Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Zyra
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    Beitrag  Zyra Sa Nov 12, 2016 1:27 am

    Zyra stolperte sofort neben ihren Meister. Sie starrte ihn an, sah dann zu Nanami auf und schrie sie an:
    "WAS HAST DU IHM ANGETAN!!!"
    Sie war ausser sich und hätte Nanami am liebsten direkt in einen Haufen Asche verwandelt, aber sie wusste, das Varus gezwungen wäre sich dazwischen zu werfen, egal wie schlecht es ihm ginge und er würde den Zauber abbekommen. Dieses Risiko war ihr eindeutig zu groß. Abgesehen davon hatte er ihr gedroht, das wenn sie Nanami noch einmal etwas antun würde, er sie töten würde. Sie zog Varus auf ihren Schoß, hielt ihn und strich ihm das Haar aus dem Gesicht. SO ausgebrannt hatte sie ihn noch nie erlebt. Unweigerlich fragte sie sich, ob er jemals wieder Magie beherrschen würde. Das war nicht fair von Nanami. Das hätte Zyra zumindest nicht von ihr erwartet.

    Nanami ließ Varus natürlich nicht los. Erst als Zyra da war, befreite sich Varus aus ihren Armen. Das er sofort fiel, war wohl klar, denn letztlich war er so schwach, wie ein Neugeborenes. Zyra fuhr sie sofort an. Das war nicht nett, aber anders herum verstand sie das ja auch. Zyra war Varus von klein an zugetan. Er hatte sie aufgezogen, sie erzogen und sich gefügig gemacht. Sie war nicht einfach nur von ihm abhängig. Er war sowas wie eine Vaterfigur für sie. natürlich sorgte sie sich um ihn.
    "Ich habe nur belebt, was er getötet hat."
    Was sollte sie sonst sagen? So war es doch gewesen.
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    Beitrag  Varus Sa Nov 12, 2016 4:01 am

    Thalesin sah auf Varus herab und zuckte zusammen, als Zyra Nanami so anschrie. Er verstand die Welt nicht und Cecil liefen die Tränen aus den Augen. Es war schrecklich für sie, ihren Meister so zu sehen. Auch sie Kniete sich hinab, während Nanami aufklärte, was passiert war oder besser sie sagte etwas, was Cecil nicht ganz verstand. Varus stöhnte leise und fand sich in Zyras Schoß wieder.
    Varus war nicht dumm, er glaubte nicht, dass sie ihm das hier absichtlich angetan hatte und doch hatte sie es getan. Oh… er war unsagbar wütend und doch war er auch ebenso verstört. Wie oft sollte sich seine Geschichte noch widerholen. Er war verletzlich wie ein Kind, konnte Zyra nicht mehr beschützen und auch Cecil nicht mehr, ganz zu schweigen von Nanami. Würde sie wieder angegriffen werden, er würde einfach sterben, weil er sich dazwischen warf.
    „Du… du…“, stammelte Thalesin, als er Varus so ansah. „Deine Magie…“ Varus biss die Zähne zusammen und stand mit Zyras Hilfe auf. Auch Cecil stützte ihn von der anderen Seite. Er sah böse zu Nanami herüber. „Bist du jetzt zufrieden?“ Er hätte ja auch nicht so ausrasten müssen, was er nun aber wohl zu unterschlagen schien. „Meiner Freiheit beraubt…. Meiner Macht beraubt… Ist es jetzt endlich genug?“ Er hielt sich die Hand auf die Brust. Er würde nicht aufgeben. Irgendwie ging es immer weiter, aber er wusste auch selbst nicht, was er nun machen sollte. Er wusste nicht mal, wo er hingehen sollte, um sich auzuruhen oder Kraft zu schöpfen. Varus war hilflos und nichts seiner Erhabenheit war mehr übrig. Thalesin stand bei Nanami und sagte: „Es… kommt sicher… alles wieder in Ordnung. Es gibt doch sicher einen Grund hierfür.“ Dennoch schockierte es ihn, dass Varus scheinbar so stink normal wie Cecil war.
    „NICHTS kommt in Ordnung!“, blaffte Varus ihn an und Cecil sah nun vorwurfsvoll zu Nanami. „Warum… hast du das getan?“, fragte sie sie. Sie blickte hinauf in Varus Gesicht, wie schrecklich es ihm dabei gehen mochte, konnte sie sich nicht vorstellen.
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    Beitrag  Zyra Sa Nov 12, 2016 4:46 am

    Nanami nahm die Schuld auf sich, denn letztlich hatte sie etwas getan, doch was genau, wusste sie selbst ja nicht einmal. Sie war stark genug, um die Schuldzuweisungen zu ertragen, egal wie ungerecht sie sein mochten. Letztlich wusste sie, Sie taten es, weil sie Varus liebten und ihn nicht leiden sehen wollten. Dabei litt er doch ohnehin schon wie verrückt, ohne das es überhaupt jemand bemerkte. Gerade diese beiden Frauen sollten es doch wissen. Sie verbrachten Stunde um Stunde mit ihm, ohne das sie jemals diesen furchtbaren Schmerz in ihm bemerkten? Das war ... sonderbar. Oder haben sie es einfach nicht bemerkt, weil es immer schon zu ihm gehörte?
    "Was ich tat ... war das rückgängig zu machen, was du zuvor getan hast Varus. Ich bin schuld daran, das hier Leben ist, ich bin schuld an dem Baum und sicher auch an deinem Zustand, aber nicht bewusst. Es tut mir leid ... das du dich nun schlecht fühlst, aber ... vielleicht solltest du es als Neuanfang sehen."
    Was sollte sie sich groß verteidigen? Hätte ohnehin keinen Sinn. Zyra stützte ihren Meister so gut es ging und auch Cecil stützte ihn. Er brauchte einen Ort zum Ausruhen, doch hier würde er nicht bleiben wollen. Nanami selbst würde sicher hier nicht weg gehen. Schließlich hatte sie hier die Quelle ihrer Macht und ihren Baum gefunden. Nein ... sie würde hier bleiben. Im Dorf, oder hier oben nahe dem Wald.

    Zyra hätte Gift und Galle spucken können. Wenigstens könnten sie Varus nun weg bringen von hier und weg von Nanami. Dieses Biest war doch von Anfang an darauf aus gewesen Varus irgendwie zu schaden. Da sollte sie sich jetzt bloß nicht damit brüsten, das sie ihm nun alles genommen hatte, was ihn aus machte.
    "Wir bringen dich weg von ihr. Sie wird es noch bereuen dir das angetan zu haben."
    Purer Hass sprach aus Zyra. Sie gingen, schleppten Varus mit sich, während Nanami da blieb.
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    Beitrag  Varus So Nov 13, 2016 9:47 am

    Varus blieb auf Zyra gestützt und nachdem sie Nanami angefahren hatte, versicherte sie ihm, dass sie ihn von ihr weg bringen würde. Varus sagte nichts dazu begrüßte es aber sehr. Er konnte sie in diesem Augenblick einfach nicht ertragen. Thalesin sah zu Zyra. „Warte! Es… Wir müssen das aus der Welt schaffen! Wir…“
    „Aus der Welt schaffen?!“, fuhr Varus dazwischen. „Da lässt sich nichts aus der Welt schaffen!“ Er begriff langsam aber sicher, dass wirklich geschehen war, was er befürchtete. Zyra stützte ihn und er fuhr fort: „Ich bin schwach wie ein Lamm, meiner Quelle beraubt! WIE SOLL DAS AUS DER WELT GESCHAFFT WERDEN!?“ Thalesin wurde blass, aber dann sagte er entschlossen, indem er auf Nanami wies. „SIE ist deine Quelle und dort steht sie. Nicht geraubt!“
    Varus wusste gar nicht, was er auf so viel Frechheit noch sagen sollte. Thalesin aber legte weiter nach. „Kein normal sterbliches Wesen hat die Kraft dazu einen Magier wie dich von der Quelle zu trennen! Du irrst dich, irgendwas anderes ist geschehen.“
    „Sei still! Du hast nicht den blassesten Hauch einer Ahnung, Junge! DU weißt nicht, wie es ist.“
    „Aber du?! Wie oft hast du deine Quelle denn schon verlören, hä?“
    „ZWEI MAL!!!“ Varus erschrak sich selbst, vor seinen Worten. Cecil sah zu ihm herüber und Thalesin fand keine Worte, wobei er Varus verdattert ansah. Schließlich hauchte er „W-was?“ Varus sah auf den Boden. „Vergiss es…“, sagte er leise. „Du… Das ist nicht möglich! Wie.. Ich meine wie hast du sie wiedergefunden?“ Varus schwieg. „Meister!“, forderte Thalesin jedoch und schließlich sagte Varus auf weitere Versuche: „Gar nicht!“ Er sah Zyra an und raunte leise: „Ich will hier weg.“

    Lydia kam den Berg hochgelaufen und fragte aufgeregt: „Was ist denn passiert?“ Natürlich hatten alle irgendwie etwas mitbekommen. Varus sah sie nicht mal an. Er schien … er sah gebrochen aus.
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    Beitrag  Zyra So Nov 13, 2016 10:04 am

    Es tat Nanami auf eine Art leid, aber auf die Andere ... so konnte er keinen Schaden anrichten. Es war schlimm genug sich das noch anhören zu müssen, doch vielleicht war das, was eben geschehen war, genau das, was Varus brauchte. Eine Reinigung vielleicht? Nanami konnte das nur hoffen. Varus hatte einen guten Kern, sonst hätte ihn doch ihr Machtausbruch umbringen müssen oder? Vielleicht musste er nur noch begreifen, das es auch etwas anderes gab, als Hass und Wut.

    Zyra wäre vermutlich explodiert, wenn Nanami noch ein einziges Wort von sich gegeben hätte. Statt dessen trafen Varus Worte sie mindestens eben so hart, wie sie Thalesin trafen. Das letzte Mal hatte er seine Macht nicht verloren, sondern sie war versiegelt worden, wenn sie es richtig verstanden hatte. Das war gewesen, als sie bei den Magiern waren und Nanami mit nehmen mussten. Varus wollte weg. So sollte es sein. Das band bestand auch weiterhin, also könnten sie nicht weit kommen. Noch ehe sie das Portal öffnen konnte, kam auch schon Lydia angerauscht. Auf sie wollte Zyra keine Rücksicht nehmen, doch was wenn sie durch Zyras Fehlverhalten aufflogen? Gerade jetzt konnten sie das gar nicht gebrauchen.
    "Er hat einen Schwächeanfall,"
    hörte Zyra Nanami erklären, die inzwischen schon wieder bei ihnen stand. Konnte dieses verflixte Weib nicht endlich mal aus ihrem Leben verschwinden?
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    Beitrag  Varus So Nov 13, 2016 10:20 am

    Varus gab ein sarkastisches Geräusch von sich. Schwächeanfall, hu? Er wäre am liebsten explodiert. Er malte sich in seinen kühnsten Gedanken aus, wie er Nanami den Tod brachte, wie er sie qqualen, foltern und verstümmeln würde. Wie er seine Rache auf sie anwenden würde, um ihr einfach nur zu zeigen, welch üblen Fehler sie begangen hatte. Cecil war den Tränen nahe. Sie sah hinauf zum Tempel. Es hätte soo schön sein können. Doch nun stand dort diese furchtbare Baum… Furchtbar? Sie sah näher hin. Nein eigentlich… war er gar nicht so entsetzlich. Sie machte sogar einen Schritt darauf zu. Der Baum war sogar wunderschön. Sie konnte nicht genau sagen, wieso, aber sie mochte diesen Baum. Liebte ihn gar. Auch wenn dieser Baum alles andere als ansehnlich schien, so strahlte er seine ganz eigene Schönheit aus. Das war… unfassbar.
    Thalesin konnte ebenfalls nicht begreifen, was Varus gemeint haben könnte, mit „zwei Mal“. Er hatte seine Macht bis eben doch noch gehabt. Also musste er von wann anders sprechen? Er war ratlos und schließlich sah er Cecil zu, wie sie ihrem Meister wieder unter die Arme griff. „Kommt!“, sagte sie leise und glücklicher, als eben noch. Varus sah sie verständnislos an, als sie schon Richtung Baum zog. Wieso wollte sie dort nun hin. „Bitte Meister, vertraut mir!“ Als würde ER jemandem vertrauen. Lydia wusste gar nicht mehr, was los war und schien etwas verwirrt. Sie wusste, dass Varus ein Magier war, aber… nun. Ging sie ja auch gar nichts an. Cecil zog an ihm und Varus weigerte sich nur einen Schritt auf dieses verfluchte Ding zuzugehen. „Bitte! Es ist wichtig!“
    „Lass los, du unverschämtes… Arg!“ Er sah zu Zyra, die noch immer kein Portal erschaffen hatte und schließlich holte er aus und ohrfeigte Cecil so sehr, dass sie hinfiel. Sie hielt sich die Wange und sah flehend zu ihm hoch. „Bitte… Meister…Nur… ganz kurz.“ Sie fing an zu weinen und Varus‘ Mitleidloser Blick hätte nicht verärgerter sein können. Cecil schien dort irgendwas zu sehen, was Varus nicht sah. Sie blickte traurig auf den Boden. Thalesin schüttelte den Kopf. Selbst ohne Magie sah Varus Furcht erregend aus.
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    Beitrag  Zyra So Nov 13, 2016 11:11 am

    Was hätte sie sonst sagen sollen? Das er gerade all seine Magie verloren hatte, weil sie ihn mit Licht überschüttet hatte? War doch nicht sein Ernst. Und wie er nun auch noch mit Cecil umging ... Das arme Ding. Nanami wartete noch. Sie sah zu ihrem Baum. Dieser Baum war ihr Schrein. Der Schrein, von dem die Menschen hier noch nicht wussten, das er für Nanami hier entstanden war. Sie wussten nicht, das sie über dieses Tal wachen würde. nun aber weigerte sich Varus genau da hin zu gehen. Auch Zyra sah zu dem Baum. Er war so ... so einmalig schön obwohl er eigentlich anders aus sah. Zyra wagte es allerdings nicht, ihren Meister darum zu bitten, zu diesem Baum zu gehen. Sie erschuf das Portal, durch das sie Varus führen wollte, doch war das richtig? Sie hatte keine Ahnung. Voller Zweifel sah sie ihren Meister an, während Nanami Cecil auf half.
    "Er wird keine Hilfe annehmen Cecil. Ich weiß ... er ist euer Meister und ihr liebt ihn, aber man hat ihn so sehr und tief verletzt, das er seinen Glauben verloren hat."
    Ja, so war es wohl leider. Zyra hätte gern Gift und Galle gespuckt, aber sie warf Nanami nur einen warnenden Blick zu.
    "Lydia ... dieser Baum ... Er darf niemals gefällt werden. Die Ruine wird gänzlich verschwinden. An ihrer Stelle wird dieser Baum als neuer Schrein stehen."
    Nanami wusste nicht, ob sie alle etwas in dem Baum sahen, aber Lydia doch bestimmt.
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    Beitrag  Varus So Nov 13, 2016 1:20 pm

    Lydia nickte auf Nanamis Worte und verstand die Welt nicht mehr. Sie sah zu Varus, der Cecil niedergeschlagen hatte. „Aber Herr…“
    „Schweig, Dirne!“, fauchte er und Lydia sah ihn schockiert an. Sie machte große Augen und musterte ihn. Sie hatte mal gesagt, er hebe etwas himmlisches an sich, nun aber sah sie nur einen leidenden und von Verzweiflung zerfressenen Mann. Sie blickte Cecil an, die ihn anflehte, irgendwohin zu gehen. Zum Baum und auch Lydia sah die Schönheit dieser Schöpfung. Sie sah wieder zu Varus, der nun ohne zu zögern durch das Portal wollte. Doch Thalesin machte ihnen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Er hatte eine Schriftrolle in der Hand und wirkte einen Dimmensionsanker, der die Portalmagie negierte. „Lauft nicht davon, Meister Varus.“ Ungläubig starrte Varus Thalesin an. „Man benannte mich nicht ohne Grund nach euch und cih möchte erfahren, wer ich bin und was ich vollbringen kann. Ich lasse euch nicht gehen!“ Dann zu Zyra. „Zyra… Du hilfst ihm so nicht! So wirst du ihn nur in noch tiefere Dunkelheit stürzen. Nanami hat etwas getan, aber doch nicht mit Absicht!“
    „Das ist mir scheißegal!“, fauchte Varus ungehalten. „Du Wurm wagst es, dich mit MIR zu messen?!“ Thalesin legte den Kopf schräg. Er sagte: „Äh… ja?“ Nun das warf Varus aus seinem Konzept und die Rolle in Thalesins Hand war ja wohl auch Beweis genug. „Meister… so beruhigt euch. Das bringt doch nichts.“
    „Beruhigen? Mich beruhigen?! Du unbedeutendes, kleines, widerwärtiges Produkt einer Hure!“ Hatte Zyra ihren geliebten Vater jemals SO fluchen hören? „Ich reiße dich in Stücke!“ Lydia hielt sich schon die Ohren zu. „Zyra!“, wohl der Befehl. „Vernichte diesen Wurm!“ Ungläubig sah Cecil ihn an. Nein… sie wollte nicht, dass Thalesin starb und sie wollte nicht, dass Zyra die war, die es sein sollte, ihn zu töten. „Bitte nicht…“, hauchte sie. „ZYRA!“, rief Varus wütend. „Bring ihn um!!!“ Er hatte genug. Er hatte so was von genug! Sein wilder wütender Blick traf Nanami. Wie musste ise ihn verletzt haben… und das vollkommen ohne Absicht. War ja nicht so, als habe sie das alles hier gewollt. Er entlud seinen Zorn und richtete ihn in seiner Ohnmacht, auf Nanami… Die einzige Person, die ihn zu retten versuchte… Nun vielleicht nicht die einzige, aber zumindest war sie eine derer, die ihn retten wollte. Es stimmte nämlich absolut nicht, dass Varus alleine war – abgesehen von Zyra und Cecil. Sie alle hatten ihn retten wollen. Lima, Seraphina, fast der gesamte Rat… Zyra, Cecil und Thalesin. Allen voran Nanami, das musste er doch endlich einsehen!
    Varus sah Zyra wieder an. Auch Thalesin sah sie entschlossen an. Sie sollte ihn tötener hatte nicht mal eine Waffe gezogen und auch nicht nochmal nach seiner Macht gegriffen.
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    Beitrag  Zyra So Nov 13, 2016 7:32 pm

    Normaler Weise hätte Zyra nicht mal mit der Wimper gezuckt, den Befehl aus zu führen, doch das da war jemand, den sie ins Herz geschlossen hatte, der ihr bisher ein wahrer Freund gewesen war. Tief in ihrem Innersten wusste sie, das Thalesin recht hatte und sie wusste, es würde eine schlimme Strafe nach sich ziehen, wenn sie Varus nicht gehorchte, aber es ging nicht. Sie hob die Hand, in der sich ihre Sense manifestierte und versuchte zu zu schlagen, doch sie konnte nicht. Alles was Varus brauchte, waren die, die ihm helfen wollten. Zyra selbst hatte erlebt wie schlecht Menschen waren, aber Thalesin ... ja auch Nanami, wenn gleich Zyra das nie zugeben wollte ... hatten sie eines besseren Belehrt und auch Cecil, die so treu und liebevoll war. Verzweifelt sah sie aus, als Varus sie ein zweites Mal aufforderte Thalesin zu töten.
    "I-ich ... kann nicht,"
    brachte sie angestrengt aber auch verzweifelt heraus. Er würde sie dafür töten, sobald er seine Macht wieder hätte, aber Zyra hatte zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, sie handelte richtig, obwohl sie wusste, es war für Varus der reinste Verrat.

    Nanami wusste gar nicht, wie einer allein so viel Wut aufbringen konnte. Das da war nicht mehr Varus sondern nur noch eine Hülle aus Hass und Wut. Er wollte Thalesins Leben? Nicht solange sie da wäre.
    "Du bist so blind Varus. Du erkennst einfach nicht, das du manchen Menschen wichtig bist. Sieh sie dir an. Dein eigener Sohn und deine Tochter. Du hetzt sie aufeinander und sie wollen dir nur helfen, weil sie dich lieben! Wie kannst du so verblendet sein?"
    Sie packte nun seinen Arm.
    "Wenn wir ihm helfen wollen, sollten wir zusammen arbeiten und nicht gegeneinander."
    Tja ... nun konnte Varus wohl niemandem mehr einen Befehl erteilen.


    Zuletzt von Zyra am Mo Nov 14, 2016 8:24 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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    Beitrag  Varus So Nov 13, 2016 11:29 pm

    Thalesin breitete die Arme leicht und richtete seinen Blick auf Zyra. Er war nicht zornig oder so, aber entschlossen. Würde sie ihn wirklich angreifen würde sie ihn in Stücke hacken. Er schloss die Augen und für Zyra musste das ein enormer Vertrauensbeweis sein. Er vertraute ihr, nicht weil sie ihn fürchten musste, oder seinen Zorn. Er tat es, weil er ihrem Herz und ihrer Vernunft glaubte.
    Cecil hielt den Atem an, als sich ihre Sense manifestierte. Varus blickte angespannt auf die ganze Szene und Namai konnte schon vorhersehen, dass Zyra es nicht tun würde. Varus Zorniger Blick ließ einen Hauch Befriedigung erkennen, der sich jedoch in Überraschung und Unverständnis auflöste, als er ihre Worte vernahm. Ich kann nicht… Varus glaubte seinen Ohren nicht trauen zu können. Was? Er sah ungläubig zu Zyra. Sie konnte nicht? Wieso nicht? Was hinderte sie und so verwirrt, wie Varus in dem Moment war, so erschütternder war die Wahrheit. Verrat… Varus sah wirklich aus, wie vor den Kopf geschlagen und so erschüttert, wie er Zyra nun ansah, ohne Zorn, ohne Hass… Einfach nur wie ein Kind, das nicht verstand, dass seine Eltern es eben ausgesetzt hatten, konnte er einem wirklich leidtun.
    Nanami sagte irgendwas, aber es ging vollkommen an ihm vorbei. Der unschuldige überraschte Blcik von Varus zeigte nun deutlich auch Enttäuschung und zwar in ihrer reinsten Form. Er spürte nicht mal, dass Nanami ihn fest hielt und als Thalesin nun die Augen geöffnet hatte, ging er vorsichtig auf Zyra zu. Er raunte ihr leise zu: „Du tust das richtige, auch wenn es sich falsch anfühlen mag.“ Er legte seine Hand vorsichtig auf ihren Scheitel, keine Furcht vor ihrer gefährlichen Waffe zeigend: „Gemeinsam retten wir ihn, Zyra.“ Seine Stimme klang sanft, wie der zarte Schleier der einbrechenden Nacht in seiner gesamten Pracht. Cecil war erleichtert und als sie zu ihrem Meister aufsah, fühlte sie sich schuldig, aber auch SIE wollte ihm doch nur helfen…
    Nanami sagte ebenfalls, dass sie zusammen arbeiten sollten und Varus fühlte sich selbstredend von allen verraten. Er resignierte. Er konnte nichts mehr tun als leiden und er konnte einfach nicht glauben, dass Jahre des Einflusses auf Zyra, von einem einzelnen Mann - und sei es sein Sohn – zunichte waren. Er würde ihr nicht mehr vertrauen können… wie jedes Mal. Varus senkte den Blick, wehrte sich nicht mahl gegen Nanamis Griff, sprach keine Drohungen und wüsten Verwünschungen aus sondern sagte nur leise: „Du… warst der einzige Mensch, dem ich vertraut habe.“ Und als würde er seine Hand im Spiel haben, was nicht so war, gab der Verschluss von Zyras Kette nach und die Schlange rutschte über ihre Brust, wo sie dann auf den Boden fiel.
    Viel schlimmer, als der erneute Verlust seiner Kraft, traf ihn der erneute Verrat und jetzt wie er so auf dem Boden sah, nicht wagend Zyra auch nur anzusehen, konnte auch Thalesin erkennen, wie sehr Varus verletzt worden sein musste, um SO zu empfinden…
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 14, 2016 1:06 am

    Selbst wenn Zyra es getan hätte, so hätte sich Nanami dazwischen geworfen. Zyra liebte Varus so sehr, das sie wirklich alles für ihn tun würde, aber dieses Mal hatte sie sich dagegen entschieden. Zum einen wegen Thalesin, doch in erster Linie wegen Varus selbst. Varus hatte gewusst, das der Tag kommen würde, an dem sie ihn verraten würde und nun war es ... zumindest in seinen und Zyras Augen so weit. Zyra konnte diesen schrecklichen Schmerz in seinen Augen sehen, diese Unfassbarkeit. Es zerriss Zyra regelrecht. Sie ließ die Sense fallen, griff hastig nach der Kette, die sie von ihm geschenkt bekommen hatte und ging in die Knie. Zyra weinte bitterlich.Sie wollte ihn nicht verraten, aber eines Tages würde sie nicht mehr da sein und was würde dann aus ihm? Er würde verbittert und hassend allein zurück bleiben, ohne jemanden, der ihn liebte, der alles für ihn tun würde. Nein, sie durfte das nicht tun. Sie selbst hatte nur das schlechte gesehen, doch Thalesin zeigte ihr andere Dinge. Gute Dinge, die auch varus eigentlich sehen sollte. Zyra lag am Boden, krümmte sich in sich selbst und weinte. Nie hätte sie das vor irgendwem gewagt, doch Varus Sicherheit, sein Seelenheil war es, was Zyra nun vor ging. Eines Tages würde er verstehen, warum sie seinen befehl nicht befolgt hatte, doch jetzt ... er würde ihr nicht mehr vertrauen. Sie wusste es und es schmerzte mehr als sonst irgendwas. In ihrer Wut wollte sie am liebsten die ganze Gesellschaft hier auseinander reißen, doch statt dessen lag sie auf dem Boden, das Gesicht auf der Erde und versuchte ihr eigenes Handeln vor sich selbst zu entschuldigen.

    Nanami hielt Varus noch immer. Sie sah ebenfalls, wie sehr es ihn getroffen hatte. Diese Szene war ein Bild des Jammers, aber Zyra hatte das Richtige getan. Sie alle wollten Varus retten. Sie wollten ihn vor sich selbst, vor seinem Hass und seiner Wut retten und ihm zeigen, das es auch anders ging, das nicht alles schlecht war und so führte sie ihn nun langsam zu ihrem Baum, ohne das er es überhaupt wahr nahm.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 14, 2016 1:53 am

    Varus bewegte sich vollkommen automatisch. Er war ebtsetzt, wie wenig Macht er hatte. Über sich selbst, Zyra, Nanami und die Ströhme dieser kranken Welt. Varus ließ es einfach geschehen und Thalesin war an seiner statt bei Zyra, um ihr Halt zu geben. Er sah nur auf den Boden und als sie vor dem Baum Nanamis standen sah er schließlich auf. Cecil war den beiden nicht gefolgt, sie vertraute Nanami und Varus schien ohnehin nicht wirklich ansprechbar. Also wollte sie eigentlich auch bei ihrer Freundin bleiben. Doch auch hier fühlte sie sich irgendwie überflüssig und so lief sie zu Lydia und nahm sie in die Arme. „Keine Sorge… Er wird wieder. Das eben hat er nicht so gemeint. Er… muss sich erst mal von seinem Schreck erholen.“ Sie versuchte aufmunternd zu wirken, aber sie selbst war ja auch vollkommen verstört.

    Varus blickte auf die glatte schwarze Rinde des Baumes und es tangierte ihn so gar nicht, wie es aussah. Die Blätter des merkwürdigen Baumes waren von einem blassen Grau und Blüten waren nicht zu sehen. Varus schien es nicht, als wäre an diesem Baum überhaupt irgendwas liebens- oder verehrenswert. Er stellte sogar fest, dass er den Baum verabscheute. Er war farblos, bedrohlich und strahlte keinerlei Schönheit aus. Warus blickte Nanami nun an. Er schien nicht mehr so entrückt, aber es wirkte als sei ihm nun alles egal. Immer noch sah er böse aus, aber das Feuer seiner Wut war erloschen. „Was willst du denn noch?“, fragte er bitter. „Hast du nicht schon genug angerichtet?“ Nicht nur Freiheit und Macht war dahin, nun hatte auch noch Zyra ihm den Rücken gekehrt. Seine … Tochter und sein Sohn steckten unter einer Decke und Varus fühlte sich ziemlich im Stich und allein gelassen. Zwar sagten dauernd alle, dass sie ihm helfen wollten, aber diese Aussage war so absurd, wie das alles hier.
    Wieder blickte er auf den Baum. Eigentlich tat es fast weh, ihn anzusehen, so abstoßend kam er ihm vor. Fast ein wenig beängstigend. Oh… wenn die beiden nur wüssten, was sie dort erschaffen hatten…
    Varus wendete den Blick ab, zu Nanami und schließlich sagte er voll Bitterkeit: „Schwach, ausgebrannt, fernab jeglicher Hoffnung und tiefe Abscheu dir gegenüber empfindend… einen tollen Hund hast du dir da angeleint.“ Varus kam ihr etwas näher und musterte ihr Gesicht. „Deine Mission ist zum Scheitern verurteilt.“ Wie sollte er ihr SO dienen?
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 14, 2016 2:34 am

    Nanami war sich nicht mal so sicher, ob dieser Baum ihr Schrein sein sollte. Was sie da sah, glich dem, was Varus entzogen worden war. Es war schrecklich und zugleich schön.
    "Sieh ihn dir an. Er ist wie du. Er zeigt Schrecken und Leid. Seine Blätter sind grau ... seine Rinde schwarz und doch fasziniert er alle, die ihn sehen. Sie alle wollen bei ihm sein, finden ihn wunderschön, obwohl er doch eigentlich nicht schön an zu sehen ist. So verhält es sich mit dir. Du bist ein Mann, dem jeder gern zu Diensten sein würde, den man liebt, selbst wenn er noch so grausam ist, weil man weiß, das in ihm nicht alles verdorben ist. Zyra ... sie hat dich nicht verraten, weil sie es wollte. Sie hat dich verraten, weil sie dich schützen wollte. Hätte sie Thalesin angegriffen, so wäre ich dazwischen gegangen und dann hättest du handeln müssen, was deinen Tod zur Folge gehabt hätte. Sie liebt dich, wie es kein Anderer Mensch tut Varus. Du hast schreckliche Dinge erlebt und erfahren, die dir Angst gemacht haben und dich in ein schreckliches Tief gerissen haben, aber da sind die wenigen, die dir eine helfende Hand entgegenstrecken. Warum lehnst du sie noch immer ab? Ich werde dich nie als einen Hund sehen, der an meiner Leine läuft. Ja, da ist dieses Band, aber deshalb bist du nicht mein Sklave oder was immer du dir einreden willst. Ich kann es nicht durchtrennen ... und so bleibt uns nichts, als die Zeit ab zu warten, doch würde ich sie gern angenehm gestallten, ohne das wir uns ständig an die Gurgel gehen. Wann wirst du endlich begreifen, das dir niemand hier was schlechtes will?"
    Nanami verzweifelte gerade. Sie wusste nicht mehr, wie sie Varus das noch klar machen sollte. Er war kein schlechtes Wesen. Er konnte wunderbar sein, wenn er es zu ließe.

    Zyra wusste nicht, wie sie das wieder gut machen sollte. Sie war völlig am Ende. Thalesin war bei ihr geblieben. Er hatte gemeint, das es das Richtige war, obwohl es sich so falsch an fühlte. Ja, Thalesin hatte ihr vieles gezeigt, was schön war, was sie ihm vertrauen ließ, doch varus hatte sie aufgezogen, hatte sie gerettet, ihr vertraut und genau das war es, was sie so fertig machte. Er vertraute ihr nicht länger und somit war sie überflüssig in seinem Leben. Nein ... nun war es an ihr ihn zu schützen, so wie er sie immer geschützt hatte ... sobald sie wieder auf die Beine käme und dieses schreckliche Schuldgefühl abgelegt hätte. Im Moment klammerte sie sich an die Kette, als wäre sie ihr Rettungsanker.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 14, 2016 3:22 am

    Nanami hätte auch gegen eine Wand reden können. Er wusste selbst, dass Zyra ichn nicht verraten hatte, weil sie ihm weh tun wollte. Er wusste, dass sie seine Entscheidung lediglich angezweifelt hatte und er wusste, dass sie ALLES tun würde, um es wieder hinzubekommen, Aber Varus war kein Mann, der vergab. Er würde sie für diesen schändlichen Verrat strafen. Zwar konnte er ihr keinen Schmerz mehr zufügen, als körperlichen, aber er hatte gelernt, dass Worte und Handlungen, die einem ins Herz trafen viel schmerzhafter waren.
    „Du tust immer noch so, als könnten wir Freunde werden.“, sagte er kalt. Er sah zu dem Baum. Wäre dieser baum wie er, würde er sich dann nicht selbst abstoßend finden? Varus schüttelte den Kopf und sagte: „Ich erkenne weder Schönheit, noch etwas, was mich faszinieren könnte…“ Sie redete von ihm, als sei er der schlimmste Mistkerl, der rum lief. Na klar war er nicht der Lieblingsschwiegersohn, aber er hatte eben festgestellt, dass man mit Nettigkeit allein, keine großen Ziele erreichte. Natürlich fand er auch, dass nicht alles in ihm verdorben war. Er hatte Ziele und Pläne, die nicht der Menschheit schaden sollten… Er hatte versucht sie zu retten. Hatte versucht wieder gut zu machen, was er einst angerichtet hatte und sich gegen seinen Sinn gestellt. ER war nicht die Wurzel allen Übels. Er blickte Nanami schließlich wieder an.
    „Du tust, als würdest du mich kennen.“ Seine Stimme war eiskalt. „Aber das tust du nicht. Nicht ICH bin das Problem auf dieser Welt…“ Er drehte sich nun ganz zu ihr. „Ich bin nicht dumm, ich weiß, was du vorhast. Ich weiß, wieso du versuchst mir näher zu kommen, mir eine Freude zu machen und meine Nähe suchst. Ich bin mir durchaus im klaren, dass du mir nichts böses willst und auch Zyra nicht.“ Das war nicht das Problem. Er verstand nun nicht, was sie an ihm fand. Nur weil sie zusammen reisen mussten? Absurd. „Du kannst dir nicht vorstellen, was du mir angetan hast, Nanami. Zuerst war es ein Mensch… ein einzelner närrischer Mensch, der mir alles genommen, indem er mir das Herz herausschnitt, dann war es der Rat, der mich in die dunkelste Dunkelheit stieß, abgeschnitten von meiner neu erschaffenen Quelle und versiegelt in kalter Grabeseinsamkeit und jetzt warst du es… eine göttliche Erscheinung, die nicht mal weiß, was sie getan hat. Ich lasse mich nicht unterkriegen, nicht durch dich, nicht durch die Menschen und nicht durch die Vergangenheit.“ Er sah zurück zum Baum. „Ich bin jedes Mal wieder aufgestanden, ich werde auch jetzt nicht aufgeben, aber …“ Nun blickte er zu dem verdammten Baum. „Wie kannst du glauben, nachdem du mir das angetan hast, dass ich jemals auch nur darüber nachdenken werde, mir von DIR helfen zu lassen… oder gar dein Freund zu werden!?“

    Thalesin blieb einfach bei Zyra und versuchte ihr Halt zu geben. Er versuchte nicht all zu aufdringlich zu sein, aber er blieb bei ihr. Cecil brachte Lydia zurück in die Stadt und so lag bedrückende Beklemmung auf dem Hügel und im Dorf. Varus würde sich wieder einkriegen, aber wie lange würde es dauern? Würde er einen Weg finden, seine Macht zurückzubekommen?
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 14, 2016 4:19 am

    Jelais verfolgte das Treiben um sie herum mit Wohlwollen. Sie verstand nach und nach, wie schwer es die Leute hatten und sie gab sich Mühe, sich nicht mehr so gemein zu verhalten. Den Großteil ihrer Kleider und des Schmuckes, hatte sie veräußert. Auch wenn die Kleider viel mehr wert gewesen wären, hatte sie nur das genommen, was sie bekommen hatte. Die Leute hatten es schwer genug. Jake sah zu ihr auf, als Kylar ihm keine klare Antwort gab. Wie konnte man nur so grießgrämig sein? Das war nicht gerade nett.
    "Er ist nur ... genervt,"
    übersetzte sie Kylars Gegrummel.
    "Aber er kriegt sich schon wieder ein."
    Nun wirklich davon überzeugt war Jelais nicht, aber sie freute sich sehr, das Kylar die Armschienen trug.

    Es hatte keinen Sinn mehr gehabt, weiter auf Varus ein zu reden. Er brauchte Zeit und die wollte sie ihm geben. Zyra litt unter seiner Wut und fühlte, wie sein Zorn sie immer mehr zerstörte. Immer wieder versetzte er ihr nur durch Worte einen Stich, der sich gewaschen hatte. Bald war es so weit, das Zyra nur noch still da saß, möglichst draußen oder etwas von Varus entfernt, weil sie es nicht mehr ertrug, das er so zornig auf sie war. Nanami hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sich um den Baum zu kümmern. Direkt neben ihm, wollte sie eine Hütte bauen. Dazu nutzte sie auch die Steine der alten Ruine. Schließlich brauchte sie so weniger Baumaterial besorgen. Heute begann sie an der Hütte zu arbeiten, während die Anderen im Dorf geblieben waren. Sie wollte Varus zu nichts zwingen und bat ihn auch gar nicht erst, ihr zu helfen.
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    Beitrag  Varus Mo Nov 14, 2016 5:52 am

    Und doch hielt Varus sich in ihrer Nähe auf. Er ertrug es nicht, nicht zu wissen, was mit ihr war und jetzt, wo er nur noch ein stinknormaler Kerl war, konnte er sie nicht mal mittels Zauber ausspähen, also blieb ihm nichts anderes übrig als bei ihr zu bleiben. Er saß auf einem Stein und dachte nach. Nanami war wirklich höchst bestrebt hier ein Heim zu errichten. Ein Heim… Wie lange hatte er schon keines gehabt? Ja… einen Unterschlupf oder Rückzugsort… aber kein Zuhause. Auch dieser Schrein würde für ihn kein Zuhause sein. Er betrachtete Nanami. Trotz seines Umgangs mit ihr und Zyra schien sie sich zu freuen, hier etwas zu erschaffen. Es schien fast, als würde sie nichts mehr erfreuen, als Dinge wachsen und entstehen zu sehen. Sie war sein genauer Gegenpol. Varus bereitete es diebische Freude, Dinge zu zerstören, an denen sich die Menschen erfreuen konnten. Er sah wieder auf den Boden.
    Thalesin hielt sich in Zyras Nähe auf, traute sich aber kaum, mit ihr zu sprechen. Sie war so erschüttert und traurig, dass es ihm weh tat. Er erhob sich nun grummelnd von einem Stuhl und sagte: „Das kann so nicht weitergehen.“ Er sagte es mehr zu sich selbst und stapfte nun den Hügel hoch. Dort stellte er sich vor Varus und pflaumte ihn an: „Wie lange willst du ihr noch grollen!?“
    „Bis ans Ende aller Zeiten.“
    „Du bist graumsam und ein echtes Arschloch!“ Varus gähnte gesüielt und sagte nichts dazu. „Sie liebt dich!“ „Ist mir egal.“ „Sie hat das nicht verdient!“ „Und was denn? Ich tue doch gar nichts.“ „Du ignorierst sie!“ Varus sah ihm in die Augen. „Und wenn schon. Sie hat doch dich.“ „Aber ich bin es nicht, den sie bei sich will!“ Varus zuckte die Schultern. Er stand auf und funkelte Thalesin an. „Und was willst du jetzt von mir?“ „Du sollst sie in den Arm nehmen, ihr vergeben und ihr nicht mehr grollen!“ „Klar. Mach ich.“ Thalesin sah ihn verdutzt an. „Eh?“ „Sobald sie meinen Befehl ausführt.“ Thalesin überlegte und dann fiel ihm ein, was er meinte. „Mich töten.“, stellte er fest und Varus lächelte übertrieben nett, was ziemlich gruselig aussah. Dann setzte er sich wieder und ignorierte Thalesin.

    Jake nickte, als würde er genau verstehen, was Jelais meinte und sah wieder zu Kylar. Er hatte wirklich miserable Laune, wie Jake schnell feststellte. Jake fragte sich nur, wieso, war es doch eine so schöne Landschaft.
    Kylar hing seinen Gedanken nach, blieb aber wachsam. Er fragte sich, wie lange diese Reise dauern sollte und was das Ziel war, dazu hatte sein geschätzter Herr nämlich gar keine Angaben gemacht…

    Kylar betrat den Thronsaal seines Herrn. Sieben Tage waren nach der letzten Schlacht vergangen. Er hatte Jelais noch gar nicht gesehen. Es war ungewöhnlich, dass sie nicht direkt zu ihm gekommen war, aber vielleicht hatte sie ihn ja vergessen? Er konnte nicht ahnen, dass es die Zofen waren, die sie einsperrten. Nur von fern hatte Jelais ihn sehen dürfen.
    „Mein Herr…“
    „Ahh, Kylar. Schön, dass du meinem Ruf gefolgt bist, Kylar.“ Verwirrt sah er auf. „Uhm… ja.“ Machte er das nicht immer? Der König verhielt sich seltsam. Er schweig eine ganze Weile und sagte dann. „Komm zu mir, Kylar.“ Wieso sprach er dauernd seinen Namen aus? Er wirkte nervös. Kylar bekam ein Weinglas in die Hand gedrückt. „Sire… ist alles in Ordnung?“ „Aber ja, aber ja!“ Der König lächelte unbeholfen und Kylar wusste sich keinen Rat, was es sein könnte, dass den Herrscher so nervös machte.
    „Also… ich habe einen Auftrag.“ „Mhm.“ Kylar stellte das Glas ab und der König druckste herum. „Was ist los, mein König?“ „Ach, Kylar! Wir sind unter uns, du musst nicht so förmlich sein.“ Ein nervöses Kichern. „My Lord…“ Kylar sah ihm tief in die Augen und legte die Hände auf die Schultern. „Was ist los?“ Der König sah auch Kylar an und schließlich stellte auch er den Wein ab und seufzte langgezogen. „Es wird dir nicht gefallen, aber ich kann mir keinen besseren vorstellen.“ „Ich tat schon so manch unerfreuliche Aufgabe für euch.“ Der König blickte ihn überrascht an. „Ach ja? Welche?“ „Jetzt wechselt bitte nicht das Thema.“ Kylar war wirklich geduldig, aber seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was konnte denn schlimmer sein, als in einen Krieg zu ziehen?
    „Du musst auf eine Reise gehen, Kylar.“ Kylar nickte und entspannte sich etwas. Er war doch dauernd auf reisen. „Ich werde dir etwas mitschicken, was für mich das kostbarste auf der Welt ist.“ Was mochte das sein? Kylar hörte zu, nahm nun den Kelch wieder in die Hand. „Meine Tochter.“ Kylar nickte, als wäre es völlig normal und setzte an zu trinken. Dann schien ihm aber bewusst zu werden, was der König gesagt hatte und er spuckte den Wein geradewegs wieder über den Balkon, weil er sich erschreckte. „Was?!“ Kylar sah den Mann ungläubig an. „Das… was soll ich… wieso?!“
    „Sie muss lernen. Sie soll die Welt mit eigenen Augen sehen, Kylar. Sie wurde von ihren Lehrerinnen auf nichts vorbereitet und ich hatte keine Zeit für sie. Sie weiß nichts!“ „Ich BIN aber kein Lehrer. Habt ihr vergessen, wo meine Talente liegen?“ „Nein ganz und gar nicht, deshalb bist du ihr Leibwächter.“ „Das… könnt ihr nicht… ich meine…“ „Kylar… die Kriege sind vorbei, keine Schlachten mehr, wir haben Frieden. Du bist jung und stark, du musst viellecht auch einfach mal reisen, ohne einen Schlachtplan zu entwickeln.“ „Ich bin ein KRIEGSMAGIER!“
    „Und das wirst du immer sein.“, sagte die wohl schönste Frau auf Gottes großer Erde. Jelais Mutter – Anna. Kylar neigte den Kopf und beugte den Oberkörper nach vorn. „Meine Herrin Anna.“ Sie stellte sich zu ihrem Gemahl. „Liam… wir waren uns doch einig.“
    „Ich wusste nicht, wie ich es NOCH schonender sagen sollte.“
    Kylar musterte seine Gebieter und ihm wurde klar, dass er sich hier auf keinen Fall heraus winden konnte. Er stieß die Luft aus, leerte den Wein und stellte den Becher unsanft auf den Tisch. Ungeheuerlich! Aber wenn es so sein sollte, musste er wohl durch. Wie konnte er auch ablehnen. „Wohin?“, fragte er nun. „Es gibt kein Ziel.“ Kylar hob die Braue. „Wie lang?“ „So lang es eben dauert.“ Das war doch wohl ein Witz! „Aber wann weiß ich, dass ich die Aufgabe erledigt habe?“, wollte er nun wenigstens wissen. „Du wirst es erkennen.“ Das schlug doch wohl alles bisher Dagewesene. Er ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen, während Liam versuchte, ihn nicht anzusehen. „Und wann soll es los gehen?“ „Morgen…“
    „Ach, kommt schon! Was habe ich verbrochen?“ Anna kam nun zu ihm, legte ihre weiche und zierliche Hand auf seine Schulter. „Kylar… Nichts hast du verbrochen. Du hast stets treu gedient und jetzt wollen wir dir – unseren vertrauenswürdigsten und engsten Verbündeten… nein Freund, unseren Schatz anvertrauen, auf dass sie wohlbehütet zu uns zurück kommt, wenn sie etwas über diese Welt gelernt hat.“ Hahah. Kylar war äußerst unzufrieden. „Du brichst morgen noch vor dem ersten Sonnenstrahl auf, Kylar.“ Der Kriegsmagier sah wieder zu seinem König und sein Blick war ziemlich unzufrieden. Er schlug die Faust auf die Brust, verneigte sich aber nur halbherzig und drehte sich energisch um, um zu gehen.


    Kylars Blick wurde noch unzufriedener und wieder fragte er sich, wie es dazu hatte kommen können… Nicht dass er Jelais hassen würde, aber diese ganze Aufgabe kam ihm vor, wie ein Witz auf seine Kosten.
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    Beitrag  Zyra Mo Nov 14, 2016 6:32 am

    Nanami freute sich eher darüber, ein heim gefunden zu haben, das sie selbst errichten konnte. Das Varus ständig in ihrer Nähe war, störte sie nicht. Er musste sich wohl damit abfinden, dass sie ihn auch weiterhin freundlich behandeln würde. Die Hütte wuchs langsam, während Varus und Thalesin sich erneut in der Wolle hatten. Nanami hörte jedes Wort der Unterhaltung. Das Varus noch immer nicht verstand, das es auch anders geht, machte sie irgendwie traurig. Schlimmer noch war die Traurigkeit, die sie empfand, weil er Zyra so schrecklich quälte. Er wendete bei ihr die wohl schlimmste Qual an, die es gab. Körperlich verging so etwas immer irgendwann, aber was er dem Mädchen gerade psychisch an tat, war furchtbar.
    "Weißt du  ... Was wäre wenn sie dich ignorieren würde? Wie würdest du dich damit fühlen? Ausserdem ... was hast du davon den Jungen tot zu sehen, deine Tochter aber todunglücklich, weil sie es getan hat?"
    Nanami war eigentlich dafür, das Thalesin sich um Zyra kümmerte, um auch sie ein wenig aus dem Sumpf zu ziehen, in den Varus sie hinein gestoßen hatte.

    Zyra wollte Thalesins Nähe. Sie wollte überhaupt jemanden, der sie einfach nur tröstete und ihr nicht grollte, wobei sie sich nach Varus regelrecht verzerrte. Denn noch ... nun war sie ganz allein. Niemand war da, der sie irgendwie auf andere Gedanken bringen konnte. Ihr wurde Klar, das sie alles nur noch schlimmer gemacht hatte, als sie ihn nicht sofort um Vergebung angefleht hatte und so machte sie sich auf den Weg zu ihm.
    Er war natürlich in Nanamis Nähe und auch Thalesin war da. Na wundervoll. Nun konnte sie auch noch vor ihm kriechen, während alle da waren. Wo war Cecil? Egal. Sie kam gesenkten Hauptes zu ihm, kniete schließlich nieder und hatte den Kopf fast ganz auf dem Boden.
    "Ich erbitte deine Gnade und Vergebung für mein Fehlverhalten und meinen Ungehorsam. Deine Strafe werde ich ertragen, egal wie sie ausfällt, doch bitte vergib mir."
    Sie wirkte gebrochen, wie sie da kniete. Fehlte eigentlich nur noch der Dolch, den sie eigentlich Varus in die Brust gestoßen hatte, in ihrem Rücken.

    Oh ja ... Jelais hatte sich so oft verstellen müssen, das sie irgendwann alle Eigenschaften bei behalten hatte und nur noch alles und jeden herum kommandierte. Früher war sie so nicht gewesen, doch nach etlichen Strafen der Zofen, nach unzähligen Versuchen, sich jemandem an zu vertrauen, die gescheitert waren, hatte sie vergessen, wer sie einst war. Als ihr Vater ihr mitteilte, das sie mit Kylar auf Reisen gehen sollte, hatte sie sich für den Bruchteil einer Sekunde erlaubt ihre Freude zu zeigen, doch dann fiel sofort die übliche Maske wieder,  denn die Zofen standen mit im Raum. Nun war sie viel freier und fand wieder zu sich selbst. Sie würde alles tun, um ihren geliebten Kylar sicher zu wissen.
    "Weißt du ... Kylar ist eigentlich ein Kampfmagier. Er hat in vielen großen Kriegen mitgewirkt und seine Truppen zum Sieg geführt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, inmitten von so vielen Männern zu stehen, ihnen befehle zu erteilen und zu sehen, wie viele von ihnen sterben. Ich glaube nicht, das der krieg etwas gutes ist, aber ohne Menschen wie Kylar ... gäbe es vermutlich nur noch Tote, die sich nicht einmal hätten wehren können. Wir alle wären wohl einem Tyrannen unterlegen. Ich bin froh, das er bei uns ist und uns beschützt."
    Ein indirektes Danke an ihn, wo er es mit ihr aushielt, auch wenn sie so oft so wahnsinnig zickig war.
    Varus
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    Beitrag  Varus Mo Nov 14, 2016 8:34 pm

    Gerade hatte Thalesin noch seinen Satz gesagt, als Nanami sich wieder zu Wort meldete. Sie kam zu Varus hin und begann mit ihrer Strafpredigt. Varus sah sie dabei an, als ginge es rechts rein und links wieder heraus. Schließlich antwortete er ihr auf ihre drei Fragen: „Sie HAT mich bisher ignoriert und ich fühle mich sehr gut damit, kleine Göttin. Was kümmern mich die Leben irgendwelcher Kinder, die zufällig aus meinem Samen entstanden? Und außerdem...“

    Er sah zu Thalesin zurück und hinter ihm rückte gerade Zyra an. Er vermied es, sie direkt anzusehen. Zu groß war die Enttäuschung gewesen. Er senkte den Blick so, dass er nun sehr unzufrieden aussah, weil er die Brauen zusammen zog. Thalesin hörte Zyras schritte und drehte sich zu ihr. Sie hielt nicht an, erklärte sich nicht, sondern warf sich Varus direkt vor die Füße. Sie brachte ihre Entschuldigung vor, wohl ahnend, dass es vergebens sein würde. Varus war zwar nicht nachtragend, aber wenn es um Verrat ging, war er in der Regel weder nachsichtig, noch zum Spaßen aufgelegt. Varus würdigte sie keines Blickes und sah dann hoch zu Thalesin, der ganz erstarrt war. Warum tat Zyra sich das an? Er musterte sie und dann Varus, der nun seinen Satz beendete: „...ist sie NICHT meine Tochter.“ Grausam. Wie konnte er das sagen? Und damit nicht genug, er setzte noch einen drauf. „Ich fand sie, zog sie auf, bog sie mir zurecht und ließ meine Worte in ihr Herz tropfen in der Hoffnung, endlich jemanden gefunden zu haben, dem ich trauen kann, doch wie man es auch anstellt. Menschen sind wie sie sind... Sie sind alle Gleich und von allen Enttäuschungen in meinem Leben, die ich erlitten habe, war Zyra die schlimmste.“ Er sagte es zu Thalesin und nicht zu ihr, da er nicht mit ihr direkt reden wollte. Wie schrecklich... Thalesin schaltete schnell er warf sich zu Zyra und schloss sie in die Arme nun traten ihm Tränen in die Augen. „Wie könnt ihr nur so grausam sein? Was muss sie denn noch tun, damit ihr ihr ihr vergebt, das Richtige getan zu haben?!“ War doch auch so. „Ein Leben für ein Leben, Thalesin...“ Varus wusste nicht, wie sehr es ihn schmerzen würde, aber er war immer noch viel zu enttäuscht, von seiner Schöpfung. „Wenn sie schon dich nicht töten kann... so soll sie ihr eigenes Leben geben.“ Thalesins Augen wurden riesengroß. Er stand auf und schlug Varus einfach nieder. Der sich plötzlich auf dem Boden wiederfand und ein blutiges Grinsen entblößte. Er spuckte Blut aus und versuchte sich aufzurichten. Für einen Magier schlug Thalesin ganz schön hart zu. Er packte Varus am Hemd und schrie in an. „Du Ausgeburt der Hölle! Was aus deinem Mund kommt ist Gift und Galle... Du... DU!... Wenn überhaupt jemand sterben sollte dann DU!“ Er streckte die Hand nach hinten und dunkelrote Blitze umspielten die Hand Er war so wütend, dass er sich selbst vergaß. Thalesin sah ihn so zornig an, dass die Ähnlichkeit der Beiden nicht mehr zu bestreiten war. „Ich wische dich vom Antlitz dieser Welt und befreie Zyra endlich von dir und deinen schwarzen, giftigen Worten... Du hast sie nicht verdient!“ Varus schien keine Angst zu haben, er grinste nur weiter diabolisch. „Ich... habe sie nicht verdient?“ Er sah fast belustigt aus. „Ich... habe sie gemacht...“ Varus hatte gewusst, wieso sie Thalesin nicht getötet hatte, aber er war sich sicher, dass sie ihn nicht noch mal verraten würde. Sie würde ihn nicht sterben lassen... oder?

    Kylar und Jake lauschten ihren Worten. Und wo Jake nun absolut aufmerksam war und an ihren Lippen hing, hatten ihre Worte für Kylar etwas äußerst bitteres. Ja... Er war es, der Leute in den Tod schickte. Und nein, eigentlich war es Jelais Vater, der die Leute zur Schlacht rief. Er betrieb nur Schadensbegrenzung. Er behielt das für sich, denn eines hatte er über Jelais gelernt. Hinter irer Art Menschen zu behandeln, war sie noch immer das kleine Mädchen. Zart, lieb und rein. Er sagte schließlich nur: „Hört, hört!“ Als eine Zustimmung auf ihre Worte. Jake grinste und sagte: „Also bist du ein Held.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein!“ „Dohoch.“ „Hmmm.“ Kylar grummelte nur wieder und Jake kicherte.
    Sie ritten bis zum späten Nachmittag und fanden eine gute Stelle zum rasten. Sie war überdacht und extra für Wanderer eingerichtet. Das war ja mal ein Glück. Kylar witterte eine Falle, aber das tat er ja immer. Dennoch legte er fest: „Wir halten.“ Es gab sogar einen Tisch hier und hinter dem Rastplatz plätscherte fröhlich ein Bächlein.
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    Beitrag  Zyra Di Nov 15, 2016 1:01 am

    Oh es tat weh, das aus dem Munde Varus zu hören, aber sie hatte es ja verdient. Sie war die Einzige, der er je vertraut hatte und dann konnte sie Thalesin nicht töten. Nicht nur weil sie Varus schützen wollte, sondern auch, weil sie Thalesin sehr mochte. Jedes Wort schnitt tiefer, als das davor und schließlich hieß es ... sie solle sich selbst töten, um ihre Schuld zu begleichen. Mehr war sie für ihn nicht gewesen? Immer nur das Mittel zum Zweck? Ein Wesen, welches er sich erschaffen hatte? Nein ... dann hätte er sie nicht beschützt, hätte sie längst getötet und hätte ihr nicht vertraut, oder? Thalesin setzte sich so sehr für sie ein, wie es sonst niemand für sie je getan hatte. Es war schön zu wissen, das er sie auch mochte, aber sie konnte nicht zulassen, das Thalesin Varus etwas an tat. Sie kontne die Magie spüren und da es nicht Varus war, konnte es eben nur Thalesin sein. Sie sprang auf, warf sich über Varus und sah Thalesin flehend an.
    "NEIN! Bitte tu das nicht!!!"
    rief sie ihm entgegen.
    "Bitte nicht Thalesin. Ich habe ihn zu tiefst verletzt ... da ist es nur recht, das er mich abweißt. Bitte ... bring mich weg von hier."
    Weg von Varus und diesem Ohnmachtsgefühl, welches sie gerade in sich trug. Sie wollte jetzt wirklich nur von Thalesin getröstet werden und nicht hier oben bei Varus bleiben.

    Auch Nanami hielt die Luft an. Das war doch nicht zum Aushalten. Wie konnte er nur so brutal mit dem Mädchen umgehen? Auf der einen Seite hatte Nanami gesehen, wie schockiert varus war, auf der Anderen aber, sah sie auch das er nicht das Recht hatte, ihr einen solchen Befehl zu geben, egal ob er sie aufgezogen hatte oder nicht. Wie oft musste das Mädchen schon getötet haben, weil er es so wollte? Thalesin riss sichtlich der Geduldsfaden. Zyra warf sich zwischen ihn und Varus und flehte Thalesin an, Varus nichts zu tun. Auch Nanami ging nun zu Thalesin, legte ihm die Hand auf die Schulter und flüsterte ihm ins Ohr:
    "Geh ... erfülle ihr den Wunsch und tröste sie. Sie braucht jetzt einen Freund."

    Jelais wusste selbst, das Kylar sich nicht als Held sah. Irgendwo hatte er damit auch recht, aber er gab den Menschen Hoffnung.
    "Weißt du Jake ... ein Held ist jemand, den man verehrt wegen dem was er geleistet hat. Kylar hat sicher viele Siege davon getragen, aber er selbst würde sich nie als Held sehen. Er sieht die Menschen, die ihre Leben ließen. Ich weiß noch, wie er es mir als Kind erklärte. Er war immer mein Held, aber nicht wegen dem, was er da auf dem Schlachtfeld tat, sondern weil er über seine taten nachdachte und mir bei brachte, das Krieg nichts ist, was zu beschönigen ist. Er hat mir damals erklärt, das Kinder ihre Eltern verlieren, Eltern ihre Kinder und das viele Frauen allein zurück bleiben mussten, ohne zu wissen, wie sie klar kommen sollten. Ein Held ist jemand, der nicht nur an sich denkt, sondern auch an Andere."
    Ja ... Sie bedachte IHREN Helden mit einem liebevollen Blick, sah sich dann aber lieber wieder die Gegend an. Es war wirklich wunderschön hier.
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    Beitrag  Varus Di Nov 15, 2016 1:45 am

    Thalesin sah Varus mordlustig an, der nur darauf wartete, dass Zyra ihn rettete. Sonst hatte er sie immer beschützt. Nun lag es an ihr. Sie warf sich auf ihn und flehte Thalesin an, er möge aufhören. Dieser glotzte schockiert zu Zyra hinab. Sie wollte, dass er sie weg brachte. Weg von Varus und seinen Worten. Der einst so stolze Magier lag unter ihr und unter Thalesin und die beiden konnten nicht sehen, wie ihn diese Bitte schockierte. Sie wollte weg? Weg von ihm? Aber wohin denn? Varus konnte nicht klar denken und die roten, knackenden Blitze in Thalesins Hand verschwanden langsam. Er legte seine Hand an Zyras Wange. „Wohin du willst...“ Er streichelte kurz über diese und Varus spürte echte Furcht in sich aufkeimen. Nein... Nein! Nanami ermutigte ihn noch und Thalesin lächelte. Er lächelte auf Zyra herab und dann zu Nanami und nickte. Thalesin erhob sich und zog Zyra mit hinauf. Für Varus fühlte es sich an, als wäre alle Wärme von ihm genommen. Die beiden Körper die da eben noch auf ihm gewesen waren... Es war... so unglaublich... Was sollte er tun, er konnte das nicht zulassen! Er würde .. er würde...! Thalesin würde sie ihm wegnehmen! Hatte er nicht schon genug verloren?! Er wollte schreien, er wollte weinen! Aber er hatt vergessen wie das ging. Varus durchlitt gerade so viele Empfindungen, als schließlich in diesem kurzen Wimpernschlag der verstrichen war, ganz klar eine Gefühl siegte und deutlich überwog: Angst. Er hatte große Angst sie zu verlieren. Hatte er sie bis eben noch als unwürdig und verräterisch angesehen, so war es jetzt für ihn, als wolle man ihm auch noch das allerletzte nehmen.
    Sein Blick senkte sich und er richtete sich halb auf, um die Hand auszustrecken. Er griff nach Zyras Handgelenk. „Bleib...“, sagte er und seine Stimme klang wie ein Reibeisen. Er konnte sie nicht mal mehr spüren, weil seine Magie versiegt war, aber ihre Haut... sie war so weich und er spürte sie leicht zittern. .. Was hatte er nur getan? „Lass mich nicht allein...“
    Thalesin wurde zornig. So? Es klappte nicht mit befehlen, also wollte er es nun auf die Mitleidstour machen, nur um sie erneut zu verletzen?! DAS durfte nicht geschehen. „Du bist nicht allein...“, sagte er kalt und fügte an: „...Deine Dämonen sind immer bei dir, Teufel!“ Thalesin wusste es nicht, aber auch das traf hart. Und dann streckte Thalesin die Hand aus und im nächsten Moment kippte Varus einfach nach hinten, wobei Zyras Handgelenk aus seinen Fingern rutschte. Dann blieb er reglos und süß schlafend liegen.
    Thalesin zog Zyra an sich und sagte: „Lass ihn dir nicht erneut weh tun, Zyra... Ich beschütze dich...“ Er meinte es genau so wie er es sagte. Er hatte es noch nicht gesagt, aber er mochte Zyra mehr, als er zu Anfang geglaubt hatte. Und sein Vater würde keinen Keil durch sie beide treiben.
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    Beitrag  Zyra Di Nov 15, 2016 2:04 am

    Nanami sah sich das ganze an. Was hatte Varus erwartet? Das sie da stehen und ihr sagen würde, sie solle weiter um ihn herum kriechen? Bestimmt nicht. Thalesin tat Zyra wirklich gut. Er kümmerte sich um Zyra, und man merkte deutlich, wie sehr er Zyra mochte. Sie war ihm gegenüber nicht so abweisend, wie bei manch einem anderen, was ebenfalls dafür sprach, das sie ihn mochte. Nanami hätte die Beiden sehr gern als Paar gesehen.
    "Nun geht schon ins Dorf. Ich kümmere mich um ihn,"
    meinte sie, als sie sich schon zu varus kniete.

    Zyra war völlig verwirrt und durcheinander, als sie Varus Hand spürte, die sich um ihr Handgelenk legte. Sie sollte bleiben? Ihn nicht allein lassen? Hörte er sich selbst reden? Das war einfach alles viel zu viel, doch noch ehe sie eine Entscheidung treffen konnte, hatte Thalesin Varus längst ins Reich der Träume geschickt und Zyra an sich gezogen. Es tat so gut von ihm gehalten zu werden, diese Worte zu hören und doch schmerzte es schrecklich Varus so zu sehen. Zyra schmiegte ihre Gesicht an Thalesins Schulter. Sie war völlig verwirrt, verletzt und wusste nicht wohin mit sich selbst. Bisher hatte sie nur Varus gehabt, der sie beschützte, der sie auch mal in die Arme nahm, aber bei Thalesin fühlte es sich ganz anders an. Sie hatte das Gefühl, nichts könne ihn glücklicher machen, als wenn sie sich freute. Thalesin hatte ihr schöne Dinge gezeigt und ihr bewiesen, das Menschen auch anders sein konnten. Er war für sie da und doch brachte es sie fast um, das sie Varus verloren hatte. Ein Leben für ein Leben ... Dann sollte es wohl so sein.
    "Wie kann ich dir danken?"
    flüsterte sie, als sie so bei Thalesin stand.
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    Beitrag  Varus Di Nov 15, 2016 2:35 am

    Thalesin hielt Zyra ganz fest und streichelte ihren Hinterkopf, damit sie nicht weiter zu Varus sehen musste. Auch er spürte, wie ihm die Tränen in den Augen brannten. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen konnte er es kaum ertragen, dass varus, Zyra so fertig macht, zum zweiten, stach es heftig in seiner Brust, den stolzen Magier dort SO liegen zu sehen und zum dritten war ihm durchaus klar, dass ER Varus überhaupt nichts bedeutete. Er nicht, Lima nicht, Seraphina nicht... Nur Zyra, wie es schien, aber die hatte er auch vertrieben und absurder Weise bekam Thalesin nun auch noch Mitleid mit ihm... Verrückt! Energisch drehte er sich um und lief Richtung Dorf. Thalesin lächelte, als Zyra sich so an ihn schmiegte und er hielt sie ganz fest. Er sagte leise: „Schon gut. Ich bin bei dir und du bist nicht mehr allein. Das ist alles, was zählt.“ Er ging mit ihr bis ins Dorf und setzte sich dann mit ihr an den Fluss. Das Wasser funkelte und ein Fisch sprang aus dem Wasser. Thalesin ließ sie keine Sekunde los. Er wollte auf keinen Fall, dass sie sich wieder allein oder verstoßen fühlte. Thalesin war nun in der Brust auch freier und vergaß Varus für einen Moment.

    Dieser wachte irgendwann auf. Er stöhnte leise. Sein Kiefer fühlte sich zertrümmert an, aber nur, weil dieser schwache Körper einfach nichts aushielt. Er stöhnte leise, hatte Kopfschmerzen und das grelle Licht der Sonne blendete ihn. Er streckte die Hand aus, um die Wolken davor zu schieben, aber natürlich geschah überhaupt nichts... Er ließ die Hand sinken und erinnerte sich an seinen Zustand. Varus blinzelte und erkannte wo er war. Wieso war er denn nur so benommen?
    Erst nach einiger Zeit fiel ihm alles wieder ein. Thalesin, Nanami... Zyra... Zyra! Er richtete sich schnell auf und sagte ihren Namen: „Zyra!“ Doch natürlich konnte sie ihn nicht hören. Ihm wurde schlecht und zwar, weil ihm klar wurde, was genau passiert war und wo sie nun war. Er hatte Recht behalten. Er hatte es von Anfang an gewusst! Thalesin würde sie ihm weg nehmen, auf die eine oder andere Art. Varus war nicht mal Zornig, sondern Bestürzt und ihm war klar... Nachdem Thalesin ihn betäubt hatte, war Zyra aus freien Stücken gegangen, was bedeutete, dass sie sich nun ganz von ihm abgewandt hatte, was wiederum nur einen Schluss zu ließ: Neuerlicher Verrat...
    Was war aus ihren Schwüren geworden? Immer für ihn dazusein, immer üer ihn zu wachen, wenn er schlief, ihm immer treu ergeben zu sein, alles tun, was er verlangte? Varus wusste nicht, wo ihm der Kopf stand. Er blickte auf seine Hände. Sie zitterten leicht.

    Damit jedoch nicht genug... Ein Lichtblitz zuckte vom Himmel. Er raste direkt auf den Baum zu, doch die ganz eigene Magie, dieses Baumes wies den Blitz ab. An jener Stelle jedoch stand nun eine Frau. Sie war so schön und schrecklich zugleich. Sie passte zu Varus, wenn man so wollte und lief nun auf ihn zu, Nanami dabei vollkommen ignorierend. „So? Du vergnügst dich seit neuestem mit jungen Mädchen, hm?“
    Varus versuchte aufzuspringen und schaffte das auch mehr oder weniger gut, wobei er Nanami hinter sich schob. Er hatte absolut keine Kraft und diese Frau würde ihn ausradieren, wenn er es nicht geschickt machte. „Anja...“, sagte er nur.
    „Genau. Dein Gedächtnis funktioniert noch. Du weißt noch wer ich bin, dass weißt du auch, was ich dir versprochen habe, wenn du mich hintergehst, hm?“
    „Ich... habe dich nicht hintergangen! Das war dein Sohn!“ Die Augen der Frau blitzten gefährlich auf. Sie streckte die Hand nach vorn, doch dann hielt sie inne. „Aber... was ist das denn?“ Varus wusste nicht, was er tun konnte. „Du magst dieses Mädchen.“ Scheiße! „Ich hasse... und liebe sie.“ Er war kein Freund vom Lügen, nur vom Manipulieren... „Und wo ist deine imposante Aura, Varus?“ Er senkte den Blick und sie fing an zu lachen. Sie lachte so sehr, dass sie sich fast verschluckte. „Da jage ich dir Jahre hinterher und nun treffe ich dich in einem Zustand vollkommener Wehrlosigkeit. Ich bin entzückt.“
    Thalesin und Zyra waren viel zu weit weg und Zyra hatte ihn eh abgeschrieben, thalesin würde sich doch freuen, wenn er starb und Nanami war eben so schwach wie er. Varus wollte nicht sterben.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Nov 15, 2016 3:37 am

    Zyra hätte Varus nicht verlassen, wenn sie nicht so verwirrt gewesen wäre. Sie WOLLTE bei ihm sein, doch auf der anderen Seite ... er wollte sie nicht sehen, wollte das sie ihren Fehler gut machte, indem sie ihr Leben gab. Thalesin war so lieb. Zyra hatte ihn sehr gern. Sie war froh, das er gerade für sie da war. Normal war sie nicht so weinerlich. Eigentlich war sie eher unerbittlich und stolz, aber im Moment ... Varus hatte sie wieder in ein kleines verletztes Mädchen verwandelt, welches Angst vor der Welt und vor ihm hatte. Hatte sie überhaupt noch einen Platz in dieser Welt? vermutlich nicht. Welcher Platz, ausser bei Varus, wäre denn schon noch für sie da? Das Thalesin da war, nahm sie wahr, aber in ihren Gedanken, war sie völlig allein. Sie konnte nicht verstehen, das es da noch jemanden gab, dem sie wichtig war. Hätte sie nur geahnt, in welcher Gefahr er sich befand ... Vielleicht war es nur Intuition, doch sie wollte ihn noch einmal sehen, ehe sie diese Gruppe verlassen würde. Es tat so gut bei Thalesin zu sitzen. Sie spürte, wie ihr Herz schneller Schlug und sie mochte seine Berührungen. Vielleicht würde er mit ihr gehen, wenn sie die Anderen verließ? Sie spürte irgendwas ... etwas, was sie beunruhigte.
    "Ich glaube ... wir sollten sofort zurück. Ich fürchte ... Nanami und er sind in Gefahr."
    Sie sah Thalesin mit großen Augen an.
    "Sie können sich nicht wehren!"
    Zyra sprang auf, zog Thalesin mit sich hoch und sprang mit ihm durch ein Portal, wobei sie ihre Sense gleich manifestierte. Als sie auf der andren Seite durchs Portal trat, sah sie direkt, das eine frau, deren magische Aura durchaus sehr stark war, es scheinbar auf Varus und Nanami abgesehen hatte. Zyra stellte sich schützend, die Sense bereit zum tödlichen Schlag, vor die Beiden und sah die Frau ernst an.
    "Sie sind wehrlos, also leg dich mit jemandem an, der dir gewachsen ist!"
    Varus
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    Beitrag  Varus Di Nov 15, 2016 5:42 am

    Varus blickte vor sich auf die Frau namens Anja. Sie würde ihn in Stücke reißen. Sie könnte ihn einfach so auslöschen. Es war wirklich nicht gut, was hier geschah. Varus knirschte mit den Zähnen. „Ich sagte doch... ich habe...“
    „Schweig!“ Varus gehorchte. Er konnte sich nicht rühren und die Frau kam näher. „Oh Varus... du fühlst etwas, was du lange nicht gefühlt hast, nicht wahr?“ Die bleierne Schwere, die deinen Körper befällt... Die unglaubliche Kälte die dein Herz umklammert hält... Du weißt es vielleicht nicht, aber dieses Gefühl ist, was dir stets am meisten Freude bereitete.“ Varus sah sie mit großen Augen an. Sein Herz schlug sonst wo und nun war sie nur noch drei Schritte entfernt, wo sie aber stehen blieb. „Das Gefühl in deinem Körper, Varus... ist Angst.“ Varus war etwas überrascht. Machte es ihm Freude, wenn andere Angst hatten? Wenn er so darüber nachdachte, hatte dieses Mistweib Recht. Genauso war es... Die Angst vor seienr Macht und dem, was er den armen Kreaturen antun würde.
    „Wie bitter ist die eigene Medizin Varus? Schmeckt sie?“ Sie streckte die Hand nach vorn und Varus versteifte sich. In dem Moment erschien Zyra auf dem Plan, sie redete mit Anja und Varus wollte sie anschreien, aber kein Ton verließ seine Lippen. Er gab nur Erstickungsgeräusche von sich, während Anja sagte: „Oh? Und du willst so jemand sein?“ Sie lächelte charmant. „Lächerlich...“ Thalesin redete erst gar nicht und ließ die Hand auf den Boden fahren. Eis bildete sich in Sekunden, doch die Magierin flog ein Stück nach oben, wo sie einen Feuerball Thalesins abwehrte. Varus schien immer noch am ersticken zu sein. Wie mächtig war die Frau? Sie sandte nun schwarze schattengleiche Lanzen auf alle beteiligten und Thalesin packte den Sturm, während Zyra sie abwehrte. Thalesin ließ schneidenden Wind los, der jedoch mit einem einzigen Schwertstreich der Dame geteilt und ins Nichts gedrängt wurde. „Die Welpen spielen für den Meister? Wie lächerlich...“ Thalesin webte einen Schild um sie alle herum und Zyra griff an. Sie schlug die Sense mitten durch sie durch, aber traf nur ein Spiegelbild. Das nächste Mal, als sie zuschlug, traf sie zwar, aber nur die Äthärische Form Anjas, weil sie in die Ätherebene geflohen war. Zyra griff nach ihrer Magie und zog die Magierin zurück in diese Dimension, wo sie ihr endlich eine schwere Wunde beibrachte, die sich durch ihren Bauch zog. Anja schrie auf und das Geräusch brachte alle anwesenden ins Straucheln, aber Varus bekam nun auch wieder Luft und der Schild Thalesins zerbrach, als sie ihn mit einem unsichtbaren Stoß gegen Nanamis Haus stieß, wo er sitzen blieb und benommen war. Ein Mal schlug das Schwert Anjas gegen Zyras Sense und dann trat es in ihre Brust ein und spießte aus dem Rücken heraus. Sie war so schnell gewesen... fast wie Licht. Ein Portal tat sich auf und Anja floh.

    Während all dieser Zeit, litt Varus furchtbare Schmerzen. Er bekam nicht nur, keine Luft, sondern glaubte Lava würde seine Venen fluten. Er konnte nicht schreien und wollte sich ohnehin nicht die Blöße geben. Zyra... Sie war wahnsinnig. Sie wollte einen Kampf schlagen, den sie nicht gewinnen würde. Sie wollte... ihn beschützen. Und Nanami. Er konnte dennoch kaum folgen und als Zyra das Blut der Dame fließen ließ, keimte Hoffnung. Luft flutete seine Lungen, der Schmerz war nur noch ein Nachhall und dann. Nein... Nein!... NEIN!!! Varus sah Zyra stürzen. Das Schwert MUSSTE ihr Herz durchbohrt haben. Es konnte nicht anders sein. Einen kurzen Moment blieb Zyra noch bei bewusstsein, sie hatte ihr Leben gegeben, hatte ihren Meister beschützt und nun würde sie in die tiefe Dunkelheit sinken. Sie hörte kaum noch etwas, aber dann: „NEEEEEEEIIIIIN!!!“
    Varus sprang nach vorne und rief ihren Namen. Er rief ihn so laut, dass die ganze Welt ihn scheinbar vernehmen sollte. Er fing sie im Fall und stürzte mit ihr. Er hatte... nicht geglaubt, wie es schmerzen konnte. Es war, als wäre er selbst erstochen worden. Er flehte: „Nein... bitte nicht... komm zurück, Zyra...“ Wieder verfluchte er sich selbst, nicht die Heilkunst erlernt zu haben. Er konnte niemanden retten... nur zerstören. Thalesin krabbelte auf allen Vieren auf die beiden zu. Varus war so wütend auf Anja, auf sich und auf alle Welt... auf Zyra... auf Nanami, dass sie so schwach war und auf Thalesin, der sie nicht schützen konnte und dann begriff er, dass dieser Zorn, gar kein Zorn war, sondern entsetzliche Verzweiflung und Schmerz. Er rief mit dem Gesicht zum Himmel gewandt Zyras Namen und dann beugte er sich vor. Es sah aus, als würde er weinen, als Zyras starb. Und in jenem Moment, da ihr Herz stehen blieb, glaubte auch Varus, dass es das seine tat. Seine Augen färbten sich schwarz wie die Nacht und vom Baum schien ein Impuls auszugehen. Er streckte die Hand aus und schnitt sie einfach an Zyras Sense auf. Blutschlieren umgaben ihn und die entsetzlichen schwarzen Augen blickten in den Himmel. Beide Arme breiteten sich zur Seite und dann griff er in die Luft. Das Blut drang in Zyras Brust ein und sie öffnete schockiert die Augen. Ein schrei entwich ihr und im gleichen Moment erlosch das Schwarz von Varus Blick er kippte nach hinten und sein Blut, was eben noch gewabert war fiel auf den Boden und auf ihn.
    Zyra
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    Beitrag  Zyra Di Nov 15, 2016 7:16 am

    Dieses Weib wollte es wirklich wissen und so schlug sich Zyra, unterstützt von Thalesin, mit diesem Weib da herum. Sie schlug sich eben so gut wie Thalesin , nur war diese Frau viel mächtiger, als Zyra erwartet hatte, oder besser ... viel Schneller. Denn noch hatte sie ihr eine tiefe Wunde geschlagen, was Varus zumindest wieder atmen ließ. Zyra selbst spürte plötzlich den kalten Stahl. Der Schmerz raubte ihr die Luft und im nächsten Moment spürte sie, wie sie fiel. varus Schrei drang noch an ihr Ohr. Jemand fing sie auf. Zyra zitterte am ganzen Leib. Ihr war so unglaublich kalt und sie war so schrecklich müde. Wenigstens hatte sie ihr Versprechen gehalten, Varus zu beschützen. Schwärze umfing sie. Es war vorbei. Es dauerte nur einen Moment, ehe sie erschrocken die Augen aufriss und nach Luft schnappte.

    Nanami war vollkommen hilflos. Sie wusste nicht, wie sie helfen konnte. Varus hatte versucht sie zu beschützen und nun hatte Zyra diese Rolle übernommen, um Varus zu schützen. Das war nicht gut und schließlich konnte es ja auch nicht gut ausgehen. Tat es auch nicht. Schockiert musste sie zusehen, wie Zyra stürzte. Das arme Mädchen. Allerdings ... Varus hatte einen Schock erlitten, als Zyra den Befehl verweigerte, doch nun ... DAS da waren echte Gefühle, die er nun auch an den Tag brachte. Er liebte Zyra und ihr Tod ließ ihn verzweifeln. Es ließ ihn derart verzweifeln, das er noch einmal versuchte, seine Macht auf zu brechen und Zyra zu retten. Zyra lag am Boden und schnappte nach Luft. Sie schien völlig verwirrt zu sein.
    "Thalesin kümmer dich um sie!"
    rief Nanami und rannte schon zu Varus, der einfach nach hinten weg gekippt war. Nanami sah gleich, das varus nicht atmete. Sie versuchte sein Herz zu hören, doch da war nichts. Varus hatte seine ganze restliche Macht aufgebraucht, seine Lebenskraft, um Zyra zu retten.
    "Nein ..."
    hauchte Nanami.
    "Nein! Das kannst du mir nicht antun du dickköpfiger Idiot!"
    meinte sie verzweifelt.
    "Du darfst nicht gehen! Wir brauchen dich! ICH brauche dich! ZYRA braucht dich!"
    Sie stand auf, nahm all ihre Kraft zusammen und schleppte Varus zu ihrem Baum. Dort legte sie ihn ab.
    "Komm schon! Du KANNST jetzt nicht gehen!"
    schrie sie ihn nun an, wobei ihr schon die Tränen übers Gesicht liefen. Ein Schrei der Verzweiflung verließ ihre Lippen, ehe sie ihren Kopf auf seine Brust legte. Sie musste sich wohl mit dieser Tatsache auseinander setzen. Ihr Beschützer war tot. Nach einer Weile sah sie auf. Ein einziges Geschenk wollte sie ihm noch geben. Woher dieses intensive Gefühl gerade kam, wusste sie nicht, aber Nanami verspürte den Drang, Varus zu küssen. Ganz zärtlich legten sich ihre Lippen auf die seinen.

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