Varus Mi Feb 07, 2018 10:31 pm
Thalesin freute sich, dass Zyra so ruhig blieb. Überhaupt hatte er das Gefühl, dass sie ihm… sie vertraute ihm mehr und ließ sich auf viel mehr ein, wenn sie in seiner Nähe war. Sie hatte sein Feuerwerk und seine Eisblumen gemocht. Sie war eine wundervolle starke und doch sehr zerbrechliche Person. Er war Varus dankbar, dass er sie gerettet hatte und das aus ihr, trotz seiner Art sie großzuziehen ein so wunderbarer Mensch war. Er lächelte ihr ebenfalls entgegen und sein Herz schlug wie wild.
Cecil schüttelte leicht den Kopf. „Ich möchte dir beim Tempel helfen und das Dorf… es ist wundervoll! Ich will nicht, dass ihn von euch getrennt werde, weil ich dich und Thalesin sehr mag und ja… ich mag Varus, ich denke sogar, dass ich ihn liebe. Aber… Diese Liebe ist wohl hoffnungslos, denn sie wird wohl nie erwiedert werden. Und so kann ich meine Freiheit nur dadurch nutzen, IHM von Nutzen zu sein. Bei ihm zu sein und für sein Wohl zu sorgen.“ Tränen schlichen sich in ihre Augenwinkel, obwohl sie lächelte. „Ich kann kochen und seine Verbände wechseln und ihm Gesellschaft leisten.“ Das waren Varus Worte ihrer Fähigkeiten bezüglich. Sie schluchzte nicht und weinte auch nicht wirklich. Sie bemühte sich weiterhin zu lächeln. „Und das gleiche kann ich nun auch für euch anderen tun.“
Oben im Zimmer konnte Varus Thalesin und Zyra hören. Eigentlich musste er sich doch auch gar nicht wundern und er hatte jetzt schon keine Lust auf das Gespräch mit ihr. Vermutlich würde sie sowieso einfach nur wieder weglaufen.
Doch all das wurde jäh unterbrochen. Denn plötzlich erklangen Glockenschläge, wie ein Alarm. Die Dorfbewohner verließen fluchtartig den Marktplatz. Es waren wieder Reiter, die nun entweder die Kameraden rächen wollten oder noch nicht davon unterrichtet worden waren, dass diese tot waren. Varus jedenfalls grinste und sah dies als gelungene Abwechslung. Dieses Mal konnte er sich nur nicht so auslassen. Erste Schreie wehten durch die Gassen. Musik in seinen Ohren. Was kümmerten ihn auch diese armen Seelen, des Dorfes? Nanami war die Schutzgöttin von Grüngrund, warum also sollte er sich hier um die Leute scheren? Dann jedoch bekam er ein mieses Gefühl, in der Magengegend. „Zum Teufel mit dir und deines gleichen!“ Über wen er sich genau aufregte, blieb wohl ein Rätsel. Er sah aus dem Fenster direkt zum Marktplatz. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er hatte genug kraft gesammelt Sein Körper zerstaubte förmlich und materialisierte sich plötzlich auf dem Platz. Es hatte keine bemerkt, da er nicht mitten dort aufgetaucht war, sondern etwas abseits. Er betrachtete das treiben. Die Schreie waren wohl nur der Angst geschuldet, denn weder konnte er Blut sehen, noch riechen, noch sonst irgendwie wahrnehmen. Die „Bürgerwehr“ bewaffnet mit Mistgabeln und anderen Geräten zur Bestellung eines Feldes drängten sich ängstlich aneinander. Der Mann, der Varus so grob angefasst hatte, war auch da.
Varus betrachtete die Reiterei und die Bürgerwehr. „Keine Chance…“, murmelte er, verschränkte die Arme und lehnte sich an den Holzkarren. Der Schreiner, hatte zwar gesagt, dass er es zum Wirtshaus liefern würde, war nun aber genau zum Zeitpunkt des Überfalls, eben hier gewesen und hatte die Flucht ergriffen. Varus konzentrierte sich gerade nicht wirklich auf Zyra, aber dass Nanami schon am anrücken war missfiel ihm natürlich. Er unternahm erst mal nichts, stand aber zwischen der Bürgerwehr und den Reitern in der Mitte des Marktplatzes jedoch etwas am Rand an seinen Karren gelehnt.
Auch Thalesin hatte die Glocken vernommen und er erschrak kurz. Auch ER war absolut kein Freund von Gewalt, aber er würde die Leute verteidigen, wenn er musste. „Komm! Wir müssen die Dörfler retten!“ Er nahm Zyra an der Hand und zog sie einfach hinter sich her.
„Wo sind unsere Kameraden?!“, rief der vermeintliche Anführer und die Dörfler reagierten nicht wirklich. Sie wussten es ja auch nicht. „So. Wenn ihr nicht reden wollt, werden wir eben euer ganzes Dorf durchsuchen und dann niederbrennen!“ Varus interessierte es eigentlich wenig, was mit den Dörflern war, aber er wusste genau, dass es Nanami schon interessierte. Er stieß die Luft aus und nahm die verschränkten Arme herunter.
„Das kann ich aber nicht zulassen.“ Er grinste und seine Worte waren ziemlich überheblich und ruhig aus ihm hervorgekommen. Ungläubig wurde er gemustert. Er sah ja nun nicht gerade muskulös aus, wenngleich er schon welche hatte, aber insgesamt recht schlank war. Er sah höchstens etwas… gruselig mit der blassen Haut aus.
„Ach? Und was glaubst du kannst du ausrichten? Du allein?“ Varus grinste sah kurz hinter sich, als müsse er sich vergewissern, dass da die Bürgerwehr stand und sagte: „Ich bin doch gar nicht allein. Aber das ist auch nicht wichtig.“ Er schlenderte nun von der Seite in die Mitte des Platzes. Jetzt kamen auch die anderen an. Toll…
„Seht… Ich selbst würde ungern Blutvergießen vermeiden.“ Das stieß auf verwirrte Gesichter, hatte er sich nur versprochen? „Aber bevor es hier zu einem Kampf kommt, möchte ich doch gerne darauf hinweisen, dass dieser Karren da.“ Er deutete darauf. „Mir gehört und ich wünsche nicht, dass er in irgendeiner Form beschädigt wird.“