Naira Mi März 13, 2024 8:09 am
Naira überlegte kurz. Sicher würden sie es ohne sie schaffen, doch Yuri machte ihr schon sorgen.
"Ich muss sehen, ob ich das klären kann."
Sie ging also zu Tora, um ihm zu erklären, was sie nun machen wollten. Sie würden versuchen, die Verfolger auf falsche Fährten zu schicken und sie bat Tora darum, sollte Yuri es schaffen, wovon sie eigentlich überzeugt war, sie und die Kinder zu nehmen und sich ein neues Heim zu suchen. Wenigstens vorübergehend. Alles was da verbrannt war, interessierte eh niemanden mehr. Es fiel ihr schwer, erneut abschied zu nehmen. Einer der Frauen, die ihr schon assistiert hatte, bat sie darum, sich gut um Yuri zu kümmern. Auch von den Kindern und allen die sie kannte, verabschiedete sie sich noch, ehe sie ihren Rucksack schulterte, in den sie ihren inzwischen gesäuberten Kram wieder eingeräumt hatte, um auf zu brechen. Sie mussten weg, ehe noch schlimmeres geschah. Wären sie nicht mehr da, konnten sie diesen Leuten nichts, denn sie schlugen zwar eine Richtung ein, aber würden sicher irgendwo abbiegen. Ein zweiter Abschied, der dieses Mal vermutlich endgültig war. Zunächst war Naira erst einmal nicht gerade gut gelaunt. Ihre Sorge galt ihren Freunden. Vor allem Yuri. Es hatte sie so übel erwischt. Velkyn konnte sie da auch nicht trösten. Er hatte dafür wohl keine Ader oder war zu unbeholfen, oder was auch immer. So ging die Reise zunächst einmal schweigend voran. Am Abend schliefen sie wieder an einer wunderbaren Stelle. on hier aus konnte sie in den Himmel blicken und auch die Sterne sehen.
Der nächste Tag war nicht mehr so gramvoll. Naira hatte akzeptiert, das ihre Freunde wohl hoffentlich überlebten und Yuri es sicher schaffen würde. Sie lächelte wieder mehr, summte vor sich hin und merkte sich so ziemlich alles, was sie sah. Da waren Tiere, Bäume, Blumen und Pflanzen die sie bisher nur von Zeichnungen kannte. Überhaupt fand sie so ziemlich alles Interessant. Es lenkte sie auch von ihren Sorgen ab. Velkyn blieb ruhig. Er schwieg, wie immer, außer sie löcherte ihn mit Fragen. Warum er zurück gekommen war, hatte er ihr gesagt. Sie hatte es nicht vergessen und war ihm unendlich dankbar. Leider kamen sie zu spät, oder vielleicht war es auch Glück gewesen, zu spät dort an zu kommen. Es war eben, wie es war. Da brauchte sie sich keine Illusionen zu machen. Hin und wieder begegneten sie nun auch anderen Leuten, als sie auf einen anderen Weg ab bogen. Sie gingen nicht wieder in die selbe Richtung weiter. Der zweite Abend würde wohl bald an brechen und Naira konnte sich noch immer nicht satt sehen. Sie fand es unglaublich so viel sehen zu dürfen und vielleicht sogar die Gegenden zu sehen, die ihr Ziehvater in seine Büchern erwähnte. Wieder waren sie an einem gut versteckten Platz, wo man sie nicht so schnell entdecken konnte und wieder war es sehr still.
Der dritte Tag ließ Naira wieder ganz die Alte sein. Sie lächelte, erfreute sich an allem und war glücklich, als Velkyn an einem Bach eine Rast einlegen wollte. Das Wasser war schön klar und Naira konnte dort Fische im Wasser herum schwimmen sehen. Das es alles nur junge Fische waren, machte die Sache noch entzückender für sie.. Naira ließ ihre Füße im Wasser baumeln und genoß die Kälte. Es tat gut die müden Füße wieder zu beleben. Bäume standen in der Nähe. Sie waren so wundervoll. Groß. alt und mächtig. So sah sie diese großen Pflanzen. Die Sonne schien auf sie herab und ein paar Wolken zogen über den Himmel. In der Nähe graste ein Hirsch. Ein wunderschönes Tier. All das hier, war wie ein Traum für Naira. Ein Traum, den sie endlich leben durfte, wenn gleich die Umstände, die dazu führten, eher albtraumhaft gewesen waren. Es war so schön. Auch wenn sie diesen wunderschönen Ort nun verlassen mussten, empfand Naira doch Freude auf die Dinge, die sie noch zu sehen bekäme. Auch dieser Abend war rechtruhig. Es zogen allerdings Wolken auf, die erahnen ließen, das es bald recht ungemütlich draußen werden könnte.
Der nächste Morgen war eher ungemütlich. Der Himmel war grau und in der Ferne konnten sie das Donner eines Gewitters hören. Velkyn und Naira machten sich schleunigst auf den Weg. Die Wolken wurden dunkler, als sie den Handelsposten endlich erreichten und kaum das sie ihn betreten hatten, begann es zu regnen.
"Oh ... wie schön,"
lächelte Naira.
"Was machen wir jetzt?"