„Ja…“ Kalista sah zu ihrem Ehemann. „Velkyn, vergib ihm.“ „Nein. Ich habe ihm nicht den Tod gewünscht, aber zuletzt habe ich ihn nur noch mehr verachtet. Er-“ Eine schallende Ohrfeige zischte über seine Wange. Er sah seine Mutter wieder an, nachdem er den Kopf leicht gederht hatte. Sie sah wütend aus und er verstand es. Wenn sie nur wüsste. „Du tust ihm Unrecht! Shion R’hluhn’ghan ist kein schlechter Vater. Er hat seine Kinder stets beschützt und am Ende ist er für DICH gestorben!“, entfuhr es ihr. Velkyn musterte sie. „Wie meinst du das?“ Sie sah auf den Boden. „Velkyn, du musst lernen, deine Verachtung für jemanden, den du nicht mal richtig kennst abzuschalten. Du hast kein Recht, deinem Vater so übel nachzureden.“ Velkyn drehte sich um und ging zur Tür. „Ich muss ihn aber auch nicht lieben.“ Kalista ging in die Knie. „Er hat dich sehr geliebt.“ Velkyn blieb stehen. Sein Rücken schmerzte furchtbar und er erwiderte, ehe er ging: „Interessante Art, das zu zeigen.“
Die beiden Männer wurden in einer großen Zeremonie zur letzten Ruhe gebettet und Streea verließ sang- und klanglos das Anwesen. Kaliste blieb nun bei Maria. Was sollte sie sonst tun? Und Shannon wurde der neue Herzog. Velkyn und Victoria verbrachten jede freie Minute zusammen und schließlich verkündte Shannon, dass die Schatten als gleichwertig anzusehen seien und dass niemand es je wieder wagen sollte, sie als Sklaven zu bezeichnen. Kalista nahm nun offiziell eine beratende Funktion ein und Velkyn blieb der Leibwächter von Shannon.
In den folgenden Tagen war Velkyn viel unterwegs gewesen und Vicky hatte keine Ahnung, was genau er trieb, aber er kam am heutigen Abend zurück, meldete sich bei Shannon und ging dann gleich zu seiner geliebten Victoria. Er klopfte nicht mal an, sondern trat einfach ein. Victoria strahlte immer, wenn sie ihn sah, aber irgendwie sah Velkyn geschafft und… einfach anders aus.
„Meine Liebste…“, sagte er leise, als er nun zu ihr kam und sie in die Arme schloss. Er drückte sie fest an sich und verharrte dann so.