Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Herzogtum Amaran

    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Do Okt 21, 2021 7:05 am

    Shannon hatte gemurrt, dass das Wetter draußen unter aller Sau war und Velkyn hatte einfach nur dort gestanden und diesen Unmut ertragen. Als ob er nun was dafür könnte… Es klopfte. Victoria? Was wollte sie denn nun hier? Sie wollte mit ihm allein sein? Shannon musterte Victoria. Ungern ließ er seinen Schatten mit ihr allein, aber er wollte ihr nun auch nicht die Möglichkeit nehmen, sich mit ihm auszusprechen.
    Velkyn hörte ihr zu. Er hatte selbst unter ihrem Hungerstreik gelitten, aber er hatte ihr auch nicht reinreden wollen. Lieber hatte er sich selbst bestraft und ihr dabei zugesehen. Sie fragte ihn nach seinen Motiven. Sie fragte ihn, warum er nicht mit ihr zusammen sein wollte, und er senkte den Blick. Sie verlangte Ehrlichkeit von ihm und er sagte: „Es ist keine Lüge. Mein Herz liegt in deinen Händen, Victoria.“ Er duzte sie wieder. Er sah auf sie herab und ging zu ihr. Er legte seine Hände an ihre Wangen. „Ich kann nicht mit dir weggehen, denn das würde bedeuten, dass mein Vater meinen Bruder Aphion als Shannons Schutz hier herbringen würde.“ Er sah ihr in die Augen. Sie schien überrascht. „Er ist die einzige Person aus unserer Familie, die frei ist. Ich werde ihm dieses Schicksal nicht aufbürden. Nicht einmal für dich, Victoria. Bitte versteh mich. Ich könnte keinen Moment zur Ruhe kommen, wenn ich wüsste, dass er meinen Platz einnehmen müsste.“
    Er strich leicht mit dem Daumen über ihre Wange. „Dir gehört mein Herz, aber ich habe eine Pflicht. Nicht deinem Vater gegenüber, sondern meinem Bruder. Und auch deinem.“ Er sah auf den Boden. „Shannon würde sehr darunter leiden.“ Er konnte auch nicht raus aus seiner Haut. Er diente ihm seit so langer Zeit. „Victoria. Ich liebe dich. Doch dies hier ist kein Theaterstück. Die Welt interessiert sich nicht dafür, was wir wollen.“
    Ohh, und WIE er sie doch wollte. Aber es schien ihm unmöglich.
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    Beitrag  Vicky Do Okt 21, 2021 7:41 am

    Natürlich wollte sie Ehrlichkeit. Sie wollte verstehen, aber so, ohne das eine Erklärung kam, würde sie es nie verstehen können. Schließlich kam er zu ihr. Er legte seine Hand an ihre Wange, eben so sanft, wie er es sonst auch getan hatte. Das er so gelitten hatte, wusste sie nicht. Eigentlich hatte sie es sich nicht mal vorstellen können, aber so war es eben. Eigentlich war es ja auch kein Hungerstreik gewesen. Vicky hatte wirklich keinen Hunger gehabt. Alleine bei dem Gedanken daran etwas zu essen, hatte sie sich lieber übergeben, als es auch nur zu versuchen. Jetzt stand ihr Liebster vor ihr, sagte ihr, das er sie liebte, und warum er nicht einfach mit ihr weg lief. Sie sah ihm in die schönen gelben Augen.
    "Das verstehe ich sehr gut. Vermutlich würde Streea auch keine Ruhe geben, wenn er hier wäre."
    Sie legte ihre Hand auf seine, die an ihrer Wange lag. Schließlich umarmte sie Velkyn kurz und sah dann wieder zu ihm auf.
    "Deine Gründe sind durchaus verständlich und ja, das hier ist kein Theaterstück, aber genau deshalb werde ich nicht aufhören um dich zu kämpfen Vel. Du trägst mein Herz und ich das Deine. Ich werde keinen anderen Mann an meiner Seite dulden, egal was da kommen mag. Ich weiß, Shannon würde sehr leiden, aber er würde sich auch für uns freuen. Gib mich nicht auf Vel. Ich gebe dich auch nicht auf. Nicht noch einmal. Das kann ich einfach nicht."
    Victoria stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Liebsten auf die Wange. Auf die Lippen wäre es wohl beiden zu schwer gefallen.
    "Es kann nicht wieder so sein, wie wir es hatten, nicht jetzt, aber ich möchte wenigstens in deiner Nähe sein können, in dem Wissen, das du mich immer noch liebst."
    Nun das wusste sie nun und das gab ihr nun den Mut zu kämpfen. Sie würde sich nicht noch einmal vom Schmerz übermannen lassen, sondern würde hoch erhobenen Hauptes und voller Stolz um Velkyn und ihre Liebe kämpfen.
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    Beitrag  Velkyn Do Okt 21, 2021 8:23 pm

    Velkyn hielt seine Victoria in den Armen und sagte nun. „Du musst nicht um mich kämpfen. Mein Herz gehört dir bereits. Und ich werde dich niemals aufgeben. Alleine dich zu sehen. Dir zuzusehen, wie du einfach existierst, reicht aus, um meinen Liebeshunger nach dir zu stillen.“ Er zog sie dicht an sich heran und umschloss sie mit seinen Armen. „Du hast mich verzaubert und ich würde dich niemals verlassen.“ Er nahm noch einmal ihr Gesicht und dann küsste er sie. Er küsste sie liebevoll, aber innig und mit einem Hauch der Verzweiflung, die sie beide drohte zu verschlucken. Victorias Stärke und Stolz würde für sie beide reichen.

    Nachdem die zwei sich noch eine Weile ausgetauscht hatten und den ein oder anderen Kuss gestohlen hatten, sagte Victoria Bescheid, dass nun alles geklärt sei. Sie sah viel fröhlicher und entschlossener aus, wie Shannon fand und er schien zufrieden. Es regnete zwar, wie aus Eimern und stürmte auch ein wenig, aber das hielt Shannon ja nicht auf irgendwas zu unternehmen. Eben wollte er mit seiner Schwester losziehen, als Charles in ihren Weg trat. „Shannon? Du solltest den Schwertkampf trainieren. Und du, Victoria, es ist langsam an der Zeit, dass du deinen weiblichen Pflichten nachkommst. Es wird eine Zeit kommen, in der du dich für einen Mann entscheiden musst!“ Shannon sah rüber zu ihr und sein Blick sagte deutlich: Sag jetzt bloß nichts! Lass ihn einfach weiter gehen! Shannon würde trainieren. Aber nicht jetzt. Er sagte nur: „Ja, Vater.“

    Velkyn musterte den Strengen Vater und sagte natürlich ebenfalls nichts. Er war nicht dumm. So wie es jetzt war, würde Vicky irgendwann heiraten müssen oder als alte Jungfer sterben… Kein Gedanke, den er jetzt denken wollte.
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    Beitrag  Vicky Do Okt 21, 2021 10:15 pm

    Eine so schöne Liebeserklärung würde wohl niemand anderer als ihr Liebster Vel je von sich geben. Vicky war glücklich, wie seit dem Tag, als es hieß sie müssten zurück kommen nicht mehr. Sie genoß die Zeit, die sie mit Vel hier verbringen konnte und schließlich musste sie Shannon doch wieder herein holen. Nachdem die Sache geklärt war und Vicky nun wusste, das sie für ihn und sich stark sein musste, nahm sie sich vor, vorerst das ganze mit zu machen. Heiraten würde sie nicht, außer Vel. Sie verließ mit ihrem Bruder das Zimmer und lief auch Prompt ihrem Vater in die Arme, der natürlich gar nicht gern sah, das die Geschwister wieder zusammen hingen, da ja auch Vel in der Nähe war.
    "Weiblichen Pflichten ... Du meinst zu allem ja sagen, egal was man wirklich denkt, schön brav Sticken und nähen und bloß nie etwas anderes tun, als hübsch aus zu sehen?"
    Ihre Augen funkelten. Sie wusste, was sie hier gerade aufs Spiel setzte. Wenn sich nicht endlich mal jemand durch setzen würde, würde es immer so weiter gehen. Ein Leben vorgeschrieben nur weil die Herren der Schöpfung ihnen nichts zu trauten. Vicky hatte nie um so ein Leben gebeten. Gedichte lesen furchtbar ... künstlich lachen, wenn eine der Damen einen angeblichen Witz machte ... Großer Gott sie hasste es ihre Mutter so sehen zu müssen, wo sie doch wusste, das sie so viel mehr konnte.
    "Mutter und Shannon zu liebe werde ich diesen Quatsch machen."
    Ihr lag ein Aber auf der Zunge, doch das schluckte sie jetzt erst mal runter. Sie spielte mit dem Feuer und wusste es. Er würde sie vermutlich fort schicken, oder ein sperren, bis sie seinem Willen nach gab oder wie er es nannte, zur Vernunft kam, aber alles war besser, als sich mit einem Mann verheiraten zu lassen, den sie nicht liebte.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 6:18 am

    Shannon verzog hinter Vaters Rücken leicht das Gesicht. Wieso hatte sie was sagen müssen? Er war doch schon weitergegangen. Charles blieb stehen. Er sah sich zu seiner Tochter um und schon fügte sie an, dass sie den Quatsch mitmachen würde. „Dieser Quatsch Wird deine Zukunft sein, Victoria. Solange du noch nicht verheiratet bist, wirst du dich benehmen. Was du danach tust, ist mir gleich.“
    Shannon sah unzufrieden zu ihm. Toll. Da könnte er auch gleich sagen, er hat sie nur gemacht, um sie zu verscherbeln. Was für eine Frechheit! Er seufzte leise und sagte dann: „Vater, Victoria und ich wollen uns heute amüsieren. Wie du siehst, geht es ihr besser. Sie hat sich erholt, das wollen wir genießen.“ Ganz kurz fiel Charles‘ Blick auf Velkyn und Shion trat aus den Schatten. Charles sagte: „Woran das wohl liegen mag…“ Velkyn sah ganz normal und stumpf zu ihm rüber, aber nicht in seine Augen.
    Schließlich schien Charles aber auch die Lust zu verlieren. Er schien nicht böse zu sein, aber wohl ein wenig… entnervt. Seine Kinder machten es ihm wirklich nicht leicht. Shannon grinste, als Charles nun abdampfte und sah dann aus dem Fenster. „Draußen scheint es langsam aufzuklaren.“ Da fiel ihm was ein. „Sag mal, Kyn?“ Angesprochener sah herüber. „Gibt es in der Schattenebene Wetter?“ Velkyn sah ihn verständnislos an. „Sicher.“ „So wie bei uns?“ „Ja.“ „Gewittert es dort auch?“ Velkyn wusste, worauf das hinauslaufen sollte. „Ihr wisst, dass ich euch nicht in die Schattenebene bringen kann. Außer es ist unerlässlich.“ Shannon musterte ihn. „Ich bin kein Kind mehr.“ Velkyn schüttelte leicht den Kopf. „Und außerdem IST es unerlässlich!“ Velkyn machte ein langes Gesicht und sagte: „Ist es nicht.“ „Ist es doch! Wenn es regnet können wir nicht raus.“ „Mylord…“
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 6:28 am

    Von wegen ihre Zukunft. Benehmen war eine Sache, doch ihre Zukunft eine ganz andere. Vicky sah ihren Vater mit feurigem Blick an. Sie würde sich von ihm nicht einfach so verkaufen lassen. Wie konnten Frauen solche Männer nur lieben? Waren sie es nicht die Kinder auf die Welt brachten, die die Geburt überstehen mussten? Waren es nicht Frauen, die neues Leben gebaren? Tja .. wenn er auf Enkel hoffte, dann sollt er hoffen, das Shannon eine Frau nahm. Wenn nicht ... tja, sie würde ihm keine Enkel schenken. Schon gar nicht, wenn sie nicht von Vel wären, aber ... ehe es noch weiteren Streit gäbe, sagte sie lieber gar nichts mehr. Ihr Vater ging, nachdem Shannon ihm gesagt hatte, das sie sich heute amüsieren wollten, weil es Vicky besser ging. Woran das lag ... natürlich an Vel und daran, das sie nicht aufgeben würde. Shannon wollte in die Schattenebene. Selbst Vicky hielt das für überhaupt keine gute Idee.
    "Wir können auch hier raus. Es klart auf und auch wenn es Nass draußen ist, die Pferde werden sicher gern aus dem Stall wollen,"
    versuchte es Vicky. Vel konnte jetzt alles, nur keinen Ärger gebrauchen. Und schon stand auch Streea hinter Shannon.
    "Kommt nicht in Frage. Das letzte Mal war gefährlich genug. Das wird nicht wiederholt."
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 7:35 am

    Shannon ab sich geschlagen und Velkyn war erleichtert. Er sah Vicky von der Seite an und ein leises Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er trug auch keine Maske. Sehr zum Leidwesen seines Vaters, der ihm das schließlich beigebracht hatte.
    Gesagt getan. Sie warteten noch eine Weile und besuchten so lange Maria. Sie war sehr viel ruhiger als bis vor kurzem noch, aber sie sah alles in allem viel glücklicher aus als sonst. Dort blieben sie noch eine Weile und schließlich konnten sie raus. Die Wolken waren aufgerissen und es war recht warm draußen. Also schnappten sich alle ein Pferd und ritten zumindest für ein paar Stunden aus. Shannon und Vicky ritten voraus und die Schatten ihnen hinterher. Der Tag war herrlich.
    Sie setzten sich auf eine Decke am See und ließen die Pferde grasen. Die Schatten setzten sich dazu, denn wenn sie unter sich waren, war es sowieso so, dass sie sich einiges mehr erlauben konnten. Dennoch vergaß Velkyn nie seine Pflicht und blieb aufmerksam, reserviert und still.
    Am Abend, als Shannon schlief und Velkyn beobachtet hatte, wie Streea schlafengegangen war, kam er zurück in Victorias Zimmer. Er kniete sich vor ihr Bett und strich ihr wie ein Windhauch, das Haar aus dem Gesicht. Er wollte sie nicht zwangsläufig wecken, aber er glaubte, dass es ihr gefallen könnte, wenn sie auch was von seinem nächtlichen Treiben hätte.
    So ging das zwar nicht jede Nacht, aber hin und wieder tat Velkyn das und jedes Mal zauberte es Vicky die Sonne ins Gesicht. Bis eines Tages:

    Shion hatte Streea aufgesucht. Er musterte sie einen Moment aus seinen gelb leuchtenden Augen. „Was hast du zu berichten?“ Sie hatte Velkyn wohl nun lange genug beobachtet.

    „Victoria. Du hast jetzt lange genug herumgetrödelt. Der Krieg war eine Ausnahmesituation, von der ich dich erst genesen lassen wollte. Aber du musst dich für einen Mann entscheiden.“ Es war Charles, der sie in das Regenten-Zimmer zitiert hatte und das nun so unverblümt zu ihr sagte.
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 7:46 am

    Die Zeit war wundervoll, die sie verbrachten und manchmal, wurde Vicky tatsächlich wach, wenn Vel zu ihr kam. Sie mussten so vorsichtig sein, aber sie liebte Vel und sie würde niemanden außer ihn, an sich heran lassen. Einige Ausflüge machten sie noch und es war jedes Mal sehr schön. eines Tages aber war e so weit. Ihr Vater zitierte sie zu sich ins Regentenzimmer. Sie wusste genau, was er wollte und sie wappnete sich innerlich. Als sie also vor ihn trat und er damit an kam, das sie sich einen Mann aussuchen musste, war ihre Haltung stolz und unbeugsam.
    "Das werde ich nicht tun. Mein Herz gehört schon jemandem. Für einen Anderen gibt es keinen Platz mehr. Es tut mir leid Vater, aber wenn es nicht er ist, wird es keinen anderen Mann in meinem Leben geben."
    Oh sie ahnte was nun kommen würde. Er würde ihr drohen, das er ihr einen Mann aussuchen würde, aber egal was er sagen würde, sie würde dabei bleiben und sie würde eher sterben, als Velkyn aus ihrem Herzen zu verbannen. Es gab immer noch die Option zu fliehen, was sie zweifellos  ohne tun würde, sollte er sie Zwangsverheiraten wollen.

    Auch Streea wurde zu ihrem Vater zitiert. Er wollte ihren Bericht und so gab Streea deutlich zu verstehen, das Vel und Vicky nicht voneinander lassen können, das jedoch nur dann, wenn sich die Gelegenheit bot, oder es ungefährlich war.
    "Er kommt seinen Pflichten nach. ich habe ihn nicht einmal dabei erwischt, das er sie vernachlässigt hätte. Er steht also zu seinem Wort. Leider ... will das Herz, was das Herz will."
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 8:25 am

    Charles musterte seine Tochter und musste nun lächeln. „Victoria, mir ist egal, wem dein Herz gehört. Du wirst heiraten, ob du willst oder nicht.“ Er hob die Hand, als sie reden wollte und sagte: „Und solange du dich wegerst, wirst du in deinem Zimmer bleiben.“
    Shion kam zurück und wisperte ihm etwas zu. Vorher hatte er Streea aber aufgetragen. „Pass doppelt auf Victoria auf. Sie zu, dass sie isst und sich nicht tötet.“ Charles jedenfalls nickte und sah wieder zu seiner Tochter. „Du kannst auf dein Zimmer gehen.“

    Shannon wusste noch nichts davon, aber er würde sicherlich ausrasten, wenn er es erfahren würde. Und Maria? Wusste sie davon? Konnte ihr niemand helfen? Shion tauchte nun auch bei Shannon und Velkyn auf. Shannon erschreckte sich leicht und Shion sagte zu Velkyn: „Victoria wird heiraten. Du hältst dich von ihr fern.“ Velkyn sah ihn etwas erschrocken an. „Was?“ Shion sah zu Shannon. „Und ihr auch, Mylord. Befehl eures Vaters.“
    Shannon glotzte ihn dämlich an. „Das… Das kann er doch nicht tun!“ Shion sah ihn an und sagte: „Doch kann er.“ Er sah Velkyn noch mal an und ging dann. Velkyn senkte den Blick.

    Erneut vergingen einige Tage. Shannon zeterte und regte sich auf, aber er konnte nichts tun. Maria war leider auch keine Hilfe. In der fünften Nacht. Mitten in der Nacht: Velkyn stand an Victorias Bett. Er sah sie liebevoll an und weckte sie. Er hatte einen Befehl missachtet. Absichtlich. „Victoria…“
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 8:37 am

    Victoria wusste, das ihr Vater nun hart bleiben würde, aber das war ihr egal. Sie würde das durch stehen, egal wie. Sie würde sicher keinen Mann heiraten, den sie nicht liebte und sie würde sicher nicht so kuschen, wie ihre Mutter. Vielleicht für Vel, aber bestimmt für niemanden sonnst. Sie warf ihrem Vater einen abfälligen Blick zu, ehe sie den Raum verließ gefolgt von Streea, die ihr nun vermutlich keinen Freiraum mehr gestatten würde. Darauf war sie jedoch auch gefasst und so würde es nun wirklich ruhig und schweigsam in Victorias Leben werden.

    Streea würde jeden Befehl ihres Vaters gehorchen, also wurden sämtliche Gegenstände, an denen sie sich vielleicht die Pulsadern aufschneiden konnte, aus ihrem Zimmer verbannt. Auch Stricke bis zu einer gewissen Dicke, wie auch Kordeln, wurden hinaus gebracht. Das Vicky nicht aß, fürchtete sie nicht lange, denn zu den Mahlzeiten nahm sie zwar nicht viel zu sich, aber genug um nicht wieder so ab zu magern.

    Victoria konnte höchstens aus dem Fenster sehen, um Vel zu sehen oder überhaupt etwas anderes. Mit Streea sprach sie nicht mehr und auch mit sonst niemandem. Sie war sehr viel allein in den nächsten Tagen und schlief nicht mehr so gut, wie sie es sonst getan hatte. Eines Nachts aber wurde sie geweckt. Sie öffnete die Augen und sah ihren Liebsten an ihrem Bett knien. Sofort lächelte sie und hatte die Sterne in den Augen stehen.
    "Vel,"
    hauchte sie. Wer wusste denn schon ob sich Streea nicht wieder irgendwo versteckte. Sofort legte Vicky ihre Hand auf seine Wange. Er hatte gesagt er können nicht fliehen. Sie hatte es verstanden und würde nun wirklich durchhalten müssen. Ihr Vater würde irgendwann auch alt sein und sterben. Das war ein fieser Gedanke, aber was sollte sie schon tun.
    "Egal was sie dir gesagt haben ... ich werde nicht heiraten. Eher ... werde ich fort laufen ... oder einen anderen Weg wählen."
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 9:11 am

    Velkyn legte seine Hände an ihr Gesicht und dann seine Stirn an ihre. „Ich weiß…“, sagte er so leise wie ein Windhauch. Er küsste sie und drückte sie an sich. Er wühlte seine Hand in ihr Haar und drückte sie an sich. Dann sah er sie wieder an und tief in ihre Augen. „Ich werde dich immer beschützen.“ Er war zumindest sehr froh, dass sich Victoria nicht wieder zu Tode hungern würde. Sie verbrachten die Nacht miteinander, auch wenn sie nur kuschelten.

    Am nächsten Morgen wurde Victoria durch ein stetiges Geräusch geweckt. Als würde jemand in die Hände klatschen. Irgendwann hörte sie ein leises Keuchen. Als sie zu ihrem Fenster ging und hinaus sah, blickte sie auf ein Bild, welches sie niemals vergessen würde. Velkyn kniete auf einem Podest. Sein Rücken war zu ihrem Zimmerfenster gerichtet und sie sah seine Muskeln spielen. Aber auch die furchtbaren Striemen, die von der Peitsche stammten, die ihm gerade wieder über selbigen fauchte. Er versuchte nicht zu schreien, aber… es gelang ihm nicht.
    Shannon kam gerade raus und schrie seinen Namen und erneut ließ Velkyn den Kopf hängen und erneut biss er dieses Mal die Zähne zusammen und gab keinen Ton von sich. Shannon kamen die Tränen. Er sah schlimm aus. Die Haut war aufgeplatzt und alles war blutig. Charles stand dabei. Reglos. Shion stand neben ihm. Er sagte keinen Ton und sah Velkyn einfach nur an.

    Charles sah hinauf zu Victorias Zimmer. Sein Blick war ernst und sie konnte seine Gedanken förmlich hören: Du WIRST heiraten.
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 9:32 am

    Es war eine der Nächte, in denen sie auch mal wieder ruhig schlafen konnte. Nun mehr oder weniger. Sie liebte ihren Schattenprinzen so sehr. Wie könnte sie sich jemals einem Anderen hin geben? Niemals. Am nächsten Morgen wurde sie durch dieses klatschende Geräusch geweckt. Sie ahnte schreckliches und eilte zum Zimmer. Was sie sah trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie würde alles für Vel tun, aber auf keinen Fall würde sie heiraten. Sie sah ihren Vater dort stehen, seinen Vater und letztlich ihren Bruder, der schon wieder schrie, wegen Vel und dann sah sie den Blick ihres Vaters. Vicky begann ihn zu hassen. Sie hatte ihren Vater immer geliebt, doch nun war das vorbei. Sie würde ihn auf ewig hassen und auch ihre Mutter, weil sie zu ließ, das so etwas geschah. Einzig ihren Bruder würde sie immer lieben, egal ob er nun eine Frau oder einen Mann lieben würde. Tränen rannen ihr über das Gesicht, als sie ihren Vater so hasserfüllt an sah, wie man nur gucken konnte. Er wollte sie dazu zwingen zu heiraten. dafür nutzte er auch Vel aus. Er quälte ihn, um sie dazu zu bewegen, zu tun was er wollte. Vielleicht sollte sie das tun, wenn er im Gegenzug Vel in Ruhe ließ, wenn er ihn frei ließe ... aber dann würde sie ihn und sich verraten. Vielleicht sollte sie sich einfach aus dem Fenster stürzen ... aber das würde Streea sicher verhindern und selbst wenn sie aufschlagen wüde und sterben, würde sie Vel damit mehr verletzen, als jetzt, wo er so gequält wurde. Was sie als einziges tun könnte, wäre weg laufen, aber wo hin? Sie müsste dann irgendwo Unterschlupf finden und sie müsste irgend wie Geld verdienen, um durch zu kommen und noch viel schlimmer ... sie müsste ständig auf der Hut sein, weil ihr Vater sie sicher nicht einfach davon kommen lassen würde. Wenn Vel das ertragen musste, würde sie das auch tun. Er wusste genau, wie sehr es sie schmerzte ihn so zu sehen, mit offenem Rücken und sie wusste genau, wie schrecklich die Narben werden würden. Sie drehte sich zu Streea, die im Raum stand und warf ihr einen eben so hasserfüllten Blick zu, wie sie ihn eben noch ihrem Vater zugeworfen hatte.
    "Ich hasse dich .... Verlass meine Gemächer. ich will dich nicht mehr sehen Verräterin!"
    fuhr sie Streea an, die sie sonst immer sehr gern gehabt hatte. Allerdings hatte sie auch immer gewusst, das Streea ihren Bruder hasste. Vermutlich lachte sie sich auch innerlich gerade ins Fäustchen.
    "Das kann ich nicht. Ich bin für euch verantwortlich my Lady,"
    antwortete Streea, der die Worte gerade doch mehr zusetzten, als sie es gern wahr haben wollte. Denn noch behielt sie ihre Fassade aufrecht.
    "Dann verschwinde in die Schatten und spiel weiter Spion für deinen und meinen Vater! Das kannst du doch so gut! und dir habe ich vertraut!"
    Und das tat noch einmal mehr weh. Sie kannte Vicky so lange. Streea hatte immer geglaubt, das es ihr nichts aus machen würde, sollte Vicky das Haus irgendwann verlassen und heiraten oder im schlimmsten Fall sterben, doch das sie je getroffen sein könnte von ihren Worten, das hatte sie nicht gedacht.
    "Ich hasse euch ... Ich hasse meinen Vater, deinen Vater, meine Mutter und DICH! VERSCHWINDE!"
    Streea senkte das Haupt. Sie trat zurück und verschwand in den Schatten, von wo aus sie nun ihren Spiegel benutzte, um Victoria weiterhin zu beaufsichtigen.
    Vicky drehte sich wieder zum Fenster. Sie weinte leise. Tränen liefen ihr auch weiterhin über das Gesicht, doch niemand sollte mehr einen Ton von ihr hören. Erst recht nicht ihr Vater.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 9:50 am

    Shannon wurde nun schon von Wacheleuten festgehalten und sank auf die Knie. Er weinte und schrie Velkyns Namen. Dieser sagte weiterhin keinen Ton. „Warum?!“, schrie Shannon. „Weil er seine Befehle missachtet hat. „Was?“, fragte Shannon verzweifelt. „Er hat deine Schwester besucht. Es war ihm verboten worden und du weißt, wie eine Befehlsverweigerung bestraft wird.“ Shannon sah zu Velkyn. Er sagte nichts mehr. Aber als man endlich von ihm abließ eilte er zu ihm. Er machte ihm die Fesseln ab und Velkyn sagte leise: „Es… tut mir leid… Mylord.“ Hasserfüllt sah Shannon zu seinem Vater, der eben hinein ging und Shannon brachte Velkyn hinein. Er ließ niemanden zu seinem Schatten. Nur Kalista, durfte seine Wunden versorgen. Shion war nicht zu sehen, aber heute Nacht verbrachte er die Nacht mit seiner Frau in der Schattenebene. Sie stritten sich aufs heftigste und Shannon pflegte seinen Schatten gesund. Am nächsten Tag stand Velkyn schon wieder bereit und obwohl er offenkundig Schmerzen hatte, diente er seinem Herrn.
    Am Abend als Shannon im Bett lag und Velkyn sich zurückziehen wollte, sagte Shannon: „Warte.“ Velkyn gehorchte und Shannon setzte sich wieder auf. „Ich habe einen Auftrag für dich. Es ist ein Befehl.“ Velkyn sah ihn leicht verwirrt an. Dann sah Shannon ihn sehr ernst und immer noch zornig an. „Töte meinen Vater.“ Velkyns Augen weiteten sich. War das sein Ernst?!
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 10:04 am

    Victoria sah zu, bis ihre Bruder Vel hinein brachte. Ihr liefen die ganze Zeit Tränen über das Gesicht. Wie KONNTE er nur. Erst hieß es ... nehm ihn dir als Geliebten aber heiraten wirst du ihn nicht und dann so was. Victoria würde sich niemals darauf einlassen, jemanden zu heiraten. Sie sah ihren Liebsten, wie er regelrecht rein geschleppt wurde. Shannon. Sie liebte ihren Bruder so sehr. Er war der Einzige, der sie verstand, mit dem sie niemals brechen wollen würde. Als alle wieder im Haus waren, warf sich Victoria auf ihr Bett. Was sollte sie schon sonst großartig tun? Sie würde ihrem Vater nicht den Gefallen tun und diverse Stickarbeiten verrichten oder irgend so einen Blödsinn, wie seine Mutter es tun sollte. Ihre Mutter. Eine so stolze und starke Frau kroch vor diesem Tyrannen, wie ein ängstlicher Hund und nannte es Liebe. Pah ... Sie hatte die Worte im Kopf ...
    "Ich liebe euch und will nur euer Bestes."
    Es klang wie die größte Lüge auf Erden.

    Streea blieb immer ind er Nähe. Sie musste gleichzeitig auf Victoria und auf Velkyn ein Auge haben. Wie sollte sie das machen? Victoria machte zwar keine Anstalten irgendwas an zu stellen, aber wenn sie ihr Essen bekam, gab es auch Besteck. Selbst wenn so etwas wie eine Nadel in die Hand nahm, achtete Streea schon genauestens darauf, was Victoria tat. Sie konnte sich nicht zweiteilen. Am nächsten Abend wartete sie ab. Sie musste warten, bis Victoria im Bett lag und eingeschlafen war. Dieses verrückte Mädchen würde es noch fertig bringen sich ein Kissen ins Gesicht zu legen um im Schlaf zu ersticken. Einmal wechselte sie rüber zu Shannon und Velkyn. Ihr Bruder schien irgendwie - nun verwundert, erstaunt, verwirrt? So ganz zuordnen konnte sie das nicht und sie verstand auch nicht, was ihren Bruder so aus der Bahn werfen könnte. Victoria zu beaufsichtigen war aber nun wichtiger. Vielleicht war Shannon ja nun auch mal zur Besinnung gekommen und hatte Velkyn verboten Victoria wieder zu sehen.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 10:12 am

    Velkyn hatte einen Befehl auszuführen, aber wie sollte er den Herzog töten. Sein Vater wachte über ihn, wie über seinen Augapfel! Dennoch er kniete sich hin, legte die Hand auf seine Brust und neigte den Kopf. „Wie… ihr befehlt.“ Es war nicht mal bloße Pflichterfüllung. Vielleicht wollte Velkyn es, weil er eine Chance auf ein Leben mit Victoria haben wollte? Velkyn kannte seinen Vater und er wusste, wie er sich verstecken konnte. Doch ausgerechnet heute Nacht schien er bei Kalista in seinem Gemach zu sein. Velkyn konnte es kaum fassen. Er hatte nur eine Chance. Ein Mensch war einem Schatten aus vielerlei Hinsicht nicht gewachsen, aber… er durfte sich nicht zu sicher sein.
    Nach einiger Vorbereitung schlich sich Velkyn ins Zimmer des Herzogs. Er schlief nicht bei seiner Frau. Auch sie schien ihm nicht vergeben zu haben, was sie mit Velkyn gemacht hatten. Und er hatte sich heute nicht in das Schlafzimmer seiner Frau gewagt. Auch gestern schon nicht. Velkyn schuf eine Schattenklinge. Er hielt sie über die Brust des Herzogs. Dieser schlug nun einfach die Augen auf. Velkyn musterte ihn. Charles musterte ihn auch. „Schickt Shannon dich?“ Velkyn sagte: „Du verdienst keine Antwort von mir.“ Charles grinste. „Ist das so? Was willst du? Rache? Genugtuung?“ Velkyn huschte eine Regung übers Gesicht. Dann sagte er leise: „Ein Leben.“
    Die Klinge senkte sich herab und Charles sagte keuchend: „Du hast… seinen Tod… besiegelt…“ Er grinste blutig. „Und jetzt… werden sie… kommen…“ Velkyn fletschte die Zähne und schnitt ihm mit einer zweiten Schattenklinge die Kehle durch. Dann ging er zurück zu Shannon, der sich im Bett aufsetzte. Velkyn kniete sich herab. „Es ist… getan.“ Er hatte gerade den Herzog getötet… Hatte er wirklich gerade den Herzog getötet? Und was hatte er gemeint?!
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 10:18 am

    Victoria war eingeschlafen. Sie hatte nichts mehr von alle dem um sich herum mit bekommen. Streea dagegen war immer noch wach und beobachtete im Wechsel Victoria, Shannon und Velkyn. Shannon war immer noch wach, und Velkyn ... nun er war vermutlich schon schlafen gegangen. Gewohnheitsgemäß, sah Streea noch einmal in jedem Zimmer nach, ob auch alles in Ordnung war. Im Zimmer des Herzogs war es sehr still. Da war etwas dunkles auf seiner Decke. Streaa sah genauer hin. Sie wechselte in das Zimmer des Herzogs, um nach ihm zu sehen. Für einen Moment stockte ihr der Atem, doch dann wechselte sie augenblicklich zu ihren Eltern.  
    "VATER! MUTTER! Jemand hat den Herzog getötet!"
    rief sie ihnen vor den Gemächern schon zu.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 10:48 am

    Shannon stand auf. Velkyn war noch immer wie betäubt. Shannon umarmte ihn. Er wusste auch nicht, ob er schockiert, glücklich oder alles zusammen sein sollte. Velkyn war eher schockiert, dass es ihm so leicht gefallen war und Shannon wusste es noch nicht, aber dieser Abend würde ihm zeigen, wie leicht er Velkyn benutzen konnte.

    Streea kam zu den Gemächern ihrer Eltern, aber niemand antwortete. Sie klopfte noch mal und hämmerte dagegen und schließlich wurde die Tür geöffnet. Sie sah in die blaugrünen Augen ihrer Mutter. Auf ihren Wangen sah sie Tränen. Aber sie sah gefasst aus. Sie sagte nun leise: „Ich weiß.“ Sie öffnete die Tür ganz und Streea sah ihren Vater. Er lag auf dem Bett und atmete nicht. Er war nicht verletzt und Kalista sagte: „Er ist mit Frieden im Herzen eingeschlafen.“

    Zuvor war ein Gespräch im elterlichen Schlafzimmer gelaufen. „Shion. Was hast du da gesagt?“ Shion setzte sich auf das Bett und nahm die Hand seiner Frau. „Ich werde heute Nacht sterben.“
    „Ich habe dich verstanden. Aber… wieso?“
    „Weil Velkyn den Herzog töten wird.“
    „Was? Aber wie? Dann musst du es…“ Er legte ihr den Finger auf den Mund. „Weil es richtig ist. Er kann so nicht leben und Streea… Ich habe mich seit wir hier sind darauf vorbereitet und jetzt sind sie alt genug, um auf sich aufzupassen.“ „Ich will nicht, dass du gehst.“ „Aber ich muss… Sie sollten frei sein… Und was Charles unserem Sohn angetan hat, ist nicht zu vergeben.“
    Es ging noch eine ganze Weile so und schließlich waren sie Arm in Arm geblieben. Kalista hatte die ganze Nacht geweint und Shion hatte seinen Frieden gemacht.

    Kalista sah zu Streea. „Dein Vater und der Herzog, sie teilten sich ein Lebensband. Ein sehr einseitiges. Wenn Charles sterben würde… so würde es dein Vater auch. Andersherum jedoch nicht. Und keine Angst. Niemand sonst hat so etwas von uns. Charles wollte den Gehorsam deines Vaters, aber nun…“ Erneut liefen ihr die Tränen. „Vielleicht werden du und dein Bruder nun endlich frei sein.“
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 10:56 am

    Streea sah ihre Mutter an und ahnte, das etwas schreckliches geschehen sein musste. So gefasst ihre Mutter auch war, Streea sah deutlich, das sie untröstlich war. Als sie nun die Tür öffnete und ihren Vater da liegen sah, wurde sie noch bleicher, als sie ohnehin schon war. Sie stürmte zum Bett und kniete bei ihrem Vater, doch der atmete nicht mehr. Streea ergriff seine Hand, sie flehte ihren Vater an was zu sagen, die Augen zu öffnen, doch er war tot. Sein Herz schlug nicht mehr. Er hatte sie zurück gelassen. Ihre Mutter, sie und Velkyn. Im Leben hätte sie nicht erwartet, das ihr Vater so früh gehen würde. Durch den Tränenschleier konnte sie kaum noch etwas sehen. Streea stand auf und nahm ihre Mutter in die Arme. Sie litt wohl am meisten darunter, das ihr Mann tot war. Streea hoffte nur, das ihre Mutter ihrem Vater nun nicht bald folgen würde.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 11:03 am

    Velkyn hörte den verzweifelten Seufzer seiner Schwester, der ihn aus der Starre riss und auch Shannon sah auf. Sofort war Velkyn verschwunden. Er eilte durch die Schattenebene und stand bei Vicki im Zimmer, aber… sie schlief tief und fest. Dann ging er zu seinen Eltern. Die Tür stand offen und er kam vorsichtig näher. Streea lag ihrer Mutter im Arm und beide weinten herzerweichend. „Was… ist… Was ist geschehen?“, fragte er schockiert. Er sah ebenfalls, dass sich Shions Brust nicht hob. Kalista sagte leise und nun erneut weinend: „Jemand… hat den Herzog ermordet.“ Velkyns Augen weiteten sich. Er versuchte die Verbindung zwischen dem Mord, den er begangen hatte zu seinem Vater zu knüpfen und Kalista sagte nun erneut. „Sie teilten ein Lebensband.“ Velkyn ging auf seinen Vater zu und er sah entsetzt aus. Er konnte kaum atmen und seine Atmung beschleunigte sich etwas. Dann nahm er sich scheinbar zusammen und senkte den Blick. Er kniete sich zu ihm hin und berührte seine Stirn. Das hatte er nicht gewusst. Er hatte das nicht gewollt! Er erhob sich und verließ das Zimmer wieder. Streea wusste ja, was er von seinem Vater hielt.

    Velkyn kam zurück in Shannons Zimmer, der hier hatte warten sollen und lief zwei mal hin und her. „Er… Er ist tot.“ Shannon sagte aufgebracht: „Pssst. Nicht so laut! Das weiß ich doch!“ „Nein! ER ist tot! Mein Vater ist tot!“
    „Was? Wie?“ Shannon sah seinen Schatten hin und her laufen und dann blieb Velkyn stehen. „Er war an das Leben deines Vaters gebunden! ICH habe meinen Vater getötet!“ Shannons Augen weiteten sich. Shannon schien schockiert und Velkyn drehte sich plötzlich von ihm weg und kotzte in die Waschschüssel. Er stützte sich zitternd an der Wand ab. Shannon wusste nicht was er tun sollte. Er legte seine Hand auf Velkyns Schulter. „Das konntest du aber nicht wissen.“ Velkyn sagte nichts. „Das ist nicht deine Schuld.“ Und nun sah Velkyn ihn an. „Nein… es ist deine.“
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    Beitrag  Vicky Fr Okt 22, 2021 11:25 am

    Streea wusste, das Velkyn und sein Vater nicht gut aus kamen, obwohl sie immer das Gefühl gehabt hatte, das Vater ihn deutlich bevorzugte. Sie ließ ihren Bruder gewähren. Letztlich war Shion auch sein Vater. Streea hielt ihre Mutter weiter hin fest in den Armen. Hätte sie geahnt, das Velkyn für den Tod ihres Vaters verantwortlich war, sie hätte ihn nicht nur gehasst, sondern wäre in blinder Wut auf ihn los gegangen. Sie sah ihm nur kurz nach, ehe sie sich wieder darum kümmerte, ihre mutter zu trösten.

    Vicky schlief, jedoch nicht sehr fest. Sie wurde vom hin und her Gerenne im Haus wach. Die Wachen und die Bediensteten liefen hin und her. Es wurde mehr oder weniger laut geredet und schließlich stand Vicky auf. Ihr war gerade egal was ihr Vater wollte. Vielleicht brannte es ja und man hatte sie nicht geweckt, weil es nicht so schlimm war? Sie stand auf, warf sich einen Morgenrock über und eilte in Pantoffeln zur Tür. Sie öffnete selbige und sah die Bediensteten, teilweise weinend, hin und her rennen. Was war denn hier nur los? Vicky trat auf den Flur. Niemand schien sie ins Zimmer zurück schicken zu wollen. Vicky lief den Flur entlang. Die Tür des Zimmers ihrer mutter stand offen. Maria war jedoch nicht drinnen. Wo war sie? Vicky lief weiter, bis sie dort an kam, wo ihr Vater eigentlich schlief. Auch diese Tür war offen. Vicky zog den Morgenrock etwas enger und hielt ihn an der Brust mit einer Hand fest, als sie näher kam. Sie hörte ihre Mutter weinen und als sie in das Zimmer trat, sah sie Maria weinend und Schluchzend bei ihrem Mann sitzen. Vicky schlug sich die Hand vor den Mund und eilte zu ihrer Mutter. Sicher, sie hatte ihren Vater zuletzt gehasst und sie hatte nie verstanden, wie ihre Mutter ihn hatte lieben können, aber darauf, ihn so zu sehen, war sie nicht gefasst. Ihr sackten beinahe die Beine weg, als sie dann aber die offene Kehle sah, das viele Blut, musste sie sich fast übergeben. Sie sah weg und rannte aus dem Raum, um nicht doch noch hier zu erbrechen.
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    Beitrag  Velkyn Fr Okt 22, 2021 7:26 pm

    Maria lag förmlich auf ihrem Mann und hielt seine Hand. Sie war mit seinem Blut besudelt, auch wenn es schon weitestgehend trocken war. Sie weinte fürchterlich. Auch wenn ihr Mann sehr streng gewesen war und enorme Ansprüche gehabt hatte. Sie hatte ihn sehr geliebt. Dieser Tag war ein schwarzer Tag. Für alle.
    Shannon war immer noch mit Velkyn in seinem Zimmer und versuchte ihn irgendwie zu beruhigen. Er hatte Velkyns Vorwurf ohne zu murren geschluckt. Dann aber sagte er: „Jetzt reiß dich zusammen! Wir haben das getan, damit Victoria frei sein kann, schon vergessen?!“
    „Shannon…“ Hatte Velkyn ihn jemals schon mal bei seinem Namen genannt? „Fühlst du gar nichts hierbei?“ Shannons Mund wurde ein Strich. Er sah Velkyn ernst an. „Ich fühle Erleichterung. Und ich bin bekümmert. Aber getan ist getan und mir ist durchaus bewusst, dass ICH es war, der das Todesurteil gesprochen hat. Du warst nur die Klinge. Dennoch…“ Er ging wieder zu ihm und nahm Velkyns Gesicht in seine Hände. „Du hast uns alle befreit, Velkyn. Nun bitte ich dich. Steh mir bei in dieser Zeit. Ich werde der neue Herzog sein müssen und nicht jeder wird glauben, dass es simple Mörder waren, die meinen Vater getötet haben. Irgendjemand wird mit dem Finger auf mich zeigen. Wirst du mir weiterhin beistehen, mein geliebter Freund.“ Velkyn musterte Shannon. Der hatte vielleicht nerven. Velkyn fragte zurück: „Wirst du mich Victoria zur Frau nehmen lassen?“ Eine Regung huschte über Shannons Gesicht und Velkyn war nicht in der Lage, sie zu deuten. „Natürlich. Sobald alles getan ist, wirst du sie heiraten, Kyn.“ Velkyn hätte erleichtert sein sollen, aber irgendwas störte ihn an alle dem hier. Er vermochte aber auch diese Störung nicht in Worte zu fassen. „Aber bis dahin brauche ich dich an meiner Seite.“ Velkyn nickte und legte die Hand auf die Brust. „Dann schwöre ich euch erneut Treue, My-“
    „Shannon.“ Velkyn sah ihn kurz einfach an und Shannon lächelte. Verrückt. Er konnte genauso lächeln, wie seine Schwester. „Ich bin für dich ab heute Shannon und nicht mehr Mylord. Ferner möchte ich auch, dass du mich nicht mehr so förmlich ansprichst.“
    „Wie du wünscht.“ Er stockte kurz. Es war wohl eh nichts dabei. Hatte er ihn doch eben schon beim Namen genannt. „Shannon…“ Irgendwie… er lächelte dünn. Vielleicht würde dieser Mord spuren auf seinem Herzen und seiner Seele hinterlassen. Aber vielleicht war das notwendig, um endlich frei zu sein.

    Kalista und Streea waren immer noch bei Shion und auch als nun Bewegung ins Anwesen kam, rührten sie sich nicht. Kalista wusste, dass hier keine Meuchelmörder am Werk gewesen waren, aber sie würde ihr Kind nicht verraten. Shion hatte sich Frieden gewünscht. Den hatte er nun. Und er hatte sich Freiheit für seine Kinder gewünscht. „Streea. Du wirst frei sein. Victoria wird dich nicht erneut binden wollen. Aber ich… Ich werde Maria weiterhin dienen. Ich werde hierbleiben. Dein Vater wollte immer, dass ihr frei seid. Frei alles zu tun, was ihr wollt. In dieser Ebene.“ Vielleicht würde sie nun endlich die Welt entdecken und umherziehen. Lebenserfahrung sammeln. „Du kannst nun tun, was immer du willst.“ Victoria hatte ihr gesagt, sie würde sie hassen und dass sie verschwinden sollte. Vielleicht sollte sie das tun.

    Victoria eilte eben durch die Flure, als sie am Zimmer ihres Bruders vorbei kam. Shannon machte eben die Tür auf und sie lief ihm förmlich in die Arme. „Vi! Schwester!“ Er umfing sie mit den Armen und drückte sie an sich. Velkyn war bei ihm und schnell ließ er sie wieder los, um Platz zu machen. Velkyn übernahm nun seine Position und nahm Victoria behutsam in seine Arme. Er raunte ihr leise und beruhigend zu. „Es ist vorbei. Wir müssen nicht mehr weglaufen. Wir werden zusammen sein.“ Er küsste ihren Scheitel und wiegte sie eine Weile hin und her. Shannon betrachtete das ganze einfach nur und schließlich sagte er: „Wir müssen los. Es gibt vieles zu erledigen.“
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    Beitrag  Vicky Sa Okt 23, 2021 4:31 am

    Vicky war vollkommen ausser sich. Sie war völlig verwirrt und ihr war schlecht. Sie lief einfach ziellos durch die Flure, bis sie ihrem Bruder in die Arme lief, der sie sofort umarmte. Ja, sie hatte ihren Vater dafür gehasst, was er ihr angetan hatte, was er Velkyn angetan hatte. Shannon Sprach sie an, wie er es immer tat, aber Vicky war viel zu durcheinander, um irgendwie zu reagieren. Erst als Velkyn sie in die Arme schloss und sie seine Stimme hörte, wurde ihr bewusst, was sie gesehen hatte und was geschehen war. Victoria schmiegte sich an ihn und dann brach endlich alles heraus. Die Wut, die Traurigkeit, die Trauer, das Mitleid. Ja, sie hatte gesagt, das sie sie alle hasste, aber nun tat ihre Mutter ihr wahnsinnig leid. Von Shion wusste sie ja noch gar nichts. Es war schrecklich, auch wenn sie eigentlich auch eine gewisse Erleichterung spürte, aber war es wirklich vorbei? Shannon war ihr Bruder und er hatte die ganze Zeit zu ihr gestanden. Er würde Vel und sie nicht voneinander trennen ... oder? Für eine kurze Weile, durfte sie noch in Velkyns Armen verweilen, ehe Shannon ihn schon wieder für sich einforderte.
    "Kann .. kann ich irgendwie ... helfen?"
    Sie wollte jetzt nicht allein sein und Streea hatte sie fort geschickt, weil sei sie für eine Verräterin gehalten hatte.

    Streea sa ihre Mutter verständnislos an.
    "Ich ... ich kann dich doch nicht allein zurück lassen Mutter. Wenigstens ... nicht solange Vater nicht in Würden seine letzte Ruhestätte erreicht hat."
    Frei sein, aber ... was sollte sie damit nun anfangen? Sie kannte nichts. Sicher ... sie könnte durchaus einfach drauf los reisen, aber was dann? Ihr ganzes Leben hatte nur hier statt gefunden. Vielleicht ... sie würde Drakon auch nicht wieder sehen, ihre Mutter vielleicht mal in der Schattenebene. Sicher ... sie könnte auch nach Aphion suchen, aber ihr Vater hatte nie gewollte, das sie ihm etwas an tat. Diesen Gedanken schob sie also weit we, in die letzte Ecke ihrer Gedanken.
    "Ich weiß nicht ... was ich jetzt tun will,"
    gab sie schließlich zu. Noch nie hatte sie sich so verlassen gefühlt, wie in diesem Moment.
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    Beitrag  Velkyn Sa Okt 23, 2021 10:48 pm

    Shannon beobachtete, was passierte und Velkyn tröstete nicht nur Victoria, sondern ließ sich von ihr umarmen, um seinen eigenen… Schmerz? zu lindern. Als Shannon nun aber sagte, das es einiges zu tun gab, ließ Velkyn sie los. Er sah zu Shannon und dieser sagte: „Natürlich kannst du mitkommen, Vi. Wir stehen das gemeinsam durch!“ Velkyn war ein bisschen erleichtert, dass Shannon das sagte und so gingen sie nun zum Zimmer des Herzogs. Der Leibarzt stellte natürlich nur den Tod fest und der Beraterstab seines Vaters trudelte nach und nach ein. Shannon war kreidebleich und Maria weinte einfach nur, während Velkyn da stand und nicht wusste, wohin er blicken sollte. Es war grauenvoll. Vicky lehnte sich an ihn, um ihr Gesicht abwenden zu können und zu weinen. Es schien mehrere Gründe zu haben, wieso sie eigentlich weinte. Velkyn legte einen Arm um sie. Er war so unendlich müde. Die Peitschenhiebe auf seinem Rücken bluteten, wie es schien und es war ziemlich schmerzhaft. Einer der Berate drehte sich nun zu ihm und fragte: „Warst du das? Aus Rache?“ Shannon aber stellte sich vor seinen Schatten und sagte böse: „Der Herzog ist tot. Wir werden aufklären, wer ihn getötet hat, aber jetzt müssen wir überlegen, wie es weiter geht! Und ich verbitte mir derartige Anschuldigungen gegen meinen treuesten Freund, Sir Hendriks!“ Der Mann neigte den Kopf, funkelte Shannon aber ziemlich aufmüpfig an.
    „Lasst mich nun mit meiner Familie allein!“ Shannon sah zu Velkyn und sagte nun leise: „Geh und kümmere dich um deine Familie, dann komm wieder her.“ Velkyn nickte. Er ließ Victoria los und Shannon nahm sie zurück in seine Arme. Er stand im Vorzimmer mit ihr und nicht direkt bei Vaters Leichnam. Er strich ihr über ihren Kopf und sagte leise: „Er wird frei sein. Und dann könnt ihr das Leben führen, was ihr euch erträumt habt. Die Fessel, die Vater für uns war, ist nun fort und wir bestimmen unser Leben selbst.“ Er drückte sie an sich und legte den Kopf auf ihren Scheitel. „Ich liebe dich Vi. Und nichts wird uns jemals auseinander bringen.

    Velkyn ging durch die Flure und landete im Zimmer seiner Eltern. Er trat ein und betrachtete das Bild. Seine Schwester und seine Mutter immer noch arm in arm und leise Tränen vergießend. Er wusste nicht was er sagen sollt und sah zu seinem Vater. Er konnte ihn in letzter Zeit immer weniger leiden, als eh schon, aber den Tod hatte er nicht verdient. Er senkte den Blick und kniete sich vor das Bett. Er legte seine Hand auf die von seinem Vater und nahm sie nun. Zumindest wollte er ihm die letzte Ehre erweisen aus Respekt vor seiner Mutter und seiner Schwester. „Ruhe in Frieden… Vater.“
    Dann stand er auf und sah wieder zu Kalista und Streea. Sie streckte die Hand nach ihm aus und er kam zu ihr, wo er sie in die Arme nahm, wie es nur ein liebender Sohn konnte. Auch Streea wurde mit in die Umarmung einbezogen. Ohhh, wenn sie doch nur wüssten. Velkyn hatte keinen Schimmer, dass Kalista sehr genau wusste, wer für den Tod ihres Mannes verantwortlich war.
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    Beitrag  Vicky Sa Okt 23, 2021 11:12 pm

    Vicky ging also mit. Sie wollte nicht noch mal in den Raum, indem ihr Vater nun tot auf dem Bett lag. Sie hatte ihn einst sehr geliebt, auch wenn er streng war, doch in letzter Zeit ... seit er wusste, das sie sich in Vel verliebt hatte, hatte er sich verändert. Sie hatte angefangen ihn zu hassen. Ja, sie war erleichtert, das es vorbei war und sie war traurig darüber, das er tot war, aber ihre Mutter litt entsetzlich, wenn gleich Vicky noch immer nicht verstand, wie man sich so unterdrücken lassen konnte, nur weil man jemanden liebte. Sie liebte Velkyn, aber er unterdrückte sie nicht. War es denn für Männer so wichtig, das sie tun durften was sie wollten, dafür aber die Frauen ständig wie ein Hund gehorchen sollten? Sie wurde auch das entsetzliche Bild der Wunde am Hals nicht los. Mit allem kam sie klar, nur damit nicht. ihr Gesicht verbarg sie an Velkyns Brust. Natürlich musste das, was geschehen war, auch gleich auf Vel geschoben werden. Shannon stand vor ihnen, so das sie diesen Kerl erst gar nicht ansehen konnte. Shannon verteidigte Vel wirklich so, als sei er schon lange der Herzog. Es war auch gut so. Als Vel nun fort geschickt wurde, sah sie ihm zwar ein wenig sehnsüchtig nach, doch fiel sie gleich wieder in die Arme ihres geliebten Bruders. Ihn schien es nicht zu bewegen, das Vater tot war, aber das nahm sie gerade nicht wirklich so wahr. Seine Worte gaben ihr etwas trost. Sie nickte also leicht.
    "Nein ... nichts."
    Sie würde ihrem Bruder bei stehen. Das er Velkyn sehr gern hatte wusste sie. Hatte sie ihm nun die Chance verwehrt, sich mit Vel ein zu lassen? Nein. Umgekehrt hätte auch sie sich für ihren Bruder gefreut.
    "Nicht nur wir ... du auch."

    Streea sah zu Vel. Er erwies ihrem Vater die letzte Ehre. Das war ein sonderbarer Anblick, wo er ihn doch in letzter Zeit nur noch dann gesehen hatte, wenn er gemaßregelt wurde, oder Ausgepeitscht wurde. Vielleicht hatte Mutter recht und sie sollte gehen. Es gab nun niemanden mehr, den sie noch stolz machen musste. Ihre Mutter war es schon und den letzten Wunsch ihres Vaters sollte sie doch wohl erfüllen. Streea entließ ihre Mutter aus der Umarmung, hielt sie aber an den Schultern.
    "Ich werde seinen Wunsch beherzigen Mutter und mir die Welt an sehen. Dort draußen gibt es noch vieles zu lernen ... und wenn ich zurück komme, kann ich dich bei deiner Arbeit unterstützen."
    Sie hatte zwar noch keine Idee, wo hin oder was sie machen sollte, aber sie würde gehen, wenn ihr Vater zur letzten Ruhe gebettet worden war.
    "Ich ... werde euch ein wenig Zeit allein gönnen. Sicher wollt auch ihr sprechen. Ich werde mich zurück ziehen und später wieder kommen."
    Sie küsste ihre Mutter noch einmal auf die Wange, verbeugte sich und verließ den Raum, um ihrer Mutter und Vel auch ein paar Minuten allein zu gönnen. Es gab nicht viel was sie mit nehmen wollte, also würde sie die wenigen Sachen packen. An dem Tag, an dem sie gehen würde, würde sie dann noch bei Drakon vorbei schauen.
    Velkyn
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    Beitrag  Velkyn Sa Okt 23, 2021 11:37 pm

    Velkyn sah zu Streea, die ihm mit seiner Mutter allein lassen wollte. Velkyn sah auf den Boden und ließ sie aus der Umarmung gehen. Kalista musterte ihren Sohn. „Du hast keinen funken Liebe für ihn übrig, nicht?“ Velkyn sah sie an. „Er hat uns versklavt.“ „Er hat uns gerettent. Gerade du solltest das wissen, Velkyn.“ „Das hier war kein Leben, was es Wert war zu leben. Ich habe es gehasst.“ „Und doch hast du die Liebe deines Lebens gefunden.“
    „Ja…“ Kalista sah zu ihrem Ehemann. „Velkyn, vergib ihm.“ „Nein. Ich habe ihm nicht den Tod gewünscht, aber zuletzt habe ich ihn nur noch mehr verachtet. Er-“ Eine schallende Ohrfeige zischte über seine Wange. Er sah seine Mutter wieder an, nachdem er den Kopf leicht gederht hatte. Sie sah wütend aus und er verstand es. Wenn sie nur wüsste. „Du tust ihm Unrecht! Shion R’hluhn’ghan ist kein schlechter Vater. Er hat seine Kinder stets beschützt und am Ende ist er für DICH gestorben!“, entfuhr es ihr. Velkyn musterte sie. „Wie meinst du das?“ Sie sah auf den Boden. „Velkyn, du musst lernen, deine Verachtung für jemanden, den du nicht mal richtig kennst abzuschalten. Du hast kein Recht, deinem Vater so übel nachzureden.“ Velkyn drehte sich um und ging zur Tür. „Ich muss ihn aber auch nicht lieben.“ Kalista ging in die Knie. „Er hat dich sehr geliebt.“ Velkyn blieb stehen. Sein Rücken schmerzte furchtbar und er erwiderte, ehe er ging: „Interessante Art, das zu zeigen.“

    Die beiden Männer wurden in einer großen Zeremonie zur letzten Ruhe gebettet und Streea verließ sang- und klanglos das Anwesen. Kaliste blieb nun bei Maria. Was sollte sie sonst tun? Und Shannon wurde der neue Herzog. Velkyn und Victoria verbrachten jede freie Minute zusammen und schließlich verkündte Shannon, dass die Schatten als gleichwertig anzusehen seien und dass niemand es je wieder wagen sollte, sie als Sklaven zu bezeichnen. Kalista nahm nun offiziell eine beratende Funktion ein und Velkyn blieb der Leibwächter von Shannon.
    In den folgenden Tagen war Velkyn viel unterwegs gewesen und Vicky hatte keine Ahnung, was genau er trieb, aber er kam am heutigen Abend zurück, meldete sich bei Shannon und ging dann gleich zu seiner geliebten Victoria. Er klopfte nicht mal an, sondern trat einfach ein. Victoria strahlte immer, wenn sie ihn sah, aber irgendwie sah Velkyn geschafft und… einfach anders aus.
    „Meine Liebste…“, sagte er leise, als er nun zu ihr kam und sie in die Arme schloss. Er drückte sie fest an sich und verharrte dann so.

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