Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Drakenhorst um 991 LZ

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    Drakenhorst um 991 LZ - Seite 23 Empty Re: Drakenhorst um 991 LZ

    Beitrag  Aya Do Sep 19, 2019 2:31 am

    Wenigstens schien sie nicht schuld daran zu sein. Schließlich kam er doch aus dem Bad, allerdings mit einer Hose an. Was zum Henker war denn nun? Tessa fischte nach ihrem Hemd und ihrer Unterhose, zog sich das Hemd wenigstens schon mal über und legte dann ihre Hand auf seine. Ihr Blick war besorgt, als sie ihn nun fragte: 
    "Was kannst du nicht? Ist es  ... wegen ihm?"
    Nun konnte ja sein. 
    "Wir haben uns versprochen ... uns immer gegenseitig zu sagen, was nicht stimmt, also ... sag mir bitte, was los ist."
    Sie klang verständnisvoll und nicht drängend, doch die Sorge, sie hätte doch etwas falsch gemacht, konnte er wohl deutlich raus hören.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 19, 2019 2:38 am

    Drakon spürte Tessas Nähe und ihr Verständnis. Sie wollte wissen was los ist und erinnerte ihn an ihrer beider Versprechen. Er wollte sie ja auch gar nicht anlügen, oder ihr seine Zweifel verheimlichen und dann fragte sie auch noch nach Ihm. Er sah fast erschrocken auf. Dann sah er wieder zwischen seine Füße und sagte: „Ich... ja... du hast Recht. Er... ist immer da.“
    Echt jetzt?! Glaubst du ich bespanne euch?! „Du hast ja gar keine andere Wahl!“, protestierte Drakon nun verstört und sah dann zu Tessa. „Entschuldige... ich... hatte es mit ihm.“ Du bist ja nicht zu retten. Als würde ich euch dabei zugucken! Bleibt unter der Decke, wenn du mir nicht glaubst, ich hab echt andere Sachen zu tun. Ach? Und was? Na deine Seelenlandschaft aufräumen!? „Oh...“ Er dachte darüber nach und dann sagte er ungehalten. „Ds wirst du nicht tun, während ich hier versuche mit Tessa Liebe zu machen!“
    Du bist so blöd, ich geh kaputt. Kannst du nicht noch ein wenig lauter rumschreien? Drakon nahm die Hand vor den Mund und erneut war es ihm äußerst unangenehm. Er ließ sich mit dem Gesicht ins Kissen fallen und sagte dann: „Tut mir leid...“ Es klang zeimlich kläglich und gedämpft.
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    Beitrag  Aya Do Sep 19, 2019 2:49 am

    Also doch. Sie hatte ja keine Ahnung, welche Zwiegespräche die Beiden innerlich hielten, aber irgendwas schien ja da doch vor sich zu gehen. Augenblicklich leuchteten ihre Wangen rot, als er offenbar den Drachen anmaulte, das er etwas nicht tun sollte, während er versuchte mit ihr zu schlafen. Es war ihm offensichtlich selbst so peinlich, das er sich mit dem Gesicht voran ins Kissen fallen ließ und dabei entschuldigte. Tessa war für den Moment zwar verdutzt, doch dann lächelte sie, streichelte ihm über den Kopf. 
    "Ich habe dich geheiratet, mit all deinen Macken, mit all deinen guten und schlechten Seiten und auch mit deinen Seelen. Ich bin sicher, ein so weiser Drache, der schon so lange existiert, wird sich für eine Weile zurück ziehen können, um uns ein wenig Privatsphäre zu lassen. Denn noch finde ich es süß von dir, das du daran denkst. Ist schon alles gut. ich nehme es dir nicht übel."
    nahm sie nicht, aber wenn er das Feuer jetzt nicht bald wieder entfachte, würde er heute ganz sicher nicht mehr dazu kommen, die Ehe zu vollziehen.
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    Beitrag  Drakon Do Sep 19, 2019 2:56 am

    Drakon lauschte ihr und spürte ihre Hand auf seinem Hinterkopf. Nun mach schon. Ich ziehe mich für eine Stunde zurück. Ich mach auch nichts. Ich warte nur. Ehrlich? Warum sollte ich lügen? Außerdem hättest du mir das ruhig vorher mitteilen können. Hab nicht dran gedacht. ... Was? Was ist? Wenn du vorher nicht dran dachtest, was hat dich denn während dessen an mich denken lassen? „Verzieh dich einfach...“ Sagte er missmutig und Tessa musste klar sein, dass er nicht sie meinte. Er richtete sich auf und sah Tessa an. „Also gut. Ich weiß nicht, ob er wirklich weg ist, aber ich werde ihm glauben. Trotzdem war ihm unwohl. Vielleicht, weil Vaelastrasz sich zurückgezogen hatte. Wer wusste das schon?
    Er sah an sich herab und zog die Hose wieder aus. Er war noch immer ziemlich erregt, trotz dieser Peinlichkeit. Also wo waren sie stehen geblieben? Er sah Tessa in die Augen und sagte: „Du bist das beste, was mir passieren konnte.“ Er hob sie einfach an den Hüften auf seinen Bauch und sagte verheißungsvoll: „Wir haben eine Stunde.“
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    Beitrag  Aya Do Sep 19, 2019 3:07 am

    Natürlich wusste sie, das er nicht sie meinte und so kamen sie nun schließlich doch noch auf ihre kosten. Ob sie nun wirklich nur eine Stunde gebraucht hatten, oder länger, wusste wohl keiner der Beiden, nur das es wirklich schön war und sie später in seinen Armen eingeschlafen war, wusste sie, als sie morgens erwachte. Drakon schlief noch und Tessa machte sich schon auf ins Bad, um sich fertig zu machen, denn sie würde ihre Familie sicher heute verabschieden müssen. Als sie fertig war, kam sie zurück in den Schlafraum. Drakon schien ziemlich fertig zu sein, aber wenigstens hatte er nicht getrunken. Das Frühstück müsste schon fertig sein und Tessa wollte doch gern noch mit ihrem Mann gemeinsam frühstücken, ehe der etwas traurigere Teil käme. Leise verließ sie die Wohnung, eilte zur Großküche und besorgte das Frühstück. So schnell es ging, kam se wieder zurück, um Drakon das Frühstück schön auf dem Tisch an zu richten. Anschließend ging sie zu ihm, küsste ihn zärtlich auf die Wange und hofft, die Schlafmütze würde nun auch langsam wach werden.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 2:21 am

    Drakon wurde wach. Er begrüßte seine Frau mit einem Lächeln und sagte leise: „Guten Morgen, meine Schöne.“ Sie hatte ihm Frühstück gemacht und er setzte sich auf und rieb sich die Augen. „Danke.“, sagte er und ging ins Badezimmer. Er machte sich für den Tag fertig und aß das erste gemeinsame Frühstück mit seiner Frau. Es war alles so schnell gegangen. Er und Tessa waren förmlich hier her „geflohen“ und dann waren sie auch schon Mann und Frau. Gestern hatten sie mit einander Liebe gemacht und jetzt aßen sie gemeinsam Frühstück, als sei es das normalste der Welt. Irgendwie verstörend und doch war es wohl auch nicht schlimm einfach Nägel mit Köpfen gemacht zu haben, nicht wahr?

    Die nächsten Tage vergingen ruhig und die beiden frisch verheirateten verbrachten die meiste Zeit zusammen. Drakon und Vaelastrasz hatten seinen Gesundheitszustand wieder hergestellt und so war Drakon nun auch wieder topfit. Denn trotz der schönen Stunden zu zweit und dem neuen Leben Tessas, würde Drakon seiner Pflicht wieder nachkommen müssen.
    An diesem Morgen zog Drakon gerade seine Rüstung an, die Tessa ihm geschenkt hatte. Er machte sich fertig, um mit seinen Kameraden hinaus in die Schwarzen Lande zu ziehen. Das bedeutete für Tessa eigentlich nur eins: Sehnsüchtig auf ihn zu warten. Denn sie konnte nicht mitkommen. Lanara wäre sicherlich für sie da, aber auch sie hatte sich neue pflichten gesucht und hätte nicht immer Zeit.
    „Mach dir keine Sorgen. Ich komme immer zu dir zurück.“ Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, so wie er es immer tat und küsste sie. „Trainiere schön fleißig, das macht das Warten leichter.“ Er wusste das aus Erfahrung. Er küsste ihre Stirn und nahm sein Schwert aus der Halterung, um es sich auf den Rücken zu schnallen. Dann ging er zur Tür. Sicherlich würde Tessa ihn ebenso wie Lanara unten am Tor verabschieden, wo nun auch alle Wächter, die ausrückten langsam eintrudelten. Ragnar kam als letzter und als er da war sollte es nun wohl auch los gehen. „Kommt lebend wieder.“, sagte Lanara leise und küsste erst ihren Mann und gab dann Drakon einen Kuss auf die Stirn. „Sicher.“, sagte Ragnar und gab den Befehl.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 2:40 am

    Tessa fühlte sich ausgesprochen gut. Es war wundervoll, wie ein Traum, aus dem sie nicht aufwachen wollte. Zwei Tage nach der Hochzeit, musste sie ihre Familie verabschieden und wenige Tage drauf, war es schon so weit, das Drakon wieder so gesund war, die schwarzen lande auf zu suchen. Es fiel immer schwer geliebte Menschen gehen zu lassen, aber sie wusste, er kommt zurück. Ihre Zeit würde sie damit verbringen, sich dem Training zu widmen und vielleicht konnte Aya ihr auch das Eine oder Andere bei bringen. Zum Abschied, kam natürlich auch sie hinunter zum Tor. Ihren Mann würde sie gewiss nicht einfach so gehen lassen, ohne ein:
    "Komm gesund wieder. Ich liebe dich."
    Nun stand sie mit Lanara da und sah zu, wie sie gingen. Es schmerzte, aber sie wusste, er kommt zurück und dann würde es ein um so schöneres Wiedersehen werden. 
    "Er wird sie beschützen ... und zurück bringen,"
    murmelte sie, als sie ihnen nach sah. Aya war auch da. Sie war immer da, um Drakon zu verabschieden. Manchmal spürte Tessa diesen kleinen fiesen Stich der Eifersucht, doch wusste sie genau, das Drakon Aya wie eine Schwester liebte. Das war sie ja eigentlich auch. Nachdem die Männer fort waren, widmete sich Tessa also dem Tagesablauf, indem sie viel lernte und trainierte.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 2:53 am

    In der Festung war es ruhig. Alle gingen ihren Aufgaben und ihrer Ausbildung nach und die Stimmung war gut. Der Aufklärungstrupp war nun schon seit drei Wochen fort und Lanara stand oft Abends auf den Zinnen und starrte hinaus in die Ferne. Ausbilder Ares trainierte Tessa mit eiserner Hand und manchmal hatte sie das Gefühl, dass er sie härter ran nahm, einfach, weil sie Drakons Frau war...
    An diesem Abend ertönte ein Hornstoß. Lanara hatte Tessa erklärt, dass ein Mal bedeutete, dass der Trupp zurück kehrte. Und so versammelten sich alle, die es sehen wollten am Tor. Das innere Tor ging auf und es war wie jedes Mal. Die, die noch laufen konnten, schleppten die, die Verwundet waren hinter sich her. Es waren auch wieder Tote dabei. Allen voran ging Ragnar, der von seinem Sohn gestützt wurde. Lanara konnte es kaum glauben. Hatte sie ihren Ehemann schon mal SO verletzt gesehen? Sie eilte auf ihre Familie zu und Drakon blieb stehen. Er hatte einen tiefen Schnitt über seinem linken Gesicht. Ragnar hingegen hatte überall notdürftige Verbände. Auch Bauch und Brust waren mit blutigen Verbänden bedeckt. Lanara blieb die Frage im Halse stecken, die Liam nun eher sich selbst stellte: „Was... ist passiert?“
    Er wusste er würde keine Antwort bekommen und schon rückten die ersten Sanitäter an. Sie brachten Tragen und Utensilien für Soforthilfe. Drakon ließ seinen Vater los und übergab ihn in die Hände der Ärzte. „Vorsichtig...“, sagte er leise. Er suchte nach Aya und Tessa. Er war blass und man sah ihm an, dass ihn das hier wohl ziemlich belastete.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 3:03 am

    Aya hatte sich darum gekümmert,, Tessa bei dem schriftlichen Kram zu helfen, sie zu fördern und so weit es ging mit zu unterrichten. Gemeinsam saßen sie oft abends and er Zinne, um hinaus zu sehen, oder hielten gemeinsam Wache. Sie waren gute Freundinnen geworden und hofften, der Trupp käme gesund zurück. Tessa hatte von Lanara und Aya erfahren, das es eigentlich immer Tote und Verletzte gab, aber Tessas Glaube an Drakon, war unerschütterlich. Ausbilder Ares nahm sie oft hart an die Kandare, gerade so, als trage sie die Schuld an allem Unfug, den Drakon je angestellt hatte. Es zeigte Wirkung. Zwar war sie noch immer sehr schlank, aber dafür bildete sich die Muskulatur nun langsam aus. Eben war sie auf dem Weg hinunter, zum Übungsplatz, als der Hornstoß erklang. Nichts hielt Tessa noch. Sie musste zu ihrem Mann. Drei Wochen waren eine lange Zeit und sie wollte endlich ihren Mann endlich wieder in die Arme schließen. Sacht drängte sie sich vor, während schon Sanitäter die ersten behandelten und weg trugen. Tessa sah Drakon. Sie schlug die Hände vor den Mund, als sie das Ausmaß dieses Vorstoßes in die schwarzen Länder sah. Drakon hatte einen Schnitt über eine Gesichtshälfte, der alles andere als harmlos wirkte. Tessa wurde am Arm gepackt und mit gezogen. Es war Aya.
    "Komm. Er wartet auf dich!"
    Sie kannte das alles ja schon und wusste, wie sie am ehesten durch käme.


    Zuletzt von Aya am Mo Sep 23, 2019 3:21 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 3:18 am

    Lanara lief neben ihrem Mann her. Er schien zwar ansprechbar, aber er sah wirklich furchtbar aus. Sie fragte nicht, was geschehen war und begleitete die Sanitäter. Drakon sah ihr und Ragnar kurz nach und drehte sich dann zu seinen anderen Kameraden. Als er sah, dass auch diese verarztet wurden, wollte er eben zu den Toten gehen, als Aya mit Tessa durch eine Lücke geschlüpft kam. Tessa sah ziemlich mitgenommen aus und Drakon sah sie an. Der Schnitt, der nicht mehr blutete verlief von seiner Stirn, über die Braue hinab bis zur Wange. Glücklicher Weise, schien aber sein Auge noch intakt zu sein. Die Narbe würde trotzdem bleiben.
    Er wusste nicht was er sagen sollte und schlißlich kam Ares von der Seite: „Geh, wir kümmern uns um unsere Kameraden.“ Drakon nickte. Normalerweise schlug Ares Drakon sonst immer auf die Schulter, wenn er irgendwas von ihm wollte. Heute wollte er es wohl unterlassen. Drakon machte einen Schritt auf Tessa zu und sie merkte direkt, dass er leicht humpelte. Was mochte passiert sein? Drakon hob die Hand und legte sie an Tessas Wange. Ihm fehlten noch immer die Worte. Er sah ein wenig schuldbewusst aus, als ob es ihm leid täte so ein schreckliches Bild abzugeben. Er sah an Tessa vorbei zu Aya, die wohl ebenfalls ein wenig bestürzt war. Dann sagte er leise: „Tessa, ich... uhm...“ Er fand noch immer keine Worte.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 3:32 am

    Bestürzt war Aya in der tat. Ja, sie hatte oft gesehen, wie die Männer und Frauen schrecklich zugerichtet wieder kamen, aber Ragnar war nie so schwer verletzt gewesen und auch Drakon schien dieses Mal mehr abbekommen zu haben, als sonst jemals zuvor egal, ob er allein oder mit der Truppe draußen war. Tessa wurde wohl nun erst wirklich bewusst, wie schlimm es dort in diesen Landen sein musste. Natürlich verstand sie, warum die Spähtrupps da hinaus gingen, doch nun wurde ihr auch bewusst, warum es so viele waren und weshalb alle immer davon sprachen, das dort größere Gefahren lauerten. Tessa sah,d as Drakon auch noch humpelte. Das konnte nicht wahr sein. Er kam zu ihr, legte seine hand an ihre Wange, wie er es immer tat, brachte aber kein Wort heraus. in Tessas Augen sammelten sich Tränen. Warum war er nicht einfach da geblieben, oder hatte sich für den Außeneinsatz gemeldet? Sicher wäre das besser, als das hier. Warum fühlte ausgerechnet er sich dazu berufen, dieses verdammte Land da draußen zu erkunden? All das war in diesem Moment aber egal, Sie fuhr sanft die Wunde nach, ohne sie wirklich zu berühren, legte die Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 4:04 am

    Auch er küsste Tessa, als sie das nun einfach tat. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet. Eigentlich hatte er geglaubt, dass sie wütend auf ihn wäre, aber das war scheinbar nicht der Fall. Er wollte sich baden. Gemeinsam gingen sie nun in Richtung Wohngebäude und Drakon schwieg weiterhin. Er hatte aber Tessas Hand in seiner und so gingen sie nun zu einem der Bäder mit den Zubern. Er setzte sich erst Mal auf einen Hocker. Er musste zugeben, dass er ziemlich fertig war. Drakon sah zu Tessa auf, die bei ihm blieb. „Ich darf dir nichts erzählen, aber... es ist nicht immer so schlimm.“ Na ob sie das trösten würde? Fraglich. Er begann die Armschienen abzumachen und Tessa half ihm dabei sich seiner Rüstung zu entledigen. Als sie das Rückenteil abnahm, stöhnte er leise. Er selbst hielt die Brustplatte vorne und ließ diese nun auch langsam zu Boden sinken. Sein Oberkörper war grün und blau und überhaupt hatte er auch an Armen und Beinen blaue Flecken. Seine Eine Seite war schon fast schwarz so dunkel war es und Drakon seufzte etwas erleichtert, als alles ab war. Logischer Weise hatte er keine Ahnung, was Tessa sah, da er seinen Rücken sonst ja nicht sehen konnte, aber er erschrak auch ein wenig über die Seite. Er hatte zwar gemerkt, dass ihm gefühlt alles weh tat, aber dass es SO aussehen würde, hätte er nicht gedacht.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 4:12 am

    Tessa fragte nicht. Sie wusste, das er nichts erzählen durfte. Langsam gingen sie zu ihrer kleinen Wohnung. Ein Bad hätte er nun dringend nötig. Noch einmal erläuterte er, das er nichts sagen durfte, als sie die ersten blauen, fast schwarzen und grünen Flecken sah. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Das er überhaupt noch stehen konnte. Es gelang ihr nicht ganz ihre Traurigkeit zu unterdrücken, aber sie versuchte es. Er sollte nicht merken, wie sehr es sie mit nahm, ihn so zu sehen. Es ist nicht immer so schlimm ... wie tröstlich. Sollten sie je Kinder haben, so würde sie es zu verhindern wissen, das es hinter die Mauer gehen würde. Drakon konnte sie es schlecht verbieten ... Er war immerhin alt genug sich selbst zu entscheiden. Ihr wurde klar, wie schwer es oft sein würde, wenn sie ihn hinter die Mauer gehen lassen würde. Nun aber, würde sie ihm erst einmal bei seinem Bad helfen. Wütend konnte sie später auf ihn sein .. wenn sie s überhaupt würde. Eigentlich war sie einfach froh, das er wieder da war. 
    "Komm ... bade erst mal ... danach ruhst du dich aus. Ich werde dir was zu essen besorgen."
    und einen schönen warmen Tee.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 4:34 am

    Tessa war einfühlsam und schien nicht wirklich wütend, sondern bestürzt. Sie blieb bei ihm, als er in die Wanne stieg und schien bereit ihn aufzufangen, auch wenn dieser Gedanke natürlich vollkommen absurd war. Er lehnte sich vorsichtig zurück, als er ins heiße Wasser stieg und seufzte abermals. Dann sagte er: „Mach dir keine Sorgen um mich. Vaelastrasz hat mir gesagt, dass alles in Ordnung ist.“ Und er vertraute dem Drachen. Sein Vater hingegen sah natürlich alles andere als gesund aus.
    Als sie ihn nun alleine lassen wollte, um Essen und Tee zu besorgen, schnappte er ihr Handgelenk. „Bleib...“, sagte er leise. Er sah sie eindringlich an und er wirkte ziemlich flehend, auch wenn das vielleicht gar nicht seine Absicht war. Er senkte den Blick und schloss die Augen. Er war niemals wirklich allein, aber er wollte im Moment, nicht dass sie ging. Er wollte, dass sie sich um ihn kümmerte. Und zwar mit Nähe und nicht mit Essen. Er hatte nicht mal richtig Hunger.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 4:40 am

    Bestürzt war das richtige Wort. Tessa wollte eben los, und ihm seinen wohl verdienten Schmaus holen, als er sam Handgelenk packte und bat bei ihm zu bleiben. Wie könnte sie ihm das ab schlagen, nach allem, was er durch gemacht hatte? Sie drehte sich zu ihm um, lächelte, wenn gleich man den Schmerz über seinen Zustand nur all zu deutlich in ihren Augen sah, nahm den Schwamm und begann ihn ganz sanft ab zu wischen. All der Schmutz und all die Last sollten erst einmal von ihm ab fallen, ehe sie ihn pflegen könnte, wie er es vermutlich brauchte. Sie war ganz vorsichtig, gerade so, als habe sie angst ihn zu zerbrechen. Es mochte merkwürdig anmuten, das auch sie dem Drachen ihr volles Vertrauen schenkte. 
    "Dein Wunsch ... ist mir Befehl mein Herz,"
    hauchte sie ihm ins Ohr, während sie sich sorgsam um ihn kümmerte. Sie würde alles für ihn tun. Alles, was in ihrer Macht stünde, um ihn glücklich zu machen.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 4:50 am

    Tessa erfüllte ihm seinen Wunsch und Drakon schloss die Augen, als sie ihn so vorsichtig wusch und ihm ins Ohr hauchte, dass sie alles für ihn täte. Sie war natürlich froh, dass er lebend zurück gekommen war und Drakon war froh, dass sie nicht mit ihm schimpfte. Es klopfte. Die Tür wurde nicht geöffnet, aber die Stimme eines Mannes wehte herein: „Dracaris? Du sollst dich verarzten lassen kommen.“
    „Nicht nötig.“
    „Befehl vom Kommandant.“ Drakon verzog das Gesicht. Er hatte keinen Bock, aber as sollte er machen? „Ja, gleich.“ Der Wächter trabte wieder ab und Drakon würde „gleich“ wohl eher in die Unendlichkeit strecken. Er verblieb noch eine Weile in der Wanne und ließ sich von Tessa verwöhnen, ehe er schließlich raus kam und sich vorsichtig trocken machte. Seine Gesamtverfassung, war schon ziemlich angeschlagen und so marschierte er nicht ins Lazarett, sondern direkt in sein Bett. Er war furchtbar müde.
    Er sah Tessa an und fragte: „Legst du dich zu mir?“ Er war so anders als sonst. Er wirkte zumindest irgendwie... ernsthafter, ja fast melancholisch und ja, als hätte er schlimme Dinge gesehen. Dennoch versuchte er für Tessa zu lächeln. Sie hatte es nicht verdient, dass er sie NICHT anlächelte.
    Das nächste Mal klopfen wurde einfach von Drakon ignoriert. Trotzdem sprach nun eine andere männliche Stimme. „Ich komme jetzt rein.“ Drakon hatte sich schon ins Bett gelegt und seine Lendengegend mit der Decke zugedeckt. Und tatsächlich kam dieser Kerl wirklich einfach rein. Er hatte eine Heiltasche dabei.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 5:00 am

    Tessa wusste, das es Dinge gab, die einem Kind jegliche Unschuld rauben konnte. Eben so war es bei jedem anderen auch. Erwachsene wusste, wie ernst das Leben war, und auch Tessa hatte genug gesehen, um nicht mehr so kindlich zu denken, doch in Drakon schien eine weitere Schicht abgebröckelt, die ihn nur noch schlimmeres hatte sehen lassen und schlimmeres hate begreifen lassen. Es klopfte und jemand wollte, das Drakon käme, um sich verarzten zu lassen. Natürlich wollte er nicht gehe. Selbst wenn Tessa ihn geschickt hätte ... er hätte es vermutlich nicht bis zum Lazarett geschafft, also schwieg sie und brachte ihn zum Bett. 
    "Ja ... ich werde gleich zu dir kommen. Lass mich kurz noch ins Bad gehen."
    Und genau ind er Zeit klopfte es erneut. Ein Mann kam herein. Tessa lugte aus dem kleinen Bad, von wo sie den Sanitäter deutlich erkannte. Sie war noch nicht entkleidet und so kam sie noch einmal dazu. Sie assistierte dem Sanitäter, als er Drakon behandelte, verabschiedete ihn dann an der Tür, zog sich aus und legte sich zu ihrem Mann. Zärtlich streichelte sie ihm über die Brust, über den Arm ... versuchte dabei ihm nicht weh zu tun. Es musste ihn auffressen nichts sagen zu dürfen. Wenigstens konnte er mit seinen Truppenkolegen darüber sprechen, aber auf lange Sicht wäre das keine Lösung. 
    "versuch dich aus zu ruhen mein Liebster. Du wirkst so erschöpft ... Ich möchte das du dich voll und ganz entspannst."
    Sie streichelte ihn, massieren war nicht möglich bei den blauen und dunkellila stellen, aber auch das würde zur Entspannung bei tragen. Zärtlich küsste sie ihn, legte dann ihren Kopf auf seine Schulter und ließ ihre Hände über seinen Körper fahren.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 5:11 am

    Der Doktor kam herein. Er säuberte zumindest noch mal Drakons Schnittwunde im Gesicht und schmierte Salbe drauf. Ansonsten gab es nicht viel zu tun. Die sehr dunklen Stellen untersuhcte er eindringlicher. Insbesondere die an Bauch und Rücken, aber er schien zufrieden. Drakon ließ es einfach geschehen und sagte nichts dazu. Später legte sich Tessa dann zu ihm. Sie schlüpfte mit unter die Decke und beide genossen einfach, dass der andere da war. Drakon hatte früher immer gedacht, dass es das schlimmste war, nicht zu wissen, ob seine Eltern zurück kämen. Auch er hatte immer gute Mine zu bösem Spiel gemacht. Heute wusste er, dass es eben so schmerzhaft war, wenn man selbst da draußen war. Nicht zu wissen, ob man zurück zum geliebten Menschen kam, dass man sie in ihrem Schmerz zurück lassen würde. Es war für ihn fast schlimmer, als damals. Denn der Gedanke, dass Tessa durch seinen Tod solch einen Schmerz empfinden würde. Schmerzte ihn wiederum.
    Er zog sie dichter an sich und und sagte leise: „Es tut mir leid...“ Aber was genau spezifizierte er nicht und drückte sie leicht. Sie streichelte ihn und er war versucht einfach einzuschlafen, aber er wollte den Moment genießen. Trotzdem verlor er den Kampf gegen die Erschöpfung. „Ich liebe dich...“, säuselte er ganz leise.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 8:55 am

    Tessa litt mit ihrem Gemahl. Er lag neben ihr, zog sie dann aber näher an sich heran. Sie hatte schreckliche Angst um ihn gehabt, als er da draußen war und sie würde künftig wohl noch mehr Angst um ihn haben. Mit den schönsten Worten, die sie je von ihm gehört hatte, schlief er auch schon ein. Tessa blieb bei ihm. Sie würde sich nicht von ihm weg bewegen, bis er wieder etwas fitter war. Dafür ließ sie sich auch frei stellen. Schließlich war das hier ihr Ehemann, der sie nun wirklich brauchte. Über die Gedanken, die sie sich machte, schlief auch sie bald ein. Es war ein anstrengender Tag gewesen.

    Am nächsten Morgen, schlich sic Tessa erneut aus der kleinen Wohnung, um mit einem guten Frühstück und heißem Tee zurück zu kommen. Sie gewöhnte sich allmählich an das Leben hier und auch wenn sie oft Muskelkater hatte, gefiel es ihr zu trainieren und sich mit den Bräuchen hier zu arrangieren. Klare Regeln, klare Ziele. Sie stellte das Frühstück auf den Tisch, kletterte zu ihrem Mann zurück ins Bett und legte sich noch einmal neben ihn. Sacht streichelte sie ihm über die Brust und die Arme, um ihn behutsam zu wecken. Er brauchte gewiss Ruhe, aber auch Nahrung und Flüssigkeit, um zu genesen.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 8:20 pm

    Drakon erwachte irgendwann. Es duftete nach Tee im Zimmer und Tessa lag bei ihm. Sie streichelte ihn und es tat ihm gut. Eine leichte Gänsehaut breitete sich aus, weil es ihm so gut gefiel und er fing an zu lächeln. Er sah schließlich zu ihr rüber und sagte dann: „Ich habe dich vermisst.“ Natürlich hatte er das und nun war es einfach so schön, aber er hatte noch andere Dinge zu tun. „Ich will nach meinem Vater sehen.“ Tessa zeigte zwar Verständnis, aber sie wollte auch, dass er erst mal aß und sich vor allem schonte. Er musste zugeben, dass er DAS nicht vermisst hatte, wen alle um ihn herum erklärten, was besser für ihn wäre. Er gehorchte ihr jedenfalls und zog sich dann eine normale Wächteruniform an. Hatte er lange nicht getan. Die Rüstung war ihm eigentlich zu einer zweiten Haut geworden. Er hatte sie zu Anfang immer getragen, um sich an ihr Gewicht zu gewöhnen. Später war es Gewohnheit geworden.
    Tessa wollte ihn natürlich nicht aus den Augen lassen und gemeinsam gingen sie ins Lazarett. Drakon steuerte direkt auf seinen Vater zu, an dessen Bett Lanara saß. Er schien nicht bei Bewusstsein und war von oben bis unten eingewickelt. Lanara stand auf und sagte direkt: „Was ist passiert?“ Drakon sah sie an und wendete nach kurzer Zeit den Blick wieder ab. „Du weißt, dass ich dir das nicht sagen kann.“ „Drakon!“ Er ballte die Fäuste leicht und sagte ruhig: „Ich bin nicht hier um zu streiten. Wie geht es ihm?“
    „Er wird vielleicht durchkommen. Es wird lange dauern, ehe er wieder fit ist... wenn er überhaupt jemals wieder … so wird wie früher.“ Sie legte ihre Hand auf ihren Oberschenkel ihres abgetrennten Beines. Drakon kniete sich neben sie und nahm ihre Hand.
    „Er hat seine Leute beschützt.“, sagte er nun und Lanara sah ihn überrascht an. „Er hat ihnen die Zeit verschafft, die sie gebraucht haben, dafür hat er sich selbst in Gefahr begeben.“ Sie nickte betrübt und legte ihre Hand federleicht auf die ihres Mannes. „Wie ist er da raus gekommen?“
    „Ich habe ihn geholt.“ Sie sah Drakon erschrocken an. „Du?“ Drakon sah zu seinem Vater. „Ja. Er hat mich angeschrien, wegzulaufen, aber wie hätte ich das gekonnt?“
    Drakon war ein guter Krieger. Robust, Willensstark und besaß eine gute Kampftechnik. Aber Ragnar war ihm immer überlegen gewesen. Wie konnte es sein, dass Drakon nur so wenig hatte einstecken müssen? Sie sah zu ihm. „Wie?“ Drakon schwieg. Er musste den Drachen benutzt haben. Sie nahm es zur Kenntnis. Doch hatte der Drache nicht mal gesagt, dass der Preis zu hoch wäre?
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 9:39 pm

    Tessa lächelte, als er die Augen öffnete. Er sollte sehen, das sie ihm nicht grollte, sondern viel eher glücklich war, das er wieder da war und das lebend. 
    "Guten Morgen ... gut geschlafen?"
    Vermutlich hatte er Schmerzen, aber die hatte er sich ja nie wirklich anmerken lassen. 
    "Ich habe dich auch sehr vermisst, aber jetzt bist du ja erst mal wieder da."
    Er wollte am besten vor dem Frühstück noch zu seinem Vater, doch sie ließ ihn, bei allem Verständnis, das man nur aufbringen konnte, nicht ohne Frühstück gehen. Nach dem Frühstück, gingen sie zusammen zu seinem Vater. Lanara saß an seinem Bett. Es hatte ihn schlimm erwischt und niemand wusste, ob er durch käme oder ob ersterben würde. Die Hoffnung starb jedenfalls immer zu letzt. Jetzt kam es wohl auf Ragnars Überlebenswillen und Kampfgeist an. Drakon erklärte nur grob, was passiert war, so als sei es wie bei einem normalen Kampf gewesen. Das war wohl alles, was er sagen durfte. Tessa wollte es auch gar nicht so genau wissen. Denn noch verstand sie nicht, warum Lanara nicht mehr erfahren durfte, wo sie doch selbst einst der Gruppe angehört hatte. Wie auch immer. Tessa legte Lanara die Hand auf die Schulter. Sie jetzt in die Arme zu nehmen ... ob sie das überhaupt wollte, war fraglich.
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 10:01 pm

    Vermutlich konnte nichts auf dieser Welt nun Lanara trösten. Weder ihr Sohn, noch Tessa. Sie hielt nun wieder Ragnars Hand und als Tessa ihr die Hand auf die Schulter legte, legte sie ihre andere Hand auf diese. Ein Arzt kam und stach mit einer Spritze durch den Verband. Er zog Flüssigkeit aus Ragnars Oberkörper, was auf inneres Wundwasser hindeutete. Ragnar musste wirklich ganz knapp dem Tode davongelaufen sein. Wieso war er noch gelaufen? Er war genauso unverantwortlich, wie sein Sohn.
    Drakon blickte noch eine Weile auf seinen Vater hinab und sagte: „Ohne ihn hätten wir viel mehr Tote zu beklagen.“ Dennoch hatte er seinem Vater das sehr übel genommen. Drakon hätte lieber selbst für die nötige Zeit zur Flucht gesorgt. Er war sich sicher, dass sein Vater das nur getan hatte, um IHN zu schützen. Vollkommen sinnlos! Er schüttelte den Kopf und meinte dann: „Ich werde zu der Totenwache stoßen.“
    „Du musst dich auch ausruhen, Drakon.“
    „Ich weiß was ich tue.“
    Damit ging er. Ob Tessa ihn nun begleiten wollte, wusste er nicht. Aber er selbst ging nun zum Platz, wo man die Leichen am späten Nachmittag verbrennen würde. Es waren sechs. Drakon betrachtete die einzelnen Scheiterhaufen und sein Herz wurde schwer.
    Es war nicht deine Schuld. Das weiß ich. Drakon strich mit der Hand über einen Balken und ließ den Kopf dann leicht hängen. „Hätte ich sie retten können?“ Du kannst nicht jeden retten. Aber die Mission... sie war so sinnlos! Warum tut der Wächterbund das? Ach? Stellst du auf einmal Befehle in Frage? „Warum lassen wir sie nicht einfach in Ruhe...?“ Er sagte es ganz leise und als er über sich nun ein Geräusch hörte, sah er erschrocken auf. Es war Liam, der oben auf dem Podium saß. „Ja... Warum?“ Auch er hatte sich die Frage schon sehr häufig gestellt. Er sprang hinab und nickte Tessa zu. „All das hier. Und wofür?“ Drakon musterte ihn. „Darf ich nicht sagen.“ „Selbst wenn du könntest, wüsstest du es überhaupt?“ Drakon senkte den Blick. Das war Antwort genug.
    „Das ist doch seltsam. Ihr rennt dort drei Wochen rum und kommt zurück, als wärt ihr im Krieg gewesen. Dann habt ihr eine Schweigepflicht, obwohl das doch gegen jede Vernunft geht. Was immer ihr dort draußen tit. Ich habe langsam das Gefühl, es wird nur geheim gehalten, damit niemand Fragen stellt. Was an euren Ausflügen, dient dem Schutz-“
    „Genug!“, sagte Drakon lauter, als gewollt. Liam sah ihn ernst an. „Wieso? Sind meine Fragen zu unangenehm?“
    „Ich habe sechs Kameraden dort draußen verloren und fasst meinen Vater und du hast nichts besseres zu tun, als alles anzuzweifeln, wofür diese Männer und Frauen gestorben sind.“ Drakon war nicht wirklich wütend, aber man sah ihm an, dass er nicht glücklich damit war. Er fügte an: „Willst DU vielleicht die Grabrede halten? Ich bin sicher alle wären dir sehr dankbar!“ Oh? Normalerweise neigst du nicht zu Sarkasmus. Gut gemacht! Drakon senkte den Blick. „Wenn du dich beschweren willst, geh zu deinem oder zum Lord Kommandanten!“
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 10:13 pm

    Sie konnten nichts tun, um Lanara irgendwie auf zu heitern oder zu trösten, was angesichts des Zustandes Ragnars kein wunder war. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als Lanara mit Ragnar allein zu lassen. Zusammen gingen sie nun zu den Scheiterhaufen, auf denen am Mittag die Wächter verbrannt werden würden, die gefallen waren. Es war das erste Mal, das Tessa Drakon so erlebte. Er, der er nie die Pflicht anzweifelte, der nie einem Befehl widersprach, oder ihn in Frage stellte, tat dies plötzlich. Liam stieß zu ihnen. Er wusste auch nicht mehr, als alle Anderen, aber er traute sich wenigstens Fragen zu stellen, bei denen Drakon dann schon sehr aufgebracht antwortet. Tessa legte ihre Hand auf seinen Arm. 
    "Er kann nichts dafür ... genau so wenig wie du oder dein Vater. Ihr befolgt Befehle und natürlich haben alle Fragen, aber trauen sie sch nicht zu stellen. Ihr habt getan, was ihr konntet, um die Anderen wenigstens lebend her zu bekommen. Für die, die heute hier geehrt werden, war die Zeit abgelaufen. Da hätte auch er nicht helfen können."
    Sie wusste nicht, welche Kreaturen da in den schwarzen Landen umher zogen, aber sie sah deutlich, das es keinen Sinn machte, diese Kreaturen zu stören, denn sie störten ja auch niemanden. 
    "Groll ihm nicht und vor allem dir nicht. Du konntest nicht mehr tun und du musst deine Schweigepflicht nun mal einhalten."
    Sie wandte sich an Liam. 
    "Bitte ... Ich verstehe das alle wissen wollen, was sie da draußen tun, aber wenn ihr euch gegenseitig misstraut, wie soll das alles dann hier funktionieren? Du kennst Drakon gut genug um zu wissen, das er euch niemals hintergehen würde."
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    Beitrag  Drakon Mo Sep 23, 2019 10:29 pm

    Drakon sah zu Tessa. Sie versuchte wohl zu schlichten. Tatsächlich verstimmte sie ihn dadurch allerdings nur noch mehr. „Ich habe alles dazu gesagt, was ich bereit bin zu sagen.“ Sicherlich hätte er den anderen mit der Hilfe von Vaelastrasz helfen können, aber der Drache hatte es verweigert. Drakon sah Tessa an und sie sah, dass seine Augen funkelten, als wollten sich Tränen sammeln. Hätte Vaelastrasz ihn eher gelassen, hätte sich sein Vater nicht in diese Gefahr begeben müssen. Er hatte es dem Drachen befohlen und dieser hatte ihn nur gewarnt, dass es gefährlich sei. Bisher hatte Drakon nichts davon gemerkt. Eines Tages wirst du nicht zurück finden, Drakon und du wirst die Kontrolle verlieren und dann... wird etwas schreckliches passieren. Drakon war anderer Meinung. Er würde die Kontrolle nicht verlieren. Der Drache schwieg.
    „Ich verlange ja nicht von dir, mir zu sagen, was ihr da draußen treibt. Aber ist es all diese Opfer wert?“
    Drakon biss die Zähne zusammen und sagte dann in vollem Ernst und ohne Zweifel in den Worten: „Ich werde so lange dort hinaus gehen, bis wir gesiegt haben. ICH habe unsere Kameraden dort draußen beschützt. Das ist das einzige, was ich tun KANN. Und auch wenn ich nicht weiß, wieso wir immer wieder dort hinaus gehen, so habe ich einen Eid geschworen. Und ich werde diesen Eid in Ehren halten, bis ich sterbe!“
    Liam schüttelte den Kopf. Er sagte nun: „Drakon... Ich bi nicht dein Feind und ganz bestimmt will ich deine Ehre nicht beflecken oder in Frage stellen. Es tut mir leid. Es war vielleicht auch nicht der beste Zeitpunkt.“ Drakon senkte den Blick und schwieg. Es stimmte was Tessa vermutete. Es fraß ihn innerlich auf, nicht reden zu können.
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    Beitrag  Aya Mo Sep 23, 2019 10:52 pm

    Natürlich wurde er bockig. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, was er empfand und das sie gerade ausgerechnet versuchte zu schlichten, war nicht die beste Idee, aber sie konnte doch auch nicht dabei stehen und sich das alles an hören, ohne etwas zu tun. Sie sah das Funkeln in seinen Augen. Liam entschuldigte sich auf seine Art, fragte aber denn noch das, was auch Tessa sich fragte. Menschen taten, was sie für das Beste hielten, doch was wenn es das gar nicht wahr? Was wenn sie genau das Gegenteil bewirkten? Drakons Aussage, war auch nicht gerade glücklich gewählt. Tessa sah ihn bestürzt an. Was wenn das alles unsinnig war? Natürlich würde sie ihm das nie vorhalte, aber ... es war doch offensichtlich, das sie mit mehr Verletzten und Toten zurück kamen, als es notwendig wäre. 
    "Komm ... wir gehen später zu ihnen. Du solltest dich schonen."
    Sie nickte Liam zu. Viele waren seiner Meinung. Auch Aya, aber Tessa .. sie konnte das alles nicht einschätzen. Sie schwankte immer wieder zwischen dem, was sie hörte .. von beiden Seiten. Sie konnte nicht einschätzen, ob es gut war oder nicht, allerdings sah sie, das es Drakon nicht gut tat, darüber nicht sprechen zu dürfen. Als sie ein Stück weit von Liam entfernt waren und niemand um sie herum, sah sie ihn besorgt an. 
    "Ich weiß ... das du darüber nicht sprechen darfst, was da draußen geschieht, aber ... deine Mutter .. sie gehörte doch auch dazu. Warum musst du ihr Gegenüber die Schweigepflicht einhalten? Sie weiß doch was da draußen vor sich geht. Kannst du nicht wenigstens mit ihr darüber sprechen? Du gehst mir zu Grunde Liebster."
    Keine Geheimnisse ... sich immer alles offen sagen, aber das hier ... durfte er ihr nicht erzählen. Vorhalten würde sie es ihm sicher irgendwann im Streit, aber es würde ihr auch wieder leid tun und sie würde sich sicher tausendfach dafür entschuldigen. Vermutlich noch im nächsten Moment, da sie es ihm an den Kopf warf, aber es wäre aus Wut, weil sie sah, wie sehr es ihn mit nahm.

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