Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Die Reise ins Ungewisse... - Seite 31 Empty Re: Die Reise ins Ungewisse...

    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 9:01 am

    „Höchst interessant.“, gab er zurück und tat ehrlich überrascht. Sie hatte ihn ja bereits durchschaut. „Vielleicht haben sie es sich anders überlegt. Menschen sind solch wankelmütige Kreaturen.“ Er kam nicht umhin nun doch überheblich zu grinsen. Sie würde wissen, was er ihnen angetan hatte. Zumindest würde sie es ahnen.
    Der Schreiner versicherte, dass er das Holz zum Gasthaus liefern würde und so ließen sie ihren Wagen dort stehen. Varus hatte die Hände hinter seinem Kopf ineinander verschränkt, als sie nun zurück gingen und sagte: „Ich verstehe wirklich nicht, wieso wir überhaupt diesen Kram verkaufen mussten. Ist ja nicht so, als hätte ich genug Gold.“ Oh ja. Er hatte eine beachtliche Summe Gold. Versteckt in einem außerdimensionalen Raum.

    In der Gaststätte hatten sich die Drei nun zumindest schon mal in den Schankraum begeben, um auf die anderen zu warten, denn auch sie hatte irgendwann der Hunger gepackt und da Varus gesagt hatte, dass sie ihm nicht folgen sollten, taten sie es vorerst auch nicht. Thalesin lehnte sich satt zurück und schien zufrieden. Sicherlich würden Zyra und Varus noch mal miteinander reden, aber Thalesin hatte keine Ahnung, wie das Gespräch verlaufen würde. Zyra hatte sich verraten gefühlt und sicher würde sie ihm das auch zu verstehen geben. Oder sie hatte vielleicht auch begriffen, was für ein Geschenk Varus ihr eigentlich damit gegeben hatte.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 9:14 am

    Natürlich ahnte sie, was er den Reitern angetan hatte. Sie hoffte nur, es war nicht ein solches Massaker, wie er es in diesem Gefängnis angestellt hatte. Denn noch. Er hatte vielleicht getötet, doch er hatte dadurch, das er zwanzig Reiter getötet hatte, ein ganzes Dorf unschuldiger Menschen gerettet und das hielt sie ihm zu Gute. Endlich waren sie bei dem Schreiner fertig und konnten gehen. Unterwegs maulte Varus wieder über den Verkauf.
    "Ja, das hast du bestimmt, aber erstens möchte ich den Schrein nicht auf Blutgeld aufbauen und zweitens, es war sehr schön, das glückliche Lächeln der Kinder zu sehen und auch das der Älteren, die die Puppen gekauft haben. Wenn man etwas selbst erarbeitet hat, ist es ein gutes Gefühl. Geschenke sind natürlich was schönes, aber der Schrein ... er ist wichtig und noch wichtiger ist, das ich mit eigenen Händen für und an ihm arbeite, denn sonst wäre er nicht ehrlich wieder aufgebaut. Abgesehen davon ... ich glaube es hat dir doch mehr bedeutet die Puppen zu machen, als du es je zugeben würdest."
    Wieder lächelte sie wissend und fröhlich. Der Gasthof war nicht weit entfernt und als sie eintraten, saßen die anderen Drei am Tisch. Offenbar hatten sie schon gegessen.

    Zyra hatte sich schließlich breit schlagen lassen, doch etwas zu essen. Sie hatte ja nie viel gebraucht, warum also jetzt mehr zu sich nehmen, als nötig? Cecil gönnte sie jeden kleinen Happen. Sie war wirklich eine ganz liebe Person, wie sie fest gestellt hatte, trotzdem sie noch immer einen gewissen Abstand zu allen wahrte. Als die Tür auf ging und Varus ein trat, hatte sie für einen Moment das Funkeln in den Augen, doch es erlosch sehr schnell und wurde zur Enttäuschung und schließlich zu Verachtung. Er hatte immer angst gehabt, sie könne ihn verraten, doch wer war nun der Verräter?Sofort drehte sie sich von ihm weg.
    "Entschuldigt mich. ich habe was zu tun."
    knurrte sie, stand auf und verließ den Schankraum durch den hinteren Bereich. Sie wollte varus nicht sehen. Nicht jetzt, nicht so.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 9:29 am

    Varus warf Nanami einen Seitenblick zu. „Bultgeld, hu?“ Sie konnte doch gar nicht wissen, woher er das Geld hatte. Ihre Meinung von ihm war ja aber berechtigter Weise etwas… nun, er hatte nicht viel dazu beigetragen, dass sie eine hohe Meinung von ihm haben könnte. Sie kamen ins Gasthaus und Zyra entschuldigte sich sogleich. Varus hatte die Arme immer noch so hinter dem Kopf verschränkt und sah nun einfach zur Seite, als ginge ihn das gar nichts an. Er ging mit Nanami zu den anderen. Cecil sah hartnäckig auf den Tisch und Thalesin lächelte Nanami fröhlich an. „Na? Der Streuner ist zurückgekehrt?“
    Varus setzte sich einfach und noch ehe Nanami antworten konnte, sagte Varus: „Das muss ich mir nicht von einem anhören, der Windeln trägt.“
    „Win-deln?“ fragte Thalesin verstört und Varus grinste nur zufrieden. Das Zyra gegangen war, schien Varus in keinster Weise überhaupt auch nur zu kümmern.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 9:40 am

    "Na woher soll ich wissen, woher du das Geld hast? Abgesehen davon, wie ich dir eben sagte, ich will meinen Teil dazu beitragen, diesen Schrein auf zu bauen."
    Sie betraten die Taverne udn schon verschwand Zyra. Nanami stimmte es schon etwas traurig, das sie sich so verhielt, aber auch Varus verhalten gefiel ihr nicht. Es schien ihn vollkommen kalt zu lassen, das er Zyra so sehr verletzt hatte. Statt dessen zog er lieber Thalsin auf, der ja nicht wusste, was Varus ihm angetan hatte, oder besser, seinem Puppenzwilling.
    "Oh er hat sich nur indirekt an dir gerächt, indem er eine Puppe gefertigt hat, die dir sehr ähnlich sieht und ihr ein paar Windeln verpasst hat. Sie war eine der Ersten, die wir verkaufen konnten. Das sollte dir eigentlich schmeicheln."
    Nanami sah Cecil an. die offenbar irgendwas an der Tischplatte sehr interessant fand. Sie legte Cecil ihre Hand auf Cecils und strich ein zwei Mal drüber. Es sollte sie ein wenig trösten, ihr zeigen, das sie Mitgefühl bekam, doch offenbar war sie auch nicht all zu erfreut über Varus erscheinen. Etwas zu sagen, hätte vermutlich nicht viel gebracht.
    "Er hat auch Puppen von allen Anderen angefertigt. Von Cecil, von Zyra, von mir ... sie waren wirklich wunderschön."
    Ein Wink mit dem Zaunpfahl, das er doch offenbar mehr für sie alle übrig hatte, als er je zugeben würde.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 9:55 am

    Varus warf Nanami erneut einen Seitenblick zu und sagte: „Ich habe eben jeden den ich kannte zum Vorbild genommen. Nichts, kann aus dem Nichts erschaffen werden.“ Eine Weisheit, die auf ALLES zutraf, wie er schon einmal behauptet hatte. „Glaubt also nicht, das war, um euch zu schmeicheln, ich…“
    „Das reicht jetzt!“ Cecil hatte dabei mit beiden flachen Händen auf den Tisch geschlagen. Einen Moment war es totenstill im Wirtshaus, ehe die übrigen Gespräche wieder anfingen. Varus sah sie überrascht an. „Ihr kommt hier her und tut, als sei ncihts gewesen! IHR! Der ihr immer von Verrat und Lüge sprecht!“ Sie sah wirklich zornig aus und Varus musste zugeben, dass sie doch recht Furcht erregend aussah. Auch Thalesin war etwas geschockt. Nanami hatte zwar ein bisschen versucht, die Stimmung aufzulockern, aber das war wohl für die Katz. Nun aber sah Varus sie ernst an. „Wie könnt ihr es vagen?“, fragte sie Varus und der entspannte isch wieder. Was sollte sie ihm auch schon anhaben können. Sie, ein Mensch ohne nennenswerte Kenntnisse und Fähigkeiten. „Zyra hat euch geliebt!“
    Ein wenig schmerzte es, dass Cecil in der Vergangenheit sprach, doch Varus lächelte nur. Nicht das schöne Lächeln, sondern das gemeine. „Hat sie das?“ Natürlich hatte sie das. Das wusste er auch. Cecil sah ihn böse an. „Das wisst ihr genau!“
    „Ja.“, gab er nur zurück. „Und ja, ich habe sie verraten. Ich habe sie belogen und benutzt und nun habe ich ihr die Freiheit geschenkt. Ein eigenes Leben. Was also ist falsch daran?“ Er beugte sich leicht nach vorn. „Ich habe dich davor bewahr, als Hure zu enden. Und ich habe dir eine Aufgabe gegeben.“
    Cecil sah wieder auf den Tisch. Doch sah sie nicht eingeschüchtert aus, sondern gefasst. „Ja, das habt ihr.“ Sie legte die Hand auf ihr Herz. Sie liebte ihn noch immer sehr. Nichts war mehr von seinem bann da und doch liebte sie ihn.
    „Es ist nichts falsch an der Tatsache, sondern an der Art und Weise.“ Erklärte sie nun. Varus lehnte sich zurück. Er sah entspannt aus. Dann grinste er wieder. „Dann verstehe ich das Problem nicht. Der Weg ist nicht entscheidend, nur das Ziel. Hätte ich sie also an mich binden sollen, bis sie alt und grau ist?“ Das hatte ihm Nanami mal vorgeworfen. Thalesin sah betrübt aus. „Ihr habt Unrecht. Ein Ziel das mit den falschen Mitteln erreicht wird, ist bedeutungslos.“ Auch etwas, was in Thalesins Augen ein allgemeingültiges Gesetz war. „Klärt mich auf, oh weiser Windelträger. Einen Krieg zu beenden, der die ganze Welt verschlingt, indem man diejenigen umbringt, die hinter allem stecken ist also bedeutungslos, wenn der daraus erwachsene Frieden verhindert, dass Tausende Unschuldige sterben?“ Das war es auch, was ihm der Rat vorgeworfen hatte. „Du bist genauso verstaubt, wie deine Mutter.“
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 10:12 am

    Selbst Nanami zuckte zusammen, als Cecil so aus rastete. Nanami gab ihr schon recht, aber Varus verstand wieder mal rein gar nichts. Selbst Thalesin musste unter seinen Aussagen wieder leiden. Schließlich legte sie Varus ihre Hand auf seinen Arm und sah ihn an.
    "Varus ... Das, was du getan hast, war sicher nicht in Ordnung und natürlich hast du ihr die Freiheit geschenkt, doch du warst wütend in diesem Moment und sie war nicht darauf vorbereitet, das du sie frei gibst. Sie kennt doch gar kein freies Leben. Du hast sie weg gestoßen ... hast ihr gezeigt, das ihr Vertrauen zu dir nichts wert war. Sie ist wie ein Kind, welches nun einfach vor dem Nichts steht und nicht weiß, wie es allein überleben soll. vermutlich hat sie sich auch noch selbst die Schuld daran gegeben. Vielleicht solltest du ihr wenigstens sagen, das du sie nicht wegen eines Fehlers entbunden hast, sondern, weil es Zeit für sie ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen."
    Hoffentlich verstand er und hoffentlich würde er jetzt nicht wieder auf Stur und Bockig machen.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 10:24 am

    Nanamis Worte waren richtig. Nun fast. Varus verhielt sich nicht so, als würde es ihm irgendwas bedeuten, dass Zyra ihn mied oder dass er sie verletzt hatte. Thalesin studierte ihn genau, versuchte irgendeine Regung zu erhaschen, doch da war nichts! Sie alle hatten doch aber schon einmal gesehen, wie es ihn verletzt und zermürbt hatte, als sie ihn angeblich verraten hatte! Was war also los? Thalesin hatte nicht das Gefühl, als sei Varus noch der echte.
    „Wütend? Ich entließ sie nicht, weil ich wütend war.“, sagte Varus nun leichthin. Was immer das nun bedeuten mochte. „Und ich entließ dich nicht, Cecil, weil ich wütend war.“ Er stellte beide Ellenbogen auf den Tisch, faltete die Hände und stützte dort nun sein Kinn auf. „Ich fürchte, ich habe mich unklar ausgedrückt.“ Er wartete einen kleinen Moment und sagte dann: „Ich entließ euch, weil ihr mir nicht mehr von Nutzen seid. Ich habe euch gebraucht, weil ich Gefährten gebraucht habe, da es nicht in meiner Natur lieg, mir leicht Freunde zu machen, musste ich zu einem Zwang greifen.“ Thalesin sah ihn schockiert an. Das konnte doch nicht wahr sein! Oder? „Du Cecil, kannst kochen, hättest meine Verbände wechseln und für meine Unterhaltung dienen sollen. Zyra sollte mich beschützen und meine Aufträge erledigen, weil es manchmal doch schwierig ist, mit diesem Gesicht herumzulaufen, ohne gleich von den Pfeilen des Lichts verfolgt zu werden. Zu Anfang sollte Zyra nur ein Zeitvertreib sein. Eine Gefährtin und ein Werkzeug. Das habe ich ihr immer wieder gesagt. Dass sie mich lieben lernte und auch, dass du mich lieben lerntest, war ein nettes Beiwerk. Ihr hättet ALLES für mich getan. Aber ich brauche euch nicht mehr, weil ich nun eine eigene Herrin habe.“ Nun sah er zu Nanami.
    Thalesin war über die Schroffheit, aber auch die Wahrheit hinter den Worten entsetzt. Oh Nanami… Was haben wir getan? Wie fiel Gift kann ein einzelner Mann verspritzen. Nun lehnte sich Varus zurück. Seine Worte waren geschmeidig aus ihm hervorgedrungen. Und er beendete seine Ausführungen mit: „Das ist alles.“
    Cecil sah ihn schockiert und vor den Kopf gestoßen an. Tränen sammelten sich in ihren Augen.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 10:37 am

    Was? Das glaubte er doch wohl selbst nicht. Nein. Nanami glaubte ihm kein Wort von dem, was er da sagte. Es mochte sein, das es zunächst so gewesen war, doch hatte er deutlich beweisen, das ihm Zyra sehr am herzen gelegen hatte, als sie sich für ihn geopfert hatte. Vielleicht wäre der Tod gnädiger gewesen, als jemanden zu haben, der einen so behandelte. Nanami sah ihn so unglaublich enttäuscht an. Tränen füllten ihre Augen und sprangen schließlich wie Perlen einfach ihre Wange herab. Das tat so unglaublich weh. Nicht nur das er sich selbst und auch die Mädchen belog, er nutzte nun auch Nanami aus. Der Kuss ... er war das Band, welches erneuert wurde, das war ihr klar, doch was er da von sich gab, war einfach so derart schockierend ... Nanami fand keine Worte dafür.
    "Du belügst dich selbst,"
    flüsterte sie mit erstickter Stimme. Egal was er nun dazu sagen würde, sie war derart traurig, das es locker für alle am Tisch und Zyra mit reichte.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 10:45 am

    „Na, du musst es ja wissen.“, sagte er nur zu Nanami. Er erhob sich nun. „Wie auch immer. Ich habe keine Lust, mir das weiter anzuhören. Ich habe die ganze Nacht durchgeschuftet. Ich bin müde.“ Thalesin sah ihn immer noch schockiert an und als er nun aufgestanden war. Packte er sein Handgelenk. Varus nahm das zur Kenntnis und sah ihn böse an. Wie er es hassen konnte, ungefragt angefasst zu werden! „Entweder lügst du jetzt… oder du hast uns vorher belogen.“ Varus riss sich los und grinste überheblich. „Ja, was nur? Was ist die Lüge…“ Nun sah er zu Nanami und sein Blick war gestochen Scharf. „Und was die Wahrheit?“ Er drehte sich von ihnen weg: „Eure Entscheidung.“ Er sagte von Nanami abgewandt: „Warum weinst du jetzt, Nanami? Wenn ich mich nur selbst belüge, hast du doch gar keinen Grund dazu.“
    Er ging einfach zum Treppenaufgang, blieb dann aber dort noch mal stehen. „Ist noch was? Sonst gehe ich jetzt nämlich schlafen.“ So kalt. Er war SO kalt.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 11:41 am

    Und wie kalt er war. Nanami wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hatte ja geahnt, das es nicht von langer dauer sein würde, aber das er direkt so fies werden würde? Er verstand nicht mal, warum sie weinte. Es war so erschreckend zu sehen, wie sehr er sich von all dem abwandte, was ihn eigentlich hätte berühren sollen. Das er so mit Cecil und Zyra um ging, war schrecklich. SIE ... Nanami war schuld an dem Unglück der beiden Frauen, die Varus so sehr liebten, obwohl er sie nur aus nutzte. Wie eisig dieser Mann war, war unglaublich. Man hatte ihm offensichtlich nicht einfach nur das Herz, sondern auch gleich das Gefühl mit heraus geschnitten. Nein ... so durfte sie nicht denken. Er hatte alles, was unter Liebe fiel, einfach weg gesperrt, weil er nicht mehr daran glaubte und Nanami hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ihm zu zeigen, das es Menschen gab, die es ehrlich mit ihm meinten und sein vertrauen durchaus verdienten. Wenn er aber so weiter handeln würde ... Nein. Sie könnte ihm das nicht an tun. Sie könnte ihn nicht für ihre Zwecke missbrauchen. Das wäre nicht fair, selbst wenn varus das alles selber tat.

    Zyra saß draußen. Sie hatte durch das offene Fenster durchaus gehört, was Varus gesagt hatte. Ihre Gedanken wirbelten quer durch ihren Kopf und schienen sie nicht mehr los lassen zu wollen. Warum hatte er sie dann zurück geholt, als sie gestorben war? Zyra verstand die Welt nicht mehr. Sie hatte versucht sich an den Gedanken zu gewöhnen, sie sei nicht allein und Thalesin wäre nun für sie da, doch wo war er jetzt? Natürlich ... Cecil. Sie brauchte ihn eben so ... oder nicht? Was war richtig? Was war falsch? Zyra war völlig verwirrt und wurde immer wütender.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 8:39 pm

    Varus war nicht nur kalt von seiner Art her. Nein als er oben im Zimmer war, war ihm kalt. Er setzte sich auf sein Bett und sah rüber zu Nanamis. Sie hatte heute etwas mit ihm unternehmen wollen. All die Male davor, wo sie das versucht hatte, war es ihm einfach nur auf die Nerven gegangen und jetzt, wo er es ihm sogar gewünscht hatte. Jetzt hatte er sie vor den Kopf gestoßen. Varus schüttelte leicht den Kopf. Er war nicht für diese Welt gemacht. Alle um ihn herum waren so zerbrechlich. So wohl körperlich, als auch seelisch. Er legte sich hin und starrte an die Decke. Konnte er nicht einfach schlafen? Und dann? Würde es das besser machen? Würde er nicht vielleicht sogar nur noch schlimmere Träume haben? Er rollte sich zusammen und zog die Decke eng um seinen Körper, wobei er mit dem Gesicht zur Wand war. Natürlich belastete ihn das ganze hier! Natürlich schmerzte es ihn, wenn sich Zyra von ihm abwandte und Cecil scheinbar jeglichen Respekt verloren hatte, aber was sollte er sich über das beklagen, was er selbst getan hatte? War es nicht auch besser für Zyra, den Schmerz des Verrates zu lernen, wenn er gar nicht so gemeint und entsprechend gefährlich war? Wäre es nicht leichter für sie, neu Anzufangen, wenn sie ihn hassen würde? Er würde vermutlich sogar einen Mordversuch ihrerseits in Kauf nehmen, nur damit sie auf eigenen Füßen durchs Leben gehen könnte. Er hatte sich denken können, dass sie ihnen zugehört hatte. Denn zu allen Annahmen zum Trotz, hatte er ihr zwar das Siegel genommen, aber ER konnte sie noch immer ausspähen und wusste genau, wo sie war. Er hatte nur die Verbindung von ihr zu ihm gekappt.

    Thalesin unten sah Varus sprachlos hinterher. „Ich glaube ihm das nicht!“ Er sah zu Nanami und dann zu Cecil. „Wir haben alle gesehen, was passiert ist! Er wollte für Zyra sterben. Das ist doch alles nur gelogen!“ Auf der anderen Seite… Varus hatte nicht mit einer silbe erwähnt, dass er ncihts für Zyra oder Cecil übrig gehabt hatte. Er hatte ja auch nur erklärt, wieso er sie freigelassen hatte. Weder aus Wut, noch aus Enttäuschung. Aber was ER dabei empfunden haben mochte, war ja gar nicht zur Sprache gekommen. Und auch wenn sie ihm, wie er sagte nun nicht mehr nützten, so hieß das ja nicht, dass er alle Zelte abbrechen wollte. Vielleicht schmerzte es ihn ja auch und er hatte nur nicht darüber gesprochen.
    „Sturer Esel…“, flüsterte Thalesin. Dann sah er zur Hintertür. Vielleicht – so dachte er – hatte Zyra gelauscht und brauchte nun Trost. Doch eigentlich empfand er es als besser, sich den Ängsten zu stellen, als immer nur davon zu laufen. Er bot seinem Vater ja auch die Stirn. Wie auch immer. Er seufzte und sagte dann: „Ich seh mal nach Zyra.“ Er erhob sich. Eigentlich hatte er keine Lust ihr alleine gegenüberzutreten. Nicht dass er Angst vor ihr gehabt hätte, aber er wusste nicht, was er ausrichten könnte, sollte sie doch durchdrehen. Insbesondere dann, die Umgebung zu schützen. Er ging also hinaus und suchte nach ihr.
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 8:55 pm

    Nanami war wirklich erschüttert. Sie lauschte den Worten Thalesins und gab ihm recht, indem sie nickte. Ja, es war wirklich hart, was Varus so von sich gegeben hatte, doch auch sie wusste, wie gern er eine Maske auf setzte, um sich selbst zu schützen. Ja, das musste die Erklärung sein. Nanami legte ihren Arm um Cecil.
    "Ich denke, das es ihm schon etwas bedeutet hat, das ihr für ihn da wart. Er hat nicht behauptet, das ihr ihm nichts bedeutet habt. Er verletzt andere, um selbst nicht verletzt zu werden. Das ist seine Verteidigungsstrategie und ich bin sicher, was immer ihr nun mit eurer Freiheit anfangen wollt, er wird oft an euch und an die Zeit mit euch denken. Er hat Zyra gerettet ... und nun hat er euch frei gegeben. Ich glaube nicht, das es etwas damit zu tun hat, das ihr ihm nichts mehr nutzt. Für mich, war das der größte Liebesweis, den er euch gegenüber aufbringen konnte und niemand zwingt euch uns zu verlassen."

    Zyra inzwischen, war wirklich wütend. Zu gern hätte sie hier alles in Flammen gelegt, aber hätte es etwas geändert? Hätte Varus sie wieder zu sich geholt? Nein. Er war so ein Idiot. Und Thalesin .... Sie hörte plötzlich schritte. Ihre Augen leuchteten rot und und ihre Sense war erschienen, doch als Thalesin um die Ecke kam, erkannte sie ihren eigenen Fehler. SIE war weg gegangen, ohne ihn mit zu nehmen. Er WAR für sie da, denn jetzt, wo sich ihre Verzweiflung noch stärker breit machen wollte, kam er um sie zu trösten. Für einen Moment sah Zyra noch wirklich finster drein, als wolle sie ihn und die ganze Welt auffressen, doch im nächsten Moment, war da nur noch Schmerz. Zyra ließ ihre Sense fallen und warf sich in Thalesins Arme. Sie weinte nicht, aber sie hätte es am liebsten getan. So viel Würde hatte sie dann doch noch. Es brachte doch eh alles nichts. Sie musste wohl akzeptieren, was geschehen war und Thalesin war doch für sie die ganze zeit über da gewesen.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 9:04 pm

    Cecil sah es ähnlich wie Nanami. Der erste Schock war überwunden und sie selbst nickte nun. Sie konnte sich vorstellen, dass SIE Varus nie wirklich was bedeutet hatte, weshalb er diese Sachen vermutlich auch so ungerührt von sich geben konnte, doch wo sie nun darüber nachdachte, erkannte sie, dass seine Absicht eine ganz andere gewesen sein könnte. „Glaubst du…“ Sie saugte kurz die Lippen ein. „Glaubst du vielleicht daran, dass er uns deshalb so vor den Kopf stößt, damit wir nicht hoffen, doch zu ihm zurückzukommen?“ Sie sah zum Treppenaufgang. „Und warum ausgerechnet jetzt? Was ist denn passiert, dass er dich plötzlich als seine Herrin betrachtet? Zuvor hatte er sich doch so gesträubt… Ich verstehe es nicht.“ Sie sah wieder zu Nanami. „Gestern Abend ist etwas passiert, nicht wahr? Irgendwas hat sich verändert. Er…“ Sie wurde nun traurig. „Es scheint, als sei ihm alles egal geworden. Selbst sein Hass auf die Menschen scheint fort zu sein.“ Sie rieb sich die Augen. „Und wenn er uns doch etwas vorspielt, dann ist er dümmer, als ich dachte. NIEMAND kann mit allem alleine klar kommen!“

    Thalesin blieb erst schockiert stehen, als er ihren Blick sah. Er lächelte dann jedoch etwas beschwichtigend und schon im nächsten Moment fiel die Sense klirrend zu Boden. Sie rannte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Er fing sie auf und drückte ihren Kopf an seine Brust. Es hätte ihn nicht gestört, wenn sie geweint hätte. Er ging schon davon aus, dass sie wohl alles mitangehört hatte und er würde nicht versuchen, Varus zu rechtfertigen. Er konnte die Suppe ruhig selber auslöffeln. Eine Weile hielt er sie und sagte schließlich: „Wenn du willst, brenne ich mit dir durch.“ Er sagte es lächelnd. „Aber… du musst mit ihm reden. Du könntest es dir niemals verzeihen, wenn ihr SO auseinander gehen würdet.“ Da sprach er nicht mal von Varus. Vermutlich würde er sich einmal schütteln und dann wäre es für ihn gegessen. Ach war das alles schwierig…
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    Beitrag  Zyra Mi Feb 07, 2018 9:56 pm

    Nanami sah Cecil an. Diese Frau hatte wirklich Verstand und Herz.
    "Ja, das könnte ich mir gut vorstellen. Vielleicht denke ich zu menschlich, aber es ist doch irgendwie wichtig, Hoffnung zu haben. Ich hoffe wirklich, das Varus nicht so kalt darüber hinweg geht, wie er tut. Vielleicht schätze ich es falsch ein, aber er ist doch irgendwie .. er ist anders, ja, aber er hat eben so Gefühle, wie wir."
    Ja, die hatte er. Wie sonst hätte er fähig gewesen sein sollen, ein so wunderbares Kind wie Thalesin zu zeugen?
    "Wenn du möchtest, bleib, wenn nicht, wünsche ich dir auf all deinen Wegen nur das Beste Cecil. "
    Nanami lächelte sie an. Es würde sie freuen würde die Gruppe bestehen bleiben, doch verstand sie durchaus, das es für alle beteiligten wichtig war, auch auf eigenen Beinen zu stehen.

    Zyra liefen schließlich doch ein paar Tränen, doch sie schluchzte nicht. Es tat einfach nur gut gehalten zu werden. Das war es doch, wie ihr gerade auf fiel, was ihr bei Varus immer gefehlt hatte und wenn er sie mal umarmt hatte, dann war da immer noch so eine winzige Barriere zwischen ihnen. Bei Thalesin schien es anders zu sein. Zyra vermochte nicht zu sagen, in wie fern, aber es fühlte sich wirklich sehr gut an. Kurz musste sie auflachen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Durchbrennen ... wie sich das anhörte.
    "Und Cecil? Weißt du ... ich weiß was es bedeutet, jemandem treu ergeben zu sein."
    Das musste sie nun wirklich nicht erklären. Schließlich wussten doch alle, das sie unter varus Fuchtel gestanden hatte und nun nicht mehr wusste, wie sie ihren Tag gestallten sollte.
    "Als ich sie fand ... es war wohl das erste Mal, das mir jemand leid tat und vielleicht hab ich sie mit genommen, weil ich mir eine Schwester gewünscht habe."
    Sie sah noch immer nicht auf, dachte aber über die Worte Thalesins nach.
    "Ja ... ich werde früher oder später mit ihm reden müssen."
    Nun sah sie zu Thalesin auf. Ein Danke verließ ihre Lippen und ein Lächeln legte sich auf selbige. Ein sehr seltenes, aber wirklich ehrliches Lächeln, welches nur für Thalesin bestimmt war.
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    Beitrag  Varus Mi Feb 07, 2018 10:31 pm

    Thalesin freute sich, dass Zyra so ruhig blieb. Überhaupt hatte er das Gefühl, dass sie ihm… sie vertraute ihm mehr und ließ sich auf viel mehr ein, wenn sie in seiner Nähe war. Sie hatte sein Feuerwerk und seine Eisblumen gemocht. Sie war eine wundervolle starke und doch sehr zerbrechliche Person. Er war Varus dankbar, dass er sie gerettet hatte und das aus ihr, trotz seiner Art sie großzuziehen ein so wunderbarer Mensch war. Er lächelte ihr ebenfalls entgegen und sein Herz schlug wie wild.

    Cecil schüttelte leicht den Kopf. „Ich möchte dir beim Tempel helfen und das Dorf… es ist wundervoll! Ich will nicht, dass ihn von euch getrennt werde, weil ich dich und Thalesin sehr mag und ja… ich mag Varus, ich denke sogar, dass ich ihn liebe. Aber… Diese Liebe ist wohl hoffnungslos, denn sie wird wohl nie erwiedert werden. Und so kann ich meine Freiheit nur dadurch nutzen, IHM von Nutzen zu sein. Bei ihm zu sein und für sein Wohl zu sorgen.“ Tränen schlichen sich in ihre Augenwinkel, obwohl sie lächelte. „Ich kann kochen und seine Verbände wechseln und ihm Gesellschaft leisten.“ Das waren Varus Worte ihrer Fähigkeiten bezüglich. Sie schluchzte nicht und weinte auch nicht wirklich. Sie bemühte sich weiterhin zu lächeln. „Und das gleiche kann ich nun auch für euch anderen tun.“

    Oben im Zimmer konnte Varus Thalesin und Zyra hören. Eigentlich musste er sich doch auch gar nicht wundern und er hatte jetzt schon keine Lust auf das Gespräch mit ihr. Vermutlich würde sie sowieso einfach nur wieder weglaufen.

    Doch all das wurde jäh unterbrochen. Denn plötzlich erklangen Glockenschläge, wie ein Alarm. Die Dorfbewohner verließen fluchtartig den Marktplatz. Es waren wieder Reiter, die nun entweder die Kameraden rächen wollten oder noch nicht davon unterrichtet worden waren, dass diese tot waren. Varus jedenfalls grinste und sah dies als gelungene Abwechslung. Dieses Mal konnte er sich nur nicht so auslassen. Erste Schreie wehten durch die Gassen. Musik in seinen Ohren. Was kümmerten ihn auch diese armen Seelen, des Dorfes? Nanami war die Schutzgöttin von Grüngrund, warum also sollte er sich hier um die Leute scheren? Dann jedoch bekam er ein mieses Gefühl, in der Magengegend. „Zum Teufel mit dir und deines gleichen!“ Über wen er sich genau aufregte, blieb wohl ein Rätsel. Er sah aus dem Fenster direkt zum Marktplatz. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er hatte genug kraft gesammelt Sein Körper zerstaubte förmlich und materialisierte sich plötzlich auf dem Platz. Es hatte keine bemerkt, da er nicht mitten dort aufgetaucht war, sondern etwas abseits. Er betrachtete das treiben. Die Schreie waren wohl nur der Angst geschuldet, denn weder konnte er Blut sehen, noch riechen, noch sonst irgendwie wahrnehmen. Die „Bürgerwehr“ bewaffnet mit Mistgabeln und anderen Geräten zur Bestellung eines Feldes drängten sich ängstlich aneinander. Der Mann, der Varus so grob angefasst hatte, war auch da.
    Varus betrachtete die Reiterei und die Bürgerwehr. „Keine Chance…“, murmelte er, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Holzkarren. Der Schreiner, hatte zwar gesagt, dass er es zum Wirtshaus liefern würde, war nun aber genau zum Zeitpunkt des Überfalls, eben hier gewesen und hatte die Flucht ergriffen. Varus konzentrierte sich gerade nicht wirklich auf Zyra, aber dass Nanami schon am anrücken war missfiel ihm natürlich. Er unternahm erst mal nichts, stand aber zwischen der Bürgerwehr und den Reitern in der Mitte des Marktplatzes jedoch etwas am Rand an seinen Karren gelehnt.

    Auch Thalesin hatte die Glocken vernommen und er erschrak kurz. Auch ER war absolut kein Freund von Gewalt, aber er würde die Leute verteidigen, wenn er musste. „Komm! Wir müssen die Dörfler retten!“ Er nahm Zyra an der Hand und zog sie einfach hinter sich her.

    „Wo sind unsere Kameraden?!“, rief der vermeintliche Anführer und die Dörfler reagierten nicht wirklich. Sie wussten es ja auch nicht. „So. Wenn ihr nicht reden wollt, werden wir eben euer ganzes Dorf durchsuchen und dann niederbrennen!“ Varus interessierte es eigentlich wenig, was mit den Dörflern war, aber er wusste genau, dass es Nanami schon interessierte. Er stieß die Luft aus und nahm die verschränkten Arme herunter.
    „Das kann ich aber nicht zulassen.“ Er grinste und seine Worte waren ziemlich überheblich und ruhig aus ihm hervorgekommen. Ungläubig wurde er gemustert. Er sah ja nun nicht gerade muskulös aus, wenngleich er schon welche hatte, aber insgesamt recht schlank war. Er sah höchstens etwas… gruselig mit der blassen Haut aus.
    „Ach? Und was glaubst du kannst du ausrichten? Du allein?“ Varus grinste sah kurz hinter sich, als müsse er sich vergewissern, dass da die Bürgerwehr stand und sagte: „Ich bin doch gar nicht allein. Aber das ist auch nicht wichtig.“ Er schlenderte nun von der Seite in die Mitte des Platzes. Jetzt kamen auch die anderen an. Toll…
    „Seht… Ich selbst würde ungern Blutvergießen vermeiden.“ Das stieß auf verwirrte Gesichter, hatte er sich nur versprochen? „Aber bevor es hier zu einem Kampf kommt, möchte ich doch gerne darauf hinweisen, dass dieser Karren da.“ Er deutete darauf. „Mir gehört und ich wünsche nicht, dass er in irgendeiner Form beschädigt wird.“
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 12:18 am

    Zyra spürte Thalesins Herzschlag. Es wunderte sie schon, das es so stark und heftig schlug, aber irgendwie fand sie es auch schön, weil es kein ängstlicher Herzschlag war. Lange sollte dieses Glück allerdings auch nicht anhalten. Etwas geschah und sie bekamen es auch mit. Thalesin zog Zyra an der Hand mit sich. Sie hatte nicht die Zeit ihre Sense auf zu heben, aber sie konnte sie eh herbei rufen, was sie nun unterwegs auch tat.

    Nanami lächelte glücklich und nahm Cecil noch einmal in die Arme.
    "Dann freue ich mich um so mehr, das du bei uns bleibst. Du sollst ein gutes Zuhause haben."
    Ja, das würde sich sicher einrichten lassen. Natürlich hatte auch Nanami den Kopf voller Träume und Wünsche für die Welt, aber alles ließe sich nicht verwirklichen. Wenn überhaupt, dann eh nur ein kleiner Teil. Draußen gab es einen Tumult. Etwas geschah da draußen. Cecil und sie sprangen direkt auf und liefen hinaus zum Marktplatz. Varus stand bereits da und gab bekannt, was er NICHT beschädigt haben wollte. Thalesin kam mit Zyra dazu. Alle waren versammelt, inklusive der Bürgerwehr. Nanami sah gleich, die Leute hätten keine Chance und würden Gnadenlos abgeschlachtet werden, wenn ihnen niemand half. Diese Männer würden das Dorf in Schutt und Asche legen.
    "Tu doch was Varus!"
    rief sie in Sorge um die Dorfbewohner.

    Zyra reagierte sofort, wie sie es immer tat. Sie stellte sich vor Varus, obwohl er sie so hintergangen hatte, und würde ihn Notfalls auch mit ihrem eigenen Leben schützen.
    "Verschwindet von hier, solange ihr es noch könnt ihr abartigen Bastarde!"
    fauchte sie die Männer an. ihr Blick war so düster, das man denken konnte, alleine dieser Blick könnte die Männer verschlingen.
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    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 12:34 am

    Die Reiter waren gelinde gesagt regelrecht verstört, über das, was sich ihnen da bot. Sie waren unschlüssig und sahen sich teils ratlos an. Varus sah ja nun auch nicht aus, wie ein Ritter, sondern eher wie ein Bettler…
    Eben wollte er geschmeidig lächelnd etwas zum besten geben, als ihn Nanamis Stimme förmlich durchbohrte. Er versteifte sich vollkommen und zog ein überraschtes Gesicht, ehe er den Drang verspürte, die Leute möglichst Gewaltfrei zu vertreiben. Denn Nanamis Wunsch saß tief und ließ keinen Interpretationsspielraum zu. Nachdem er das Band nun freiwillig geschlossen hatte, war es nicht nur mächtiger und der Zwang größer geworden, sondern er handelte nicht seiner, sondern ihrer Natur entsprechend.
    Er drehte sich zu ihr um und fauchte sie an: „Ich mach ja schon!“ Dann wieder zu den Reitern. „Also wenn es die Damen und Herren nicht stört, wären wir euch zu großem Dank verpflichtet, dieses Dorf nicht zu überfallen!“
    Zyra trat vor ihn und beschimpfte die Reiterei nun und warf ihnen teuflisch-dämonische Blicke zu, sodass die Leute sinnbildlich Blaue Streifen auf der Stirn bekamen vor Angst, Dann wieder Varus, der sich neben sie stellte und die Hand auf ihre Schulter legte, während er die Sense einfach zur Seite stieß. „Nicht doch, nicht doch! Niemand will hier Gewalt anwenden. Einigen wir uns doch irgendwie. Wenn die Damen und Herren mir den Folgen wollen, ich bringe euch direkt zu euren Kameraden. Verbindlichsten Dank.
    Den Dörflern lief der sprichwörtliche Tropfen, die Schläfe herunter und Thalesin stand mit offenem Mund zwischen Zyra und den Dörflern und konnte nicht fassen, was er sah und hörte.
    Varus selbst war das so peinlich. Er konnte aber nichts dagegen tun und innerlich dachte er nur: Ich bring sie um! Ich BRING sie UM! ICH BRING SIE UM! ICH BRING SIE ALLE UM UND DANN BELEBE ICH SIE WIEDER UND BRING SIE NOCH MAL UM!!!
    Sein Schatten wuchs etwas an und dunkelrote Schlieren bildeten sich in diesem. Zyra wusste genau, dass dies gerne mal geschah, wenn er wirklich unzufrieden mit etwas und kurz vorm Platzen war.
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 1:06 am

    Selbst Nanami glaubte sich doch eben zu verhören. Er BAT die Leute darum, das Dorf nicht zu überfallen, sprach davon, das niemand Blut vergießen wollte, stieß Zyras Sense zur Seite und führte sich wie ein Butler auf,d er die Herrschaften zur Tür geleiten wollte. Nanami stand da, die Augen groß, der Mund zu einem Punkt zusammengeschrumpft und lauter Fragezeichen über ihrem Kopf.

    Zyra war bereit, Varus zu verteidigen bis aufs Blut, doch der legte nur seine Hand auf ihre Schulter , stieß die Sense bei Seite und sprach davon, kein Blut zu vergießen? Was zum Henker hatte man denn mit DEM angestellt? Er war hier nicht der Reiseführer, der den Leuten die Sehenswürdigkeiten zeigen sollte, sondern das rachsüchtigste, hasserfüllteste und das brutalste Wesen, welches je auf Erden wandelte.
    "Sag mal ... hast du es dieses Mal übertrieben und der tausch verlief genau umgekehrt?"
    Damit meinte sie natürlich, das er sich vielleicht mit einer zu mächtigen Person angelegt hatte und der Verstand desjenigen nun den Köprer Varus übernommen hatte.
    "Hast du Fieber? Bist du krank?"
    Zyra konnte in diesem Moment gar nicht sauer auf ihn sein. Sie sah ihn einfach nur derart verdattert an, das man sie durchaus für eine durchgeknallte Irre halten konnte.
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    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 1:20 am

    Varus drehte sich lächelnd zu ihr um und sagte zuckersüß: „Aber nein.“ Düstere und unheilvolle Schatten waren aber in seinem Gesicht. Varus sah Furcht erregend aus, versuchte aber freundlich zu gucken, was das ganze nur noch gruseliger machte. Er packte die Zügel des Gauls von dem vermeintlichen Anführer und zog dran, damit er sie nun außerhalb des Dorfes führen konnte. Irgendwie schienen die Angreifer auch SO verdattert, dass sie wohl doch erst Mal nach ihren Kameraden sehen wollten. Außerdem war das Ganze hier viel zu grotesk und gruselig.
    Varus führte sie also hinaus und die Menschenmenge folgte ihnen verwirrt und schaulustig, ob dieses Theaters. Irgendwie waren dann doch , nun zumindest die Bürgerwehr, neugierig. Die übrigen Dörfler blieben zurück.
    Varus blieb schließlich stehen und deutete auf einen 5 x 5 Schritt großen schwarzen Fleck. Der Boden sah nicht wirklich verbrannt aus, aber schon irgendwie nicht gesund.
    „Eh?“, sagte der Räuberhauptmann. „Soll das ein Witz sein?“
    „Aber nein.“ Varsu wedelte mit den Händen und lächelte weiterhin. Dann sagte er: „Das ist alles, was von ihnen übrig ist und ich möchte euch nur ungern drohen, aber solltet ihr nicht davon absehen, dieses Dorf und MEIN Eigentum zu zerstören oder auch nur auf die Idee kommen irgendwann wieder hier her zu kommen, werde ich euch ein ebensolches oder ein schlimmeres Schicksal zuteil werden lassen.“ Er legte die Hände sittsam vor seinem Körper zusammen und fragte: „Klar so weit?“
    Der Räuberhauptmann gaffte ihn immer noch an, wie eine Übernatürliche Erscheinung. Dann auf den Fleck, dann auf Varus und wieder zum Fleck. Dann machte Varus eine scheuchende Bewegung, als wolle er ein kleines Kätzchen verscheuchen und machte: „Shu, shu!“
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 1:30 am

    Zyra starrte Varus ungläubig an. Der hatte doch wirklich nicht mehr alle Murmeln im Beutel. Sie sah zu Nanami.
    "Was hast du mit ihm gemacht?"
    fauchte Zyra Nanami an, die ja selber mit, inzwischen offenem Mund, da stand und nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Über Zyra konnte man durchaus Zorneswolken sehen, und aus den Augen schienen förmlich kleine Blitze zu schießen. Nanami schüttelte verständnislos den Kopf.
    "ICH? Ich hab NICHTS damit zu tun, das er sich so aufführt. ich bin ja wirklich für friedliche Lösungen, aber das da,"
    Sie zeigte auf varus und sein gebaren,
    "Ich erkenne ihn ja selber nicht wieder. Vielleicht hat er was schlechtes getrunken?"
    tatsächlich schien Nanami die Verwirrung eben so erfasst zu haben, wie jeden anderen Anwesenden und so eilte sie dem ganzen Haufen nach, um zu sehen, wie es weiter ging. Auch Zyra folgte. Sie wollte nicht, das er in diesem Wahn vielleicht noch zum Opfer würde. Sein Schatten sprach deutlich die Sprache von Gewalt und Mord, aber sein Auftreten war das eines übergeschnappten Butlers. Nanami dagegen fragte sich, ob sie das nur träumte. Wie konnte er denn bitte SO handeln?
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    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 1:49 am

    Erneut blinzelte der Hauptmann einmal und rief: „Der will uns auf den Arm nehmen. Bist du irre? Bist du lebensmüde?!“ Varus schüttelte nur den Kopf und grinste weiter. Jedoch wurden sein Zähne gerade scheinbar etwas spitzer, Der Schatten schien schon fast zum Leben zu erwachen, so sehr bewegte er sich und die Pferde scheuten, und warfen teils die Reiter ab. „Tötet ihn! Der Rest ins Dorf!“ Varus grinsen starb und er sah zornig zu den Leuten, die nun doch das Dorf plündern wollten. Sein Hand zuckte, und schwarze Funken sprangen aus diesen seinen Arm hinauf und auf der anderen Seite wieder runter. Er fragte leise: „Habt ihr eben nicht zugehört?“ Er war über die Maßen zornig und die gute alte Bürgerwehr, würde wohl jetzt zusehen müssen, dass sie Land gewann. Nanami selbst merkte ebenfalls, dass ihre Macht … nein es war nicht ihre Macht die Anschwoll, sondern die Von Varus. „Ich habe NEIN GESAGT!“, rief er erbost. Seine Schlangenpupillen wurden Hauchdünne Schlitze und er schlug mit einem gewaltigen Krachen mit der Hand auf den Boden. Nachtschwarze massive Spitzen schossen aus dem Boden und heilten die Reiter so auf, irgendwo hin zu gehen. Er befand sich mit ihnen nun im Halbkreis und sagte nun gespielt und übertrieben freundlich: „Tut mir doch bitte den Gefallen und sterbt, ja?“ Seine Zähne deuteten alleine schon darauf hin, dass gleich etwas Schreckliches passieren würde. Scheinbar war Varus in seinem Zwang zu dem Schluss gekommen, dass Worte alleine nicht mehr ausreichten, sodass er nun Taten sprechen lassen durfte. Oh, wie er sich darauf freute. Er sagte nun mit irrer Vorfreude in der Stimme: „Das Folgende ist nicht Jugendfrei…“ Mit einem reißenden Geräusch erhob sich sein Schatten vom Boden und bewegte sich auf die Reiter zu, die in Angst erstarrt waren. Zyra wusste, was das bedeutete. Jeder der das Phantom ansehen und ihm nicht widerstehen konnte, würde vor Angst sterben, wenn er die Illusion nicht erfolgreich anzweifeln konnte, was bei diesem Gewürm, wohl nicht zu erwarten war. Allerdings betraf dies wohl alle in der Umgebung, weshalb der Halbkreis aus Dornen den Dörflern wohl zu gute kam.
    Gelang es jemandem das Phantom anzuzweifeln und es für nicht real zu befinden, würde dieser jemand trotzdem massiven Schaden erleiden, weil es demjenigen Seelenenergie stahl. Varus hatte nicht nur gelernt aus Menschlichen Herzen Kraft zu ziehen, er konnte ihnen auch die Seele rauben…
    Noch war das Phantom nicht da, aber sobald es da wäre, gäbe es kein Zurück mehr.
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 2:02 am

    Da war er ... Varus, der schrecklichste aller Blutmagier. Zyra begriff, was er da vor hatte und sie begriff, das alle, die dem Phantom nun zu nahe kämen, sterben würden. Da Varus an Nanami gebunden war, würde auch er schwer einstecken, wenn sie es musste.
    "Nanami! Sofort alle weg von hier! Die Dorfbewohner, Thalesin! Sie dürfen da nicht hin sehen! Wir müssen sie weg bringen!"
    So etwas hätte sie niemals gesagt, wenn es dabei nicht auch um Varus Leben ging. Die Menschen hier, waren ihr egal. Einzig Thalesin und Varus waren ihr wichtig und irgendwie auch Cecil. Zyra wandte sich direkt um, ergriff Nanami und teleportierte sie ins Gasthaus.
    "Bleib hier, sieh da nicht hin! Das ist wichtig! Dein Leben hängt davon ab! Thalesin und ich werden die Dorfbewohner nun weg bringen, damit ihnen nichts geschieht, also komm nicht auf Dumme Ideen!"
    Damit verschwand sie auch schon wieder. Sie tauchte an der selben Stelle auf, an der sie Nanami weg gebracht hatte. Thalesin hatte die Warnung hoffentlich ernst genommen.
    "Sieh auf keinen Fall hin! Egal was du hörst! Und ihr LAUFT UM EUER LEBEN!"
    schrie sie die Dorfbewohner an.

    Nanami wusste nicht, wie ihr geschah. Sie stand mitten im Gasthaus und war sich ziemlich sicher, sie müsste irgendwas unternehmen, doch was? Zyra hatte ihr gesagt, sie solle hier bleiben. Sie hatte sich noch nie um Nanami gesorgt und das wäre sicher auch jetzt nicht der Fall, also musste es auch um Varus gehen. Natürlich. Sie sollte nicht in die Richtung gucken. Nun das Varus brutal sein konnte, wusste sie und er genoß es auch in vollen Zügen, wie sie selbst gesehen hatte. Nanami mochte sich nicht ausmalen, was er den Menschen da antat. Niedergeschlagen und verwirrt ließ sie sich ein Bier geben, was für sie total untypisch war, und trank den Humpen in einem Zug weg.
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    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 2:27 am

    Nun. Wirklich brutal war es ja nicht mal. Und Zyra hätte mit den Dörflern auch niederhöllisch sprechen können, denn sie rührten sich nicht, sondern glotzten auf den Schatten, der sich bald materialisieren würde. Lilly hatte sich sogar mit dazu geschlichen.
    Thalesin nahm ihre Warnung jedoch teuflisch ernst. Er breitete die Hände. Die Spitzen boten eine Art Sichtschutz, aber nicht genug. Thalesin konzentrierte sich und hob die Hände an. Er murmelte irgendwas und schließlich wuchs eine blickdichte und doch zugleich Wunderschöne Eiswand empor. Sie umfasste den ganzen Halbkreis und trennte Varus und die Reiter so vom Rest. Af diese künstliche Leinwand malte er nun aus eis bestehende Bilder, das absplitternde Eis zerstaubte hin und wieder im Sonnenlicht und sah wunderschön aus. Die Dörfler waren noch ganz verwirrt und Thalesin rief: „Seht her, liebe Leute! Varus, der Puppenmacher und die Reiter der vier Flammen!“ Er erzählte die Geschichte, die sich gerade zutrug und malte sie dabei an die Eiswand, bis Varus mit seinem Zauber fertig sein würde. Er erzählte es jedoch weniger brutal und eher lustig. Zeitgleich hatte er einen bereich der Stille um Varus gezaubert, sodass kein Schrei nach außen drang.

    Varus hingegen genoss, was er da veranstaltete. Nachdem das Phantom erschienen war, begannen die Opfer in Angst und Verzweiflung zu schreien und die Angst und der Klang ließ Varus aufblühen. Seine dunkle Seite drang hervor. Die Iriden seiner Augen wurden Orange wie roter Mohn und das Augenweiß rot wie der Höllenschlund selbst, Seine bleiche Haut wurde dunkler und immer dunkler, bis sie fast schwarz war.
    Nanami fühlte in diesem Augenblick eine unendlich tiefe Traurigkeit und zeitgleich stieg in ihr bitterböser verzweifelter Zorn auf. Sie konnte nur erahnen, was in Varus vorging. Das Phantom riss an den Seelen der betroffenen, welche einfach vor Angst starben. Die Seelen schlüpften in seinen Mund und schrieen dabei fürchterlich. Erst als auch die letzte Seele verschlungen war, kehrte das Phantom zurück, dem Varus voller Selbstvertrauen entgegen blickte, sodass es sich ohne viel zu murren zurück af den Boden legte und zu seinem Schatten wurde. Varus Aussehen veränderte sich wieder und er blieb an Ort und stelle stehen. Sein Haupt senkte sich leicht. Er betrachtete seine nun wieder blassen Hände. Er blickte auf die toten Leiber und ein Keuchen drang aus ihm hervor. Hatte er das gerade wirklich getan? Er hielt sich die Stirn und dann streckte er die Hand aus. Mit einem Streich steckte er alles in Brand. Selbst die Eiswand kroch sein schwarzes Feuer hinauf, welches der „Bühne“ nun sogar einen tollen Effekt verlieh. Der Boden senkte sich wieder und Thalesin beendete die Geschichte, damit, dass Varus die Bösen Männer für immer vertrieben habe. Er verbäugte sich und sah Zyra nun ernst und fragend an.
    Varus hingegen empfand tiefe Leere in sich. Er musste zu seiner Göttin. Er wusste nicht, wie viel sie davon gespürt hatte. Aber er musste zu ihr, sie würde es nicht verstehen.
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    Beitrag  Zyra Do Feb 08, 2018 2:41 am

    Zyra war so wütend. Sie wollte diese Menschen am liebsten Treten und schlagen, doch Thalesin schaltete sofort. Er war ihr Retter in der Not. Er schaffte es, die Leute ab zu lenken, sie auf das Eis zu konzentrieren, während hinter dieser Wand ein schreckliches Spektakel statt fand. Es WAR grausam, auch wenn die Leute es nicht mit bekamen, doch Zyra wusste genau, was da geschah. Sie hielt ein Auge auf den Wall, nicht auf die Bilder, denn sie musste doch wenigstens sehen, wann alles vorbei war. Und schließlich war es das auch. Die schwarzen Flammen züngelten empor und sie wusste, es war vorbei. Zyra nickte Thalesin zu, der sie ernst an sah. Sie alle waren ausser Gefahr. Zyra eilte zu ihm. Varus käme jetzt wohl eh allein zurecht, auch wenn sie ihn lieber gestützt hätte, doch der Schmerz saß tief. Thalesin war für sie da gewesen und er hatte ihr eben geholfen. Das alles nur wegen ein paar Idioten.
    "Danke ... Du weißt ... das ich es nicht für sie getan habe ... aber denn noch danke für deine Hilfe."

    Nanami hatte den Krug gelehrt und saß da am Tisch. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Alles was sie spürte, war trostlos, so unendlich traurig, das sie es nicht in Worte hätte fasen können. Sie sah in den Krug und plötzlich war alles um sie herum finster. Eine unglaubliche Kälte ging von diesem Ort aus. Trostloser, als alles, was sie je gesehen hatte, erdrückende Schuldgefühle und das Gefühl von den Alpträumen und schrecklichen Dingen verfolgt zu werden. Nanami erschauerte nicht einfach nur. Sie erzitterte und bekam panische Angst. Sie versucht hoch zu sehen, doch auch da war nichts, was sie hätte retten können und dann war es plötzlich vorbei. Sie saß wider in der Gaststube und hielt den Krug so fest, das ihre Knöchel weiß hervor traten. Zitternd stand sie auf, ging zum Wirt und meinte:
    "Gib mir das stärkste, das du da hast."
    Varus
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    Beitrag  Varus Do Feb 08, 2018 3:35 am

    Thalesin war erleichtert, dass alles so gut ausgegangen war und sah Zyra fröhlich an. Sie erklärte gleich, dass sie das nicht für die Menschen hier getan hatte und Thalesin musste noch mehr lächeln. Er reichte ihr die Hand und zog sie leicht heran, ehe er ihr auf die Stirn tippte und sagte: „Nanami war schon in Sicherheit. Für wen also dann?“ Doch sofort knuddelte er sie, ehe sie antworten konnte. Kurz blieb er dann reglos und lehnte die Stirn auf ihre Schulter. „Danke…“, sagte er leise. Auch Thalesin mochte es nicht, wenn Unschuldige… oder sogar Schuldige starben. Und Zyra hatte die Dörfler mit ihrer Warnung gerettet. Wie hatte Varus so etwas Furchtbares tun können und viel wichtiger: Woher nahm er diese unfassbar große Kraft? Hatte es nicht geheißen, er und seine Macht sei eingeschränkt, durch Nanami?

    Varus fackelte nicht lang und löste sich an Ort und Stelle auf. Er kam bei Nanami wieder heraus, die eben zur Theke wankte. Der Inhaber konnte ihren Wunsch noch gar nicht ausführen und so stand Varus zwischen ihr und ihm. Er schloss sie direkt in die Arme und drückte sie an sich. Sie hatte es selbst vielleicht nicht bemerkt, aber ihre Wangen waren nass und ihr zierlicher Körper zitterte, wie Espenlaub. Sie war Eiskalt und Varus wärmte sie, mit seinem Körper, sodass es ihr vorkam, als wären diese und NUR diese Arme der geborgendste Platz dieser Welt. Varus legte seine Wange auf ihren Scheitel und hielt sie ganz fest. Noch nicht einmal Zyra hatte er jemals SO gehalten. Er sagte leise aber wirklich ehrlich: „Verzeih mir…“
    Er musste nicht mal eins und eins zusammenzählen, um zu begreifen, dass sie es gesehen hatte. SIE hatte die Hölle gesehen. Sie hatte gesehen, aus welch abscheulichem Ort er entstiegen war und wohin diese Seelen gefahren waren. Er wiegte sie in seinem Arm. Niemals wieder durfte er zulassen, dass er SO wütend wurde. Er schloss die Augen und streichelte mit der Einen Hand durch ihr Haar. Er konnte es nicht ertragen, dass Nanami noch einmal solch einem Wissen und zeitgleich solcher Gefahr ausgesetzt wurde. „Es tut mir leid…“, flüsterte er nun.
    Nanami realisierte zumindest dadurch, dass ER dieses Schreckensbild auf sie projiziert haben musste. Dass ER eine Kreatur dieser schrecklichen Welt war und sie befand sich nun in SEINEN Armen. Furcht legte sich auf ihr Herz, ohne, dass sie es beeinflussen konnte und zwar vor IHM. Nanami schlich sich ein Gedanke in den Kopf: Varus konnte nie und nimmer ein Engel sein.

    Der Wirt wunderte sich schon über gar nichts mehr und so schenkte er erst sich und dann den anderen das stärkste ein, was er hatte.

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