Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 8:55 am

    Das war das schlimmste, was sie ihm hatten antun können. Ihn erneut an Shannon zu binden. Es schmerzte Naira so sehr, das sie sterben wollte, um ihn von seinen Qualen zu erlösen. Sie schloß die Augen und weinte leise. Es war, als wäre die Sonne, die sie zu sein schien, in diesem Moment gestorben. Als Shannon meinte, sie sollten SIE frei lassen, begriff sie nicht, das nur Maena gemeint war. Shannon korrigierte sich jedoch, als Streea ihr eben die Fesseln aufschneiden wollte. Selbst sie war ein wenig überrascht. Naira sah sie mit Wut ind en Augen an.
    "Du hast ihn vergiftet,"
    flüsterte sie. Sie hatte schon öfter den Verdacht gehabt, das da was nicht stimmte. Naira hatte auch nicht vergessen, das dieses Weib dort den Vogt in der Stadt vergiftet hatte. Die ganze Zeit hatte sie gehofft, Maena hätte es nicht getan, doch nun war es mehr als Klar.
    "Deinetwegen konnten sie uns so schnell aufspüren."
    Eben hatte sie sich selbst noch die Schuld gegeben doch nun ... sie sah Maena mit einem unsäglich traurigen Blick an.
    "Warum ..."
    Sie ergab sich nun ihrem eigenen Schicksal und senkte den Blick. Der Gedanke, was Velkyn nun bevor stünde, war schrecklich. Er würde Gefangen sein und könnte nichts tun, um wieder frei zu kommen. Alles in der Welt schien sich gegen ihn verschworen zu haben, ausser Naira selbst. Ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit waren nun erst einmal fort. Nichts als Traurigkeit und bittere Enttäuschung waren noch übrig.
    "Nein ... du hast mich immer beschützt ... aber ich konnte dich nicht beschützen,"
    sagte sie nun leise. Er würde es gewiss hören, denn sie wusste, er hatte ein durchaus feines Gehör und hörte Dinge, die andere nicht hörten.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 9:01 am

    Maena sah nicht zu Naira. Ihre Tränen damals waren echt gewesen. SIE hatte Velkyn verkauft, aber er hatte sie unter Einsatz seines Lebens beschützt. Sie versuchte Haltung zu wahren, als Naria sie fragte, wieso sie es getan hatte. Velkyn interessierte das Wieso nicht einmal mehr und Shannon holte etwas hervor, was er ihr zuwarf. „Was glaubt ihr denn? Das wieso fast alle Menschen andere verraten.“ Der sack, den sie fing, klimperte und Velkyn sagte mit gesenktem Kopf: „Gold…“ Sie antwortete nicht, aber ihr Schweigen war doch wohl die beste Zustimmung.
    „Steh auf, Velkyn.“ Er tat es. Nahezu willenlos. „Und jetzt gebe ich dir meinen ersten Befehl.“ Er kam näher und stellte sich nur eine Armlänge vor Velkyn, welcher dort zwar stand, aber gebrochen aussah. Shannon machte eine längere stilistische Pause: „Liebe mich!“
    Selbst Darius glaubte ja wohl sich verhört zu haben. Lucian klappte der Mund auf und Velkyn sah vollkommen erschrocken auf und starrte Shannon mit schreckgeweiteten Augen an.
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 9:11 am

    Das alles war so schrecklich. Naira sah wieder auf den Boden, als Maera ihr keine Antwort gab. Sie glaubte, jemand riss ihr das Herz heraus und dann ... Naira dachte, es konnte nicht noch schlimmer kommen, doch Shannon schaffte es. Es schien ihn auch gar nicht zu interessieren, was mit Darius war. Der hatte Velkyn Ketten angelegt. Shannon befahl Velkyn ihn zu lieben. Naira glaubte ja wohl in einem Alptraum fest zu stecken. Das konnte doch wohl nicht sein Ernst sein. Vollkommen schockiert kam über ihre Lippen:
    "Aber man kann doch Liebe nicht erzwingen oder befehlen!"
    Es war der Schock, der da aus ihr sprach und sie wusste, das Velkyn alles tat, aber Shannon niemals lieben, nicht einmal wenn er das jetzt sagen würde. Gefühle entwickelten sich, sie kamen von selbst, aber sie konnten nicht auf Befehl entstehen. Selbst Streea hob eine Augenbraue, als Shannon diesen Befehl gab.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 9:22 am

    Offensichtlich waren alle hier geschockt. Velkyn wusste nicht, was er zu so einer Dreistigkeit sagen sollte und er wusste nicht, wie er diesen Befehl umsetzten sollte. Wie war er nur hier hineingeraten? Richtig… Maena hatte ihn vergiftet und Naira… sie durfte nicht seinetwegen sterben… Shannon sah Naira nicht mal an, als sie das sagte. „Was ist? Du wirst doch wohl nicht schon beim ersten Befehl deinen Eid brechen wollen, oder?“ Velkyn versuchte sich zu sammeln. Schloss die Augen und sagte leise: „Ich…“ Doch er brachte es nicht fertig. „Einen neuen Eidbruch werde ich dir nicht vergeben können Velkyn. Und jetzt rate mal, wer darunter leiden müsste. Lucian sah kurz zu Streea, aber Shannon meinte natürlich Naira. Das hier war so was von unangenehm und Velkyn ging in die Knie. „Ich liebe dich…“, brachte er hervor und Shannons Augen weiteten sich. Er kniete sich vor Velkyn und sagte leise, aber so voller Sehnsucht, dass er einem, unter anderen Umständen, hätte leidtun können: „Beweis es…“ Velkyns Blick hingegen trieb einem die Tränen in die Augen, als er nun mit beiden Händen Shannons Wangen ergriff und ihn leicht zu sich zog. Lucian wollte schon ausholen, um ihn auszuschalten, doch Velkyn küsste Shannon. Er küsste ihn auf den Mund und schloss die Augen dabei, während Shannons Augen sich weiteten und direkt danach Tränen aus selbigen liefen. Darius wandte den Blick ab und Lucian ließ die Waffenhand sinken, wobei er auch wegsah. DAS war das traurigste, was er jemals gesehen hatte.
    Maena half Darius nun bei seinen Wunden und beide stellten fest, dass er das zwar überleben würde, aber dennoch brauchte er dringend einen Arzt. Darius würde sich jedoch hüten, diesen Moment nun zu stören. Erst als Velkyn wieder von ihm abließ räusperte sich Shannon und sagte: „Wir… müssen einen Arzt finden.“ Er sah zu Naira. Als wäre überhaupt nichts vorgefallen: „Oder kannst du ihn vielleicht heilen?“
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 9:31 am

    naira redete sich ein, das dies hier ein Alptraum sein musste, das sie gleich aufwachen, und Daheim in ihrem Bett lag, doch das geschah nicht. Sie sah nicht auf, als Shannon weiterhin Velkns gehorsam verlangte. Dieser miese Kerl war wirklich das Letzte. Was nun kam, wollte sie nicht mit ansehen. Sie wollte nicht, das Velkyn das tat, damit sie leben durfte. Alles in ihr schrie auf, doch sie hob nicht mal mehr den Blick. Es war das schrecklichste, das aller Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte und was Velkyn durch machen müsste, um sie zu schützen, das würde sie nicht zu lassen. Sie wusste auch wie man an Gifte kam, oder wie man sich selbst das Leben nehmen konnte. Sie würde Velkyn befreien, ob so oder so. Sie hörte wie sich Velkyns Lippen von Shannons trennten. Es war nur ein ganz leises Geräusch, doch sie konnte es hören und wieder liefen ihr Tränen über das Gesicht. Wie konnte man so ... so unglaublich brutal, widerwärtig boshaft sein? So plötzlich wie es begonnen hatte, endete es. Ein Arzt sollte her, was vermutlich das Beste war. Auf die Frage, onb Naira Darius heilen könnte, sagte sie leise:
    "Ich - weiß - nicht."
    Damit hatte sie nicht gelogen.
    "Ich kann - ihn - verarzten."
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 9:47 am

    Niemand konnte sich vorstellen, wie das ganze hier für Velkyn sein musste. Seine Augen schienen leer, als er nun wieder auf den Boden sah. Darius erklärte: „Ich bin schon verarztet. Ich brauche Ruhe und vielleicht… einen echten Arzt. Sofern sie nicht ein Wunder wirken kann.“, gab Darius ungerührt zurück. Er hatte sich absichtlich verletzen lassen, damit er Velkyn dieses Ding hatte anlegen können.
    Velkyn hatte immer noch Kopfschmerzen, aber die kümmerten ihn gerade am geringsten. „Steh auf. Wir gehen. Streea, du und Lucian ihr bringt Naira separat mit, ich werde mich um Darius kümmern.“
    Er wandte sich an Velkyn und sagte: „Ich möchte, dass du mich fortan verteidigst und beschützt, Velkyn.“ Velkyn nickte. Er wirkte, wie in Trance und Shannon würde das fürs erste wohl akzeptieren. Gesagt getan. Lucian half Naira beim Fesseln. Er machte ihr keinen Vorwurf. Es war IHR Leben. Dennoch sagte er: „War es das, was er von dir gewollt hat? Unter vier Augen?“ Er klang ein bisschen gereizt. Er blickte auf Naira herab. „Knebeln wir sie erst wieder, sonst schreit sie noch die ganze Stadt zusammen.“
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 10:05 am

    Selbst Streea, die sich eigentlich über jedes Leid ihres Bruders freuen sollte, fand das da wirklich abartig. Shannon war, was Velkyn an ging, wirklich krank.
    "Könnte sie ... aber sie kann es nicht kontrollieren,"
    erklärte Streea Darius. Schließlich hatte sie selbst gesehen, zu was dieses Mädchen dort fähig war. Naira sagte nichts mehr. Sie war ruhig. Nicht einmal ansehen wollte sie irgendwen. Streea machte die Fesseln so weit auf, das Naira aufstehen konnte. Dann wurde sie schon wieder gefesselt. Streea sah Lucian nicht an, als er seine frage stellte, sondern gab nur ein leises "ja" von sich.
    Naira spürte, wie ihr der Knebel erneut angelegt wurde. Es war ihr egal. Sie verlor allen Mut. Niemand konnte ihnen jetzt noch helfen und Naira hatte nicht mehr die Kraft sich zu wehren, geschweige denn zu schreien.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 7:08 pm

    Naira und Velkyn konnten einem wirklich nur noch leidtun. Velkyn… nun da gab es wohl kaum noch etwas dazu zu sagen und Naira, weil sie diesen ganzen Scheiß mit ansehen musste. Die Heimreise würde fürchterlich werden.

    Lucian und Streea brachten Naira nun außerhalb der Stadt und warteten dort auf die anderen. Darius musste zumindest einmal von einem Arzt angesehen werden. Lucian schwieg die ganze Zeit. Er war wirklich ein bisschen zornig, wie es schien, jedoch versuchte er das auch zu verstecken. Er sah Streea nicht ein einziges Mal an und auf ihr klägliches „Ja“, hatte er auch nicht weiter reagiert.
    Darius und die anderen kamen auch wirklich schnell nach und schwiegen ebenfalls. Velkyn hielt den Blick gesenkt, war ja auch kein Wunder. Er hatte aufgegeben.

    Naira und Velkyn verließen die Stadt in Ketten und irgendwann sah Velkyn hinüber zu seiner Schwester. Er wirkte nicht zornig und auch nicht so zerbrochen, wie eben noch, aber der Ausdruck in seinem Gesicht trieb einem die Tränen ins Gesicht. Es war, als wollte er sie fragen: „Wie konntest du das zulassen? Hasst du mich so sehr, mir DAS anzutun?“ Der Blick blieb aber nur ganz kurz so auf ihr hängen, ehe er ihn wieder senkte. Er wagte nicht ein einziges Mal zu Naira zu sehen und vielleicht interpretierte sie dort auch hinein, dass er sie hassen musste.
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 8:20 pm

    Streea fühlte sich irgendwie unwohl. Lucian war sehr ruhig. Es lag eine gewisse Spannung in der Luft. Als sie Naira nun schon ausserhalb der Stadt brachten und dort warteten, sagten Beide kein Wort. Selbst das Mädchen war still, als habe sie vollkommen aufgegeben. Was konnte Streea da schon tun. Lucians Blick war so  ... ja, als wolle er sie fragen, wie sie das hatte tun können. Er steckte nicht in ihrer Haut und wusste nicht, wie verkorkst Streea war. Sein Blick tat ihr tatsächlich weh. Sie hatte das nicht gewollt. Sie fühlte sich dazu verpflichtet es Lucian zu erklären. Sie hatte nicht gedacht, das er so reagieren würde. Vor dem Mädchen wollte sie das eh nicht besprechen.
    Naira selbst hatte das Haupt gesenkt, die Augen fast gänzlich geschlossen. Ihre Gedanken waren bei Velkyn. Sie gab sich selbst die Schuld, das dies alles geschehen war. Maena hatte sie verraten. Für schnödes Gold. Wie ungerecht war die Welt? Naira nahm sich vor, alles dafür zu tun, Velkyn zu befreien. Er würde seinen Eid nicht brechen, das wusste sie. Allein weil Shannon eine unschuldige Person in den Händen hatte. Velkyn hatte sie von vorn herein beschützen wollen. Er hatte gewollt, das sie in Sicherheit war, aber was wäre gewesen, wenn Naira dann von Shannon gefangen worden wäre? Wie auch immer. Die Anderen kamen mit Velkyn nach. Naira sah auf, doch was sie sah, war einen Mann der aufgegeben hatte. Naira senkte ebenfalls den Blick. Sie hatte Maera zunächst mit nehmen wollen, hatte sich dann seiner Entscheidung gebeugt und er hatte sie doch mit genommen. Sie war es gewesen, die meinte, er solle sich hin legen und solle sich ausruhen, damit Maena und sie los gehen konnten, um Sachen zu besorgen und dann ... Ja, sie fühlte sich schuldig an der Situation. Maena musste ihm das Gift immer verabreicht haben, wenn er gegessen hatte und sie war auch für das Verschwinden der alten Kräuterfrau verantwortlich. Jetzt waren si in dieser schrecklichen Situation und reisten gena da hin, wo Velkyn die Hölle erlebt hatte, musste seine Liebe zu diesem ... Naira fehlte einfach ein Wort für das, was Shannon war, und würde erneut die Hölle durchleben. Die ganze Reise über sagte Naira nichts. Sie aß nicht, wenn man ihr etwas an bot. Lediglich etwas Wasser nahm sie zu sich. Fast durchgängig hatte sie den Blick auf den Boden gerichtet. Von ihrer fröhlichen Art war nichts mehr übrig. Es war, als hätte man es ihr geraubt. Streea spürte den Blick ihres Bruders. So hatte sie ihn noch nie geesehen. Ja, sie hasste ihn. Sie hasste ihn so sehr für die Zeit, die er mit Vater hatte, das er der Liebling ihres Vaters war. Sie wollte ihn leiden sehen, aber nicht gebrochen. Er hatte aufgegeben, das sah sie ihm deutlich an. Denn noch war ihr Blick nach wie vor starr, ganz so als ob es sie nichts an ginge. In ihr regte sich etwas, was sie direkt unterdrückte. Er hatte es verdient.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 8:40 pm

    Die Reise ging noch ein Stück außerhalb der Stadt, ehe sie wieder rasteten. Shannon hatte nur die Stadt verlassen wollen, nun aber mussten sie sich alle ausruhen, da es ja Nacht war. Lucian und Streea bauten ein Lager auf, während Darius auf die Gefangenen achtete. Er hatte wirklich Mitleid mit den beiden, aber was sollte er schon tun.
    Shannon hatte sich etwas vom Camp abgewandt und starrte in die Nacht, wohingegen Velkyn in seiner Nähe blieb, um auf ihn zu achten. Starb er, würde Streea auch sterben. Er schüttelte leicht den Kopf. Warum klammerte er sich überhaupt noch an sie? Sie hatte dafür gesorgt, dass er in der Hölle war. Mehr als einmal. Ja, er hatte einen Eid geschworen, aber Welche Rolle spielte das schon? Er sah zu Naira. Sie würde ebenfalls sterben, wenn er Shannon und Streea umbrachte. Was dachte er sich überhaupt? Hatte er nicht schon genug Blut an den Händen? Und was war eigentlich mit Aphion. Stimmte es, dass Shannon ihn in seiner Gewalt hatte?
    Darius kam eben zu Naira und setzte sich neben sie. Er nahm ihr den Knebel ab. Er war wirklich blass und die Ruhe würde ihm guttun. Dennoch wollte er sich einmal kurz mit ihr unterhalten. Er war sicherlich der letzte, den sie sehen wollte, aber das spielte keine Rolle. „Es tut mir leid, Naira. Ich habe ebenso wenig die Wahl, wie wir alle hier.“ Er stellte ihr Wasser hin und auch ein Stück Brot. „Er hat versprochen, dich gehen zu lassen. Das wird er auch irgendwann tun.“
    Dann erhob er sich ächzend und begab sich zu seinem Lager. Er befahl aber Lucian: „Du übernimmst die erste Wache.“ Dann zu Streea: „Übernimmst du die zweite?“ Er hatte keine Weisungsbefugnis über sie.
    Shannon kam mit Velkyn zurück und sagte: „Wir reiten morgen früh weiter. Bitte denkt daran und ruht euch alle aus.“ Er packte Velkyn an den Ketten und zerrte ihn hinter sich ins Zelt. Dort angekommen musterte er seinen Schatten und dieser wich seinem Blick aus. „Sieh mich an.“ Velkyn tat es nach kurzem zögern und versuchte eine Maske der Gleichgültigkeit zu wahren. Wieso eigentlich? Was kümmerte es ihn, was Shannon in seinen Augen lesen würde? Er wollte diesem Mann nichts geben. Keine Worte, keine Gefühle, keine Liebe… Gar nichts. Aber er ertappte sich, dabei, dass er ihn aus tiefster Seele verabscheute. Velkyn verstand jedoch im selben Moment, dass ihn dieses Gefühl zerstören würde. Besser er versuchte einfach gar nichts bei alledem zu fühlen.
    Shannon setzte sich auf sein Lager und patschte mit der Hand neben sich. „Viel zu lange, warte ich schon.“ Velkyn kniete sich neben ihn und stöhnte leise. Sofort schrekcte Shannon hoch. „Was ist?“ Velkyn musterte ihn nur kurz und antwortete nüchtern: „Darius hat mir die Rippen gebrochen.“ „WAS?!“

    Lucian hingegen stand nun draußen, als das Lager errichtet war und sah zu Streea. Er sagte: „Geh schlafen, ich wecke dich dann.“ Er wirkte ein ganz kleines bisschen niedergeschlagen, aber auch er versuchte Haltung zu wahren.
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 8:51 pm

    Sie rasteten und Darius kam, um Naira den Knebel ab zu nehmen. Er war immer noch freundlich zu ihr und beteuerte, das er auch keine andere Wahl hatte, doch Naira sah ihn nicht einmal an. Sie ließ das Brot liegen, nahm nur einen Schluck Wasser und legte sich auf den Boden. Sie würde sich in den Schlaf weinen. Ja, sie hatten alle keine Wahl. Sie alle mussten tun, was Shannon sagte, weil er sonst vermutlich jedem alles nehmen würde, was er liebte. Vielleicht auch das Leben, wenn ihm nichts anderes mehr bliebe. Er wusste genau wie er handeln musste und als Naira nun da lag, schloß sie die Augen. Sie wollte Velkyn helfen, ihn befreien, nur konnte sie sich nicht einmal selbst befreien.
    Streea sah Lucian an. Er wirkte, als hätte man ihm eine schlimme Nachricht überbracht. Streea drehte sich um, um schlafen zu gehen, als er sie weg schickte. Kurz blieb sie stehen, sah zu ihm und sagte leise:
    "Du verstehst das nicht."
    Dann ging sie um zu schlafen. Was Shannon nun mit ihrem Bruder anstellen würde, war ihr durchaus klar. Morgen früh würden sie weiter reisen. Sie würden schnell voran kommen und schon bald wären sie wieder zuhause.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 9:03 pm

    Lucian wollte eben noch etwas auf Streeas Aussage erwidern, als Shannons Ausruf durchs Camp wehte. Er lief sofort dort hin und Shannon befummelte gerade Velkyns Klamotten, die er ihm offensichtlich ausziehen wollte. Lucian drehte sich mit geröteten Wangen davon und fragte: „Ist alles in Ordnung, Sire?“
    Auch Darius war wieder aufgestanden – wieder ohne seine Rüstung. Der Verband hielt gut, aber er blutete auch.
    „Nichts ist in Ordnung!“, sagte Sahnnon nun ungehalten und Velkyn sah aus, als würde ihn das alles nichts angehen. Es behagte ihm ganz und gar nicht, dass Shannon seine Haut entblößte und er schloss einfach nur die Augen. Seine Rippen waren dunkelblau, als Shannon nun das Oberteil auszog.
    Shannon sah Darius an, als wolle er ihn umbringen, aber dann beruhigte er sich. Er hatte sich selbst schwer verletzen lassen, um Velkyn endlich gefangen zunehmen. Er trat aus dem Zelt, zu Naira. „Du musst ihm helfen!“
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 9:10 pm

    Streea hatte eben gehen wollen, als sie Shannons Ausruf hörte. Auch sie eilte sofort zum Zelt. Ihr machte es nichts aus, das mit an zu sehen. Sie sah die dunkelblauen Rippen. Da hatte Darius ja offensichtlich gut hin gelangt. Shannon stürmte an ihr vorbei.
    Naira hatte den Ausruf ebenfalls gehört, regte sich jedoch nicht. Nicht einmal als Shannon ins Zelt kam. Erst als er meinte, sie müsse IHM helfen, verstand sie, das etwas mit Velkyn war. Sie kam sofort auf die Beine und wollte zu ihm. Shannon führte sie zu ihm. Sie sah sofort, was da nicht stimmte und Nairaa hatte schon wieder Tränen in den Augen. Sie wusste nicht, ob sie helfen konnte, aber sie würde es versuchen. Es sah schlimm aus, aber Velkyn stand noch, also schien sich die Rippe nirgendwo rein zu bohren. Das konnte sich bei einer falschen Bewegung jedoch schnell ändern. Ohne ein Wort zu sagen, ging sie zu Velkyn und legte ihre Hände auf seine Rippen. Sie hatte eine solche Angst um ihn. Körperlich könnte sie ihn heilen, aber seelisch wäre sie sicher nicht dazu in der Lage. Nun sie hoffte, das sie ihn heilen könnte. Sie schloß die Augen und versuchte die heilende Wärme frei zu setzen.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 9:20 pm

    Nairas Hoffnung erfüllte sich und alle anwesenden sahen, wie ihre Hände leicht leuchteten. Allerdings. Velkyn kniete dort und zog die Brauen zusammen, er fletschte die Zähne, als sich die Rippen zurückschoben und keuchte erschrocken. Naira wollte ihm helfen, aber tat sie ihm hier wirklich einen Gefallen. Er legte seine Hand auf ihre und Naira sah ihm in die Augen. Ihr Licht erlosch und Velkyn stöhnte erneut leise. Sie hatte die Rippen nahezu geheilt, aber eben nicht ganz. Es war immer noch tiefblau und rot. Aber Nairas Hände wollten nicht mehr. Ihre Kraft schien sich einfach wieder verabschiedet zu haben. „Was ist los?“, fragte Shannon nachdrücklich, aber sie würde nicht weiter heilen können. Shannon begutachtete die Rippen. Sie sahen zumindest wieder so aus, als seien sie an der richtigen Stelle und Shannon sah Naira an. „Danke.“; sagte er nur und Velkyn sagte auch leise: „Danke.“ Lucian hingegen verließ das Zelt und hielt erneut wache. Auch Darius ließ Shannon und Velkyn wieder allein. Shannon musterte Naira eine Weile, dann aber sagte er: In Ordnung, du kannst wieder gehen.“
    Er würde Velkyn nichts antun. Er hatte ohnehin nicht vorgehabt, irgendwie mit ihm intim zu werden. Er hatte nur seine Haut spüren wollen. Jetzt ließ er ihn sich hinlegen und holte ein paar kalte Tücher, mit der er die Rippen kühlen wollte. Er würde ihn nach bestem Gewissen umsorgen.
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    Beitrag  Naira Do Jul 11, 2024 9:30 pm

    Naira schaffte es, wenigstens ein Stück weit, Velkyn zu helfen. Sie spürte seine Hand auf ihrer und es tat gut, sie zu spüren. Er drückte nicht fester oder so, und sie wusste auch, das es ihm weh tat, wenn sie versuchte die Rippen zurecht zu schieben, aber sie konnte das nicht kontrollieren und so mussten sie wohl Beide damit leben. Das Leuchten ihrer Hände war verebbt. Naira sagte nichts, sondern schenkte Velkyn nur einen traurigen, aber Hoffnungsvollen Blick. Der Dank Shannons bedeutete ihr nichts, dafür aber der Velkyns. Alle standen um sie herum. Streea hatte das auch schon mal gesehen, aber es war immer wieder erstaunlich. Hatte sie nicht auch unter den geschlossenen Augenlidern dieses Leuchten gesehen? Das Mädchen war sonderbar. Shannon schickte sie wieder raus. Streea nahm sie mit sich und verfrachtete sie wieder in das Zelt. Sie selbst legte sich nun auch schlafen. Morgen würden sie weiter reisen. Naira legte sich wieder auf den Boden und ließ sich von Tränen und Dunkelheit in den Schlaf wiegen. Streea dagegen lag im Zelt und starrte an die Decke. Heute Nacht ging sie nicht heraus um Lucian zu beobachten. Sie konnte nicht schlafen, denn der Gedanke, das sie Lucian nun irgendwie verärgert hatte, war schrecklich für sie.
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    Beitrag  Velkyn Do Jul 11, 2024 10:50 pm

    Lucian saß draußen auf einem Baumstamm und sah hinauf in den Mond. Er fühlte sich unbehaglich und als sich Darius nun auch noch zu ihm setzte wurde es ihm noch unbehaglicher. Sollte er sich nicht ausruhen? Hatte er etwas wichtiges mit ihm zu besprechen? Wenn die Leute und speziell Lucians Männer oder Streea wüssten, wie unsicher er sich andauernd fühlte, würden sie nicht so zu ihm aufsehen!
    „General, ihr… gibt es etwas?“
    „Ich weiß, du willst, dass ich mich ausruhe, aber ich sehe doch, dass dich irgendetwas auffrisst.“ Lucian senkte den Blick. „Bei allem Respekt, ich sollte Wache halten und keinen Tratsch austauschen.“ Seine Art zu sagen, dass er nicht drüber reden wollte. Nicht hier und nicht mit seinem General. Darius musste leicht kichern und hielt sich direkt stöhnend die Seite. Lucian hingegen sah ihn kurz besorgt an und fügte an: „Ihr solltet hier nicht sitzen, sondern besser ausruhen.“
    „Ja, ja. Schon gut.“ Es war wirklich wahr erstaunlich, wie zäh dieser Mann war und Lucian bewunderte ihn ja auch nicht umsonst. Er senkte den Blick. „Ihr habt geschafft, woran alle anderen gescheitert sind.“, sagte er nun leise. Darius sah nun ebenfalls in den Mond. „Ja, aber das war eine Verkettung diverser Umstände. Er war geschwächt, in Panik und hatte Angst.“ Lucian stieß die Luft aus, Darius mochte es nicht, wenn man ihn hochstellte, aber der Mann war eine wandelnde Legende! Egal.
    „Du hast mir immer noch nicht geantwortet.“ Lucian sah zu ihm. „Das möchte ich auch nicht.“ Darius hob die Brauen. „Na dann möchtest du lieber mit Streea sprechen?“ Lucian sah ihn kurz überrascht an, räusperte sich dann aber und sagte dann: „Ich… weiß überhaupt nicht, worauf ihr hinaus wollt…“
    „Natürlich nicht.“
    Darius erhob sich wieder. Er ging zu seinem Zelt und dabei auch noch mal bei Shannon und Velkyn vorbei, wobei er sagte: „Schlaft gut.“ Kurz blieb es still, als Shannon dann aber antwortete: „Danke. Du auch. Ruh dich aus.“

    Shannon kühlte Velkyns Rippen er sah besorgt aus und betroffen. Er hatte nie gewollt, dass Velkyn verletzt wurde, aber er hatte sich ja auch so stur stellen müssen! Immer wieder wechselte er die Tücher und Velkyn ließ es einfach geschehen. Was sollte er auch dagegen tun. „Soll ich die die Fesseln lösen?“, fragte Shannon leise. Velkyn sah ihn an und antwortete erst einmal nicht und schließlich schloss er die Augen und erklärte: „Tut was ihr wollt.“ Shannon versuchte sich zusammenzunehmen. Er wusste ja, dass Velkyn alles andere als erfreut war und Shannon war in den letzten Jahren, vom Jungen, zum Mann und zum Herrscher geworden. Solche Antworten war er nicht gewohnt und in Velkyns Gegenwart fühlte er sich einfach wieder, wie der junge Bursche, dem die ganze Welt offen gestanden hatte. Er senkte den Blick und zog dann sein Oberteil aus. Velkyn schlug die Augen noch einmal auf, als er diese Bewegungen vernahm und betrachtete die Haut Shannons. Er hatte mittlerweile ein paar wenige Narben, aus Kämpfen eingesteckt. Dennoch behagte es ihm nicht. Es… war vielleicht nicht einmal, dass Shannon überhaupt sein Bett mit Velkyn geteilt hatte, sondern dass er ihn gezwungen hatte. Velkyn wendete den Blick ab und drehte sich auf die unverletzte Seite mit dem Rücken zu Shannon. Dieser nahm das zur Kenntnis und platzierte die Tücher neu. Velkyn kroch eine Gänsehaut über den Körper und Shannon rückte dichter an ihn heran. Er flüsterte leise: „Ich tu dir nichts… ich will nur in deiner Nähe sein.“ Velkyn verstand die Besessenheit Shannons nicht. Und das würde er auch nie.

    Lucian hingegen hielt seine Wache zuende und ging dann zu Streeas Zelt. Auch Naira lag bei ihr mit drin und Lucian würde sich dort auch hineinlegen. Er sagte nun leise: „Du bist dran.“ Er wartete, bis sie herauskam und sah ihr ins Gesicht. „Nichts ungewöhnliches.“
    Alle anderen schliefen jedenfalls. Wobei sich Streea bei Velkyn nicht sicher war. Er konnte ebenso gut auch so tun.
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 12:16 am

    Naira lag still da. Sie hatte die Augen geschlossen. Streea lag noch immer wach,. Sie konnte Darius und Lucian hören, wenn sie auch leise sprachen. nachdem Darius sich nun auch schlafen legte, fiel Streea in eine Art Dämmerschlaf gefallen. Sie wäre bei dem geringsten Geräusch wach, so auch als Lucian sie weckte. Sie kam aus dem Zelt und sah ihn an. Sie nickte ihm auf seinen Bericht hin zu. Eigentlich wollte sie ihm sagen, das sie keine Wahl gehabt hatte, aber sie ließ es. Sie machte einen Schritt an ihm vorbei, sah dann zu ihm zurück und versuchte erneut, was zu sagen. Sie wollte nicht das die Anderen was hörten und Velkyn würde sicher alles andere als schlafen.
    "Lucian ich ... nicht hier."
    Damit wandte sie sich ab und schaute in die Umgebung. Sie wusste noch nicht, wo sie sich nieder lassen wollte um Wache zu halten, nur wollte sie das nicht am Feuer.
    "Leg dich hin und ruh dich aus,"
    sagte sie leise, um die Anderen nicht zu stören.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 12:24 am

    Lucian blieb kurz stehen, als Streea anfing etwas zu sagen. Er sah sie kurz an und nickte dann auf ihre Aussage. Wenn sie nicht wollte, war es ebenso. Er ging ins Zelt und legte sich hin. Aber auch er konnte nicht schlafen, nur war er leider nicht so begabt im Schleichen wie Streea und gegen IHRE Wahrnehmung konnte, wenn überhaupt auch nur ein anderer Schatten ankommen, wobei er auch das bezweifelte. Sie hatte ein außergewöhnliches Gespür vor andere. Er stieß die Luft langgezogen aus. Er rollte sich zusammen und betrachtete die schlafende Naira. Auch sie tat ihm ehrlich leid. Der Schock, die Trauer und Verzweiflung, die er in ihren Seelenspiegeln gesehen hatte, hatten ihn auch nicht kaltgelassen. Er hoffte, dass Shannon sie möglichst bald gehen lassen würde, ohne wissen zu können, dass Naira niemals ohne Velkyn gehen würde.

    Velkyn lag in der Tat noch wach und lauschte allem. Er kam sich so verloren vor und Shannon hatte ihm die Hand auf die Taille gelegt, was ihn zwar nicht wirklich anekelte, aber schön fand er es auch nicht gerade. Er mochte Berührungen generell schon nicht und seine schon gleich gar nicht. Velkyn machte sich seine Gedanken zu diesem ganzen Schlamassel und sah keine Möglichkeit hier wieder herauszukommen. Er musste sich einfach nur ergeben. Das war alles. Konnte ja nicht so schwer sein. Sein Herz schmerzte und eigentlich wollte er nichts als sterben. Aber nicht einmal das durfte er.
    Naira
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 12:36 am

    Nein ... Streea wollte jetzt nicht reden. Sie wusste, wie gut Velkyn hören konnte und ihre Gedanken kreisten. Sie dachte an das, was Shannon gesagt hatte. Er hatte gesagt, sie würde Lucian lieben und er sie auch, nur sie Beide würden es nicht wissen. Das war ... sonderbar und sie spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug und wie es ihr schwer wurde, wenn sie an ihn dachte. Dann schweiften ihre Gedanken zu Naira. Das Mädchen hatte so heftig geschluchzt und geweint. Sie hatte so verzweifelt ausgesehen. Wieder regte sich was in ihrer Brust, doch sie unterdrückte das Gefühl. Dann ihr Bruder ... und Shannon ... und Darius. Streea schüttelte den Kopf. Sie musste sich auf die Wache konzentrieren und konnte sich jetzt nicht mit diesen Problemen befassen. Sie sah zum Himmel auf. Es war bewölkt und die Luft roch nach Regen. Es würde sicher bald regen geben. Hatte sich nun auch der Himmel für die Trauer um Velkyns Schicksal entschieden? Warum hatte ihr Vater sie nicht wenigstens mal ein wenig gelobt, anstatt sie immer eher aussen vor zu lassen? Warum hatte sie sich so viel Mühe gemacht? Velkyn stand immer im Vordergrund und nun hatte er ihr auch noch die Leibwache für Shannon ab genommen. Was würde sie nun tun?
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 12:46 am

    Das war eine interessante Frage, die sich Streea da stellte. Würde Shannon sie nun überhaupt noch brauchen? Welchen Zweck hatte sie jetzt noch? Sicherlich würde sie sich noch ein wenig an Velkyns Leid weiden können, aber für wie lange? Und Lucian? Er würde weiterhin für Shannon erledigen, was er auch schon zuvorgetan hatte, aber Streea war nun für Shannon entbehrlich geworden. Oder?
    All das waren Fragen über die sie grübeln könnte oder auch nicht, eine Antwort würde sie eh nicht erhalten. Und so verstrich ihre Wache und es dämmerte langsam. Zeit alle anderen aufzuwecken.
    Naira
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 12:58 am

    Streea hatte alle Gedanken bei Seite geschoben. Ihre Wache verlief ruhig. Als es Zeit war alle zu wecken, weckte sie zuerst Lucian. Sie ging ins Zelt und legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter.
    "Es ist Zeit,"
    meinte sie leise. Naira wäre beim aufräumen und zusammen packen nur im Weg, also ließ sie sie noch etwas schlafen. Das war keine reine Güte, sondern einfach nur Ballast von der Backe halten. Selbst ging sie hinaus, um Darius zu wecken. Nachdem sie ihn auch aufgeweckt hatte, kümmerten sie sich um die Pferde. Shannon würde noch ein wenig schlafen dürfen. Er brauchte kein Lagerfeuer und so etwas fertig machen. Schließlich hatte er das Sagen. Nun sie würde sehen, wie sich das alles hier entwickeln würde und sie würde sehen, wie weit Shannon sie nun noch brauchen würde. Er hatte gesagt, das er sie liebte, das er sie brauchte, doch nun hatte er was er wollte. Streea suchte das Frühstück zusammen. Irgendwie war sie heute nicht bei der Sache. Zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Irgendwie kam sie mit der Situation mit Lucien nicht klar und auch mit der mit Shannon nicht. Gerade wollte sie einen Apfel schneiden, als sie sich heftig in die Hand schnitt. Sie keuchte auf, ließ Apfel und Messer in diesem Moment fallen und sah sich das Unglück an. Es sah vermutlich schlimmer aus, als es war, aber es blutete nicht wenig.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 1:07 am

    Dass sich Streea jemals schneiden könnte lag bar jeder Vorstellung. Außer vielleicht wenn sie krank oder vergiftet wäre. Velkyn stand bereits draußen und Lucian legte schon eines der Zelte zusammen. Shannon hingegen zog sich gerade im Zelt an. Er war erwacht, als Velkyn das Zelt verlassen hatte. Streeas Bruder fragte sich wirklich, was da passiert war, ließ sie aber in Ruhe. Sie hasste ihn, das konnte er nicht mehr ändern. Es war ein Trugschluss gewesen, zu glauben, dass sie sich ändern könnte. Sie hasste ihn nur leider aus einem Missverständnis heraus, was sie niemals begreifen würde.
    Lucian sah auch zu ihr herüber und auch er erschrak regelrecht, wieso sie sich geschnitten haben könnte. Erst vermutete er einen Angriff, dann ein geschlachtetes Tierchen, aber doch nicht ein echter Schnitt!
    Er kam zu ihr und fragte schier fassungslos: „Was… ist passiert? Bist du in Ordnung?“ Er hatte sie schon mehrmals verletzt gesehen, aber sie hatte sich doch noch nie aus Unachtsamkeit geschnitten! Darius kroch langsam aus seinem Zelt und war immer noch ganz blass. Er fühlte sich auch wirklich nicht gut. Die Wunde war zwar behandelt, aber Komplikationen könnten wohl immer auftreten, hm?
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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 1:21 am

    Eigentlich aus einem völlig bescheuerten Grund. Sie hatte sich von ihrem Vater einfach nicht geliebt gefühlt, hatte sich dann so sehr ins Zeug gelegt, um ihm gerecht zu werden, ihm zu gefallen doch er hatte immer nur Augen für Velkyn und seine Ausbildung. Streea glaubte einfach, das ihr Vater sich erhofft hatte, das er keine Töchter haben würde, oder eben irgendwie so etwas. Sie war so in Gedanken gewesen, das sie mit dem Messer abgerutscht war. Lucian kam zu ihr. Er betrachtete das Unglück in Streeas Handfläche
    "Abgerutscht,"
    erklärte sie knapp. Ja, es war eigentlich undenkbar, das sie selbst so unachtsam war, aber wenn Lucian sie genauer betrachtete, könnte er sehen, das sie einfach nicht gut zu recht war.
    "Keine Ahnung ... ich ... schon gut., Wenn es Verbunden ist, wird es wieder gehen,"
    Immer noch sprach sie leise. Sie wollte nicht, das Velkyn eine Schwäche bei ihr erkannte. Das sie sich tatsächlich um die ganze Situation Gedanken machte, sollte ja auch niemand wissen, ausser vielleicht Lucian, aber eben nicht unbedingt hier. Vielleicht wenn sie etwas zurück fielen oder wenn sie ein wenig abseits wären.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Fr Jul 12, 2024 1:42 am

    Tja, das würde nur nicht passieren. Lucian versuchte gar nicht erst zu hinterfragen, warum sie so ungeschickt war, da er davon ausging, dass sie ihm nicht antworten würde. Die ganze Lage war eben generell angespannt, dann dieses olle Band, dann ihr Bruder, der nun ihre Stellung einnehmen würde… Lucian konnte sich ausmalen, wie Velkyn in der Residenz behandelt werden würde. Shannon würde ihn dort behandeln lassen, wie seine Ehefrau. Und diese Frau würde das am Ende auch noch dulden… Er seufzte. Vielleicht tat er Shannon auch unrecht. Egal. Alles, was er wollte, war zurückkehren und diese ganze Sache hinter sich zu lassen.
    „Sei ein wenig vorsichtiger.“ Er ging zu einer der Satteltaschen und holte Verbandszeug. Sie konnte sich selbstverarzten, aber es war immer leichter, wenn es jemand anderes tat. „Lass mich das machen.“
    Velkyn betrachtete das Zusammenspiel. Er sah durchaus, wie Streea und Lucian miteinander umgingen und er sah auch, wie Streea diesen Mann ansah und andersherum. Auch wenn beide es wirklich zu verbergen suchten.
    Naira lag noch im Zelt und Velkyn würde sie nicht wecken. Es war nicht seine Aufgabe und außerdem musste sie ihn doch wirklich hassen. Sie war nun eine Gefangene, anstatt die Welt sehen zu können. Ach hätte sie doch nur auf ihn gehört… Hätte sie ihn in erster Linie doch nie gefunden. Darius machte nun seinen Verband ab und betrachtete das Unglück. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und wartete, dass Lucian fertig würde, ehe er ihn zu sich rief. „Wie sieht es aus?“ Er wollte wissen, wie die Austrittswunde am Rücken aussah. Lucian betrachtete die Wunde, sie war am Wundrand gerötet und er berichtete: „Nicht gut. Ihr braucht dringend Ruhe und Kräuter.“ Darius nickte zustimmend. „Hab ich mir gedacht. Hoffentlich waren seine Organe wenigstens halbwegs in Ordnung.
    Velkyn wendete den Blick ab und sah dabei versehentlich zu Shannon. Dieser streckte sich und betrachtete das Camp. Velkyn war noch immer Oberkörperfrei, da Shannon auf seinen Klamotten geschlafen hatte und Shannon betrachtete nun das ganze Bild vor sich. Drei verletzte. Er schüttelte den Kopf. „Wir bleiben heute hier.“
    Naira
    Naira


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    Beitrag  Naira Fr Jul 12, 2024 2:00 am

    Streea nickte und ließ Lucian ihre Hand verbinden.
    "Ich ... danke. Wir sollten reden, aber unter vier Augen,"
    flüsterte sie ihm zu, als er ihre Hand verband. Sie wollte das so nicht stehen lassen und es fraß sie auf, das Lucian offenbar doch sauer war. Darius rief Lucian zu sich. Er sollte sich die Wunde an sehen. Streea sah auch von hier aus, das es nicht gut aussah. Wenn sich eben keiner daran machen wollte, musste Naira eben her halten. Streea ging zum Zelt. Naira lag immer noch, doch an ihrer Atmung erkannte Streea, das sie nicht schlief.
    "Steh auf. Darius Wunde sieht nicht gut aus. Sieh sie dir an und verarzte ihn,"
    meinte sie und wartete, das Naira sich bewegte.

    Naira hasste nicht Velkyn, sondern war so wütend auf sich, weil sie ihn in diese Lage gebracht hatte. Dummes Ding. Was hatte sie denn gedacht? Als sie ihn zum ersten Mal da im Wasser gesehen hatte, spürte sie schon dieses warme Gefühl im Herzen. Sie hatte sich sofort in ihn verliebt, wollte es aber nicht wahr haben. Sie hatte sich gedacht, das es doch verrückt wäre jemanden wegen seines Aussehens zu lieben und wollte die Welt mit ihm bereisen, um ihn besser kennen zu lernen. Das hatten sie nun davon, das sie nicht einfach im Dorf geblieben war. Nein, sie hasste Velkyn nicht. Sie liebte ihn aufrichtig, aber sie würde es ihm nicht sagen, denn sie wusste, mit seiner verstorbenen Frau könnte sie nie mit halten. Sie wollte auch nicht ihren Platz einnehmen, sondern für ihn da sein, wo sie es nicht mehr konnte. Draußen hörte sie die Anderen reden und rufen. Kurz drauf wurde sie von Streea angesprochen, die sie nicht einmal kommen gehört hatte. Naira sagte wieder nichts, sondern setzte sich auf, um dann gänzlich auf die Beine zu kommen und das Zelt zu verlassen. Sie sah nicht auf, sondern ließ sich von Streea in die Richtung weisen, wo Darius war. Kurz sah sie auf, sah Velkyn und ihre Augen begannen für einen Moment zu leuchten. Es ging ihm gut aber er sah schrecklich gebrochen aus. Ihm schenkte sie ein leichtes Lächeln, ehe sie wider zu Boden sah und weiter ging. Streea brachte sie direkt zu Darius.
    "Sie kann sich das mal ansehen,"
    erklärte Streea und ließ Naira vor Darius stehen.
    Naira sah auf. Ihre Augen waren so voller Traurigkeit und Verzweiflung aber sie sah das Unglück. Das war wirklich nicht gut. Kurz schnappte sie nach Luft.
    "Du brauchst Ruhe. In meinem Rucksack sind Kräuter. Ich behandele es,"
    erklärte sie leise. Sie wollte eigentlich gar nicht sprechen, kam hier aber nicht drum herum.

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