Drakon lag auf der Liege mit einem Knebel im Mund. Nun, eher ein Stück Holz, was mit Stoff umwickelt war. Der Doktor hatte ihm auch Mohn geben wollen, aber Drakon hatte abgelehnt. Zum einen war es eine zusätzliche Belastung und zum anderen wollte er nicht völlig im Delirium sein. Ein bisschen hatte man ihm trotzdem gegeben, um die Schmerzen zumindest ein wenig abzudämpfen. Die beiden Assistenten hatten ihn am Bett gefesselt und Arthor fragte nun: „Bereit?“ Drakon nickte einmal kurz und Der Arzt schnitt ihn wieder auf. Drakon schloss die Augen und kam nicht drum herum, als in den Lappen und das Holz zu schreien. Sein ganzer Körper verkrampfte sich, aber er zwang sich liegen zu bleiben.
Arthor musste nur kurz suchen, ehe er den ersten Faden fand. Er hatte die Fäden so gelegt, dass er nicht in Drakons Eingeweiden wühlen müsste sondern hoffentlich alle von dem einen Schnitt aus erwischte. Er zog den ersten Faden raus und reichte ihn seinem Assistenten, der ihn neben einen anderen hielt und prüfte, ob er mit einem der Fäden zusammenpasste, die dort lagen. Sie wollten schließlich kein Stück drin vergessen. Das ganze iderholte sich einige Male und dann meinte Arthor: „Haben wir alle?“ Drakon lag da vollkommen fertig und betete nur, dass es endlich vorbei wäre.
„Einer fehlt noch, Meister.“ „Hm! Wo ist der Bursche denn?“ Drakon wollte sterben. Der Doktor zog die Bauchdecke ein Stück weiter zur Seite und Drakon wollte ihm an die Gurgel, ehe er die Finger in die Wunde schob und Drakon einen neuerlichen herzhaften Schrei entlockte. „Aha! Da bist du ja!“ Er zog den Faden nun ebenfalls heraus und Drakon fühlte, dass ihn die Ohnmacht überkommen wollte. „In Ordnung. Zunähen, Edwin.“ Der Assistent nickte und die Frau räumte schon wieder alles auf. „Ehrlich, man. Ich hab noch nie jemanden gesehen, der eine Betäubung ablehnt und dann so vorbildlich liegen bleibt. Drakon ließ den Knebel aus dem Mund rutschen und sein Kopf kippte leicht erschöpft zur Seite. Er hatte keine Kraft zu sprechen und ließ es sein. Der Arzt tätschelte seine Schulter und ging dann aus dem Zimmer, nicht jedoch ohne sich vorher noch die Hände zu waschen.
Liam hingegen war nun fertig und sie machten sich auf zu Elenora. Sie hatten Luna mitgenommen und sie vor das Zimmer gesetzt, in dem Drakon behandelt wurde. „Du wartest hier, ja? Wenn der Doktor fertig ist, wirst du sicher zu ihm rein können und aufpassen.“ So saß sie dort nun und hörte schließlich auch den gedämpften Schrei ihres Vaters und das kurze Gespräch davor und danach.
Liam und Aya hingegen suchten nach Elenora, die sie auch bald fanden. Sie hatte hier ein Zimmer in dem sie viel Zeit verbrachte. Sie las und schrieb die Ereignisse nieder, die sie mit den Kreaturen erlebt hatte. „Ach, ihr seid es. Was gibt es? Geht es eurem Freund wieder gut?“