrer Frage nach der Wunde zur Folge gehabt hätte, so hätte er es verweigert. Jetzt aber stürzte sie ihn tiefe Unsicherheit.
    „Nanami…“, hauchte er kläglich. Er schaffte es einfach nicht die hand weg zu ziehen. Und erneut spürte Nanami kurz, ihre Macht wachsen und da wo sie Varus berührte, leuchtete ein ganz schwaches goldenes Licht. Varus Wunde fing an zu heilen und er selbst schloss die Augen, wobei ihm eine Träne aus den Augen entwischte.
    Ja... er kannte das Gefühl, was sein Herz zum Schlagen brachte. Ein Gefühl, was er so lange verbannt hatte und es nie wieder hatte zulassen wollen: Liebe.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 4:59 am

    Nanami war völlig weggetreten. Sie nahm nichts um sich herum wirklich wahr. Ein unsägliches Glücksgefühl legte sich, wie eine wärmende Decke um sie herum und ihre Kraft durfte frei fließen. Sie spürte regelrecht, wie sich die Wunde in Varus Hand langsam Schloss. Erst als sich die Wunde geschlossen hatte, ließ sie von Varus Hand ab und selbige los. Sie lächelte Varus an.
    "Ja?"
    fragte sie sanft, als würde er bei einem lauteren Tonfall zerbrechen.
    Sie hatte selbst nicht damit gerechnet, das sie die Wunde heilen würde. Es war wirklich erstaunlich, was sie fertig brachte, wenn sie dieses Glück verspürte.

    Auch Zyra spürte dieses Gefühl. Sie sah sofort zu Cecil, die es auch zu spüren schien, und zu Thalesien, der offenbar gar nichts merkte. Dieses Gefühl ... es war voller wärme. Es war ... ja, wie? Sie konnte es nicht beschreiben, aber sie konnte die Augen nicht von Thalesin wenden, der noch immer da lag und scheinbar versuchte ein zu schlafen. So etwas hatte sie von Varus noch nie wahr genommen.
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 6:22 am

    Varus machte die Augen wieder auf und seine Schlangenpupillen waren zu Schlitzen verengt. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Iriden der ihm innewohnenden Schlange glänzten im Schein der brennenden Öllampen und er selbst bewegte sich keinen Millimeter. Da fragte sie allen ernstes „Ja?“ Varus antwortete nicht und Thalesin richtete sich nun auch auf. Er sah zu den beiden rüber und bemerkte Zyras Blick gar nicht.
    Varus legte sich die zuvor unversehrte Hand auf sein Herz und zog nun die andere Hand ebenfalls dort hin, wobei er sich leicht nach vorne beugte. NEIN!
    Niemals werde ich mich in einen Menschen verlieben! Er öffnete die Augen wieder und sah Nanami zornig an. Aber nicht nur Zorn, sondern auch Unsicherheit war in seinem Blick zu erkennen. Was sie als Glück empfand war für ihn Höllenqual! Er streckte die Hand nach ihr aus und drückte sie dann von seinem Bett weg, so dass sie auf ihren Allerwertesten fiel. Er selbst stand dabei auf und lief einfach aus dem Zimmer. Er schwartete die Tür hinter sich zu und versiegelte sie mit einer Handbewegung. Dann ging er nach unten in den Schankraum. Er wischte sich die Träne von der Wange und ging zur Bar. Dort bestellte er sich Wein und setzte sich an den Thresen.

    „Was… war denn jetzt wieder?“, fragte Thalesin verwirrt und sah nun endlich zu Zyra. Was war denn das für ein Blick? Er fragte sich, ob er schon wieder etwas falsch gemacht hatte und sah zur Tür, wo eben das Bannzeichen erlosch. Ok, er wollte scheinbar nicht gestört werden.
    Das warme Gefühl in Zyra und Cecil nahm ab und wandelte sich in etwas anderes. Wenn die beiden es hätten beschreiben müssen, hätten sie vermutlich gesagt, es würde sich blau anfühlen. Nicht so ein schönes Himmelblau, sondern eher ein trübes und tristes. Varus schien traurig zu sein.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 7:11 am

    Nanami sah die Tränen auf seinem Gesicht. Es musste ihn sehr berührt haben, das sie das getan hatte. Denn noch hielt seine verwirrte, ja überraschte Stimmung nicht lange an. Es schien, als wehrte er sich gegen jede Art von Gefühlen. Sie verlangte ja nicht, das er sich in sie verliebte, aber Nanami wünschte sich mehr als sonst irgendwas, das Varus endlich merkte, wie schön es sein konnte, geliebt zu werden. Warum konnte er es nicht einfach akzeptieren, anstatt sie, einmal mehr, vor den Kopf zu stoßen und am Boden sitzen zu lassen, während er ging.
    "Ich fürchte, ich habe ihn verwirrt und vielleicht ... hätte ich das nicht tun sollen, aber ich konnte seine Wunde heilen ... zumindest die in seiner Hand."
    Nanami stand auf. Der Tee stand noch da, den sie ihm gebracht hatte, doch den würde er vermutlich nicht mehr trinken. Sie ging zurück zu ihrem Schlaflager und legte sich hin, ohne die Augen zu schließen. Hatte sie denn so falsch gehandelt?

    Zyra konnte den Blick zunächst nicht von Thalesin lassen. Erst als Varus plötzlich so schnell den Raum verließ und Nanami auf dem Boden saß, konnte sie sich auf was anderes konzentrieren. Verwirrt sah sie zur Tür. Eigentlich ließ er sie nicht zurück hinter einem Siegel. Was sollte das denn nun wieder? Egal. Sie kannte seine Launen und Notfalls käme sie immer noch mittels ihrer Portale hier raus, um ihm helfen zu können.
    "Er hat eben seinen Launen und ihr könnt ihn eben nicht einfach ändern, wie ihr es wollt."
    Das klang wohl patziger als gewollt, aber eigentlich fürchtete sie sich auch vor der Veränderung, die offenbar anstand.
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 7:29 am

    Oh… Thalesin bemerkte schnell, was in Zyra vor sich ging. Noch immer fürchtete sie sich davor, dass Varus sie irgendwann einmal nicht mehr brauchen würde. Sie wollte nicht, dass ihr Meister etwas anderes tat, als ihr zu vertrauen. Und das obwohl sie sich am Markt so gestritten hatten. Er verstand auch, dass Varus nicht wollte, dass sich jemand um ihn kümmerte und wenn er wirklich SO alt war, dann war es in Thalesins Augen nicht verwunderlich, dass er sich nicht binden wollte. Wenn er wirklich unsterblich war, so würden alle um ihn herum immer wieder sterben, während er ewig war. Er seufzte leise und antwortete Zyra. „Nein… das kann niemand. Nur er selbst.“ Was nützte einem ein ewiges Leben, wenn er es mit niemandem teilen konnte? Er legte sich wieder hin und lag nun wach.

    Unten saß Varus mit seinem verwirrten Herzen und seinen eigenen Gedanken herum und starrte in seinen Becher. Der Wirt polierte Gläser und ließ seinen Gast vorerst in Ruhe. Doch nach dem dritten Kelch Wein stützte er sich vor Varus auf und sah ihn an. Eine ganze Weile geschah nichts, ehe Varus endlich den Blick hob und fragte: „Was?!“ Schroffer als beabsichtigt.
    „Na, ihr scheint mir, als habet ihr Kummer. Ich höre zu, wenn ihr wollt.“ Varus wendete den Blick ab und fragte: „Und wozu soll das gut sein?“
    “Sich etwas von der Seele zu reden, kann Wunder bewirken. Wir müssen ja nicht reden. Ich höre einfach nur zu.“ Varus senkte den Blick und schließlich sagte er: „Dein Job ist es, meinen Bescher zu füllen!“ Er trank ihn aus und stellte ihn hin. Der Wirt holte eine Flasche exquisiten Wein hervor. „Geht aufs Haus! Ihr seid doch der mit den Puppen, nicht?“ Varus betrachtete die Flasche und sah dann zum Wirt. „Warum tut ihr das?“
    „Ich möchte, dass es meinen Gästen gut geht.“ Er zwinkerte und holte sich auch einen Becher. Dann entkorkte er die Flasche und schenkte beide Becher voll. Varus war kein Kostverächter, doch irgendwie schmeckte ihm der Wein heute nicht. Er seufzte. Mit so viel Nettigkeit konnte er nicht umgehen. Er schwieg noch sehr lange, während der Wirt weiter aufräumte. Irgendwann sagte Varus: „Ich… hasse meine Herrin.“ Der Wirt hielt inne und lauschte. „Aber so sehr, wie ich sie hasse, so sehr will ich, dass es ihr gut geht.“ Nun setzte sich der Wirt wieder zu ihm. „Ich will sie quälen, doch immer wenn ich das tue, macht es mich wütend, dass ich es getan habe. Schuld daran ist ein magisches Band.“ Nun sah er auf. „Also, was kann ich schon tun?“ Nun trank der Wirt einen Schluck und ließ es sich schmecken. Er blickte Varus an und gab ihm einen Rat: „Es gibt nur eins, was ihr tun könnt.“ Varus fragte sich, was das wohl sein könnte und der Wirt lächelte: „Streift euren Hass ab.“ Nun… das war so leicht gesagt… Varus sah in seinen Becher und seufzte. Toller Ratschlag. „Ich sehe in euch, viel Wut, mein zorniger Freund.“ Ja das stimmte wohl. „Vielleicht versucht ihr einfach mal etwas nettes zu tun, ohne, einen Vorteil daraus zu ziehen. Das kann Wunder wirken. Glaubt mir. Es wäre ein schönes Gefühl.“

    Damit war das Gespräch dann aber schon beendet und Varus kam irgendwann tief in der Nacht, wieder ins Zimmer. Alle schliefen und sein Blick blieb bei Nanami hängen. Er gab ein „Tse…“ von sich und betrachtete die heruntergestrampelte Decke. Sie war wirklich schön und Varus fühlte sich von ihrer Freundlichkeit in die Ecke gedrängt. Er deckte sie wieder zu und kniete sich vor ihr Bett, wo er eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht strich. „Du machst mich fertig…“, sagte er ganz leise und ließ die Stirn auf ihr Bett sinken.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Feb 06, 2018 7:42 am

    Zyra sah wieder zu Thalesin. Das Varus eher traurig war, spürte sie natürlich. Ja, sie wollte, das Varus ihr auch weiterhin vertraute. Sie wollte, das er sie nicht von sich stieß, wie er es schon einmal getan hatte. Sie wollte einfach, das er immer noch da war für sie, wie sie für ihn und es fiel ihr so unglaublich schwer, sich auf das ein zu lassen, was Thalesin ihr zeigte, weil sie fürchtete, sie könne verraten werden, obwohl sie nicht glaubte, das Thalesin ihr das an täte, doch wie schnell wurde man zum Verräter? Sie selbst hatte Varus beinahe verraten oder es schon einmal in seinen Augen getan. Sie hatte es nicht gewollt, würde es nie wollen und schon gar nicht freiwillig. Irgendwann schlief sie mit diesen Gedanken ein.

    Nanami spürte, wie ihr ein paar Tränen liefen, doch sie weinte nicht laut, schluchzte nicht. Es waren einfach nur Tränen der Traurigkeit und Enttäuschung. varus wusste nicht, wie sehr es sie schmerzte, wenn er sie so behandelte. Sie schlief irgendwann ein. Mitten in der Nacht, hatte sie das Gefühl von Nähe. Sie schlief aber sie hatte das Gefühl, jemand war bei ihr. Sie drehte sich leicht, wobei sie ihre Hand auf die von Varus legte. Wäre sie wach gewesen, hätte sie seinen Zorn sicher nicht herauf beschwören wollen.
    "Nich wech en,"
    nuschelte sie im Schlaf, verzog die Miene besorgt und schmiegte ihre Wange an Varus Haupt.
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Feb 06, 2018 7:56 am

    Eben wollte Varus aufstehen und sich in sein Bett begeben, als plötzlich eine Hand auf seinen Kopf patschte. Ja nicht nur das, sie schlang sich förmlich um seinen Nacken und dann nuschelte Nanami etwas. Er verstand durchaus, was sie sagen wollte, aber sie schlief doch, oder?! Sie schlief! Ja. Varus wusste gar nicht, wo ihm der Kopf stand, als sie sich so an ihn schmiegte und er hatte vergessen zu atmen. Er zog schnell den Kopf aus der „Schlinge“, stolperte nach hinten, landete auf einem Nachttopf, der zum Glück leer war, wodurch es aber ziemlich laut schepperte. Thalesin sprang förmlich im Bett hoch. „Bin wach! Ich bin wach!“, rief er panisch und sah sich verschlafen um. Der topf rollte immer noch verräterisch laut durch den Raum und Cecil rieb sich verschlafen die Augen.
    Scheiße! SCHEIßE!!!
    Thalesin erschuf ein Licht in der Hand und leuchtete den Raum aus. Varus eine Hand war in einem Nachttopf und der andere rollte immer noch durch die Gegend. Konnte doch wohl nicht wahr sein! Die Augenpaare, der Gefährten waren auf ihn gerichtet. Absolute reglosigkeit. Einen Moment.
    „Was… machst du da unten?“
    Der Nachtopf blieb endlich stehen und schon war es wieder still. Varus starrte Nanami an und dann holte er endlich wieder Luft. Er sagte erst gar nichts, dann aber kam es ihm zäh aus dem Mund: „Gestolpert.“ Er konkretisierte sich: „Ich… bin wohl über … etwas gestolpert.“ Thalesin sah zum Nachttopf, sah anhand der Position von Varus, wie er hätte stolpern müssen, um dort SO zu landen und zog die Decke hoch, damit man seinen mund nicht sehen konnte. Er grinste nämlich übers ganze Gesicht und hielt die Luft an, um nicht loszulachen. Cecil sah ihren Meister verwirrt an und erkannte, dass er schon wieder rote Wangen hatte. Er sah irgendwie nicht mehr zum fürchten, sondern eher bedrohlich aus. Das… war eigenartig.
    Varus sah auf seine Hand im Nachttopf, der zum Glück auch leer war und nahm diese dann hoch. Ihm war ganz schwindlig, vor lauter Scharm und nun räusperte er sich.
    „Zu… viel… äh getrunken.“, brachte er ganz unschuldig hervor und richtete sich nun wso würdevoll, wie es ging auf. Ging mechanisch auf sein Bett zu und …
    KRACH!
    Er stolperte über den bereits durch das Zimmer geschossenen Nachttopf, fiel der länge Nach hin und schlug mit der Stirn auf Nanamis Bettkante auf. Das Bett stand ja genau neben seinem. Er rollte sich auf den Rücken und hielt sich ächzend die Stirn. Kurz sah er doppelt und dort würde ein anständiges Horn blühen. Er stöhnte leise und wartete, dass der Schmerz nachließ. Er wollte eigentlich nur noch sterben.
    Zyra wusste von ihm, dass er eigentlich NIE betrunken wurde.

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