Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Zyra
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    Beitrag  Zyra Do März 17, 2016 6:46 am

    Zyra sah erst gar nicht auf. Sie wagte es nicht, ihm ins Gesicht zu sehn. Wie könnte sie das, ohne ihm damit zu zeigen, wie weh er ihr gerade tat? Das sollte er nicht wissen. Sie würde doch alles für ihn tun, aber warum durfte sie nicht auch ein wenig Spaß haben? Nanami war auch dazu gekommen. Sie schien sich wirklich für Zyra einsetzen zu wollen. Warum tat sie das? Sie wusste doch, das Zyra schon einmal versucht hatte, ihr etwas an zu tun. Zyra verstand Nanami nicht. Wäre sie an ihrer Stelle gewesen, Zyra hätte nie wieder etwas von ihr wissen wollen. Nun eigentlich wollte sie das auch so nicht, aber ... in dem Fall hätte sie doch dafür gesorgt, das Nanami ihr nie wieder etwas hätte antun können.

    Nanami sah Varus forschend an. Sie ahnte, warum es Varus gegen den Strich ging, das Zyra sich mit Thalesin abgab. Sie stand ihm direkt gegenüber. Das arme Mädchen hatte ohnehin schon so viel durch gemacht. Wie konnte er ihr da auch noch alles andere nehmen, was zum Leben und zum erwachsen werden dazu gehörte.
    "Thalesin ... Zyra .. ich möchte, das ihr mich und Varus allein lasst. Wenigstens für eine Weile. Und du Varus, wirst Zyra nun sagen, das sie gehen kann, damit wir uns unterhalten können. Zwinge mich bitte nicht es in einen befehl zu formulieren."
    Sie meinte es tot ernst. Wie könnte sie auch nicht. Zyra musste nicht alles hören, was sie zu besprechen hatten. Nanami wartete ab, bis die beiden endlich gegangen waren.
    "Was mit mir los ist? Woher sollte ich denn wissen, das du da drin liegst? Ausserdem ist es nur halb so wild. mach nicht so einen Wirbel darum. Und? Dann habe ich deine Wunde gesehen. Wenn du willst, kann ich sie dir ordentlich vernähen. Es sieht ja aus, als habe da irgendein Leihe das genäht. Und nun zu deiner Ziehtochter und deinem Sohn. Sie hat ein weit kürzeres Leben als du. Sie ist jung und eigentlich müsste sie ganz andere Interessen verfolgen, als dir ständig zu gefallen. Hast du denn wirklich so große Angst davor, das sie dich verlässt? Wann willst du sie frei geben? Wenn sie alt ist und du keinen Nutzen mehr von ihr hast?"
    Nanami seufzte.
    "Sieh sie dir an. Sie benimmt sich wie ein Kind von 10 Jahren, wenn du von ihr Rechenschaft forderst. Du kannst sie nicht vor allen wegschließen. Sie muss gewisse Erfahrungen machen ... Erfahrungen, die nicht immer schlecht sein müssen Varus. Du bist ihr Ziehvater ... und solltest sie darin bestärken, etwas zu erfahren, was sie noch nicht kennt, anstatt ihren Hass auf die Menschen zu schüren."
    Nanami wusste genau, das sie ihn damit nur wütender machen würde, oder vermutete es zumindest, aber sie hielt Varus für alt und intelligent genug, das er wenigstens mal drüber nach dachte.
    "Nicht jeder will einen Anderen verletzen, belügen, oder sei Vertrauen missbrauchen. Gib ihr die Chance zu erfahren, wie es ist, wenn man nicht durch Schmerz zu etwas gezwungen wird. Lass ihr doch wenigstens die Freundschaft zu Thalesin. Du bist nur dann wirklich allein, wenn du es zulässt allein zu sein."
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    Beitrag  Varus Do März 17, 2016 7:33 am

    Varus sah Nanami mordlustig an, als sie ihm sagte er solle Zyra freiwillig wegschicken oder sie würde es befehlen. Varus sah Zyra nicht mal an, als er wirklich zornig nur ein: "Geh!" Für sie übrig hatte. Thalesin legte ihr die Hand auf die Schulter und ging mit ihr hinaus. Varus sah Nanami immer noch so an und dann ließ sie ihren Moralvortrag los. Er hörte ihr scheinbar zu und sagte dann, als sie fertig war: "Du kennst sie nicht! Du weißt nicht was gut für sie ist!" In wirklichkeit war sie lediglich gut für ihn. "Sie gehört zu mir! Und niemand sonst wird sie haben!" Dafür hatte er gesorgt. Auch wenn er schwach war, seine Macht über sie war stark. "Sie soll keine Erfahrungen machen, weil sie ihr am Ende doch nur weh tun werden!"
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Es schien nicht mal wehzutun. "Und NEIN, ich will nicht, dass du dich um etwas kümmerst, was dich überhaupt nichts angeht!" Eigentlich auch merkwürdig. Sie hatte sein Herz schon mal schlagen hören, wieso also sollte es fehlen? Nein, das war ausgeschlossen. Varus musterte sie lange und dann drehte er sich um. "Wars das?" Er fühlte sich wie ein Sklave... Obwohl Nanami ihn nun nicht ganz so behandelte, aber es hatte gesessen, als sie ihm damit gedroht hatte, ihm etwas zu befehlen! War es nicht schon erniedrigend genug, dass sie es überhaupt konnte? Er strich sich in gedanken leicht über die Brust.
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    Beitrag  Zyra Do März 17, 2016 7:47 am

    "Nein! Das war es nicht! Du kannst das Mädchen nicht für immer an dich binden. Was willst du mit ihr machen? Soll sie alt werden und schwach und dich dann noch immer anhimmeln? Versteh doch endlich, das du ihr damit nichts gutes antust!"
    Sie sah ihn eher mitfühlend an.
    "Ich verstehe das du sie nicht hergeben willst, aber wer sagt dir denn, das es ihr nicht wesentlich mehr weh tut, wenn sie dich später nicht mehr beschützen kann? Wie willst du sie so jung halten, das sie immer für dich da ist? Du bist ihr Vater und du musst sie irgendwann los lassen. Sie liebt dich, aber auch sie wird irgendwann aufmüpfig oder macht Dinge heimlich. Muss es erst so weit kommen?"
    Nanami sah Varus nach. Was hatte er denn so schreckliches erlebt, das er so schrecklich enttäuscht war. Sein Herz hatte sie schlagen gehört, oder war es gar nichts ein Herz? Was war es, was ihn so schrecklich mit nahm, ihn so fertig machte.
    "Woher du deine Wunde hast, geht mich wirklich nichts an, aber dein Wohlergehen sehr wohl. Schließlich beschützt du mich gegen Feinde. Ich kann dich nicht vor solchen Feinden beschützen, wie die, vor denen du mich schützt, aber ich kann dir eben so bei stehen und dir helfen, soweit es in meiner Macht steht."
    Sie hasste es, das sie ihm damit drohen musste einen Befehl auszusprechen. Eigentlich ging es ihr sehr gegen den Strich.
    "Warum lässt du nicht wenigstens einmal zu, das jemand etwas für dich aus freien Stücken und ohne Zwang tut?! Ich habe nicht vor dich zu hintergehen, dich zu verraten oder sonst irgendwas. Du willst mich töten, wenn das Band gelöst ist ... dann tu was du nicht lassen kannst, aber so lange das Band besteht ..."
    Ja was?
    "Und jetzt ... befehle ich dir ... dich aus zu ziehen, damit ich die Naht richten kann."
    Auch wenn Varus sie dafür noch mehr hassen würde, als er es ohnehin schon tat ... es fiel ihr sichtlich schwer den Befehl auszusprechen. Ja, sie litt regelrecht darunter, aber es musste sein.
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    Beitrag  Varus Do März 17, 2016 9:23 am

    Varus konnte es nicht mehr hören. Soe war so entsetzlich naiv und wollte in allen nur das gute sehen! Sie hielt ihn nicht für einen Sklaven, das war ihm klar, aber... Sie benutzte das Band gegen ihn. Ob nun wissentlich oder nicht. Ob zum guten oder schlechten... Varus hasste es. Eben wollte er einfach gehen, weil er auch keine Lust hatte zu diskutieren, als der Befehl kam. Varus erstarrte, seine Augen wurden riesengroß. Schon ohne direkt darüber nachzudenken zog er sein Hemd aus. Vorher jedoch hatte er sich zu ihr gedreht. Wieder sah sie die Wunde vor sich ganz so, als sei sie gerade mal einen Tag alt. Er sah sie schockiert und irgendwie verzweifelt an. Ihre Macht über ihn war gigantisch. Niemals hätte er geglaubt, dass sie ihm DAS wirklich befehlen könnte. Er legte die Hand auf die Brust und verdeckte die Wunde, doch sie kam vorsichtig näher und legte die Hand auf seine. "Lass mich dir helfen..." Varus Hand wurde sanft von ihr herabgedrückt. Er sah soe weiterhin mit weitgeöffneten Augen an und sie fuhr ganz sanft über die misslungene Naht. Varus Herz fing an gegen seine Brust zu hämmern. Ihre zierlichen zarten Finger auf seiner Haut... Noch nie hatte jemand ihn so berührt. Auf seiner echten Haut vor allem... Er starrte sie weiter an und sie betrachtete die Wunde. Für sie war es, als würde sie förmlich davon angezogen. Irgendwas stimmte doch da nicht. Schließlich besann sie sich. Als er sagte: "Bitte..." Doch es kam kein Wort darüber was "Bitte"
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    Beitrag  Zyra Do März 17, 2016 9:41 am

    Es tat ihr wirklich leid, das von ihm zu verlangen, aber es musste doch vernünftig genäht werden, damit es gut verheilen konnte. Nanami kam langsam auf ihn zu. Sie streckte sacht ihre Hand aus.
    "Lass mich dir helfen ..."
    bat sie ihn, als sie nahezu zärtlich seine Hand weg zog. Sie berührte seine Haut so sanft, wie sie es nur fertig brachte. Wie weich seine Haut war ... so schön ... sein "Bitte" ließ sie auf sehen, doch zog sie die Hand nicht weg.
    "Tut es sehr weh?"
    fragte sie behutsam, gerade so, als könnten ihre Worte ihn auch verletzen. Sie wollte ihm auf gar keinen Fall weh tun, aber diese Wunde war schrecklich und konnte so doch nicht verheilen. Ihre Finger strichen so zärtlich über seine Haut, das man meinen konnte, sie wolle ihn verführen, doch das wollte sie ja gar nicht.
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    Beitrag  Varus Do März 17, 2016 10:29 am

    Varus wusste ja gar nicht, wo ihm der Kopf stand! Was machte sie nur mit ihm?! Was war das für ein Zauber?! Er hatte das gefühl zu ersticken, bis ihm auffiel, dass er gar nicht atmete. Er schloss die Augen und öffnete sie fast überrascht, als sie fragte, ob es weh tat. Er sah an sich hinab und dann sagte er mit trockenem Mund und wirklich sanft und leise: "Nicht mehr..." Tatsächlich hatte er sich einfach an den Schmerz gewöhnt und überhaupt hatte er sein Schmerzempfinden sehr runter geschraubt. Dann plötzlich nahm er ihre Hand in seine eigene und vollendete seinen Satz: "Bitte hör auf... Du kannst mir nicht helfen." Er betrachtete nun das erste Mal, wie sie sanft über die einzelnen Fadensegmente strich und dass sie ziemlich fasziniert war. Er selbst wusste nicht, was er machen sollte. Er durfte nicht zulassen, dass sie noch mehr heraus fand. Er durfte nicht zulassen, dass sie noch näher kam, aber er konnte nichts tun als dort zu stehen und sie anzusehen. Er fühlte sich wirklich dumm in diesem Moment.
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    Beitrag  Zyra Do März 17, 2016 10:37 am

    Nanami sah Varus an. Es tat ihm nicht mehr weh? Wie lange hatte er diese Wunde schon? Sie sah so frisch aus. Noch immer konnte sie ihre Finger nicht davon lassen. Selbst als er ihre Hand in die seine nahm, konnte sie es nicht unterlassen, jeden einzelnen Faden nach zu zeichnen.
    "Warum nicht? Lass es mich doch wenigstens versuchen. Bitte ... ich will dich nicht länger leiden sehen."
    Nanami hatte etwas trauriges, fast verzweifeltes, als sie ihn so ansah und bat wenigstens zu versuchen ihm zu helfen. Es war nicht, das sie sein Geheimnis wissen wollte, sondern lediglich, das er nicht mehr so ... verbohrt war. Eigentlich mochte sie ihn, wenn er nicht gerade wie wild auf Menschen los ging und sich nicht dauernd beschwerte. Er konnte so lieb sein und sein Lächeln ...
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    Beitrag  Varus Do März 17, 2016 11:31 am

    Es war zum verrückt werden. Konnte sie nicht einfach wieder gehen? Konnte sie ihm nicht einfach seinen Frieden lassen? Er senkte die Lider nun versuchte ihrem sagenhaft traurigen Blick auszuweichen. Er selbst sah nun melancholisch aus. Was sollte er denn auch sagen? Die Wahrheit? Kam ja wohl überhaupt nicht in Frage. Eine Lüge? Er hasste Lügen und Lügner. Am besten Schweigen. Schließlich entschied er sich zu sagen: „Es gibt Wunden… Die heilen niemals… Du kannst mir nicht helfen.“, widerholte er. Wie auch. Wie hätte er ihr sagen können, dass er diese Wunde schon so lange trug, dass sie es sich vermutlich nicht mal vorstellen konnte? Wie hätte er ihr sagen können, was ihm angetan worden war? WIE hätte er dann auch nur im Entferntesten erklären können, wen sie hier vor sich sah? Oder was? Er schüttelte den Kopf – innerlich – Nein, sie sollte einfach wieder verschwinden und er konnte jetzt, wo er hier in diesem Dorf bleiben würde an dem Band forschen. Vielleicht konnte er es ja auch irgendwie lösen. Er machte sich gerade erstaunlich viele Gedanken, doch dann spürte er deutlich, wie ihr Blick ihn förmlich durchleuchten wollte! Er sah ihr in die Augen und das war ein Fehler. Diese Augen waren so voller Gefühl und Zuneigung… Er hatte diesen Blick schon oft gesehen. Bei Zyra, bei Seraphira, bei al den anderen zuvor… Es machte ihn fast krank! Wie konnte SIE – ein dummer Mensch! es wagen ihn SO anzusehen?! Wut stieg nun wieder in ihm hoch. Er ballte die Fäuste und dann legte sie ihre Hand auf sein schnell schlagendes Herz. Es überraschte ihn etwas und sein Griff um ihre Hand wurde fester. „Hör auf…“, sagte er kläglich und so, als würde es ihn alle Überwindung kosten, da ihr Befehl tief saß. „Bitte… ich…“ Er versuchte sich zu wehren. Er versuchte sich umzudrehen und zu gehen, aber alles was er letztlich schaffte war es in die Knie zu sinken. Natürlich wollte sie ihm helfen und wollte ihn stützen, wobei sie einen Blick auf seinen Rücken erhaschte. Was sie dort sah, übertraf ja wohl alles! Er hatte dort zwei einzelne Narben. Sie waren tief und so breit wie ihre Handflächen und zwischen den Schulterblättern, wobei sie sich ein ganzes Stück Richtung Steiß hinab zogen. Varus stöhnte ob seines Versuches, sich gegen ihren Befehl zu wehren und hatte wohl noch nicht realisiert, dass sie diese Narben gesehen hatte. Immerhin schienen DIE verheilt zu sein.
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    Beitrag  Zyra Do März 17, 2016 8:11 pm

    Wie sollte sie verstehen, wenn sie doch so gar nichts von ihm wusste? Sie sah, wie sehr er sich gegen ihren Befehl wehrte, aber es ging nicht darum, das er nicht wollte, das sie das tat, sondern darum ein viel größeres Geheimnis zu wahren. Er wehrte sich so sehr gegen sie, das es unwirklich erschien. Was war es, was ihn die Menschen so hassen ließ? Wunden die nie heilten ... ja, sie wusste davon, jedoch nicht in dieser Form, sondern eher von seelischen wunden. Er ging in die Knie und was sie auf seinem Rücken sah, ließ ihr Tränen über das Gesicht laufen. Was hatten sie ihm angetan?
    "Du warst nie ein Mensch oder?"
    Ihr kamen sonderbare Gedanken. Sie sah diese schrecklichen Narben vor ihrem inneren Auge. Das war schrecklich. Dann diese Naht über seinem Herzen. Was wenn sie ihm nicht sein Herz genommen haben, sondern ihm eines gegeben hatte? Was wenn dieses Herz ihn zu dem machte, was er am meisten hasste?
    "Wer hat dir das angetan? Komm ... wenn es auch nicht heilt, so werde ich es dir doch wenigstens so nähen, das es ordentlich ist."
    Sie nahm seine Hand, zog ihn einfach zu sich hoch und führte ihn mit sich. Niemand war im Haus, also konnte sie ihm die Naht entfernen und neu anlegen.
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 12:04 am

    Überrascht sah er sie an, als sie ihn das fragte. Ihm wurde bewusst, dass sie seinen Rücken gesehen hatte und er war wie gelähmt. Sie zog ihn hoch und mit sich und dann endlich riss er sich von ihr los. Er sah sie an, als würde er sich vor ihr fürchten und rannte davon. Das konnte sie doch nicht machen?! Unterwegs klaubte er sein Hemd auf und sie rief: „Warte!“ Wie angewurzelt blieb er stehen. Das war wirklich lästig. Er drehte sich zu ihr um und sein erschrockener furchtsamer Blick war nun einem zornigen gewichen. „Lass mich in Frieden! Verstehst du nicht, dass ich das hier nicht will? Was ist mit meinem freien Willen, für den die Menschen so bekannt sind?! Lüge! Ich bin ein Mensch und doch, kann ich einfach nicht aus diesem Elend fliehen! Und jetzt kommst du daher und willst alles was ich geschaffen habe zerstören! Mit Güte und Hilfsbereitschaft! Darauf kann ich verzichten!“ Er benahm sich wie ein Kind. Ihre Frage war nicht ganz unberechtigt, wer ihr das angetan hatte, aber sicherlich würde sie das niemals aus ihm herausbekommen. Oh nein… Er hatte einen Plan und Mitgefühl und Liebe hatten hier keinen Platz. „Ich will nicht dass du…“ Er blickte auf seine Brust und die verhasste Wunde schien ihn regelrecht zu verhöhnen. Jetzt wo sie seinen Rücken gesehen hatte, war es ohnehin egal. Er wandte sich von ihr ab. „Wenn du Zyra schützen willst, sagst du besser nichts hiervon. Sie…“ Er wurde von Nanami von hinten federleicht in die Arme geschlossen. Ein Gefühl, was er nicht beschreiben konnte. Ihr schlanker zierlicher Leib schmiegte sich an seinen Rücken. Sie vergoss Tränen seinetwegen. Sie weinte, weil er ihr so leid tat, weil sich es wirklich schlimm fand, was ihm angetan wurde, dabei wusste sie es nicht mal wirklich. Er konnte ja nicht, ahnen, dass sie seine Träume teilte. Er war erstarrt und er blickte auf ihre Hände… ihre Finger, die ihn so liebevoll und sanft berührten. Er senkte den Kopf und seine Haare vielen wie ein Vorhang. Doch keine Träne verließ seine Augen. Es schien, als fühle er nichts hierbei. Doch das stimmte nicht. Er war entsetzt, wie gerne er sie ebenfalls an sich ziehen wollte. Dieses verfluchte Band! Früher wäre ihm das nie passiert. „Lass mich… los.“, verlangte er irgendwie so, als würde er das nicht ernst meinem. Er rief in Gedanken nach Zyra. Natürlich gehorchte sie und er sah sie nicht an, als sie nun rein platzte. Wieder Thalesin im Schlepptau. Er befahl ihr: „Bring mich hier weg…“ Nun sah auch Zyra das erste Mal, diese entsetzliche Wunde aber noch nicht die Narben auf dem Rücken. Thalesin schlug die Hand vor den Mund. „Was war denn hier passiert?!“
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 12:23 am

    nanami glaubte ihm kein Wort. Er hatte etwas schreckliches erlebt und sie teilte es in seinen träumen mit ihm. Es war furchtbar, wen sie es mit erlebte, aber sie klagte nicht, denn nur so konnte sie heraus finden, was geschehen war, das er Menschen so sehr hasste. Nanami hielt ihm fest, umarmte ihn, ohne ein Wort zu sagen. Sollte er nur schimpfen, es war ihr egal. Es war furchtbar das mit an zu sehen, aber sie spürte auch, wie gut es ihm tat, das sie das tat. Jedenfalls glaubte sie es, weil er sich dann ruhiger und ganz anders verhielt. Zyra kam herein mit Thalesin. Sie sollte das hier nicht sehen, aber warum rief er dann nach ihr? Nanami fischte ihm das Hemd aus der Hand und legte es ihm über den Rücken. Was Zyra gesehen hatte, reichte völlig. Sie musste das restliche nicht auch noch sehen.
    "Das muss sie nicht. Geh ... ich werde dich nicht erneut bitten, mich das verarzten zu lassen."
    Damit verließ nun Nanami ziemlich schnell das haus. Sie wollte ein paar Minuten für sich haben. Schlimm genug das er sie nicht helfen ließ. Er war so auf seinen Hass konzentriert, das sie nicht fassen konnte, wie tief dieser bereits saß.

    Zyra hörte Varus nach ihr rufen und sie folgte dem Ruf. Schnell war sie im Haus, aber was sie sah, ließ ihr nicht nur den Atem stocken, weil sie die Wunde sah, sondern auch wegen dem, was Nanami da tat. Wie konnte sie es wagen? Wie konnte sie ihn einfach so berühren, ihn in die Arme nehmen, wo jeder von ihnen wusste, wie sehr er es hasste, wenn man ihn anfasste. Zyra kochte innerlich vor Wut, doch zugleich war sie erschrocken über diese schreckliche Wunde. Thalesin nahm ihr die Worte aus dem Mund.
    "Was zum Teufel ..."
    Zyra sah Nanami nach, als sie einfach so heraus rannte. Hatte sie gerade noch was gesagt? Zyra hatte es nicht gehört. Sie war viel zu beschäftigt damit wütend zu sein.
    "War sie das etwa?"
    fragte sie wirklich sehr erbost. Würde es sich heraus stellen, das es Nanami war, würde es Zyra egal sein, was Varus mit ihr machte, aber die Strafe würde Nanami schon spüren.
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 12:36 am

    Thalesin war zwar aufmüpfig und Nerv tötend für Varus, aber in diesem Moment verstand er durchaus, dass er sich besser verkrümelte, als er schon erneut sagte: „Bring… mich weg von hier.“ Keine Antwort, auf ihre Fragen, aber sie hörte in seiner Stimme, etwas Eigenartiges. Sie hatte ihn noch nie so fragil und zerbrechlich erlebt. Es schien ihr, als habe Nanami ihm irgendwas angetan, was DAS HIER aus ihm machte. Sie zögerte keinen weiteren Augenblick, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte und schuf ein Portal, wodurch sie gehen könnten, doch Varus bewegte sich keinen Millimeter. Sie hatte keine andere Wahl, als ihn anzufassen, tat dies aber am Stoff des Hemdes, um ihn zum Gehen zu bewegen. Und tatsächlich schaffte sie es auch so. Sie kamen unweit des Dorfes heraus. Hinter ihnen lag der Fluss und neben ihnen stand ein Baum in dessen Schatten, sie gelandet waren. Sie konnte nicht sagen, was in Varus vorging. Noch immer hielt er den Kopf so gesenkt. Sie wusste nicht, was sie tun konnte und da er sich nicht äußerte, konnte sie nur mutmaßen. Varus stand neben ihr und ganz plötzlich und ohne Vorwarnung, streckte er die Hand nach ihr aus, zog sie an ihren Sachen zu sich heran und schloss sie in seine Arme. Er umarmte sie fest, aber nicht zu fest mit beiden Armen und dann flüsterte er irgendwie gebrochen. „Ich vertraue dir…“ Dann schwieg er einen Moment und fügte an: „Halt mich.“ Seine Stimme klang so sanft und dabei so zerbrechlich, dass es einem das Wasser in die Augen treiben konnte. Was hatte Nanami ihm angetan, dass er so war?
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 1:09 am

    Zyra war mit der Situation vollkommen überfordert. Sie nahm Varus mit sich, achtete auf keinen Anderen mehr um sich herum und kam mit ihm, an einem doch recht ruhigen und schönen Platz, wieder heraus. Es schien ihr, als wäre Varus gerade durch eine Art Wandlung gegangen. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Sonst war er stark, entschlossen, manchmal brutal, aber jetzt gerade war er eher ... total zerbrechlich. Er packte sie und zog sie in seine Arme? Was zum Henker war denn jetzt los? Nicht das sie sich das nicht immer mal gewünscht hätte, aber es kam so überraschend. Sie tat, was er verlangte, hielt ihn in den Armen und schmiegte sich an ihn. In diesem Moment wurde ihr wohl bewusst, wie sehr sie ihn liebte, jedoch nicht, wie sie es geglaubt hatte. Sie stellte fest, das sie ihn nicht küssen wollte, wie es sonst der Wunsch eines Mädchens hätte sein sollen. Denn noch würde sie ihn nie enttäuschen wollen oder ihn verletzt sehen. Sie würde ihn immer beschützen, denn er hatte sie eben so beschützt, seit sie bei ihm war.
    "Ich bin ja da. Was kann ich für dich tun, das es dir besser geht?"

    Nanami hatte einfach genug von Varus Ausflüchten und seinen Ängsten, die er ja offensichtlich hatte, sonst würde er doch nicht so reagieren oder? Er fürchtete sich so sehr davor, sich jemandem an zu vertrauen, das er es hinter einer Maske aus Hass verbarg. Nanami wusste, er könnte nicht weit weg gehen, denn das Band hinderte ihn daran, aber sie wollte jetzt allein sein und so flüchtete sie sich zu dem alten Schrein, der eigentlich nicht mehr, als eine kleine Ruine war. Sie kauerte erst nur dort auf den Knien, doch dann legte sie sich ins Gras, rollte sich zusammen und schlief über ihren Kummer hinweg ein. Ein ganz feiner goldener Glanz umgab sie, wie eine Decke.
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 4:01 am

    Zyra erwiederte seine Umarmung und es tat ihm gut. Bei ihr war es etwas anderes. Und obwohl er es hasste, wenn man ihn anfasste fühlte es sich alles richtig an. Vor Zyra furchtete er sich nicht, er hatte sie erschaffen, nach seinen Regeln, nach seinen Ansichten... Und doch hatte sie immer Freiheiten gehabt. Er hatte sie damals nicht aus einem Akt aus Mitleid gerettet, sondern um sie sich zueigen zu machen. Aber jetzt... Er hatte sie stets anders behandelt, als andere Menschen. Und jetzt wo sie ihn so hielt, ihm über den Rücken strich und fragte, was sie tun könne... Jetzt glaubte er, dass es ihn wirklich SEHR treffen würde, wenn sie nicht mehr da wäre.
    "Du kannst nichts tun, als hier zu sein.", antwortete er immerhin. Er war sich sicher, dass er sterben würde, wenn sie nicht mehr wäre. Er kam sich plötzlich so lächerlich vor. Er ließ sie nach einer gefühlten Ewigkeit los und dann setzte er sich, wobei er sich gegen einen Baum lehnte. Das Rot der Wunde leuchtete richtig auf seiner bleichen Haut. Sein Hemd zog er nun über, machte es aber nicht zu, sollte soe es doch sehen. Eigentlich war das doch auch egal, nicht?
    "Nicht Nanami trägt Schuld hieran." Er sah auf die Brust. Dann wieder zu Zyra. Er wirkte wieder streng und hatte die Brauen leicht zusammengezogen. Er war nun jedenfalls nicht mehr so furchtbar zerbrechlich.
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 4:34 am

    Zyra liebte Varus. er war alles, was sie hatte. Ohne ihn, wäre sie nicht mehr. es war ihr egal, ob er sie aus Mitleid oder aus Eigennutz aufgenommen hatte. Er hatte es getan und das war, was zählte. Sie hielt ihn in den Armen, blieb bei ihm. Sie würde ihn nicht allein lassen. Schon gar nicht in diesem Zustand. Sacht strich sie ihm über den Rücken. Die Narben fühlte sie zwar, registrierte sie aber nicht. Ihr machte es mehr Kopfschmerzen, was Nanami ihm angetan hatte. Er sagte, sie trüge nicht die Schuld daran. Denn noch. Zyra musste nun wirklich zusehen, das die Arbeit am Schrein möglichst schnell voran ginge und sie würde dafür sorgen, das Nanami mehr übte. Varus musste von ihr weg und wenn sie weg gingen, würde Nanami nicht mehr bei ihnen sein ... Thalesin allerdings auch nicht, aber ... das war nicht mal sicher. Er dürfte allerdings nicht mit gehen, denn Varus würde es nutzen, ihm etwas an zu tun und das wollte Zyra auch wieder nicht. Jetzt jedenfalls wirkte Varus eher wieder normal, als vorher. Das beruhigte sie schon mal ein wenig. Sie wusste ja nicht, was Vorgefallen war, aber sie konnte sich auch nicht vorstellen, das Nanami ihm etwas böses antun wollte.
    "Brauchst du etwas? Etwas Nahrung oder etwas anderes, was ich dir bringen kann? Wein?"
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 5:14 am

    Varus musterte seine Schöpfung. Er war verwundert, dass sie nicht danach fragte, wer ihm das dann angetan hatte. Sie wollte ihm lieber etwas Gutes tun, als ihn auszuquetschen. Sie befolgte seine Regeln noch immer. Keine Fragen, nicht Anfassen und tun, was man sagt. Er musste tatsächlich ein wenig lächeln. Es war aber ein ehrliches Lächeln. "Wein... Klingt ausgezeichnet. Sofern du in diesem miesen Kaff überhaupt welchen findest." Er war überzeugt, dass Zyra sich sogar sonst wohin teleportieren würde, nur um ihm etwas Wein zu besorgen. Er schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen den Baum. Er sah wirklich aus, wie ein Engel. Wie ihn die untergehende Sonne anstrahlte... Er strahlte eine solche Anmut aus, dass es unbeschreiblich war und diese grässliche Wunde wollte so gar nicht zu ihm passen. "Du bist perfekt, Zyra." Sagte er leise, als sie sich eben schon auf die Socken machen wollte. "DU wirst mich nicht verraten."

    Thalesin wollte so lange mal nach Nanami schauen. Er machte sich seine eigenen Gedanken über das alles und wie er so ankam fand er die junge Frau schlafend vor. So niedlich... Ein goldener Glanz umgab sie und sie sah wahrhaft gesegnat aus. Still lächelte er. Hier schien alles friedlich zu sein. Still sette er sich neben sie. Er wollte Zyra und Varus nun nicht stören.
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 5:35 am

    Zyra drehte sich noch einmal zu Varus um. Welch schönes Bild. Sie war vollkommen fasziniert von dem, was sie da sah. Denn noch ... er wollte Wein und den würde sie ihm bringen, egal woher. Varus war ihre ganze Familie. Er war alles, was sie aus machte.
    "Nein ... das bin ich nicht, aber ich versuche es für dich zu sein."
    Zyra lächelte ein so wunderschönes Lächeln, ehe sie durch das Portal trat, welches sie eben geschaffen hatte. Es dauerte nicht lang, ehe sie zurück war. In der einen Hand hielt sie einen Kelch, in der anderen einen Krug Wein. Ob er wohl schlief? Zyra war sich nicht sicher, aber sie setzte sich zu ihm. Würde er sich nun regen, als wach erweisen, würde sie ihm sofort Wein einschenken. Würde er schlafen, würde sie ihm den Wein kühl stellen, damit er nicht verdirbt.

    Nanami schlief seelenruhig und friedlich am Schrein. Sie hörte nichts um sich herum. Nicht einmal, das Thalesin da war, schien sie zu merken. Sie hatte geweint, aber sie hatte sich vor genommen, Varus nicht zu bedrängen. Es war falsch gewesen, ihn zwingen zu wollen. Sie würde es nicht noch einmal tun. Er hatte ja recht mit seinem freien Willen. Würde sie wieder Träumen, was ihm geschehen war? Würde er überhaupt schlafen, nachdem was vorgefallen war? Unter ihr wuchs das Gras und das Moos, als wolle es ihr ein Bett bereiten, welches weicher war, als der harte Erdboden. Um sie herum wuchsen Blumen. Ein ganzes Stück um den Schrein herum, erstrahlte nun eine jede Blume so viel schöner, als zuvor und Thalesin war Zeuge dieses Wunders.
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 6:06 am

    Als Zyra weg war, sagte Varus leise, aber lächelnd: "Du sollst mir doch nicht widersprechen..." Er schlief ein.

    "Du... Hast mich verraten... Mein Bruder! Warum hasst du...?", Varus weinte und hatte schmerzen. Er fühlte sich schrecklich und alles um ihn her hatte die Farbe verloren. "Warum?!", schrie er den Mann vor ihm an. Er hatte auch weißes Haar und diese goldenen Augen."
    "Es ist allein deine Schuld! Wieso hast du nicht auf uns gehört?! DU bist der Sünder!"
    Varus schrie irgendwas in einer fremden Sprache, was Nanami nicht kannte.
    "Oh bitte! Du weißt, dass er alles weiß! Niemand verriet dich!" Wieder sagte Varus irgendwas und dann unterhielten sich die beiden angeregt in dieser sprache, bis der Mann mit einem Mal strahlend weiße Flügel aufspannte und bedrohlich etwas zu Varus sagte, was ihn verstummen ließ.
    Eine Klinge die glühte zeigte auf ihn und mit einem Schrei wurde alles schwarz.


    Varus erwachte und schreckte auf. Seine Hand fuhr zu seinem Herzen und er zuckte zusammen. Schon wieder ein Traum. Und schon wieder so ein schrecklicher... Er sah böse hinauf in die Wolken dann bemerkte er Zyra. Sie hatte seinen Wein dabei und er richtete sich leicht auf. "Schon... Zurück?"
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 6:27 am

    Es war ein Traum, der schrecklicher nicht sein konnte. Nanami erlebte alles mit. Sie wurde keuchend wach. ihr Herz schlug sonst wo. Er war ein Engel gewesen ... ein geflügeltes Wesen, welches die Menschen als göttliches Wesen bezeichneten. Warum hatte sein Bruder ihm das angetan? Es war grausam. Nanami war sich sicher, das es kein Traum war, sondern ein Blick in Varus Vergangenheit. Thalesin saß da und beobachtete sie.
    "Was ... Ich fürchte, es wird ein harter und langer Weg."
    Was sie damit meinte, ließ sie offen, doch er war ja nicht dumm. Sie meinte natürlich Varus. Seine Vergangenheit tat sich mit jedem Traum weiter auf, erklärte aber noch nicht, warum er Menschen so sehr hasste.
    "Wir sollten ... zurück gehen. Es sieht nach Regen aus."


    Zyra sah erschrocken, wie varus aus seinem Traum aufwachte, doch setzte sie gleich eine normale Miene auf, als er sie an sah.
    "Ja ... ich habe dir etwas besonderes besorgt. Hier bitte."
    Sie hatte einen wirklich guten Wein gestohlen, direkt aus der Kaiserlichen Weinkammer. Merken würden sie lediglich, das der Kelch fehlte, doch das konnte sie ja herzlich wenig interessieren. Es sollte ein Erstklassiger Wein sein, den er da bekam. Für ihn würde sie immer nur das beste bringen.
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 8:58 am

    Sie war ja wirklich lieb, fand er. Früher hatte er immer nur alles Schlechte gesehen... Seine Hände zitterten leicht. Dass er diese Träume hatte, musste doch einen Grund haben! So was kam nicht einfach so. Er nahm den Kelch entgegen und schwenkte ihn ein al, ehe er dran Roch und ihn dann probierte. Er war zufrieden. Wie immer, wenn Zyra von einem Auftrag zurück kam. Er wusste, wie viel Mühe sie sich immer gab und wusste, dass er sie eigentlich nie lobte. Aber es war ohnehin egal. Selbst wenn er sie mochte - sie brauchte! - so war sie doch nur ein Mensch... Eine der Menschen, die er über alles hasste... Dennoch... Er wollte sie nicht vernichten. Er wäre nicht traurig, wenn sie vernichtet würden, aber... Er seufzte langgezogen.
    "Was findest du so toll, an Thalesin? Er ist deiner doch gar nicht würdig." Nun... Immerhin war er SEIN Sohn, das alleine könnte ihn in Zyras Augen schon würdig machen.

    Thalesin saß da und sah hinab zu dem kleinen, friedlichen Dorf. Plötzlich bemerkte er, wie unter seiner Hand Bewegung kam. Da wuchs Moos. Er betrachtete das ganze und schließlich sah er auch, wie zarte Blümchen sprossen. Auch die anderen Blumen in der Umgebung strahlten viel heller und schöner! Alles hier! Es war so schön. Seine Augen leuchteten richtig. Dann schreckte Nanami plötzlich hoch. Sie sagte irgendwas und Thalesin begriff gleich, was sie meknte. Er stand auf und sah in den Himmel. Regen? Er fand überhaupt nicht, dass es nach Regen aussah. Das wäre auch ganz schön blöd für das Fest gewesen. Irrte er sich?
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 9:38 am

    Zyra lächelte. War sie wirklich ein mensch? Sie war anders, als die anderen Menschen. Sie hatte rote Augen, was für Menschen nicht typisch war. Auch die Magie war nicht gerade typisch für einen Menschen. Natürlich gab es Magiebegabte, aber Zyra erinnerte sich ja nicht mal mehr an ihre richtigen Eltern. Natürlich glaubte sie ein Mensch zu sein. Ein Mensch der Anders war, aber war sie das wirklich? Varus frage überraschte sie. Denn noch würde sie ihm antworten.
    "Er ist Anders ... als die, die ich kennen gelernt habe. Er ist .. lieb und er ... will mir nicht weh tun. Er versucht mich zu überraschen ... mir Freude zu bereiten... lässt mein Herz schneller schlagen ... und ... er ist dein Sohn. Er ist meiner eher würdig, als irgendwer sonst ... ausser dir."
    Zyra hatte keine Scheu es ihm ins Gesicht zu sagen. Schließlich wollte er es doch wissen. varus würde sie nie belügen. Sie liebte ihn, wie eine Tochter ihren Vater liebte und doch ein wenig mehr.

    Zusammen gingen Thalesin und Nanami zurück ins Dorf, wo sie sich in den Stall zurück zogen, der vorerst ihr Schlafplatz wäre. Nanami kletterte die Leiter zum Heuschober hinauf und machte sich ein bett aus Stroh. Das musste zum schlafen reichen.
    "Hoffen wir, das es nicht regnen wird. Es würde das Dorffest stören. Vielleicht ... wird es ja doch schön bleiben."
    Sie konnte Thalesin nicht erzählen, was sie gesehen hatte. es war einfach zu schrecklich. Wie könnte Varus ihn noch mehr enttäuschen, als es ohnehin schon der Fall war?
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    Beitrag  Varus Fr März 18, 2016 10:21 pm

    Varus hörte sich ihre Erklärung an und ein bisschen überraschte es ihn nun doch. Sah sie es so? Sah sie in Thalesin einen Freund? Oder besser, sie sah in ihm den Sohn, den er ignorierte. Er hätte nicht gedacht, dass die Tatsache, dass ER ihn gezeugt hatte, ihn in Zyras Augen würdiger machte. Er musterte Zyra. Ja… Sie war immer ehrlich zu ihm. Sie log ihn nie an und er konnte ihr vertrauen. Ein äußerst tröstlicher Gedanke. Ihr Herz schlug schneller, wenn er in ihrer Nähe war und sie meinte, dass er sie zu überraschen versuchte. Varus stimmte das ganze nachdenklich. Vielleicht tat er dem Burschen unrecht? Quatsch! Menschen waren alle gleich! Er war noch nie einem begegnet, der nicht schlecht und durchtrieben war… Egal.
    „Wenn es dich so glücklich macht… erlaube ich dir, dich mit ihm abzugeben. Aber sag am Ende nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Er konnte sich nicht vorstellen, dass Thalesin sie ihm wegnehmen könnte. Er wusste wie Zyra für ihn empfand und er glaubte, dass Zyra ihm überall hin folgen würde und nicht Thalesin.

    Der junge Magier war zusammen mit Nanami unterwegs. Sie richteten die Schlafstätten her. Auch die für Zyra und Varus, wobei Nanami hoffte, dass es doch nicht regnen würde. Das hoffte er allerdings auch. Schließlich wollte er am Abend Feuerwerk machen! Er sah zu ihr herüber. Etwas verstohlen wirkte sein Blick und dann stieß er leise die Luft aus. Er wusste nicht, was er sagen sollte und schließlich schwieg er. Er hätte gerne mal gewusst, was im Kopf dieses Mannes vorging. Wieso war er nur so böse und abweisend? Hatte man ihm wirklich SO wehgetan? Das war wirklich übel. Schließlich fragte er: „Was war das für eine Verletzung auf seiner Brust? Das … sah wirklich fies aus.“
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    Beitrag  Zyra Fr März 18, 2016 11:36 pm

    Zyra sah Varus direkt ins Gesicht. Sie konnte sehen, wie er darüber nach dachte, was sie gesagt hatte und schließlich erlaubte er ihr, sich mit Thalesin ab zu geben. Zyra umarmte Varus nur vorsichtig. Die Wunde hatte sie nicht vergessen und weh tun wollte sie ihm nicht. Sie würde ihm immer und überall hin folgen. Niemand würde sie ihm weg nehmen. Varus hatte sie gerettet und das selbe wollte sie für ihn tun. Sie würde ihm bis in alle Ewigkeit dankbar sein.
    "Danke ... ich werde dich nicht enttäuschen."
    Zumindest hoffte sie, das sie das niemals würde. Nicht im großen Rahmen. Kleinere Enttäuschungen, gab es ab und zu, wenn sie etwas falsch machte, doch das war sehr selten.

    Nanami lag auf ihrem Strohlager, als Thalesin diese Frage stellte.
    "Ich ... weiß ehrlich gesagt nicht ... woher er sie hat oder was sie ihm angetan haben, aber ... ich denke ... es hat mit seinem Hass auf die Menschen zu tun."
    Sie drehte sich zu Thalesin und sah ihn an.
    "Ich denke das sein Hass die Maske des großen Schmerzes ist, den er spürt. Man hat ihm schreckliche Dinge angetan ... von denen wir nichts ahnen. Sein vertrauen zu gewinnen ... wird sehr ... SEHR schwer werden."
    Nanami wollte schließlich, das Varus merkte, das nicht jeder Mensch schlecht war. Es gab ausnahmen, wenn auch meist nur wenige.
    Varus
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    Beitrag  Varus Sa März 19, 2016 2:06 am

    Stürmisch umarmte Zyra ihn plötzlich, war dabei aber trotzdem Vorsichtig, ihn nicht direkt an der Brust zu berühren. Erst schockierte es ihn, dann aber spürte er einen warmen Glanz in seiner Brust und ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Scheinbar hatte sie seine Erlaubnis wirklich Glücklich gemacht. SO fühlte es sich an, jemandem eine Freude zu machen? Verrückt! „Nein… das wirst du nicht.“, sagte er ganz leise. Er erhob sich und sagte dann: „Ich will nur das du eins weißt, Zyra.“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann: „Das hier…“ Er deutete auf seine Brust. „… war der Preis dafür, dass ich den Menschen vertraut habe.“ Er sah zum Dorf. „Gehen wir zurück.“ Er trank den letzten Schluck Wein und gab Zyra den Kelch zurück, damit ER ihn nicht tragen musste.

    Im Dorf angekommen, hatte es sich tatsächlich zugezogen und Thalesin sah hinaus. „Das ist wirklich Schade. Es geht jeden Moment los.“ Auch die Dörfler waren alles andere als glücklich über die Wetterentwicklung. Lydia stand unten und rief hinauf: „Los kommt! Ihr seid herzlich eingeladen, schließlich habt ihr auch mitgeholfen! Heute ist die Eröffnung, mit Tanz und Musik!“ Thalesin sah hinab und drehte sich zu Nanami. „Hast du gehört?“ Sie jedoch gab ihm zu verstehen, dass sie erst auf Zyra und Varus warten wollte, während Cecil noch immer am mithelfen war. Und plötzlich fing es an zu regnen. Erst nur ein bisschen, dann jedoch stärker. Eben kam Varus angeschlendert, den der Regen überhaupt nicht zu stören schien. Thalesin sagte: „Großer Gott! Das muss jetzt echt sein, wie?“ Er ärgerte sich über den Regen, während Nanami eher betroffen wirkte. Varus sagte etwas grimmig, aber auch spitzzüngig, als er Thalesins Kommentar hörte: „Ich versichere dir, dass Gott kein Interesse an meteorologischen Ereignissen hat.“ Thalesin sah ihn etwas ungläubig an, grinste dann aber.
    Varus hatte sein Hemd mittlerweile zugeknöpft und sah zu der Frau, die sie begrüßt hatte. Sie stellte sich unter und er sah hinauf zu Nanami, die beobachten konnte, dass die Dörfler eilig Sachen zusammen packten und enttäuscht Schutz unter Unterständen suchten. Varus fand, dass Nanami traurig darüber aussah. Er blickte in den Himmel und dann wieder zu Nanami und wieder in den Himmel. Dann stieß er die Luft zu einem „Tse.“ Aus, wobei er aber ironisch über sich selbst lächelte. Er senkte den Kopf konzentrierte sich und nahm all seine Macht zusammen. Er war ein Blutmagier, das hieß aber nicht, dass er davor nicht auch die Geheimnisse der physischen Magie gemeistert hatte. Der Blutmagie hatte er sich erst gewidmet, nachdem die erlaubten Lehren erforscht und gemeistert waren. Er streckte die Finger, vielleicht war er ein bisschen eingerostet und diese Blockade machte es nicht besser, doch dann streckte er die Hände in den Himmel und sprach mit lauter mächtiger Stimme Zauberformeln und schien dann mit einer Bewegung, als würde er die Wolken selbst zerreißen einen Zauber zu wirken. Tatsächlich riss die Wolkendecke entzwei und die dicken Regenwolken zogen in alle Richtungen davon. Thalesin beobachtete ihn atemlos und bewunderte ihn aufs Neue. Die Leute hier wussten, dass sie Magier waren. Nur deshalb hatte er es auch getan. Einen Moment noch hielt er den Blick gesenkt, dann jedoch sah er hinauf und der Regen hörte auf. Er war nicht wirklich nass, weil er nicht sooo lange im Regen gestanden hatte und mit einer einzigen Handbewegung viel ohnehin das Wasser von seiner und Zyras Kleidung.
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    Beitrag  Zyra Sa März 19, 2016 5:31 am

    Zyra sah sehr betroffen aus, als sie hörte, weshalb er diese furchtbare Wunde auf der Brust trug. Menschen ... und erneut traf es sie tief im herzen. Sie wusste, wie schrecklich sie waren.
    "Ich werde aufpassen,"
    antwortete sie trauriger, als erwartet. Sie nahm ihm den Kelch ab und ging ihm nach. Schließlich würde sie ihm kaum den Weg vorschreiben. Als sie an der Scheune an kamen, begann es zu regnen. Zyra sah zu Thalesin, der grinste, als Varus seinen Kommentar zu seiner Aussage gab. Sie freute sich auf das Feuerwerk und ihm sagen zu können, das sie mit ihm zeit verbringen durfte.

    Nanami hörte sehr wohl wie sie zum Fest gerufen wurde, aber sie wollte warten, bis Varus und Zyra auch da waren. Sie gehörten zur Gruppe und allein deshalb wollte Nanami nicht ohne sie gehen. Leider hatte sie recht behalten, was das Wetter an ging. Es machte sie traurig, das die Menschen nun ihr Fest abbrechen mussten. varus und Zyra waren zurück, wie sie deutlich hörte. Varus nutzte Magie, um das Wetter zu beeinflussen, was Nanami sehr freute. Unfassbar .... Warum tat er das? Sie kam die Leiter herunter. ihr Lächeln war so ehrlich und ihr Blick so glücklich. Nanami ging direkt auf Varus zu, legte einfach ihre Arme um ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust.
    "Danke,"
    flüsterte sie.

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