Nightingale

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Nightingale

Es gibt nicht nur Freunde in dieser Welt!


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    Die Reise ins Ungewisse...

    Varus
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 11:58 am

    Na er betitelte sie ja auch immer als Göttin, damit sie sich darüber ärgerte. Es war Absicht. Thalesin wollte gewiss nicht streiten, aber er wich nicht von seiner Meinung. Mochte ja stimmen, dass Varus diese Leben brauchte um zu essen, aber musste er die Menschen denn Quälen? Das war nicht richtig. Ebenso, wie er auch keine Tiere quälte, ehe er sie verspeiste, hatte Varus das auch nicht zu tun. Er sagte nichts, blieb aber bei seiner Meinung.
    Natürlich verteidigte Zyra Varus und er nahm es zur Kenntnis. Er sagte lieber nichts dazu, denn Zyra war nur am Leben, weil sie ihm nützte. Sie war perfekt zurechtgebogen und er war stolz auf sein Werk. Cecil dachte sich ebenfalls ihren Teil dazu und sagte nichts und so war das Gespräch nun wieder beendet. Und so zog sich das chweigen dahin. Sie liefen und rasteten, liefen und rasteten und wanderten in der Hoffnung irgendwo den richtigen Ort zu finden durch die Gegend. Thalesin hatte Varus weitestgehend ignoriert, aber er hatte nihn nicht wieder als Monster bezeichnet oder war unfreundlich. Er ging nur nicht von sich aus auf ihn zu, was Varus durchaus begrüßte. Cecil und Nanami redeten hin und wieder und Thalesin versuchte ebenso Gespräche mit den drei Frauen anzufangen. Manchmal lachten sie sogar gemeinsam, während Varus sich selbst nahezu IMMER ausgrenzte. Oftmals las er in einem Buch und schien in seinen eigenen Gedanken zu sein. Vermutlich schmiedtete er schon längst wieder einen Plan, wie er dem ganzen entkommen sollte.
    Ob unbewusst oder nicht, übernahm er jedenfalls die Führung und schon bald näherten sie sich einem Fort. Sie konnten Rauch sehen und es sah nicht so aus, als sei alles in Ordnung. Varus blickte dort hin und sagte schließlich: „Ich schlage vor, wir machen einen großen Bogen.“
    „Es könnte verletzte geben.“, warf Thalesin ein.
    „Na und? Bist du seit neuestem auch Heiler?“ Thalesin warf ihm einen unzufriedenen Blick zu und meinte: „Wenn ihr etwas Netter wäret, Meister Varus, würde euch der Rat vielleicht mehr Freiheit lassen.“ Varus lachte ihn einfach nur aus und schien damit durch zu sein. Cecil sah nun zu Nanami und sagte leise, ja fast schüchtern: „Was sollen wir machen?“
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 12:08 pm

    So lange sie reisten, hielt Nanami sich ruhig. Sie hatte keine Lust auf Ärger, sondern wollte mit allen gut zurecht kommen. Auch mit Varus, selbst wenn er sich gern ausgrenzte. Cecil schien ihr wenigstens zu vertrauen und auch mit Thalesin kam Nanami wirklich gut aus. Über Varus dachte sie viel nach. Was mochte er nur erlebt haben, das er so schreckliche Dinge tat. Ihr schien es eher so, als würde er sich mit den Qualen an den Menschen für etwas rächen ... oder bestrafte er sie einfach nur ehe er sie fraß? Allein der Gedanke war widerlich, aber sie hatte es hin genommen und würde sicher nie wieder versuchen, ihn davon ab zu halten, wenn es ihm so schlecht ging. Als sie schließlich das Fort erreichten, war Varus Führung auch schon vorbei.
    "Wir werden da hin gehen und wir werden diesen Leuten, sofern es noch möglich ist, helfen,"
    entschied Nanami und machte sich schon auf den Weg zum Fort.

    Zyra hielt sich weitestgehend zurück. Sie würde sicher nicht gegen ihren Meister handeln. Natürlich hinterfragte sie insgeheim ab und zu seine Methoden, aber immer wieder führte sie sich vor Augen, was man ihr als Kind angetan hatte. Ja, Varus Gift hatte sich in all den Jahren deutlich ausgebreitet und ihren verstand reichlich vernebelt, so das ein Gedanke wie ... er hatte sie sich zurecht gebogen, gar nicht erst aufkeimte. Selbst wenn Thalesin ihr jetzt sagen würde, wie es war, sie würde es abstreiten. Denn noch hatte auch sie gelegentlich Spaß an den Gesprächen und auch wenn es eher selten vor kam, lachte sie gern mit den Anderen. Als sie aber das Fort erreichten, sah sie zu Varus, denn er würde für sie immer den Ton angeben.
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 12:19 pm

    Natürlich… Varus gab ein kehliges Geräusch von sich, das SEHR unzufrieden klang. Sie duldete keine Widerrede und er hatte zu springen. Seine laune wurde schlechter. War sie sich eigentlich nicht im Klaren darüber, dass er es hasste, wenn sie befahl? Sie könnte ihn ja auch mal nett bitten! War das zu Viel verlangt?! Auf der anderen Seite, wäre es wie eine Lüge, denn dieses verhasste Band, würde ihn selbst bei einer Bitte zwingen, etwas zu tun, was er sonst niemals täte. Er raufte sich kurz die Haare und sagte dann knurrend, aber scheinbar zu sich selbst: „Ich könnte einfach dafür sorgen, dass es keine überlebenden gibt, denen wir helfen müssten…“ Es war jedoch auch laut genug, dass alle etwas davon hätten. Thalesin musste nun sogar matt lächeln, denn er wusste, Nanami würde das sowieso nicht erlauben. Sie gingen also zu Fort und Varus blieb nun dich in Nanamis Nähe. Unbewusst… Sie kamen vor dem Tor zum Stehen. Oben über dem Torbogen hing ein Wachmann Leblos herab und Varus warf Nanami einen fast verhöhnenden Blick zu. Er sagte hämisch. „Ich finde das ist ein Schlöner Ort für einen Tempel. Nicht?“ Thalesin sagte daraufhin: „Bei all eurem Spott und Hohn, merkt ihr nicht, wie sehr ihr Namani eigentlich mögt.“ Er grinste und Varus knirschte mit den zähnen. „Es liegt nicht in meiner Natur etwas zu mögen.“
    „Außer Qualen zufügen?“
    „Ein nettes Beiwerk.“ Thalesin schüttelte den Kopf und stieß die Tür mittels eines gebündelten Luftstrahls auf, dass sie halb aus den Angeln brach.
    Sie sahen ein rauchendes Schlachtfeld. Hier schien ein Feuermagier am Werk gewesen zu sein. Teile des Gemäuers waren sogar geschmolzen. Was war hier geschehen? Varus blcikte sich um und schloss dann die Augen. Schließlich verkündete er: „Keine Überlebenden.“ Er wandte sich zum Gehen. Na, ob man das glauben konnte? Thalesin war misstrauisch. Cecil fürchtete sich und hielt sich dicht bei Zyra. „Wer mag das gewesen sein?“, fragte sie leise.
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 12:34 pm

    Nanami ließ sich nicht mehr provozieren. Sie blieb einfach da, starrte auf das, was diese armen Menschen durch gemacht hatten, ehe sie starben und setzte schließlich langsam einen Fuß vor den Anderen. Wenn Varus sagte, es gab keine Überlebenden, dann würde es wohl so sein. Denn noch ... Nanami würde den Mann dort oben nicht einfach hängen lassen und auch die anderen Toten, sollten eine angemessene Bestattung erfahren.
    "Hol ihn bitte da runter ..."
    Diese Bitte mochte an Thalesin oder an Varus gerichtet sein. Nanami vertraute darauf, das einer der Beiden ihr den Wunsch erfüllen mochte. Sie war vollkommen erschüttert. So viele Tote ... Varus spitze Bemerkung hatte sie einfach überhört. Vorsichtig kniete sie sich neben den Leichnam eines Mannes, der offenbar hier Soldat gewesen war. Was war hier nur geschehen?
    "Sie ... wir werden sie bestatten,"
    erklärte Nanami schließlich sehr ruhig. Man merkte ihr deutlich an, das es ihr schwer fiel, das hier an zu sehen.
    "Tragt die Toten zusammen ... bitte ... und soltle doch noch jemand leben ... seid behutsam mit der armen Seele."

    Zyra sah sich das ganze recht ungerührt ... ja eher streng an. Sie schien immer ein wenig düster drein zu blicken. Geschmolzene Mauern.
    "Entweder ein sehr mächtiger Feuermagier oder ein Drache. Was anderes kommt meiner Meinung nach nicht in Frage."
    Nun ... hätte Varus hier gewütet, so würde das alles hier ganz anders aussehen. Sie war wenig begeistert von der Aussicht hier noch auf zu räumen und so glitt ihr Blick natürlich erst einmal wieder zu Varus, denn ohne sein Einverständnis, würde sie keinen Finger rühren.
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 12:44 pm

    Auch Cecil würde sich den Befehlen Varus‘ nicht widersetzen. Sie sah ebenfalls zu ihm und konnte schon wieder sehen, wie ihm die Schläfenader schwoll. Er senkte den Blick kurz und murmelte dann: „Ihn runter holen… Mit dem größten Vergnügen.“ Er steckte die Hand aus und Thalesin sagte noch: „Halt! Nicht!“ Zu spät. Der Leichnam wurde förmlich gepackt, kurz in die Luft geschleudert und dann mit einer Armbewegung von Varus gegen die Mauer des Hauptgebäudes geschmettert. Der Schädel knackte widerlich und sowohl Blut, als auch Gehirn hing an den grauen Steinen. Der Körper fiel zu Boden und Varus sah vollkommen unschuldig aus. Er blickte über den Hof und sagte dann fast ein bisschen belustigt: „Dann lassen wir doch mal die Puppen tanzen!“ Sein Hände breiteten sich aus und hauchdünner roter Nebel breitete sich von seinen Handflächen. Dann huschten einzelne Flocken davon durch die Gegend und auf jeden Leichnam bildete sich ein kleiner Blutfleck. Die Leichen erhoben sich. Selbst die, die nur noch teilweise in Takt waren. Thalesin sah dem Ganzen zu und ihm stand der Mund offen. Noch NIE hatte er Nekromantie betrachten können. „Nur herbei! Nur herbei!“, rief Varus fies grinsend: „Schaufelt euer Grab, mein kleinen Puppen!“ Mit bloßen Händen begannen die Leiber zu graben und Varus sah irgendwie sehr Furcht erregend aus. Fingernägel brachen an den Leichenhänden und teils gruben schon nur die Knochen der Hände. Es war nicht nur gruselig… es war beängstigend! Cecil betrachtete das ganze nüchtern. Sie wusste, dass Varus sie beschützte und Thalesin sah sich vollkommen fasziniert um. Nekromantie… dafür wurde man normalerweise gehängt, gevierteilt und verbrannt. Er erwischte sich erneut, wie er Varus bewunderte… nein, nicht ihn, aber seine Macht!
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 12:53 pm

    Wenn sich Nanami auch die ganze Zeit über nicht die Mühe machte, sich provozieren zu lassen, so schwoll ihr nun merklich der Hals. Als sei sie nie von Varus Seite gewichen, stand sie plötzlich vor iohm und gab ihm eine schallende Ohrfeige.
    "Sie haben genug gelitten,"
    zischte sie ihn an.
    "Es wäre wohl nicht zu viel verlangt, wenn wir ihnen die Gräber ausheben und sie da hinein legen und das mit dem Gehängten war ja wohl alles andere als nötig!"
    Nanami funkelte ihn mit einem Blick an, der selbst einen Dämon aus den Niederhöllen in die Flucht geschlagen hätte. Das war doch nicht zu fassen. Hatte dieser Kerl denn wirklich nicht einmal den hauch von Anstand?
    "Vielleicht bist du so freundlich und erledigst das nun ordentlich, ohne sie mit dunkler Magie zu besudeln."
    Sie sprach überraschend ruhig, dafür aber in einem recht gefährlichen Unterton.
    "Und keine Mätzchen mehr! Wir werden erst gehen, wenn sie alle bestattet wurden."

    Zyra schien zum ersten mal Respekt vor Nanami zu haben. So wie sie Varus gerade an sah, hätte sie ihr liebend gern den Hals nach hinten umgedreht, aber .. sie hatte versprochen nie wieder die Hand gegen sie zu heben. Allerdings fand selbst Zyra den Blick dieser Frau wirklich angsteinflößend. Verunsichert sah sie zu ihrem Meister. Er MUSSTE spuren, wenn Nanami es wollte, aber sie ... sie unterstand schließlich seinem Befehl.
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 1:06 pm

    Varus sah Nanami an und ließ die gebreiteten Arme sinken. Die Zombis setzten ihre Arbeit jedoch fort. Der ganze Bereich war von seiner Magie geschwängert und sein Blick war selbst jetzt noch, als sie ihn ansah belustigt. Ihr Blick war stark. Sie wusste was sie wollte, das zumindest las er daraus, aber Varus spürte auch, dass es dieses Mal in seinem Ermessensspielraum lag, was er tat. Es war nicht, wie das letzte Mal. Es war… lockerer. Er streckte die eine Hand nach vorne und legte seine Finger an ihren Kiefer… Nicht so, als wolle er sie würgen, sondern eher so, als wolle er sie heranziehen, um sie zu küssen. Er war größer als Nanami und musste deshalb auf sie herab sehen. „Besudeln? Wieso denn besudeln? Nur weil ein verknöcherter staubiger Rat mal gesagt hat, dass Es verboten ist?“ Er streckte nun den anderen Arm zur Seite und ließ ihn schweifen. „Ich tue, was du verlangst… mehr nicht.“ Seine Stimme säuselte förmlich. Er wirkte auf Nanami nun irgendwie anders. Ganz so, als wolle er in ihren Geist eindringen. Und tatsächlich versuchte er es auch. Zumindest mit Worten und Ausstrahlung. Thalesin beobachtete ihn noch kurz, aber dann gab er einen Impuls aus Luft von seiner Hand aus und drückte Varus so schnell zurück, dass er gegen die nächstbeste Wand flog. „Lass sie!“ Varus sah zornig zu ihm herüber. Thalesin funkelte ihn an, aber er konnte ihm nichts tun… DER Befehl galt noch immer. Er ballte die Fäuste. Dann wandte er sich hochnäsig ab und sagte: „Es war nicht nötig… Aber es hat mir Freude bereitet. Zyra! Cecil! Ihr müsst nicht auf ihr Wort hören. Wagt es auch nur einen Finger zu rühren!“ Cecil sah zu Thalesin, der nun energisch mit der Hand auf den Boden Schlug. Das Erdreich tat sich mit einem Mal auf und verschluckte die Zombis. Varus gab ein verächtliches Geräusch von sich und und zog die Hand einmal zu sich. Das Blut kam zurück zu ihm und er sagte nur: „Die Toten sind tot. Sie spüren nichts und es ist ihnen egal, was mit ihren Leibern geschieht. Du solltest dir dies merken, Göttin: Nur der Tod ist uns gewiss… Danach… ist es vorbei.“
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 1:20 pm

    Natürlich ... sie hatte es friedlich lösen wollen, wollte ihm nicht andauernd sagen, was er zu tun hatte, aber ... sie würde das sicher nun bald ändern, denn er schien nicht mit sich reden zu lassen. Also musste er es eben spüren. Für einen kurzen Moment wankte sie, als er sie so am Kinn fasste, sie an sich zog, aber sie wusste, er empfand nichts und sie ... nun sie wollte nichts weiter, als ihre Aufgabe erledigen. Sollte er sie Göttin nennen. Man gewöhnte sich schließlich an so ziemlich alles. Das sie keine war, war ihr wohl mehr als nur bewusst. Nanami wusste genau, was sie wollte. Sie hatte ihre eigene Vorstellung von den Geschicken der Welt und sie war der Ansicht, das man die Toten ruhen lassen sollte und sie nicht auf eine solch furchtbare Art behandeln sollte. Das Thalesin sich nun für sie einsetzte, wunderte sie nicht einmal. genau so wenig wunderte sie sich über seinen befehl, den Mädchen gegenüber. Von ihnen würde sie gewiss nicht verlangen, das sie irgendwas in der Art wie Gräber ausheben taten. Sie sollten aus freien Stücken handeln, nicht weil sie zu etwas gezwungen wurden.
    "Es ist mir egal, was der Rat sagt ... Ich habe mein eigenes Weltbild und ich ehre die Toten. Sie sind nicht mehr ... das ist richtig ... sie mögen nichts mehr spüren und doch haben sie ein leben gehabt, vielleicht Familien, die ihre Gräber irgendwann einmal besuchen. Du hast wahrlich nicht das geringste für irgend wen ausser dir selbst übrig."
    Sie wandte sich ab. Es wurde Zeit zu gehen.
    "Danke Thalesin. Ich stehe in deiner Schuld,"
    erklärte Nanami, als sie das Fort verließ. Wie konnte ein Mensch allein nur so furchtbar ... ja wie war er ... arrogant, selbstverliebt, engstirnig und gemein sein.

    Zyra zuckte kurz zusammen, als sie die Worte varus vernahm.
    "Hab ich je was anderes getan, als deinen Wünschen nach zu kommen?"
    Natürlich nicht. Sie hatte manchmal eine Spitze Zunge ihm gegenüber, aber sie liebte ihn auch.
    "Komm Cecil. Wir werden das hier verlassen. ich denke ... Thalesin hat die Arbeit bereits erledigt. Wir sollten lieber einen guten Platz zum rasten finden."
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 1:39 pm

    Nun fing Varus doch tatsächlich auch noch an, sie auszulachen. Er wischte sich gespielt eine Träne aus dem Auge: „Naiv. Und – verzeih – dummes Geschwätz! Aber ich bin auch nicht hier, um dich zu erziehen. Weißt du? Denke von mir aus was du willst. Ist mir wirklich egal.“ Er sagte das, als er hinter ihr her ging. „Auf eine … fast beleidigende Art und Weise belustigst du mich, Göttin.“ Er lief hinter ihr her und schwieg nun. Das Zyra diese Spitze Bemerkung machte , war ihm nicht egal, aber er sah darüber hinweg. Sie wusste, dass SIE mehr Freiheiten hatte, als alle anderen Personen auf dieser Welt. Dann ganz plötzlich wurde es Taghell, obwohl schon die Abenddämmerung ganz langsam voran kroch und ein roter Feuerball raste auf sie zu. Er zerschellte vor ihnen wie eine explodierende Sonne und Varus stand mit beiden Händen nach vorn gestreckt da. Eine Halbkugel hatte sich um sie gebildet und es war dennoch enorm heiß. Thalesin brauchte viel länger, aber er webte einen Zauber, der eine Eiswand ausbildete und schon waren sie abgeschirmt. Auf Varus Wangen waren blutrote Tränen zu sehen und er schien eine enorme Kraftanstrengung unternommen zu haben. Der Eisschild zerbrach mit einer Handbewegung von ihm und er stapfte voran. Er lief böse aussehend auf einen Mann zu, der nicht unweit entfernt war. Wie hatten sie ihn nicht bemerken können?
    „Hey! Was sollte das?!“, fuhr er den Mann an und als er näher kam, blieb Varus schließlich stehen und legte den Kopf schräg. Der Mann schien ebenfalls verdutzt. „Meister?“ Varus schien nachzudenken. Den Burschen… hm… hatte er ihn nicht schon mal gesehen? Er blätterte sein Gedächtnis nach Schülern durch und erinnerte sich nicht.
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 1:49 pm

    Wie verletzt Nanami wirklich von seinen Worten und seinem Gehabe war, ließ sie sich nicht anmerken. Sie ging tapfer weiter. Schließlich war sie es doch, die sie führen sollte und ER sollte sie beschützen. Wie hatte es denn bitte so aus dem Ruder laufen können? Vor Nanami schlug eine gleißend helle Feuerkugel ein. Was zum ... Varus hatte sie beschützt, doch zu welchem Preis? Hitze brannte ihr entgegen und schließlich wurde es kühl vom Eis. Das varus die Arbeit Thalesins zunichte machte, war doch nur typisch für ihn. Varus schritt auf den Mann zu, der ihn widerrum zu erkennen schien. Na wundervoll. Noch ein Kerl mehr auf der Reise ... Langsam fühlte sich Nanami dazu berufen, varus mit samt seinen Schülern auf einen anderen Weg zu geleiten.

    Zyra lief einfach ungerührt weiter, doch als ihr Meister den Schild erhob, suchte sie schon nach der Quelle des Übels. Thalesin errichtete eine Eiswand ... wunderschön war diese. Zyra war für einen Moment völlig hin und weg von dem glitzernden Eis, welches wie Kristall anmutete, doch schon im nächsten Moment sah sie nur noch die Trümmer davon. Genervt seufzte sie, verdrehte die Augen kurz und murmelte irgendwas von 'war ja klar ... musste ja sein' vor sich hin. Sie trat schließlich zu Varus.
    "Meister? Soll ich das für dich erledigen?"
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 2:04 pm

    Varus ignorierte Zyra und erst als sie neben ihm stand und ihn fragte, ob sie übernehmen sollte, hielt er die Hand leicht hoch. Ein Zeichen, dass sie warten sollte. Cecil blieb nun lieber bei Thalesin und Nanami. „Erkennt ihr mich denn nicht?“
    „Nee, tut mir leid.“, sagte Varus gelangweilt und natürlich tat es ihm auch nicht leid. Der Mann kniff kurz die Augen zusammen und Varus fragte: „War das dein Werk?“ Er deutete hinter sich auf das Fort. „Ja, so ist es. Ich bin übrigens…“
    „Mir Scheißegal, wer du bist. Du hast meine Göttin traurig gemacht und sie hats an mir ausgelassen. Ich bin also wenig in der Stimmung, dir dein Leben zu lassen.“
    „Aber… M-meister! Ich habe es für euch getan!“ Varus schien nun durchaus überrascht. „Für… Und warum glaubst du, sollte mir so etwas gefallen?“
    „Ich habe überall Chaos und Zerstörung angerichtet! Dieses Fort war nur ein kleines Nebenwerk! Ich habe ganze Dörfer ausgelöscht!“ Er deutete nun auch hinter sich. Varus sah gespielt an ihm vorbei und konnte Rauchfahnen sehen. Er war ein bisschen ratlos. Er fragte: „Das ist nicht die Antwort auf meine Frage.“
    „Aber…“
    „Du behauptest, du seist mein Schüler gewesen, wie kommt es dann, dass du die einfachsten Regeln nicht kennst? Hab ich dir je erlaubt, mir ins Wort zu fallen? Habe ich dir erlabt mit zu verärgern?“
    „M-meister, ich…“
    „Arbeitest du allein?“ Der Mann ballte nun die Fäuste. Er schien nun zornig zu werden. „Ihr habt euch nicht geändert! Ihr seid immer noch arrogant und selbstverliebt und genau aus diesem Grund, werdet ihr meinen neuen Meister NIE besiegen können! Ihr überschätzt euch!“ Varus kicherte. „Ich lasse deine Knochen brechen wie Glas, du kleiner Wurm! Du ist ja wohl der erbärmlichste kleine Elementmagier, den ich je gesehen habe!“ Der andere kochte vor Wut und wollte eben was sagen, als Varus erneut ins Wort fiel. „Pfff… Du bist so unbedeutend, dass ich mich nicht mal an dein Gesicht erinnere, nicht mal an deinen Namen…“ Noch immer hatte Varus die Hand oben, damit Zyra weiter wartete. Der Mann hatte eine enorme Magieresitenz und schützte sich vor Magie und Physischen Attacken. „Ich werde dich ebenso zerquetschen, wie…“ Der Schild zersprang und Varus ließ die Hand sinken, sodass Zyra nun endlich angreifen durfte. Thalesin nahm die Hände nach unten und Varus sagte nur ganz ruhig und ohne ihn anzusehen. „Und ich dachte, du willst bis zum Sankt Nimmerleinstag warten.“ Thalesin zog eine nachäffende Grimasse musste aber dann lächeln. Varus hingegen konzentrierte sich auf Zyra, die er mit seiner Magie abschirmte, sobald der Störenfried versuchte sie anzugreifen.

    Schließlich hatte sie ihn allerdings endlich besiegt und Varus drehte sich zu Nanami. Er konnte ihren Blick nicht deuten und zuckte dann die Schültern, wobei er abwehrend die Hände hob. "Ich kannte ihn WIRKLICH nicht!"
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 2:20 pm

    Zyra wartete. Sie lauschte dem Geplänkel und schließlich durfte sie sich an dem Knilch auslassen. Seine Magieresistenz war zwar beachtlich, jedoch im Vergleich zu Varus, deutlich niedriger und somit für Zyra durchaus zu schaffen. Sie selbst beherrschte keinerlei Blutmagie, hatte dafür aber andere zauber, die eben so gemein sein konnten. Sie streckte ihre Hand nach dem Magier aus, drückte diese symbolisch zusammen, womit sie ihn würgte. Sie würde ihren ganzen Frust, der sich lange aufgestaut hatte, nun an diesem Kerl da auslassen. Woher auch immer sie ihre Macht bezog, sie war nicht gerade zimperlich. Im Gegensatz zu varus aber, wahrte sie Respekt vor Nanami und Thalesin. Eine Nebelwand erhob sich, so das Nanami nicht mit ansehen musste, was Zyra dem Kerlchen da an tat. Schatten materialisierten sich, denen Zyra die Formen von Dolchen, Nadeln und Wurfklingen verlieh. Sie alle flogen auf den Magier zu, der sich natürlich wehrte, doch Zyra hatte den zauber besser im Griff, als je zuvor. Es dauerte nicht einmal lang, ehe dieser Magier sein leben aushauchte. Die Nebelwand sank hernieder, breitete sich aus, so das sie den Kadaver bedeckte und Nanami ihn eben so wenig sehen musste, wie Thalesin. Erschöpft, aber durchaus ... nun zufriedener, kam Zyra nun zurück.

    Nanami konnte nichts weiter tun, als zuhören und zu sehen, was da vor sich ging. Wie bescheuert musste man eigentlich sein, etwas so beklopptes für einen meister zu machen, der sich nicht einmal an einen erinnerte. Himmel was waren das denn nur alles für Schwachköpfe. Nanami wusste nicht mal mehr, ob sie Mitleid mit dem Magus da haben sollte oder ob es einfach nur gerecht war, das er sein Ende fand. Wie auch immer, war Varus natürlich mal wieder völlig selbstgerecht und schien nicht einmal im Geringsten an dem Tod des Jungen interessiert zu sein.
    "Weiter ... Ich nehme an, das von diesem .. nun es wird vermutlich nichts mehr da sein, was wir bestatten ... können."
    Es klang irgendwie resigniert. Es war ohnehin zwecklos, diese Leute auf andere Wege zu leiten. Zyra schien allerdings nun etwas entspannter und weniger frustriert.Warum mussten eigentlich immer alle mit Gewalt reagieren?
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    Beitrag  Varus Sa Jan 02, 2016 2:32 pm

    Vielleicht, weil Gewalt das einzige war, was sie gut konnten und was sie befriedigte… Andere den eigenen Frust und Schmerz spüren lassen… Das war etwas, was Varus zur Perfektion beherrschte und Zyra war nun mal von ihm erzogen worden. Immer dann, wenn er sie zu hart rangenommen hatte oder sie bestraft hatte und sie darüber wütend geworden war, hatte er sie nie getadelt dafür einen seiner Diener zu quälen. Er hatte ihr nie verboten, seine Leute zu töten und er hatte sie SEHR oft dabei beobachtet. Herrlich. Zu Anfang hatte sie es ein Mal ausversehen getan. Hatte es bereut und Varus hatte ihr vorgespielt, dass dieser Diener nun endlich tot sei. Er hatte sie belohnt, dass er sich die Finger nicht hatte schmutzig machen müssen… Da war sie noch nicht mal 10 gewesen. Sie war tödlich und mit steigendem Frust war sie tödlicher geworden. Varus hatte sich genau das herangezüchtet, was ihm Freude bereitete. Sie ließ sich nun jedenfalls an dem Namenlosen aus und Varus betrachtete mit Missfallen, dass sie Rücksicht nahm. Er wendet sich ab und lobte sie nicht. Nein. Er war nicht zufrieden.

    Sie marscheirten nun einfach weiter und Thalesin konnte nicht fassen, was eben passiert war. Varus hatte den Kerl so lange abgelenkt und zugetextet, bis Thalesin endlich durch den Schild gebrochen war, den der Feuermagier um sich getragen hatte. Es war schwer gewesen, aber Thalesin hatte sich sehr gut konzentrieren können. Varus musste gesehen haben, dass es einfach zu schwer geworden wäre und weiter Feuersbrunst sie alle womöglich noch gegrillt hätte. Er sah verstohlen zu Varus, der nur hochnäsig wie immer sagte: „Denk nicht mal dran.“ Thalesin musste erneut lächeln und lief einfach hinterher. Cecil trat zu Varus. „Meister? Geht es euch gut?“ Sie sah auf die blutigen Wangen. „Ja.“
    „Ihr… also ihr Blutet aus den Augen.“ Varus sah sie überrascht an. Stimmte ja. Er hatte es fast vergessen. Er schloss die Augen und das Blut kehrte zurück woher es gekommen war. Sehr gespenstisch!
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    Beitrag  Zyra Sa Jan 02, 2016 10:29 pm

    Zyra wusste es ja nicht besser. Sie hielt es für richtig, denn so war es ihr ja auch bei gebracht worden. Was war ein Mensch denn schon Wert? Nichts. Denn noch verstörte sie es, das Varus so unzufrieden war. Was hatte sie denn falsch gemacht? Ah ... sie hatte den Nebel beschworen ... aber hätte sie ... sicher ... er hatte es sicher sehen wollen, wie der Kerl da nach und nach getötet wurde. Zyra würde es wieder gut machen. Sie wusste genau, wie sie ihr nächstes Opfer töten würde, sollte es wieder dazu kommen. Sie ließ zunächst den Kopf hängen und folgte ihrem Meister reumütig. Sie hasste es, wenn sie ihn nicht zufrieden stellen konnte.

    Nanami war froh, das nicht mit angesehen haben zu müssen, aber das Zyra nun den Kopf hängen ließ, war seltsam. Bereute sie etwa ihr handeln? Nein ... es war etwas Anderes. Sie hatte Varus so erwartungsvoll angesehen, wie ein Hund seinen Herrn, wenn er eine Belohnung erwartete. Es war irgendwie traurig, denn Varus schien ihr wirklich nichts anderes, als Hass und Zerstörung gegen Belohnung bei gebracht zu haben. Vielleicht war bei ihr ja noch nicht alle Hoffnung verloren. Cecil erinnerte ihren Meister daran, aus den Augen zu bluten. Das war wirklich ... sonderbar. Es war unheimlich, wie das Blut zurück floss. Wie konnte er nur ... Nanami verstand ihn einfach nicht. Warum war er so? Warum ließ er nicht davon ab und lebte wieder normal?
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 6:56 am

    Arme Zyra. Sie wusste ja gar nicht, was sie falsch gemacht hatte. Sie konnte nicht ahnen, wie sich Varus fühlte. Auf der einen Seite wollte er, dass Nanami litt und sich irgendwann selbst von ihm los sagte, aber auf der anderen konnte er sie nicht leiden sehen und alleine die Vorstellung, von ihr getrennt zu sein, machte ihn… traurig war das falsche Wort, aber es missfiel ihm auf jeden Fall. Nanamis Gedanken kannte er auch nicht, aber selbst wenn hätte er nichts dazu gesagt. Vermutlich würde sie es NIE aus ihm herausbekommen, aber Nanami war auch nicht der Typ andere über jemanden auszuquetschen. Vor allem nicht, wenn dieser jemand ganz ausdrücklich derlei Informationsaustausch misbilligte. Thalesin hatte viel über „Thalesin von Borbara“ gelesen und er war sich sicher, dass Varus dieser Mann war… Seinen Namensvetter hatte er sich trotzdem anders vorgestellt. Er verstand Varus nicht zur Gänze, aber in mancherlei Hinsicht schon. Damals… Vor einiger Zeit, als er noch ein junger Mann gewesen war. Einer, der zu einer anderen Zeit geboren worden war, war Totenmagie noch durchaus üblich und erwünscht. Die Befragung der Toten, in Mordfällen, war sogar unabdingbar. Eine Seele festzuhalten, während sie im Begriff war zu sterben, um noch wichtige Informationen zu erlangen… Thalesin sah zu Varus herüber, der sich auf einen Stein setzte und wartete. Sie wollten hier ein Lager errichten und Thalesin packte natürlich mit an. Auch Zyra und Cecil richteten alles für ihren Meister her. Varus sah zu nanami herüber und wollte eben was sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Halb beleidigt drehte er sich von ihr weg und das sah irgendwie total niedlich aus. Cecil lächelte und blickte dann zu Nanami. Sie sagte: „Soll ich heute Abend kochen? Es wäre mir eine Freude!“ Varus senkte den Blick. Sie wusste doch, dass es ihre Aufgabe war! Wieso zum Henker fragte sie Nanami?! Er kam sich total bescheuert vor! „Bin bald zurück!“ Er erhob sich und schlenderte davon. Weg vom Lager. „Lasst mich allein!“ Das war natürlich an Zyra und Cecil gerichtet. Und schon verschwand er unnatürlich schnell, in der Dämmerung. Es schien, als würde er einfach verschwimmen.
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    Beitrag  Zyra So Jan 03, 2016 7:26 am

    Zyra grübelte, was sie nur tun konnte, um ihren Fehler wieder gut zu machen. Sie wollte, das er stolz auf sie war: Mit wem sonst konnte sie schon irgendwelche Gespräche führen, bei denen sie verstanden wurde. Thalesin war wirklich freundlich zu ihr gewesen und es fiel ihr nicht leicht, ihn einfach so zu ignorieren. Sie hatte es Varus versprochen, sich von ihm fern zu halten. Eigentlich war das auch das vernünftigste. Die Menschen hatten sie schon einmal verraten ... warum sollte Thalesin es also nicht auch tun? Als Varus sie nun fürs erste verließ, sah sie ihm nur ein wenig sehnsüchtig nach. Was war nur mit ihm los? Die Anderen waren dabei das Lager her zu richten. Zyra hatte sich nur auf Varus Lager beschränkt. Für sich selbst würde sie später kurz etwas machen. Sie beobachtete Thalesin, ohne es wirklich zu merken. Als es ihr bewusst wurde, sah sie schnell auf den Boden.

    Nanami tat alles, was sie konnte, um das Lager so gemütlich wie möglich für alle zu machen. Natürlich hatte sie dazu nicht gerade alle Möglichkeiten offen, doch was sie aus einem großen Stein machte, kam einem Tisch wirklich sehr nahe.
    "Ich würde mich sehr freuen, wenn du kochst Cecil. Hast du alles, was du brauchst?"
    Nanami sah Varus nach. Er schien unzufrieden. Vielleicht brauchte er auch einfach nur ein wenig Zeit für sich. Nanami ging zu Zyra.
    "Zyra? Danke ... für den Nebel."
    "Hm? Ach ... bild dir nichts darauf ein ... Ich hab es nicht für dich getan."
    Natürlich stritt sie es ab. Nanami kniete sich vor sie.
    "Du liebst ihn sehr nicht wahr?"
    Zyra sah sie schockiert und mit großen Augen an. Die Überraschung war deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen.
    "Er ist mein Meister und ich diene ihm."
    "Aber ... du siehst mehr in ihm Zyra. Du beschützt ihn, ergreifst Partei für ihn und willst von ihm gelobt werden. Du verhältst dich, als wärst du seine Tochter. ... Wie kamst du zu ihm?"
    Deutlich sah Nanami, wie sich der Zorn in Zyra wieder hoch kämpfte.
    "Das geht dich nichts an,"
    zischte Zyra. Nanami hätte sie gern in die Arme genommen, doch sie tat es nicht. Wer wusste schon, wie sie reagieren würde?
    "Weißt du ... mich haben sie einfach vom Hof mit genommen. Sie haben meinen Eltern gesagt, das sie mich gut behandeln und das ich bei ihnen sicherer wäre. es tat weh abschied zu nehmen. ich habe sie nie wieder gesehen."
    "Und? Was erwartest du nun von mir? Mitleid? Pha. Sie dir Cecil an. Sie wurde geschändet ... und auf die Straße geworfen. Ihre Sachen waren zerlumpt und zerissen. Du bist behütet aufgewachsen, aber wir nicht."
    "Bist du deshalb so einverstanden mit dem, was Varus tut?"
    "Er tut was er für richtig hält. Die Menschen haben uns nichts gutes gebracht. Sie sind schlecht und alle samt Verräter. Man kann ihnen nicht trauen ... und das tue ich auch nicht."
    Zyra sprang auf und rannte einfach in eine andere Richtung, als Varus, davon. Nanami sah ihr nach. Zyra tat ihr leid. Für Nanami sah es danach aus, als wolle Zyra eine Freundschaft aufbauen, doch sie hing so sehr an Varus, das sie ihn nicht enttäuschen wollte, also lief sie wohl lieber davon, als auch nur einmal ein paar Gefühle zu zeigen oder sich auf irgendwelche Gespräche ein zu lassen. Nanami stand wieder auf. Sie kam zu Thalesin.
    "Vielleicht ... wäre es besser, sie nicht allein gehen zu lassen."

    Zyra wollte nicht mit Nanami reden. Sie wollte auch mit Thalesin nicht reden, denn sie hatte Angst davor, sich jemandem anderen als Varus an zu vertrauen. Sie wusste genau, wenn Thalesin mit ihr sprach, würde sie wieder weich werden. Er wollte ihr eben nicht aus den Gedanken gehen und sie fürchtete, sie würde varus vollkommen verraten, würde sie nun mehr als ein paar Worte mit Nanami wechseln, auch wenn sie wirklich lieb war und offenbar nicht im geringsten an Verrat zu denken schien. Zyra setzte sich an einen kleinen Bach und starrte ins Wasser.
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 7:43 am

    Thalesin beobachtete das ganze. Ja… Auch für ihn sah es so aus, dass Zyra nur nicht mit ihnen reden wollte, weil Varus was dagegen hatte. Er hatte zwar auch gesagt, dass sie es durfte, aber er schien deswegen dennoch immer verstimmt. Woher Varus Hass auf Nanami rührte, war ihm durchaus klar, aber was hatte er bloß gegen Thalesin? Gut, sie waren im Turm mal aneinander geraten, aber war er wirklich so nachtragend? Er sah Zyra nach und dann zu Nanami. Er nickte. Eigentlich wollte er ungern hinter ihr her. Sie konnte sich erstens sehr gut verteidigen und zweitens wollte sie ihn ganz gewiss ncht sehen. Er stieß die Luft aus und folgte ihr. Cecil blieb bei Nanami und sate: „Ich kann dich nicht beschützen. Aber wenn du dicht bei mir bleibst… dann schützt dich mein Meister.“ Sie dachte da an den Blutnebel, der sie mal vor einer Wache beschützt hatte. Sie deutete auf ihre Stirn und sagte: „Er ist immer bei uns und beschützt uns. Er ist… Ich kenne keine Person, der ich so vertraue, wie ihm.“ Sie sah Thalesin nach, der nach Zyra rief. Cecil lächelte leis und sah wieder zu Nanami. „Weißt du… Meister Varus hat mir das Leben gerettet. Ich wäre in der Gosse verhungert und man hätte mir weit Schlimmere Dinge getan, als… als…“ Sie musste sich zusammen reißen. Die Erinnerung war noch zu nah. „Was ich sagen will: Er ist kein Prinz in strahlender Rüstung und auch kein Held, aber für mich… und mehr noch für Zyra ist er alles auf dieser Welt, was wir haben. Natürlich ist er grausam und achtet das Leben nicht, aber wir vertrauen ihm trotzdem. Wir wissen, dass er so ist und wir wissen, was er uns antun kann, aber eben weil er kein Geheimnis daraus macht, eben WEIL er immer mit offenen Karten spielt, können wir ihm auch vertrauen.“ Sie sah nun auf den Boden. „Und lieben.“ Sie war nie jemandem begegnet, den sie so geliebt hatte und so vertraut hatte, wie Varus. Außerdem fühlte sie sich bei niemandem sonst so sicher, wie bei ihm. Nun wollte sie aber mal zum Schluss ihres Monoliges kommen: „Du verstehst also sicher dies: Zyra ist wütend, dass er euch dienen muss und ihr solltet ihn nicht wie einen Diener behandeln. Er hat Besseres verdient.“ Nun die kleine war wohl auch ziemlich naiv. Oder verblendet. Schließlich war es Varus‘ eigene Schuld, wenn sie ihm befehlen musste, weil er mal wieder über die Stränge schlug. „Ich verstehe auch eure Motive. Er sollte nicht hier bei euch sein. Es kommt mir… nicht richtig vor.“ So genug davon.

    „Zyra! Warte doch! Es ist nicht sicher! Der Meister dieses Feuerheinis könnte hier noch irgendwo sein! Zyra!“ Thalesin rannte ihr hinterher. „Oh man… wenn ich sie erwische…“ Er war langsamer als sie. Er würde sie nie einholen. Außer Atem blieb er stehen und stütze sich auf den Knien ab. Er musste erst mal zu Atem kommen. Ungewöhnlich für eine Magierin SO fit zu sein.
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    Beitrag  Zyra So Jan 03, 2016 7:58 am

    Nanami lauschte den Worten Cecils. Wie naiv das ganze doch klang. Anders herum ... verstand sie Cecil auch.
    "Ich weiß, wie schwer es für euch sein muss ... aber mir fällt es nicht minder schwer. Sie haben mir gesagt, das er mich nur dann beschützt, wenn dieses Band zwischen uns besteht. Ich selbst wollte nie, das er mich als Diener begleitet und ... wann befehle ich ihm schon mal was. Zyra scheint in ihm so etwas wie eine Vaterfigur zu sehen. Sie ... sie verteidigt ihn, wie ein Kind seine Eltern und sie erhofft sich Lob von ihm. Ich habe gesehen wie verwirrt sie war, als sie keines, wegen des Mordes an dem Feuermagier bekommen hat, war. Ich will ihn ihr nicht weg nehmen und auch dir nicht. Ich kann nicht ändern, was sie uns aufgebürdet haben Cecil."
    Sie betrachtete Cecil eingehend. Schließlich aber stimmte sie dem zu, das Thema zu beenden, denn es würde zu nichts als Ratlosigkeit führen. Wenigstens war Thalesin hinter Zyra her gegangen. Er schien ein wenig Einfluß auf das Mädchen zu haben. Vielleicht war es gar nicht so verkehrt, wenn Thalesin sich mehr mit ihr befasste.

    Zyra hörte wie Thalesin nach ihr rief, aber sie antwortete nicht. Warum musste er ihr denn nun nach laufen? Es konnte ihm doch egal sein, was aus ihr wurde. Zyra starrte in das Wasser vor sich. Es war ganz klar und kalt. Was sollte sie denn tun? Sie durfte Varus nicht enttäuschen. er war doch alles, was sie hatte. Er hatte sie gefunden und aufgezogen, hatte ihre Wunden versorgt und sie wieder auf gepäppelt. Er war doch immer für sie da gewesen. Natürlich hatte er sie bei Fehlern bestraft, aber er hatte sie auch immer anschließend wieder in die Arme genommen, und sie getröstet. Was Andere als Grausam sahen, war für Zyra nichts anderes, als Normalität und die Rache für alles, was man ihm und ihr angetan hatte. Er hatte sie gelehrt, ihre Magie richtig zu nutzen, hatte ihr viele Zauber beigebracht und hatte sie das Kämpfen mit der Sense bei gebracht. Diese nutzte sie nicht unbedingt oft, aber manchmal wirkte sie auch Magie mit ihr. Diese Sense war immer bei ihr. Sie trug sie als Stab getarnt, doch konnte die Klinge einfach zur Seite ausschwingen. Tödlich, wie sie selbst.
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 8:11 am

    Als Thalesin wieder zu Atem gekommen war bemerkte er, dass Zyra gar nicht weiter lief. Sie saß an einem Bach. Sie sah unglücklich aus und zornig. Thalesin näherte sich vorsichtig. Sie sah in den Bach und Thalesin streckte die Hand aus. Das ohnehin kalte Wasser kräuselte sich leicht und dann fror es an einer Stelle zu Eis. Dort erblühte schließlich eine zarte und wunderschöne Blume aus Eis und reckte sich ihr vorsichtig entgegen. Thalesin kam näher und sagte: „Wieso läufst du denn weg? Wir sind doch eine Gemeinschaft.“ Er klang sanft und wirklich nett. Vorsichtig trat er neben sie. Er wartete. Er wollte sie zu nichts zwingen und er wollte ihr Zeit lassen, sich zu überlegen, was sie sagen wollte. Der Wind wehte ihr durchs Haar und auch ihm. Er lächelte Leicht dabei und reckte das Gesicht in den Wind. Es tat gut.
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    Beitrag  Zyra So Jan 03, 2016 8:17 am

    Zyra sah nur kurz auf, als sie Thalesin näher kommen hörte. Ihr Blick haftete gleich wieder am Wasser. Überrascht sah sie, wie sich das Wasser zu Eis wandelte ... doch wirklich überrascht war sie, als sich diese Blume aus Eis zu ihr beugte. Sie war wunderschön. Noch nie hatte jemand so etwas schönes für sie erschaffen.
    "Nein ... wir sind keine Gemeinschaft. Varus muss Ihr dienen und wir begleiten ihn nur, genau so, wie du Nanami begleitest. Wir sind keine Gemeinschaft ..."
    In ihren Augen würden sie nicht einmal wirklich Freunde sein können. Varus wäre damit nie einverstanden. Sie wusste, er wäre sehr enttäuscht von ihr, würde sie sich mehr mit Nanami und Thalesin anfreunden. Wie er sein Gesicht in den Wind streckte. Es war wirklich ein schönes Bild und für einen Moment konnte Zyra nicht weg sehen.
    "Warum gehst du das Risiko ein, mit zu folgen? Wenn der Kerl hier rum rennt, habe ich vermutlich größere Chancen ihn zu erledigen, als er mich."
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 8:26 am

    Thalesin überraschte es nicht, dass sie es so sah. Dennoch lächelte er nun etwas breiter. „Du irrst dich, Zyra.“ Er sah sie an und ließ sie kurz überlegen, was er meinte. Er hockte sich zu ihr und sah sie an. „Warst nicht du es, dir mir anbot, euch zu begleiten? Aus dem Turm zu entfliehen?“ Er musterte sie. „Ich begleite euch, weil ich es will, nicht weil ich mit Nanami ziehen muss. Ich möchte bei euch sein, bei dir. Du hast so viel Leid erlebt und man hat dir so viel angetan. Meister Varus hat dich gerettet, aber… er kann dich nicht alles lehren. Er kann dir nicht zeigen, wie wertvoll das Leben ist, wie wertvoll andere Menschen sein können. Es ist nicht seine Schuld, ich verehre ihn… Vermutlich aus anderen Gründen als du, aber er macht mir auch Angst. Er ist so mächtig, selbst jetzt und ich will von ihm lernen. Verschließe dich nicht vor allem, ich könnte dir so vieles beibringen, ich kann dich Dinge lehren, die er dir nicht beibringen kann, weil er es nicht besser weiß. Und warum ich dir folge ist doch ganz einfach. Ich mag dich. Und ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Gemeinsam ist man immer stärker, als allein.“ Nun setzte er sich aus seiner hockenden Position. „Also? Was beschäftigt dich?“ Er ließ seine Hand ein wenig auf und ab gehen und hin und her und aus der einzelnen Blume entwickelte sich eine Ansammlung aus verschiedenen Blumen. Bis es ein ganzes Beet war. Er betrachtete dabei unauffällig ihre Reaktion. Ihm war auch nicht entgangen, wie sie ihn angesehen hatte, aber darauf wäre er nie im Leben eingangen.
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    Beitrag  Zyra So Jan 03, 2016 8:46 am

    Zyra sah wieder ins Wasser. Ja, sie hatte ihm gesagt, er solle mit gehen und dem Turm entfliehen ... seinem Gefängnis. Allerdings hatte sie da noch nicht über die Folgen nach gedacht. Thalesin war wirklich lieb. Wie könnte er sie schon verraten ... und doch ... bis her hatte Varus doch immer recht gehabt. Selbst der Mann, der ihr und ihm das Amulett gefertigt hatte, hatte sie beide verraten und Varus damit fast getötet. Varus hatte ihr diese Kette mit dem Anhänger schenken wollen. Sie hatte es nie tragen können ... weil dieser Mistkerl sie verraten hatte. Die Blume zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Sie war so schön, wirkte so zerbrechlich. Thalesins Worte brachten sie durcheinander. Sie wusste nicht, was sie denken sollte.
    "Ich bin froh, das du aus diesem ... Gefängnis entflohen bist ... aber es ... ist alles so ... schwer. Ich schulde Varus zu viel, als das ich ihn enttäuschen darf. Er verlässt sich auf mich ... und wen ausser ihm habe ich denn sonst auf der Welt? Sie alle betrügen ... verraten ... Nicht einer von ihnen ist ehrlich ... Wie soll ich jemandem vertrauen ..."
    Sie sah auf die Blume, zu denen sich nun weitere gesellten. Es sah so schön aus. Zyras Augen glänzten bei ihrem Anblick. Machte Thalesin das für sie oder nur weil ihm gerade danach war?
    "Ich darf mich nicht mit euch anfreunden. Früher oder später werdet ihr uns auch verraten Thalesin ... und dann ... würde ich mich fürchterlich an euch rächen, was wieder meinen Tod zur Folge hätte, da Varus ja Nanami beschützt."
    Der Gedanke, sie könnte Thalesin etwas tun, machte sie wirklich traurig.
    "Was würdest du mir schon bei bringen können, was er nicht kann? Er hat mich gelehrt mich zu verteidigen ... er hat mich gelehrt zu töten ... und zu stehlen. Alles was ich wissen muss ... weiß ich. Es gibt nichts, was erbärmlicher ist, als die Menschen ... auch wenn ... "
    kurz sah sie verunsichert auf,
    "es wenige gibt, denen ich vertrauen möchte."
    Varus würde ihr dafür sicher die Zunge raus reißen. Sie sah sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
    "Nanami ... sie will das wir alle Freunde sind ... aber ich kann das nicht. Ich kann nicht mit ansehen, wie Varus vor ihr kriechen muss ... wenn sie etwas verlangt. Es ist einfach ... ungewohnt und ... ich weiß wie sehr er es hasst."
    Von sich selbst gab sie ja nie etwas Preis.
    "Als ich noch klein war ... weißt du ... ihr habt Eltern gehabt ... ich nicht. Ich weiß weder wer sie waren, noch wann sie gestorben sind ... wenn sie es sind. Varus ist der Einzige gewesen, der mich nicht fort gejagt hat, weil ich rote Augen habe ... oder mir so heftige Prügel verpasst, das ich mit gebrochenen Knochen im Schnee lag und mich nicht mehr rühren konnte. Er kam des Weges ... hat mich aufgehoben .. ganz sacht und mich in seinen Umhang gewickelt um mich zu wärmen. Er hat mich gepflegt und mich bei sich behalten. Er hat mich beschützt und mir gezeigt, wie ich mich selbst schützen kann. Es mag unverständlich sein, das ich den Menschen nicht vergeben kann ... aber er versteht mich."
    Klar .. sie hatte ja auch noch immer den Gedanken, das er sie nicht entbehren könnte. Zyra wollte es nicht wahr haben. Sie lebte lieber in ihrer Scheinwelt, als in der Realität, weil diese zu schmerzlich wäre.
    "Du willst von ihm lernen ... aber ... willst du wirklich so sein? Willst du dich wirklich von Menschen ernähren?"
    Irgendwas in Zyra schrie gerade auf, bei dem Gedanken, Thalesin könne eben so sein, wie Varus. Das war etwas, was sie unter keinen Umständen wollte.
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 9:02 am

    Wieder musste er über ihre Worte lächeln. Sie wusste es nicht besser aber… Sie konnte ihm deshalb auch gar nicht wirklich folgen, was er meinte. Thalesin wagte einen Schritt zu gehen. Entweder würde er sie nun wieder verschrecken oder aber ihr ein wenig näher kommen. Sie versteckte sich in ihrem Panzer aus Hass auf jene, die ihr diese furchtbaren Dinge angetan hatten. Er legte seine Hand auf ihre und sagte: „Ich kann dir beibringen dich von deinem Hass zu entfernen, Zyra. Es kann sehr schön sein, sich anderen zu öffnen. Ihnen zu vertrauen und sie zu lieben. Man muss sich liebe nicht durch Dienste erkaufen, sie kann einfach geschehen.“ Er ließ die Hand wieder los, schließlich wollte er den Bogen nicht überspannen. „Es gibt überall Idioten und Genies. Es gibt böse und gute Menschen. Nicht alle sind gleich. Sie handeln aus verschiedenen Motiven heraus und doch streben sie alle das gleiche an: Glück, Zufriedenheit und einen Sinn.“ Er sah auf den Fluss, brach eine Blume und reichte sie ihr. „Ich will von ihm lernen, nicht werden wie er.“ Das würde sie vielleicht beruhigen. „Denn auch wenn ich verstehe, warum er Menschen isst, will ich es ihm nicht gleich tun. Er…“ Wie sagte er es am besten. „Auch er strebt wohl irgendwie Zufriedenheit an, auch wenn sie eine andere sein mag als meine… als deine… Deshalb… kannst du auch von mir lernen. Wie ich von dir.“ Thalesin sah sie liebevoll an und sagte dann leise: „Ich will dein Freund sein und dein Vertrauen gewinnen, weil ich dich mag. Ich habe keine Hintergedanken. Ich habe lediglich etwas in dir gesehen, was ich bewahren will und ich möchte, dass du dein Glück findest. Ich…“ Er stockte und dann erhob er sich, als würde er hochgehoben. Er hielt die Hände an die Kehle und dann hörten beide Varus düstere und erboste Stimme: „Sie HAT ihr Glück bereits gefunden!“ Thalesin keuchte. Varus war außer sich! „Du hast sie das letzte Mal mit deinen Worten vergiftet!“ Varus stand hinter ihnen. Er hatte sich wohl irgendwie hergeschlichen und hielt die Hand nach vorne gestreckt. „Ich werde dir die Lügenzunge herausreißen!“ Die andere Hand ging nach vorne und widerwillig öffnete sich langsam Thalesins Mund. Panik war in seinen Augen zu lesen. Er schrie… nun es waren eher erstickte Geräusche.
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    Beitrag  Zyra So Jan 03, 2016 9:24 am

    Zyra sah immer noch auf die Blumen. Sie sah, wie schön sie waren ... und plötzlich war da seine Hand auf der Ihren. Es fühlte sich so schön an und sie sah Thalesin für einen Moment mit einem eher überraschten, aber weichen Blick an, in dem durchaus auch Furcht zu lesen war. Was er sagte, ergab zwar einen Sinn, doch wollte sie sich denn von ihrem Hass entfernen? Bisher hatte er ihr gute Dienste geleistet, hatte sie beschützt. Thalesin klang so ehrlich ... und Zyra wollte ihm glauben, aber ... Varus war nun mal alles, was sie hatte. Er ließ ihre Hand los. Zyra sah ihn unschlüssig an. Sie war hin und her gerissen, wie er sicher sehen konnte. Seine Worte berührten Zyra wirklich ... vor allem, das er ihr Freund sein wollte, ihr Vertrauen gewinnen. Eben wollte sie mit dem Kopf schütteln, als sie sah, wie Thalesin nach Luft schnappte. Erschrocken drehte sie sich um. Sie hörte Varus Worte, sah wie er mit Thalesin um ging. Das war furchtbar ... was sollte sie nur tun.
    "Bitte nicht,"
    flüsterte sie für niemanden hörbar. Noch einmal dürfte sie Thalesin nicht beschützen. Sie hatte einmal den Ärger dafür kassiert und wollte Varus nicht erneut enttäuschen. Denn noch tat es ihr weh zu sehen, was Varus da gerade machte. Was sollte sie nur tun?

    Während Cecil das Essen zubereitete, langweilte sich Nanami. Sie wollte eigentlich schon wissen, wie es mit Thalesin und Zyra aussah ... ausserdem interessierte es sie brennend, was Varus wohl so lange machte. Vielleicht sollte sie ihnen mal nach gehen?
    "Cecil? ich bin gleich wieder da. Ich denke die haben lange genug geredet."
    Damit stand sie auf und ging den Weg entlang, den Thalesin und Zyra genommen hatten. Weit würden die Beiden sicher nicht gelaufen sein. Etwa 10 Minuten war sie nun unterwegs, als sie Varus Stimme vernahm, die überaus böse schien. Irgendwas hatte ihn offensichtlich verärgert. Nanami trat eben durch ein paar Büsche als sie sah, was geschehen war. zyra stand da, wie versteinert. Nanami sah deutlich die Angst in ihren Augen und Varus ... nun er hielt Thalesin in seiner Macht gefangen.
    "ICH BEFEHLE DIR THALESIN NIE WIEDER AUF IRGENDEINE WEISE SCHADEN ZU ZU FÜGEN ODER ZU VERSUCHEN IHN ZU TÖTEN!"
    Schrie sie ihn an.
    "LASS IHN SOFORT LOS!"
    Nanami rannte schon auf die drei zu.
    Varus
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    Beitrag  Varus So Jan 03, 2016 10:02 am

    Varus war ganz in seinem Element… Nein eigentlich… Zyra kannte ihn. Sogar sehr genau. Sie hatte noch niemals eine echte Regung bei ihm gesehen, außer vielleicht Zorn, aber das hier. Sein Blick hatte etwas an sich, was sie nie zuvor gesehen hatte. Sie konnte es auch nicht so recht deuten. Thalesin drote zu ersticken, sein Mund war nun weit geöffnet und seine Augenzusammen gekniffen. Er zappelte und versuchte sich zu wehren, aber er war kein Kampfmagier. Noch nie musste er unter solchen Umständen zaubern und so gelang es ihm auch einfach nicht. Er streckte die Hand nach zyra aus. Vielleicht wollte er, dass sie ihm half, dass sie Varus hinderte zu tun, was er tun wollte. Er spürte den Schmerz in seiner Kehle. Spürte, diesen ungeheuren Druck seiner Zunge… Das wars. Varus würde ihn verstümmeln, er würde…
    Varus brach den Zauber so schnell ab, wie er ihn gewirkt hatte. Bei ihrem Befehl hatten sich seine Pupillen zu schlitzen verengt und sein Zorn wich erneut der vertrauten Überraschung. Er ließ Thalesin einfach fallen, der keuchte und hustete und seine Hand an seine Kehle legte. Nanami stand förmlich in Flammen und Varus drehte sich mit dem gleichen Entsetzen zu ihr, wie schon ein paar Mal zuvor. Er sah sie nur an und dann senkte er den Blick. Er blickte wieder zu Thalesin, denn zu Zyra und letztlich wieder zu Nanami. Auch sie konnte nun seinen Blick sehen, den gleichen, wie Zyra und entgegen allem, was er stets behauptete… Seine Augen quollen über, vor Emotionen. Thalesin versuchte sich aufzurappeln. Er kam auf die Knie und stützte sich mit einer Hand ab. Varus drehte sich energisch um und wollte wohl erneut einfach verschwinden, als Thalesin krächzte: „Wartet… bitte…“ Varus blieb tatsächlich stehen. Es schien ihn alles zu kosten, die Beherrschung nicht zu verlieren. „Ich… will sie euch… nicht wegnehmen. Ich will helfen… ihr… euch…“ Das schien nun jedenfalls das Fass zum überlaufen zu bringen. Er drehte sich um und schrie ihn an: „SCHWEIG! Du… minderwertige Existenz! DU hast dein Todesurteil unterschrieben! Du…“ Talesin sah ihn lächelnd an. Varus verstand die Welt nicht mehr, was zum Teufel stimmte denn mit Dem nicht?! „Ich weiß…“, krächzte Thalesin. „Aber… das war es mir Wert.“ Wie konnte er das sagen? WIE?! Varus ballte die Fäuste, er ging mit langen Schritten auf Thalesin zu, aber er konnte ihm einfach nichts zu leide tun, hasserfüllt sah er zu Nanami und vollkommen furchtlos richtete Thalesin sich nun auf und trat vor ihn, weshalb er nun wieder Varus Aufmerksamkeit hatte. „Es war es Wert, das hier zu sehen.“ Varus funkelte ihn an und fragte dann vor Verachtung triefend: „Wovon redest du!?“ Thalesin bsah kurz zu Zyra und dann sagte er: „Ihr… seid kein Gefühlloses Monster.“ Das überraschte Varus nun noch Mal und er sagte: „Eh?“ Er verstand gar nichts, der Zorn war fast augenblicklich abgeflaut, weil er zu verwirrt war. „Ihr… liebt Zyra… wie eine Tochter. Ihr… haltet sie euch nicht, weil sie euch nützt… sondern, weil ihr sie liebt…“ Varus Augen weiteten sich und dann hob er erneut die Hand, um Thalesin einfach nieder zu schlagen, doch er stoppte vor seinem Gesicht. Er konnte einfach nicht. „Und… sie liebt euch, wie einen Vater.“ Er wollte den Status, den Nanami herbeigeführt hatte, nicht ausnutzen, doch er musste es einfach los werden: „Genauso wie ich euch lieben sollte…“
    „Liebe?! So etwas unnützes und behinderndes habe ich nie empfunden! Nicht für Seraphina, nicht für Zyra, noch für sonst wen! Ich liebe NUR MICH!“
    „Sie liebte euch und ihr liebtet sie. Ihr habt ein Kind gezeugt, Meister Varus. Ihr seid mein V…“
    „Ich habe unzählige Kinder gezeugt.“ Nun grinste er hämisch. „Glaubst du wirklich, du bist das erste Balg, dass ich in die Welt gesetzt habe?“ Thalesin erstarrte. Was sagte er da? „Glaubst du wirklich mir würde irgendwas an dir liegen, nur, weil ich dich in die Welt gesetzt habe? Verwechsle mich nicht mit deiner armseligen Mutter, Junge!“ Wie konnte man so sein? So gemein? So hart und böse? „Du bedeutest mir weniger als der Boden auf den ich trete. Du… bist nichts… Und wenn die Zeit gekommen ist, wirst du Zyra und mich ebenso verraten, wie der Rest dieser Welt. Es gibt nichts, was du ihr geben kannst, außer Schmerz.“ Thalesin sank kraftlos vor ihm auf den Boden. Er musste ja nicht mal was dabei tun. Sehr schön und irgendwie befriedigend. Seine Worte saßen. „Du willst von mir lernen? So lerne dies: Egal wo du hin rennst, egal wo du dich versteckst, ich werde kommen und ich werde dich und alles was du glaubst zu lieben zerstören, wenn ich dieses Band los bin… Eine Blutrote Klinge formte sich in seiner Hand und er schnitt sich tief in die andere. Das Blut tropfte auf den Boden. „… oder bei dem Versuch sterben.“ Er wendete sich ab und Thalesin schrie von Trauer zerrissen: „Und wenn ich Zyra liebe?!“ Varus lächelte böse und wandte sich wieder halb zu ihm. „Wenn du das tatsächlich irgendwann tun solltest… hättest du ihr Todesurteil unterschrieben und SIE würde lachend für mich ins offene Messer rennen.“
    Nichts… absolut nichts war an diesem Mann liebenswert. Es schien ihn nicht mal zu interessieren, dass Zyra es mit anhörte. Das er von ihr sprach wie… von einem… Ding… was er ersetzen konnte. Thalesin war schockiert. Tränen rannen unaufhörlich aus seinen Augen. „wieso habt ihr zugelassen, dass ich geboren werde, wenn ihr mich… so hasst?“
    „Ich hasse dich nicht. Hass setzt voraus, dass ich mich in irgend einer Weise für dich interessieren würde, aber da du mir absolut gar nichts bedeutest…“ Er beendete den Satz nihct und schlenderte von dannen.
    Zyra wurde bewusst, dass er Thalesin eben gar nicht hatte töten wollen, denn das hatte Nanami ihm zuvor schon mal verboten. Aber er hatte ihn am Sprechen hindern wollen.

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