Varus So Jan 03, 2016 10:02 am
Varus war ganz in seinem Element… Nein eigentlich… Zyra kannte ihn. Sogar sehr genau. Sie hatte noch niemals eine echte Regung bei ihm gesehen, außer vielleicht Zorn, aber das hier. Sein Blick hatte etwas an sich, was sie nie zuvor gesehen hatte. Sie konnte es auch nicht so recht deuten. Thalesin drote zu ersticken, sein Mund war nun weit geöffnet und seine Augenzusammen gekniffen. Er zappelte und versuchte sich zu wehren, aber er war kein Kampfmagier. Noch nie musste er unter solchen Umständen zaubern und so gelang es ihm auch einfach nicht. Er streckte die Hand nach zyra aus. Vielleicht wollte er, dass sie ihm half, dass sie Varus hinderte zu tun, was er tun wollte. Er spürte den Schmerz in seiner Kehle. Spürte, diesen ungeheuren Druck seiner Zunge… Das wars. Varus würde ihn verstümmeln, er würde…
Varus brach den Zauber so schnell ab, wie er ihn gewirkt hatte. Bei ihrem Befehl hatten sich seine Pupillen zu schlitzen verengt und sein Zorn wich erneut der vertrauten Überraschung. Er ließ Thalesin einfach fallen, der keuchte und hustete und seine Hand an seine Kehle legte. Nanami stand förmlich in Flammen und Varus drehte sich mit dem gleichen Entsetzen zu ihr, wie schon ein paar Mal zuvor. Er sah sie nur an und dann senkte er den Blick. Er blickte wieder zu Thalesin, denn zu Zyra und letztlich wieder zu Nanami. Auch sie konnte nun seinen Blick sehen, den gleichen, wie Zyra und entgegen allem, was er stets behauptete… Seine Augen quollen über, vor Emotionen. Thalesin versuchte sich aufzurappeln. Er kam auf die Knie und stützte sich mit einer Hand ab. Varus drehte sich energisch um und wollte wohl erneut einfach verschwinden, als Thalesin krächzte: „Wartet… bitte…“ Varus blieb tatsächlich stehen. Es schien ihn alles zu kosten, die Beherrschung nicht zu verlieren. „Ich… will sie euch… nicht wegnehmen. Ich will helfen… ihr… euch…“ Das schien nun jedenfalls das Fass zum überlaufen zu bringen. Er drehte sich um und schrie ihn an: „SCHWEIG! Du… minderwertige Existenz! DU hast dein Todesurteil unterschrieben! Du…“ Talesin sah ihn lächelnd an. Varus verstand die Welt nicht mehr, was zum Teufel stimmte denn mit Dem nicht?! „Ich weiß…“, krächzte Thalesin. „Aber… das war es mir Wert.“ Wie konnte er das sagen? WIE?! Varus ballte die Fäuste, er ging mit langen Schritten auf Thalesin zu, aber er konnte ihm einfach nichts zu leide tun, hasserfüllt sah er zu Nanami und vollkommen furchtlos richtete Thalesin sich nun auf und trat vor ihn, weshalb er nun wieder Varus Aufmerksamkeit hatte. „Es war es Wert, das hier zu sehen.“ Varus funkelte ihn an und fragte dann vor Verachtung triefend: „Wovon redest du!?“ Thalesin bsah kurz zu Zyra und dann sagte er: „Ihr… seid kein Gefühlloses Monster.“ Das überraschte Varus nun noch Mal und er sagte: „Eh?“ Er verstand gar nichts, der Zorn war fast augenblicklich abgeflaut, weil er zu verwirrt war. „Ihr… liebt Zyra… wie eine Tochter. Ihr… haltet sie euch nicht, weil sie euch nützt… sondern, weil ihr sie liebt…“ Varus Augen weiteten sich und dann hob er erneut die Hand, um Thalesin einfach nieder zu schlagen, doch er stoppte vor seinem Gesicht. Er konnte einfach nicht. „Und… sie liebt euch, wie einen Vater.“ Er wollte den Status, den Nanami herbeigeführt hatte, nicht ausnutzen, doch er musste es einfach los werden: „Genauso wie ich euch lieben sollte…“
„Liebe?! So etwas unnützes und behinderndes habe ich nie empfunden! Nicht für Seraphina, nicht für Zyra, noch für sonst wen! Ich liebe NUR MICH!“
„Sie liebte euch und ihr liebtet sie. Ihr habt ein Kind gezeugt, Meister Varus. Ihr seid mein V…“
„Ich habe unzählige Kinder gezeugt.“ Nun grinste er hämisch. „Glaubst du wirklich, du bist das erste Balg, dass ich in die Welt gesetzt habe?“ Thalesin erstarrte. Was sagte er da? „Glaubst du wirklich mir würde irgendwas an dir liegen, nur, weil ich dich in die Welt gesetzt habe? Verwechsle mich nicht mit deiner armseligen Mutter, Junge!“ Wie konnte man so sein? So gemein? So hart und böse? „Du bedeutest mir weniger als der Boden auf den ich trete. Du… bist nichts… Und wenn die Zeit gekommen ist, wirst du Zyra und mich ebenso verraten, wie der Rest dieser Welt. Es gibt nichts, was du ihr geben kannst, außer Schmerz.“ Thalesin sank kraftlos vor ihm auf den Boden. Er musste ja nicht mal was dabei tun. Sehr schön und irgendwie befriedigend. Seine Worte saßen. „Du willst von mir lernen? So lerne dies: Egal wo du hin rennst, egal wo du dich versteckst, ich werde kommen und ich werde dich und alles was du glaubst zu lieben zerstören, wenn ich dieses Band los bin… Eine Blutrote Klinge formte sich in seiner Hand und er schnitt sich tief in die andere. Das Blut tropfte auf den Boden. „… oder bei dem Versuch sterben.“ Er wendete sich ab und Thalesin schrie von Trauer zerrissen: „Und wenn ich Zyra liebe?!“ Varus lächelte böse und wandte sich wieder halb zu ihm. „Wenn du das tatsächlich irgendwann tun solltest… hättest du ihr Todesurteil unterschrieben und SIE würde lachend für mich ins offene Messer rennen.“
Nichts… absolut nichts war an diesem Mann liebenswert. Es schien ihn nicht mal zu interessieren, dass Zyra es mit anhörte. Das er von ihr sprach wie… von einem… Ding… was er ersetzen konnte. Thalesin war schockiert. Tränen rannen unaufhörlich aus seinen Augen. „wieso habt ihr zugelassen, dass ich geboren werde, wenn ihr mich… so hasst?“
„Ich hasse dich nicht. Hass setzt voraus, dass ich mich in irgend einer Weise für dich interessieren würde, aber da du mir absolut gar nichts bedeutest…“ Er beendete den Satz nihct und schlenderte von dannen.
Zyra wurde bewusst, dass er Thalesin eben gar nicht hatte töten wollen, denn das hatte Nanami ihm zuvor schon mal verboten. Aber er hatte ihn am Sprechen hindern wollen.