Aya Do Mai 03, 2018 11:09 pm
Als der Herr des Hauses eintrat, nahm Aya, eben so wie Kajira, Haltung an. Kajira selbst, sprach noch einmal mit dem Hausheren.
"Wir werden uns um eure Töchter eben so gut kümmern, als wären sie unsere Geschwister, die wir lieben und achten. Auch wir könnten es uns niemals verzeihen, würde den Beiden etwas zustoßen. Sie wollten den besten Schutz, und den sollen die Beiden auch bekommen."
Da ging auch schon die Tür auf. Meli war wohl eher ein kleiner Wirbelwind, während Tessa die Ruhige war. Nun zumindest machte es den Anschein. Aya versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, während die Jüngere der beiden Schwestern Drakon bearbeitete. Kajira dagegen betrachtete das Schauspiel recht gefasst. Liam rettete die ganze Situation, ehe noch was peinlicheres passierte, oder die Kleine noch Alpträume dank Drakon bekommen würde. Er brachte Meli zu Aya und stellte sie alle vor. Aya schloss die Augen und verbeugte sich leicht vor dem Mädchen. Als Wächterin knickste sie nicht.
"Ich freue mich euch kennen zu lernen und die Reise mit euch gemeinsam zu begehen."
Es war so weit. Sie durften nun in den kleinen Salon, wo Vater schon mit den Wächtern sprach. Meli war vollkommen aufgedreht. Sie war so nervös, das sie nicht mal still stehen konnte. Als die Tür sich öffnete, traten die Mädchen ein. Meli war sofort von dem großen Wächter fasziniert. Tessa war, seiner Größe wegen, ein wenig überrascht, doch das hieß ja nicht, das er nichts taugte. Der andere junge Mann war deutlich kleiner, aber denn noch nicht unsympathisch. Das Mädchen wirkte sehr freundlich und die Anführerin schien etwas strenger zu sein, doch das konnte sicher auch täuschen. Der erste Eindruck zählte meist, doch manchmal verwirrte er auch. Tessa lächelte, als Meli sich so kindlich verhielt. Sie legte eine Hand vor den Mund, als dürfe niemand das Lächeln sehen.
"Meli ... das gehört sich nicht. Du kannst ihn nicht behandeln, als sei er ein Spielzeug, welches du gerade neu bekommen hast,"
sagte sie, immer noch lächelnd. Wie könnte sie ihrer kleinen Schwester je böse sein? Nein, das ging gar nicht. Sie war viel zu aufgeweckt und zu lieb. Als aber Melis Hand gepackt wurde, wenn auch nicht doll, lächelte sie nicht mehr, sondern sah erschrocken zu, was mit ihrer kleinen Schwester geschah. Im Hause ihres Vaters, würde niemand Meli was antun, aber es war erschreckend, wie dieser Riese das kleine Handgelenk packte. Der kleinere Wächter mischte sich unscheinbar ein. Er stellte sie alle vor. Tessa merkte sich die Namen. Sie klangen alle sehr schön. Bei Drakon murmelte sie den namen noch einmal leise, während sie ihn betrachtete. Er schien so unbeholfen, zumindest was den Umgang mit ihnen an ging.
"Vater? Können die Wächter nicht aufhören, sich dauernd zu verbeugen? Ich weiß, das es sich so gehört, aber ... wenn es wirklich gefährlich wird, können sie sich auch nicht erst verneigen, ehe sie uns beschützen können. Ausserdem finde ich es sehr unangenehm als jemand behandelt zu werden, der mehr wert ist, als sie, wo sie doch die ganze Gefahr auf sich nehmen."