Naira Fr Jul 12, 2024 8:23 am
Streea sah Lucian an und nickte.
"Es geht ihm besser. Es ist unfassbar, was die Kleine für Kräfte hat. Die Wunden sind so ziemlich verheilt, wenn auch nicht ganz, aber sie hat wirklich ganze Arbeit geleistet."
Darius rief ihnen zu und sie winkte ihm zu, um ihm zu verstehen zu geben, das sie verstanden hatte und alles ok war. Nun, mit einem Arm voll Holz, wandte sie sich wieder an Lucian.
"Ich ... ich hatte keine Chance, mit dir zu sprechen. Shannon ... er ist meine Familie. Meine Mutter verabscheut mich, wegen dem, was ich getan habe. Seine Mutter hasst mich dafür. Mein Vater ist tot, meine Brüder sind mir verhasst. Er hat mich aufgenommen, nach dem alles eskaliert ist und war immer für mich da. Weißt du wie es ist, wenn man immer ausgegrenzt wird, wenn man immer nur sein Bestes gibt, aber immer abgewiesen wird?"
Sie machte eine kurze Pause, sah in die Umgebung, um Gefahren aus zu schließen, wie sie es immer tat, aber sie musste sich Lucian nun doch endlich mal offenbaren.
"Von Klein an, wurden wir gedrillt. Velkyn war immer Vaters Liebling. Aphion hatte sich abgesetzt und ich ... ich war eben kein Junge. Denn noch haben wir alle kämpfen müssen, doch egal wie gut ich war, Velkyn war besser. Ich konnte Vater nie zufrieden stellen und dann ... hat Velkyn ihn getötet. Meine Chancen waren ohnehin schon immer sehr gering aber nun waren sie vollkommen verstreut. Ich wollte ihn nur stolz machen. Mutter hat versucht mich auf zu muntern, doch auch sie hatte kaum Zeit für uns. Die Kinder am Hofe hatten Angst vor uns und sie nannten uns Gespensterkinder oder schlimmeres. Die einzigen die wir hatten, waren die Kinder des Herzogs. Viktoria und Shannon. Sie lachten uns nicht aus, hatten keinerlei Angst vor uns und doch gehörten wir nirgends dazu. Auch die Männer der Garnison fürchteten uns, wegen unserer Fähigkeiten, unserer leuchtenden Augen und unserer Herkunft. Nach Vaters Tod war ich eine Weile fort. Als ich zurück kam, hatte ich nichts mehr und Shannon gab mir eben genau das zurück. Ich schulde ihm so viel. Er bat mich um das Lebensband und ich habe es zunächst abgelehnt. Ich finde es nicht richtig, aber ... ich schuldete ihm etwas. Ich glaubte, das es niemanden stört, sollte ich sterben. ich habe meine Familie hinter mir gelassen, ich hasse meinen Bruder, weil er mir alles genommen hat und es nun wieder tut. Wen interessiert, ob ich lebe oder sterbe? Das war der Gedanke, der mich begleitete, als ich schließlich doch zustimmte."
Das war schon ein wahrer Redeschwall für Streea. Sie sah auf den Boden, wollte noch etwas zu setzen, ließ es aber, weil sie nicht wusste, wie man sich verhielt, wenn man nicht gerade Tante für Kinder spielte, oder eben im Einsatz war. Sie war ja sogar mit der Umarmung Shannons total überfordert gewesen.