Blutmagie und das Gesetz

Varus hatte sich noch überhaupt keine Gedanken dazu gemacht, was passierte, wenn er nun da raus ginge. Ein Youtube-Video … Er hatte keinen blassen Schimmer, welche Auswirkungen, die heutzutage hatten, aber es war ihm nun auch herzlich egal. „Das könnte jeder sein. Ich bin ja kaum zu erkennen.“ Und sie wussten ja auch nicht, wo er wohnte.
„Das Wetter heute ist wirklich schön. Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen Picknicken?“ Sebastian lächelte plötzlich und stand auf. Varus sah ihm nach und nahm an, dass er direkt ein Körbchen packen würde und so sah er die beiden Kinder an. „Können wir zum Meer?“, fragte Zoey gleich ganz begeistert. „Sicher, aber das Wasser wird sehr kalt sein.“ Varus hatte zwar eher an eine kleine Wanderung gedacht, aber es war auch ok ans Meer zu fahren. Solange die Kinder glücklich waren.
Sebastian kam wieder rein. Er hatte den Korb offensichtlich schon gepackt, noch bevor Varus den Einfall gehabt hatte. Varus sah ihn von der Seite an. Er wusste einfach immer, was Varus wollte noch bevor er es selbst wusste. Das war gruselig. „Danke… Sebastian.“, sagte er etwas verwirrt und so konnte es los gehen.
Sie fuhren zum Strand und ließen so den Trouble der Stadt hinter sich. Die Sonne schien herab und wärmte die fünf auf. Sebastian hatte eine Decke ausgebreitete und obwohl es jetzt keine 30 Grad waren, wollte Zoey unbedingt ihren Badeanzug anziehen. Sie zog aber ein Röckchen und ein T-Shirt darüber, weil Varus drauf bestand. Er hatte nur die Schuhe ausgezogen und tauchte seine Füße in den Sand. Es war angenehm und es war ruhig. Er sah rüber zu seiner Verlobten und lächelte, ehe er den Arm um sie legte und sie zu sich heranzog. Ja, genauso hatte er es sich vorgestellt: friedlich.

Kaum zu erkennen? Zyra und er hatten weißes Haar. So viele Menschen, die in ihrem Alter waren, liefen nun mal draußen mit einer solchen Haarfarbe nicht herum. Er hatte wirklich keine Ahnung, was das für Auswirkungen haben konnte. Wie auch immer. Die Kinder wollten zum Meer. Zyra war auch angetan von dem Gedanken. Sie würde nur zu gern mal ein wenig im Sand liegen oder sitzen, aufs Meer sehen und einfach mal den Tag vergehen lassen. Natürlich mit einem Sonnenschirm, um sich nicht noch zu verbrennen. Sebastian hatte schon einen Korb gepackt. Das war wieder typisch für ihn. Alle suchten also was si brauchten zusammen und es konnte direkt nach dem Frühstück los gehen. Sie fuhren zum Strand raus und suchten sich ein schönes Plätzchen. Zyra trug eine Shorts und ein Top. Sie schnappte sich gleich ihre kleine Schwester und ging mit ihr Muscheln suchen. Ein winziges Loch war im Sand zu sehen. Zyra sah genauer hin und im nächsten Moment bekam sie eine winzige Wasserfontäne direkt ins Gesicht. Toll. Zoey kugelte sich vor lachen und Zyra versuchte erst mal das Wasser aus dem Gesicht zu wischen, während ihre Eltern da drüben aneinander gekuschelt saßen. Bella lachte glücklich. Klar ... der Witz ging ja auch nicht auf ihre Kosten. Na warte ... Es würde ja noch wärmer werden und sie würden gewiss noch wieder her kommen ... das würden sie ihr noch büßen. Bella dagegen kuschelte sich an ihren Verlobten. Sie küsste ihn zärtlich und sah dann wieder zu den Kindern. Zyra hatte wohl eine Teppichmuschel überrascht. Jedenfalls sah es urkomisch aus, wie sie gerade guckte, als die Muschel Wasser spuckte.

Ja auch Varus lächelte über seine Tochter. Sie hier so zu sehen… Es war so schön, sie einfach nur normale Dinge tun zu sehen. Es war wie damals, als er das erste Mal auf die Erde gekommen war, um die Menschen zu beobachten. Seit so langer Zeit schlug in ihm wieder der Lebensfunke, der ihm innewohnen sollte und seit so langer Zeit, fühlte er sich einfach nur wohl. Er küsste Bella auf die Stirn, als sie kurz gelacht hatte und Zoey hatten ebenfalls wirklich schön gelacht. Sie ging nun mit Zyra den Strand entlang und sammelten Muscheln.
Sebastian saß ebenfalls einfach dort, hielt aber auch ein wachsames Auge, auf die beiden Kinder. Er wäre sofort zur Stelle und Varus sagte: „Wieso gehst du nicht mit ihnen irgendwas spielen?“ Sebastian sah ihn fast erschrocken an. „Wie bitte?“ Varus lächelte sehr schön und sagte: „Ich sehe es dir doch an, wie gerne du Zoey um dich hast.“ Er senkte den Blick und sagte nichts dazu. Er erhob sich und ging zu den Kindern. Zoey grinste zu ihm hoch und zeigte ihm eine Muschel, die er sich die Handfläche legen ließ, um sie dann behutsam zu betrachten und zu berühren.
Varus stieß die Luft einmal aus und es klang wie ein einzelnes Lachen. Dann legte er sich vorsichtig auf den Rücken, der immer noch ziemlich wehtat. Der kühle Sand tat gut und er schloss die Augen. „Zum Augenblicke dürft ich sagen, verweile doch, du bist so schön…“ Er lächelte zufrieden und heute sah Varus dem Engel, der er war am ähnlichsten, als jemals zuvor.

Bella legte sich neben ihren Verlobten. Sie liebte es die Füße im Sand zu vergraben und sich einfach ein wenig in der Sonne zu aalen. Zyra hingegen hielt es nicht so lang aus. Sie verkroch sich recht bald wieder unter dem Sonnenschirm, um sich ein zu cremen. Die Luft hier war wirklich schön und auch ein wenig kühler, aber das stört gerade wohl niemanden. Sie hatte die Beine etwas angewinkelt, die Arme nach hinten um sich ab zu stützen und sah zu ihrer kleinen Schwester rüber, die mit Sebastian spielte. Ein paar Jungs liefen gerade vorbei, wovon einer Zyra zuzwinkerte und hübsch lächelte. Er stieß einen Kollegen an, der neben ihm lief, der natürlich auch gleich her sah. Zyra lächelte verhalten und versuchte die Jungs zu ignorieren. Sicher war es schön, wenn man ein wenig Aufmerksamkeit bekam, aber mehr musste es auch nicht sein. Schließlich waren ihre Eltern ein paar meter weiter. Varus würde vermutlich einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn sich die Jungs zu sehr auf Zyra konzentrierten. Wie zufällig fingen sie auch an, mit einem Ball zu spielen, der natürlich auch in ihre Richtung flog. Der Junge von vorhin kam angelaufen. Er lächelte immer noch. Zyra hielt den Ball in Händen.
"Hey. Würdest du mir den Ball zurück geben?"
lächelte er wirklich hübsch. Zyra warf ihm das Teil zu.
"Hier hast du ihn,"
meinte Zyra recht liebenswürdig. Der Junge blieb noch stehen, sah sie an und fragte schließlich:
"Hast du vielleicht Lust mit zu machen?"
Zyra sah ihn ein wenig überrascht an.
"Lieber nicht... sry aber die Sonne. Ich kriege so schnell einen Sonnenbrand, aber wenn dein Ball wieder zu mir fällt, werfe ich ihn gern zurück."
Der Junge sah sie etwas enttäuscht an, meinte dann aber, das es ok wäre und sie dazu stoßen könne, wenn sie es gern wollte. Zyra versicherte es sich zu überlegen und schon war der Junge wieder bei den Anderen. Bella hatte das ganze beobachtet udn gelächelt. Sie hatten zwei wunderschöne Kinder und Zyra ... nun sie schien schon jetzt den Jungs den Kopf zu verdrehen.

Varus bekam auch erst mal gar nichts mit, weil er ja auch die Augen zu hatte und auf dem Rücken lag und rum chillte. Herrlich! Einfach nur herrlich! Zoey und Sebastian suchten nun gemeinsam nach Muscheln und Sebastian würde dem kleinen Schätzchen die Sterne vom Himmel holen. Gut zu wissen, dass die kleine in so fähigen Händen war.
Die Jungs prellten sich den Ball zu tatsächlich ging der Ball ein paar Mal „zufällig“ zu Zyra. Varus zog nun leicht die Brauen zusammen und richtete sich mühsam auf. Das prellend es Balls störte ihn irgendwie. Gerade sah er, wie Zyra den Ball zurückwarf. Toll. Er konnte nicht mal was sagen, denn Zyra lächelte leicht. Er würde ihr den Spaß nicht verderben wollen. Er sah zu den Jungs. Solange sie nichts Unanständiges machten, konnten sie ihm ja egal sein.
Plötzlich aber deutete einer der Jungs auf ihn und sagte zu seinen Freunden: „Ey, Leute! Das ist der Kerl!“ Der andere antwortete: „Quatsch.“ Doch guck doch!“, Er nahm das Handy und machte das Video an. „Und das ist sie und die Kleine!“, sagte er weiter. Der Junge, der so nett gelächelte sagte nun: „Hör doch mal auf, auf Leute zu zeigen!“
Varus konnte echt nicht glauben, dass sie ihn SO schnell erkennen würden. Er hätte Bella vielleicht glauben sollen, aber jetzt war es sowieso egal. Was sollte er auch dagegen tun? Er seufzte leise.

Zyra fand es wirklich ok, den Ball ab und zu zurück zu werfen. Sie liebte es ohnehin, sich sportlich zu betätigen. Was ihr dabei im Weg war, war eben die Sonne. Manchmal vermisste sie die Wälder ... obwohl sie doch nie in welchen unterwegs gewesen war. Vielleicht sollte sie das mal als Wanderziel vorschlagen oder wenigstens als Wandergebiet. Einer der Jungs erkannte nun Varus, Zoey und musste es natürlich gleich rum posaunen. Der Junge der so schön gelächelt hatte, versuchte scheinbar seine Freunde zu bremsen, aber wirklich gelingen wollte es ihm scheinbar auch nicht. Die Jungs stürmten direkt zu Zyras Eltern. Zyra war nur froh, das es nicht Zoey war, die sie ins Auge gefasst hatten, nur Sebastian würde doch eh niemals jemanden an die Kleine ran lassen. Zyra saß nur da und versuchte möglichst unauffällig zu sein. Bella dagegen setzte sich auf und wartete ab, was nun passieren würde. Varus wurde belagert und schon kamen die Fragen.
"Hatten sie keine Angst? Wie war das mit dem Feuer? Wie haben sie das geschafft ohne verletzt zu werden?"
Fragen über Fragen, die gefühlt alle gleichzeitig gestellt wurden.

Nun, sie HATTEN Zyra ja auch schon erkannt. Varus sah zu den Jungs hoch, die direkt angelaufen kamen und einer machte ein Bild mit der Handykamera. Varus konnte den ganzen Unsinn überhaupt nicht nachvollziehen. Seine Brauen zogen sich zusammen und er sagte schließlich: „Ich hätte gern meine Ruhe.“ Er schüttelte den Kopf, als die Fragen kamen. „Lasst ihr mich dann zufrieden?“ Die Jungs waren ja richtig aus dem Häuschen. Varus sagte nun: „Nein, ich hatte keine Angst und Ich habe eine nasse Decke benutzt, weshalb mir das Feuer nichts anhaben konnte. Und jetzt lass mich in Frieden.“
„Können wir noch ein Selfie machen?“ Varus funkelte ihn an. Was war er? Eine Touristenattraktion? „Nein! Und jetzt zieht Leine!“ „Sind sie sowas, wie Superman? Sie haben ja nicht mal eine Schramme!“ Varus knurrte leise. Sebastian stand plötzlich bei den Jungs. „Es wäre sehr freundlich, wenn sie jetzt ihres Weges gehen, die Herren. Ansonsten werde ich gleich nachhelfen.“

Bella blieb da außen vor und Zyra, nun zu ihr kam der nette Junge und entschuldigte sich für seine Freunde.
"Tut mir leid. Ist das dein Dad?"
Zyra nickte.
"Ja. Er hat sich über uns geworfen und uns beschützt. Allerdings mag er es gar nicht so bedrängt zu werden. Du solltest deinen Freunden sagen, das sie ihn in ruhe lassen sollen bevor ... oh zu spät."
Sebastian stand schon mitten im Haufen und schickte die Jungs nun weg.
"Er ist nicht so für Publicity."
"Na das werden sie nun merken. Ich werde die mal da weg holen. Vielleicht sieht man sich mal wieder. Würde mich freuen,"
meinte er, ohne einen Namen zu nennen und ging auch schon los, um seine Jungs ein zu sammeln.
Bella sah sich das ganze an.
"Ich habs dir doch gesagt. Die Jungs werden nicht die Einzigen sein, die dich erkennen. Warts ab. Du bist fürs Erste die Sensation im Internet und auch hier. Da wird die Presse nicht weit sein mein Süßer."
War jedenfalls zu befürchten. Schließlich war Varus ein wahrer Held und wenn sich diese Frau auch noch bei ihm persönlich bedanken wollen würde ...

Varus gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, als Bella mit ihm sprach und Sebastian die Jungs weggescheucht hatte. „Die werden auch irgendwann das Interesse verlieren.“ Jetzt war es erst Mal wichtig, dass sie mal einen Tag ausspannen konnten. Zoey kam hinter Sebastian hervor und präsentierte ihren Eltern die gesammelten Schätze. „Guckt mal!“ Sie breitete sie zwischen Varus und Isabella auf und schien sich über die Sammlung zu freuen. Varus lächelte gleich wieder und streichelte dem Mäuschen über den Kopf. „Sie sind wirklich sehr schön.“ Zoey freute sich und meinte dann: „Papa? Baust du eine Sandburg mit mir?“ Varus sah seinen kleinen Schatz an und nickte. „Sicher.“ Sie freute sich sprang auf und nahm Bellas Hand. „Du musst auch helfen, Mama!“ Sie zog die beiden zum Wasser und schon fanden sie sich im Matsch spielend wieder. Zoey winkte Zyra heran, dass sie auch helfen sollte und natürlich musste Sebastian auch.
Ein Eiswagen fuhr nach einer Weile vorbei und so saßen sie nun gemeinsam auf der großen Decke und schleckten ihr Eis. Alle hatten eins bekommen. Die Sonne stand hoch am Himmel und immer noch war es wirklich wunderschön. Wieso war nicht jeder Tag so? Varus betrachtete seine kleine Familie und sein Herz schlug wie wild.
Letzten Endes waren sie tatsächlich nicht noch mal belästigt worden, aber es wurde langsam spät und so gingen sie nach Hause. Sebastian saß am Steuer und Bella mit hinten bei den Kindern. Sie fuhren zuhause auf die Einfahrt und gingen schnell hinein. Und so verstrich auch dieser Tag und Es war wieder Montag. Heute würde alles wieder in geregelten Bahnen laufen. Bella und Varus würden wieder zum Orden gehen, Zoey in den Kindergarten und Zyra zur Schule. Es war ein ganz normaler Tag, wie es schien. Sebastian brachte die Kinder weg und Varus erschuf ein Portal zum Orden.
Seine Bewegung war immer noch eingeschränkt, aber er ertrug es einfachstumm. Im Orden gingen sie gemeinsam den Flur entlang und schließlich verabschiedete sich Varus von seiner Liebsten, weil er eben Dinge zu erledigen hatte. Bella hatte direkt auch wieder Unterricht. Nach der großen Prüfung gab es schließlich auch noch ein paar kleinere Tests und so dürfte sie sich wieder ihren Kollegen stellen, die ihr das letzte Mal ja ganz schön nun sauer gewesen waren. Sie wusste nicht mal, wie viele verletzt worden waren und ob es alle überlebt hatten, weil sie ja gleich von Varus weggeschleppt worden war. Als sie nun ihren Klassenraum betrat saß dort schon Ronan. Er blickte zu ihr, als sie reinkam und nickte nur. Auch Laura war schon hier und sah von einem Buch hoch. Sandra war allerdings auch schon hier und verschränkte die Arme, als Bella das Zimmer betrat. Irgendwie lag eine gewisse Spannung in der Luft.

Es war einer der wohl schönsten Tage für die ganze Familie. Zuhause wurde noch Abendessen gegessen und dann war es auch bald Zeit fürs Bett.
Am nächsten Tag ging alles seinen gewohnten Gang. Sebastian brachte die Kinder weg und Varus und Bella waren im Orden angekommen. Bella betrat das Klassenzimmer und sah direkt ein paar ihrer einstigen Freunde. Ja, einstige, weil sie sich verhielten wie im Kindergarten, ausser Ronan. Bella seufzte, legte ihre Sachen ab und ging nach vorn, um alle sehen zu können.
"Wo sind die Anderen? Gehts ihnen gut?"
fragte sie auf dem Weg nach vorn.
"Leute, so gehts nicht weiter. Ich hab Mist gebaut und war ziemlich bescheuert, aber das ist vorbei. So einen Egotrip werde ich nicht noch einmal führen. Ich kann mich nur entschuldigen und wenn ihr nun weiter Kindergarten spielen wollt, dann macht das bitte, aber ohne mich. Wir sind hier erwachsen und sollen zusammen ein Team bilden, was aber ohne Vertrauen nicht geht."
Musste sie gerade sagen., wo sie es doch war, die die Sache mit Varus verheimlicht hatte. Allerdings hatte auch das einen triftigen Grund.

Sandra fragte auf Bellas Frage: „Interessiert dich das wirklich?“ Dann sagte Bella, was sie zu sagen hatte und Sandra wollte eben loslegen, als Ronan aufstand und sagte: „Schluss damit!“ „Was willst du denn jetzt, Ronan?“ „Sandra. Warum bist du so wütend auf Bella? Wir alle haben auch ein Leben außerhalb des Ordens. Ihre Abwesenheit, wird Gründe gehabt haben. Das geht dich vielleicht einfach nichts an.“ Sandra wurde rot. Vielleicht war sie zornig, vielleicht auch beschämt. „SIE musste sich hier jedenfalls nicht den Arsch abarbeiten. Sie schläft sich lieber hoch.“ Ronen schüttelte den Kopf. Laura sah vollkommen errötet in ihr Buch. „Hört bitte auf zu streiten.“, sagte sie nun leise.
Askjel kam herein und ging direkt zu Laura. „Morgen.“ Flötete er und sah zu Sandra und Bella. „Ach, schon wieder?“ Er setzte sich zu Laura, die ihn fröhlich anlächelte. Sie hatten sich offensichtlich gefunden. Stan und Vivien kamen gemeinsam rein und schienen über irgendwelche magischen Dinge zu diskutieren und so sie alle nach und nach eintrudeln.

Bella sah zu Sandra. Sie sprach ganz ruhig, als sie nun los legte.
"Wirklich Sandra? Das denkst du? Mr Adams und ich, sind schon lange zusammen. Wir waren zusammen bevor wir zum Orden kamen und ganz ehrlich. Ich habe Zuhause Aufgabe zu erledigen. Glaubst du ich wäre nicht gern hier gewesen um mit euch zusammen zu lernen? Ehrlich ... du verhältst dich wie eine 16 jährige Tussi die auf das Leben einer Anderen neidisch ist. Warum hast du nicht mal angerufen und hast gefragt? Du siehst nur, was du sehen willst Sandra. Ich habe Kinder zuhause, um die ich mich kümmern muss. Varus muss oft weg und so bleibt mir nur eine Wahl. ich muss zu Hause bleiben und dort lernen wie eine blöde. ich habe ganze Stapel von Blättern und Heften da. Leider geht es nicht immer, wie man es gern hätte und wenn du nun glaubst, ich habe auch nur den geringsten Vorteil, dann muss ich dich wirklich enttäuschen. Ich habe nicht den geringsten Vorteil dadurch, mit Varus verlobt zu sein. Eher ist es das Gegenteil. Weißt du wie oft ich Nachts wach liege, weil er auf irgendwelchen geheimen Missionen ist?"
Sie sah zu den Anderen.
"Es freut mich, das es euch gut geht. Tut mir leid, das ich einen so beschissenen Auftritt hingelegt habe. Kommt nicht mehr vor. Aber das hier mit Sandra muss endlich geklärt werden."
Sie sah die wütende Sandra erneut an.
"Ich lade dich herzlich dazu ein, heute und die nächsten tage mit zu mir zu kommen, um mein leben zu erleben und zu sehen, ob ich mich hoch schlafe."
Das meinte sie völlig ernst. Sie hatte nicht die Möglichkeit irgendwas mit irgendwem ab zu sprechen, also würde sie das pur Leben bei Bella Zuhause kennen lernen können.

Bella entschuldigte sich noch mal bei allen, für ihren Auftritt und Stan winkte ab: „Jeder hat einen schlechten Tag.“ Er sah zu Sandra. „Du musst dringend mal Dampf ablassen. Was macht dich das eigentlich so wütend?“ Sandra warf die Hände in die Luft. „Als würde ich dich zuhause besuchen wollen!“ Sie stiefelte zu ihrem Platz. „DU glaubst du hast keine Vorteile? Mr. Adams ist dir sofort zur Hilfe geeilt, als wir dort waren. Er kümmert sich um dich und nur um dich! Er war seit Tagen nicht mehr hier und wer unterrichtet uns jetzt? Er sollte sich um alle gleich kümmern! Er-“
Sie erstarrte, als sich ihr eine Hand auf die Schulter legte. Sowohl Ronan als auch Stan hatten die Luft angehalten, als sie gesehen hatten, wie ihr lieber Mr. Adams hinter Sandra hereingekommen war. Er beendete ihren Satz, indem er sich etwas herabbeugte und es direkt neben ihrem Ohr sagte: „Er ist nicht deine Mutter, die die den Arsch nachtragen muss.“ Er schob sie zur Seite. „Setzten!“, sie gehorchte aufs Wort. Er hatte eigentlich nur die letzten beiden Sätze mitbekommen und hatte keine Ahnung, was die Diskussion hier ausgelöst hatte.
„Ich habe den Auftrag bekommen, euch in Magie zu unterrichten, da, es im Moment ein paar Ausfälle und Missionen gibt, zu denen ihr noch nicht fähig seid.“ Die anderen setzten sich nun alle. Laura sah Varus an und sie lächelte mit leuchtendem Blick. Er hatte sie das letzte Mal gerettet. Sie und ihren Liebsten. Sie war ihm sehr dankbar.
„Wie ist denn eure Prüfung so gelaufen?“ Einige senkten den Blick und Ronan sah ihn durchdringend an. „SO gut?“, fragte er sarkastisch. Joy meldete sich. „Was ist?“, fragte er und Joy stand auf. „Mr. Adams… Isabella und sie.“ Varus seufzte schon mal vorsorglich. „Ja?“, fragte er. „Es gibt… Unmut in der Gruppe.“ Sandra sah auf ihre Knie. „Aha?“, fragte er nun. „Nun, klärt das unter euch. Isabella ist meine Verlobte. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, da es Privatsache ist. Ich bin keine Schulhofaufsicht.“ Er sah einmal zu Bella. Ihr war das sicherlich unangenehm. „Sie behandeln sie, wie ein rohes Ei!“, entfuhr es Sandra nun und er stöhnte genervt. „Sie wird meine Frau sein. Natürlich behandle ich sie entsprechend.“ Sandra sah auf. „Aber das ist uns gegenüber ungerecht. Wäre Isabella nicht bei diesem Auftrag dabei gewesen… Wären wir alle gestorben!“ Aha. Das war es also.
„Ja.“, sagte er nur. Ungerührt. „Und?“ Nun sahen die Kameraden ihn doch alle ein wenig sprachlos an. „Ihr könnt nicht ständig darauf bauen, dass ich aus dem Nichts komme und eure Ärsche irgendwo raushaue.“ Er ging nun auf Sandra zu. „Glaub mir, Mädchen. Mit MIR zu leben, ist schwieriger, als du vielleicht glaubst.“ Nun. Die meisten glaubten ihm das aufs Wort.

Und wie unangenehm es Bella war, aber Varus hatte seine eigenen Methoden, um mit so etwas fertig zu werden. Sandra sah nur, was sie für ungerecht hielt. Wenigstens waren die Anderen nicht so. Sie selbst setzte sich nun auch. zuhause hatte sie wirklich wie eine Wahnsinnige gebüffelt. Sie hatte keine Ahnung, wie viel die Anderen hatten lernen müssen, aber das spielte für sie keine Rolle. Sie wollte nur das Varus stolz auf sie war und ihr auch was zu traute. Jetzt jedenfalls saß sie wieder auf ihrem angestammten Platz. Joy war mal so was wie ihre beste Freundin hier gewesen. Wie sie nun zu Bella stand, wusste sie nicht. Bella sagte jedenfalls nichts mehr zu alle dem. Einzig ... Varus hatte durchaus recht. Es war nicht leicht an seiner Seite zu leben. Das konnte man nur, wenn man ihn wirklich liebte. Jedenfalls holte sie ihre Notizen heraus. Wurde Zeit mal wieder praktischen Unterricht zu machen und auch das Zuhause gelernte ein zu setzen.

Und genau darum würde es heute auch gehen. Varus blickte einmal durchs Klassenzimmer: „Also noch einmal zum Mitschreiben. Ich werde nicht zulassen, dass ihr während meines Unterrichts krepiert, aber was ihr macht, wenn ich nicht da bin, könnte mir nicht egaler sein. So. Und da ihr alle so schön fleißig gelernt habt, gibt es jetzt praktische Anwendung.“
Er erschuf aus dem nichts eine Flamme in der Hand. Er sagte: „Ihr wisst, dass nichts aus dem Nichts entstehen kann. Für alles braucht es einen Ausgleich. Um Magie zu wirken, müsst ihr auf eure Quelle zugreifen.“ Das hatten sie jetzt schon mehr als genug gehört. Er ließ die Flamme schweben. Sie ging einmal durch den Raum. „Um die Umwelt nach eurem Willen zu formen, müsst ihr euch erst Vorstellen, was ihr wollt, dann müsst ihr eure Quelle anzapfen und dann müsst ihr kanalisieren und die Kontrolle behalten, sonst wird aus einer kleinen Flamme“ er warf die Kugel in eine Ecke, wo sie wie ein gigantischer Feuerball explodierte, aber doch einige Barrieren abgeschirmt wurde „Ein Inferno.“
Er sah alle einzeln an. „Elemente zu beherrschen ist sehr schwer, wir fangen mit was leichterem an.“ Die Heilungsmagie hatten sie ja schon kennengelernt. „Ihr werdet mir diese karten hier einfach mal schweben lassen.“ Er legte jedem ein Kartendeck auf den Tisch. Er erklärte die Abläufe und wie man es sich erleichtern konnte.

Varus war ein guter Lehrer. Sebastian war es eben so und Bella bedauerte es, das er nicht auch hier unterrichtete, aber wenigstens war er für die Kinder da. Gerade Zoey schien er wirklich zu lieben. Bella lauschte Varus Worten. Sebastian hatte ihr beim lernen oft geholfen, indem er sie verbesserte oder ihr sagte, wie es richtig ging. Sie wusste auch, das Magie durchaus von Gefühlen beeinflusst werden konnte. Sandra hatte sie ganz schön aufgeregt, aber die junge Frau war ohnehin anstrengend. Varus legte ihnen allen das Kartendeck vor. Nun musste sie das gelernte in die Praxis umsetzen. Eine Karte sollte sie schweben lassen ... nur eine aus dem ganzen Deck. Bella konzentrierte sich. Sie versuchte alles an Ärger und anderen Gedanken zur Seite zu schieben und sich wirklich nur auf das Deck zu konzentrieren. Ganz so leicht war das natürlich nicht, aber sie schaffte es und schließlich schwebte die Karte.

Alle versuchten es irgendwie. Bei Askjel flog erst Mal das ganze Deck durch den Raum und Varus fing eine Karte direkt vor seinem Gesicht auf, als Joy ihm diese aus Versehen entgegenfeuerte. „Ups?“ Sie saß neben Bella und sah ihr nun zu, wie sie die Karte schweben ließ. „Wow, seht mal!“ Auch die anderen schauten Bella zu. Sandra bekam es einfach nicht hin und sie ärgerte sich darüber. Varus stützte sich auf ihren Tisch und sie sah erschrocken auf. „Ich… ich KANN das!“, sagte sie und wurde rot im Gesicht. Ihr schien das peinlich zu sein. „Sicher?“, fragte Varus sie und sie sah ihn nun an. „Hör auf dich zu grämen, Sandra. Mach deinen Geist klar und konzentrier dich nicht auf die anderen.“ „Tue ich gar nicht!“ Er tippte ihr gegen die Stirn. „Doch, tust du. Sieh mich an!“ Sie sah auf und einen Moment verlor sie sich in diesen wunderschönen Seelenspiegeln. Er sah auf das Kartendeck und meinte: „Eine Karte.“ Sie konzentrierte sich, ließ die Hände über die Karten gleiten und nach einem Moment flippte eine Karte nach oben und drehte sich dann langsam vor ihr in der Luft. Varus richtete sich auf. „Na bitte.“ Sandra sah zu ihm auf und es war eine Mischung aus glücklich und traurig.
Varus ging durch die Reihen und sagte: „Wir machen das so lange, bis alle eine schwebende Karte vor sich haben.“ Auch bei den anderen half er und schließlich hatten sie nach 20 Minuten alle das gewünschte Resultat. „Eine Karte schweben zu lassen, wird euch im Kampf gegen die Kreaturen des Chaos herzlich wenig bringen, was aber könnt ihr mit dieser Art der Magie noch tun?“ Er ging dabei wieder durch die Reihen. An jedem an dem er vorbei lief flippte er eine Karte nach oben, die wie kleine Küken nun hinter ihm herschwebten. Angeber. Er schien sich überhaupt nicht zu konzentrieren. „Laura.“ „Ähm… vielleicht einen Stein fliegen lassen?“ Varus schüttelte den Kopf. „Im Idealfall könnt ihr den Stein eher werfen, als eure Magie zu verschwenden, aber ja, wenn ihr ihn schnell genug beschleunigt, wirkt das wie ein Geschoss. Askjel!“ „Eine runtergefallene Waffe heranschweben lassen?“ „War das eine Frage?“ „Nein! Eine Waffe heranschweben lassen.“ „Hm. Dasselbe wie der Stein, aber ja. Wenn ihr nicht drankommt, kann das schon mal euer Leben retten.“ Er blieb vor Bella stehen. „Isabella?“

Es dauerte und irgendwie tat Sandra Bella fast leid. War sie so eifersüchtig? Hatte sie sich was von Varus erhofft? Es schien ja wirklich so, als sei sie überaus eifersüchtig. Varus wollte wissen, was sie mit diesen Übungen tun konnten. Einige hatten immerhin Ideen. Das einzige was Bella immer am Herzen lag, war die Sicherheit und das Überleben Anderer, also antwortete sie:
"Wenn man den Schwebezauber beherrscht, kann man seine Kameraden bei einem Sturz abfangen, oder ein Geschoss zurück schicken. Außerdem Hindernisse überwinden, die schwer zu passieren wären."
Sie war sich sicher, das Varus was anderes hören wollte, aber das war das, was ihr ein fiel.

Nein. Er wollte nichts anderes hören. Er lächelte unmerklich und sagte: „Genau. Ihr könnt einen Sturz abfangen und“, er breitete die Arme leicht, „ihr könnt euch selbst zum Schweben bringen.“ Er hob ein wenig ab und schwebte da nun. Staunende Minen. „Um ein Geschoss abzufangen empfehle ich aber eher einen Schild.
Varus stand nun letzten Endes wieder vor der Klasse. „Magie zu beherrschen ist wie Laufen lernen. Irgendwann passiert es ganz automatisch. Die Karten tanzten um ihn herum. Eure begrenzten Ressourcen erschweren euch das Training, deshalb habe ich mir was Neues für euch überlegt. Der Orden will kleine Supersoldaten? Ich mache euch zu welchen.“ Er machte eine kleine Schachtel auf, die er aus einem Koffer holte, den er mitgebracht hatte. In dem Koffer waren Lederbänder. Alle waren mit einem Kristall versehen und es waren 13 an der Zahl. Ein 14 lag dort auch und sah etwas anders aus. „Wer kann mir sagen, was das hier ist?“ Ratlose Gesichter. „Dachte ich mir.“ Immer noch mussten sich alle auf ihre Karten konzentrieren und langsam wurde es wirklich schwer. Varus lehnte lässig am Tisch und sagte nun: „Sandra.“ Sie sah auf und ihre Karrte fiel. „Ich weiß es nicht.“ „Ja. Komm her.“ Sie stand beschämt auf und Varus reichte ihr das Band. Die „Schüler“ kamen langsam wirklich ins Schwitzen. Selbst Ronan musste sich ziemlich konzentrieren. Sandra legte das Band an und Varus legte das einzelne um sein Handgelenk. „Probiere die Karte noch mal zum Schweben zu bringen.“ Sie tat es und siehe da, es klappte auf Anhieb. Sie war überrascht. Sie sah Varus an, der einfach nur zu ihr rüber sah. „Wie… passiert das?“
„Ja. Wie passiert das? Diese Bänder“, er ging nun zu jedem an den Tisch und reichte jedem ein Band, wobei die meisten Karten auch herabfielen, „erlauben es euch, die Magie zu benutzen, die ihnen innewohnt.“ Er deutete nun auf sein eigenes Armband. „Welche Magie könnte ich hier wohl verwendet haben?“

Bella hielt die Karte und ließ sie langsam auf den Haufen herab sinken. Es war sehr anstrengend und erschöpfend, aber sie hatte es geschafft. Schließlich war da auch für sie das Armband. Sie sah es skeptisch an. Hatte er da etwa was von seiner eigenen Magie gespeichert? Das würde wieder eine wundervolle Diskussion geben. Sie betrachtete das Armband. Während die Anderen es schon an legten, warf sie Varus einen verstohlenen, ziemlich angefressenen Blick zu. Natürlich war es erst mal nur ein Verdacht. Er wollte wissen, wessen Magie er da benutzte- Na wenns nicht seine war, dann wohl die von jemandem anderen. Sie fühlte sich wirklich gerade wie ein Schulkind. Man sie war erwachsen .. aber zugegeben. In diesem Raum war auch sie nur ein Kücken, das lernen musste, in einer Welt klar zu kommen, die nicht ihre eigene gewesen ist. Natürlich hüllte sie sich in Schweigen. Sie wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen.

„Niemand?“ Ronan sagte: „Speichermagie?“ Varus schüttelte den Kopf. Laura sah sich das Armband an und versuchte die Karte zum Schweben zu bringen. „Raummagie.“, sagte sie dann. „Exakt.“ „Raummagie? Was soll das heißen?“, fragte Vivian nun und Stan verschränkte die Arme. „Ähnlich einer Teleportation, nicht wahr?“ Varus nickte bestätigend und natürlich wurde Bellas Befürchtung damit nun auch bestätigt. Diese Armbänder verbanden die anderen mit Varus und er stellte ihnen mehr Kraft zur Verfügung.
„Aber…“, fragte Ronan nun. „… heißt das nicht, dass wir damit ihre Reserven leeren?“ Varus zeigte mit dem Finger auf ihn. „Bingo.“ Sie glotzten ihn alle an. „Ist das nicht gefährlich?“, fragte Chris und Malik nickte. „Was wenn wir zu viel verbrauchen?“
Varus hatte Bellas Blick durchaus gesehen. „Erstens kann ich die Übertragung jederzeit stoppen und zweitens dürfte es euch sehr schwerfallen, mich mit ein paar lahmen Schwebetricks „leerzuzaubern“. Ich will, dass ihr das Handwerk möglichst schnell lernt. Kontrolle und Feingefühl muss man üben.“ Er setzte sich nun gemütlich auf einen Stuhl. „Am Ende des Unterrichts, will ich, dass ihr die Karten nach eurem Willen steuern und fliegen lassen könnt. Und konzentriert euch, denkt immer dran, ihr zaubert hier gerade meine Reserven weg, also treibt keinen Unsinn.“
Es war nicht nur so, dass das die „Lehrlinge“ nur überraschte, es war für sie auch überaus großzügig und ziemlich atemberaubend. Varus nahm sich ein Buch und fing an zu lesen.

Denn noch verfinsterte sich Bellas Blick deutlich. Demonstrativ legte sie das Armband auf den Tisch. Sie würde es sich nicht so leicht machen, weil Varus es wohl gern hätte. War ihr egal, wenn sie am Abend völlig fertig wäre, sie würde nicht auf Varus Energie zurück greifen. Allein schon Sebastian zu liebe nicht. Der müsste doch Zuhause nun auch völlig am Rad drehen. Bella versuchte es lieber so. Es würde ganz sicher wieder streit geben. Sie sah eben auch das Problem, wenn sie es sich jetzt so leicht machte, würde es später auch nicht leichter, wenn sie das Armband ab nehmen würde. Bella wollte es aus eigener Kraft schaffen und so übte sie eben ohne dieses Armband. Erstaunlicher Weise klappte es sogar recht gut. Am Ende der Stunde schaffte sie es zwar nicht, die Karte um sich herum zu wirbeln, aber sie konnte sie langsam bewegen, in verschiedene Richtungen.

Varus nahm zur Kenntnis, dass sie seine Magie nicht benutzte und er wunderte sich nicht über ihren Dickschädel. Davon abgesehen, dürfte es Sebastian herzlich egal sein, denn er benutzte hier keine Zeitmagie. Seine Kraft würde sich wieder regenerieren. Es ging ihm hier auch eher darum, dass die Menschen lernten, möglichst viel Kontrolle zu erlangen und nicht, um es jetzt leichter zu haben. Wenn sie später ohne seine Magie zaubern würden, würden sie so ihre eigene Kraft besser nutzen können. Keiner von ihnen würde so wie Varus sein, aber sie würden zumindest besser sein als normale Lehrlinge. Und somit auch als Bella.
Am Ende der Einheit, konnten alle die Karten schweben und durch die Gegend fliegen lassen und Varus war zufrieden. „Dann geht mal Mittag essen. Nachher sehen wir uns im Keller wieder. Er legte das Buch weg und kappte die Verbindung zu den anderen. Er stand auf. „Du solltest nicht so ein Dickschädel sein.“, sagte er zu Bella.

Sie standen also nach und nach auf. Bella sah zu Varus, der meinte, sie solle nicht so ein Dickschädel sein.
"Du nutzt deine Magie, um uns besser werden zu lassen? Wenn du es mir vernünftig erklärst, werde ich vielleicht gewillt sein, dieses Armband zu tragen. Ich will nicht das du dich überanstrengst, das dir irgendwer vielleicht zu viel nimmt, was vermutlich bei uns hier eher unwahrscheinlich ist, aber du wirst doch verstehen, was ich meine, oder?"
Ihr war egal das die Anderen das hörten. Sollten sie ruhig. Abgesehen davon ... War es nicht besser etwas aus eigener Kraft zu schaffen, als sich auf die Kraft eines Anderen zu verlassen? Sie hatte keine Ahnung, welche Art von Magie er ein setzte. Raummagie ... Konnte genau so mit Raum und Zeit zu tun haben. Nun wie auch immer. Es war seine Energie und er konnte sie kappen, wann er wollte, aber was, wenn er es aus irgendwelchen bescheuerten Gründen nicht konnte? Wie damals, als er so viel Energie verlor, woe die Magie einfach aus ihm raus sickerte, weil ihn jemand angezapft hatte?
"Kannst du mir wirklich versichern ... das dir dabei nichts passiert? Das ich hinterher wirklich mti den Kräften besser um gehen kann und du keinen Schaden davon trägst?"

Varus hörte sich das an, während die anderen nun schon mal raus gingen. Er beugte sich leicht nach vorn. „Ja. Versprochen. Vertrau mir.“ Er küsste ihre Stirn. „So habe ich auch Zyra die Magie beigebracht. Damals.“ Er betrachtete das Armband. „Ich muss es aktivieren, damit es geht. Sollte ich also aus irgendwelchen Gründen, das Bewusstsein oder so verlieren, würde die Übertragung automatisch stoppen. Der Kristall greift ferner nur auf die Quelle zu, nicht auf meine Lebensenergie, wie es die Blutmagie tut. Ich bin so sicher, wie in Abrahams Schoß.“
Er packte sein Buch ein. „Du solltest mehr Zeit mit deinen Kameraden verbringen. Wir sehen uns nachher, ich hab noch was vor.“ Und damit ließ er sie nun einfach stehen.

Während all dies geschah, kam Zyra in die Schule. Wie immer saß Lucian schon am Platz und auch Maria kam kurz nach Zyra ins Zimmer. Heute würde der Tag wohl anders verlaufen, als sonst. Maria setzte sich und sah rüber zu Zyra. „Du… du warst in den Nachrichten.“ Lucian sah sie ebenfalls an. „Ja. Du und dein Dad und Zoey.“ Das konnte ja heiter werden.