Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 9:52 am

    Streeas Augen weiteten sich, als Lucian plötzlich rote Augen bekam, seine Hut blasser wurde und er sich ihr offenbarte. Ja, sie verstand nun, warum er sie so gut verstand und sie hatte kein bisschen Angst vor ihm. Tatsächlich leuchteten ihre Augen ein wenig mehr. Ein Halbvampir. Ja, sie konnte nun wirklich nachvollziehen, das es ihm nicht viel anders ergangen war, als ihr.
    "Du ... ein Halbvampir. Du wurdest auch verspottet. Shannon hat dich gerettet? Wie hat er dich gefunden?"
    Sie hatte ja keine Ahnung und jetzt, wo sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte, da war sie so überrascht und irgendwie erleichtert, das sie ihn getroffen hatte, das sie etwas teilten. Ja, sie verstand nun schon, das Lucian auf Shannon wütend war und nicht auf sie. Dabei hatte sie die ganze Zeit geglaubt, er sei auf sie sauer gewesen.
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 9:59 am

    Das war dann wohl ein Missverständnis gewesen. Sie war so dicht bei ihm und ihre Hand war noch immer verletzt. Er roch ihr Blut jetzt viel intensiver, aber er war ja kein ausgehungertes wildes Tier. Dennoch normalisierte sich sein Aussehen nun wieder und er sammelte das Holz auf. Er wollte ihr wirklich nicht alles erzählen. Zumal er auch nicht von ihren Problemen ablenken wollte, die sie plagten. Er hatte ihr nur zeigen wollen, dass sie nicht allein war und dass er sie verstand.
    „Wie? Er hat mich erwischt, als ich mich an einem jungen Stallburschen vergangen hab.“, sagte er nun. Das klang falsch, das merkte er selbst. Er schlug sich innerlich die Hand vor den Kopf. Manchmal überlegte er einfach nicht über seine Worte, bis er sie dann selbst hörte. „Ich meine… ich hab getrunken.“ Was nun so klang, als wäre er besoffen gewesen. Man, Lucian… „Also von ihm. Von seiner Halsschlagader.“ Er hatte nun hochrote Wangen und räusperte sich. „Er hat mich erwischt und mitgenommen. Ende der Geschichte.“ Na ja. Nicht ganz, aber er wollte das jetzt nicht ausbreiten. Nicht jetzt nicht hier und nicht mit diesem Gefühl, als sei er nicht ganz klar bei Verstand.
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 10:11 am

    Streea war so froh, wie noch nie zuvor. As Lucian sich immer mehr in seinen Worten verstrickte, musste sie tatsächlich auch mal lachen, wenn auch nur leise.
    "Ich hab schon verstanden,"
    lächelte sie.
    "Und ... wie ist es als Halbvampir? Brauchst du das Blut zum überleben? Oh ... entschuldige. Es ist nur ... ich bin so erleichtert. Es ist ... ich danke dir von Herzen, das du ... das du für mich da bist. Du bist wirklich etwas ganz besonderes. Gerade für mich."
    Auch auf ihre Wangen legte sich etwas Farbe. Sie mochte ihn sehr und nun hatten sie ein gemeinsames Geheimnis. Streea nahm das Holz nun auch wieder auf. Sie schien zum ersten Mal seit, wer weiß wie lang, glücklich. Sie wollte ihn nun aber auch nicht mit Fragen durchlöchern und beließ es erst einmal dabei.
    "Ich glaube, wir haben genug Holz. Wir sollten zurück gehen,"
    lächelte sie nun. Seit sie Lucian kennen gelernt hatte, lächelte sie öfter, allerdings nur in seiner Nähe, oder eben für ihn.
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 10:19 am

    Lucian war erleichtert, dass sie ihn nun nicht auch noch vollkommen löcherte. Sie lachen zu sehen, war jedoch etwas ganz Besonderes für ihn. Sie tat das NIE! Und ER war nun verantwortlich dafür! Er senkte den Blick und lächelte wirklich schön, dann schlug sie vor zurückzugehen. Auf dem Rückweg beschloss er ihre Frage zu beantworten: „Ich brauche es nicht unbedingt. Aber… ich koste gern.“ Auch ein Geheimnis. Oh, und wie! Und wenn er lange nichts getrunken hatte, so hatte er festgestellt, machte ihn der Blutgeruch schon ein wenig… nun es machte etwas mit ihm. Shannon aber hatte immer für ihn gesorgt und er hatte immer dafür gesorgt, dass er bekam, was er brauchte.
    „Ja. Gehen wir.“
    Sie gingen zurück zum Lager und waren sie beide nun noch regelrecht vergnügt, konnte man das von einer anderen Person im Lager nicht behaupten. Sie hörten gerade ein leises verzweifeltes Geräusch, aus Shannons Zelt. Dann war es aber wieder still und irgendwann kam Shannon heraus und streckte sich. Er sah ziemlich zufrieden aus. Er musterte seine beiden Untergebenen und stellte fest: „Ihr sehr recht glücklich aus, ihr zwei.“ Er sah auf das Holz. „Hat das Holz sammeln so viel Spaß gemacht?“ Lucian senkte den Blick und erstattete Bericht: „Nichts besonderes vorgefallen.“
    „Nicht?“ Er schürzte die Lippen. Klang, als hätte er sich gewünscht, dass etwas vorfiele. Zwischen den beiden vielleicht.
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 10:28 am

    Nein, das wollte sie nicht. Es war doch genug, das er ihr sein Geheimnis anvertraut hatte. Als sie am Lager an kamen, hörten sie dieses Geräusch aus Shannons Zelt. lediglich an Streeas Blick sah man vielleicht noch, das sie gerade etwas schönes erlebt hatte, aber sonst war ihre Mine wieder so wie immer. Denn noch hatte Shannon offensichtlich gute Laune und sah es auch den Beiden an, das sie zumindest ein wenig Freude gehabt hatten.
    "Es war ein angenehmes Gespräch,"
    erklärte Streea schließlich und wollte es auch dabei belassen. Was Shannon da wieder getrieben hatte, war ihr egal. Sie hatte ihm geholfen Velkyn wieder ein zu fangen und wenn er ihn sich nun gefügig machte, war es ihr egal. Es gab jemanden, der sie verstand, der ein ähnliches Schicksal teilte. Das war mehr, als sie je in ihrem Leben hatte.
    "Das Holz sollte bis morgen reichen. Wir können dann nun hoffentlich frühstücken."
    Als wollte ihr Magen nun zustimmen, knurrte dieser auch etwas.
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 7:26 pm

    Shannon lächelte. „Na a bin ich aber froh.“ Es war immer gut, wenn sich die, mit denen man reiste, gut verstanden. Lucian hatte Shannon noch nie so entspannt gesehen, wie jetzt gerade und er fragte sich unweigerlich, ob er … nun was mit Velkyn angestellt hatte, was ihm dieses Gefühl verschaffte. Ging ihn ja aber eigentlich auch nichts an. Verstohlen sah er zum Zelt, wo Velkyn auch gerade heraus kam. Er sah nicht aus, als habe er irgendwas getan, was er nicht gewollt hatte sondern eben wie immer. Er war nicht mehr in Ketten und Lucian fragte sich weiterhin, ob das so klug war. Stimmte es? Wusste Shannon, wie Velkyn dachte? Wie er sich verhalten würde? Was wenn es anders käme?
    Sollte er Shannon wirklich in Frage stellen? Er beließ es dabei und so brachten sie den Tag irgendwie rum. Am Abend saßen alle am Lagerfeuer und ließen den Tag ausklingen auch Naira saß dort. Sie war nicht mehr gefesselt und Shannon hatte Streea deutlich nahegelegt, dass dieses Mädchen unter keinen Umständen verloren gehen dürfte und dass es ihr Job wäre, sie wieder einzufangen, sollte sie fliehen. Über Velkyn hatte er nichts gesagt, da er offenbar fest davon ausging, dass er niemals fliehen würde.
    Velkyn saß nicht mit ums Feuer, sondern stand. Zwar nicht abseits, aber er wollte sich zumindest nicht dazusetzen, wie es schien.
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 8:28 pm

    Natürlich war er entspannt. Es lief alles nach Shannons Willen und Velkyn würde es nicht wagen zu verschwinden, denn Naira lag ihm viel zu sehr am Herzen, als das er das Mädchen zurück lassen würde, oder sie in Gefahr bringen wollte. Streea selbst hatte von Shannon den Auftrag, sollte Naira fliehen, soll sie sie wieder einfangen. So wie sie es sah, würde Shannon das Mädchen nicht gehen lassen, solange Velkyn lebte. Inzwischen war es Abend und alle saßen am Lagerfeuer, außer Velkyn. Naira hatte eigentlich keine Lust sich dazu zu setzen, aber sie tat es Velkyn zu liebe. Sie musste doch wenigstens die Hoffnung aufrecht erhalten und abgesehen davon wollte sie auch nach ihrem Patienten sehen. Sie hatte einen weiteren Beweggrund. Wenn sie zeigte, das sie sich fügte, würde Shannon hoffentlich keinen Grund haben, ihr etwas an zu tun und somit Velkyn wieder weh tun. Sie sah ins Feuer. Es war schon sonderbar. Die Flammen waren so schön. Sie tanzten in ihren schönen Farben vor sich hin, wärmten und doch waren sie so zerstörerisch. Man musste es wie ein eigenständiges Lebewesen sehen. Schön und unberechenbar. Darius schien es recht gut zu gehen, aber Velkyn ... er stand abseits und Naira glaubte zu wissen, das es ihretwegen war. Er wollte Shannon keinen Grund geben, ihr zu grollen. Shannon war wie das Feuer. Er konnte durchaus sehr freundlich und lieb sein, aber eben auch wirklich unberechenbar. Wenn er etwas wollte, wollte er es. In diesem Fall war es Velkyn. Naira versuchte nicht zu ihm zu sehen, um Shannon keinen Anlass zu geben, eifersüchtig zu sein. Streea achtete auf die Umgebung. Naira sah schließlich auf zu Darius.
    "Ich würde gern die Verbände und Kräuter noch einmal wechseln."
    Die Entzündung sollte nun eigentlich schon deutlich zurück gegangen sein, aber frisch aufgelegte Kräuter konnten da wohl auch nicht schaden.
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    Beitrag  Velkyn Sa Jul 13, 2024 9:04 pm

    Naira würde nicht erfahren, wieso er sich nicht setzte, aber das war im Grunde auch egal. Er behielt die Umgebung im Auge. Darius behielt Velkyn für einen Moment im Auge. Er schien irgendwas zu suchen und beteiligte sich so nicht am Abendlichen Treiben, was… ohnehin eher dürftig war. Shannon jedoch schien immerhin trotzdem bester Laune zu sein. Lucian sah aus wie immer, aber innerlich freute er sich, dass er und Streea ein Geheimnis teilten. Noch bevor Naira aber schließlich Darius ansprach sagte Velkyn zu ihm: „Ich werde meinen Eid nicht brechen.“ Darius grinste etwas. Velkyn hatte ihn kein einziges Mal angesehen und trotzdem schien er gespürt zu haben, dass er ihn beobachtet hatte. Er drehte den Kopf nun zu Naira, die ihm sagte, dass sie die Kräuter und Verbände wechseln wollte. Er lächelte sie dankend an und sagte: „Danke.“ Er schien nichts dagegen zuhaben und setzte sich so hin, dass sie überall gut herankam. Es ging ihm viel besser und das hatte er nur Naira zu verdanken. Ihne sie wäre er offenbar gestorben. Es reute ihn sehr, dass er im Gegenzug IHRES zerstört hatte, indem er sie Shannon ausgeliefert hatte.
    Naira kümmerte sich also, während Lucian nun Velkyn beobachtete. Er stand nicht wirklich „Abseits“ Er saß nur einfach nicht und irgendwie machte es Lucian nervös, dass er da rumstand. Er blickte zu Shannon und dieser sah gerade hoch zu seinem Schatten. Es war verrückt, wie sich Shannons Gesichtsausdruck änderte, wenn er zu diesem Mann aufsah. Vor allem hatte Lucian das Gefühl, dass er Shannon bis zum gestrigen Tag niemals wirklich glücklich gesehen hatte, denn dieser Ausdruck, in seinem Gesicht konnte nicht anders beschrieben werde, als dass Shannon wirklich, WIRKLICH glücklich war. Es war… sonderbar.
    „Setzt dich doch.“; sagte Shannon und patschte neben sich. Einen ganz kurzen Moment zögerte Velkyn, tat es dann aber nun. Er tat es jedoch ungewöhnlich vorsichtig.
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    Beitrag  Naira Sa Jul 13, 2024 9:18 pm

    Streea konnte sich gut vorstellen, warum ihr Bruder sich nicht setzen wollte. Shannon hatte ihn schon früher zu Dingen gezwungen, die Velkyn nicht gewollt hatte und sie konnte sich nicht vorstellen, das er dieses Verhalten ablegen würde. Wie sie ihn alle beobachteten. Lucian und Darius waren Misstrauisch, doch Shannon und sie wussten, er würde seinen Eid nicht brechen. Es war ihr egal. Etwas anderes war ihr gerade wichtiger. Wie sich die Prioritäten doch plötzlich ändern konnten.
    Naira begann damit Darius Wunde erneut zu versorgen. Sie bekam durchaus mit, das Velkyn sich eher vorsichtig setzte. Das tat er sonst nie. Kurz sah sie zu ihm hinüber. Sie ahnte, das da etwas nicht stimmte, sagte aber nichts. Nur ihre Augen hatten plötzlich wieder diesen Ausdruck von tiefer Traurigkeit. Sie bemühte sich, es sich nicht anmerken zu lassen und machte den Verband ab. nachdem sie die Kräuter entfernt, und die Wunde noch mal gereinigt hatte, begutachtete sie die Wunden.
    "Sieht schon viel besser aus. Die Entzündung geht zurück."
    Sie zerrieb frische Kräuter und platzierte sie erneut auf den Wunden. Dann legte sie einen neuen Verband an.
    "Fertig. Es heilt gut und wird auch bald ausgeheilt sein,"
    verkündete sie und setzte sich wieder, sah aber niemanden an, sondern wieder auf den Boden. Sie wollte nicht das Velkyn litt, aber das tat er durchgehend und Shannon ... er verstand nicht, das man niemanden zwingen konnte, jemanden zu liebe. Was er Velkyn an tat, war grausam und so furchtbar, das ihr Entschluss ihn zu retten mit jeder Minute wuchs.
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    Beitrag  Velkyn Sa Jul 13, 2024 9:35 pm

    So jedenfalls verging auch dieser Abend und alle konnten Schlafen gehen. Wie immer überließ Shannon es Darius die Wacheinteilung vorzunehmen, der nun sagte: „Aufgrund dessen, dass wir alle wieder halbwegs in Ordnung sind, würde ich die Wachen ab sofort verdoppeln. Der Angriff letztens war überraschend gewesen und wir wissen nicht ob und wann die Schatten wieder zuschlagen.“ Er sah zu seinem Untergebenen Lucian und sagte: „Du machst die erste mit Streea und ich die zweite mit Velkyn.“ Shannon machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Darius sagte: „Verzeih mir bitte, aber es ist nur zu deinem Schutz.“ Shannon schloss den Mund wieder und wandte sich nur ein bisschen beleidigt ab. „Na fein.“, sagte er nur und ging ins Zelt. „Velkyn!“ Dieser stieß die Luft aus und folgte.“
    Lucian und Streea konnten natürlich nur froh sein. Sie nahmen ihre Aufgabe trotzdem ernst. „Lucian sagte: „Wir sollten hin und wieder einen kleinen Rundgang machen.“ Sprich einer würde bleiben, der andere eine sich verändernde Route ums Lager laufen. Aber sie würden auch viel Zeit beisammenhaben. Als sich nun alle in die Zelte verzogen hatten, sagte er ruhig und leise: „Ich genieße die Zeit mit dir.“
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    Beitrag  Naira Sa Jul 13, 2024 9:47 pm

    Naira hatte sicher nichts dagegen, sich ins Zelt zu verkriechen. Sie legte sich auf das Fell und dachte nach. Sie musste ihre Kräfte in den Griff kriegen. Wenn sie heilen konnte, war das wunderbar, aber vielleicht gab es mehr, was sie tun könnte? Nein ... es war gut so, das sie heilen konnte und eine Heilerin würde doch kaum zerstören können. Sie musste an Velkyn denken, wie sie ihn gefunden und gesund gepflegt hatte. Sie hatte ihn vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Alles was bis jetzt geschehen war, ließ sie noch einmal in ihren Gedanken ab laufen. Wie er sie vor der Schlange gerettet hatte, wie er sie nackt durch den Wald geschleppt hatte, ohne es wirklich zu merken, wie das Monsterei geschmeckt hatte, es war wahrlich nicht empfehlenswert das öfter zu essen, und wie er sie eins ums andere Ml beschützt hatte, nur um letztlich seine Freiheit für sie auf zu geben. Vermutlich auch für seine Schwester. jetzt war er wieder der Sklave Shannons, der einfach nicht sah, wie er Velkyn zugrunde richtete. Eine wahre Obsession die er für Velkyn hatte. Es musste einen Weg geben, ihm zu helfen, dort heraus zu kommen. Draußen wurde es ruhig. Die Nacht hatte Einzug gehalten und Naira versuchte nun ein zu schlafen, die Gedanken noch immer bei Velkyn.

    Streea und Lucian waren mit der Wache beschäftigt. Sie hatten zwar Zeit miteinander, achteten aber auf jede Kleinigkeit. Strea übernahm die erste Runde um das Lager. Es war friedlich und sie hoffte, es würde nicht wieder die Hölle los brechen, wenn sie jetzt mal etwas Zeit mit Lucian allein verbringen konnte, auch wenn es nur die Wache war. Als sie zurück kam und sich zu ihm setzte, musste sie unweigerlich lächeln, als er ihr dieses kleine Geständnis machte. Sie sah ihm direkt in die Augen.
    "Ich genieße es eben so. Das habe ich die ganze Zeit getan,"
    flüsterte sie.
    "Es ist übrigens äußerst süß wie du dein Essen mit den Mäusen teilst."
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    Beitrag  Velkyn Sa Jul 13, 2024 10:03 pm

    Die ganze Zeit? Was bedeutete das? Seit der Reise? Hatte sie ihn schon früher bemerkt? Als er noch ein unbedeutender Rekrut gewesen war, sie aber schon die Leibdienerin Victorias? Er war kurz verwirrt, dann sah er überrascht auf und tiefes Rot legte sich auf seine Wangen. „W-was?“ Sie musste ihn beobachtet haben! Das schlug ja wohl dem Fass den Boden aus! Er sah wieder auf den Boden zutiefst errötet. „Das… ich…“ Er hörte lieber auf irgendwas zu sagen und schließlich beruhigte er sich und lächelte dieses Mal sogar etwas mehr als sonst. Er dachte and das kleine Mäuschen. Er liebte die Tierwelt. Tiere wussten nicht was böse, grausam und Lügen sind. Sie waren grundehrlich. Lucian versuchte seine roten Wangen in den Griff zu bekommen. „Süß, ja?“ Er sah sie nun wieder an. Seine Augen glommen leicht rötlich, so konnte er nämlich besser im Dunkeln sehen.
    Er freute sich jedenfalls riesig, dass sie es auch so sah wie er. Er mochte Streea wirklich sehr gern und dann sah er in die Ferne. Es blieb ruhig in der Nacht. „Was du mir erzählt hast, solltest du niemandem sonst erzählen.“ Er dachte dabei nicht nur an sie, sondern auch an Shannon. Er hob leicht abwehrend die Hände: „Nicht, dass ich glauben würde, dass du das machen würdest. Es ist dir offensichtlich schwergefallen und ich bin dir sehr dankbar, dass ICH es war, dem du deine Last anvertraut hast.“ Er sah sie wieder an. „Wirklich. Das bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst.“
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    Beitrag  Naira Sa Jul 13, 2024 10:16 pm

    Ach das war ja all zu niedlich. Streea hätte ja niemals geglaubt, jemandem eine solche Reaktion aus zu lösen.
    "Ja, ich hab dich dabei gesehen. Es war wirklich niedlich. Das dir die Maus so nahe kam ... erstaunlich."
    Sie ließ ihn erst mal ein wenig seine Fassung wieder erlangen. Ja bemerkt hatte sie ihn schon, aber nicht so, wie er es vielleicht dachte. Sie hatte ihn gesehen, aber niemals geglaubt, das sie je mehr mit ihm zu tun hätte. Ihr Leben war vollgestopft mit Training, mit Überwachung und Gehorsam. Sie hatte nicht die Zeit und die Muße gehabt, sich um so etwas zu kümmern und glaubte auch nicht, das irgendwer etwas mit ihr zu tun haben wollte, wie sie ihm ja schon erklärt hatte. Sie genoß es mit ihm Zeit zu verbringen, seit sie sich kennen gelernt hatten.
    "Nein ... Ich habe niemandem davon erzählt. Es gibt Leute die es wissen. Shannon, seine Mutter, meine Mutter, Velkyn, du und das Mädchen."
    Damit meinte sie Naira. Sie konnte sich vorstellen, wie Naira zu Streea stand. Davon ab war Streea auch nie wirklich freundlich zu ihr gewesen.
    "Ich habe es dir anvertraut, weil ich mir sicher war, das ich dir vertrauen kann und ... ich musste es endlich mal los werden. Ich wollte ... das du weißt, wer ich bin, was ich getan habe. Vielleicht wollte ich dich damit verscheuchen ... damit es nicht zu sehr weh tut, wenn ich dich noch näher an mich heran lasse und du es erst dann erfährst und mich verabscheust."
    War wohl ihre Art ihm zu sagen, das sie ihn sehr mochte.
    "und jetzt bin ich froh, das ich es dir gesagt habe und du nicht abgeschreckt bist."
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    Beitrag  Velkyn Sa Jul 13, 2024 10:40 pm

    Lucian lauschte ihr erneut sie erklärte sich und sie sagte nicht einmal besonders subtil, dass sie sich vielleicht mehr von ihrer Freundschaft erhoffte. Das wiederum erschreckte Lucian einen Bruchteil einer Sekunde erfreute ihn aber auch sehr. Er sah ihr direkt in ihre Augen und fixierte sie. „Wenn überhaupt, hat es uns enger zusammengeschweißt.“ Er hatte ihr schließlich auch sein Geheimnis verraten. Oh, und wie hatte er sich nach ihrem Blut gesehnt, als er so verletzt gewesen war. Doch… er hätte ihr kein Haar krümmen können oder wollen.
    Sie hatte keine Vorstellung davon, welch eine Ehre es für ihn gewesen, mit ihr reisen zu können. Aber… das würde er ihr nun nicht auf die Nase binden. Dann aber sagte er: „Streea. Ich vertraue dir auch. Und… ich mache keine Halben Sachen, deshalb werde ich dir jetzt einfach sagen, wer du für mich bist.“ Er hatte all seinen Mut zusammengenommen und für ihn gab es jetzt kein Zurück mehr. „Ich habe dich nie persönlich treffen können, aber ich wusste – wie jeder – wer du bist, wem u dienst und wie unglaublich deine Fähigkeiten waren.“ Er nahm eine seiner Hände und vertraute darauf, dass sie ihm vertraute, als er sie federleicht an ihre Wange legte: „Aber… niemand hat gesehen, wie du dich fühltest.“ Er hielt ihrem Blick stand und setzte fort „Ich hab es gesehen. Und jetzt sehe ich es auch.“ Er glaubte zumindest zu sehen, welch eine Sehnsucht in ihr Schlummerte. Unter all dem Hass auf ihren Bruder unter all dem Schmerz und ihrem Lied, sah er es und wallte diesen Drang umarmen. „Und bevor ich mich jetzt weiter in die Bredouille bringe, sage ich es rund heraus: Ich möchte, dass mehr zwischen uns ist. Viel mehr.“ Er legte auch die andere Hand an ihre Wangen: „Ich will, dass wir unseren Durst so lange löschen, bis wir ertrinken.“
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    Beitrag  Naira Sa Jul 13, 2024 10:51 pm

    Streea konnte den Blick gar nicht abwenden. Sie sah ihn an und hörte ihm zu. Wie lange kannte er sie? Hatte er sie beobachtet? Sie spürte, wie ihr Herz höher schlug, als er seine Hand an ihre Wange legte und einfach so weiter sprach. Er hatte keine Vorstellung davon, wie gern sie ihm ihr Blut geben würde, wenn er sie darum bitten würde. Schon in dem Moment, da er ihr offenbarte, was er ist, hatte sie daran gedacht, ihm anzubieten, etwas ihres Blutes zu nehmen, wenn er es so dringend benötigte, hatte es aber nicht getan, weil er ja sagte, er brauche es nicht unbedingt. Sie lauschte seinen Worten weiter hin und spürte, wie nun auch ihr sehr warm wurde. Das sie aufgeregt war, konnte sie nun nicht länger vor ihm verheimlichen. Hatte sie nie gekonnt. Er musste ihren Herzschlag hören oder spüren und würde wissen, was sie gerade fühlte. Noch nie hatte jemand so etwas bei ihr auslösen können und sie war wirklich froh, das es Lucian war, der es schaffte. Ja, es hatte sie näher zusammengeschweißt, denn sie teilten Geheimnisse, für die Andere sie beide wohl mehr als nur verabscheuen würden. Er wollte mehr, als pure Freundschaft und Streea war sich sicher, das sie selbst das auch wollte. Ihre Augen strahlten und sie wusste nicht mehr wo ihr der Kopf stand.
    "Ja,"
    hauchte sie.
    "Ja, das will ich auch."
    In ihrem ganzen Körper fühlte es sich an, als würden dort Millionen von Schmetterlingen herum flattern. Was würde nun geschehen? Was würde sich ändern? Was immer es war, sie wollte es mit ihm erleben und mit ihm gemeinsam durch stehen.
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    Beitrag  Velkyn So Jul 14, 2024 12:40 am

    Lucian wusste, dass sie es auch wollte. Sonst hätte er dieses Gespräch sicherlich nie angefangen, denn Darius hatte sich in ihm vollkommen geirrt. Er hatte sich in Streea schon vor langer Zeit verliebt. Und selbst seine eigenen Männer hatten das bereits mitbekommen, weil er sich in ihrer Gegenwart immer ein kleines bisschen anders benahm.
    Nach ihrem Geständnis, sagte er nun: „Dann werde ich dich jetzt küssen.“ Und so geschah es. Er sagte es zwar wirklich nüchtern, wie es nur ein Kommandant konnte, aber es bedeutete ihm wirklich alles, diesen Moment hier mit ihr zu teilen. Einige wenige Augenblicke dachte Lucian nicht an die Wache, nicht an Shannon und seinen armen Schatten oder an sonst irgendwelche Pflichten. Er wollte das hier. Er wollte Streea ganz allein.
    Und so senkten sich seine Lippen, auf ihre und er musterte ihre Augen, die sich dann ganz unwillkürlich schlossen, ebenso wie seine. Er löste seine Hände und umschlang ihren muskulösen und doch schlanken Leib. Er drückte sie an sich. Ganz zärtlich und steckte alle Gefühle, die ihn ausmachten in diesen Kuss, ehe er sich wieder von ihr löste. Forschend betrachtete er sie dann.
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    Beitrag  Naira So Jul 14, 2024 2:01 am

    Streea konnte den Blick ohnehin nicht von Lucian abwenden. Was er sagte, ließ ihr Herz noch heftiger schlagen und dann ... er tat es wirklich. Er scheute sich nicht vor ihr, und sie spürte so unglaublich viel Gefühl und Zärtlichkeit, die sich schon vom ersten Moment, da seine Lippen die ihren berührten, in diesen Kuss legten. Erst war sie überrascht, doch dann schloß sie die Augen und ließ es einfach zu. Sie ließ sich vollkommen darauf wein und wollte das dieser Moment niemals enden würde. Wie verhielt man sich, wenn man so etwas erlebte? Sie hatte keine Ahnung. Ihr Herz klopfte, die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten, als wurden sie eben aufgescheucht. Noch nie in ihrem Leben, hatte sie so etwas je gefühlt, wie jetzt. Sie konnte spüren, wie seine Umarmung sie selbst dazu verleitete, es ihm gleich zu tun und wie sehr sie diese Nähe herbei gesehnt hatte. ihr Leib schmiegte sich an ihn, sanft, aber doch gleichzeitig, als sei er der Fels in der Brandung, der einzige Sichere Hafen, den sie hatte. Als Lucian von ihr ab ließ, lag sie noch einen Moment mit geschlossenen Augen in seinen Armen. Ihr Gesichtsausdruck war verträumt und als sie die Augen wieder öffnete, strahlte sie plötzlich über das ganze Gesicht. Es war wohl das Schönste, was sie je erlebt hatte. Ja, nun verstand sie, was es bedeutete, jemanden zu lieben. Zumindest glaubte sie das. Sie himmelte Lucian regelrecht an und flüsterte:
    "Das war ... wunderschön."
    Und sie würde es wieder zu lassen, doch jetzt räusperte sie sich, sah Lucian etwas ernster an, konnte sich das Lächeln jedoch nicht gänzlich verkneifen.
    "Wir haben Wachdienst,"
    erklärte sie leise. Sie hätte sich gewünscht, sie könnten nun einfach ein wenig zeit für sich haben, aber das ging nicht. Sie ließ ihn los, setzte sich wieder hin, legte jedoch ihre Hand in die Seine. Streea konnte nicht glauben, das es jemanden gab, der sie so nahm, wie sie war, der sie nicht ausnutzen wollte. Ein wundervolles Gefühl, wenn man so viel Gefühl von jemanden zurück bekommt.
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    Beitrag  Velkyn So Jul 14, 2024 2:57 am

    Auch wenn Lucian es sehr schade fand, dass sie nun wieder Wache halten mussten, konnte auch er das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Nun zumindest das leichte und glückliche Lächeln. Und im gleichen Maße, wie Streeas Bruder nun leiden musste, so schien es entwickelte sich IHR Leben nun in schönere Bahnen. Es war fast, als würde ihr Bruder alles Leid schlucken müssen, was sie nun endlich abstreifen konnte. Und sie trug sda einen sehr großen Anteil dran. Ohne sie wäre Velkyn nämlich nicht in diese Lage geraten. Ohne seine Unerschütterliche Liebe ihr gegenüber, wäre er höchst wahrscheinlich längst ganz woanders gewesen.
    Die Wache neigte sich schließlich doch irgendwann dem Ende entgegen und Lucian weckte Darius, der sich mühsam erhob. Er streckte sich und Lucian fragte: „Ist es wirklich in Ordnung, wenn ich euch mit ihm allein lasse?“ Darius musste einmal amüsiert prusten und sagte: „Was denn? Hab ich ihn gefangen oder du?“ Lucian sah ihn ernst an und Darius sagte: „Du hast ihn doch gehört. Er wird seinen Eid nicht brechen und er wird sich hüten, das Mädchen in Gefahr zu bringen.“
    Unter dessen weckte Naira nun ihren Bruder. Sie musste dazu natürlich in Shannons Zelt. Und tatsächlich erwachte er auch nicht als sie eintrat. Das war nicht nur ungewöhnlich für ihn, sondern auch für Streea. Hatte sie ihren Bruder denn überhaupt schon mal tief und fest schlafen sehen? Normalerweise war er in ihrer Nähe immer doppelt auf der Hut gewesen. Vielleicht ein weiteres Indiz dafür, dass er nun endgültig gebrachen war. Nicht zuletzt konnte man das zumindest annehmen, bei dem was Streea erblickte. Ihr Bruder lag neben Shannon auf dem Fell. Entblößt. Sie sah die dunkelvioletten Blutergüsse auf seinen Rippen und durch seine so blasse hat, fielen sie natürlich noch mal deutlicher auf. Shannon hatte einen Arm um seinen Bauch gelegt und ihn so dicht an sich gezogen. Auch er war zumindest oberkörperfrei, der Rest war – wie bei Velkyn auch – unter einer Decke. Ihr Herr hätte sich doch auch wirklich mal ein bisschen zusammennehmen können!
    Naira
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    Beitrag  Naira So Jul 14, 2024 3:05 am

    Ja, es war schade, das sie Wache halten mussten, und das diese nun auch endete. Streea hätte es sich anders gewünscht, aber sie würden genug Zeit haben, wenn sie wieder Zuhause wären. Schließlich waren sie auch nicht nur im Dienst. Jetzt allerdings, musste sie ihren Bruder wecken.Als sie ins Zelt trat, wachte der nicht einmal auf, sondern lag da neben Shannon, der ihn schon immer eher wie seine Frau behandelt hatte. Offenbar war der Druck ihm im Laufe der Zeit zu Kopf gestiegen, so das es ihn inzwischen herzlich wenig kümmerte, ob seine Leute wussten, was er Velkyn an tat, oder eben auch nicht. Er musste jetzt aufstehen, um die Wache zu übernehmen, da war es ihr ziemlich einerlei, ob es Shannon passte oder eben nicht. Sie ging auf ein Knie runter und flüsterte Velkyns Namen. Wenn er davon nicht wach wurde, musste er verdammt ausgelaugt sein. Glücklich sah er jedenfalls nicht aus. Shannon dagegen schon.
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    Beitrag  Velkyn So Jul 14, 2024 3:19 am

    Streea hatte noch nie erlebt, dass ihr Bruder sich so schwer wecken ließ, als sie ihn nun also doch anfassen musste, und ihn rüttelte, schlug er die Augen auf und wollte Streea wohl augenblicklich köpfen, aber in der Hand, in der sich sonst seine Schattenklinge manifestierte, war natürlich nichts dergleichen. Velkyn war von seiner gesamten innewohnenden Schattenmagie abgeschnitten. Er hielt ihr also… nichts an die Kehle und realisierte das auch direkt. Er erkannte aber natürlich auch seine Schwester sofort und SIE erkannte, dass er zumindest eine Hose anhatte. Er senkte den Blick in nahm die Arme vor den Körper. Streea sah anders aus. Sie sah… glücklicher aus. Und Velkyn war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass sie sich an seinem Elend ergötzte oder an etwas anderem. Er erhob sich nun einfach und streifte sich seine Sachen über den Körper. Er hatte verstanden, dass er wache halten musste und mehr Worte waren nicht nötig. Als er nun das Zelt verließ und noch einmal Streeas Blick suchte, sah sie jedenfalls, dass er ihr zwar keinen Vorwurf machte, aber er schien regelrecht enttäuscht von ihr. Worüber könnte man wohl nur raten.

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    Beitrag  Naira So Jul 14, 2024 3:27 am

    Es war eine typische Reaktion von Velkyn, wenn man ihn im Schlaf berührte, aber die Magie, die man auf ihn gewirkt hatte, ließ ihn auf die Schatten nicht mehr zugreifen. Das war für ihn sicher nicht angenehm. Streea war es in erster Linie egal. Als er nun aufgestanden war, gingen sie hinaus. Sie sah seinen Blick und hätte sie raten müssen, dann hätte sie auf das Band zwischen Shannon und ihr getippt. Sie hatte gesehen, was Vater geschehen war und sie tat es ihm gleich. Nicht einmal die Tatsache, das er sterben müsste, wenn sie starb, konnte das wieder gut machen, wobei Streea Shannon da vielleicht zu viel vertraute. Sie sagte nichts weiter, sondern ging in das Zelt, in dem auch Naira schlief. Sie würde gewiss nicht weg rennen, denn Velkyn war ihr mindestens so wichtig, wie sie ihm. Wie auch immer. Streea legte sich hin und dachte zurück an Lucians Kuss, an den ganzen Abend, wie es sich so entwickelt hatte. Ein wohliger Schauer huschte über ihren Körper und ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie nun langsam einschlief.
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    Beitrag  Velkyn So Jul 14, 2024 3:42 am

    Nun. Es war einfach nicht fair, wie das ganze lief und Darius wartet schon draußen, auf den Schatten. Er winkte ihn zu sich und Velkyn gehorchte. Aber nicht, weil er musste, sondern, weil er wissen wollte, was los war. Darius blieb stehen und Velkyn fragte: „Was ist?“
    „Wie geht es dir?“ Velkyn sah ihn merkwürdig an und nachdem er einen Moment lang gar nichts gesagt hatte, fragte er missgestimmt: „Soll das ein Witz sein?“ Darius schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. „Nein. Ich will es ehrlich wissen.“ Velkyn stieß sarkastisch die Luft aus und erklärte nur: „Wir müssen wache halten. Ich brauche außerdem eine Waffe.“ Darius stellte sich ihm in den Weg, als er eben gehen wollte. „Das kann ich dir leider nicht gestatten. Ich will, dass du auf meine Frage antwortest, Velkyn.“
    „Ohh, es geht mir blendend! Danke dafür!“ Er sah ihn fast fassungslos an. Wie konnte dieser Kerl nun auch noch die Stirn haben, ihn das zu fragen? ER hatte doch genauso viel Anteil an dieser Sache! Darius sah ihm eindringlich in die Augen und irgendwann wendete Velkyn den Blick ab. „Ich bin Shannon ergeben, nicht dir.“ „Und genau deshalb, kannst du auch mit MIR über alles reden.“ Velkyn wollte vor Zorn explodieren.
    „Mit Shannon kannst du nicht sprechen, er ist dein Herr. Mit Naira kannst du nicht sprechen, aus Furcht. Mit Streea kannst du nicht sprechen, ebenfalls aus Furcht und mit Lucian willst du nicht sprechen, weil ihr euch nicht einmal wirklich kennt. Also bleibe nur ich.“
    „Und wenn ihr der letzte Mensch auf dieser Welt wäret…“ Velkyn drehte sich erneut um. „Haltet Wache oder nicht. Mir egal. ICH jedenfalls, werde es tun.“

    So in etwa verlief die Reise nun jeden Abend. Nur dass Darius festgelegt hatte, dass Vel und er künftig zuerst Wache hielten. Shannon hatte noch vier Nächte immer gewartet und durchgehalten, aber später war Velkyn immer erst ins Zelt gekommen, wenn er schon geschlafen hatte. Ob Darius das absichtlich gemacht hatte? Er wusste es nicht und wollte es auch nicht wissen.
    Sie waren jetzt noch drei Tage vom Anwesen entfernt und die Wunden der Verletzten waren nun auch wieder verheilt. Streea und Lucian hatten sich jede Nacht einen kleinen Moment der Zweisamkeit gegönnt, auch wenn sie natürlich nicht weiter als bis zu einem Kuss gegangen waren. Doch die Leidenschaft wurde immer größer, je näher sie an die Residenz kamen. Naira blieb durchgehend ohne Fesseln und Velkyn hatte noch immer keine Waffe. WIE – so fragte er sich – sollte er Shannon verteidigen, wenn er weder Waffen noch Fähigkeiten hatte?
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    Beitrag  Naira So Jul 14, 2024 4:02 am

    Streea kümmerte sich kaum um das Leid ihres Bruders. Sie war auf ihre Arbeit und auf Lucian fixiert. Natürlich achtete sie auch darauf, das Naira nicht weg lief, doch die hatte offensichtlich nicht einmal einen Gedanken dafür übrig. Streea wünschte sich Nachts oft, Lucian und sie hätten mehr Zeit für sich, aber das ging hier nun mal nicht. Ihr Halbvampir war auch wirklich sehr auf Anstand bedacht und ganz ehrlich ... das kleine Lager musste auch nicht alles mit bekommen. Reichte doch schon, das sie genau wussten, was da ab und an in Shannons Zelt vor sich ging. Nicht mehr lange, dann wären sie zuhause und dann könnten sie sich auch mal eine Auszeit nehmen, so hoffte Streea jedenfalls. Bis her hatten sie großes Glück gehabt, nicht angegriffen worden zu sein. Streea hoffte, das es nicht wieder zu einem solchen Angriff kam, doch wer konnte schon dafür garantieren?

    Naira war die meiste Zeit über still. Sie erfreute sich an Kleinigkeiten, wie an Blumen oder auch mal Käfer oder Schmetterlingen. Nicht in dem Maße wie zuvor, aber doch schon so, das man es merkte. Sie hatte Darius Wunden versorgt und auch Streeas Hand war inzwischen wieder verheilt. Naira sah Velkyn nicht sehr oft, was nicht zuletzt daran lag, das sie ungern am Feuer bei den Anderen saß. Was sollte sie dort auch. Diese Leute waren nicht schlecht, aber sie hatten Velkyn und sie erst in diese Lage gebracht. Shannon war der Schlimmste für sie, eben aus dem Grund, das er nur an sich und seine Bedürfnisse dachte und nicht daran, was Velkyn wollte. Er konnte wirklich nett sein, doch wenn es um Velkyn ging ... Naira fragte sich, wie Shannons Frau auf die Beziehung ihres Gatten zu dem Schatten stehen würde. Das musste für sie schlicht kränkend sein. Die arme Frau. Streea hatte sich ein wenig verändert. Sie und Lucian hatten zueinander gefunden, was Velkyns Schwester sichtlich gut tat. Naira hatte keine Ahnung, wie weit sie noch von dem Anwesen weg waren. Sie wollte nur endlich in Ruhe lernen ihre Kräfte zu kontrollieren, um Velkyn ein anderes Leben zu ermöglichen. Sie würde sicher irgendwo in den Kerker geworfen werden oder etwas ähnliches. Was konnte sie dagegen schon machen? Vielleicht würde sie dort aber auch weiterhin als Heilerin arbeiten können. Sie würde es abwarten müssen.
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    Beitrag  Velkyn So Jul 14, 2024 4:38 am

    Velkyn beschäftigte sich so wenig wie möglich mit Naira, aber er beobachtete sie dann und wann, wenn Shannon woanders war oder zu tun hatte. Sie hatte zumindest ihre Lebensfreude nicht gänzlich verloren. Das machte ihn zumindest etwas glücklicher. Gerade bauten sie wieder ein Lager auf und richteten sich ein. Velkyn stand sinnlos rum und beobachtete die Lage und Shannon sagte: „Velkyn?“ Angesprochener drehte sich zu ihm. „Wir sind jetzt seit knapp vier Wochen unterwegs.“ „Das ist richtig.“ Und? Velkyn verstand nicht. „Es ist zwar bislang nichts passiert, aber ich wollte nur mal klar stellen, dass alle hier schützenswert sind, ja?“ Velkyn sah ihn ehrlich fragend an. „Ich verstehe nicht.“
    „Ich will damit sagen, wir alle sind eine Einheit. Auch wenn du nicht hier sein willst. Du wirst es lernen und akzeptieren.“ Velkyns Blick wurde wieder wie vorher. „Ich habe mein Schicksal schon akzeptiert.“ Shannon musterte ihn. Dann sagte er: „Ich will dass du am Leben bleibst. Und alle anderen hier auch.“ Velkyns Hände zuckten, als wolle er die Fäuste ballen. „Verstanden.“ Shannon nickte und entfernte mittels seines Ringes an der Hand Velkyns Halsband, der das völlig verdattert zur Kenntnis nahm. „Ohne deine Fähigkeiten, nützt du mir wenig. Daher will ich, dass du sie benutzen kannst.“
    Darius musterte das Treiben. Er hatte versucht, Vertrauen zu dem Schatten aufzubauen, doch es war noch ein weiter Weg. Hoffentlich machte Shannon hier keinen Fehler. Auch Lucian sorgte sich um diese Aktion und vor allem um Streea. Wer wusste schon, ob Velkyn nicht Rache üben wollte?
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    Beitrag  Naira So Jul 14, 2024 4:50 am

    Auch Naira bekam das alles mit. Sie hatte gerade an einem kleinen Falter gefallen gefunden. Es ärgerte sie, hier nicht herum laufen zu können, wie sie es gern wollte, weil man sonst denken könnte, das sie vielleicht weg laufen würde. Es freute sie, das Shannon Velkyn das Halsband ab nahm. Vel könnte seine Kräfte wieder nutzen, doch er würde bleiben und er würde seinen Eid nicht brechen. Es tat weh nicht mit ihm sprechen zu können. Sie bemerkte nicht immer, das er sie beobachtete, aber ab und zu ertappte sie ihn dabei. Dann schenkte sie ihm ein Lächeln. Sie wollte für ihn stark sein. Im Moment wollte sie sich nur die Beine vertreten und mal ein wenig abstand zum Lager haben. Streea würde sie gewiss nicht bitten mit zu gehen und Lucian ... nein. Velkyn würde sie genau so wenig fragen, denn das würde Shannon nur gegen ihn verwenden. Wer blieb also? Der Hüne, der dafür verantwortlich war, das man sie nun als Druckmittel benutzte. So ging sie also zu Darius.
    "Verzeiht ... ich würde mir gern, in der Nähe des Lagers, die beine vertreten. Würdet ihr mich vielleicht begleiten?"
    Alles war so schrecklich schwer geworden und sie wollte wenigstens für ein paar Minuten weg von dem ganzen hier. Weg laufen würde nichts bringen, denn Streea würde sie schneller wieder eingefangen haben, als sie überhaupt auch nur gucken konnte. Vielleicht konnte sie sich mit Darius auch anfreunden. Er schien ein liebenswerter Mann zu sein, der auch vieles hinnehmen musste.

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