Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

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    Beitrag  Velkyn Mo Dez 11, 2017 9:27 am

    Es war ein ganz normaler Tag. Und wie an jedem normalen Tag begann Velkyns Morgen sehr früh. Er war stets vor Shannon wach und begann sein morgendliches Training gefolgt von einem Rundgang. Das Training beinhaltete nicht nur den körperlichen Aspekt, sondern auch seine magischen Talente. Er trat dafür in die Schattenebene ein und kam wieder hervor. Er konnte sich noch gut an seine ersten Versuche erinnern, wo er die Schattenreise durchgeführt hatte. Er war über 10 Meilen von der Burg entfernt herausgekommen. Er hatte sich so geschämt, bis ihm sein Vater verraten hatte, dass dessen erste versuche, sein ziel um 100 Meilen verfehlt hatte. Jetzt jedoch klappte es schon sehr gut. Wenngleich Velkyn immer noch damit rechnen musste. Plötzlich aus einfach irgendwo herunter fiel oder in einem Badezimmer heraus kam.
    Wenigstens hatte er seinen Körper so gestählt, dass er präzise und tödlich war. Es gab in den letzten Jahren keine Anschläge auf die Herzogliche Familie, aber die allgegenwärtige Präsenz der so genannten „Schatten“ des Herzogs schreckten auch ziemlich ab. Selbst der Kaiser hatte sein Interesse an diesen seltsamen Söldnern bekundet, doch der Herzog schwieg sich über seine Dienerschaft aus.
    Velkyns Eltern waren damals aus ihrer Ebene geflohen, da trug Kalista gerade ihren ersten Sohn im Leib. Zur Niederkunft war sie in ihre Heimatebene zurückgekehrt, um ihn in seiner Heimat zur Welt zu bringen. Andernfalls – so hatten die Eltern befürchtet – wäre seine Existenz nicht von den Schatten durchdrungen worden und der Herzog hatte sich einen Leibdiener für seinen Sohn Shannon gewünscht.
    Velkyn stand soeben vor dem Turmfenster seines Schützlings und sah hinauf. Keine Regung zeigte sein Gesicht und seine leuchtenden gelben Augen wirkten unheimlich im Zwielicht der Dämmerung. Velkyn schlüpfte in den Schatten und betrat das Zimmer Shannons. Er war unsichtbar für den Herzogssohn und wartete. Er wusste, dass die Kinder heute in die Stadt gehen wollten, um dem Jahrmarkt beizuwohnen. Der Herzog hatte natürlich besseres zu tun und die Herzogin… nun sie war ohnehin nicht sonderlich an der Gesellschaft der einfachen Leute interessiert. Wie jedes Mal würden sich die Kinder verkleiden, was absolut nichts bringen würde, da ihnen ja zwei Schatten folgen würden… Aber da konnte er auch mit einer Kuh französisch reden… Wie auch immer. Shannon erwachte.
    „Kyn? Bist du da?“ Angesprochener gönnte sich ein ganz kurzes Lächeln, ehe sein Gesicht wieder ausdruckslos wurde und er sich in eine kniende Position begab, nur um in die reelle Welt zu wechseln, wo er nun in eben jener Pose vor dem Bett seines Herrn auftauchte. Shannon sah ihn kurz an und grinste. „Du änderst dich nie, was?“
    Velkyn schwieg einen kurzen Moment und sagte leise: „Nur, wenn ihr es wünscht.“
    Shannon sprang aus dem Bett und trug nur sein Schlafgewandt. Er streckte sich, schlüpfte in die bereitgestellten Pantoffeln und stürmte los. Velkyn sah ihm nur verdutzt und entsetzt nach. Wollte er sich denn nicht anziehen?! Er sprang auf und folgte seinem Herrn. Dieser rannte direkt in das Zimmer seiner Schwester und rief laut: „Alles Gute zum Geburtstag liebe Schwester!!!“ Es war ihm gelinde gesagt vollkommen wurst, ob sie gerade angezogen nackt oder sonst was war, weil er sich einfach auf sie stürzte und sie knuddelte. Velkyn war ihm zwar gefolgt, hatte aber großes Glück, dass die Schwester des Herrn bereits ihr Untergewandt trug und somit nicht nackt war. Wie konnte er nur immer so… SO! Velkyn hätte sich gerne aufgeregt, aber nach außen war er ausdruckslos wie immer. Erst als er seine Schwester erblickte, trat ein funkeln in seine Augen. Sie hatte ihm Rache geschworen und ER hatte verhindert, dass sie Aphion – ihren Zwillingsbruder getötet hatte. Ein Verrat an der Familie, war das schlimmste, was man tun konnte. Er schwieg, doch das Funkeln war jedes Mal eine unausgesprochene Drohung. Und Streea wusste, dass sie ihrem Bruder nicht das Wasser reichen konnte. Vermutlich nicht mal durch List und Tücke.
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    Beitrag  Vicky Mo Dez 11, 2017 9:56 am

    Früher Morgen. Die Vögel zwitscherten im Garten. Victoria war schon länger wach, hatte aber bisher keine Lust gehabt auf zu stehen. Nun war es aber doch endlich Zeit sich an zu kleiden. Heute war ihr Geburtstag und sie wollten auf den Jahrmarkt gehen. Vater wäre ohnehin nicht da und Mutter ... sie umgab sich mit ihren feinen Damen um gut aus zu sehen. Shannon war da der Einzige, der sich wirklich um sie kümmerte. Victoria fürchtete sich vor dem Tag, an dem ihr Vater sie mit einem fremden alten Kerl verloben würde. Dann würde sie vermutlich auch ihren liebsten Bruder nicht mehr wieder sehen. Jener kam just in dem Moment herein gestürmt, als sie ihr Untergewand eben angezogen hatte und umarmte sie hingebungsvoll. Victoria erwiderte seine Umarmung, indem sie ihre Arme um ihn schlang und ihn lächelnd drückte.
    "Danke Bruderherz. Was würde ich nur ohne dich machen?"
    Das Streea und ihr Bruder sich nicht verstanden, konnte Victoria zwar nachvollziehen, fand es aber wirklich idiotisch, denn letztlich waren Geschwister doch immer für einen da, wenn man sich gut verstand. Sie waren Familie, keine Diebe oder Meuchler, die man sich vom Hals schaffen wollte. Victoria hatte für sich entschieden, das Velkyn absolut richtig gehandelt hatte. SIE hätte ihren Bruder auch beschützt, sofern sie es denn gekonnt hätte.
    Nun drückte sie Shannon aber doch leicht von sich, sah an ihm herunter und stellte lächelnd fest:
    "Aber du bist ja nicht mal angekleidet. Meinst du nicht, das es schicklicher wäre, wenn du mir angezogen gratulierst?"
    Eigentlich war es ihr egal, aber Vater und Mutter ... sie könnten ihn schimpfen und genau das wollte sie eben nicht.
    "Ich freue mich so auf den Jahrmarkt. Meinst du wir können einmal ohne Verkleidung gehen?"
    Auch Victoria fand es unsinnig, verkleidet draußen herum zu laufen. Schließlich waren ihre Leibwächter doch sehr auffällig und verrieten ohnehin schon, wer da zu beschützen war.
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    Beitrag  Velkyn Mo Dez 11, 2017 11:03 am

    Velkyn musterte das ganze kühl und auch Streea schien nichts sagen zu wollen, was auch? Shannon hingegen meinte nur: „Was meinst du wie lange das Ankleiden dauert? Das hätte ich nie ausgehalten!“ Er ließ sie los und hatte die kleine Schachtel in der Hand, die er ihr nun entgegen streckte. „Na los! Mach es auf!“ Er war ganz ungeduldig.
    Auch Streea hatte heute Geburtstag, doch sie schien ja wohl nun erst mal zweitrangig. Außerdem schenkte die Dienerschaft ihren Herren nichts zum Geburtstag. Höchstens umgekehrt.
    In der Schachtel jedenfalls befand sich eine silbern scheinende Kette. In der Mitte war jedoch kein gewöhnlicher Stein. Es war ein grünlich glühendes Fragment und schien nicht von dieser Welt. Er selbst griff oben in sein Hemd und zog eine ebensolche Kette hervor. Als sie sie nun etwas dichter aneinander hielten. Glommen sie etwas heller. Shannon freute sich und sagte: „Velkyn hat sie uns besorgt!“ Selbiger stand wie ein Möbelstück im Raum und wahrte Abstand. „Es ist ein Edelstein aus seiner und Streeas Ebene! Sind sie nicht wunderschön?“ Velkyn senkte den Blick leicht und Streea betrachtete den Gegenstand. Dann sagte sie mit kühler Stimme: „Schön, ja… Und gefährlich!“ Sie funkelte ihren Bruder an und selbiger sah ihr fest entgegen. „Wie kannst du das zulassen?“ Shannon grinste und erklärte weiter: „Velkyn meinte, dass sie in der Schattenebene unter Umständen böse Kreaturen anlocken würden. Aber wann sind wir schon mal in der Schattenebene?“ Richtig nie. Und sie würden auch niemals dort hin gehen. Es war ein dunkler und lebensfeindlicher Ort und keiner der beiden „Schatten“ würde es verantworten, ihre Schützlinge dort hin mitzunehmen.
    „Ich hab sie mir schon vor einem halben Jahr von ihm zum Geburtstag gewünscht, Vi! Ich hab sie so lange aufgehoben.“
    Shannon ging zum Fenster. „Es ist so ein herrlicher Tag! Ich freu mich schon auf den Markt! Und klar müssen wir uns verkleiden! Ich finde es sehr amüsant, wenn sich Velkyn verkleidet!“ Er grinste und blickte zu eben jenem, der die Luft resignierend ausstieß und die Arme verschränkte. „Wie ihr befehlt.“, sagte er schließlich mit seiner düsteren Stimme, die einem auf eine schöne, wie auch Furcht erregende Art eine Gänsehaut verschaffte. Das hervorstechendste Merkmal der Schatten waren ihre Augen und diese ließen sich nun mal einfach nicht verbergen, weshalb eine Verkleidung IMMER sinnlos war. Auf der anderen Seite freute es Velkyn insgeheim, dass die dämliche Verkleidung Streea noch mehr auf den Wecker ging, als ihm.
    Shannon ging nun zurück zur Zimmertür und sagte: „Also! Ich ziehe mich an! Wir sehen uns im Esszimmer!“
    Gesagt getan. Er und Velkyn gingen zurück in das Zimmer des Ritters und Velkyn half ihm beim Anziehen.
    „Weißt du Kyn… Eigentlich könntest du auch ruhig mal was nettes zu Vi sagen. Sie sah heute Morgen aus wie ein Pfirsich, findest du nicht? Ihre Wangen waren leicht gerötet oder?“ Velkyn hielt in seinem Tun inne und erklärte nun nüchtern: „Vielleicht habt ihr sie in Verlegenheit gebracht.“ Nun grinste Shannon. „Vielleicht war es DEINE Anwesenheit, die sie in Verlegenheit brachte!“ Er lachte und Velkyn schwieg. Er sah seinen Schützling ernst an und sagte schließlich: „Ihr solltet so etwas nicht sagen.“
    „Ja, ja, ich weiß. Ehrenkodex und so. Trotzdem: Wie oft muss ich dich noch bitten, ihr mal was Nettes zu sagen?“
    „Wenigstens ein Mal noch, Senger…“
    Wieder lächelte Shannon und legte seine Hand auf die von Velkyn, als dieser ihm eben die Kleider sortierte, weshalb er nun aber inne hielt. „Du sprichst nur in deiner Muttersprache, wenn du mich beschwichtigen willst.“ Velkyn wartete noch ob etwas kam und schließlich sagte er nur: „Ich weiß, wie gerne ihr sie hört.“ Shannon schüttelte leicht den Kopf. „Du weißt, wie du mich rum kriegst.“ Darauf hin sah Velkyn ihn noch einen Moment länger an und schließlich sagte er nüchtern und leise: „Usstan chunaut ssinssrin’ulu veldri uns’aa.“
    Shannon’s Augen weiteten sich und er hatte zum ersten Mal einen ganzen Satz in dieser schönen Sprache gehört. Er fragte ganz verdattert: „Was… was bedeutet es?“ Velkyn musterte ihn eine ganze Weile und beendete dann seine Arbeit Shannon anzuziehen. „Kyn! Was heißt es?!“ Nun gestattete sich dieser nüchterne und immer so gefasste Schatten doch ein kleines hauchzartes und dünnes Lächeln, antwortete jedoch immer noch nicht. Shannon sah ihm finster entgegen und schließlich verschränkte er die Arme. „Hast du etwa deine Zunge verschluckt?“
    „Nein.“
    „Hast du mich dann etwa beleidigt?“
    „Das würde ich nie wagen.“
    „Was hast du gesagt?!“
    Velkyn wiederholte die Worte noch einmal und Shannon sah ihn grimmig an. Schließlich jedoch ließ er es einfach sein und verließ zusammen mit seinem Schatten sein Zimmer, um ins Esszimmer zu gehen. Eine Frechheit war das! Nun, er würde es schon noch herausbekommen! Velkyn sah aus wie immer, nur dass er nun sein… „Kostüm“ trug. Er sah aus, wie ein herausgeputzter Edelmann und Shannon sah aus, wie ein gewöhnlicher Diener. Der „Edelmann“ trug eine Maske mit abgedunkelten Augenschlitzen. Schließlich war es in Amaran üblich so etwas zu tragen, wenn eine große Veranstaltung in der Stadt war.
    Weiterhin hatte Velkyns Haut nun einen gesunden menschlichen Farbton. Er stand hinter Shannon an der Wand und beobachtete den Raum. Jeden Moment müssten Streea und die Lady Victoria anrücken. Er hasste die Tage, an denen er so tun musste, als würden er und seine Schwester sich amüsieren.
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    Beitrag  Vicky Mo Dez 11, 2017 10:02 pm

    Streea behielt ihre Gedanken lieber für sich. Vor den Herrschaften sprach man eben nicht schlecht über die Familie. Lediglich schenkte sie ihrem Bruder diesen schneidenden Blick. Vielleicht sollte sie ihn einfach vergiften, oder ihn vom Turm stoßen, wenn sich die Gelegenheit ergab. DANN wäre sie doch wohl der Liebling der Familie. Ohnehin stand ihr dieses Recht doch wohl zu, zumal sie die einzige Tochter war. Sie stieß die Luft abfällig aus, als sie die Steine sah. Wie konnte dieser Emporkömmling es wagen, diese Steine hier her zu bringen?
    Victoria war völlig begeistert. Ihre Wangen hatten sich ins rötliche verfärbt, als Shannon erklärt hatte, woher die Steine kamen, und wer sie besorgt hatte. Es mochte nur ein kurzer Blick sein, den sie Velkyn schenkte, doch stand Bewunderung in ihm und ein gewisses Maß an Zuneigung in ihm.
    "Die sind wunderschön! Ich danke euch für dieses wunderschöne Geschenk. Sieh nur Streea!"
    Streea nickte lediglich. Sie hatte nicht vor, auch nur einen Laut von sich zu geben. Es würde eh nicht viel nettes dabei raus kommen.
    "Wenn wir aber noch auf den Markt wollen, sollten wir uns jetzt wirklich fertig machen. Ich möchte so viel wie möglich dort erleben."
    Und schon waren die Jungs weg. Es wurde Zeit. Auch Streea musste sich verkleiden, was sie absolut hasste. Sie war keine edle Menschendame, als die sie sich nun ausgeben musste. Schon gar nicht mochte sie es Kleider zu tragen.denn noch tat sie, worum sie gebeten wurde, denn schließlich wollte sie ihrem Vater gefallen und ihm ehre machen. Victoria hielt es wie ihr Bruder. Einfache Magd, die ihrer Herrin diente. Auch wenn sie Velkyn lieber in seinen normalen Sachen sah, fand sie ihn schon sehr hübsch in den adeligen Sachen, eben so wie seine Schwester.
    "Nun zieh doch nicht so ein Gesicht Streea. Es ist doch nichts dabei. Ausserdem werden wir wieder viel Spaß haben."
    Streea nickte. Spaß war für sie etwas anderes, als so zu tun, als sei sie eine der hohen Damen der Menschen. Gemeinsam gingen sie hinunter in den großen Saal, von wo aus sie direkt zur Haustür kämen. Dort warteten auch schon die beiden Herren. Kurz weiteten sich Victorias Augen, als sie Velkyn so sah. Er war wirklich hübsch an zu sehen.
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    Beitrag  Velkyn Mo Dez 11, 2017 11:43 pm

    Ja das war er und auch Streea war eine Augenweide. Als sich nun alle gesetzt hatten, traten auch der Herzog und die Herzogin, samt ihrer Schatten ein. Der Herzog sagte: „Guten Morgen, Kinder. Victoria, einen schönen Geburtstag wünsche ich dir. Die Mutter ging zu ihrer Tochter und drückte sie leicht. Sie wisperte: „Alles Gute, meine Kleine.“ Sie wirkte immer SO demütig, dass es Shannon die Galle hoch trieb.
    „Guten Morgen, Vater. Mutter.“, sagte Shannon kühl und erklärte weiter: „Ich nehme nicht an, dass ihr uns begleitet.“ Der Vater sah seinen Sohn streng an und sagte nichts dazu, während Maria erklärte: „Nein… wir haben andere Dinge zu tun. Entschuldigt bitte.“
    „Ja, dachte ich auch nicht.“ Shion trat hinter seinen Herrn und wisperte ihm etwas ins Ohr, dann trat er wieder einen Schritt zurück. Der Herzog nickte und stand auf. „Ich fürchte ich muss mich um wichtige Angelegenheiten kümmern. Einen schönen Tag euch, Kinder.“ Er verließ zusammen mit Shion den Raum.
    So oft, wie der Herzog abgängig war, so wenig sah Velkyn selbst seinen Vater. Jedoch schien es ihm nichts auszumachen. Jetzt jedoch witterte Shannon seine Chance, wo sein Vater schon weg war und es platzte aus ihm heraus: „Kalista! Was bedeutet “ Usstan chunaut ssinssrin’ulu veldri uns’aa.“?“ Shannon sprach es nicht ganz richtig aus, aber es war zu verstehen. Velkyns Augen weiteten sich leicht, was man ja nicht durch die Maske sah. Er blickte erschrocken zu seiner Mutter und sie sah verwundert aus. Maria bedauerte es, nicht bei ihren Kindern sein zu können und so nickte sie ihrem Schatten zu, dass sie antworten möge. Quasi als kleine Entschuldigung für ihren Sohn. Kalista musterte ihren eigenen Sohn mmit mütterlicher Liebe und auch ein bisschen verständnisvoll, dann tat sie etwas verschwörerisch und näherte sich dem jungen Adeligen. Velkyn sagte leise: „Mutter…“, doch sie hatte einen Befehl und würde ihn ausführen. Sie lächelte beinahe schelmisch und sagte: „Es bedeutet:“ und nun verstellte sie die Stimme so, dass sie ihren Sohn nachahmte etwas tiefer: „Ich möchte mich nicht verkleiden.“ Velkin senkte den Blick und bekam nun tatsächlich sogar auch ein wenig dunklere Wangen. Es konnte sich ja niemand vorstellen, wie peinlich ihm das war. Er stand stocksteif an seiner Wand und hatte sogar fast aufgehört zu atmen. Und das auch noch vor seiner Schwester!
    Erst sah Shannon die Mutter Velkyns etwas fassungslos an, dann grinste er und dann finge er an zu lachen. Selbst Maria ließ sich anstecken und Kaliste blickte mit strahlenden Augen zu ihrem Sohn. Sie liebte alle ihre Kinder gleich. Auch Streea. Sie sah zu ihrer Tochter und legte ihr eine Hand an die Wange. Auch ihr schenkte sie einen liebevollen und mit strahlendem Glanz erfüllten Blick.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 12:18 am

    kaum das die Eltern eintraten, standen die Kinder auch schon auf. Schließlich mussten sie ihnen doch Respekt zollen. Victoria erwartete von ihrem Vater erst gar keine liebevolle Geste. Sie wusste, das er so etwas nicht tat ... zumindest nicht bei seinen Kindern. Mutter war wieder vollkommen demütig. Sie war eine so schöne Frau und hatte doch sicher etwas anderes verdient, als einen Mann, der sie ständig betrog. Warum lief sie ihm noch immer so nach? Warum tat sie alles, was er wollte? Schrecklich. Victoria selbst hatte sich geschworen, sich niemals so behandeln zu lassen. Eher würde sie weg laufen oder ... schlimmsten falls würde sie ... nun sie würde einen anderen Ausweg finden.
    "Danke Vater,"
    erwiderte sie seinen Wunsch. Ihre Mutter drückte sie ebenfalls leicht. Es schickte sich nicht zu viel Gefühl zu zeigen, was Vic absolut idiotisch fand. Ihr Bruder und sie selbst zeigten sich immer gegenseitig, wie sie sich fühlten, was sie füreinander empfanden. Warum waren nur alle so verklemmt? Mutters Worte ließen sie auf sehen. Natürlich kamen sie wieder nicht mit. Vater würde vermutlich eine seiner Mätressen besuchen und Mutter würde nur wieder im Garten sitzen, während die Geschwister mit den beiden Schatten draußen wären.
    Kalista strahlte wie der Sternenhimmel selbst neben Maria. Sie waren wie Tag und Nacht und doch beide so wunderschön. Shannon sprach etwas auf der Sprache der Schatten. Er wollte wissen was das hieß. Nach einer kurzen Weile, sagte Kalista es ihm. Vic sah zu Velkyn und kicherte. Schließlich mussten alle lachen, außer Streea. Sie grinste nur auf eine wirklich böse Art. Manchmal konnte sie Vic richtig Angst machen.

    Streea stand schräg hinter Victoria, wie es sich gehörte. Sie mochte diese Kleider nicht. Sie waren hinderlich und alles Andere, als nützlich, ausser man wollte sich wie ein Schattenphönix aufplustern. Wie konnte man nur mit so unnützen Sachen herum laufen? Die Menschen unterhielten sich, gratulierten der Tochter des Hauses und erklärten, das sie wieder einmal nicht mit kämen. Streeas Blick wanderte immer wieder zu ihrem Vater. Warum beachtete er sie nicht? Tat sie nicht alles, was er wollte? Er verschwand wieder mit Charls, den Streea niemals wirklich beim Namen nennen würde. Vater tat immer so geheimnissvoll. Manchmal fühlte sich Streea, als sei sie für Vater nicht da. Das betrübte sie. Shannons Worte in Steeras Muttersprache, ließen sie dann aber doch wieder aufhorchen. Was bitte war das denn? Er wollte sich nicht verkleiden? Das konnte doch wohl nur von Velkyn kommen. Der hatte ja nerven, es seinem Herrn ins Gesicht zu sagen, auch wenn dieser das nicht verstand. Sie selbst haste es sich zu verkleiden, sagte aber nie etwas.Wärend alle achten und Velkyn wie ein Tropf da stand, grinste sie nur hämisch. ERWISCHT. Oh er würde bestimmt noch viele Gelegenheiten bekommen, sich zu verkleiden. Steera musste Victoria doch nur die richtigen Flausen in den Kopf setzen. Der Rest ergäbe sich von selbst. Kalista kam zu ihr. Wie schön sie war. Mutter .. sie verstand Steera. Sie wusste, wie Steera fühlte.Warum konnte ihr Vater sie nicht eben so lieben wie ihre Mutter es tat? Ein Lächeln schlich sich auf Steeras Lippen, als sie ihre Mutter in die strahlenden Augen sah. Es erfüllte sie mit Wärme ... zumindest für den Moment.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 12:47 am

    Die Gedanken seiner Schwester, wollte Velkyn ja gar nicht wissen und selbst wenn er sie gekannt hätte, so hätte er sich nichts anmerken lassen. Außerdem hätte er gefunden, dass er diese kleine Strafe verdient gehabt hätte. Aber er wusste es nicht und jetzt nahm er sich vor. NIE wieder etwas Ungebührliches seinem Herrn gegenüber zu sagen. Es war nicht richtig, dass er ihn nun so ausgespielt hatte, aber er war immerhin der Herr. Wie auch immer. Shannon drehte sich zu seinem Schatten und grinste ihn an. „Ach, Kyn! Sei doch nicht immer so verkrampft!“ Er lachte noch mal. „Ich kann dich ja verstehen, aber es geht nicht anders.“ Velkyn sah nun auf und dachte sich seinen Teil dazu.
    „Na! Wie auch immer. Wir sollten uns beeilen!“ Sie tafelten recht zügig und die Schatten standen hinter ihren Herren. Sie hatte schon nach dem Aufstehen gefrühstückt. Die Schatten brauchten weniger Schlaf, als die Menschen. Sie standen immer vor ihnen auf und gingen nach ihnen Schlafen.
    Kalista freute sich immer sehr, wenn ihre Tochter lächelte. Zwar hatte sie nicht vergessen, was sie ihrem Zwillingsbruder angetan hatte, aber sie war erstens nicht nachtragend und zweitens wusste sie, wie sehr Streea unter allem litt. Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte leise. „Alles Gute, Liebes… Hab einen schönen Tag. Wir sehen uns heute Abend.“ Sie sagte es ganz leise in ihrer Sprache.

    Wie auch immer. Nach dem Frühstück gingen die vier Kinder los und wurden von den jeweiligen Müttern mit einem Wink verabschiedet. Velkyn straffte seine Brust und tat wie von ihm verlangt wurde. Er spielte den Adeligen. Er war ein hervorragender Schauspieler und er streckte die Hand zu seiner Schwester, damit sie – so wie Adelige es nun mal taten – diese erfassen konnte, um mit ihm in die Stadt zu flanieren. Bei dieser Gelegenheit wisperte er in ihrer Muttersprache zu ihr herüber: „Alles Gute zum Geburtstag.“ In der anderen Hand reichte er ihr eine längliche Schachtel. Velkyn wusste, wie sehr sie die schwarzen Klingen aus Adamant liebte und in dieser Schachtel befand sich ein Dolch, der für solche Anlässe genau passend war, denn es war eine unauffällige Klinge die für jeden unsichtbar unter den Stoffen des Kleides verschwinden konnte. Wann sie das Geschenk öffnen würde, überließ er ihr. Adamt war außerdem das zweifellos härteste Material in der Welt und man konnte aus ihm die schärfsten Klingen machen, ohne, dass sie spröde wurden. Eigentlich war es seltsam, dass Velkyn ihr ausgerechnet dieses Geschenk gab, wo er doch genau wusste, dass sie Rache geschworen hatte. Mit so einer Waffe – sei sie noch so klein – würde sie jede von ihm erschaffene Schattenmaterie durchtrennen können.
    Velkyn sah sie nicht an und blickte stur gerade aus. Er sah also nicht, ob sie überrascht war, sich freute, oder sonst was tat. Auch seine Stimme bei seinem Geburtstagswunsch blieb genauso unterkühlt wie immer.

    Die Herzogskinder gingen jedenfalls hinter ihnen her, wie es sich für Magd und Diener gehörte und obwohl Shannon schon 19 war, musste er doch immer wieder kichern. Er freute sich auf das Fest. Als erstes würden sie sich die Stände ansehen. Dann vielleicht in den Zirkus gehen. In diesem gab es keine Tiere, sondern nur Menschen, die Faxen machten oder Akrobatische Meisterleistungen vollbrachten. Und es gab aauch ncoh später viel mehr zu sehen!
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 1:04 am

    Steera lächeln zu sehen, war wirklich so etwas, wie ein Weltwunder. Es geschah nur sehr selten und hatte nicht lange bestand.
    "Danke Mutter,"
    erwiderte sie leise. Sie nahm es Victoria nicht übel, wenn sie nicht an Geburtstage dachte. Ihre Mutter hatte daran gedacht und das war Steera mehr Wert, als alles Gold der Welt. Sie wurden von den Müttern verabschiedet, nachdem die Menschenkinder gegessen hatten. Auch Steera verfiel in die Rolle der Adeligen. Leider musste sie nun wohl die Hand ihres Bruders nehmen, die er ihr reichte, um sich geleiten zu lasen, wie es sich gehörte. Wie unschön. Denn noch hatte sie zu gehorchen und tat es auch. Es überraschte sie wirklich sehr, das ihr Bruder, der sie eigentlich hasste, ihr ein Geschenk machte. Das er so unterkühlt sprach, kannte sie ja nicht anders. Eigentlich hatte sie nicht einmal einen Glückwunsch erwartet. Sie nahm die Schachtel an sich und schob sie unter den Mantel, den sie trug. Das würde sie bei der nächsten Gelegeheit öffnen. Sie antwortete nicht. Schließlich hatten sie sich auch sonst kaum etwas zu sagen und er sollte nicht glauben, sie würde ihm deshalb die geschworene Rache ersparen. Jetzt war jedoch erst mal der Schutz ihrer Herren wichtig. Vielleicht gab es ja auf dem Jahrmarkt auch noch Möglichkeiten, ihrem Bruder eins aus zu wischen. zumindest hatte sie schon im Ansatz eine Idee.

    Victoria hatte ihr Frühstück nicht zu schnell gegessen. Nicht nur das es sich nicht schickte, sie wollte sich auch den Magen nicht verderben. Als sie fertig war, konnten sie schließlich los. Sie sah zu ihrem großen Bruder auf, der immer so hübsch aussah. Sie liebte ihn wirklich sehr und hoffte, er würde eine liebevolle Frau finden. Immer wieder kicherte er, als sie zum Jahrmarkt gingen.
    "Was ist denn so lustig?"
    flüsterte sie. Immerhin wollte sie doch wenigstens mit lachen. Vermutlich lachte er über die Beiden vor ihnen. Victoria hatte sich vorgenommen, Steera etwas schönes auf dem Jahrmarkt zu kaufen. Sie hatten doch am selben tag Geburtstag und Vic wollte ihrer Leibwache zu gern etwas schönes schenken. Vielleicht fühlten sie sich dann irgendwie verbundener. Steera war immer so ... ernst, so ruhig, dabei sah sie so hübsch aus, wenn sie auch mal lächelte. Der Jahrmarkt hatte sicher genug zu bieten, was auch Steera gefallen würde und genau darauf hoffte Vic.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 1:28 am

    Shannon sah zu seiner Schwester und deutete auf die beiden vor ihnen. Er wusste natürlich, wie sein Schatten es verabscheute sich so fein zu machen. Nur deshalb wollte er sich ja immer verkleiden. Außerdem sah er wirklich gut aus, in der Herzogstracht. Demnach hatte Victoria auch absolut Recht mit ihrer Vermutung.

    Velkyn nahm zur Kenntnis, dass Streea nichts sagte. Doch im Gegensatz zu ihrer Annahme hasste Velkyn sie keines Wegs. Seine warnenden Blicke waren zwar schon sein Ernst, aber er hasste sie nicht. Und so weit sich Strea erinnern konnte, war Velkyn zu Aphion auch immer viel abweisender gewesen, als zu ihr. Ihr ältester Bruder schien ja aber auch zu jedem eine entsprechende Distanz zu wahren. Zu ihr, zu Mutter zu Vater, selbst zu seinem Herrn. Ganz besonders aber zu Streeas Zwillingsbruder.
    Nur in dieser einen Nacht… Da hatte er die beiden getrennt und den Tod Aphions verhindert und sie an Shion ausgeliefert. Auch an jenem Abend hatte er nichts gesagt. Er hatte sie einfach weggerissen und niedergeschlagen. Er hatte sie gefesselt und dann wortlos zu Shion geschafft, Streea wusste nicht einmal, wie Aphion überlebt hatte, und vermutlich hatte sich Mutter um die Wunden gekümmert. Aber auch ihre Wunden waren verbunden worden. Dann hatte er nur gesagt, bevor er die Tür zu Vaters Zimmer geöffnet hatte: Bereue! Nichts weiter. Schließlich hatte er sie reingezerrt und sie vor Vater auf die Knie gezwungen. Dann hatte er ganz nüchtern die Sachlage erklärt und war gegangen.
    Nein… er hasste Streea nicht. Aber er verachtete, was sie getan hatte. Und er bedauerte sie.

    Velkyn musterte eine Ansammlung von Menschen vor ihm und blieb stehen. Irgendwas war da los. Sah aus wie ein Tumult. Er warf einen unauffälligen Blick nach hinten, um zu sehen, ob sich von Hinten Leute anschlichen, was nicht der Fall war. Er überließ es trotzdem seiner Schwester, die Augen nach vorn gerichtet zu lassen. Das hier roch für ihn nach Falle! Wobei ER ja auch in allem eine Falle sehen konnte. Shannon, wollte sich an ihm vorbeidrängeln, um zu sehen, was los war, aber Velkyn hielt ihn auf, indem er ihn einfach festhielt. Er blickte zu seiner Schwester, die ihn auch eben ansah und nickte. Neben ihnen war eine Gasse. Sie wäre der perfekte Fluchtweg im Zweifel.

    Was aber war eigentlich los? Streea konnte sehen, dass ein Marktkarren umgefallen war. Der Händler diskutierte mit einem Kutscher ziemlich lautstark, der scheinbar dagegen gefahren war. Es waren einige Adelige unterwegs und begafften das Ganze, ohne zu bemerken, dass eine Diebesbande den reichen Säcken, die Beutel aufschnitten. Entweder nutzten sie die Gelegenheit oder das ganze war geplant gewesen. Sie sah aber auch drei bis vier verdächtige Gestalten, die sich weder für den Unfall noch für sonst was interessierten, sondern einfach durch die Menge liefen. Zwei von ihnen schienen die Kulisse verlassen zu wollen und mindestens einer hielt genau auf sie zu.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 3:45 am

    Vergnügt lächelte Victoria. Sie mochte dieses Verkleidungsding auch nicht unbedingt, aber sie hatten immer wieder Spaß.

    Streea blieb eben so wachsam, wie ihr Bruder. Sie schätzten die Lage ein. Vielleicht war das hier eine Falle. Der Fluchtweg blieb offen, was durchaus gut war, solange niemand versuchen würde, sie dort drin auf zu halten. Velkyn war der deutlich bessere Kämpfer und könnte die Beiden beschützen. Steera selbst würde Akrobatik und Schatten nutzen, um sich ihrer Gegner zu entledigen, sollte es wirklich zu einem Kampf kommen. Die Diebe machten sich natürlich über die Schaulustigen her, wie die Krähen über das Saatgut, während sich einige Andere sehr sonderbar verhielten. Auch sie nickte kaum merklich, als ihr Bruder selbiges tat. Sie waren sich einig. Was den Schutz der Herrschaften anging, waren sie sich immer einig. Steera hatte schon oft bemerkt, das sie ein gutes Team abgaben, doch stand da zu viel zwischen ihnen.

    Victoria rekte den Hals und versuchte an Steera vorbei zu sehen. Sie sah den umgekippten Karren und hörte das Motzen der Beiden Fahrer. Natürlich war sie eben so unaufmerksam, wie alle Anderen. Das da gestohlen wurde, ging völlig an ihr vorbei.
    "Was ist denn? Können wir nicht weiter? Was will der Mann denn von uns?"
    Da kam jemand auf sie zu und schien nicht die Absicht zu haben, an ihnen vorbei zu gehen.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 4:24 am

    Shannon sah zu Velkyn auf und sagte: „Was ist denn? Ich will was sehen.“ Velkyn sah ihn nur kurz an und sagte einfach „Nein.“ Shannon sah ihn verwirrt an. „Wiebitte?!“ Velkyn sah nun auch von hinten jemanden auf sie zukommen. Also gut. Plan B Er sagte ruhig: „Streea.“ Eine Aufforderung, loszulegen. Er legte den Arm um die Taile von Victoria und den anderen um die von Shannon und bog einfach in die Seitengasse.
    Streea konnte sehen, dass es den Mann überraschte, der auf sie zukam. Er hatte zwar eine tief gezogene Kapuze im Gesicht, aber das kurze hochrecken des Kopfes, fiel ihr dann doch auf.
    „Was soll denn das?!“, wollte Shannon nun wissen und Velkyn zog die Maske vom Gesicht. Er streifte den unpraktischen Umhang ab und ließ ihn achtlos fallen. Spätestens jetzt war klar, dass irgendwas nicht stimmte. Er ging einfach weiter mit den Kindern und behielt nur den Weg vor sich im Blick. Er konnte sich auf seine Schwester verlassen. Aus einer anderen Gasse, kamen zwei weitere Verfolger, als Velkyn und die anderen beiden, eben vorbei gelaufen waren, doch Velkyn ignorierte sie. Seine Schwester würde sich um die beiden kümmern, noch ehe sich auch nur versuchen konnten irgendwas zu tun.
    Schließlich wurden sie aber doch aufgehalten. Vor ihnen erschienen zwei, weshalb Velkyn nun in eine andere Gasse bog. Auch dort lauerten sie und kurzerhand, trat Velkyn eine Tür ein. Er schlüpfte durch das Haus und trat die Tür auf der anderen Seite wieder auf. Dabei führte er die beiden Herschafften gekonnt an Hindernissen und allem vorbei und schließlich standen sie hinter dem umgestürzten Wagen.
    Sie waren nun wieder in der Öffentlichkeit und Velkyn riskierte endlich einen Blick nach hinten. Wo war Streea? Hatte sie es geschafft? Er hatte seine Sinne maximal geschärft. Da hinter diesem Unglück so gut wie kein betrieb war, drängte er seine Schutzbefohlenen nun noch weiter richtung Häuserfront, um nicht von allen Seiten angreifbar zu sein, als ihn das verräterische Knarren einer Bogensehne signalisierte zu reagieren. Der Pfeil schoss auf sie zu und Velkyn warf schwarze Schatten in Form eines Wurfsterns auf den Schützen, wobei er sich im 180° drehte und somit den Pfeil von Victoria abwehrte. Dann schob er sie in die Gasse. Er stand nun mit dem Rücken zu den Beiden und beobachtete die Gegend. Streea war noch nicht da. Er hoffte so sehr, dass sie nicht verletzt worden war. WIE viele Leute waren hieran beteiligt? Er sah zwei aus dem Haus kommen, aus dem auch er gekommen war, aber sie schienen ihn nicht zu sehen. Und wieder hoffte Velkyn, dass seiner Schwester nichts passiert war.

    Die Kinder hingegen waren wie die Mäuschen. Shannon war ein Ritter! Er konnte auch kämpfen! Wieso durfte er sich nie beweisen? Wobei… in der Dienertracht, wäre es wohl schwer geworden. Er sah auf den Boden. Velkyns Arm war leicht erhoben, als Zeichen, dass sie still sein sollten. Shannon rauschte das Blut in den Ohren.
    Victoria hingegen hörte das abbrechen eines Holzstabes. Zumindest klang es so. Aber es kam wohl aus der Richtung in der Velkyn stand. Dann aber hörten sie und Velkyn, dass auch hinter ihnen Bewegung war. Es war noch nichts zu sehen. Velkyn ließ den Blick schweifen und machte über ihnen ein offenes Fenster aus. „Da hoch!“, sagte er sehr leise und stemmte erst Shannon hoch, der dann nach seiner Schwester griff, als er sie hoch stemmte. „Fenster zu!“, befahl er nun und schuf ein schwarzes Katana aus den Schatten. Er riss sich die feine Jacke vom Oberkörper und trug nun nur das Schwarze Hemd unter dem Wams. Von hinten kamen nun drei angelaufen und Velkyn stellte sich ihnen. Ob die anderen durch den Kampfeslärm angelockt werden würden oder ob Streea sich noch um sie kümmern würde, wusste er nicht, aber er würde es wohl bald erfahren.
    Shannon jedenfalls hielt vom Fenster abstand und schien zu beten, dass Velkyn nichts zustieß. Er mochte seinen Schatten so sehr. Er war ziemlich bestürzt. Er nahm seine Schwester in den Arm und sagte leise: „Alles wird gut.“

    Unten verschwand Velkyn, als löse er sich in Ruß auf und tauchte hinter den Angreifern auf, wo sein Katana direkt einen aufspießte, sich zur Seite durch eben jenen Körper bahnte und den Mann daneben enthauptete. Dabei vollführte Velkyn lediglich eine Drehung, ehe er wieder verschwand und das Schwert des dritten Angreifers so ins leere lief. Er tauchte hinter ihm wieder auf und schlug dem Mann die Hand ab und somit die Waffe aus der Hand. Dann hielt er ihm sofort die Hand auf den Mund und hielt ihm die Klinge an die Kehle. Der Angreifer rammte ihm den Ellebogen in die Seite und Velkyn ließ los. Ein tiefes Stöhnen verließ seine kehle und er schlug den Mann mit einem Hieb der Stumpfen Seite des Katanas bewusstlos. Er stöhnte erneut und hielt sich die Seite.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 4:55 am

    Streea hatte nur auf das Signal gewartet. Unter diesem blöden Rock trug sie noch eine wesentlich effizientere Hose. Sie riss sich den Rock herunter, um beweglicher zu sein. Während Velkyn die beiden Menschenkinder in Sicherheit brachte, hatte sie nun etwas zu tun. Sie ließ dem Kerl, der auf sie zu kam, keine Chance sich zu fragen, was da eben geschah. Streea ließ die Maske fallen und warf Dolche aus Schatten, die den Kerl sofort erledigten. Der Zweite erlitt ein ähnliches Schicksal. Als dieser sich auf machte Velkyn zu verfolgen, sprang sie in die Schatten, um direkt vor ihm auf zu tauchen und ihm einen Dolch in die Brust zu rammen. Erschrocken, ja fassungslos sah er sie an, während sie böse grinste. Streea nahm die Verfolgung auf. Sie räumte hinter Velkyn auf, beseitigte die Gegner und ... stand plötzlich vor mehreren dieser Kerle. Das würde sie wohl erst mal aufhalten. Die Schachtel fiel aus Streeas Mantel. Als sie auf den Boden fiel, fiel der Deckel ab und gab den Inhalt frei. Ein Adamantdolch. Jetzt war keine Zeit sich darüber zu freuen. Sie striff den Mantel ab, schnappte sich den Dolch und machte sich bereit für einen größeren Kampf. 3 Schwerter rasten auf sie zu. Gut das auch sie so gut im Training war, sonst wäre es wohl übel ausgegangen. Steera nutzte die Schatten, wie es auch ihr Bruder tat. Kaum das sie in selbige eingetreten war, kam sie an anderer Stelle wieder heraus, um den Adamantdolch in den Hals des nächst stehenden Gegners zu rammen. Diese Waffe war das vermutlich schönste Geschenk, welches man ihr je gemacht hatte. Er war leicht und doch so tödlich wie nichts sonst. Die Schwerter der beiden anderen Männer konnte ihr nicht stand halten. Sie wurden zerstört, so wie die Klinge des Dolches die der Schwerter berührte. Auch die Männer fanden ein Ende. Beide mit durchtrennter Kehle. Steera lief schnell weiter. Sie musste Velkyn und die Menschenkinder finden. Es wimmelte in den Gassen nur so von Gegnern. Streea hatte alle Mühe ihren Bruder ein zu holen.

    Victoria bekam ein sehr ungutes Gefühl. Sie spürte Velkyns Arm um ihre Taille. Sie hatte keine Zeit sich zu wundern oder rot zu werden. Das Velkyn sie packte, und Shannon auch, bedeutete, das sie in Gefahr waren. Schon ging das Abenteuer los. Velkyn brachte sie in Sicherheit ... oder zumindest in etwas, das so wirkte. Nun saßen sie da, in diesem Haus, welches ihnen fremd war, und warteten. Victoria schmiegte sich an ihren Bruder, der sie zu trösten versuchte.
    "Was wollen die denn von uns?"
    wisperte sie.
    "Sie werden Velkyn und Steera doch nichts tun, oder?"
    Victoria hatte Angst. Die durfte sie wohl auch haben.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 5:13 am

    Die anderen beiden, von dem Haus, durch das Velkyn geflohen war, standen nun in der Gasse. Velkyn funkelte sie an. Die gelb glühenden Augen wirkten so was von unheimlich in dieser relativ dunklen Gasse, Dass, die Männer erst stehen blieben. Dann jedoch traten sie ein. Sie schienen besser ausgebildet zu sein, als ihre Vorgänger, denn sich wichen direkt aus, als Velkyn sich ins Nichts auflöste und sie dann attackieren wollte.

    Shannon oben sah zu seiner Schwester und wollte ihr eine harmlosere Antwort geben, als diese: „Sie wollen Vater mit uns erpressen.“ Das zumindest vermutete er.

    Velkyn unten kämpfte was das Zeug hielt. Eigentlich dauerte der Kampf nur wenige Sekunden, aber es war trotzdem ein Schauspiel sondergleichen. Velkyn schaltete einen durch eine List aus, indem er wieder verschwand, doch anstatt hinter ihm aufzutauchen, tauchte er genau vor ihm auf und tötete ihn augenblicklich. Der andere ließ die Klinge nieder fahren und Velkyn wehrte sie mit einer Armschiene aus Schatten geformt ab. Er war nicht schlecht in der Schattenmagie, aber er war geschwächt und war viel zu oft in die Schattenebene eingetaucht. In dieser Beziehung war seine Schwester ihm überlegen. Denn sie konnte sogar andere mit in die Schattenwelt nehmen. Er enthauptete den letzten und verharrte in seiner letzten Bewegung einen kleinen Moment. Ehe er hinauf schaute.

    Velkyn ließ seine Klinge verschwinden und im gleichen Moment betrat Streea die Gasse. Velkyn schleuderte ein Wurfgeschoss an ihrem Kopf vorbei und sie tat selbiges bei ihm. Beide hatten noch einen Gegner jeweils erwischt. Er deutete nach oben, als er sicher war, dass die Gefahr gebannt war und sprang direkt die Wand hoch zum Fenster. Dann ließ er zuerst Victoria vorsichtig herab und danach Shannon. Er selbst sprang danach direkt hinter ihnen wieder heraus und sagte: „Zurück zum Schloss.“
    Shannon war noch zu geschockt, um irgendwas wahrzunehmen und Victoria vielleicht auch, dass wusste er nicht. Er war 9 gewesen, als man sie damals hatte entführen wollen. Und jetzt war es wieder so gewesen. Es war ein tief sitzender Schock, den er damals erlitten hatte.
    Velkyn hatte Blut an seiner Seite, was seine Klamotten bereits bis zum Knie getränkt hatte. In seiner Seite steckte der abgebrochene Pfeil. Es schien jedoch, als würde er das nicht mal merken, so wie er sich gab.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 5:41 am

    Victoria sah zu ihrem Bruder auf.
    "Wir sind ihm doch eh egal. Warum glauben sie, das wir ein Druckmittel sind?"
    Tatsächlich glaubte sie, sie seien ihrem Vater nicht wichtig. Zumindest sie nicht. Schließlich war sie kein Junge. Einzig wäre es Vater wohl wichtig sie mit jemandem zu verheiraten, der seinen Interessen gelegen kam. Was Mutter betraf ... sie würde eh zu allem ja und Amen sagen, was ihr Vater wollte. Eigentlich hatte sie doch nur Shannon und Streea ... und vielleicht ein Stück weit auch Velkyn, aber er war immer so kalt und sprach nur selten mit ihr.

    Streea sah den Mann, der sich hinterrücks an Velkyn schlich. Natürlich wäre es ein großartiger Moment gewesen, ihre Rache zu vollziehen, doch statt ihren Bruder ins offene Messer laufen zu lassen, schaltete sie den Kerl aus, eben so wie Velkyn es bei dem Kerl hinter ihr tat. Sie waren ein perfekt eingespieltes Team, ergänzten sich großartig, doch Streeas Stärke lag nicht in den Waffen, sondern in der Schattenmagie. Inzwischen konnte sie Schatten nicht nur in der Gestalt erscheinen lassen, die sie wünschte, sie konnte ihnen auch für kurze Zeit leben einhauchen. Leider noch nicht lang genug, um sie angreifen zu lassen, doch Übung machte bekanntlich den Meister. Den Dolch trug sie nun voller Stolz an der Hüfte, wo sie ihn sofort greifen und benutzen konnte. Sie mochte auf Kriegsfuß mit ihrem Bruder stehen, aber sie schenkte ihm ein Lächeln, als sie sanft über den Dolch strich. Ihre Art Danke zu sagen. Velkyn hatte gute Arbeit geleistet, wie sie fand. Die Gegner waren ausgeschaltet, die Kinder gerettet, es konnte also zurück gehen.

    Victoria erinnerte sich nicht mehr an die versuchte Entführung. Sie hatte einen solchen Schock gehabt, das sie alles verdrängt hatte. Sie stand nun unten neben ihrem Bruder und sah sich um. Ihre Augen weiteten sich, doch wurden sie noch größer, als sie das Blut bei Velkyn entdeckte. Sie gab keine Widerworte, als Velkyn zum Schloß zurück wollte. Hier waren sie nicht sicher. Mal abgesehen davon konnte man Velkyns Wunde nicht reinigen und verarzten.
    "Du bist verletzt!"
    Sie wusste nicht, wie sich eine solche Verletzung auf die Schatten auswirkte, doch rein ihres Wissens um Menschen nach, bedeutete zu hoher Blutverlust den Tod, was sie nun natürlich befürchten ließ, es könne ihm schlimm ergehen. Hilfesuchend sah sie zu Streea.

    Streea sah ebenfalls, das ihr Bruder blutete, doch was sollte sie da schon machen? Sie könnte ihn über die Schattenebene bringen, aber das wäre sicher nicht ungefährlich. Abgesehen davon, wollte sie die beiden Kinder nicht zurück lassen. Schließlich waren diese ihre Schutzbefohlenen.
    "Er wirds schon überleben."
    Sie übernahm nun die Nachhut, während Velkyr vor ging.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 6:04 am

    Ja, jetzt sah auch Shannon, dass er blutete. Er sagte aber nichts dazu. Dennoch machte er sich große Sorgen. Velkyn hingegen, tat gar nicht so als ob. Er nickte nur einmal und ging voraus. Er bückte sich unterwegs und sammelte den gefesselten Bewusstlosen auf. Er schulterte ihn und nun endlich protestierte Shannon: „Velkyn! Nicht! Du bist verletzt!“ Velkyn wendete sich zu Shannon um und sagte: „Soll ich ihn gleich hier verhören?“ Shannon sah ihn verdattert an. „Ob du… was? Nein! Ich werde ihn tragen!“ Velkyn musterte seinen Herrn und erklärte: „Als Leibdiener ist es meine Pflicht euch aus jeglicher Unannehmlichkeit…“ Shannon viel ihm ins Wort und äffte ihn nach: “… herauszuhalten und vor Gefahren zu beschützen.“ Velkyn musterte ihn und wartete. Shannon packte den Arm des relativ schlanken Angreifers. „Das ist ein Befehl!“
    Velkyn musterte ihn und ließ los. Shannon schulterte den Mann und ließ Velkyn den Vortritt. Er ging vorraus und achtete darauf, dass sein Herr hinterher kam. Nur wegen dieser dummen Verletzung! Für wen hielt er ihn? Das war wirklich ganz schön… na war ja auch egal.

    Da sie eh noch nicht weit gekommen waren, auf dem Weg IN die Stadt waren sie schnell wieder zuhause. Shannon übergab den Wachen, den Bewusstlosen und sagte: „In den Kerker. Er wird später verhört! Wo ist mein Vater?“
    „Er ist im kleinen Saal. Er hat aber eine Unterredung.“
    “Das muss warten…“, sagte Shannon grimmig. Er wollte direkt zu ihm und Velkyn hielt sein Handgelenk fest. Er gab zu bedenken: „Herr… Wenn euch euer Vater vor Gästen so empfangen muss, beleidigt ihr ihn.“ Shannon schien kurz überrascht und sagte dann: „Du musst dringend zu einem Heiler!“
    „Es geht mir gut. Bitte, kleidet euch zuerst standesgemäß.“

    Velkyn musste seiner Schwester wohl auch nicht sagen, dass sie sich um die Lady kümmern sollte, doch es kam anders. „Victoria!“, sagte Shannon nun. „Bring ihn bitte zum Meister Samas.“ Was?!, dachte sich Velkyn. „Streea! Ich bitte dich deinem Vater unauffällig Bericht zu erstatten. Sie würde es aus den Schatten heraus tun können. Denn von allen Schatten, war ihr Vater auf jeden Fall der mächtigste. Er hatte eine besondere Bindung zu den Schatten und konnte sogar in die andere Ebene hinein hören. Normale Schatten, konnten das nicht. Normale Schatten mussten sie tatsächlich betreten, um überhaupt irgendwas aus dieser Ebene zu bemerken und anders herum sahen sie auch nicht in die reale Welt, sofern sie keine Hilfsmittel benutzten. Aber sie alle hatten ein spezielles Glas, welches die Wirklichkeit abbildete, wenn sie hindurch sahen.
    „Ich werde mich umziehen!“ Und so tat er es. Velkyn war zu geschockt, als dass er irgendwas sagte. Shannon dampfte ab und drehte sich zu Velkyn: „Das ist auch ein Befehl!“ Velkyn fasste sich und neigte den Oberkörper. Er sah grimmig aus und doch war er wunderschön.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 6:12 am

    Streea sah ihre Herrin an, die sie eiegtlich egrade zum umziehen schleifen wollte, doch das leichte Nicken war deutlich genug. Streea begab sich in den Schatten, von dort aus in die Ebene der Schatten, von wo aus sie ihrem Vater bericht erstattete.

    Während Streea beschäftigt war, nahm Victoria sanft Velkyns Hand und zog ihn mit sich. Wenn ihr Bruder sie um etwas bat, machte sie es und ehrlich gesagt, war ihr ja auch an Velkyn gelegen. Er war eben was besonderes, genau wie seine Schwester. Victoria lächelte freundlich.
    "Komm. Er wird schon wissen, was zu tun ist. Zwar ist er ein Arzt für Menschen, aber so sehr unterscheidet ihr euch von uns dann auch nicht."
    Kurz nur sah sie in seine gelben leuchtenden Augen. Sie liebte diesen Anblick, egal ob bei Tag oder bei Nacht und bei Velkyn fand sie es so viel schöner, als bei den Anderen. Er war eben wirklich etwas ganz besonderes.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 6:28 am

    Shion lauschte gerade seinem Herrn, der mit den Diplomaten Belanglosigkeiten besprach und plötzlich vernahm er Streeas Stimme. Sie musste direkt bei ihm stehen. Wollten sie nicht eigentlich in die Stadt? Er reagierte kaum, auf ihre Stimme, nickte dann aber ganz leicht. Er sah die ganze Zeit jedoch für alle anderen so aus, als würde nichts geschehen. Er gab Streea ein ganz unmerkliches Handzeichen, dass er verstanden hatte und sie sich wieder ihren Aufgaben widmen konnte.

    Velkyn hingegen wurde förmlich von Victoria abgeführt. Er sah seinem Schützling nach, bis er ihn aus den Augen verloren hatte. WIE konnte er das verlangen?! Vielleicht waren noch andere Angreifer in der Nähe? Schließlich, als er ihn endlich aus den Augen verloren hatte, realisierte er, dass Victoria, seine Hand hielt.
    Er zog sie zurück und löste sich somit von ihr, blieb aber nicht stehen. Es schickte sich nun wahrlich nicht, dass eine Herzogstochter, die Hand eines Dieners hielt. Er sagte nichts zu ihrer Aussage und lief ihr einfach nach, als sei nichts.
    Beim Meister angekommen sah er von einem dicken Buch über Anatomie auf. Was für ein Zufall. Er schien verwirrt, die Tochter mit dem Jungen zu sehen. Fragend hob er die Braue und als Victoria berichtete, schien er überrascht.
    „Verwundet? Na dann sehen wir uns das doch mal an.“ Er winkte den Schatten herbei und Velkyn tat, was verlangt wurde. „Frei machen bitte.“ Und auch das tat Velkyn. Er zog das Hemd aus. Der Dock betrachtete die Wunde, aus der nun wieder etwas Blut hervor quoll. Er sagte erschrocken: „Ein Pfeil?! Bei allen Göttern! Junge, leg dich hin!“ Velkyn sah auf die Verletzung und dann auf das Bett. Er lief gelassen hin und tat, was der Doktor verlangte. Er drückte Victoria tücher in die Hand und sagte: „Drück das bitte drauf!“ Velkin wollte protestieren, aber da war es schon zu spät. Er biss die Zähne zusammen und versteifte sich leicht.
    Während der Doc nun seine Sachen – unter anderem eine große Zange – herbei holte und Victoria auf die Wunde drückte rief der Doc nach seinem Gehilfen: „Finian!“ Der stolperte tollpatschig herein. „J-ja?“
    „Du musst mir helfen! Not-Opperation!“
    Was denn? DER Tollpatsch sollte helfen? Velkyns Augen weiteten sich leicht. Das war doch wohl nicht sein Ernst! „Er hat einen Pfeil abbekommen. Wir müssen ihn raus ziehen. Schnall ihn fest!“ Finian kam angelaufen und fiel beinahe noch über seine eigenen Füße. Velkyn schaute dem ganzen ungläubig zu und fragte dann vollkommen gelassen: „Soll das ein Witz sein?“
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 6:42 am

    Streea erkannte sofort, was ihr Vater ihm sagen wollte. Sie wollte ihm beweisen, das sie es wert war, von ihm geliebt zu werden und nicht als Nebensache abgetan zu werden. Sie wollte ihn stolz machen, was sie mit dem versuch ihren Bruder zu töten wohl kaum geschafft hatte, doch das verstand sie nicht. Sie hatte immer kämpfen müssen, oder hatte das Gefühl es zu müssen. Nachdem er sie nun fort geschickt hatte, wusste sie ja bereits, wo sie die Lady finden konnte und machte sich auf den Weg.

    Victoria war ein wenig enttäuscht, als Velkyn seine Hand weg zog, doch lies sie es sich nicht anmerken. Bei Meister Samas angekommen, wurde Velkyn gleich auf das Bett gescheucht. Er lief aber auch wirklich rum, als wäre nichts geschehen. Ein Pfeil steckte in ihm und er schien es nicht mal zu bemerken. War er wirklich so schmerzfrei oder kam das durch den Kampf? Victoria wusste es nicht. Meister Samas gab ihr Tücher, die sie auf die Wunde pressen sollte. Natürlich tat sie es.
    "Ich kann euch auch beim Rest helfen."
    Auch sie war nicht gerade überzeugt von Fineans Hilfe. Mochte ja sein, das er nett war, aber so tollpatschig wie er war, würde er sicher mehr Schaden anrichten, als er es gut machen könnte.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 7:05 am

    Also das wollte Velkyn noch viel weniger. Schließlich was sie eine edle Dame und nicht irgendwer. Zum Glück sah Samas das genauso.
    „Nein, das ist kein Witz! Und Mylady, ich glaube nicht, dass ihr genügend Erfahrung besitzt. Außerdem dürfte das wenig schicklich sein, findet ihr nicht?“ Finian schnallte Velkyn fest und der beobachtete immer noch nur gelassen. Samas trat an ihn heran und hatte die Zange in der Hand. „Erst mal raus das Ding!“ Finian nahm sich die Hand vor den Mund, als er schließlich den Pfeil da stecken sah, als Victoria die Tücher auf befehl weg nahm. Dann setzte Der Doc die Zange an und sah in Velkyns Gesicht. „Bereit?“ Velkyn fragte sich erneut, ob das ein Scherz sein sollte, antwortete aber schnell. „Na sicher.“ Immer noch gelassen. Dann jedoch zog der Doc schon am Pfeil und Velkins Augen weiteten sich kurz, ehe er die Lider zusammenpresste, sich seine Hände and er Liege verkrampften und er einen gepressten Laut von sich gab.
    Erneut zog der Doc und Velkyn hielt den Atem an. Dann ließ er wieder locker. „Sitzt bombenfest.“, wunderte er sich. Velkyn holte gefasst Luft. Aber es fiel ihm außerordentlich schwer. Erneut wollte Samas ansetzen, als sich Velkyn einfach in Schatten auflöste. In der Schattenebene gab es kein Bett und er fiel einfach herunter. Er keuchte auf und erhob sich. Dann wagte er erneut einen Schattenschritt in die Echtwelt, wo er nun mitten im Raum stand.
    Der Doc sah ihn fassungslos an. „Das… habe ich noch nie miterlebt.“, sagte er und stutzte. „Du… willst dir wohl nicht helfen lassen?“ Velkyn schüttelte nur leicht den Kopf. Jetzt war schon deutlich mehr Blut, was hervor quoll und er sagte nur leicht ärgerlich: „Ihr macht es ja nur noch schlimmer.“ Das wiederum wollte Samas wohl nicht auf sich sitzen lassen. „Also fein! Dann stoßen wir ihn durch! Setzt dich bitte wieder, ehe du umkippst!“ Velkyn musterte den Mann vor sich und schien der gleichen Meinung zu sein. Er setzte sich.
    Der Doktor holte eine art Stange hervor. Sie war vorne hohl. „Das muss ich in deinen Körper einführen, da du den Schlawiner ja abgebrochen hast!“ Er wartete auf Velkyns Reaktion, die vollkommen ausblieb. „Dann muss Finian auf den Bolzen Schlagen, der den Pfeil hinten heraus drückt. Traust du dir das zu?“ Velkyn sah zur Seite und sagte: „Was für eine dumme Frage.“ Er hatte ja wohl keine Wahl. Samas seufzte nur und verzichtete dieses Mal auf ein festschnallen. Velkyn legte sich halb auf die Liege, sodass der Rücken, wo der Pfeil vermutlich austreten würde, nicht auf der Liege war.
    Er steckte die Stange also in die Wunde. Wieder verkrampfte sich Velkyn, gab aber keinen Ton von sich. Oben stand der Bolzen hervor, auf den nun nur noch mit einem Hammer drauf geschlagen werden musste. Finian klappte aber leider gerade zusammen und sowohl Velkyn, als auch Samas schauten ungläubig auf den Boden. In dem Moment kam Streea zurück. Wieder schauten beide dort hin und Samas Gesicht hellte sich auf, während Velkyn resignierend die Augen schloss. Samas verpflichtete nun einfach Streea und erklärte ihr, was sie zu tun hatte.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 8:04 am

    Warum hatten eigentlich alle ein Problem damit, das sie die Tochter eines Herzogs war? Das war nicht fair. Nie durfte sie irgendwie helfen oder sich an Arbeiten beteiligen, bei denen  sie vielleicht noch was lernen konnte. Victoria empfand es fast als Strafe, eine Herzögliche Tochter zu sein. Resigniert stand sie da, starrte auf Velkyn und drückte die Tücher auf die Wunde.  Auf den Befehl Samas hin, zog sie die Tücher weg. Victoria schlug die Hände vor den Mund, als sie sah, wie sich Velkyn verkrampfte. Er musste unglaubliche Schmerzen haben. Der Doc bekam den Pfeil nicht raus und Velkyn ... verschwand kurz.
    Das war doch wohl nicht zu fassen. Da verschwand der Schuft einfach in die Schattenebene, während anwesende Personen versuchen wollten ihm zu helfen. So ein .... Plötzlich stand er wieder im Raum und beschwerte sich auch noch. Der Doc wollte den Pfeil also auf der anderen Seite durch treiben. Verletzte er Velkyn damit nicht noch mehr? Gerade lag Velkyn wieder in Position, als Finean zusammen brach. Selbst Victoria war erstaunt, wo Finean doch eigentlich an so was gewöhnt sein sollte, als Gehilfe des Docs. Just in diesem Moment kam auch Steera herein. Sie sah sich um, erfasste die Lage und lächelte gehässig. Rache war ein Gericht, welches man kalt servieren musste und dieses Gericht, würde ihr Bruder nun tiefgefroren serviert bekommen.
    "Wie ihr wünscht Sama."
    Sie nahm den Hammer , visierte das Rohr an und schlug gerade fest genug drauf, um es in Velkyrs Körper zu drücken. Nicht weit, denn er sollte doch jeden Schlag spüren und den Schmerz voll auskosten. Ein weiterer Schlag und noch einer und noch einer. Sie genoß, wie Velkyn sich krümmte. Ob sie ihm wohl einen Schrei entlocken könnte? vermutlich nicht, aber zu wissen, wie sehr er gerade litt, war mehr, als sie sich als Rache wünschen konnte. Schließlich hatte sie genug. Sie holte heftig aus und trieb den Pfeil mit voller wucht aus dem Körper ihres Bruders.

    Victoria konnte nicht fassen,w as sie da sah. Sie hätte am liebsten geschrien, aber das durfte sie nun gar nicht. Sie würde Streea später zur rechenschaft ziehen. Jetzt würde sie sich erst einmal um Velkyn kümmern.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 8:56 am

    Natürlich. Ihr Grinsen, als er einen Blick riskierte, sagte doch schon alles. Er bereitete sich darauf vor, dass sie keine Gnade kennen würde. Vorsorglich krallte er seine Hände nun und die Matratze. Samas sagte: „Also auf drei. Eins…“ kling Streea schlug zu und Samas hatte die Stange noch nicht richtig gefasst. Velkyn hielt die Luft an. Sie hatte sich ein wenig verschoben. „Nein, nein! Ich muss die Stange doch erst richtig halten!“ Streea konnte aber auch schauen, wie die Unschuld vom Lande! Was für eine Frechheit! Velkyn öffnete die Augen einen spalt breit und betrachtete das Treiben. Er blickte auf das Rohr in seinem Körper. Der Dock hielt es nun fest und sagte: „So jetzt!“
    Sie schlug zu und Velkyn presste die Augen wieder zusammen. Sie genoss es, das spürte er. „Nein! Fester!“, rief der Arzt. Sie schlug erneut zu und Velkyn wäre am liebsten wieder in die Schattenebene verschwunden. „Ich weiß ja, dass er dein Bruder ist Streea und du ihm nicht weh tun willst, aber bitte! Du quälst ihn. Schlag richtig zu!“ Erneut trieb sie den Pfeil weiter rein, aber nicht durch und entlockte Velkyn zumindest einen kehligen Laut, gefolgt von einem warnenden: „Streea!“, seitens Velkyn. Sie funkelte ihn an und holte nun endlich richtig aus. Sie schlug mit voller kraft auf die Stange und trieb den Pfeil durch seinen Körper. Er keuchte überrascht und der Doc sah, dass sie nicht nur den Pfeil heraus getrieben, sondern gleich die Ganze Stange durchgehämmert hatte. Velkyn hielt erneut die Luft an und er ballte die Fäuste und gönnte es ihr nicht, auch nur einen Ton von sich zu geben. DAS war mit abstand das schlimmste gerade gewesen, an der ganzen Behandlung. Und das schlimmste war, dass er kein bisschen benommen war. Sein Blut lief auf den Boden und nun sagte Samas: „Also… uhm… danke Stree…a ich… ich kümmere mich um den Rest. Ja? Danke!“ Er tupfte sich die Stirn ab und er bewunderte Velkyn für seine Zähigkeit. Er sah zu der Schattendame hoch und stellte fest, dass sie sich förmlich an dem Anblick zu weiden schien.
    Velkin öffnete wieder schmerzerfüllt die Augen. Er fixierte Streea und war fassungslos. Er hatte geglaubt, sie würde ihm liebend gern den Pfeil durch den Leib treiben. Aber dass sie ihn quälen würde? Das hätte er ihr nicht zugetraut. Er war… nun enttäuscht traf es nicht ganz. Aber irgendwas zwischen enttäuscht und entsetzt.

    Der Doktor sah nun zu Victoria und kam nun lieber auf ihr Angebot zurück. „Also… ich uhm… du musst die Stange jetzt vorsichtig… herausziehen. Ich drücke seine Wunden ab.“ Velkyn sah auf seinen Bauch. Er konnte Glück gehabt haben, dass nicht all zu viel passiert war. Vielleicht hatte es aber auch etwas Schlimmeres erwischt. Dafür fühlte er sich aber irgendwie auch zu gut.
    „Bereit?“ Dieses Mal antwortete Velkyn nicht. Er war aber auch nicht angesprochen worden. „Vorsichtig, ja?“

    Shannon hatte sich unterdessen umgezogen und sogar seine Rüstung angelegt. Er wollte strahlen. Er wollte seinem Vater zeigen, dass er auch ein Krieger war und nicht nur auf den Schutz eines Leibdieners angewiesen war. Vor allem aber wollte er nicht, dass sein Vater glaubte, dass er Angst hätte.
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 9:32 am

    Während Victoria den Blick abwendete, genoß Streea jeden einzelnen Schlag. Das war die beste Rache. Sie sah ihn leiden und damit hatte es sich.
    "JETZT sind wir Quitt,"
    meinte sie, drehte sich um und stellte sich hinter Victoria.

    Victoria sah Streea nicht lange zu. Sama meinte, sie solle ihn nicht quälen, doch genau das tat sie. Das die Geschwister kein gutes Verhältnis hatten, wusste sie ja, aber das es so schlecht war ... dabei waren sie doch eigentlich beide nett. Victoria sah weg, als Streea  begann, das Rohr durch Velkyns Körper zu treiben. Wie konnte er das aushalten? Schließlich hörte sie, wie der Doc meinte, das sie nun doch helfen durfte und sah endlich hin. Das da bedurfte eines starken Magens, den sie glücklicherweise hatte. Das Rohr hing noch im Körper Velkyns. Sie sollte es nun heraus ziehen. Himmel das musste doch weh tun. Victoria sah Velkyn entschuldigend, wie auch besorgt an. Sie wollte ihm sicher nicht weh tun, aber wie sollte sie das nicht tun? Egal wie sie es machen würde, sie würde ihm eh Schmerzen zufügen. Der Doc hatte gesagt vorsichtig, also würde sie es beherzigen. Vorsichtig hielt sie das Rohr in den Händen, nickte dem Doc zu und begann zaghaft daran zu ziehen. Stück für Stück zog sie das Rohr heraus. Es saß nicht so fest wie der Pfeil aber eben auch nicht gerade locker. Victoria spürte plötzlich Velkyns Hand, die sich um ihre schloss und zog das Rohr deutlich schneller heraus. Victorias Wangen röteten sich, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Was tat er denn da? Erschrocken starrte sie ihn an.
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 9:52 am

    Velkyn war ein wenig erschöpft von dieser ganzen Prozedur und der Doktor schien auch ein bisschen verunsichert. Wieso hatte Shannon ihn zu diesem Quacksalber geschickt? Er hätte sich einfach von seiner Mutter behandeln lassen sollen. Er wurde hier ja noch wahnsinnig und nicht nur, dass Streea ihm nun auch noch auf die Nase band, wofür das alles gewesen sein sollte! Nein! Jetzt wurde auch noch Mylady eingespannt.

    Velkyn hätte heulen können, aber er hielt sich wacker. Er blickte auf das Objekt in seinem Körper und dann auf die zierlichen Hände Victorias. Sie konzentrierte sich ganz furchtbar auf das Rohr und er sah ihr kurz ins Gesicht. Streea musste sich doch wirklich an seinem Elend weiden, wie noch nie…
    „Also gut. Vorsichtig.“, sagte Samas und Velkyn sah wieder zu ihm. Hatte er sie noch alle?! Wieso denn… Velkyns Gedanken wurden von einer neuen Welle Schmerz weggespült. Sie zog an dem verdammten Rohr, als müsse sie fürchten, dass es zerbrach, wenn man es nur schief ansah. Millimeter, für Millimeter, zog sie es in einem Schneckentempo hervor, das sich gewaschen hatte. Er hielt es nicht aus.
    Er packte Victorias Handgelenk und sie erschrak so sehr, dass sie ihn erschrocken anstarrte, während er nun mit einer fließenden Bewegung das verdammte Ding aus sich herausholte, wobei er sich aufsetzte und sein Blut ein Mal durch den halben Raum spritzte. Zum Glück was sie so geschockt, dass sie die Stange einfach weiter fest hielt. Am Ende gönnte er sich nun doch ein Stöhnen und legte die Stirn in die offene Hand, während er Victoria mit der anderen wieder los ließ. Ihm stand der Schweiß auf der Haut und seine Muskeln waren von der ständigen Anspannung eben sehr deutlich zu sehen. Er blickte an sich herab, als der Dock schon was drauf drückte, was er nun einfach selbst festhielt, damit er hinten schon mal anfangen konnte.
    NIE WIEDER würde er sich von einem Menschen behandeln lassen… Mutter war 100 Mal besser in so was. Er war leicht außer Atem und sah nun erschöpft zu Streea, die er mit einem ernsten und wenig gut gelaunten Blick bedachte. „Quitt, ha? Alles was dir widerfuhr, war dein eigenes Verschulden.“ Die Stimme klang etwas belegt und rau. Stimmte doch auch. Oder hatte ER sie etwa gezwungen, Aphion anzugreifen?
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    Beitrag  Vicky Di Dez 12, 2017 10:04 am

    Victoria blieb geschockt. Sie hatte auch etwas von seinem Blut abbekommen, doch das störte sie nicht. Man konnte es doch schließlich wieder abwaschen. Sie starrte auf das Rohr in ihrer Hand, legte es einfach vorsichtig auf den Tisch und sah zu Velkyn, der seine Schwester gerade maßregelte. Was war denn nur zwischen den Beiden vorgefallen, das sie so miteinander um gingen?

    Streea stieß die Luft abfällig aus. Velkyn hatte ja keine Ahnung, wie schwer es war, ihrem Vater zu gefallen. Er hatte keinen Zwilling, mit dem er um Vaters Gunst wetteifern musste.
    "Spar dir den Atem Velkyn. Was mir widerfahren ist, habe ich deinem einmischen zu verdanken!"
    giftete sie ihn in der Schattensprache an. Niemand verstand sie ... ausser Mutter. Natürlich vergaß auch Mutter nicht, was Streea getan hatte, aber sie verstand warum sie es getan hatte. Es gab Zeiten, in denen sie sich fragte, ob sie es wieder tun würde. Nein ... nicht nach der Strafe ihres Vaters. Es hatte sie in seiner Gunst nur noch weiter nach unten geschoben, anstatt sie hoch zu bringen. Es war sinnlos zu versuchen einen der Familie aus zu löschen, um deren Platz ein zu nehmen. Sie musste sich anstrengen, musste ihren Wert beweisen und sich die Stellung die sie wollte verdienen. Streea gab sich alle Mühe, aber ihr Vater war und blieb hart.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Di Dez 12, 2017 10:24 am

    Velkyns Augen schienen einen Moment intensiver zu leuchten, als eben noch. Sie verstand ja mal wieder gar nichts. Mit ihr zu reden war sinnlos. Sie war und blieb ein Sturkopf und handelte oft einfach, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Er hatte ihr gesagt, dass sie bereuen sollte. Das hatte sie nicht getan. Nun zischte er ihr entgegen: Nein… Du bekamst deine Strafe, für dein Unvermögen, zu bereuen.“ Velkyn wüsste nicht, was Vater mit ihr angestellt hatte, aber er war sich sicher, dass ihre Strafe weit weniger schlimm gelaufen wäre, wenn sie bereut hätte und sich entschuldigt.
    Velkyn sah nun auf den Boden und einen kurzen Moment sah er ziemlich traurig oder bestürzt aus. Sie hatte ja keine Ahnung… Hätte sie Aphion umgebracht, hätte Vater ihr weit schlimmeres angetan. ER hatte sie gerettet. Das traurigste an der Sache war, dass sie das nicht erkennen konnte und dass sie nicht wusste, wie sehr Velkyn sie doch liebte. Seine kleine Schwester. Und was fast noch trauriger war, war die Tatsache, dass ihr Vater sie ebenso liebte, wie ihren Zwillingsbruder.
    Schließlich blickte er eben so kühl und steinern auf, wie immer und sagte zu Streea: „Du hast Pflichten, vergeude deine Zeit nicht bei mir.“ Dann zu Victoria: „Habt Dank für eure Hilfe, Gnädiges Fräu…“ Er stockte und versteifte sich, als Iod über die Wunde lief. „… lein.“, presste er hervor. Damit schien er durch. Es sah erneut so aus, als ginge ihn das alles gar nichts an. Wie konnte man so eine Selbstbeherrschung haben? Der Doktor bewunderte ihn schon dafür. Am Ende verband er ihn noch und sagte. „Du solltest dich ausruhen. Du solltest…“ Velkyn sprang von der Pritsche und beendete den Satz mit: „… meinem Herrn dienlich sein.“
    Und so machte er sich schon auf den Weg zum Ausgang.

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