Alec Blake Mi Dez 14, 2022 10:17 am
Sebastian war wirklich ein wenig sauer über all das. Natürlich fühlte er sich, als würde er ersetzt werden. „Es kümmert mich nicht, weshalb sie eingestellt wurden. Ich möchte, dass sie das Haus sauber halten und sich um alle anfallenden Reparaturen kümmern. Um das leibliche Wohl der Herrschaften und das Essen werde ich mich kümmern.“ Er musterte sie. „Richten sie sich ein, während wir Miss Elisabeth abholen.“ Er ging also mit Alec zur Schule und ließ sie einfach stehen.
Adam kam am Abend nach Hause. „Bin ich erledigt.“, sagte Adam und Alec erklärte: „Dann muss ich wenigstens nicht fürchten, dass du über mich herfällst.“ Was soll ich machen? Ich bin süchtig nach dir.“, antwortete Adam und Alec setzte im Plauderton fort. „Ich werde ein Kindermädchen arrangieren.“ Adam sah ihn an und legte dann den Kopf auf seinen Schoß. „So? Meinst du, wir schaffen es nicht ohne?“ „Ich will öfter für Lizzy da sein. Und ich möchte sie öfter selbst zur Schule bringen und abholen. Adam lächelte. „Das wird sie freuen.“ Alec hatte ein flaues Gefühl im Magen, als er nun sagte: „Dr. Murphy hat angerufen.“ Adam schreckte wieder auf. „Was hat er gesagt?“ Alec zuckte die Schultern. „Er möchte die Testergebnisse mit dir besprechen.“ „Mit uns.“ „Jaaa, mit uns.“
„Komm schon, sei nicht so ungemütlich. Du weißt, dass du mir einen riesigen Traum damit erfüllst.“ Alec musterte ihn. Er machte sich immer noch große Sorgen. Also nickte er nun einfach.
Am nächsten Nachmittag saßen Alec und Adam wieder bei diesem Dubiosen Frankenstein herum. Alec hatte so gar keine gute Laune, wohingegen Adam total aufgeregt war. Dr. Murphy kam mit allen Unterlagen zurück, setzte sich und sagte: „Also.“ „Wann kann es los gehen?“, fragte Adam und Alec sagte: „Adam!“ Er könnte ihn ja wenigstens ausreden lassen. Auch wenn Alec diesen Kerl auf den Tot nicht ausstehen konnte. „Mr. Blake. Erst mal meinen Glückwunsch zur Eheschließung.“ „Danke.“, sagten beide. „Es ist so. Ich kann den Eingriff nicht machen.“ Adams Lächeln gefror und Alecs Augen weiteten sich. „Was?“, fragte Adam. „Sehen sie. Die Tests dienen zur Absicherung von ihnen, Mr. Adam Blake und natürlich auch von mir. Nur der geringste Zweifel und ich lehne den Eingriff ab und bei ihnen, gibt es deutliche Bedenken.“ Adam lehnte sich an. „Was… Was für bedenken?“, fragte Adam und Alec schwieg einfach. Eigentlich wollte in ihm ein Freudenfeuer losgehen, aber … das tat es nicht. „Das kann ich ihnen leider nicht sagen. Fakt ist nur, dass ich sie nicht in Gefahr bringen werde.“
„Das ist mir egal!“, sagte Adam nun ungehalten und Alec ermahnte ihn erneut: „Adam!“ „Nein! Das akzeptiere ich nicht!“ Alec hielt ihn nun fest, als Adam aufgestanden war. „Ich bin ein gesunder sportlicher Mann, wieso soll das nicht gehen!?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Glauben sie mir, Mr. Blake, ich wünschte auch, es wäre anders. Ich sehe ja, wie sehr sie diesen Wunsch haben, aber… wie ich schon sagte. Ich bin trotzdem Arzt und ich werde den Eingriff nicht machen, solange ich nur die geringsten Zweifel habe.“ Adam plumpste zurück auf den Stuhl. Er sah zu Alec. Nur kurz, der senkte den Blick und schließlich sagte Adam: „Ich… entschuldigen sie mich.“ Er stand auf und ging. Alec wollte ihm folgen, aber Murphy sagte ruhig: „Mr. Balke?“ Angesprochener blieb stehen und wandte sich um. „Ich habe das schon oft erlebt. Ich mache keine halbgaren Sachen. Ich möchte, dass sie das wissen.“ Alec senkte den Blick. „Dafür danke ich ihnen.“ Gott, Adam hatte so am Boden zerstört ausgesehen. „Dennoch… SIE waren es, der ihm diese Hoffnung gab, nur um sie dann zu zerstören. Sie können mir glauben, dass sie der letzte sind, mit dem ich jetzt länger in einem Raum bleiben möchte.“
„Auch das verstehe ich.“
Alec musterte den Mann und sagte dann gegen all seine Überzeugungen: „Und es gibt wirklich keinen Weg?“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich fürchte nicht. Nicht für Adam.“ Was das bedeutete, war klar und Alecs Blick wurde kalt wie Eis und hart wie Stein. „Vergessen sie es.“ Der Arzt nickte nur und meinte dann: „Ich habe das wie gesagt jetzt schon ein paar Mal erlebt. Und es endet immer gleich.“ Er schwieg sich aus, was das bedeutete. „Wenn zwei Frauen ein Kind haben wollen, ist das in der Regel überhaupt kein Problem. Aber… Männer. Es gibt einen Part, der bereit dazu ist und der andere fügt sich aus Liebe.“ „Sie werden mich nicht umstimmen.“ „Nein. Das brauche ich auch gar nicht. Wissen sie… Ich konnte den Eingriff nicht bei mir selbst vornehmen.“ Er drehte das Bild auf seinem Tisch um, wie er und ein anderer Mann ein Baby im Arm hielten. „Mein Ehemann hingegen war bestens geeignet. Ich habe ihn nie gefragt. Hätte es nie getan, weil ich ihn liebe und seine Entscheidungen respektiere. ER hat mich gebeten. Und jetzt haben wir ein wunderschönes Mädchen. Er war der erste.“ Alec ballte die Fäuste. „Ich habe mich immer sehr geliebt gefühlt von ihm. Aber dieser Tag, an dem er mich fragte, den Eingriff an ihm zu machen. Ich wusste, ich würde niemals jemanden so lieben können, wie ihn und ich wusste, dass er das genauso sah. Denken sie einfach darüber nach, Mr. Blake.“
Der Arzt wies nun auf die Tür. „Guten Tag.“ Dann verließ er das Zimmer. Alec sah noch einmal auf das Bild und wandte sich dann zum Gehen. Adam saß draußen und wurde nassgeregnet. Sebastian stand mit einem Schirm ein paar Schritte hinter ihm. Scheinbar hatte er ihn weggeschickt. Alec schnappte sich den Schirm und kam zu ihm. „Adam…“ Angesprochener sah ihn nicht an und fragte dann: „Warst du das?“ Alec sah ihn verwirrt an. „Was meinst du?“ Adam ballte die Fäuste. „Steckst du dahinter? Hast du ihn bestochen, Alec?“ Alec verstand nun was das hier wurde und es verletzte ihn wirklich mehr als nur oberflächlich. „Was… redest du denn da?“ Adam stand auf und packte ihn an den Schultern. „Ich will wissen, ob-“
Alec gab ihm eine schallende Ohrfeige. Er sah ihn so was von verletzt und wütend und vorwurfsvoll an, dass Adam augenblicklich bereute auch nur den Gedanken gedacht zu haben, Alec könnte das getan zu haben. Alec drückte ihm energisch den Regenschirm gegen die Brust, drehte sich um und lief los. „Bring ihn Heim!“, befahl er Sebastian und ging. Er wusste nicht, wo genau er hinwollte, aber er lief durch den Regen, der nicht ohne war. Zum Glück war es sonst ja warm und so riskierte er zumindest keine Erkältung. Er betrat ein Lokal. „Geschlossen!“ Alec klatschte seine Geldklammer auf die Theke, die ein ansehnliches Bündel beinhaltete. „Bitte…“, sagte er leise. „Nehmen sie so viel sie wollen und geben mir die Flasche.“ Die Frau hinterm Tresen musterte ihn. „Warum kaufen sie sich keine im Supermarkt?“ Sie pflückte einen Schein raus. Sie nahm nicht viel. „50$ für die Umstände und sie schenken sich nach. Die Flasche bleibt hier, wo ich sie sehen kann.“ Sie stellte ihm auch ein Glas hin. Alec war tropfnass. „Harter Tag?“ Es war mittlerweile schon vier Uhr. Wie lange war er durch die Gegend geirrt? Alec antwortete nicht. Tränen brannten in seinen Augen und mischen sich mit dem Wasser vom Regen auf seinen Wangen. Er kippte einen herunter und dann konnte er nicht mehr an sich halten. Er schluchzte einmal. Wie hatte Adam DAS denken können?
„Hey man, dein Handy klingelt sich tot.“ Alec hatte es gar nicht gehört. Wie oft hatte es schon geklingelt? Er drückte Adam weg und schaltete das Telefon dann aus. Nach dem vierten Glas kam die Bedienung und scheinbar auch Chefin. „Hey…“, sie klang behutsam. „Was ist denn passiert?“ Sie legte ihm ein Handtuch um und gab ihm eins für die Haare. Alec sah sie mit geröteten Augen an. „Ich… ich…“ Er hatte Adam geohrfeigt. Aus dem Affekt, aber trotzdem tat man das nicht. Er brachte keinen vernünftigen Satz zustande.