Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    London Nightmare

    Jonathan Reid
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    Beitrag  Jonathan Reid Do Jul 18, 2019 10:13 pm

    Jonathan fiel erst auf, wie hübsch sie eigentlich gerade aussah, als sie ihn in sein Zimmer brachte. Er war dankbar für ihre Hilfe. Nicht nur jetzt, sondern auch im Allgemeinen. „Danke.“, sagte er leise. Er setzte sich auf sein Bett und sah zu ihr auf. „Würden sie... mir einen Tee machen?“ Auf ihren etwas fragenden Blick sagte er: „Ich kann ihn nicht trinken, aber... ich mag den Geruch.“ Er würde ihn zumindest auch an die Zeit vor seinem Zustand erinnern.
    Als sie zurück kam, saß er da noch immer. Der Eimer stand neben seinem Bett, aber es schien ihm nun auch besser zu gehen. Seine Hände lagen auf seinen Knien und nun lächelte er etwas entschuldigend. „Ich wollte sie nicht alleine laufen lassen, aber dann waren sie plötzlich weg, als ich zurück kam.“ Sie stellte den Tee ab. „Die Leichenhalle sollte notdürftig renoviert werden. Tagsüber sollte das kein Problem sein.“ Er sah auf den Boden. Ihm tat das wirklich alles sehr leid, sie da reingezogen zu haben.
    „Wissen sie, ich... werde versuchen so lange wie möglich von diesen verfluchten zu leben. Sie... scheinen Schmerzen zu haben und sie fallen Menschen an. Vielleicht kann man sie heilen, aber jetzt...“ Er sah sie an. „Ist meine beste Wahl, sie aufzuspüren und sie von ihrem Elend zu erlösen.“ Und nebenher konnte er lieber in Kauf nehmen sich ständig zu übergeben, als wehrlose Menschen anzufallen.
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    Beitrag  Elsa Do Jul 18, 2019 10:30 pm

    Er hielt an dem Fest, was er gehabt hatte, ehe er zu dem wurde, was er ist. Vielleicht war es gut so. So verlor er seine Menschlichkeit wenigstens nicht. Elsa ging, machte den Tee und brachte ihn zu Jonathan. Sie würde ihn selber trinken, da Jonathan es nicht konnte. 
    "Gerne,"
    antwortete sie auf sein Dankeschön. Eigentlich hatte sie sich selbst mit in die Sache hinein gezogen. Er konnte nichts dafür, das ihm so schreckliches widerfahren war. 
    "Wissen sie ... es ist zwar beängstigend, aber ... ich könnte sie nicht einfach so im Stich lasse. Sie sind kein Monster, sondern jemand, der ein schlimmes Erlebnis mit schlimmen Folgen hatte, der nun versucht wenigstens seine Würde zu wahren. Sie sind hier willkommen und ... wenn sie möchten, können sie gern immer einen Tee bekommen oder mir beim Frühstücken oder den anderen Mahlzeiten Gesellschaft leisten, wenn es ihnen hilft."
    Es war gewöhnungsbedürftig, ein so gefährliches Wesen da zu haben, aber Elsa versuchte den Menschen in ihm zu sehen. Sie leerte den Eimer, wusch ihn aus und stellte ihn, mit etwas Wasser drin, wieder neben sein Bett. 
    "Wenn sie wollen ... bleibe ich bei ihnen, bis sie eingeschlafen sind."
    Vorsichtig griff sie nach seiner Hand, die sie nur ein wenig tröstend halten wollte. Wenn er es nicht wollte, würde sie es so hin nehmen.
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    Beitrag  Jonathan Reid Do Jul 18, 2019 11:04 pm

    Tatsächlich überraschte ihn ihre Berührung sehr. Aber es war ihm nicht unangenehm. Nur ungewohnt. Wann wurde er denn mal so gehalten? Das letzte Mal wohl von seiner Mutter, als er noch ein Junge gewesen war. Er war selten krank gewesen, aber einmal hatte er eine schwere Grippe gehabt und seine Mutter hatte eben so wie Elsa jetzt an seinem Bett gesessen und ihn gehalten. „Ich denke... das wird nicht nötig sein.“ Sie sah selber ganz müde aus. Er sah ganz deutlich ihr Gesicht, während sie hier vermutlich fast gar ncihts sehen könnte. Es war stockfinster im Zimmer und nur das Licht vom Flur erhellte den Raum. Draußen war es schon hell, aber in diesem Zimmer verdeckten die schweren Vorhänge alles.
    „Es freut mich, dass sie... nicht nur das Monster in mir sehen.“ Im Moment verspürte er auch kaum Durst. Es würde sicher nur wieder schlimmer werden, wenn er sich im Krankenhaus aufhielt. Ein Grund mehr, dass er lieber hier wohnte. „Sie sollten es jedoch trotzdem niemals vergessen.“ Er hatte keine Lust, dass er auch noch an ihrem Tod schuld war. Er erwiderte den Druck, ihrer Hand nun leicht mit seiner. „Sie sind eine starke Frau.“ Sicher würde sie trotzdem Alpträume haben... Er lächelte leicht, aber fraglich war, ob sie es sah. Dann ließ er ihre Hand los und legte sich hin. „Sie sollten sich schlafen legen. Der Teegeruch war angenehm. Er nahm ihn so intensiv wahr, aber nicht ZU intensiv.
    Jonathan war jedenfalls froh, ausgerechnet auf SIE gestoßen zu sein. Sie wa eine gute Seele und er hoffte so sehr, dass sie niemals in seine Situation kam. Er würde eher sterben, als sie anzurühren. Er wollte schließlich nicht, dass sie sich in so einen Skal verwandelte. Er wartete, bis sie gegangen war und machte dann die Augen zu. Er fragte sich auf der Schwelle des Schlafes wie ER ein Ekon sein konnte, wenn andere Ekons doch nur Skals zeugten... Sein Erschaffer musste wohl ein höherer Vampir gewesen sein. Er musste ihn finden und zur Rede stellen.
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    Beitrag  Elsa Fr Jul 19, 2019 12:06 am

    Nein, das würde sie nicht vergessen. Sie schüttelte leicht den Kopf. 
    "Machen sie sich keine Sorgen Dr. Ich werde nicht vergessen, wie gefährlich sie sein können."
    Ein Monster ... das waren wohl eher die Skal, aber das war jetzt eh egal. 
    "Schlafen sie gut Jonathan."
    Sie hoffte, wenigstens er würde von den Alpträumen verschont bleiben, doch vermutlich hatte er wesentlich schlimmere, als sie. Elsa ließ nur ungern seine Hand los, aber was hatte sei schon für eine Wahl? Sie stand auf, sie war wirklich sehr müde, und verließ Jonathan. 
    "Bis heute Abend,"
    meinte sie noch, ehe sie schließlich die Tür sacht schloß und in ihr eigenes kleines Reich verschwand.
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    Beitrag  Jonathan Reid Sa Jul 20, 2019 1:27 am

    Sie schliefen bis zum Abend und an eben diesem stellte Jonathan fest, dass es ihm eigentlich wirklich ganz gut ging. Er sprang aus dem Bett und sah in den Eimer mit Wasser. Der Tee stand unberührt auf seinem Nachttisch und Jonathan roch noch einmal dran. Es duftete herrlich. Er ging aus dem Zimmer und lief durch das Haus in den Keller. Er musste sich endlich darum kümmern. Er betrachtete den Schaden und stellte schnell fest, dass er einfach nur die Angeln wieder gerade bigen müsste und neues Holz für die Tür besorgen musste. Zuerst prüfte er mal die Angeln. Verbogen. Er umfasste sie und bog sie mit spielerischer leichtigkeit zurück in ihre richtige Position. Er war doch etwas überrascht und schüttelte denn den Kopf. Er sah auf seine Hände. Er hielt sich noch immer für ein Monster.
    Er ging wieder nach oben und lief Els über den Weg. „Guten Abend.“, sagte er und tatsächlich sah er doch ziemlich gesund aus. Draußen war es bewölkt und sie hatten es vier Uhr nachmittags. „Ich werde neues Holz für ihre Tür besorgen gehen. Wollen sie mitkommen?“
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    Beitrag  Elsa Sa Jul 20, 2019 1:35 am

    An diesem Tag schlief Elsa viel ruhiger. Sie hatten die Sache, mehr oder weniger, geklärt. jetzt war es an der Zeit auf zu stehen. Sie öffnete die Tür, als sie sich ihr Mittagessen bereitete. Vielleicht erfreute sich Jonathan an dem Duft. Sie konnte hören, wie er die Treppen hinunter gegangen war. Was immer er da unten wollte, er blieb nicht sehr lang unten. Elsa schaffte es aber denn noch, in der Zeit einen  kleinen Happen zu sich zu nehmen. Als sie fertig war, packte sie den Abwasch in die Spüle und ging in den Flur, wo ihr gerade Jonathan entgegen kam. 
    "Hallo. Gerne. Der Schreiner wollte noch welches haben hoffe ich. Danke. Ich ziehe mir nur schnell ein Cape über."
    Schon war sie wieder in ihren wenigen Zimmern, um sich die Sachen zu holen, die sie brauchte, nur um kurz drauf wieder vor Jonathan zu stehen. 
    "Meinetwegen können wir los."
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    Beitrag  Jonathan Reid So Jul 21, 2019 12:05 am

    Also machten sich die beiden auf zum Schreiner. Sie liefen durch die Straßen und obwohl Menschen auf diesen unterwegs waren, wirkte London doch irgendwie leer. Eine eigentümliche Stimmung herrschte. Nicht zuletzt durch die Grippewelle. Jonathan jedenfalls gab die Tür in Auftrag, als sie dort waren und fragte dann Elsa: „Vielleicht wollen sie einen Tee trinken?“ Er stutzte kurz und fügte an. „Mit mir?“ Sie hatte so viel getan für ihn und er fühlte sich irgendwie dazu verpflichtet, sie zumindest dazu einzuladen. „Und ein Stück Kuchen dazu?“ Er lächelte. Die Tür wäre in zwei Tagen fertig und würde dann abgeholt werden können.
    Jonathan sah in den Himmel. „Ich denke nicht, dass es heute noch aufklart, was denken sie?“ Elsa hatte ja keine Vorstellung, was mit ihm passierte, wenn er in die Sonne trat. Selbst jetzt hatte er das Gefühl, dass seine Haut brannte. Trotzdem war es in Ordnung für ihn. ER hatte die Tür schließlich auch kaputt gemacht. Wenn sie sich gleich irgendwo rein setzen würden, wäre es schon in Ordnung.
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    Beitrag  Elsa So Jul 21, 2019 9:16 pm

    Es war ein sonderbares Gefühl, mit einem so ... mächtigen ... gefährlichen Mann durch die Straßen zu gehen. Die Menschen hielten sich meist von anderen fern, aus Angst sie könnten sich anstecken. Es war wirklich schrecklich, das diese Grippe so viel Angst verbreitete. Dazu kam die Angst vor dem Ripper und nun auch noch Vampire. Das alles nagte an den Menschen, die von all dem wussten. Elsa ließ die Gedanken in den Hintergrund rücken, als sie beim Schreiner an kamen. Dieser nahm den Auftrag sichtlich dankbar an und sie konnten wieder gehen. Jonathans Frage überraschte sie. Elsa sah zu ihm auf. 
    "Das würde mich sehr freuen, aber ... was ist mit ihnen? Sie ... vertragen das doch gar nicht." 
    Und wieder sorgte sie sich um ihn. Er könnte den Duft des Tees bestenfalls genießen, den Kuchen nur ansehen ohne ihn zu kosten. Das musste auch eine wahre Folter für ihn sein.
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    Beitrag  Jonathan Reid So Jul 21, 2019 10:15 pm

    Ja das war es auch. Er vermisste es schon jetzt. Alleine der Anblick dieser Leckereien und doch wusste er... wenn er es probieren würde, würde es scheußlich schmecken. Er ließ den Blick sinken und lächelte trotzdem. „Der Duft genügt mir.“, sagte er nun. Als er wieder aufsah wirkte er genauso nett und offen wie immer.
    Sie gingen also zum nächsten Café und setzten sich. Es gab eine Bedienung und sie waren ohnehin auch die einzigen Gäste. „Willkommen! Was darf ich ihnen bringen?“ Jonathan bestellte einen schwarzen Tee, um den Schein zu wahren. „Ich lade sie ein.“, beteuerte Jonathan und ließ da auch nicht mit sich diskutieren. Sie sollte bestellen, was sie mochte.
    „Sehen sie es als Dankeschön, für ihre Fürsorge und ihr Verständnis mir gegenüber.“ Er lächelte. Als dann das gewünschte gebracht wurde, nahm Jonathan seine Tasse und sog den Geruch auf. „Das und der Sonnenaufgang fehlt mir am meisten.“, sagte er nun ungezwungen, aber natürlich mit einem Hauch von Traurigkeit.
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    Beitrag  Elsa Mi Jul 24, 2019 8:23 am

    Wirklich ... wäre er kein Vampir .. er wäre ein Mann, den jede Frau gern haben wollen würde. Elsa ließ sich von Jonathan in ein Cafe einladen. Er bestand darauf sie ein zu laden und sie konnte nicht einmal gegen an reden. Si bestellte einen zweiten Tee, so wie ein Stück Apfelkuchen mit Sahen. Das reichte vollkommen. Sie tat es auch nur um Jonathans willen. Eigentlich war es ihr viel zu unangenehm zu essen und zu trinken, wo er selbst das alles doch nicht konnte. 
    "Nicht doch. Sie müssen sich nicht revanchieren. Sie haben mich doch schon öfter gerettet, als ich ihnen geholfen habe."
    Oder nicht? Doch sie glaubte fest, das es so war. 
    "Ich sehe es lieber als ein Essen unter Freunden."
    Mehr würden sie nie sein können. Als er so davon sprach, was ihm sehr fehlen würde, wurde auch Elsa schwer ums Herz. Sie sah ihn an und betrachtete seine traurigen Augen. 
    "Ist es ... wirklich so schlimm .. wie es in den Sagen erzählt wird? Verbrennen sie im  Sonnenlicht?"
    Ihre Stimme klang mitfühlend und bedauernd. In ihrem Kopf breitete sich bereits eine Idee aus, die ihm wenigstens eins von Beiden geben könnte, ohne das er schaden nehmen würde. Sie wollte, das es ihm gut ging, wenn er schon eine solche Situation erleben musste.
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    Beitrag  Jonathan Reid Fr Jul 26, 2019 2:09 am

    Jonathan hatte nicht vorgehabt, Elsa nun traurig zu machen, aber sie war es nun. Er senkte den Blick und dann raunte sie ihm die Frage zu. Er sah sie an und blickte auf seine Hände. Er drehte sie einmal hin und her und nichts war mehr von den Verbrennungen zu sehen, die er gehabt hatte. „Es stimmt.“ Er sah Elsa an. „Aber es heilt wieder.“ Er sah kurz zur Bedienung, sie war anderweitig beschäftigt. Er fügte an: „Ich habe festgestellt, dass herkömmliche Wunden fast augenblicklich heilen. Aber Sonnenlicht und Holz scheint länger zu dauern. Swansea sagte, dass Feuer mich vernichten kann.“ Vielleicht würde die Sonne ihn also auch töten? Jonathan seufzte.
    „Ich werde mich wohl an den Gedanken gewöhnen müssen, nur Nachts raus zu können, wenn es nicht gerade so ist, wie heute.“ Zum Glück war es in London fast immer so wie Heute, sodass er zumindest die Wahl hatte. Und im Herbst war es außerdem auch noch mal regnerischer, als im Sommer.
    „Machen sie sich bitte keine Gedanken, ich komme klar.“ Und außerdem freute er sich irgendwie sogar fast, gerade keinen Durst zu verspüren. Er schloss die Augen, nahm die Tasse und führte sie zu seinen Lippen. Er sog den Duft ein, spürte den nun mehr warmen Tee an den Lippen, trank jedoch nicht. Es sah aber so aus, als würde er es tun. Er schluckte sogar einmal. Elsa würde wissen dass er nur so tat, aber das Ritual die Tasse zu nehmen, den Tee zu spüren, den Duft zu riechen, schien ihn zu erfreuen.
    Er setzte ab und lächelte herzzerreißend schön. Er hatte die Augen dabei halb geschlossen. Eigentlich war es doch wirklich unfair, dass ein Monster wie er auch noch so begehrenswert war. Wieso musste ein Raubtier, wie er seine Beute auch noch so spielend leicht um den Finger wickeln können? Nicht das er das gerade wirklich versuchte. Aber – und das wusste er selbst nicht mal oder bekam es gar mit – im Moment ruhten fast alle Augen im kleinen Café auf ihm. Seine Präsenz, seine Eleganz und seine bloße Existenz ließ alles in seiner Umgebung erstarren. Ohne es zu wollen betörte er gerade die Sterblichen in seiner Umgebung. So auch Elsa.
    Die Bedienung wollte eben noch fragen, ob alles zur Zufriedenheit war, stellte aber nun ihr Tablett ab und legte sich die Hand auf den Unterleib, nur um zu erröten und schnell das Weite in der Küche zu suchen. Selbst der Mann hinter der Theke musste sich arg zusammenreißen. Eine junge Frau am Fenster auf der anderen Seite des Ladens wedelte sich Luft zu und versuchte ihr Verlangen zu unterdrücken. Jonathan öffnete die Augen wieder und sah Elsa an. Er legte den Kopf schief, was war sie so rot? „Was ist?“ Als sich nun aber ihre und seine Augen trafen, glaubte Elsa schon das sie alles für ihn tun würde, wenn er nur fragte und ihr Verlangen stieg ins Unermessliche. Seine Augen schimmerten außerdem ganz leicht.
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    Beitrag  Elsa Sa Jul 27, 2019 4:03 am

    Elsa lauschte den Worten Jonathans. Er wirkte traurig, doch dann ... es geschah etwas, was Elsa hochgradig peinlich wurde. Sie versuchte den Blick von ihm ab zu wenden, versuchte krampfhaft das Rot-werden zu unterdrücken, eben so wie aufkommende Gefühle die sie nicht haben sollte und schon gar nicht haben dürfte. Was war denn hier los? Elsa konnte keinen klaren Gedanken fassen. Am liebsten wäre sie eben, wie auch die Bedienung, eben davon gelaufen, aber das wäre höchst unhöflich. 
    "Jonathan .... was machen sie denn nur?"
    Sie hatte Geschichten gehört, wusste aber nicht, ob es wirklich den Tatsachen entsprach. Auch wusste sie nicht, ob Jonathan das gerade bewusst tat. Elsa konnte kaum atmen, geschweige denn Sprechen. 
    "Ihre ... Augen ...!"
    Wenn das nicht gleich auf hörte, würde sie sich noch vergessen und entweder wirklich davon laufen, was ihre liebste Option gerade wäre, oder eben ihn anspringen.
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    Beitrag  Jonathan Reid Sa Jul 27, 2019 4:42 am

    Sie stammelte irgendwas, aber Jonathan begriff zunächst nicht, was sie eigentlich sagen wollte, dann sagte sie, es sei was mit seinen Augen. Erschrocken senkte er den Blick. “Was?” Er schien selbst nun etwas peinlich berührt zu sein und die Anspannung im Raum klang augenblicklich ab. Die Leute kamen wieder richtig zu sich und schienen sich zu sammeln. Jonathan sah wieder auf. “Das…” Er wusste nicht mal, was er gemacht hatte. Er wusste auch nciht, welche Wirkung er gerade erzielt hatte. “Wieder… besser?” Sie sah wirklich erschrocken aus. Oder hatte erschrocken ausgesehen und ihre Wangen waren rot. Er sah sich im Raum um, als sie die Dame am anderen Ende räusperte und der Mann hinter der Bar sich verlegen am Kopf kratzte. “Was hab ich getan?”, fragte er leise. Er versuchte sich auf sich selbst zu konzentrieren, dass ihm das nicht ausversehen wieder passierte. “Vielleicht sollte ich… die Öffentlichkeit lieber meiden. Die Bedienung kam wieder und fragte ganz verstört und verlegen. “H-haben… sie alles?” Jonathan sah auf und als sich ihre Blicke trafen, machte die Dame einen halben Schritt zurück. “Ich äh… ich… entschuldigen sie!” Wieder ergriff sie die Flucht, aber wohl eher, weil ihr die Gefühle von vorher zu unangenehm waren.
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    Beitrag  Elsa Sa Jul 27, 2019 5:06 am

    Elsa atmete erleichtert auf, als sich dieses Gefühl verflüchtigte. Sie sah Jonathan direkt an. Er war scheinbar selber peinlich berührt und ja, auch sei schämte sich ihrer sonderbaren verlangen von eben. Immer noch waren ihre Wangen gerötet. 
    "Nein ... Das denke ich nicht. Sie müssen nur lernen, damit um zu gehen."
    Nun das bedurfte wohl viel Übung, denn der Liebe Jonathan hatte ja keinen Meister, der es ihm zeigen würde. 
    "Wir ... bekommen das hin. Ich werde ihnen dabei helfen, so gut ich eben kann."
    Das hatte sie von Anfang an getan und sie wollte es auch weiterhin tun. Sie sah Jonathan nun nicht mehr an, sondern widmete sich dem Kuchen und dem Tee. Was sollte sie nun sagen? Sie fühlte sich so verpflichtet, jetzt nicht sprachlos einfach da zu sitzen. 
    "Vielleicht ... weiß Dr Swansea auch dazu mehr?"
    Ja, der war ja schließlich Experte, soweit sie es ja wussten.
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    Beitrag  Jonathan Reid So Jul 28, 2019 10:30 pm

    Es stimmte. Er hatte keinen Meister und war gänzlich auf sich gestellt, was das anging... nun nicht gänzlich, aber fast. Elsa schlug vor. Swansea zu kontaktieren und er sah auf den Grund seiner Tasse.
    „Ja, vielleicht weiß er mehr.“
    Sie bezahlten – oder besser ER bezahlte und dann machten sie sich auch schon auf ins Krankenhaus. Die Schicht hatte noch nicht angefangen und so konnten sie nun zu aller erst in Swanseas Büro gehen. Dieser rief sie auch herein.
    „Kommen sie rein, Dr. Reid. Oh, und Schwester Elsa, sie sind auch dabei?“ Jonathan sah etwas geknickt aus. Richard Swansea fragte direkt: „Was ist passiert?“
    „Ich weiß nicht.“ „Sie wissen es nicht?“ Jonathan sah verstohlen zu Elsa und Richard fragte sie nun: „Was ist denn los?“
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    Beitrag  Elsa So Jul 28, 2019 10:43 pm

    Da Swansea der einzige war, der mehr zu wissen schien, war es für Elsa die einzige logische Schlussfolgerung, ihn auf zu suchen. Es schien Jonathan gar nicht zu gefallen, aber was blieb ihnen denn sonst übrig? 
    "Wir werden eine Lösung finden Dr Reid. Irgendwie ... wird das schon werden."
    Er zahlte, auch wenn es Elsa gar nicht gefiel, aber er hatte sie eingeladen und diskutieren hatte ja auch nichts gebracht. Gemeinsam gingen sie zum Krankenhaus. Elsa hielt nun wieder normalen Abstand zu Jonathan. Was brachte größerer Abstand, wenn er eh viel schneller war als sie. Natürlich wollten ihre Instinkte ganz etwas anderes, doch sie kämpfte dagegen an. Als sie im Krankenhaus schließlich an kamen, suchten sie gleich Dr Swansea auf, der sie auch gleich empfing. Natürlich konnte Jonathan nicht erklären, was da geschehen war, also blieb es an Elsa hängen. Diese senkte das Haupt. 
    "Es  ... also ... Dr Swansea ... er löste unbewusst ... nun ... Alle Frauen wurden ganz rot und .... ein überwältigendes Gefühl der ..."
    Es war ihr so peinlich das aus zu sprechen, das sie schon wieder rote Wangen bekam und nur noch flüsterte,
    "Begierde ... aus."
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    Beitrag  Jonathan Reid So Jul 28, 2019 10:58 pm

    Jonathan sah zwar zunächst auf den Boden, als sie es dann aber so unverblümt aussprach sah er Elsa sogar etwas schockiert an. DAS hatte er getan? Er hatte ja gewusst, dass er irgendwas gemacht hatte, was ihr nicht behagt hatte, aber … dass er solch ein Verlangen ausgelöst hatte, war auch nicht gerade toll. „Tut... mir leid.“, sagte er und Swansea fing an zu lächeln und dann zu grinsen.
    „Tatsächlich wäre ich gern dabei gewesen!“, sagte er nun, ging schnell zu seiner Tür und schloss diese ab, dass nicht noch irgendwer rein kam. „Wirklich! Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen könnte!“ „Richard!“, protestierte Jonathan nun. „Ja, ja, schon gut. Also Ekons haben die Eigenschaft den menschlichen Geist zu manipulieren. Nicht nur Verlangen können sie erzeugen. Sondern auch Furcht, Untertänigkeit, Zorn... es sind kaum grenzen gesetzt!“ Jonathan sah ihn ungläubig an. „Jetzt hören sie auf so zu tun, als sei das etwas Gutes!“ Richard lächelte nun milde.
    „Aber das ist es. Bedenken sie doch nur mal die Möglichkeiten!“ Jonathan sah ihn immer noch fragend und nun kopfschüttelnd an. „Sie könnten Furcht eindämmen, sie könnten die Patienten beruhigen oder ihnen am Ende ein Gefühl von Frieden vermitteln.“ SO hatte Jonathan es noch nicht gesehen. „Allerdings habe ich keine Ahnung, wie man solche Geistesbeeinflussung trainieren könnte.“ Was nicht sehr hilfreich war. „Ich frage mich, wieso die erste Emotion, die sie ausgelöst haben ausgerechnet Verlangen war.“ Jonathan zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ Jonathan seufzte. Er rieb sich übers Kinn und schien nachzudenken. Swansea kam nun zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter, was ihn überrascht aufsehen ließ. „Jonathan. Morgenfrüh wird ihre Schwester beigesetzt.“ Er wäre erbleicht, wenn er nicht schon so blass gewesen wäre. „Gehen sie hin, schließen sie ab.“ Jonathan nickte leicht und wendete sich zum gehen. „Ich... brauche ein bisschen, ehe ich mich... den Patienten widme.“ Swansea ließ ihn los und nickte. Er sah Elsa bedeutsam an.
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    Beitrag  Elsa So Jul 28, 2019 11:16 pm

    Elsa hatte ja so gar nicht damit gerechnet, das Jonathan nicht wusste, was er getan hatte. Um so überraschender, war es wohl für ihn, als er das nun zu hören bekam. Das Swansea es so erheiternd fand, war auch für Elsa nicht gerade nachvollziehbar, bis er es erklärte. Elsa sah zu Jonathan auf. Er hatte eine Gabe, die er sowohl zum Guten, als auch zum Schlechten nutzen konnte. Wie sehr sie ihn dafür anhimmelte ... bis Swansea seine Schwester erwähnte. Es war furchtbar für Jonathan. Seine Schuldgefühle stiegen wahrscheinlich gerade wieder ins Unermessliche.  Es tat Elsa so sehr leid . So gern hätte sie ihm jetzt geholfen, ihm bei gestanden, aber wie sollte sie ihm schon dieses Gefühl nehme? Sie könnte es nicht. Wäre sie eine Ekon ... eine geübte, sie hätte es ihm nehmen können, aber sie selbst, bei all diesen Möglichkeiten, wollte keine sein. Nicht zu dem Preis, den Jonathan schon zu bezahlen hatte. Er hatte niemanden mehr ... außer Swansea, der scheinbar aus allem etwas Positives ziehen konnte und ihr, die versuchte ihm bei zu stehen, ihm zu helfen und es möglichst angenehm für ihn zu gestallten. Jonathan wollte allein sein. Verständlich. Wie sollte er sich auf der Beerdigung blicken lassen, ohne seinen Eltern zu begegnen ... wo er doch für den Tod seiner Schwester verantwortlich war? Swansea warf ihr einen Blick zu, den sie nicht zu deuten vermochten. Fragend sah sie ihn an, wartete bis Jonathan den Raum verlassen haben. 
    "Was ... meinen sie? Soll ich zu ihm gehen, mit auf die Beerdigung? Ich verstehe nicht, was sie meinen."
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    Beitrag  Jonathan Reid So Jul 28, 2019 11:38 pm

    Jonathan verließ den Raum, nachdem er ihn nun wieder aufgeschlossen hatte und Elsa blieb noch hier. Sie fragte, was sie nun tun sollte und Richard drehte sich zum Fenster, aus dem er hinaus sah. Er legte die Hände an den Rücken übereinander und schwieg einen Moment. „Jetzt, wo sie sowieso mitten drin sind, sind sie die einzige Person neben mir, die Jonathan wirklich verstehen kann.“ Es regnete gerade wieder. „Jonathan ist ein Geschenk. Er darf weder an seinen Schuldgefühlen, noch an seiner Existenz zerbrechen. Stellen sie sich doch nur mal vor, was er alles erreichen könnte, wenn er den rechten Pfad wählt!“ Er drehte sich zu ihr um. „Unterstützen sie ihn. Halten sie ihn aufrecht und bringen sie ihm Verständnis entgegen.“ Machte sie ja eigentlich schon die ganze Zeit. Aber das wusste Richard auch. „Jonathan muss mit sich im Reinen sein, um wirklich etwas ausrichten zu können. Ich werde versuchen ihm anderweitig zu helfen.“ Und er wusste auch schon ganz genau wie. „Begleiten sie ihn heute Abend. Er sollte nicht alleine mit seinen Schuldgefühlen sein.“
    Richard wendete sich dem Fenster wieder zu. Er wartete noch einen Moment. „Das wäre alles.“ Er warf sie damit nicht wirklich raus, schien nun aber seinen eigenen Gedanken nachhängen zu wollen. Irgendwann setzte er sich an den Schreibtisch und fing an einen Brief zu schreiben.

    Meine liebe Miss Campbell,

    wie sie vielleicht wissen, bin ich noch immer sehr an ihrem Wissen interessiert. Ich habe Neuigkeiten über die Einrichtung, die sie so großzügig finanziell unterstützen.

    Zu tiefst ergeben

    Richard Swansea


    Er blickte auf das schreiben. Dann faltete er es und hielt es an die Kerze, wo es Feur fing und restlos verbrannte. Nein, er würde sie jetzt nicht damit belästigen. Sie war nicht gern in der Öffentlichkeit und erst musste er sich über Jonathan im Klaren werden, ehe er sie einschaltete. Er wollte sie unter keinen Umständen in Gefahr bringen.

    Jonathan verbrachte einige Zeit in seinem Büro. Er hatte die Blutproben untersucht und Notizen dazu gemacht. Er ging zum Empfang und ging die Entlassungsakten durch und kehrte dann zurück in sein Büro Er musterte die Proben erneut und nahm eine davon. Er haderte mit sich selbst. Er wollte testen, ob er dieses so konservierte Blut vertragen würde, aber er fürchtete sich vor den Konsequenzen und stellte es zurück.
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    Beitrag  Elsa So Jul 28, 2019 11:50 pm

    Elsa lauschte den Worten Swanseas. Tat sie all das nicht ohnehin schon? Sie mochte Jonathan sehr, auch wenn sein Dasein ihr Angst machte. Er konnte kontrollieren, ob sie sich wohl fühlte, wenn er da war, oder ob sie Furcht empfand. Das war furchtbar. Wie sollte sie je wissen, was echt war und was nicht? Sie war schon enorme Risiken eingegangen, als sie ihn überhaupt aufgenommen hatte. Jeder normale Mensch hätte die Polizei gerufen, aber das hatte sie nicht gekonnt. Sie nickte Swansea zu und verließ den Raum. Auch sie hatte nun viel nach zu denken, also ging sie sich um ziehen, machte Tee fertig und ging zu Jonathans Büro. Er liebte den Duft von frischem Tee, warum sollte sie ihm dann keinen bringen? Zaghaft klopfte sie an. Als er sie herein bat, öffnete sie vorsichtig die Tür und schob sich in den Raum. 
    "Ich habe ihnen eine Tasse Tee mit gebracht."
    So direkt mit der Tür ins Haus fallen, wollte sie nun auch nicht. 
    "Wie gehts mit dem Blutexperiment voran?"
    Wenigstens das wollte sie doch erst mal wissen, ehe sie andere Dinge ansprechen wollte.
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    Beitrag  Jonathan Reid Mo Jul 29, 2019 12:12 am

    Jonathan hörte Elsa längst, bevor sie an der Tür war und er nahm auch lange vorher den Duft des Tees war, was ihn zum lächeln brachte. Sie klopfte an und er bat sie herein. Sie fragte außerdem nach den Blutproben. Jonathan sagte: „Es wäre besser, wenn es kälter wäre.“ Dann sah er auf. Sie reichte ihm den Tee und er stellte ihn auf seinen Tisch. Dann sah er Elsa wieder an: „Elsa.“ Sie sah ihn an. Normalerweise nannte er sie nicht einfach beim Vornamen. „Fürchtest du dich vor mir?“ Er konnte es jedes Mal spüren, wenn ihr Herz schneller schlug, wenn ihr Blut einen anderen Geruch annahm und ihre ganze Ausstrahlung anders wurde. Sie sollte sich fürchten, doch sie kämpfte immer wieder gegen ihre Angst. Er bewunderte das. Er sah von ihr weg und fügte an: „Entschuldigen sie... das war unfair.“ Er nahm den Tee und roch daran. Er wollte so gern nippen, tat es aber nicht. „Es ist nur... ich verstehe, warum sie mir helfen wollen, aber...“ Er schüttelte den Kopf. „Eigentlich wollte ich ihnen nur erneut danken. Ich... komme gleich. Bitte fangen sie schon mal an, ihrer Nachtschicht nachzukommen." Wieder lächelte er dieses falsche Lächeln, was einem die Tränen in die Augen treiben konnte.

    Unten kam jemand ins Foyer. Er sah sich um. Er hatte lange dunkle Haare und einen langen durchnässten Ledermantel an. Er reckte die Nase in die Luft und sog den Geruch ein und ließ die Luft wieder langsam ausströmen. Dann blickte er einmal links und rechts und dann lehnte er sich auf den Tresen. Er grinste süffisant und fragte rund heraus. „Gab es in letzter Zeit Patienten mit Blutarmut?“
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    Beitrag  Elsa Mo Jul 29, 2019 12:28 am

    Elsa sah Jonathan so fest an, wie sie nur konnte, was nicht leicht war, da er ihr sehr leid tat und sie ihn wirklich sehr mochte. Welch ein fataler Gedanke, er könne wieder ein Mensch werden. Das Blut musste kühl gelagert werden, nur leider hatte das Hospital nicht die Mittel für einen Amoniakkühlschrank. Auf seine Frage öffnete sie den Mund, kam aber gar nicht zum Antworten, weil Jonathan sich schon wieder entschuldigte, aber sich auch bedankte. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, sah ihn von unten her an und antwortete ihm denn noch. 
    "Nein ... sie haben ja das Recht es zu wissen. Ja, es macht mir angst, das sie mich ohne weiteres töten könnten, das sie mich verletzen oder mir einen Willen aufzwingen könnten, der mir ganz und gar wiederstrebt, aber ... Sie machen sich so viel Mühe mich von ihnen fern zu halten ... vielleicht aus Angst sie können sich plötzlich nicht beherrschen, doch habe ich weitaus weniger Angst davor, das sie mir etwas an tun könnten, als einer der Anderen, denn bei ihnen weiß ich doch ... wie sehr es ihnen leid täte ... wie sehr sie darunter leiden würden. Ich ... versuche ihnen eine Freundin zu sein ... jemand, der sie versteht und ihnen den Rücken stärkt. Sie haben ein gutes Herz Jonathan Reid. Es ist bedauerlich, was mit ihnen geschehen ist. Jede Frau hätte gern einen Mann an ihrer Seite, wie sie es sind."
    Ja, das war wohl ein Kompliment. Sie schätzte ihn sehr. Ohne eine Antwort ab zu warten, tat sie nun genau das, was Jonathan ihr aufgetragen hatte. Allerdings lächelte sie nicht, als er dieses falsche Lächeln auf setzte. Es tat ihr einfach nur weh zu sehen, wie er sein Leid zu verstecken suchte. Sie würde ihm später an bieten, mit zur Beerdigung zu gehen. Jetzt hatte sie zu tun. 

    Sie kam gerade in dem Moment ins Foyer, als dort ein Mann an kam, der aus sah, als würde er nichts gutes im Schilde führen. Nicht das er manchen Frauen nicht hätte imponieren können, aber Elsas Fall war er gewiss nicht. Viel zu abenteuerlich der Kerl. Seine Frage ließ se aufhorchen, aber nicht von den Papieren aufsehen, die sie eben nahm. Er fragte nach Patienten mit Blutarmut. Elsa legte die Die Papiere an die Seite, wandte sich dem Kerl zu und fragte: 
    "Sir? Haben sie einen Verwandten, auf den das Zutrifft? Dann sind sie leider im falschen Hospital. Vielleicht versuchen sie es lieber in der Innenstadt."
    Sie blieb ernst, aber freundlich. Auch sie durfte nicht alles Preis geben, allein zum Schutz der Patienten.


    Zuletzt von Elsa am Mo Jul 29, 2019 12:44 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Jonathan Reid Mo Jul 29, 2019 12:42 am

    Der Kerl sah sie an und lupfte eine Braue empor. Die alte Schwester hinter dem Tresen musterte ihn ebenso. Sie warf Elsa einen Blick zu. Was mischte die sich denn jetzt ein. Elsa genoss zwar einen guten Ruf, ihrer Arbeit wegen, doch einige Schwestern schienen auch auf Kriegsfuß mit ihr, weil sie ihr unterstellten, sich bei der Chefetage anzubidern und außerdem einen höheren Status genießen würde, da sie aus höherem Hause war, als die meisten. „Willst du nicht lieber wieder hinter dem neuen Doktor her laufen?“ Sie verschränkte die Arme. „Ich schaffe das auch ohne deine Hilfe.“
    Der Fremde sah zwischen den beiden hin und her und fragte: „Also... gute Schwester, böse Schwester? Da nehme ich lieber die gute.“ Er sah zu der Alten. „Sie wollen mir dann wohl behilflich sein, ja?“ Die alte lupfte ebenfalls eine Braue. „Nein.“ Der Mann machte ein langes Gesicht und sagte dann: „Warum nicht?“
    „Unser Patientenakten sind vertraulich. Wenden sie sich bitte an den Hospitalleiter, wenn sie etwas erfahren wollen oder machen sie glaubhaft, einen Verwandten zu haben.“ Der Mann sah wieder zu Elsa, dann wieder zu der Alten – Schwester Dorothea Allison – dann wieder zu Elsa und schließlich sagte er: „Ich habe meinen Bruder verloren. Er müsste in irgendeinem Krankenhaus sein.“ Man musste kein Mentalist sein, um zu erkennen, dass der Kerl wie gedruckt log.
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    Beitrag  Elsa Mo Jul 29, 2019 12:52 am

    Elsa hasste es, das sie von vielen Schwestern verurteilt wurde, aber was konnte sie schon dagegen tun. Niemand sah, warum sie hier arbeitete. Sie tat es nicht des Geldes wegen, versuchte sich nicht besonders wichtig zu tun, oder sich bei den Oberärzten, wie auch der Krankenhausleitung beliebt zu machen. Sie war sie selbst und nicht irgendeine dahergelaufen miserable Schauspielerin, die ihren Text ständig verdrehte. Sie sah Schwester Allison bedauernd an. 
    "Ich laufe niemandem hinterher. Dr Swansea hat mich ihm zugeteilt. Wenn ihnen meine Herkunft nicht passt, kann ich das nicht ändern. Ich versuche nur zu helfen."
    Wie gerne wäre sie nun abgerauscht, aber diesen Kerl würde sie gewiss nicht aus den Augen lassen. Abgesehen davon ... auch wenn Schwester Allison sie nicht mochte, so war sie nicht gewillt sie irgend einer Gefahr aus zu setzen. 
    "Und wie lautet der Name ihres Bruders?"
    Natürlich ließ sie nicht locker.
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    Beitrag  Jonathan Reid Mo Jul 29, 2019 1:10 am

    Schwester Allison schüttelte den Kopf und sagte: „Hören sie gar nicht auf sie. Wie wäre es, wenn sie mir erst Mal ihren Namen sagen.“ Dem Mann lief der sprichwörtliche Tropfen an der Seite herab. „Nur die Ruhe, die Damen.“ Er hob dabei beschwichtigend die Hände. „Ich bin gewiss kein Übeltäter. Ganz im Gegenteil.“ Er sah zu Elsa, die ihn ernst und misstrauisch ansah, dann zu Dorothea, die ihn fast zornig ansah. „Äh... also ich suche nach Victor Belmont.“ Dorothea sah in den Unterlagen nach und sagte: „Gibt es hier nicht.“
    „Nun, ich glaube nicht, dass er hier unter seinem echten Namen liegt. Ich müsste mich schon selbst überzeugen.“ Er lächelte wieder etwas süffisanter und lehnte sich auf den Tresen. Dorotheas Braue zuckte und sie schob seinen Ellenbogen wieder hinab. „Machen sie einen Termin mit Dr. Swansea oder Dr. Reid, wenn sie nähere Informationen haben möchten. Wir sind kein Hotel, sondern ein seriöses Hospital. Sicherlich wollen sie sich nicht mit der Grippe anstecken.“
    Wieder machte der junge Mann ein langes Gesicht. „Also wirklich. Jetzt sein sie doch nicht so. Ich bin dann auch gleich wieder weg. Nur eine klitzekleine Information!“
    „Nein! Machen sie einen Termin!“
    „Also schön. Dann möchte ich einen Termin.“
    „Schwester Elsa? Wollen sie bitte zu Dr. Swansea und nach einem Termin fragen?“ Sie schien etwas verstimmt, dass es ausgerechnet Elsa war, die sie nun schicken musste. Dennoch fügte sie an: „Ich habe nichts gegen ihre Herkunft, nur dagegen, dass sie wohl meinen alles besser zu können.“ Sie sah sie nun an. „Und das ist auch nichts, was man vor Außenstehenden klären muss.“

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