Tales Do Feb 21, 2013 1:33 am
Kilian sah seine Schwester an, als sie ihn fragte, ob er ihr Bruder bleiben würde. Irgendwie ahnte er, dass sie ihm nun etwas unerwartetes oder gar schreckliches offenbaren würde. Er lächelte und nickte, als sie auch schon weiter sprach. Lex beobachtete Kilian von der Seite und erwartete eine ganz andere Reaktion, als die, die jetzt kommen sollte.
„Dana. Ich werde immer dein Bruder sein. Wir sind zusammen aufgewachsen und ich habe dich immer so gut es ging beschützt.“ Er hatte sich schon seine eigenen Gedanken gemacht, warum Tales sie wohl nicht begleitete, sah seiner Schwester jedoch an, dass er zumindest nicht gestorben war. So vernarrt, wie sie in diesen Mann gewesen war, musste er einfach noch leben. Dieser Tales. „Was auch immer du herausgefunden hast. Es ändert gar nichts.“ Für ihn schien die Unterhaltung damit beendet zu sein. Er lächelte ein wenig vor sich hin und beobachtete dann seine Frau. Lex war beruhigt und er freute sich für Dana, so eine Familie zu haben.
…
Nunnaly öffnete die Tür zum Keller auf ganz leisen Zehnspitzen schlich sie herunter. Xera hatte ihr viel über das Schleichen beigebracht. Sie sah wie ihr Bruder da in einer kaputten Gefängniszelle saß und scheinbar sehr traurig und einsam war. Als sie näher kam sagte er ganz leise: „Hilf mir, Nunnaly... Lex ist wahnsinnig geworden. Er hält mich für einen Dämon. Bitte, du musst mich befreien!“
„Wie?“
„Du musst nur die Symbole auf dem Boden weg waschen. Komm zu mir, ich brauche dich, Nunnaly...“
Sie kam näher. Er hatte die Augen geschlossen und er merkte wie der eigentliche Besitzer dieses Körpers rebellierte und so heftig aufbegehrte, dass er es kaum glauben konnte. Doch Tales war viel zu schwach. Der Dämon lächelte liebevoll und das arme unwissende Mädchen, fing an mit einem bisschen Wasser, was sie aus dem Fass entnahm, die Kreide- und Blutlinien wegzuwischen. Ignis war nur ganz kurz weg gewesen, um sich zu erleichtern, damit hätte er aber auch wirklich nicht gerechnet. An die kleine hatte er überhaupt nicht mehr gedacht.
Als der Bannkreis durchbrochen war. Lächelte Der Dämon zufrieden und sah Nunnaly nun endlich an.
„D-Du... Bist nicht mein Bruder!“, stellte sie erschrocken fest und wurde am Hals gepackt, damit sie nicht mehr schreien konnte. Jetzt wo er frei war, hatte Tales keine Macht mehr über diesen Körper und konnte folglich auch alles weitere nicht mitbekommen.
„Du hast Recht. Dein Bruder ist so gut wie tot. Aber keine Sorge, du wirst dann schon auf ihn warten. Ich habe gehört, dass es Halbblütern nicht vergönnt ist ins Paradies einzutauchen. Und du wirst gleich sehen, ob das stimmt...“
„Bitte... Nein... Ich will nicht sterben.“, keuchte sie durch die zugedrückte Hand hindurch. „Aber du musst... Leider, leider musste du.“ Dabei lächelte der Teufel und Nunnaly fing an zu weinen. „Schhhh...“, sagte er ganz leise. „Sei ruhig. Es wird auch nicht weh tun...“
„Ich will ihm lebe wohl sagen.“, flehte das Kind, aber immerhin hörte sie auf zu weinen. Der Teufel sah ein wenig finsterer zu ihr herunter und sagte dann: „Immer nur ER!“ Mit einem Hieb, seines Dolches, durchtrennte er Nunnaly's Luftröhre und ihre Schlagadern. Blutbesudelt, ließ er das Kind zu Boden fallen, wo sie röchelnd starb. „Ich hätte es weniger schmerzhaft getan, aber du hast mir keine Wahl gelassen...“ Er sah hinab und nahm die Leiche dann auf. Mit penibler Genauigkeit, nagelte er die Leiche an der Wand fest und gönnte Tales dann einen kurzen Blick. Die Dämonenaugen verschwanden und zum Vorschein kamen die sanften roten Augen von Tales. Panisch sah er sich um und bemerkte das viele Blut an seinem Körper. Wo war er. Er hörte hinter ihm, wie etwas auf den Boden tropfte. Quälend langsam drehte er sich um und sah, wie jemand an der Wand hing. Darunter war ein schemenhaftes Gesicht gemalt, was aufmunternd lächelte. Tales erkannte das Mädchen und es fühlte sich an, als würde er einen Herzinfarkt bekommen so schmerzhaft, war der Anblick. Er wandte seinen Blick ab und kam nicht umhin sich zu übergeben in seinem kopf hallte es wieder: ~ Sie ist schnell gestorben, mein junger Freund. Und nur weil du mich verraten hast und weil du unser Geschäft nicht eingehalten hast. Das nächste mal, werde ich nicht so schnell sein und deine kleine Freundin fürchterlich leiden lassen. ~
Tales schrie voller Verzweiflung, Hass und unsäglichem Schmerz auf und er konnte sich nicht mehr konzentrieren. Blind vor Zorn und Schmerz nahm er seinen Dolch und wollte ihn in seine eigene Brust stoßen, doch der Dämon hielt ihn auf und übernahm die Kontrolle. „Aber, aber... Ich bin noch nicht fertig, Tales. Nicht mit meinem Plan und nicht mit dir. Du... wirst noch so leiden, wie es dir gebührt.“ Der Dämon lächelte und blickte sich um. Ignis stand kreidebleich und sprachlos auf der Treppe und betrachtete das Schreckliche Bild vor sich. „Du... Monster...“
„Teufel. Meinetwegen auch Dämon. Wollen wir doch bei den Fakten bleiben...“, lächelte der Teufel und kam langsam auf Ignis zu. „Das ist doch nicht möglich...“, sagte der und betrachtete den Kreis. Tales grinste bösartig. „Du kannst mir von großem nutzen sein.“
„Lieber sterbe ich.“ Ganz plötzlich stand Tales vor ihm, so als habe er sich teleportiert.
„Das wäre schade um's Talent. Gehorche mir, Sklave!“
Ignis ging auf ein Knie und neigte den Kopf. „Sehr wohl, Hoheit.“
„Gut und tu mir den Gefallen und leg deine Nettigkeit ab, das ist ja furchtbar. Ich will deine hässlichste Seele nach außen gekehrt sehen...“
Ignis grinste diabolisch und erhob sich. „Wie ihr wünscht.“
„Schön. Dann kannst du jetzt anfangen, diese Burg in Schutt und Asche zu verwandeln. Du solltest ja keine Gegenwehr mehr haben.“
„Wollt ihr nicht noch ein paar für eure Zwecke nutzen, Herr?“ Tales gab ihm eine Ohrfeige und Ignis hielt sich überrascht die Wange. „Du sollst nur befehle befolgen und ich will, dass du alles tötest, was sich bewegt... Dich und mich natürlich ausgenommen.“
„Jawohl...“
Tales begab sich nach draußen und blinzelte in die Sonne. Die Leiche von Nunnaly hatte er mitgenommen. Sie würde er draußen als Veranschaulichung hin hängen. Er grinste zufrieden, als die Burg irgendwann in Flammen stand und Ignis sich zu seinem Meister begab und ihm unterwürfig berichtete, dass keiner überlebt habe. Zufrieden lächelte der Dämon und dann fing er an leicht zu Kichern. Dieses Kichern wurde zu einem irren Lachen was in einem wahren Sturm der Begeisterung endete. Er berührte Ignis am Kopf und die sanften roten Augen des Mannes verfärbten sich schwarz. „Das hast du gut gemacht...“, sagte er, als er sich beruhigt hatte. „Jetzt suchen wir die anderen...“
„Sie sind auf dem Weg zu den Ruinen, an denen alles begann und alles enden wird...“
Tales Grinste. „Hervorragend. Dann muss ich ja überhaupt nichts mehr tun.“ Er lachte schaurig hüllte sich und Ignis in Schatten ein und schoss wie ein Pfeil in die Luft.
…
Die anderen kam am Abend an einer Höhle an, in der sie rasten wollten. Die Jahreszeit war milder als das letzte Mal, weshalb die Reise weitaus einfacher war...