Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 15 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 3:56 am

    Als Kajira die Rüstung abnahm, sagte Drakon nichts. Es war vielleicht besser so. Er konnte auch nicht wirkliche auf Tessas Frage antworten, weil er es ganz einfach nicht wusste. Er ließ sich erneut auf den Rücken drehen und nahm nun beide Arme vor den Bauch. Auch wenn das absolut ncihts brachte. Er legte den Kopf in den Nacken und stöhnte. Wenn jemand wie Drakon schmerzlaute von sich gab, konnte es nicht gut sein. Er drückte kurz den Rücken durch und sah dann an sich herab, wobei er die Arme weg nahm. Waren da nicht feine Linien zu sehen? Er blinzelte und schon war es wieder weg. Hatte er sich wohl eingebildet. Er stöhnte abermals und schloss die Augen wieder.
    Der Schmerz war jedenfalls nicht äußerlich, sondern eher so, als habe er was Falsches gegessen. Was er nicht hatte. Er sagte angestrengt. „Ich… weiß nicht, was… los ist.“ Liam war über die Aufregung nun auch wach geworden, rüttelte kurz an Aya und eilte heran. Drakon schien wirklich schmerzen zu haben und als dieser Schmerz scheinbar in einem Maximum gipfelte öffnete er überrascht die Augen, schrie leise auf und schien überrascht auszusehen. Ein dünner Schweißfilm bedeckte seine Haut und er sank zurück auf den Boden, wo er irgendwie benommen liegen blieb. Noch immer schmerzte es gewaltig, aber es schien wieder am Abklingen. Was war nur los mit ihm? Er hoffte, dass es bald aufhören würde.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 4:23 am

    Tessa wusste nicht, was sie tun konnte. Sie hatte keine Ausbildung in heilerischen Dingen. Natürlich wusste sie, was man bei kleineren Wehwechen gab, aber nicht bei Schmerzen in einem solchen Ausmaß, wie Drakon sie scheinbar gerade ertragen musste. Wieder versuchte Tessa Drakon zu stützen, aber es gelang gerade erst einmal nicht, denn die Schmerzen schienen so stark, als wolle irgendwas aus seinem Bauch heraus springen. Dieser große, wirklich starke Wächter, konnte doch nicht einfach so umkippen. Da steckte doch mehr dahinter.
    "Es wird sicher alles wieder gut,"
    versuchte sie Drakon zu trösten, streichelte ihm über die Wange und versuchte seinen Blick ein zu fangen. Wenn er mit ihr sprach, ihr zuhörte, lenkte es ihn vielleicht von den Schmerzen ab.

    Kajira legte die Rüstung zur Seite und legte Drakon auf den Boden. Tessa sollte damit so wenig wie möglich zu tun haben. Besser sie blieb einfach in ihrem Zelt, nur schien sie genau das eben nicht vor zu haben. Sie sah auf Drakons Bauch, der nun frei lag und sah ebenfalls diese feinen Linien. Ihre Augen weiteten sich, als sie das sah. Jemand musste ihm auf magische Weise geschadet haben, doch wer? Wer beherrschte so starke Magie? Tessa war schon wieder dabei Drakon zu trösten, während Liam und Aya auch schon angerannt kamen.

    Aya kniete sich zu Tessa. Wen Drakon solch starke Schmerzen hatte, das er schrie, war das nicht mehr normal. Sonst steckte er doch alles weg.
    "Was ist passiert?"
    Tessa erklärte kurz, was geschehen war, von dem Moment vor dem Zelt, bis zum jetzigen Zeitpunkt.
    "Hat er das schon mal gehabt,"
    wollte die junge Fürstentochter wissen. Aya hätte es so gern verneint, doch da war dieser Abend im Kerker ...
    "Ich bin mir da nicht sicher."
    Sie sah zu Kajira, die unauffällig etwas auf seinem Bauch zu suchen schien. Wenigstens klang der Schmerz offenbar nun ab. Kajira schien irgendwas gesehen zu haben. Vielleicht war es Zeit sie ein zu weihen.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 4:42 am

    Drakon war zwar wach und bei klarem Verstand, aber er war auch wirklich erschöpft. Doch die Schmerzen hielten ihn wach. Tessa versuchte ihn anzusehen und er selbst, wollte ihr eigentlich nicht zur Last fallen. Sie hätten niemals von der Festung weg gehen sollten. Irgendwas war mit ihm in den Dunklen Landen geschehen und auch wenn Drakon zuvor versucht hatte, das einfach zu verdrängen oder eben so zu tun, als sei eigentlich gar nichts passiert, musste er der Wahrheit nun ins Gesicht sehen. Er wollte weder seine Freunde, noch den Auftrag gefährden. Was, wenn wirklich etwas… IN ihm war? Alleine die Vorstellung… Er hatte jedoch noch nie von etwas Vergleichbarem gelesen oder gehört. Drakon war so müde… Er sah Tessa an und ihre besorgten Augen beschämten ihn. Schließlich schloss er seine Augen kurz und sagte leise: „Ist… schon gut.“
    Ja klar. Liam bezweifelte das. „Was ist denn nur passiert?“, wollte er wissen. Sicherlich hing das mit Drakons Ausflug in die schwarzen Lande zusammen. Zumindest glaubte Liam das.
    „Keine Ahnung.“, antwortete Drakon und richtete sich nun auf. „Geht schon wieder.“ Tat es nicht, aber er wollte nicht weiter hier rumliegen und alle in Sorge versetzen. Er lächelte nun sogar leicht. „Vielleicht was falsches gegessen.“, fügte er an und sah an sich herab. Seine Bauchmuskeln waren leicht angeschwollen, weil er sie eben so heftig benutzt hatte. Liam lupfte eine Braue nach oben. Ja sicher! Er erhob sich vorsichtig und streckte sich einmal. Wenigstens würde er nun nicht wieder einschlafen. Die Schmerzen waren zwar wieder abgeklungen, aber immer noch da. Ihm war speiübel, aber er weigerte sich nun wieder einen auf schwach zu machen.
    Wie auch immer er sah in die Runde: „Ich wollte euch keine… Sorgen machen. Es wird schon irgendwie gehen.“ Die Unterbrechung entstand nur, weil er ganz kurz die Luft anhielt um nicht zu stöhnen. Verrückt, was der Körper so von sich aus machte. Immer noch lächelte er und besonders zu Tessa sagte er „Macht euch bitte keine Sorgen, Mylady. Ich danke euch für euer Mitgefühl.“
    Liam und Aya wussten es besser. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht, aber war es nun vernünftig, Drakon zu irgendwas zu zwingen?
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 4:59 am

    Kajira sah nur ernst aus, als Drakon sich wieder auf die Beine begab. Sie war sicher, das dies noch nicht alles gewesen sein konnte. Er hatte so heftige Schmerzen gehabt und die sollten nun einfach so weg sein? Von wegen. Allein wie er da stand, die Luft an hielt und auf starker Mann den nichts umhaut machte ... So einfach käme er ihr nicht davon.

    Tessa sah Drakon voller Sorge an, als er sich aufrichtete. Wie konnte er den schmerz so unterdrücken? Das war doch eigentlich nicht möglich oder? Sicher konnten Schmerzen kommen und gehen, aber so stark und so schnell wieder verschwinden?
    "Ich würde mich auch um die Anderen so sorgen,"
    antwortete sie, was eigentlich nicht GANZ stimmte. Sie würde sich sorgen, zweifellos, aber bei ihm war es anders. Dabei kannte sie ihn doch kaum.
    "Es wäre mir denn noch lieber, wenn ihr euch ausruht. Es zeugt nicht von Schwäche sich aus zu ruhen, wenn man erschöpft ist, sondern von Stärke und solltet ihr euch jetzt nicht freiwillig ausruhen, so nehmt dies als einen Befehl, den ihr zweifelsohne befolgen werdet."

    Aya war eben so besorgt. Sie glaubte ebenfalls, das es mit den dunklen Landen zu tun hatte. Irgendwas war da passiert, denn erst seit dem er von dort zurück kam, ging es ihm so schlecht und kamen solche Vorfälle des öfteren vor. Was sie überraschte, waren Tessas Worte. Überrascht sah sie sie an, stimmte ihr aber dann nickend zu. Sie sah zu Liam.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 5:09 am

    Na toll. Das hatte Drakon nun nicht geplant. Er wusste, würde er einschlafen, würde er keine Kontrolle darüber haben, was sein Körper machte. Ergo würde er sich vermutlich die ganze Zeit herumwälzen. Er sah Tessa an. „Es geht wirklich.“ Dann aber sagte sie, er könne es als Befehl betrachten, was ihm nun ein wenig die Sprache verschlug. Er senkte den Blick und sagte etwas bekümmert: „Ver-standen.“ Er ging also zu den Wächterschlafplätzen und legte sich hin. Aber anstatt zu schlafen starrte er in den Himmel. Er wollte nicht einschlafen, aber es war einfach im Liegen unmöglich wachzubleiben. Die anderen verständigten sich untereinander über die Wacheinteilung, wobei Liam und Aya auch schlafen mussten und damit ausfielen.
    Es kam jedenfalls genauso, wie Drakon es sich selbst prophezeit hatte. Er drehte sich unruhig umher und schien Schmerzen zu haben. Erst als die Sonne die ersten Strahlen schickte, schien er endlich ruhig eingeschlafen zu sein. Zumindest schien er keine Schmerzen mehr zu haben. Vielleicht war er auch einfach nur erschöpft.
    Liam stand auf und packte zusammen er sah immer wieder besorgt zu seinem Kammeraden Vielleicht sollten, er, Aya und Kajira in einer ruhigen Minute mal reden. WENN Drakon von irgendwas befallen war, sollten sie entsprechend der Begebenheiten gut reagieren können und sich nicht erst wundern müssen, was los war…
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 5:51 am

    Tessa sah zwar entschlossen aus, als sie das sagte, doch innerlich zerbrach sie nahezu daran, ihm einen solchen befehl geben zu müssen. Kajira war jedenfalls nicht gerade unglücklich darüber. Sie legte ihm nur die Hand auf die Schulter, und sagte:
    "Sie hat recht. Du brauchst Ruhe."
    Tessa sah ihn noch einmal bedauernd, wie auch besorgt an, ehe sie wieder ins Zelt zurück gehen musste.
    Aya konnte ja kaum fassen, das Tessa sofort heraus hatte, wie sie mit Drakon umspringen musste, damit er tat, was sie wollte. Wenigstens hatte sie auch eine Befehlsgewalt ihm gegenüber, sonst hätte er sie wahrscheinlich nur mit diesem ... Was willst du denn ... Blick angesehen. Aya sah zu Liam. Sie waren wohl beide der Meinung, das sie endlich reden müssten, wenn sie nicht noch schlimmeres durch machen wollten. Jetzt jedenfalls legten sie sich hin, um weiter zu schlafen. Aya flüsterte Liam zu:
    "Morgen ... wir sollten unbedingt mit Kajira reden, ehe etwas schlimmeres passiert. Meinst du nicht?"
    Am nächsten Morgen, war Liam der Erste der, abgesehen von Kajira und der anderen Wache, auf den Beinen war. Aya fragte sich wirklich, wie er das machte. Sie wachte immer erst nach ihm auf. Aya nickte Liam zu und ging direkt zu Kajira.
    "Entschuldigung, aber es gibt da etwas, worüber Liam und ich mit dir reden müssen. Dringend und ohne das Drakon es mit bekommt."
    Kajira sah Aya fragend an, nickte dann aber und winkte Liam zu sich. wenn schon konnten sie das doch wohl gleich erledigen und nicht erst, wenn es zu spät war.
    "Also? Was ist so wichtig?"
    Aya sah erst zu Liam, dann zu Drakon, der noch auf seinem Platz lag und dann zu Kajira.
    "Also .. wir haben dieses Praktikum geplant, um Drakon besser im Auge behalten zu können. Er hat ..."
    Aya erklärte was genau sie wussten, was geschehen war und was sie befürchteten. Liam korrigierte sie oder ergänzte, was Aya nicht erwähnt hatte.
    "Es geht also seit den dunklen Landen so? Dort sind wirklich sonderbare Wesen am Werk. Niemand kennt dort alles genau und die Gegend verändert sich. Wenn ihm wirklich etwas passiert ist, würde das die Linien auf seinem Bauch erklären. Sie waren nur kurz da, aber sie waren für einen Moment recht deutlich zu sehen. Und du sagst, seine Augen haben sich für den Bruchteil einer Sekunde verändert? Das klingt wirklich sehr verdächtig. Wir werden ihn im Auge behalten und auf der Reise werden wir versuchen heraus zu finden, was mit ihm nicht stimmt, wie ihr es vor hattet. Allerdings kenne ich ein paar alte Kerle und Weiber, die vielleicht etwas hilfreiches wissen können. Wir sollten sie gelegentlich unter einem Vorwand aufsuchen."
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 10:00 am

    Drakon schlief wie ein Toter. Er bekam absolut nichts mit. Liam und Aya kontaktierten Kajira und sie waren sich alle einig, Drakon weiterhin zu beobachten. Sie hatten zu ihm noch nichts gesagt und vielleicht sollten sie das auch nicht. Aber vielleicht wäre es auch besser, damit er Bescheid wusste und sich darauf einstellen könnte.
    wie auch immer die Mädchen wachten auch auf. Sie kamen aus ihren Zelten. Meli hatte ja ncihts mitbekommen und so hüpfte sie nun zum Frühstückstisch und setzte sich. Sie bemerkte nciht mal, dass die anderen beorgt waren und sah dann zu Drakon. "Was für eine Schlafmütze!", kicherte sie. Liam fand das gar niciht witzig, aber Meli konnte ja nciht wirklich was dafür.
    Liam jedenfalls ging nun zu Drakon herüber und betrachtete ihn. Er schwitzte und seine Haut sah irgendwie blasser aus. Was hatte man ihm denn bloß angetan? Das war wirklich nichts schön. Er schief jedenfalls tief und fest. Liam legte ihm kurz die Hand an die Wange und prüfte seine Temperatur. Tatsächlich war er leicht wärmer, aber er würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass er Fieber hatte.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 8:26 pm

    Aya sorgte sich sehr um Drakon. Seid der dunklen Lande, war er nicht mehr der selbe. Zumindest manchmal nicht. Er war immer noch pflichtbewusst, hatte immer noch seine Ziele klar vor Augen, doch er war gereizter, nicht mehr so gelassen und er hatte diese unerklärlichen Anfälle. Niemand konnte es sich erklären. Aya kam es vor, als läge da ihr eigener Bruder, dem sie nicht helfen konnte. Liam war gerade bei ihm. Selbst auf diese Entfernung, sah Aya, das es Drakon nicht gut ging. Er wirkte so blass, wie nie zuvor. Was war denn nur geschehen? Wo war seine Erinnerung und seit wann war er so enorm stark? Wenigstens war Kajira schon mal informiert. Sie stand hinter ihnen, was von Vorteil sein mochte. Es Drakon zu sagen, hielt Aya nicht für ratsam. Nicht ehe sie mehr hatten, als ein paar Verdachtsmomente. Er würde es ihnen nicht glauben, da war sie sicher. Eben kamen die Fürstentöchter aus dem Zelt. Während Meli wieder fröhlich und ausgelassen war, wirkte Tessa eher besorgt und ernst. Ihr erster Blick fiel auf Drakon, wie Aya auffiel.
    "Lasst ihn schlafen. Wir werden aufbrechen, wenn es ihm besser geht,"
    sagte sie bestimmt und hob schon die Hand, als die Zofe Einwände erheben wollte.
    "Es geht ihm nicht gut und ein kranker Wächter, kann uns nicht den Schutz bieten, den er uns im gesunden Zustand bieten kann. Wir bleiben, bis es ihm besser geht."
    Aya war unsicher, ob sie das nur wegen der Zofen sagte, oder ob sie das ernst meinte. Tessa war sanft und lieb, aber auch bestimmt und stark, auf ihre Art und Weise.

    Tessa sah eben so, wie Aya, Drakon war blass und er schien zu schwitzen. Was immer er hatte, es ging ihm schlecht. Als sie die Zofe direkt belehrte, war ihre Sorge um Drakons Gesundheit wesentlich höher, als die Sorge um ihre Sicherheit. Das durfte sie sich aber nicht anmerken lassen. Auch dürfte sie sich jetzt nicht um ihn kümmern, wie sie es wollte, aber sie würde Aya bitten, wenn sie mit Melis Frisur fertig wäre, sich um Drakon zu kümmern. Tessa hatte den Wunsch ihrer Schwester nicht vergessen und sicher würde Meli in auch nicht vergessen haben.
    "Ist das Frühstück vorbereitet?"
    Die Zofen nickten und wiesen Tessa den Weg. Tessa winkte sich Aya heran, flüsterte ihr ins Ohr, was sie wollte, worauf hin Aya nickte und ging schließlich mit den Zofen.

    Aya blieb zurück bei Liam und Drakon. Kajira war beim Frühstück, um auf die Mädchen zu achten. Liam würde ihnen sicher gleich Gesellschaft leisten.
    "Er sieht nicht gut aus. Fieber?"
    Wenn er Fieber hätte, würde sie gleich Wasser und einen Lappen besorgen.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 8:45 pm

    Liam sah von seinem Kameraden auf, als sie Aya genähert hatte. Sie alle waren besorgt. Nun ja fast. Die Wachen, des Fürsten hatten irgendwie was Hämisches an sich. Es machte Liam nicht direkt wütend, aber er empfand es schon sehr als unangebracht. Drakon war ein guter Mensch, der das hier jedenfalls nicht verdient hatte. Er blickte wieder auf ihn herab und antwortete Aya leise. „Ich denke nicht, dass er krank ist.“ Er klang als würde er das bedauern. „Ich denke er fiebert leicht, wegen der Schmerzen.“
    Er hielt es aber auch für nicht ratsam, ihm nun mit Wasser und Lappen zu belästigen, da er sonst noch aufwachen würde und sie alle wussten, dass er sich ausruhen musste. Wäre er wach, würde er nur wieder den harten Mann spielen.
    „Wenn es nicht besser wird, haben wir keine andere Wahl als zurückzugehen. Wir können die Mission nicht wegen eines einzelnen gefährden. Das würde er auch so sehen.“ Trotzdem klang er wenig begeistert. Er sah Aya mitfühlend an. Sie liebte diesen Mann und auch wenn er auch für Liam wie ein Bruder war, so kannte Aya ihn doch wesentlich länger, als er.

    Meli saß mit Tessa beim Frühstück und auch ihr schien nun langsam klar zu werden, dass es dem großen Wächter einfach nicht gut ging. Sie bereute ihren Kommentar vom Morgen und sah zu ihm herüber. Kleinlaut fragte sie dann: „Ist er krank? Er wird doch wieder gesund oder?“ Das stand wohl in den Sternen. Sie sah auf ihren Teller. Offensichtlich mochte Meli ihren „mobilen Aussichtsturm“.
    Das Frühstück jedenfalls dauerte ungefähr eine halbe Stunde und als sich Tessa eben den Mund mit einer Serviette abtupfte wachte Drakon auf. Er schreckte regelrecht aus seinem Schlaf und wäre Aya nicht im letzten Moment ausgewichen, hätte sie wohl eine Kopfnuss bekommen. Drakon beugte sich nach vorn und hatte das Gesicht in die Hand gelegt. Er holte kurz stoßweise Luft, ehe er sich scheinbar beruhigte. Er sah auf und wischte sich übers Gesicht. Liam und Aya sahen ihn erwartungsvoll an und Drakon schien zu begreifen, dass sie immer noch sehr besorgt waren. „Morgen…“, murmelte er. Man er war ja ganz schön durch den Wind. „Morgen, wie geht es dir?“, fragte Liam und Drakon sah in seinen Schoß. „Besser.“, antwortete er schließlich leise.
    Liam konnte nicht ausmachen, ob er ihn nun anlog. „Ein Alptraum?“ Drakon schien kurz nachzudenken und zuckte dann die Schultern. „Keine Ahnung…“ Dann schien er aufstehen zu wollen.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 10:27 pm

    Aya befürchtete selbiges. Man hatte Drakon nach dem Ausflug auf den Kopf gestellt. Es gab keine Stichwunden, keine Schnitte und auch sonst keine Anzeichen für eine Vergiftung oder Krankheit. Abgesehen davon ... seine Augen ... er hatte so sonderbare Augen gehabt. Nicht nur einmal, aber wer würde ihr das schon glauben. Es geschah ja immer nur sehr kurz. Diese reptilienhaften Augen würde sie sicher nicht vergessen.
    "Wenn wir doch nur wüsten, was geschehen ist, als er allein war,"
    murmelte Aya. Sie litt sehr darunter, Drakon nicht helfen zu können. Wenigstens stand ihr Liam bei. Dafür war sie sehr dankbar. Er war ein ganz wundervoller junger Mann. Für einen Moment sah sie ihn ein wenig bewundernd, verträumt an, ehe sie wieder zu Drakon sah. Kajira hatte von komischen Linien auf seinem Bauch gesprochen. Hatten sie ihm etwa einen Schattenwurm oder so was eingesetzt?
    "Ja, sicher, aber er würde auch alles daran setzen, die Mission zu erfüllen. Es wäre für ihn eine große Schande zu versagen."
    Drakon öffnete die Augen, was Aya dazu veranlasste gleich ein wenig zurück zu weichen. Wenn er sich erschrecken würde, träfe er sie nicht. Wie er nun da saß. Natürlich machten sie sich Sorgen um ihn. Er war schließlich nicht nur ein Teil der Gruppe, sondern auch ein Freund. Er behauptete, es gehe ihm besser, doch Aya bezweifelte es sehr.
    "Wirklich? Oder sagst du das nur wieder, damit wir weiter ziehen und uns keine Sorgen mehr machen?"
    Sie sah ihn sehr ernst an. Er wollte aufstehen, aber Aya hielt ihn an der Schulter fest.
    "Die Tochter des Fürsten will, das es dir erst wieder besser geht, ehe du auch nur ans Aufstehen denkst."

    Tessa sah ihre kleine Schwester an.
    "Wir wissen es nicht Meli. Hoffen wir das Beste. Erst mal braucht er ruhe, dann sehen wir weiter."
    Sie hatte keinen großen Hunger, aber den hatte sie nie. Tessa aß nur, was sie konnte, ließ den Teller dann stehen und tupfte sich den Mund ab. In diesem Moment sah sie aus dem Augenwinkel, wie Drakon hoch schreckte. Er saß da, wie ein Häufchen Elend. Es ging ihm sicher nicht gut. Die Anderen kannten ihre Ansicht und auch ihren Befehl. Erst wenn es ihm wieder besser ginge, würden sie weiter reisen.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 10:48 pm

    Drakon sah zu Aya und nickte langsam. „Es geht mir besser. Keine Sorge.“ Liam musterte ihn und sagte: „Aber besser ist weit entfernt von gut, nicht war?“ Drakon stieß die Luft aus und wischte sich über die Stirn. Dann streifte er Ayas Hand von seiner Schulter. „Besser ist gut genug.“ Er stand auf und stellte fest, dass er ziemlich erschöpft war. Ganz so, als habe er überhaupt nicht geschlafen. Es ärgerte ihn, dass er so schwach war.
    „Drakon sei vernünftig!“, sagt Liam und dieser drehte sich nun mit einem Anflug von Ärger in der Stimme zu Liam um. „Ich bin kein kleines Mädchen!“ Es ärgerte ihn, dass ihn alle so bevormundeten. „Du benimmst dich aber wie eins! Jetzt sei nicht so stur und leg dich wieder hin!“
    „Und dann was? Soll ich Löcher in die Luft starren? Ich kann weder schlafen noch kann ich mich ausruhen! Was soll das also bringen? Ich sagte es geht mir besser und ich werde diese Mission verdammt noch mal hinter mich bringen und dann – vielleicht – werde ich mich ausruhen!“
    „Du bist so stur. Was wenn durch deine Unachtsamkeit jemand zu Schaden kommt?“ Drakon funkelte Liam nun zornig an. Er trat einen Schritt auf ihn zu und zischte: „Ich BIN nicht unachtsam. Und selbst jetzt kann ich es locker mit dir aufnehmen. Was glaubt ihr wen ihr vor euch habt? Selbst mit zerschmetterten Gliedern, habe ich meinen Vater besiegt!“
    „Ja… doch zu welchem Preis…?“, zischte Liam jetzt. Drakon musterte ihn ganz kurz und dann drehte er sich von ihm weg. Er lief gerade aus zu seiner Rüstung, die Kajira ihm ja abgenommen hatte und zog sich diese an. Liam sah ihm ärgerlich nach. „Mach doch was du willst! Es ist dir wohl scheißegal, dass sich andere um dich sorgen?! Wir wissen nicht, was dort draußen mit dir passiert ist, aber der Herr geißelt sich lieber selbst, als einmal auf uns zu hören!“
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 11:08 pm

    Sie hatte es gewusst. Aya hatte gewusst, das Drakon so reagieren würde, deshalb hatte sie nicht weiter was gesagt und sich die Hand einfach abstreifen lassen. Sie wusste wie stolz er war und wie sehr er es hasste, wenn man ihm sagte, was er tun sollte, gerade dann, wenn es ihm nicht gut ging und es kein Befehl eines Vorgesetzten war. So schüttelte sie nur den Kopf ergriff Liams Handgelenk, nachdem er sich mit Drakon verbal auseinander gesetzt hatte und zog ihn mit sich.
    "Wenn wir das nicht hin kriegen, wird es vielleicht die Fürstentochter hin kriegen. Sie ist vernünftig genug gewesen, ihn nicht einfach so damit davon kommen zu lassen. Wir werden ihn weiter im Auge behalten, aber wenn er so ist, bringt es nichts, weiter mit ihm zu streiten."

    Tessa hatte die Auseinandersetzung selbstverständlich mit bekommen. Sie sah wohl, das der Stolz des jungen Kriegers höher stand, als alles, was ihn sonst ausmachte. Er wollte diese Mission auf biegen und brechen zu ende bringen? Nun dann sollte er seinen Willen haben, aber zu ihren Bedingungen. Schon schritt sie auf ihn zu.
    "Geht es euch heute besser? Ihr seht sehr erschöpft aus. Vielleicht wäre es besser, die weiterreise noch ein wenig zu verschieben?"
    Die Zofen könnten eigentlich nichts bemängeln, denn Tessa hatte bereits ihre Meinung kund getan, mit der sich dieses Weibsvolk abfinden musste.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 11:15 pm

    Drakon sah seine Schutzbefohlene an, als sie zu ihm kam, während er seine Rüstung weiter anzog. Sie fragte ebenfalls nach seinem Befinden. Langsam reichte es ihm wirklich. „Nein.“, sagte er einfach nur auf ihre Frage, ob sie die Weiterreise verschieben sollten. „Es geht mir besser.“, fügte er an. Es ging ihm wirklich besser. Zwar verspürte er immer noch diesen Schmerz, der allerdings bei weitem nicht so schlimm war, wie am Vorabend und er war auch sehr erschöpft, aber es ging ihm wirklich besser. Er musterte Tessa und schließlich hielt er in seinen Bewegungen inne, sufzte langgezogen und sah sie dann durchdringend an. „Mylady. Es ist meine Aufgabe, mich um euch zu sorgen und nicht umgekehrt.“ Er brachte ein aufmunterndes Lächeln zustande und versprach: „Ich werde es euch sagen, wenn ich nicht mehr kann.“ Und Liam und Aya wussten ja auch, dass er eine ganze Menge aushalten konnte, ehe er etwas sagte.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 11:26 pm

    Das Drakon genervt war, merkte Tessa deutlich, auch wenn er nicht unhöflich wurde. Seine kurze Antwort hatte ausgereicht. Sie sah ihn abschätzend an. Offenbar ging es ihm wirklich besser, wenn auch nicht wirklich gut. Seine Rüstung schien regelrecht seine zweite Haut zu sein. Sie stand ihm ja auch wirklich gut.
    "Natürlich sollt ihr uns beschützen, aber das heißt nicht, das wir euch nicht auch schützen. Verzeiht den unpassenden Vergleich, aber wenn ich einen Greifvogel habe, der für mich jagen soll, muss ich mich auch um sein Wohl kümmern, egal ob er verletzt ist oder nicht, denn andernfalls, würde er verkümmern, krank werden und sterben. So wie ihr auf uns acht gebt, achten wir auf euch Wachen."
    natürlich. Sie wollte nicht, das Drakon etwas geschah. Seine schönen Augen, das Haar, welches er so schön zu einem Zopf trug ... seine schöne Stimme ... wie würde sie das alles vermissen, wenn die Reise vorbei wäre. Tessa wandte sich von ihm ab, sah ihre Zofe an und wies sie an, das Lager ab zu brechen. Erst als diese gegangen war, um das Zelt aus zu räumen, drehte sich Tessa wieder zu Drakon.
    "Verzeiht. Sie würden mich nur dauernd korrigieren oder daran erinnern, was sich ziemt und was nicht. Bitte ... wenn es euch nicht gut geht, versucht es nicht zu verbergen. Das könnte nicht nur euch schaden."
    Sie sah ihm direkt in die Augen und in ihrem Blick stand Sorge. Sorge um ihn.
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    Beitrag  Drakon Sa Mai 05, 2018 11:35 pm

    Drakon konnte das Gespräch von sich aus nicht beenden, da die Dame nun mal mehr oder weniger die Befehlsgewalt hatte. Sie legte ihm noch mal nahe, was sie empfand und wie sie zu ihm stand. Ihre Haare wehten leicht im aufkommenden Wind und trugen wieder ihren Duft zu Drakon, der schließlich die Hand auf die Brust legte und den Oberkörper nur ganz leicht neigte, um ihr zu verstehen zu geben, dass er ihren Befehl ausführen würde.
    Liam war immer noch angefressen und er wollte eigentlich nicht, dass sie weiterzogen. Es wurmte ihn außerdem, dass Drakon es scheinbar egal war, dass sie sich sorgten. Er räumte gerade die Schlafsäcke auf und eben ging er an Drkakon vorbei, der sagte: „Liam.“ Angesprochener blieb stehen und sah ihm finster entgegen. „Was ist?“ Drakon senkte den Blick leicht und schüttelte den Kopf. „Es ist mir NICHT egal.“
    „Ach ja? Du verhältst dich aber so, als sei es das.“ Drakon stieß die Luft aus und sagte: „Es tut mir leid, dass du es so siehst.“ Dann ballte er kurz die Fäuste. „Aber es stimmt nicht.“
    „Ja? Dann kannst du dich ja auch hinlegen.“
    „Und was dann?“, fragte Drakon. „Warten, dass es besser wird? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! Du hast selbst gesagt, wir wissen nicht, was los ist. Wir wissen nicht was geschehen ist. Also worauf willst du warten? WENN irgendwer weiß, was es damit aufsich hat, dann doch wohl ein Arzt ein Gelehrter oder irgendwer, der schlauer ist, als wir. Die einzige Chance, die ich also sehe ist in der nächsten Stadt zu einem Heiler zu gehen.“ Liam sah ihn mit großen Augen an. Drakon musterte ihn nun und dann drehte er sich von Liam weg. Es enttäuschte ihn ein wenig, dass Lam glaubte er und Aya seien ihm egal.
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    Beitrag  Aya Sa Mai 05, 2018 11:53 pm

    Tessa hatte es nicht als Befehl gemeint, aber er hatte es so aufgefasst. Nun denn. Er würde hoffentlich vernünftig genug sein, sich nicht mit solchen Schwierigkeiten in die Schlacht zu werfen, sollte es eine geben. Aya war gerade dabei Meli die Haare zu machen, als Tessa nun wieder ging. Sie musste das Gespräch beenden, denn eigentlich durfte sie ja nicht wirklich viel mit den Wächtern reden, wenn die Zofen als Anstandsdamen daneben standen. Wie das nerven konnte. Irgendwann würde sie sich ohne dieses Weib davon schleichen. Nun aber war es Zeit sich zur Kutsche zu begeben ... zuvor aber zu den Pferden, die sie so sehr liebte.

    Aya verstand Liam. Er war sauer aber Drakon konnte nun mal nicht gut mit emotionalen Dingen um gehen. Sie wusste wie er war, aber das Liam verstand ihn einfach nicht. Aya machte Meli, wie versprochen, die Haare, ehe auch sie half, das Lager ab zu bauen.
    "Sei nicht so sauer. Leider hat er mit dem Arzt recht, nur fürchte ich, das wir eher jemanden finden müssen, der sich auch mit mystischen Dingen auskennt. Ein Arzt wird kaum die Erklärung dafür liefern können."
    Aya befürchtete wirklich, es könnte eher etwas mit Magie zu tun haben.

    Kajia blieb die ganze Zeit über wachsam in der Nähe der beiden Fürstenkinder. Das Lager musste abgebaut werden, aber die Kinder mussten auch beaufsichtigt werden, also übernahm sie diese Aufgabe. Tessa war bei einem der Pferde. Kajira hatte sie gebeten in nächster Nähe zu bleiben, damit sie eingreifen könnte, sollte etwas geschehen.
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    Beitrag  Drakon So Mai 06, 2018 12:05 am

    Liam stimmte Aya ja auch zu. Einfach rum liegen und warten, wäre auch nicht die Lösung. Dennoch fand er es nicht richtig, dass Drakon sich so anstrengte. Jedenfalls konnte die Reise nun auch weiter gehen. Drakon stieg auf sein Pferd und ritt an der selben Position, wie schon zuvor. Er hatte in der ganzen Aufregung einfach vergessen, dass er Kajira um einen Positionswechsel bitten wollte. Na egal. Er blieb stumm und musterte die Gegend. Es fiel ihm nicht besonders schwer wach zu bleiben, aber als fit hätte er sich jetzt auch nicht bezeichnet. Die Schmerzen waren zu einem stetigen dumpfen Gefühl geworden. Konnte man sich vielleicht einfach an Schmerzen gewöhnen? Vielleicht.
    Sie reisten wieder bis zum Abend und erreichten ein kleines Gasthaus, welches alleine am Wegesrand stand. Sehr gut. Hier konnten Tessa und Meli in einem echten Bett schlafen. Die Wächter würden die Wachen wieder übernehmen und die Soldaten würden die Kutsche bewachen.
    Unten im Schankraum saßen vier weitere Personen Ein älterer Mann der in einem Buch las. Eine aufreizende Dame, neben ihm, die tüchtig am Bier trinken war und noch zwei weitere junge Männer, die scheinbar Würfelten. Ein Bote hatte das eintreffen der Damen angekündigt und so war bereits alles vorbereitet. Drakon half Tessa wieder aus der Kutsche. Da der Weg dieses Mal jedoch normal war, ließ er ihre Hand direkt danach wieder los. Meli hielt sich am liebsten bei Aya auf. Tessa hatte ihr erklärt, Drakon wohl erst mal in Ruhe zu lassen und das hatte sie auch vor.
    Hinter der Bar stand eine Frau, die zeimlich schön aber auch derb aussah. Sie war die Art Frau, die wusste was sie wollte und die es auch mit Gewalt erzwang, wenn süße Worte nicht mehr ausreichten. Jetzt aber begrüßte sie ihre neuen Gäste freundlich und sagte: „Willkommen Myladies!“ Sie grinste und sprach weiter: „Wollt ihr auf euren Zimmern speisen? Es ist bereits alles vorbereitet. Andernfalls habe ich dort eine Tafel hergerichtet.“ Meli sah zu Tessa auf. „Lass uns nicht wieder alleine mit den beiden Kratzbürsten essen. Ich möchte bei Aya bleiben.“ Sie hatte ihre Haare nun genau wie sie und sie hatte sich am Morgen sehr darüber gefreut.
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    Beitrag  Aya So Mai 06, 2018 12:21 am

    Auch Tessa blieb die Reise über still, genau wie die Anderen. So hatte sie Zeit nach zu denken, während die Wächter nach gefahren ausschau hielten. Erst am Abend, als sie an der Gaststätte ankamen, wurde wieder etwas gesprochen. Vorerst jedoch nur das nötigste. Tessa bedauerte es fast, das Drakon ihre Hand gleich los ließ und sie nicht noch bis zur Tür geleitete, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Drinnen schien es sehr gemütlich. Den Zofen sah man das Angewidert sein direkt an. Sie rümpften die Nase und schienen lieber in der Kutsche bleiben zu wollen, als hier drinnen auch nur eine Minute länger bleiben zu müssen. Sie wollten sich nun also um die Nachtgarderobe der beiden Damen kümmern, während Tessa und Meli vor der Wirtin standen, die Tessa bewundernd an sah. Sie wirkte so stark und doch war sie schön. Das war ... eine innere Stärke, wie Tessa glaubte.
    "Vielen Dank für die Freundliche Begrüßung. Ihr habt meine Schwester gehört,"
    meinte Tessa lächelnd mit einem Blick auf ihre kleine Schwester.
    "Sie möchte mit unseren Gefährten speisen. Das wäre auch in meinem Sinne. Ich hoffe wir machen euch nicht zu viele Umstände gute Frau."
    Tessa war immer höflich. Vermutlich würden die Zofen gleich einer nahenden Herzattacke erliegen, sich die Hand auf die Brust legen, die Augen aufreißen und theatralisch nach Luft schnappen, wenn sie das hörten, aber es stand ihnen ja frei, sich ins Zimmer zurück zu ziehen um dort zu speisen. Tessa ließ sich nicht von diesen Weibern bevormunden. Ratschläge, Erinnerungen ja, aber nicht mehr. Vater hatte es ihr so bei gebracht, denn sie sollte ihre eigenen Erfahrungen machen und auch selbst wissen, was sie wollte. Niemand sollte ihr ihr Leben vorgeben. Sie ließ sich also mit Meli zu der Tafel bringen.

    Aya hielt die Gegend im Auge, beantwortete gelegentlich Melis Fragen und lachte mit ihr. Sie fand Meli erfrischend und niedlich. Sie war so, wie man sich eine kleine Schwester wünschen würde. Im Gasthaus überraschte Tessa Aya erneut. Eigentlich hatte sie nie damit gerechnet, das sich Adelige dazu herab ließen, mit dem gemeinen Volk zu speisen, doch Tessa wollte ihrer Schwester diesen Wunsch offenbar nur zu gern erfüllen. Zusammen saßen sie nun an der tafel. Aya saß direkt neben Meli, der sie zeigte, wie man ihr beigebracht hatte, Fleisch zu schneiden. Dabei machte sie ein kleines Kunstwerk aus ein wenig Fleisch und einer Kartoffel. Aus dem Fleisch schnitt sie so etwas wie Flügel, heftete sie an vorsichtig an die Kartoffel und nahm ein weiteres Stück Fleisch als Hals und Kopf, so das man, mit etwas Vorstellungskraft, eine Ente daraus erkennen konnte.
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    Beitrag  Drakon So Mai 06, 2018 12:32 am

    Die Wächter saßen also mit den Damen bei Tisch. Ungewöhnlich. Auch die Zofen saßen dabei, wenn auch etwas… unzufrieden. Julia sagte zu Meli: „Mylady, auch wenn euch dieses Kunstwerk begeistern mag, so wisst ihr ja, dass man mit dem Essen nicht spielt.“ Meli sah zu ihrer Zofe und dann auf die kleine Ente. „Aber es ist lustig!“ „Es schickt sich nicht.“ Meli zog eine Schnute und schmollte. Drakon saß neben Aya und ließ es sich scheinbar gut schmecken. Er hatte festgestellt, dass es absolut egal war, ob er aß oder sich auf dem Bauch rumdrückte, darüber rieb. Es änderte sich absolut gar nichts. Er war sich nicht mal mehr sicher, ob es wirklich Bauchschmerzen waren. Drakon konnte essen wie kein zweiter und Liam überraschte es ein wenig, dass er das auch machte. Er hatte ihn ja eigentlich für ziemlich „krank“ gehalten. Er betrachtete das ganze skeptisch und irgendwann lehnte sich Drakon zurück, legte sich beide Hände zufrieden auf den Bauch und sagte: „Das ist wirklich köstlich!“ Dann leerte er seinen Krug Wasser und schien rund um zufrieden. Es schien ihm wohl deutlich besser zu gehen. Er schwitzte auch nicht mehr so und jetzt nach dem Essen bekam er sogar auch wieder eine gesündere Farbe.
    „Sag mal…“, begann Liam. „… Essen ist für dich wohl ein Allheilmittel, oder wie?“ Drakon grinste nur ein wenig. Er sah schon ziemlich zufrieden aus.
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    Beitrag  Aya So Mai 06, 2018 1:03 am

    Dieses ewige Genörgel der Zofen ging Tessa gehörig auf den Nerv.
    "Ich bin sicher, Wächterin Aya hat diese Ente nur für Meli gemacht, weil sie weiß, das Meli nicht gern Kartoffeln ist. Es animiert Meli das Kunstwerk als besonderen Gaumenschmaus an zu sehen, nicht wahr Aya?"
    Diesen Zicken eins rein zu würgen, tat immer wieder gut. Aya sah auf.
    "Was? Oh, ja. Natürlich my Lady. Selbst verständlich. Meine Mutter brachte uns auf diese Weise dazu, Gemüse zu essen, welches wir nicht mochten, es aber nie zuvor probiert haben."
    Naja gelogen war das nicht, aber eigentlich hatte Aya Meli nur eine Freude machen wollen. Sie nahm noch etwas Soße, schüttete diese über die Ente und meinte:
    "Und nun my Lady Meli, darf die Ente ihre Reise in die südlichen Gefilde eures Magens antreten."
    Aya wandte sich nun auch Drakon zu. Er aß wieder wie kein Anderer. Wenigstens schlang er nicht mehr so wie damals bei Ares. Da hatten sie ja auch keine andere Wahl. Aya glaubte, das es zur Ausbildung gehörte so schnell zu essen, denn manchmal hätte man kaum die Zeit in Ruhe zu Essen und musste trotz herunter geschlungenem Essen kampfbereit sein.
    "Essen hat ihm immer schon geholfen. Schon als er klein war."
    Wie zufrieden er später war. Aya freute sich, das es ihm besser ging, zumal er nun auch mehr Farbe hatte. Auch Tessa bemerkte es, hielt sich jedoch sehr zurück. Es machte nicht mal den Anschein, als habe sie großes Interesse an Drakon, dabei hätte sie gern bei ihm gesessen und mehr über ihn erfahren.
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    Beitrag  Drakon So Mai 06, 2018 2:51 am

    Ja es war ein ruhigerer Abend als gestern und so schienen alle irgendwie weniger angespannt… mit Ausnahme der dämlichen Zofen. Die waren aber auch kratzbürstig. Drakon sagte dazu jedoch nichts, weil er auch gar nicht wusste, wie man sich bei Hofe verhielt. Aya hingegen beschäftigte sich mit Meli und irgendwie wurde Drakon in diesem Moment bewusst, dass sie bestimmt mal eine gute Mutter werden würde. Drakon hatte nie ein Problem damit gehabt irgendwas nicht zu mögen. Er aß alles. Selbst Innereien oder dergleichen, waren für ihn kein Problem.
    Meli kicherte jedenfalls über Ayas Reiseleitung und nickte. Sie verspeiste ihre kleine Ente und grinste. „Köstlich!“, gab sie zu. Sie mochte Kartoffeln wirklich nicht so gern, aber dieses kleine Spielchen, hatte ihr den Anreiz gegeben. Julia senkte den Blick. „Jawohl, Mylady.“ Tessa war wirklich geschickt mit ihrer Sprache. Drakon hatte das Gefühl, dass sie behaupten könnte, der Himmel sei grün und sicherlich würden ihr einige glauben. Er musste aus heiterem Himmel lächeln. Sie war eine wundervolle Frau. Im gleichen Moment erschrak er irgendwie über den Gedanken. Was?! Sie war doch keine Frau sie… uhm…. Sie war… eine Schutzbefohlene! Ja genau. Er spürte erneut, wie ihm dieses Gefühl der Hitze überkam und er stand auf. „Entschuldigt mich.“ Er ging einfach vor die Tür und dort weiter zum außen gelagerten Klohäuschen. Wie dämlich er sich schon wieder verhalten hatte. Er schüttelte den Kopf und wuschelte sich kurz durch die Haare. Er erledigte, was zu erledigen war und ging wieder hinaus. Es war ein sternenklarer Himmel und einen Moment verlor er sich in dem Anblick. An der Festung war selbst der Himmel immer etwas dunkler, als hier draußen. Irgendwie… Drakon hatte das Gefühl, dass er diesen Himmel sicherlich vermissen würde.
    Drinnen sah Liam ihm nur nach. Er hatte die roten Wangen gesehen, dachte im Moment aber eher daran, dass es ihm schon wieder schlecht ging! Die Zofen jedenfalls erklärten nun, dass sie die Betten richten würden und so gingen sie hinauf. Sie waren eher das, was Liam von Adeligen erwartet hatte.
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    Beitrag  Aya So Mai 06, 2018 3:23 am

    Tessa blieb ganz ruhig und bestimmt. Sie lächelte ab und zu, wenn es ihre Schwester besonders erfreute, gab aber sonst nur die Dame zur Schau, die sie in der gegenwart der Zofen sein musste. Selbst als Drakon aufstand und hinaus ging, sagte sie nichts. Sie sah ihm nicht einmal nach. Erst als die Zofen verkündeten, das Bett her zu richten, und gegangen waren, sah auch Tessa auf. Sie war gleich viel lockerer. Ihr Lächeln wirkte wieder echt und nicht so zur Schau gestellt. Sie hatte das Lächeln Drakons gesehen. Es war ein so wunderschöner Anblick.
    "Wäre es nicht möglich sie in irgendeiner Stadt einfach zu vergessen, wenn wir abreisen?"
    fragte sie ganz nebenher, während sie sich etwas gemütlicher hin setzte.
    "Diese Damen haben wirklich etwas quer sitzen."
    Immerhin achtete sie noch auf ihre Ausdrucksweise. Nun schob sie sich den Stuhl zurück. Meli war hier gut aufgehoben und sie brauchte wenigstens einen Moment an der kühlen Abendluft.
    "Bitte .. bleibt sitzen und esst weiter, wenn euch danach ist. ich will nur auf die Bank vor der Tür einen Moment frische Luft schnappen."
    Mehr hatte sie wirklich nicht vor. Genau das tat sie nun auch. Sie ging hinaus, schloss die Tür hinter sich und blieb neben der Tür stehen. Sie durfte nicht weit weg gehen, ohne eine Wache an ihrer Seite. Schließlich konnte sie hier schnell das Opfer einer Entführung werden. Sie sah Drakon da stehen, wie er den Himmel betrachtete. Ein wundervolles Bild, denn der Mondschein ließ seine Rüstung wie silber funkeln. Das Bild eines Ritters in der strahlenden Rüstung. Ein wahrer Diamant, der noch den letzten Schliff benötigte und doch schon so perfekt war.

    Aya beschäftigte sich weiter mit Meli. Sie mochte die Kleine, auch wenn sie jetzt in ein schwieriges Alter käme. Sie hatte keine Zeit gehabt, Drakons Wangen zu begutachten und auch nicht gemerkt, das er gelächelt hatte. Einzig fiel auf, das beide nun draußen waren, selbst wenn sie nacheinander gegangen waren. Nun vielleicht war es ja einfach bedeutungslos? Wer wusste das schon, aber Aya würde mit Drakon sprechen müssen. Er kannte seine Pflichten, aber gegen Gefühle konnte man eben nichts machen.
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    Beitrag  Drakon So Mai 06, 2018 3:33 am

    Liam hingegen dachte im Moment gar nicht an Gefühle, sondern eher daran, dass es ihm schon wieder schlechter gehen könnte. Er hatte den ganzen Tag durchgehalten und Liam mochte sich gar nicht ausmalen, was Drakon eigentlich durchmachte, nur um nicht zur Last zu fallen. Es war gerade ein wirklich erfrischender Anblick gewesen ihn so satt und zufrieden zu sehen. Er lächelte dünn. „Ich hätte ihn heute früh nicht so anpampen sollen.“, sagte er schließlich und sah zur Tür, durch die Tessa gerade verschwunden war. Ob das gut war? Ihm fiel auch wieder ein, dass Drakon und sie sich schon ein paar bedeutsame Blicke zugeworfen hatten. Liam kannte Drakon noch nicht so lange, wie Aya, aber er traute ihm zu, sich nicht an ihr zu vergreifen. Drakon kannte seine Pflichten und war ja auch immer sehr Pflichtbewust. Liam sah nun auch zu Meli und er fand die kleine wiklich niedlich. SIe stimmte ihrer Schwester auf jeden Fall zu: "Ja. Die zwei sind echt nicht zum aushalten. Bei jedem kleinen Furz, wird man direkt zur Rechenschaft gezogen. Manchmal möchte ich ihnen aus Frust ins Gesicht rülpsen." Liam sah sie verdutzt an und schließlich konnte er gar nicht anders als lachen.

    Draußen hörte Drakon, wie jemand rauskam. Es war die Fürstentochter. Tessa. Er sah zu ihr herüber, nachdem er sich an den Sternen satt gesehen hatte. Er ging direkt auf sie zu und fragte: „Braucht ihr etwas? Wollt ihr noch einen Ausflug machen?“ Mit Wächter an der Seite wäre das schließlich vollkommen in Ordnung. Und aus welchem Grund sollte sie sonst schon rausgekommen sein. Sicherlich nicht, um zu sehen, b er auch brav gepinkelt hatte.
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    Beitrag  Aya So Mai 06, 2018 3:50 am

    Kajira musste ebenfalls lachen. Sie hatte schon gegrinst, als die Frage nach dem "Vergessen" aufkam. Es war erheiternd und auch sie war froh, Drakon in besserem Zustand zu sehen.
    "Ich fürchte wir können die beiden denn noch nicht zurück lassen, auch wenn wir es euch gern ermöglichen würden. Sie würden euren Vater benachrichtigen, der sicher nicht begeistert wäre, aber vielleicht ... man weiß ja nie was so alles auf einer Reise geschieht."
    Als Söldner kannte man den Einen oder Anderen Kniff, unbeliebte Personen gewaltlos zu entfernen. Irgendwo gab es immer ein paar Charmeure, die selbst solche Zicken um den Finger wickeln konnten.

    Aya musste ebenfalls lachen. Ihr wäre fast der Schluck Wasser durch die Nase geschossen, als sie los lachen musste. Statt dessen prustete sie in ihren Becher und versuchte sich nicht nass zu machen. Wo hatte dieses Mädchen nur solche Ausdrücke her? Und dann Liam. Zuletzt hatte sie ihn so lachen sehen, als er Drakon gesagt hatte, das seine Schwester gestorben war und Drakon sich so pikiert entschuldigt hatte. Es war schön, wenn er lachte. Dann sah er nicht mehr so ernst aus, wie sonst. Dabei hatte er doch ein so wundervolles Lachen.

    Tessa wartete artig, bis Drakon näher kam.
    "Nein. Ich brauche nichts, danke. Aber ein kleiner Abendspaziergang wäre wirklich schön. Ich habe jedoch versprochen hier vor der Tür zu bleiben. Ich möchte niemanden in Sorge versetzen."
    Nein, das wollte sie wirklich nicht. Sie sah wieder hoch zu den Sternen.
    "Sind sie nicht wunderschön? Sie glitzern, wie Perlen auf einem samtenen Tuch und lassen uns Träumen."
    Wieder lächelte sie, sah kurz zu Drakon, um seine Reaktion zu erforschen, und schließlich wieder zu den Sternen.
    "Meine Großmutter hat uns erzählt, das Drachen dort hin gehen, wenn sie sterben und es sich verdient haben, gehen sie zu den Sternen. Wenn nicht, zerfällt ihre Seele zu Staub und es ist, als habe es ihn nie gegeben. Ich finde das irgendwie traurig."
    War es ja auch irgendwie, aber heute gab es ja keine Drachen mehr. Die letzten waren vor Jahrhunderten ausgerottet worden, weil sie angeblich zu gefährlich waren, doch Großmutter stammte aus einem Volk, in dem Drachen verehrt wurden und ihre alten Geschichten weite erzählt wurden. Tessa hatte immer sehr gut zu gehört.
    "Euer Name erinnert mich an diese Geschichte. Man hat mir gesagt, das ihr nach diesem Auftrag wieder zurück zur Festung gehen werdet. Wird euch das alles hier nicht sehr fehlen?"
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    Beitrag  Drakon So Mai 06, 2018 4:05 am

    Uhh. Da hatte Tessa ja mal vollkommen ins Schwarze getroffen. Drakon musste zugeben, dass ihm das Grün, der Himmel, die Unbeschwertheit bestimmt fehlen würde. Er betrachtete Tessa, wie sie zu ihm sprach und wieder stellte er fest, wie gern er ihre ruhige Stimme mochte. Sie lächelte irgendwie mehr, wenn sie mit ihm sprach und sie sah nicht so… zugeknöpft aus. Ob ihr das bewusst war oder nicht, sobald sie auch nur über Drakon nachdachte strahlte sie irgendwie mehr. Drakon selbst fiel das zwar nicht immer auf. Aber jetzt gerade fand er sie noch schöner als sonst. Trotzdem schickte es sich wohl nicht, ihr das einfach ins Gesicht zu sagen. Überhaupt war er nicht sehr wortgewandt und schließlich sagte er: „Es spielt keine Rolle, ob ich es vermisse. Mein Platz ist jenseits der Mauer und nicht hier.“
    Sie erzählte von den Drachen. Ja nicht nur sein Vorname deutete darauf hin, dass auch seine Familie irgendwas mit Drachen zu tun gehabt haben könnte. Doch er hatte seine Eltern niemals darüber reden hören. Was also sollte er schon dazu sagen. „Wir alle zerfallen zu staub, wenn wir sterben.“ Nicht sehr tröstlich. Aber er glaubte nicht an irgendwelche Götter oder Unendliche Reiche in denen die Seele weiterleben könnte. Nein. Wenn sie starben, würden sie schlicht weg tot sein. Wollte Drakon überhaupt mit ihr alleine sein? Er war außerdem auch wirklich erschöpft. Er sah jedenfalls kurz zur Tür herein und verkündete: „Mylady möchte sich die Beine vertreten, ich werde sie begleiten.“ Nun lag es wohl an Kajira, ob noch jemand mit gehen sollte. Schließlich wussten sie auch nicht, ob es Drakon wirklich wieder gut ging. Den Anschein machte es ja.

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