Nightingale

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Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Wälder und Wiesen - Hi no Kuni

    Shiroya Asako
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    Beitrag  Shiroya Asako Di Okt 16, 2018 10:00 pm

    Oh je… jetzt wurde es unangenehm. Er konnte diese Leute doch nicht mit all dem konfrontieren. Er senkte den Blick und ließ den Kopf leicht hängen. Dann drehte er sich um. Er setzte sich auf die Unterschenkel und legte die Hände auf die Knie. Tatsumi drehte sich auch zu ihm um. Das treue Pferd würde dem Weg auch so folgen.
    „Meine Eltern leben nicht mehr.“ Nun das war irgendwie zu erwarten gewesen. „Ich bin in Tetsu no Kuni aufgewachsen Ein Dorf im Grenzgebiet namens Tomari.“ Er sah Sakura vollkommen emotionslos an. Es schien ihn nicht zu kümmern, darüber zu erzählen. „Als ich 6 war hat meine Mutter meinen Vater verlassen, als er angefangen hatte zu trinken und sie zu schlagen, weil er den Tod meiner Schwester nicht überwunden hat.“ Er sah nun kurz auf das Kutschdach. „Ein Jahr später fand er uns. Er hat meine Mutter geschändet und ich habe ihn niedergeschlagen, dann schickte mich meine Mutter vor und… Sie hat versprochen mir nachzukommen, doch stattdessen tötete sie meinen Vater und nahm sich selbst das leben.“ Da war er gerade Mal 7 gewesen. Tatsumi verschlug es die Sprache. Er richtete den Blick wieder nach vorn und traute sich überhaupt nicht mehr irgendwas zu sagen. Asakos Finger krallten sich in seine Hose. „Sie sagte, es täte ihr leid…“ Es klang voller Bitterkeit.
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    Beitrag  Yamato Sakura Di Okt 16, 2018 10:49 pm

    Sakura lauschte Asakos Worten. Was er da erzählte, war unglaublich. Sakura sah, wie sich die Hand Asakos in seiner Hose verkrallte. Auch wenn er Emotionslos tat und wirkte, so glaubte sie nicht, das es ihm so wenig aus machte, wie er vorgab. Er musste sich schon sehr früh auf der Straße durchschlagen. Nur wenige schaffen es anständig zu bleiben. Sakura ahnte bereits, das nun der Teil käme, der die schrecklichen Dinge beinhaltete, die er getan hatte. Sakura sah ihn traurig an. Sie fühlte für ihn mit.
    "Sie wollte dich nicht mit der Schande beladen ... deshalb tat es ihr leid. Sie wusste, wenn sie hingerichtet wird ... wäre die Schande unerträglicher, als das Harakiri,"
    sinnierte Sakura.
    "Und wie ging es dann weiter mit dir? Du hast auf der Straße gelebt und dann?"
    Wenn schon, konnte nun wohl auch alles auf den Tisch. Schon jetzt verspürte Sakura das Verlangen, Asako einfach in die Arme zu schließen und ihn zu trösten.
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    Beitrag  Shiroya Asako Mi Okt 17, 2018 7:18 am

    Asako wusste was Sakura vor hatte, als sie ihm erklärte, was seine Mutter beabsichtigt hatte und auch er hatte ja eigentlich einfach aus dem Leben fliehen wollen. Er antwortete: „Nein… sie konnte ihre eigene Schande nicht ertragen.“ Aber Asako war noch ein Kind gewesen. Er sah immer noch auf seinen Schoß und erklärte dann: „Nein… Ich habe nie auf der Straße gelebt.“ Asako klang nun deutlich leiser. Er schwieg nach diesem Satz. Sakura fragte ihn, was danach geschehen war und eine schier endlos lange Zeit sagte Asako nichts. Tatsumi traute sich auch nicht, noch mal nachzuhaken und irgendwann sagte Asako. „Ich… Ich lebte danach bei einem Käufer von Kazukis Bildern.“ Kazuki… vielleicht seine Schwester? „Er…“ Asako sah auf. Dieser Teil seiner Vergangenheit schien ihm deutlich weniger zu behagen, als der Tod seiner Eltern. Ein paar Krähen stiegen im angrenzenden Wald auf und Asako richtete nur kurz seine Aufmerksamkeit auf diese.
    „Wisst ihr… ich möchte nicht darüber reden.“, sagte er schließlich. Er wollte seine Vergangenheit nicht ausbreiten. Nein… niemand durfte erfahren, was er getan hatte, zu was er fähig war! Er hatte Menschen getötet, aber das war nicht der Grund seiner Verschwiegenheit. Viel mehr, was er gelernt hatte und was er angewendet hatte… Asako entspannte sich leicht. Er fragte: „Warum willst du so viel darüber wissen?“
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    Beitrag  Yamato Sakura Mi Okt 17, 2018 7:37 am

    Sakuras Augen weiteten sich kurz. Er hatte also gar nicht auf der Straße gelebt? So wie er herum druckste, wollte er wirklich nicht darüber reden und eben als Sakura ihn unterbrechen wollte, gab er von sich aus an, das er nicht mehr davon reden wollte. Sie sah ihn an, nickte und wartete einen Augenblick, ehe sie antwortete.
    "Du bist aus dem Nichts aufgetaucht, als ich in Schwierigkeiten war und du hast mir geholfen, obwohl du es nicht gemusst hättest. Ausserdem hast du dich vorerst in die Dienste meiner Familie gestellt. Was ich von dir in dieser kurzen Zeit kennen gelernt habe, ist ein wundervoller Mensch, der gütig, freundlich und selbstlos ist, zugleich aber auch so ruhig, das man glauben mag, er sei ein Geheimnis in sich."
    Sie blieb genau so hocken, wie eben auch und sah ihm direkt in die Augen.
    "Du sagst, du hast schreckliche Dinge getan. Vermutlich hast du getötet ... und so emotionslos, wie du dich immer wieder gibst, hat es dir entweder wirklich nichts aus gemacht oder du hast es geschluckt, bis du irgendwann nicht mehr konntest. Ich weiß nicht ob ich damit richtig liege oder falsch, aber ich bewundere, was aus dir geworden ist, wenn es denn so war. Die frau, die dir dieses versprechen ab nahm ... sie muss dir wirklich sehr wichtig gewesen sein. Ich glaube du versuchst etwas wieder gut zu machen und glaubst, das du keine Hilfe annehmen darfst. Ich möchte dich verstehen können. Deshalb möchte ich das alles wissen."
    Sie sagte ihm nun nicht, das sie ihm ein Heim geben wollte, denn er würde ihr sagen, das er anderen Menschen helfen musste und das nicht konnte, wenn er blieb. Sie war nicht dumm. Was immer es ihm bedeutet hatte, ihr bedeutete der Kuss, obgleich er nur zur Übergabe diente, mehr, als sie es wahr haben wollte.
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    Beitrag  Shiroya Asako Mi Okt 17, 2018 8:02 am

    Tatsumi war zu schockiert, um sich in das Gespräch einzubinden und Sakura äußerte ihre Gedanken dazu. Asako lauschte ihr zwar, aber er hatte schon gesagt, dass er nicht darüber reden wollte und würde sich nicht wiederholen.
    Sie konnte das nicht verstehen. Es war nicht so, wie sie glaubte. Aber sollte er ihr sagen, was er damals gefühlt hatte? Viel seiner Jugend war einfach an ihm vorbeigezogen. Shiori hatte ihn zurückgeführt. Hatte ihm einen Sinn gegeben, den er noch immer verfolgte. Sie konnte es vermutlich gar nicht verstehen.
    „Sie war meine ganze Welt.“, sagte er schließlich im Bezug auf seine Mentorin. Sie würde ihn nicht verstehen. Nicht so. Er legte sich nun einfach wieder auf das Kutschdach. „Was ich damals getan habe empfand ich als richtig.“, räumte er ein. „Zumindest zu dem Zeitpunkt. Ich wollte ihn stolz machen, wollte meinem Leben einen Sinn geben.“ Doch wie sich heraus gestallt hatte, war er nur ein Werkzeug gewesen. Eine Puppe.
    „Was damals war ist vorbei.“ Er hatte dieses Jutsu von damals nur zweimal nach alle de eingesetzt und noch immer brannten seine Fingerspitzen, wenn er daran dachte. Sie sollten erstens nicht daran teilhaben und zweitens war es ihm höchst unangenehm, darüber zu sprechen. Sie konnten ihm sowieso nicht dabei helfen.
    „Was ich tue, hat nichts damit zu tun, dass ich etwas gut machen will. Ich glaube, sie hat mir das Versprechen kurz vor ihrem Tod abgenommen, damit ich einen Grund habe zu leben. Danach darf ich ruhigen Gewissens sterben.“ Er schloss die Augen. „Und das werde ich auch.“
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    Beitrag  Yamato Sakura Mi Okt 17, 2018 8:14 am

    Das war unglaublich deprimierend.
    "Ich werde dich nicht wieder danach fragen. Es tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt , oder in Verlegenheit gebracht habe."
    Sie drehte sich um und sah in die Ferne. Er hatte einen Sinn gefunden, der ihn am Leben hielt. Das war irgendwie mehr als einfach nur traurig. Der einzige Sinn zu leben ... 30 Menschen zu helfen, um dann in frieden sterben zu können, aber war das wirklich der einzige Sinn im Leben, den er sah? Offenbar wollte er es auch gar nicht anders. Sakura war nicht beleidigt, sondern eher untröstlich, ihn so bedrängt zu haben. Sie nahm sich fest vor, ihm einen weiteren Sinn im Leben zu geben. Einen, den er gerne erfüllen würde ... nur wusste sie noch nicht wie. Noch einmal drehte sie sich zu ihm um. Er hatte "IHN" stolz machen wollen. Kinder wollen ihre "Eltern" immer stolz machen. vermutlich war es das gewesen, warum er das alles so sah und gemacht hatte. Sie würde ihn nicht mehr fragen, sofern sie nicht zufällig erneut auf dieses Thema kämen.
    "Und du glaubst wirklich, das das die Lösung ist? §0 Menschen zu helfen und dann zu sterben? Wer sagt dir denn , das da nicht noch was Anderes lohnenswertes auf dich wartet?"
    Aufgeben würde sie sicher nicht.
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    Beitrag  Shiroya Asako Mi Okt 17, 2018 8:29 am

    Die Antwort auf ihre letzte frage war einfach: „Niemand.“ Tatsumi konnte das doch nicht so stehen lassen! Wieso wollte er denn unbedingt sterben? Nur, weil er früher mal was gemacht hatte? Das war nicht richtig. Er hatte zwar gesagt, dass sein Grundsatz darin bestand, dass es Dinge gab, wofür man sterben könne, aber das konnte doch kein Lebenssinn sein! „Und das macht dich glücklich?“
    „Es spielt keine Rolle, ob es mich glücklich macht. Es verletzt mich zumindest nicht.“, gab Asako zurück und Tatsumi sah darauf hin unzufrieden aus. „Und was ist mit denen die du zurücklässt?“
    „Was soll mit ihnen sein? Misaki, weiß davon.“ Und wen anders zählte er wohl nicht. Das machte Tatsumi nur noch unzufriedener. „Na, ich meinen die, denen du was bedeutest.“ Asako seufzte leise. Langsam hatte er das Gefühl, dass es ein Fehler war, hier zu sein. „Strebt nicht jeder Mensch nach Glück?“, fragte Tatsumi. „Nein…“, gab Asako zurück. Das war irgendwie noch deprimierender. Er zügelte das Pferd und Asako setzte sich überrascht auf. Tatsumi stand auf und sah ihn nun herausfordernd an. „Dann hat dein Leben doch gar keinen Sinn!“ Asako musterte ihn kühl. „Und du? Wonach strebst du?“, fragte Asako. Tatsumi brauchte nicht lange überlegen. „Ich will Sakuras Familie beschützen!“
    „Und was, wenn niemand mehr von ihnen übrig wäre?“, fragte Asako nun. „So weit lasse ich es nicht kommen.“ Asako sah nun auch etwas unzufrieden aus. „Und wenn du keinen Einfluss darauf hast. Was wenn ich alle töten würde?“ Wozu er ohne Zweifel in der Lage wäre. Tatsumi musterte ihn nun ärgerlich. „Das würdest du nicht.“ „Das kannst du nicht wissen.“, gab Asako zurück.
    Mai kam aus dem Fahrzeug. „Warum halten wir?“ Asako sah sie nur kurz an und dann legte er sich wieder auf das Kutschdach. Er wollte wohl dazu schweigen. Tatsumi wusste nicht, was er sagen sollte und Mai war ratlos. Asako sagte schließlich: „Mein Leben oder wie ich es führe, hat euch nicht zu interessieren.“ Wobei Tatsumi entgene hielt: "Das was du Leben nennst, ist kein Leben..."
    Das wiederum schien Asako sehr zu überraschen.
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    Beitrag  Yamato Sakura Mi Okt 17, 2018 8:42 am

    Sakura sah zwischen den Beiden Männern hin und her. Sie musste Tatsumi recht geben, denn alles was Asako getan hatte, war auf zu geben. er arbeitete nur auf das Ziel hin, seine Aufgabe zu erfüllen und dann zu sterben. Selbst Mai kam aus der Kutsche, als sie hielt, um zu erfahren, was denn hier los war. Asako schien nicht weiter drüber reden zu wollen, aber Sakura war noch nicht bereit, ihn so schnell wieder vom Haken zu lassen.
    "Tatsumi hat recht. Eigentlich bist du wie ein ruheloser Geist, der nach Erlösung sucht. Sie hat dir die Auffgabe nicht gegen, um dir einen Sinn zum Leben zu geben, sondern damit du Leute kennen lernst, ihnen hilfst und so vielleicht einen weiteren Sinn findest, für den es sich zu leben lohnt. Wenn keiner meiner Familie mehr übrig wäre, würde Tatsumi unser Andenken in ehren halten und einem anderen Herrn dienen, eben so wie Mai."
    Sie sah nun ebenfalls unzufrieden aus.
    "Und dein sogenanntes Leben ... geht uns etwas an, solange du bei uns bist, den du gehörst zu uns, egal ob es dir passt oder nicht. Tatsumi, Mai und ich vertrauen dir mehr, als sonst jemals einem Fremden vertraut wurde. Zu was du in der Lage bist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber eins weiß ich sicher. Jeder kann zu den schlimmsten Taten fähig sein, eben so aber auch zu den Besten. Jeder, der es ehrlich meint, hat eine Chance verdient und sollte nicht als seelenloser Körper dahin vegetieren, bis sein Ende kommt."
    Sie stieg runter von der Kutsche. Fürs erste hatte sie genug davon. Asako würde vermutlich eh nur wieder in Stille versinken und bei seiner eingefressenen Meinung bleiben und Sakura hatte im Moment wirklich genug von diesem Theater. Es tat ihr einfach zu sehr weh, das sie ihm nicht mal ein wenig Hoffnung schenken konnte.
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    Beitrag  Shiroya Asako Mi Okt 17, 2018 8:55 am

    Genau das war es, was Asako hatte vermeiden wollen. Er hatte sich mal wieder falsch entschieden. Er hätte ihnen niemals etwas von sich preisgeben sollen. Aber jetzt war es zu spät. So lange er bei ihnen war? Was hielt ihn denn hier? Ein Versprechen… Asako senkte den Blick. Sie würden es nie verstehen. In seiner Seele gab es nichts mehr. Sein Herz schlug nur, weil sein Gehirn es antrieb. Er hatte keine Empfindung für Freundschaft oder Liebe. Und jedes freundliche Wort von ihm, jedes Lächeln und jede noch so kleine gute Tat war einstudiert und ein auswendig gelerntes Protokoll.
    Er glaubte zwar, dass Shiori ihn auf den rechten Pfad geführt hatte, aber in Wahrheit hatte sie ihm nur einen Strohhalm gegeben, an den er sich klammern konnte oder? Und was Asako als Wahrheit betrachtete, war letztlich nur ein Abbild der Wirklichkeit, die für ihn keinerlei Bedeutung hatte. Aber das schien ihm nicht klar zu sein.
    „Weißt du was Asako? Du glaubst du tust das Richtige. Aber das Richtige aus falschen Motiven heraus bleibt doch bedeutungslos.“ Mai sah Tatsumi an. SO viel Weisheit hatte sie ihm ganz und gar nicht zugetraut. Vielleicht ein lichter Moment? Asako fragte: „Bedeutungslos?“
    „Ja, bedeutungslos. Alles was du vorgibst zu sein, ist eine Lüge. Menschen zu helfen, nur um einen Pakt zu erfüllen ist… unehrlich! Ja, es ist eine riesengroße Lüge!“ Er verschränkte die Arme und er hatte einen offenen Nerv bei Asako getroffen.
    „Es IST keine Lüge.“, gab er nun aufgeregter zurück, als beabsichtigt. Tatsumi sah ihn trotzig an. „Glaube was du willst, die Wahrheit wird das nicht verändern. Wenn man Menschen hilft, dann nur aus dem eigenen Empfinden heraus. Und nicht, weil man sich dazu zwingt, nur um ein höheres Gut zu erreichen.“ Asako wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er war hierauf nicht vorbereitet. War es denn falsch? War es denn falsch anderen zu helfen, um inneren Frieden zu finden? Er betrachtete Sakura, wie sie nun abstieg. Er hatte sie mit seinen Worten verletzt, wie es schien. Oder verärgert, das konnte er nicht entscheiden. Das hatte nicht in seiner Absicht gelegen. Alles was er nun sagen würde, würde vermutlich ohnehin falsch sein. Mai wusste gar nicht was los war und schwieg deshalb.
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    Beitrag  Yamato Sakura Mi Okt 17, 2018 9:19 am

    Sakura wollte eigentlich in die Kutsche einsteigen, überlegte es sich dann aber doch anders. Es war dunkel da drinnen und sie wollte frische Luft und vor allem die Sonne genießen, also blieb sie hinter der Kutsche, setzte sich in die Tür und ließ die Beine baumeln. Sie sah zu Boden und dachte nach. Wie konnte man denn nur eine solche Einstellung haben? Es machte sie wütend, nichts machen zu können, ihn nicht zu verstehen. Er sah die Welt offenbar ganz anders, als jeder Andere. Deutlich hörte sie, was Tatsumi sagte. Er hatte ja so recht. Asako sagte zwar nichts, aber genau das ließ Sakura aufhorchen. Diese Stille von ihm. Er verstand Tatsumi nicht und Tatsumi ihn nicht. Eigentlich verstand niemand Asakos Bestreben. Es sollte Sakura nicht zu sehr beschäftigen, aber er gehörte doch zu ihnen und er war kein schlechter Mensch. Er musste nur lernen. Lernen das es nicht nur immer um ein Ziel ging, sondern auch ab und zu um sich selbst. Er musste lernen, was wahre Freundschaft aus machte. Irgendwie würde sie ihm das bei bringen, nur wie, wusste sie auch noch nicht. Es war schwer Asako irgendwie nahe zu kommen. Er schien immer emotionslos. Manchmal fragte sie sich, ob er überhaupt irgendwas fühlte.
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    Beitrag  Shiroya Asako Do Okt 18, 2018 9:15 am

    Wie sollten sie auch verstehen, was ihn ausmachte? Sie kannten sich ja auch kaum. Und von der kurzen Zeit, die sie ihn kannten hatten sie nur einen Bruchteil seiner Verhaltensweisen gesehen. Asako lag wieder auf dem Kutschdach und Mai setzte sich neben Sakura. Sie fragte besser nicht noch mal nach und so ging es weiter, als Tatsumi die Kutsche wieder anfahren ließ. Asako starrte in den Himmel. Er hing seinen eigenen Gedanken nach und schließlich sagte er leise: „Es IST nicht falsch…“ Aber er sagte es zu niemand bestimmten.
    Auf ihrer Reise gelangten sie schließlich so weit, dass ein Dorf vor ihnen lag. Sie konnten es aus der Ferne schon sehen und wären in nicht ganz einer Stunde dort. Hier oben im Norden – so hofften sie – wäre Sakagis Einfluss nicht so groß, dass er auch hier Truppen haben würde.

    Als sie schließlich an dem Dorf ankamen war es schon dunkel und kaum ein Mensch war auf der Straße. Die Kutsche fuhr durch die leeren Straßen und irgendwie wirkte es fast, wie eine Geisterstadt. Nirgendwo brannte Licht und die Türen waren alle zu. Es gab auch kein Gasthaus und irgendwann kamen sie am Marktplatz an. „Na so was. Keiner hier?“, fragte Tatsumi, doch Asako wusste es besser. Ebenso Mai.
    „Doch… aber sie verstecken sich vor uns.“, sagte sie. Asako musterte die Fenster unauffällig und sagte nichts. Er saß nun aber.
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    Beitrag  Yamato Sakura Do Okt 18, 2018 8:19 pm

    Sakura hatte die ganze Zeit hinten auf dem Wagen gesessen und sich Gedanken über die ganze Situation gemacht. Es war zum Verzweifeln. Sie trug eine Macht in sich, die so gefährlich war, das sie nicht in die falschen Hände geraten durfte. Asako zu verstehen, war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Jun wäre bald in Sicherheit, aber in einer Gruppe aus vier Leuten, nach der gesucht wurde, wären sie sehr leicht zu finden. Besser wäre es, sie teilten sich auf. Mai und Tatsumi würden sich gewiss quer stellen, aber anders ginge es nicht. Wann sie es ihnen sagen würde, wusste sie noch nicht, aber es musste sehr bald sein und sie brauchte einen wirklich guten Grund dafür.

    Am Abend erreichten sie ein Dorf. Sakura saß noch immer in der Tür der Kutsche und ließ die Beine baumeln. Sie sah sich um, als sie merkte, das sie Häuser passierten, aber alles ruhig war. Sie stand auf und betrachtete die Umgebung. Was war denn hier los? Niemand war zu sehen, niemand zu hören. War dieses Dorf ausgestorben? Langsam kam sie nach vorn zu den Anderen.
    "Das ist unheimlich."
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    Beitrag  Shiroya Asako Fr Okt 19, 2018 6:41 am

    Nun. Das Dorf an sich war still. Einige hatten sich verkrochen, aber weiter hinten im Dorf erkannte man über den Hütten, dass sich ein Fackelschein abzeichnete. SO als sei dort ein Fest oder so etwas im Gange. Sie stiegen von der Kutsche. Mai, Jun und Tatsumi blieben bei selbiger, um erst mal aufzupassen, aber Asako und Sakura folgten dem Licht.
    Sie kamen schließlich an einen Platz, wo einige Leute mit Fackeln standen. Sie standen um etwas herum und als Asako und Sakura heran waren, erkannten sie, dass sie ein grimmig und doch irgendwie verzweifelt schauendes Mädchen angepflockt hatten. Asakos Augen weiteten sich und unzählige Bilder seiner Vergangenheit schossen ihm durch den Kopf. Ohne Sakura zu hören der sonst irgendwas zu beachten, trat er in den Kreis und kniete sich zu der Person. Sie hatte rote Augen und weiße Haare, aber das schreckte Asako nicht im Geringsten. Er legte seine Hand auf ihr Schulterblatt, wobei sie kurz zurückzuckte. Doch er sah sie ernst und doch irgendwie freundlich an.“
    „He! Bauer! Verzieh dich! Sie ist eine Gefahr und eine Ausgeburt böser Mächte!“
    Asakos Kiefer spannte sich und er sagte, während er die Kette betrachtete, die an den Handfesseln endeten: „Niemand wird böse geboren…“ Er durchtrennte die Kette einfach indem seine Hand anfing zu schimmern und sich eine unglaublich Scharfe Windklinge an dieser bildete. Er betrachtete das junge Mädchen und sah zu den Dörflern. Er konnte sich gut vorstellen, dass es hier nur um das Aussehen des Mädchens ging. Er half ihr auf.
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    Beitrag  Yamato Sakura Fr Okt 19, 2018 7:01 am

    Sakura folgte dem Fackelschein, mit Asako zusammen. Auf dem Dorfplatz hatten sie diese junge Frau angebunden. Viel älter als Sakura selbst, konnte sie kaum sein. Weißes Haar und rote Augen .... sicher hielt man sie ... ja, Asako kniete schon bei ihr und man erklärte bereits, das sie eine Ausgeburt des Bösen sei. Wie konnten diese Leute nur so schnell urteilen, oder hatten sie das gar nicht?

    Diese elendigen ... wie hatten sie es geschafft sie an den Pfahl zu binden? Varus würde sie dafür rügen, sie vielleicht wieder bestrafen, aber er würde sie hier raus holen. Er würde sie alle dafür büßen lassen, das sie ihr etwas an tun wollten. Ihr Blick war alles andere als glücklich und gütig, aber es sprach auch Verzweiflung aus ihren Augen. Sie musste ihn finden ... Im nächsten Moment ... kniete ein junger Mann vor ihr. Für einen Moment war sie erschrocken, doch dann ... er befreite sie von ihren Fesseln, hörte erst gar nicht auf diese Menschen hier. Denn noch. Als sie frei war, sprang sie einen Schritt zurück. Ihr Blick war fest und ernst, ihre Körperhaltung deutete an, das sie jeder Zeit zum Angriff bereit wäre. Dieser Mensch konnte kaum besser sein, als alle Anderen. Sie sah ihn abschätzend an, dann warf sie einen furchterregenden Blick zu den Menschen, die sie eben verteufelt hatten.
    "Ihr habt Glück ... das er mich befreit hat."
    Sie hätten es bitter bereut, doch wusste sie auch nicht, was Varus mit ihnen machen würde, würde er davon erfahren. Sie sehnte sich nach ihm ... nach seinen Schlangenaugen ... Bald würde sie ihn finden. Er war irgendwo hier und dann wären sie wieder zusammen. Nie wieder würde sie sich von ihm trennen lassen. Da war noch ein anderes Mädchen, in Bauernkleidung. Der Junge da war jedenfalls kein Bauer, das spürte sie gleich, aber wenn die sie befreiten, konnte sie vielleicht eine Weile mit ihnen reisen, ohne erneut in so eine bescheuerte Situation zu kommen. Mit der Tür ins Haus fallen konnte sie denen kaum.
    "Die werden mich augenblicklich wieder jagen und anbinden, um mir das Leben zu nehmen, wenn ihr weg seid,"
    erklärte sie überzeugt.
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    Beitrag  Shiroya Asako Fr Okt 19, 2018 7:15 am

    Asako konnte in ihren Augen lesen, wie in einem offenen Buch. Was hatte sie schon an Leid ertragen müssen. Was hatte man ihr wohl angetan, dass sie so war? Sie erinnerte ihn an sich selbst und genau das macht das hier zu etwas persönlichem… Sie hatte vermutlich Recht, mit ihrer Aussage und er musterte sie, ohne auch nur den Hauch von Aggressivität zu zeigen. Er lächelte sie an und sagte: „Das werde ich aber nicht zulassen.“ Ganz gleich, was diese Frau getan haben mochte. NICHTS rechtfertigte es, sie so zu quälen und zur Schau zu stellen.
    „Ihr gehört wohl zu ihr?!“, fragte einer der Dörfler grob und richtete die Mistgalb auf ihn. Asako achtete darauf, dass Sakura nicht im Angriffsbereich stand. Er sagte nur: „Nein. Ich göhere nicht zu ihr und sie nicht zu uns, aber das rechtfertigt nicht, was ihr hier tut. Was soll sie getan haben?“
    „Seit sie hier ist, werden unsere Kinder krank und die Ernten verderben!“, rief ein anderer. Asako musterte ihn und sagte nun ernst und ja… er sah sogar etwas zornig aus. „Niemand vermag das zu tun, was ihr hier berichtet! Das ist Aberglaube und Dummheit!“
    Die Dörfler sahen sich an und Asako setzte fort: „Zeigt mir euere Kranken! Zeigt mir euere Ernte!“
    „Warum sollten wir?“, fragte einer und Asako antwortete: „Ich bin ein Iryonin und ich wie wie man kranke behandelt!“ Ein Raunen ging durch die Menge. Schließlich kam ein Junge auf ihn zu. Er nahm einfach seine Hand. „Meine Mama und meine Schwester…“
    „Kimimaru!“, rief ein Mann, der ihm ähnlich sah. Vielleicht sein Vater? Asako lächelte den Jungen an und ließ sich von ihm ziehen. Die Traube Menschen folgte ihnen jedoch und schließlich hielten sie vor einem Haus. Der Junge deutete darauf und Asako nickte vielversprechend. Er sagte: „Sakura! Beschaffe mir Wasser! Und du“ Er deutete auf das „gerettete“ Mädchen. „hilf mir!“ Er ging hinein und sah sich das kranke Mädchen an. Sie war dem Tode nahe. Er breitete die Hände über ihr aus und schien zu analysieren, was los war. Dann brachte Sakura Wasser und er erklärte: „Ich brauche eine leere Schüssel.“ Dann tauschte er die Hände über die Wasserschale und band das Wasser mit seinem Chakra. Er ließ es in den Körper eindringen und schien irgendwas zu machen. Dann sog er das Wasser wieder aus ihrem Körper. Er machte das ganze ziemlich oft und schließlich öffnete das Kind die Augen. Das „schlechte“ Wasser hatte er in die leere Schüssel gegeben und das Mädchen sah ihn nun erschöpft und verwundert an. „Hab keine Angst. Alles wird wieder gut…“, sagte er lächelnd und begab sich zu der Mutter. Die Dörfler sahen das „Wunder“ und waren still, wie die Mäuschen.
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    Beitrag  Yamato Sakura Fr Okt 19, 2018 7:41 am

    Sakura sah und hörte zu. Die junge Frau schien nicht gerade sehr freundlich zu sein. Bedankt hatte sie sich auch nicht wirklich. Sie sah hübsch aus, mit den weißen Haaren und den roten Augen, aber die Leute hatten offenbar Angst. Es war wirklich dumm, ihr die Schuld an allem zu geben, was hier vor fiel. Asako ließ sich von einem Jungen zu einem Haus bringen. Sakura folgte natürlich. Sie wollte helfen, so gut sie nur konnte. Sofort nickte sie und lief los, um Wasser aus dem Brunnen zu holen.

    Er lächelte? Warum lächelte er, und warum verteidigte er sie vor den Dörflern? Er kannte sie doch gar nicht. Der Mopp folgte dem jungen Mann und dem Mädchen, welche er offensichtlich beschützte. Sie selbst war unentschlossen. Sie könnte einfach abhauen, aber was dann? Sie würden sie wieder einfangen und einen anderen Grund finden, sie zu foltern ... wie immer. Blieb sie bei diesem Kerl, wäre sie vermutlich erst mal sicher, also folgte sie ihm. Er ging mit dem Jungen, der ihn zu seiner Mutter führte. Das Mädchen bei ihm hieß also Sakura und sollte Wasser holen, was sie offenbar auch gleich tat. Das Wort wurde an sie selbst gerichtet: Sie sollte helfen? Wobei? Eine leere Schüssel besorgen?
    "Tze."
    Sie sollte diesen armseligen Wichten echt noch helfen, wo sie ohnehin nichts gutes im Schilde führten? Nun gut .. um hier heil raus zu kommen, wäre es wohl das Einzige, was sie tun könnte. Sakura kam mit einem offensichtlich für sie zu schweren Eimer Wasser zurück. Es schwappte ab und zu etwas über. Sie schlug sich zwar recht gut, aber die Kleine war im Leben keine Bauerstochter. Da stand eine leere Schüssel rum. Sofort wurde sie gepackt und neben dem Bett des Mädchens auf einen kleinen Tisch gestellt. Sakura füllte die Schale mit Wasser-. Warum tat sie das? Diese Menschen hatten es nicht verdient, das man ihnen half, aber schön ... wenigstens konnte sie sich aus dieser verdammten Situation befreien und diese Leute würden sie mit nehmen können ... oder besser, sie würde ihnen anbieten ein Stück weit mit zu reisen um sie dann wieder zu verlassen. Dieser Iryonin schaffte es tatsächlich, das Kind wieder zu beleben. Das Wasser, welches er da aus dem Körper holte, war schlecht, das nahm sie gleich wahr. Wie konnte er ... Nun gut. er versorgte Kranke. Das war der Job eines Iryonin. Würde ihr im Traum nicht einfallen, ausser jemand würde ihr wirklich etwas bedeuten oder von Nutzen sein.
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    Beitrag  Shiroya Asako Mo Okt 22, 2018 4:04 am

    Asako ließ das schlechte Wasser von der jungen Frau entsorgen und machte sich auf zur Mutter. Ihr gang es nicht ganz so schlecht und auch bei ihr gab sich Asako wirklich viel Mühe. Er würde den Erreger noch untersuchen, jetzt war erst mal akute Hilfe notwendig. Die Dörfler bewunderten ihn und machten der jungen Frau mit dem weißen Haar sogar Platz, als sie das Wasser entsorgte, von dem sich Asako eine Probe abgefüllt hatte. Sakura half ihm, das Mädchen zu beruhigen und auch die Frau, denn die Behandlung war scheinbar ziemlich schmerzhaft. Das Kind hatte er zuvor betäubt, weshalb es kaum etwas mitbekommen hatte, aber die Frau nun auch noch zu betäuben… er musste vielleicht noch andere behandeln und sein Chakra war noch nicht wiederhergestellt.
    Als er auch mit der Frau fertig war, löste er die Schmerzblockade wieder und sah sie erwartungsvoll an. Sie sah erschöpft aus, aber nicht mehr so krank. Ihre Lunge rasselte nicht mehr und ihr Fieber würde nun wieder abklingen. „Danke…“, sagte sie glücklich und der Mann, der draußen das weißhaarige Mädchen verantwortlich gemacht hatte, war nun wohl überglücklich, seine Familie wieder zu haben. Ihm standen die Tränen in den Augen und er schlug Asako auf die Schulter. „Habt vielen Dank! Wie kann ich euch nur jemals danken?!“
    Asako sah ihn von der Seite an und sah dann zum Fenster hinaus, wo das fremde Mädchen gerade lief. „Entschuldigt euch bei ihr.“, sagte Asako nur und wusch sich die Hände. Der Mann nickte und ging hinaus. Er ging vor ihr auf die Knie und sah sie an. „Vergib mir mein Benehmen. Ich war verzweifelt und verblendet. Ich tat dir Unrecht! Ich erbitte deine Vergebung, junges Fräulein!“ Asako sah zufrieden aus und kam nun hinaus. „Ihr sagtet, es sind noch andere Krank. Bringt mich zu ihnen.“
    Die Menschen sahen sich verwirrt an, doch dann riefen sie beinahe durcheinander und wollten alle, dass Asako zuerst zu ihnen käme, doch der hob nur die Hände. „Einer nach dem anderen, bitte.“ Doch irgendwie… da war kein Durchkommen. Ihm lief der sprichwörtliche Tropfen an der Seite herab und sein Lächeln bröckelte leicht.
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    Beitrag  Yamato Sakura Mo Okt 22, 2018 5:19 am

    Pure Teamarbeit, die sie da leisteten, wenn gleich die junge Frau es eher unfreiwillig tat. Diese Menschen waren nicht besser, als alle Anderen auch. Sie wollten sie töten, hatten sie für Dinge verantwortlich gemacht, mit denen sie nichts zu tun hatte und nun half sie diesen Menschen auch noch. Was hatte sie schon für eine andere Wahl? Wenn sie hier lebend wieder heraus käme, würde sie sehen, das sie so schnell wie möglich hier weg käme. Es gab nur einen, der gut zu ihr war, der sie beschützte, wenn sie sich selbst nicht schützen konnte. Da kroch doch tatsächlich dieser Kerl an und bat um Vergebung. Was dachte er denn, was sie nun tun würde? Sie war gewiss nicht milde gestimmt. Wenn er jetzt ein Lächeln erwartete, ein ist "Ist schon gut ich verstehe das," dann hatte er sich geirrt. Ihre roten Augen fixierten den Mann, der vor ihr kniete. Wie wertlos und unehrlich seine Worte waren.
    "Leere Worte, die keine Bedeutung haben."
    Mehr sagte sie dazu nicht. Wäre wieder etwas und sie wäre zufällig da, sie wäre wieder die Schuldige, wie immer. Nein eine Entschuldigung wollte sie nicht. Es zeigte nur die Schwäche Anderer. Ohne den Mann weiter zu beachten, ging sie an ihm vorbei und zurück um dem komischen Kerl da zu helfen.

    Sakura half, wo sie konnte. Sie beruhigte die Frau, hielt das Kind in den Armen und versuchte alle zu beruhigen. Schließlich war die Familie geheilt. Hoffentlich hatte Asako sich nicht zu sehr verausgabt. Die anderen Leute wollten auch behandelt werden und als Asako fragte, wer der Nächste sei, wollten natürlich Alle die ersten sein. Asako kam mit Worten gar nicht gegen diese Leute an. Sakura war zwar nicht stark, ihre Stimme allerdings schon, wenn es sein musste. Sie stellte sich also vor Asako und rief laut und deutlich:
    "SCHLUSS JETZT! Alle stellen sich nacheinander auf! Jeder kommt dran, also seid vernünftig!"
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    Beitrag  Shiroya Asako Di Okt 23, 2018 12:02 am

    Sakuras Worte sorgten kurz für eine Art Schweigen, aber schließlich brach nun Gerangel untereinander aus, wer nun zu erst dürfe, wessen Familie schlimmer betroffen war und so weiter und sofort. Asako stieß die Luft aus und seufzte dabei leise.
    „Je länger sie diskutieren, um so länger wird es auch dauern…“, sagte er nun und der Mann, dessen Familie bereits geheilt war, ergriff nun ebenfalls die Initiative. Er stellte sich neben Sakura und nickte ihr zu, ehe er beide Hände hob und rief: „Ruhe! Stellt euch in einer Reihe hin und seid still!“ Der Kerl schien wohl was zu sagen zu haben, denn die Leute taten es tatsächlich.
    „Diejenigen, die ein krankes Kind zuhause haben, einen Schritt vor!“ Drei traten vor. „Kuno. Deine Tochter ist erst drei. Er soll zuerst zu ihr. Ihr anderen einigt euch solange!“
    Drei… Asako hatte keine Zeit zu verlieren und folgte dem Mann nun schnell. Es war das gleiche Spiel, nur dass er das Kind so wie schon das erste auch, betäubte. Er nahm ihm zumindest das Schmerzempfinden und wies Sakura während der Behandlung an, einen beruhigenden Fencheltee zu kochen. Er behandelte erst das Mädchen und dann auch ihren Bruder. Die Frau schien nicht krank zu sein und Asako wies an, alles, was sie zu sich nahmen abzukochen. Vorsichtshalber.

    Das ging den ganzen Tag. Mai und Tatsumi kümmerten sich um die Organisation der Leute und sammelten Informationen über die ganze Geschichte hier. Irgendwas stimmte da doch nicht und mit diesem weißhaarigen Mädchen stimmte auch etwas ganz und gar nicht. Egal.

    Asako war zumindest mit dem letzten Mann fertig. Ein älterer Herr, der aber einen sonst sehr gesunden Eindruck gemacht hatte. Er hielt sich tapfer und während Asako bei den Kindern das Schmerzempfinden geblockt hatte, machte er das bei Männern und Frauen nicht. Er wusch sich die Hände und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Ihm stand der Schweiß auf der Stirn und eben kam er aus dem Haus. Einige Dörfler hatten immer vor den Häusern der Patienten gewartet und boten Asako und seinen Helfern immer Essen und Trinken an. Asako hatte immer höflich abgelehnt, da er keine Zeit gehabt hatte und viel zu konzentriert gewesen war, nun aber streckte er die Hand nach einem Becher Tee aus, als ihm ein Steinchen vor die Füße sprang, er darüber fiel und einfach auf den Boden klatschte, wo er benommen liegen blieb. Er hatte keine Kraft mehr. Sein Chakra war nahezu verbraucht und es ging ihm gelinde gesagt beschissen.
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    Beitrag  Yamato Sakura Di Okt 23, 2018 12:10 am

    Zyra hatte sich nun etwas zurück gezogen. Diesen Budenzauber wollte sie keines Falls den ganzen Tag mit machen. Überhaupt hatten diese Leute ihre Hilfe nicht verdient. Die Kinder ... gut darüber ließ sie noch mit sich reden, biss zu einem gewissen alter, doch dann war Schluss. Sie beobachtete lieber und sah sich von einem Dach aus nach Varus um. Wo konnte er denn nur geblieben sein?

    Sakura tat, was Asako von ihr verlangte. Sie kochte Tee, beruhigte die Patienten, stand ihm bei und brachte das Wasser regelmäßig weg. Alles Andere war ihr gerade nicht so wichtig. Später, als sie dann endlich auch den letzten Patienten versorgt hatten, kam sie kurz nach Asako aus dem Haus. Sie sah eben noch, wie er sich auf dem Boden lang machte. Armer Kerl. Sakura eilte zu ihm, kniete sich neben Asako und half ihm hoch. Er musste vollkommen erschöpft sein. Sacht strich sie ihm das Haar und den Dreck aus dem Gesicht.
    "Komm. Setz dich erst mal und iss etwas. Danach musst du dich ausruhen. Wir werden morgen heraus finden, was die Leute hier so krank macht."
    Sie stützte ihn zurück zur Bank vor dem Haus und ließ die Dörfler ihr angebotenes Essen und trinken reichen. Sie bedankte sich artig bei ihnen, denn sie selbst konnten auch nicht viel haben.
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    Beitrag  Shiroya Asako Di Okt 23, 2018 12:22 am

    Asako wurde vom Boden gekratzt und bekam kaum mit, was Sakura von ihm wollte, als er schon Platz auf einer Bank fand. Er wog ja auch fast nichts. Mit seinen 1,79 m brachte er gerade mal 128 Pfund auf die Waage. Um so erstaunlicher war es, wie gut er eigentlich mit dem Schwert war. Auch wenn er das ja noch nicht wirklich gezeigt hatte. Egal. Die Dörfler halfen Sakura dabei jedenfalls und Asako konnte zu Kräften kommen. Irgendwann fragte er leise: „Wo ist das Mädchen mit den weißen Haaren?“
    Er wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte er sich für sie verantwortlich gefühlt. Sie war nach der ersten Behandlung verschwunden. Auf der anderen Seite konnte er es auch gut nachempfinden, da die Leute sie hier ja nicht gerade höflich behandelt hatten. Tatsumi und Mai stießen auch wieder dazu, wobei sie berichteten, dass die Krankheit wohl bei allen nahezu zur selben Zeit ausgebrochen war. Sie hatten ja ein paar Informationen gesammelt. Mai legte Asako die Hände wieder auf die Schultern und sagte dann: „Du hast es tüchtig übertrieben.“ Asako lächelte nur leicht und erklärte: „Na ja… Ich kann mich bei so was einfach nicht zurückhalten.“ Er sah gleich wieder viel frischer aus und bedankte sich artig bei Mai. Die Dörfler jedenfalls schienen hocherfreut, dass die Kranken wieder geheilt waren, wobei Asako zu bedenken gab, das die Ursache noch nicht feststeht und es zu früh zum Aufatmen sei.
    Jemand bot ihnen jedenfalls Unterkunft an, was auch das andere Mädchen miteinschloss. Asako sagte zu Sakura: „Geh du schon mal mit Tatsumi und Mai vor, ich suche nach dem Mädchen.“
    Wobei suchen wohl zu fiel gesagt war, er fand sie einfach. Er tauchte neben ihr auf dem Dach auf und lächelte in die Ferne. „Danke für deine Hilfe.“, sagte er erst mal nur. Er kannte den Ausdruck auf ihrem Gesicht gut und auch SIE war ein guter Kandidat dafür, „zu helfen“.
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    Beitrag  Yamato Sakura Di Okt 23, 2018 12:33 am

    Zyra saß auf dem Dach eines der Häuser. Sie versteckte sich nicht. Hätte sie nicht gefunden werden wollen, wäre sie auch gar nicht zu finden. Sie sah in die Ferne, sondierte die Gegend und versuchte Varus zu Orten, als der junge, den das Mädchen Asako genannt hatte, plötzlich auftauchte. er lächelte. Was gab es denn da bitte zu lächeln. Dieses Lächeln war einstudiert und nicht echt. Niemand machte Zyra so leicht etwas vor. Sie sah nur kurz zu ihm, dann aber wieder in die Ferne. Sie hatte die Arme um ihre angezogenen Knie gelegt und wirkte irgendwie wohl verloren, ohne es selbst zu wissen.
    "Bild dir nichts drauf ein. Sieh es als Bezahlung für deine Hilfe."
    Ohne ihn wäre sie eher schwerlich da raus gekommen. Zyra war sehr verbittert den Menschen gegenüber. Ihre weiße Haut, ihre roten Augen und die weißen Haare, hatten sie schon früh spüren lassen, das sie anders war und Menschen sie als Dämonenbrut an sahen.
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    Beitrag  Shiroya Asako Di Okt 23, 2018 12:44 am

    Asako schwieg zunächst. Dieses Mädchen war so verbittert. Sie musste schon einiges im Leben mitgemacht haben. Eben so wie er. Er hatte früher auch so ausgesehen wie sie. Aber dann hatte ihn Shiori gefunden und sie hatte ihn geändert. Hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war und hatte ihn gerettet. Dieses Mädchen hatte eine solche Person scheinbar nicht oder hatte sie vor kurzem verloren.
    „Das reicht aber nicht.“, sagte Asako nun. Sie wollte also stur sein und ihn von sich stoßen? Das würde er nicht zulassen. Als sie ihn nun ansah und vielleicht auch gar nicht verstand was er meinte, erklärte Asako: „Ich habe dich vor diesen Dörflern gerettet und du hast mir nur beim Wasser tragen geholfen. Das wäre eine armselige Bezahlung dafür oder?“ Nun sah er sie an. Dieses mal sah er ausdruckslos aus und von ihm schien keine Regung auszugehen. Alles in ihm schien leer zu sein, so wie sie es vermutet hatte, als sie sein falsches Lächeln gesehen hatte. „Begleiche deine Schuld, indem du mich nach Norden begleitest.“ War ja auch ihre Richtung, wie sie zumindest glaubte. Aber das wusste Asako ja nicht. ER wollte einfach nur ein wenig mehr Zeit mit ihr verbringen, um zu sehen, wie er sie heilen konnte.
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    Beitrag  Yamato Sakura Di Okt 23, 2018 1:52 am

    Zyra hob eine Augenbraue. Für wen hielt der sich den bitte? Sie hatte ihn nicht gebeten sie zu befreien. natürlich war es ihr sehr recht, aber sie hätte es früher oder später auch allein geschafft. Sie hatte es immer geschafft ... Varus war nicht um sonst so stolz auf sie oder? unzufrieden zog sie ihre Augenbrauen zusammen.
    "Hätte nicht gedacht, das du überhaupt eine Bezahlung haben willst. du hast glück, das Norden eh meine Richtung ist, aber ich werde gehen ... wann es mir passt."
    Wäre ja noch schöner wenn er ihr nun auch noch vorschreiben wollte, wie lange sie ihn zu begleiten hatte. Ohnehin ... müsste sie nicht zufällig in die selbe Richtung, sie wäre nicht mit gezogen, sondern hätte längst das Weite gesucht. Abgesehen davon ... es barg einen Vorteil mit ihm zu reisen. Schwierigkeiten wären dadurch viel einfach zu umgehen ... zumindest so lange, bis sie Varus wieder fand.
    "Warten deine Freunde nicht auf dich?"
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    Beitrag  Shiroya Asako Di Okt 23, 2018 2:42 am

    Asako musterte das Mädchen. So viel Zorn in einem Körper. Asako schüttelte leicht den Kopf. „Ja, sie warten auf mich. Aber…“ Nun sah er wieder in die gleiche Ferne, wie sie. „… ich gehe erst, wenn du auch mitkommst.“ Nun ob sie sich dazu breitschlagen würde? Asako würde ohnehin nicht lockerlassen. Natürlich wollte er keine direkte Bezahlung von ihr.
    Sie weigerte sich natürlich und er setzte sich nun direkt vor sie. Er musterte sie und nun legte sich wieder das Lächeln auf seine Züge. „Du bist ein schwieriger Mensch, aber das macht nichts.“ Er legte den Finger an den Mundwinkel und sah schräg nach oben. Es sah so aus, als würde er überlegen. Aber er schien für sich behalten zu wollen, worüber er nachdachte oder was das Ergebnis dessen war.

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