Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 27 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Mi Mai 16, 2018 10:09 am

    Nur leider, leider gab es keine Höhle. Insbesondere nicht an dem Bachlauf. Da würde sie laufen können, bis sie schwarz wurde. Drakon folgte ihr geduldig, hörte ihre Worte und dachte sich nichts dabei.
    Willst du ihr nicht helfen?
    Nein.
    Sie ist ohne dich hilflos, wie ein Lämmchen.
    Ich bin ja da, falls was passiert.
    Also bestrafst du nun SIE dafür, dass du sie nicht verstehst?
    Drakon ballte die Fäuste. Was hängte sich die Stimme da denn jetzt rein? Ich bestrafe sie nicht.
    Ne. Klar…
    Was weißt du denn schon? Es nervte!
    Junge… ich bin in deinem Innersten. Ich habe mich mit deiner Seele verbunden. Ich spüre deine Gefühle und ich weiß die ganze Zeit, was du denkst. Meinst du nicht, ich kenn dich mindestens genauso gut, wie du dich selbst? Vielleicht sogar besser, weil ich einfach reifer bin?
    Drakon hätte wirklich aus dem Frack hüpfen können. Ich hab’s satt! Wenn du nichts produktives zu sagen hast, sei einfach still!
    Jetzt geht das wieder los. Ich bin dir nur genehm, wenn du was brauchst. Das ist wirklich egoistisch. Drakon verdrehte die Augen. Er kümmerte sich nicht weiter um die Stimme und konzentrierte sich wieder auf Tessa. Er würde ihr nicht helfen, wenn es nur eine Kleinigkeit wäre, die sie sich zuziehen würde. Sie sollte sehen, wie… Drakons Augen weiteten sich leicht. War es doch eine Strafe, die er ihr erteilte? Nein, nein. War es Erziehung? Warum war sie denn su stur? Sie hätte einfach sagen können, dass er Recht hatte. Stattdessen hatte sie ihm vorgeworfen, dass er im Unrecht sei. Drakon machte ein langes Gesicht. ER hatte Recht. Sollte sie ruhig begreifen, dass es besser gewesen wäre, auf ihn zu hören. Wenn sich ihr Fuß entzündete: Pech gehabt! Wenn sie sich vergiftete: Was solls? Wenn sie eine Klippe herab fiel… Drakon schloss die Augen. Nun, dann würde er sie eben retten. Wenn Wargen sie überfielen? Dann auch. Und wenn sie verhungern oder verdursten würde? Er raufte sich die Haare. Natürlich würde er sie retten kommen! Aber es war auch ganz schön frech, das einfach anzunehmen. Bist du fertig?
    Halt endlich die Klappe!!
    Womit hatte er das eigentlich verdient? Hätte sich nicht Liam hinterherstürzen können? Oder Kajira? WARUM hatte er bitte so gute Reflexe? Er wollte nicht weiter Babysitter sein. Und jetzt wagte sie es auch noch immerzu zu heulen! Sie war doch selber Schuld! Warum war sie einfach losgegangen?! Pff. Ne! Er würde nur helfen, wenn ihr unmittelbarer Tod bevorstünde und selbst dann würde er vermutlich wirklich wütend darüber sein.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 16, 2018 6:09 pm

    Es sah nicht so aus, als würde sie einen Unterschlupf finden. Am Gewässer wäre es eh schwer, aber sie wollte auch nicht so weit weg davon gehen, um den Bach nicht wieder zu verlieren. Tessa war einfach nur sehr enttäuscht. Sie lief und lief, bis sie nicht mehr konnte. Tannen waren eigentlich nicht mal schlecht. Die Nadeln hingen dicht beieinander. Sie konnten sicher keinen Regen abhalten, aber dafür schützte es ein wenig vor Wind und Wetter. Sie hatte eine Tanne gefunden, die die Äste sehr tief hängen hatte. Hier kroch sie unter, legte sich hin und rollte sich regelrecht zusammen. Blieb nur zu hoffen, da käme nun kein wildes Tier, aber selbst wenn ... Sie wäre allein nicht so weit gekommen, das wusste sie. Sie sah sich nicht mal mehr um, sondern versuchte einfach nur ein wenig aus zu ruhen. Geräusche nahm sie von überall her wahr. Natürlich hatte sie Angst .. natürlich wollte sie nach Hause, aber anders herum ... selbst wenn sie hier ein Warg aufspüren würde, was sollte sie schon tun, als zu schreien und unter größten Schmerzen hoffen zu sterben? Schrecklich dieser Gedanke. Sie schüttelte ihn ab und schloss die Augen. Nach kurzer Zeit begann sie erneut zu weinen. Es war nicht, das sie allein war, sondern eher, was Drakon ihr an den Kopf geworfen hatte, das er sie wieder nur wie einen Auftrag, der nichts zu bedeuten hatte behandelte, das er ihr das Gefühl gab, sie los werden zu wollen. Tessa weinte sich regelrecht in den Schlaf, den sie ohnehin dringend brauchte.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 16, 2018 7:20 pm

    Da konnte sie heulen, wie sie wollte. Drakon hatte da absolut kein Mitleid mit ihr. Sie hatte sich in diese Lage gebracht, sie würde da drinbleiben. Drakon konnte es einfach nicht weiter ertragen, mit ihr zu reden und zu diskutieren. Und Mitleid hatte er sowieso nicht zu verschenken. Es gab Menschen, denen es weit schlechter ging. Es gab Menschen, die seine Hilfe deutlich dringender brauchten als sie. Wobei… wenn er sich das so anschaute, kam sie ihm schon wirklich sehr hilflos vor. Sie jedenfalls war nun scheinbar eingeschlafen. Er schüttelte leicht den Kopf und beobachtete die Umgebung. Er schlich um sie herum und war zumindest erleichtert, dass keine Wargen mehr auftauchten. Er konnte auch sonst keine Gefahren feststellen. Na immerhin.
    Drakon ließ sich an einem Baum nieder, war aber weitgenug weg, um nicht von ihr entdeckt zu werden, sollte sie doch auf die Idee kommen noch mal austreten zu müssen. Und so verbrachten die beiden ihre erste Nacht allein. Drakon machte es nichts aus. Warum hatten sie sich SO streiten müssen? Und doch… Drakon würde nicht davon weichen, dass ER Recht gehabt hatte.
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    Beitrag  Aya Mi Mai 16, 2018 7:31 pm

    Tessa schlief ruhig. Es war kalt und sie igelte sich noch mehr ein, als vorher schon, aber sie schlief.
    Früh am Morgen wurde sie schließlich wach. Die Sonne ging auf, die Vögel zwitscherten und Tessa verspürte hunger, aber was konnte sie jetzt schon essen? Es war ja nichts da. Nicht mal das Obst hatte sie mit genommen, aber sie war ja nicht dumm. Früchte die sie kannte, würde sie sicher finden. Sie stand auf, humpelte erneut los, um unterwegs an ein paar Streuchern, ein paar Beeren zu essen. Wasser bekam sie aus dem Bach. Die Krücke konnte sie auch nehmen, um sich zu verteidigen. Sie würde es Drakon schon zeigen. Wer würde wohl dumm da stehen, wenn sie es zurück schaffen würde und er nicht bei ihr wäre? Selbstgespräche waren auch eine Art mit Kummer fertig zu werden. Stück für Stück, ging sie weiter, machte oft Pausen und spielte mit den Füßen im Wasser, um den Knöchel zu kühlen.
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    Beitrag  Drakon Mi Mai 16, 2018 7:43 pm

    Das wäre in der Tat eine Blamage, nicht aber, wenn er direkt nach ihr auftauchen würde. Respekt und Abstand waren gegenüber Adeligen war doch wohl in Ordnung, nicht? Klar rede dir das nur ein. Drakon machte wieder ein langes Gesicht, als die Stimme ihn erneut belehrte. Er hatte es andauernd zurechtgewiesen zu werden. Oh ja. Das hasste er wirklich. Zum Glück hatte Drakon nur gedöst und somit war Tessa ihm nicht entwischt. Außerdem war er sowieso vor ihr wach gewesen. Sie naschte von den Beeren, die sie schon kannte und lief weiter. Den Tag verbrachte sie damit immer wieder mit den Füßen im Wasser zu spielen, während sie langsam voran humpelte. Gott! Kamen sie langsam voran. So würde Kajira sie auf jeden Fall vorher finden!
    Sie lief wieder den ganzen Tag und musste doch schon ganz müde und kaputt sein. Sicher hatte sie sich Blasen gelaufen und angenehm war so eine Krücke auf dem feinen Satinstoff sicher auch nicht! Warum hatte sie sich so gegen das Tragegeschirr gesträubt? Es könnte ihr jetzt viel besser gehen! Sie würde nicht dauernd heulen müssen und Drakon müsste nicht schleichen. Der Traum mit ihr in der Hütte war einfach geplatzt, wie eine Seifenblase… Sie pausierten und liefen, pausierten und liefen und schliefen, wenn es Abend wurde. Sie würden deutlich länger, als die veranschlagten restlichen 5 Tage brauchen. Sie würden sicherlich jetzt, obwohl sie schon drei Tage unterwegs waren immer noch 7 brauchen. Zumindest bei dem Tempo. Drakon wollte trotzdem nicht mehr in Tessas Nähe sein. Vielleicht auch deshalb, weil er fürchtete, einfach einzulenken. Also doch eine Strafe!
    Jetzt hör endlich auf!, dachte Drakon ärgerlich.

    Sie liefen so noch vier weitere Tage, während Tessa durch den Wald irrte. Gefahren liefen ihr nicht über den Weg und Drakon war dankbar, so musste er sich wenigstens nicht zeigen. Am heutigen Tage, war sie gerade wieder dabei mit den Füßen im Wasser zu sein, als plötzlich etwas neues Geschah. Ein Mann begegnete ihr. Ach, echt jetzt?
    „Oh? Hallo!“, rief er und winkte. Er hatte ein paar Karnickel am Gürtel hängen und einen Bogen in der Hand. Drakon war in Alarmbereitschaft, aber er zeigte sich noch nicht.
    „Habt ihr euch verirrt?“ Er sah durchaus, dass sie ihr Kleid ziemlich eingesaut hatte und kam vorsichtig und die Hände zu ihr zeigend zu ihr. Scheinbar wollte er sie nicht erschrecken.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 4:15 am

    Vier Tage, in denen Tessa es schaffte, auch weiterhin allein zurecht zu kommen. Sie legte viele Pausen ein, denn natürlich taten ihr die Füße weh, aber Blasen hatte sie noch keine. Sie kühlte die Füße oft am Wasser und auch ihrem Knöchel schien es sehr gut zu tun. Drakon hatte sie nicht mehr gesehen. Sie bezweifelte sogar, das er in der Nähe war. Er konnte sie nicht verstehen und sie verstand nicht, wie man so besessen sein konnte. In der Hütte war alles so schön gewesen. Tessa sehnte sich wieder dort hin. Gedanken verloren, spielte sie eben mit den Füßen im Wasser, als sie eine Stimme hörte. Sie drehte sich sofort um und erkannte einen .... vermutlich Jäger.
    "Hallo. N-nein ... Ich habe mich nicht verlaufen. Ich bin nur richtungsmäßig herausgefordet."
    Sie wollte ja jetzt nicht gleich zugeben, das sie allein war und sich verlaufen hatte. Wenn der Kerl jetzt noch näher käme ... sie könnte nicht weg rennen, aber sie könnte ihn mit der Krücke schlagen, was sie zweifellos tun würde.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 4:41 am

    Der Jäger lächelte und hob beschwichtigend die Hände. Er interpretierte Tessas Vorsicht wohl als Furcht und steckte seinen Bogen weg. Er sah den Bachlauf hinauf und lächelte sie an, ohne noch näher zu kommen. Er sagte: „Verstehe. Und der Herausforderer ist der Bach?“ Er grinste schelmisch und erklärte weite: „Falls ihr einen Schlafplatz sucht: Ich habe eine Hütte und Falls ihr auf dem Weg nach Winnsalt seid… Ich könnte euch führen Mylady.“ Er machte einen recht freundlichen und sogar ein bisschen frechen Eindruck. Winnsalt war das einzige größere Dorf hie in der Nähe, deshalb fragte er auch. Und ganz nebenbei wartete dort tatsächlich ihr Schiff.
    Er machte jedoch keine Anstalten, sie zu irgendwas zwingen zu wollen. Er fand nur, dass eine so feine Dame, in einem so feinen Kleid hier wohl sehr fehl am Platze wirkte. Auch fragte er nicht, ob sie alleine wäre, weil er glaubte, dass sie das auch nur wieder auf falsche Gedanken brachte.

    Drakon beobachtete das ganze und versuchte das ganze zu bewerten. Traf sich doch prima. So würde sie schneller richtig ankommen und er konnte dieses dumme Versteckspiel sein lassen.
    Jetzt nennst du es selber schon dumm! Wieder biss Drakon die Zähne zusammen und äußerte sich lieber nicht dazu. Er wartete weiter ab. Selbst der Jäger schien ihn noch nicht entdeckt zu haben. Mit der Rüstung wäre das schwieriger geworden. Aber so? Er war leichtfüßig, wie eine Katze, trotzdem er ziemlich schwer war.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 4:47 am

    Tessa war noch immer misstrauisch, aber die Aussicht zu einem Dorf zu kommen, war verlockend.
    "Also ... ja ... das wäre wirklich ... angenehm."
    Sie hatte ihn noch nicht nach seinem Namen gefragt, ihm aber auch im Gegenzug den ihren nicht genannt.
    "Ist es denn sehr weit bis zu eurer Hütte oder dem Dorf?"
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 4:54 am

    Der Jäger lächelte und streckte nun leicht die Hand entgegen. Eine Geste, ihre Hand zu nehmen, damit sie unbeschadet aus dem Bach steigen konnte. Er lächelte und sagte: „Schön. Ich bin Bard und meine Hütte ist keine halbe Stunde entfernt. Nach Winnsalt sind es allerdings zwei Tage.“ Er fragte aus Höflichkeit nicht nach ihrem Namen und so zogen die beiden los.
    Damit das Schweigen nicht zu peinlich wurde, erzählte er ihr ein bisschen von sich. Er erklärte, dass er Jäger war und für das Dorf Leder oder Felle beschaffte. Er verzehrte alles Fleisch selbbst oder verkaufte es auf dem Markt und kannte sich sehr in dem Wald aus. Er warnte vor den Wargen auf der anderen Seite der Klippe. Er wusste nicht, dass sie auch welchen auf dieser Seite begegnet waren und Tessa hatte Drakon bisher nicht erwähnt.
    Bard hatte ein gemächliches Tempo eingeschlagen, da Tessa ja lahm war. Aber auch darüber fregte er sie nicht aus.
    Schließlich erreichten sie eine kleine Waldhütte. Sie war nur von ihm bewohnt und daher gab es auch nur ein Schlaflager, was er ihr aber gerne zur Verfügung stellen wollte. Er selbst fing schon an ein köstliches Mahl vorzubereiten. Es würde Wild geben.

    Drakon war ihnen gefolgt und blieb auch jetzt auf Abstand. Er wollte noch immer nicht entdeckt werden. Ob das schlau ist? Drakon lächelte. Was soll schon passieren. Der Mann ist doch nett.
    Du bist wirklich SO naiv…
    Ach was. Er kommt mir freundlich vor.
    Du hast die Empathie eines Steins.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 5:01 am

    Tessa lauschte den Worten des Mannes. Sie verriet ihm bewusst nicht ihren Namen. Auch erzählte sie nichts davon, was passiert war. Sie war müde und wollte eigentlich nur noch ein wenig schlafen. Gegen ein gutes Mal hatte sie sicher auch nichts. Wenn der Jäger so freundlich war und etwas entbehren konnte ... Es war schon seltsam, das der Mann allein hier draußen lebte. Tessa war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war, hier zu bleiben. Der Mann mochte nett sein, aber vielleicht tat er ja auch nur so? Sie kannte ihn nicht und sie musste aufpassen. Wenigstens ging er langsam und wollte sie nicht durch die Gegend schleppen. Wie sie es hasste, behandelt zu werden, als sei sie ein rohes Ei. In der Hütte begann der Mann etwas zu kochen, was ausgezeichnet duftete.
    "Ich werde euch nicht euer Schlaflager streitig machen. Dieser Sessel sieht doch recht gemütlich aus und reicht für eine Nacht sicher."
    Niemand sollte wegen ihr auf seinen Schlafplatz verzichten müssen. Sie setzte sich auf den Sessel und sah sich in der Hütte ein wenig um.
    "Schön habt ihr es hier. Lebt ihr schon lang hier draußen?"
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 9:13 pm

    Na ja. „Sessel“ war vielleicht übertrieben. Es war ein Holzstuhl mit einem Fell darüber. Überhaupt war alles wirklich spartanisch eingerichtet.
    „Seid doch bitte nicht albern. Ich möchte, dass ihr dort schlaft. Ihr seid doch sicherlich schon Tage dort draußen. Ihr beleidigt mich, wenn ihr es ablehnt.“ Er versicherte, dass ihn das wirklich nicht störte und dass er sich auch nicht ausversehen zu ihr legen würde. Was er allerdings schelmisch grinsend sagte. Auf dem Stuhl würde sie jedenfalls nicht schlafen können.
    Während dessen bereitete er das Essen zu und es duftete wirklich köstlich. Drakon roch es selbst draußen und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Das war wirklich nicht fair! Er wollte auch!
    Könntest ja einfach nicht so stur sein hu?
    Maul…
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 9:45 pm

    Tessa lächelte. Sie wollte eigentlich nicht im Bett schlafen, gerade weil sie diese Sorge hatte, der Kerl könnte sich doch zu ihr legen. Verdammt warum war sie überhaupt mit gegangen? Mit der Krücke könnte sie sich im Bett auch nicht wehren. Sie besaß ja nicht mal einen Dolch den sie benutzen hätte können.
    "Wenn ihr so darauf besteht ... aber wo wollt ihr dann schlafen?"
    Natürlich würde der Kerl ihr das nicht verraten. Tessa wollte am liebsten ab hauen, aber das konnte sie ja jetzt schlecht. Abgesehen davon ... eine warme Mahlzeit wäre wirklich wundervoll und es duftete ja auch sehr gut.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 9:54 pm

    Bard sah zu ihr herüber und lächelte. „Ich schlaf einfach auf dem Boden.“ Er deutete auf das Fell und erklärte dabei: „Ich kann auf dem Fell liegen.“ Er kochte zu Ende und stellte das herrlich duftende Essen auf den Tisch. Er sagte außerdem: „Wenn ihr mögt, bringe ich euch morgen in die Stadt.“ Er wies auf den Freien Platz und als nun beide saßen meinte er noch: „Ich verstehe ja, dass ihr ein bisschen Angst habt, aber ich werde euch bestimmt nichts tun.“ Und er wirkte ja auch wirklich nett und nicht aufdringlich.

    Drakon hatte seine Stirn draußen auf den Knien liegenden Unterarme gelegt. Sein bauch grummelte und er kaute gedankenverloren auf einem Blatt herum. siehst du? Er IST nett. Die Stimme wollte sich scheinbar nicht dazu äußern. Schließlich aber fragte sie: Sag mal… was isst du da eigentlich? Drakon zog das Blatt hervor und eigentlich war es nur noch der Stiel. Wo hast du das denn her? Drakon wendete den Blick und deutete auf einen Strauch. Du hast gesagt, das kann man essen. Die Stimme schwieg einen Moment. Dann sagte sie: Jaa… nein. Was? Ich habe gesagt man kann das messen, wo die kleinen weißen Blümchen dran sind. DIE Blümchen da sind aber nicht weiß. Drakon musterte den Baum. Nicht? Er ging näher. Tatsächlich waren sie mit einem leichten rosastich. Drakon fragte unsicher: Und… jetzt?
    Jetzt…, sagte die Stimme irgendwie so als ginge sie das gar nichts an. Jetzt wirst du vermutlich öfter in den Wald laufen als sonst. Immerhin war es nicht gefährlich.

    Drinnen neigte sich der Abend und es wurde Zeit schlafen zu gehen.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 10:03 pm

    Tessa setzte sich auf den ihr angebotenen Platz.
    "Ja ... das wäre wirklich sehr freundlich."
    Sie fand den Duft des Essens ungemein gut.
    "Verzeiht, aber das sollte euch nicht wundern. Es ist eben so, das ich euch nicht kenne und da ihr so freundlich wart, mich mit zu nehmen, habt ihr das Misstrauen vermutlich gar nicht verdient. Es ist nur sehr schwer, etwas auf zu geben, was man hat."
    Damit meinte sie ganz sicher nicht nur das Misstrauen, sondern auch Drakon, von dem sie ja nicht wusste, welches Unglück dieser Dickschädel sich ja nun wieder an tat.
    "Das ist wirklich vorzüglich. Ihr seid ein wahrhaft guter Koch."
    Nun das musste Bard wohl auch sein, wenn er hier draußen ganz allein lebte und sich selbst versorgen musste. Nach dem Essen, half sie noch das Geschirr zu säubern. Schlafenszeit. Tessa zog sich nicht aus. Sie behielt das Kleid an, viel zu müde, um sich noch um zu ziehen. Ausserdem musste sie nicht noch dafür sorgen, das Bard doch auf den Geschmack kam.
    "Vielen Dank für eure Gastfreundlichkeit und Hilfe. Ich werde es irgendwie wieder gut machen, sobald wir in der Stadt sind."
    Ja, das wollte sie wohl. Schließlich hatte er ihr für diese Nacht eine warme Bleibe gegeben.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 10:10 pm

    Bard lächelte sie wieder an. „Ach was. Einer Dame in Not zu helfen, bedarf keiner Belohnung.“ Er löschte irgendwann das Licht. Tessa hatte sich zudecken können und er selbst lag in der Küche, um kein misstrauen zu wecken.
    Drakon. Du solltest nach ihr sehen. Er sah, wie das Licht ausging und spürte, dass ihm übel war. Aber nur leicht. Er hatte gerade keine Lust IRGENDWAS zu tun. Nee. Die Stimme meinte nur unzufrieden: Ernsthaft… Du bist hilflos, wie ein Küken. Und jetzt seh nach ihr, sonst lasse ich dich das nächste Mal absichtlich so was essen. Drakon stieß die Luft aus und erhob sich schwerfällig. Er spähte ins Haus und betrachtete die schlafende Tessa. Alles ruhig. Siehst du?
    Er ging zurück und verschwand im Wald.

    Womit er während seines Ausflugs natürlich mal wieder nicht rechnete, war die Niedertracht mancher Menschen. Bard hatte Tessa nämlich was ins Essen getan, was sie müde und gefügiger machen würde. Er wartete nur noch auf den passenden Moment. Leise schlich er sich zu ihrem Lager. Er hatte eine Schlinge dabei, die er sehr vorsichtig um ihre Handgelenke legte. Er hatte jetzt schon einen Steifen. Er grinste und freute sich schon. Oh ja… Es ging alles sehr schnell. Er zog die Schlinge fest und Tessa wachte auf. Ihre Hände waren am Bett festgebunden und sie realisierte gar nicht, was los war. Ein Knebel fand platz in ihrem Mund und er sagte leise: „Weißt du, wieso ich in einer Hütte so weit draußen lebe?“ Nun sie konnte es sich vermutlich denken…
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 10:16 pm

    Tessa wurde schlaftrunken wach. Vermutlich sollte sie gar nicht erwachen, aber sie tat es. Erst verstand sie nicht was los war, doch als sie die Hände zu sich ziehen wollte, bemerkte sie die Fessel, mit der sie am Bett gefesselt war. Sie wollte gerade schreien, als der Kerl ihr einen Knebel in den Mund schob. Tessa wand sich hin und her. Sie hatte Angst. Große Angst. Noch nie hatte sie einen Mann an sich heran lassen müssen. Warum hatte sie nicht auf ihr Gefühl vertraut? Warum war sie mit gegangen? Der Kerl hätte sie eh mit geschleppt, da war sie sich nun sicher. Vermutlich schleppte er öfter Frauen hier raus, um sie sich gefügig zu machen. Tessa versuchte zu schreien. Natürlich kam da nicht viel. Sie hatte schon wieder Tränen in den Augen und sie wusste, sie war ihm hilflos ausgeliefert. Warum hatte sie auch auf diesem verdammten Stein stehen müssen. Wenn dieser Kerl das tat, würde sie sich das leben nehmen. Wieder versuchte sie zu schreien, trat mit den Beinen und versuchte ihn weg zu stoßen. Natürlich achtete sie dabei nicht auf den verstauchten Knöchel, der eigentlich gerade ab heilte. Sie wollte nur nicht, das der Kerl sie anfasst und sie wollte hier weg.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 10:35 pm

    Drakon kam aus dem Wald und hielt die Hand auf den Bauch. Oh man… er konnte aber ach wirklich in die dümmsten Lagen kommen… Da stimmte ihm die Stimme zu. Er hörte noch gar nicht, was nun schon wieder los war. Er lehnte sich an den Baum und fühlte sich elend. Du bist echt zu dämlich, Drakon. Wie kann man weiß von rosa nicht unterscheiden können? Sei still…  Drakon bemitleidete sich nicht wirklich selbst, aber er fühlte sich echt nicht gut.
    Hörst du das? Drakon sah auf und schlich zur Hütte.

    Drinnen grinste Bard sie an. Doch, er hatte gewollt, dass sie aufwachte. Er wollte sich daran weiden. „Dich hört hier sowieso keiner.“ Er sah in ihre angsterfüllten Augen und grinste übers ganze Gesicht. „Ich weiß was du denkst. Du nimmst dir das Leben, wenn ich dich entjungfere.“ Nun kam er dichter: „Keine Sorge… das musst du nicht selbst in die Hand nehmen.“ Nun lachte er und wehrte ihren Fuß ab. Er stand auf und ging in die Küche. Drakon beobachtete ihn. Spinnst du?! Hilf ihr! Nein. Bist du wahnsinnig?! Ich habe gesagt, ich helfe ihr nur, wenn ihr Leben unmittelbar in Gefahr ist. Die Stimme war sprachlos.
    Bard kam zurück. Er hatte eine Kerze dabei. Er ging zu Tessa und schob ihr Kleid hoch. Dann ließ er ihr das heiße Wachs über die Schenkel laufen, was ihn wohl ziemlich erregte. Es würde sie nicht verletzen, aber heiß war es doch.
    Drakon!
    Er selbst verstand noch gar nicht, was da vor ging. Er fragte sich nur, was der Mann vor hatte und als er Tessas nackte Schenkel sah, errötete er leicht.
    bist du vielleciht nicht ganz richtig?! Der will sie schänden!!! Drakon sah kurz auf den Boden. Er wollte was?! Er stand schnell auf und schien den Ernst der Lage nun erkannt zu haben. Er ging zur Tür, öffnete diese und trat hinter den vollkommen in Ekstase befindlichen Kerl, der bereits Tessas Beine spreizen wollte. Drakon legte ihm die Hand auf die Schulter, weshalb der überrascht innehielt, Drakon ansah und der ihn emotionslos zurück ansah. Dann fuhr schon Drakons Faust aus, sodass der Mann wohl froh sein könnte, noch wenigstens einen Zahn zu haben. Drakon sah ihn nun wirklich zornig an und der sah mit blutendem Gesicht auf.
    Er kniete sich hinab und packte den Kerl im Schritt. Der zückte ein Messer und wollte auf Drakon einstechen, der wehrte das aber lässig ab. „Die Eier sollte ich dir abreißen…“, sagte er nüchtern aber ziemlich düster. Und dann hörte man nur den Markerschütternden Schrei des Mannes, der aufgrund des Schmerzes seiner zerquetschten Klöten in Ohnmacht fiel. Drakon ging zum Bett, löste die Fesseln und den Knebel und sah Tessa an. Er sah immer noch nüchtern aus.
    Dieses Arschloch hatte ihn zum Handeln gezwungen!
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 10:45 pm

    Tessa schrie, was natürlich nicht zu hören war und dieser Kerl wollte ihr sogar das leben nehmen, wenn er fertig wäre. Was gab es doch für kranke Leute auf dieser Welt. Tessa war verzweifelt. Sie wehrte sich, so gut sie es eben konnte. Als dder Kerl dann mit der Kerze an kam, glaubte sie erst, er wolle sie damit verbrennen, doch statt dessen schüttete er ihr langsam das heiße Wachs über den Schenkel, was Tessa erneut aufschreien ließ. Sie konnte ja nicht ahnen, das Drakon draußen war. Hätte sie seine Gedanken gekannt, hätte sie ihn dafür zunächst einmal gehasst. SIE hatte eigentlich auch keine Ahnung, aber sie hatte von manch einem Waschweib gehört, was anderen Mädchen widerfahren war. Natürlich hatte sie nicht absichtlich gelauscht, aber es war schon manches schreckliche passiert und ein Kerl wie dieser, würde ein Frau nicht fesseln, nur weil es schön aus sah, das war ihr klar. Tessa weinte und schrie, aber es half ja alles nichts. Plötzlich sprang die Tür auf und Drakon war da. Es war ihr egal, das sie Streit gehabt hatten. Er war da und er würde sie retten. Was Drakon genau tat, war ihr ziemlich egal. Sie sah, wie er die Fessel löste, ihr den Knebel aus dem Mund nahm und sie fiel ihm ohne ein Wort um den Hals und weinte. Sie war so froh, das er gekommen war. Auch wenn sie ihre Meinungsverschiedenheiten hatten, es war ihr gerade völlig einerlei. Er würde eh nicht verstehen, warum sie nicht getragen werden wollte und sie würde nie verstehen, warum er so Pflichtbesessen war.
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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 27 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 10:51 pm

    Drakon fing sie einfach auf. Sie war so… zerbrechlich und klein in seinen starken Armen. Er drückte sie an sich und hielt sie einfach nur fest. Sie weinte. Er hatte ja nicht ahnen können, was der kerl vorgehabt hatte. Er sah zu diesem Arschloch und schleuderte ihm wirklich böse Blicke entgegen, die er natürlich nicht mitbekam. Er konnte ihn nicht töten, aber die kaputten Eier würden wohl Strafe genug sein. Langsam erhob er sich und nahm Tessa dabei hoch. Sie wollte sicherlich nicht hier bleiben. Er ging ganz vorsichtig und langsam mit ihr aus der Hütte. Was hatte sie geweint und geschrien. Es tat ihm leid, nicht eher eingegriffen zu haben. Er hatte irgendwie gedacht, dass sie vielleciht eine Lehre daraus zog. Aber jetzt, wo er wusste, was da drin passiert wäre, schämte er sich schon dafür.
    Solltest du auch!
    Drakon trug Tessa einfach weiter. Er sagte nichts und hielt sie einfach nur fest. Reden wollte sie jetzt vermutlich sowieso nicht. Die Krücke hatte er nicht mitgenommen. Er würde sie zur Not Huckepack nehmen. Zwei Tage wären sie noch unterwegs. Jetzt allerdings sollte sie sich erst mal beruhigen und sein Herz schlug regelmäßig und kräftig, was sie vielleicht ein bisschen beruhigte.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 11:02 pm

    Vermutlich war sie noch nie im Leben so dankbar gewesen, wie jetzt. Sie klammerte sich an Drakon, als wäre er der Felsen im tobenden Fluß, der ihr Sicherheit bot. Sie spürte, wie er sie sacht hinaus brachte, wie langsam und behutsam er mit ihr umging und sie hätte ihm in diesem Moment wohl alles verziehen. Sollte er sie tragen, es störte sie nicht. Ihr Fuß schmerzte, ihr Schenkel brannte noch immer vom Wachs und sie hatte schreckliche Angst gehabt. Nein, sie wollte nicht reden. Das konnte sie jetzt auch gar nicht. Sie versteckte das Gesicht an seiner linken Halsseite und weinte noch eine ganze Weile. Sein Herz schlug so regelmäßig, so stark ... Er war ihr Wächter ... ihr Retter. Nichts anderes zählte in diesem Moment. Drakon konnte sich ja nicht vorstellen, wie groß ihre Angst war. Irgendwann ließ das weinen nach. Tessa war erschöpft und müde. Wie musste sich Drakon erst fühlen, wo er sie schon wieder trug? Sie bewunderte ihn für seine Kraft. Er hatte ja keine Ahnung, wie ein Mädchen sich bei ihm fühlen MUSSTE.
    "Er ... tötet ... seine Opfer ...wenn er ... fertig ist,"
    flüsterte sie, immer noch unter Schock stehend. Wie viele Mädchen oder Frauen hatte er wohl schon vorher geschändet und umgebracht? Wieder vergrub sie ihr Gesicht an Drakons Hals und schluchzte erneut. Das würde einige Nächte voller Alpträume mit sich bringen.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 11:21 pm

    Was sollte Drakon tun? Der Kerl hatte zwar mit seinen Eiern bezahlt, aber würde er dann wieder… Schänden und Morden? Hatte so jemand den Tod verdient? Er konnte Tessa doch auch nicht einfach allein lassen. Er sah zur Hütte. Er sprach beruhigend zu Tessa: „Mylady… Ich werde euch nur ganz kurz alleine lassen.“ Sie klammerte sich doller fest. Er hielt sie noch einen Moment. „Bitte, bleibt hier sitzen, bis ich wieder da bin." Er setzte sie ins weiche Moos und löste ihre Arme von sich.
    Töte ihn!
    Drakons Augen weiteten sich. Was? Nein! Wie konnte die Stimme so was einfach sagen? Das sagte man doch nicht einfach so. Er hat es verdient!
    „Niemand hat den Tod verdient.“, sagte er ganz leise und ging in die Hütte. Dort lag das Schwein. Doch… Er hat sicherlich unzählige Frauen geschändet und ermordet! Und DIE hatten keinen Drakon! Drakon sah auf ihn herab. Sah das Messer und stand da einfach. Töte ihn!
    „Nein…“, sagte er ganz leise. Er packte ihn aber, warf ihn aufs Bett und fesselte ihn mit dem Seil. Er band auch die Beine zusammen und steckte ihm den Knebel in den Mund. Er hatte ihn wie ein Paket geschnürt und nahm nun auch die Krücke mit. Er ging zurück und warf den Mann ein Stück weit neben Tessa ins Gras, dann kniete er sich wieder zu ihr und fing sie wieder ein.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 11:34 pm

    Warum wollte er sie jetzt hier absetzen? Er wollte sie doch jetzt nicht wieder allein lassen, oder? Sie klammerte sich fester an ihn, doch er versprach gleich zurück zu sein. Tessa wartete. Drakon ging zurück in die Hütte. Was er dort wollte, blieb ihr ein Rätsel. Als Drakon wieder kam, brachte er den Kerl mit und warf ihn ins Gras. Tessas Augen weiteten sich. Warum tat er das? Egal. Drakon war wieder da und sofort, als er sich zu ihr beugte, Schlang sie die Arme wieder schutzsuchend um ihn. Er fing sie auf. Tessa war völlig aufgelöst. Sie wollte weg von diesem Mistkerl, der ihr mehr als nur die Unschuld rauben wollte. Wieder fing sie an zu weinen. Tessa war vollkommen verstört. Sie konnte gar nicht anders, als sich die ganze Zeit bei Drakon fest zu halten. Jedes Mal wenn sie auf sah und diesen Dreckskerl da sah, klammerte sie sich wieder fester an Drakon. Er sollte sie nicht wieder los lassen.
    "Warum?"
    fragte sie schließlich mitten im Schluchzen. Warum hatte Drakon den Kerl mit gebracht? Tessa war viel zu verstört, als das sie begriff, das Drakon ihn in der Stadt abliefern wollte um ihn hängen zu lassen. Tessa hatte einfach nur angst, der Kerl könne sich befreien, Drakon töten und sie erneut angreifen könnte.
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    Beitrag  Drakon Do Mai 17, 2018 11:40 pm

    Drakon versuchte Herr der Lage zu bleiben. Sie war so aufgelöst und Drakon drückte sie nun so an sich, dass sie über seine Schulter gucken könnte. Er selbst war mit dem Gesicht nun aber zu diesem Kerl gewandt. So würde Tesse ihn nicht mehr sehen müssen. Die Krücke lag nun am Baum gelehnt und Drakon setzte sich mit Tessa, wobei sie auf seinem Schoß blieb. Es ging ihm nicht gut, aber was sollte er jetzt machen. Er konnte Tessa ja auch nicht so alleine mit dem Mann lassen. Er schloss die Augen und versuchte einzuschlafen, was angesichts der heftigen Schluchzer, Tessas nicht ging und dann fragte sie ihn auch noch nach dem Warum? Drakon fielen alle möglichen „Warums“ dieser Welt ein, aber welches meinte sie? Er sagte leise und schläfrig: „Warum was?“ Er klang ein bisschen geschafft.
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    Beitrag  Aya Do Mai 17, 2018 11:45 pm

    Tessa konnte ihm keine vernünftige Antwort geben. Sie wies nur andeutungsweise mit der Hand auf den Kerl und weinte wieder. Sie Drückte sich an Drakon, der sie auf dem Schoß hatte und weinte sich irgendwann in den Schlaf. Wie oft würde er sie so noch halten müssen? Die nächste Zeit wäre sicher von Alpträumen geplagt und sie könnte ganz gewiss nicht ruhig schlafen. Jetzt allerdings hatte sie sich beruhigt und schlief ganz friedlich an Drakons Brust gelehnt.

    Erst am nächsten Morgen, als es langsam hell wurde, träumte Tessa wirklich noch einmal von dem, was da geschehen war. Nicht genau so, aber ähnlich und sie sah schon, wie der Kerl die Hosen runter gelassen hatte. Tessa schlug im Schlaf plötzlich um sich und schrie.
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    Beitrag  Drakon Fr Mai 18, 2018 12:11 am

    Drakon antwortete ihr auch einfach gar nicht mehr. Es ging ihm wirklich nicht so gut, aber er konnte auch nicht aufstehen, um zu tun, was er eigentlich hätte tun müssen. Egal. Er schlief ohnehin ein. Es war ein erholsamer Schlaf. Zumindest, bis Tessa anfing, um sich zu schlagen. Er wachte erschrocken auf. Und hielt sie fest. „Mylady!“ Nichts. Sie war in ihrem Alptraum gefangen. Er packte sie an den Schultern und hielt sie vor sich, dass sie ihn ansehen konnte. „Mylady!“ Sie schrie ihn an, loszulassen, doch er dachte gar nicht daran. „Tessa!“, reif er nun ihren Namen und sie schien endlich zu erkennen, was los war. Sie sah ihn erschrocken an und Drakon sah sie an. Ihre schönen Augen. Drakon hatte all ihre Schläge, beim wilden um sich Schlagen abgewehrt und nun hielt er sie einfach wieder fest. „Shhh…“ Er war wirklich nicht gut im Trösten. Er stöhnte leise. Er musste wirklich langsam was, gegen das Bauchweh unternehmen, aber konnte er sie allein lassen? Es grummelte zumindest in seinen Innereien.
    In dem Moment wachte auch dieser Kerl auf. Er stöhnte und heulte und jammerte, aber er hatte ja einen Knebel drin und Drakon hatte absolut kein Mitleid mit ihm.

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