Varus Mi Apr 08, 2020 12:38 am
Ja. Varus wusste nicht was er tun sollte, aber er wusste, dass er Zyra nicht sterben lassen würde. Wenn sie tatsächlich ihre Erinnerungen verloren hatte, könnte sie ein normales Leben führen. Ohne Chaos, Ordnung, Lichtpfeile und irgendwelche Kulte. Sie könnte ein normales Leben führen… ohne ihn. Varus senkte den Blick. „Also… würdest du dich endlich entscheiden?“ Varus sah ihn wieder gequält an. „Das ändert alles!“ Der Abbadon schüttelte leicht den Kopf. Varus sah zu Bella,. Sie vertraute auf ihn und die Entscheidungen die er traf. Er hielt sich die Stirn und war ganz blass. „Ich will sie sehen.“ Nicht dass sie am Ende doch ein verrottetes Knochengestell war. Abbadon zuckte ein Lächeln übers Gesicht. „Gewiss…“ Er erschuf eine Illusion. Zyra hing in einem Kristall und es schien, als schliefe sie. Varus‘ Augen weiteten sich. Sie sah aus, wie ein in Kristall geschlossenes Schneewittchen nur reversiert. Er zog die Brauen leicht nach oben und zusammen und sank auf die Knie. „Zyra…“ Oh welch tiefe Wunde brach da in seinem Herzen wieder auf.
„Es geht ihr vergleichsweise gut, falls du das wissen wolltest. Ich betrüge dich nicht, Varus.“ „So wie einst?“ „Das war etwas anderes. Und damals wollte ich auch keine Gegenleistung. Nichts in dieser Welt gibt es geschenkt…. Außer Mitleid.“ Varus sah zu ihm. „Was soll ich für dich tun?“ Erneut grinste Abbadon. „Was du sagtest. Alles…“ Varus hatte trotz dieser vagen Aussage überhaupt keine Wahl. Jetzt wo er sie gesehen hatte… wusste, dass sie am Leben war…
„Einverstanden…“, sagte Varus nun leise. Abbadon sah auf ihn herab. Die unverhohlene Freude darüber konnte er kaum verbergen. Egal wie sehr Bella ihn nun warnen würde oder auf ihn einreden würde, dass dieser Handel sicher zu seinen Ungunsten war. Sollte sie es überhaupt versuchen. Varus würde seine Meinung nicht ändern und Abbadon hakte noch mal nach: „Wie bitte?“ Er legte eine Hand ans Ohr. „Einverstanden!“, widerholte Varus nun grimmig. „Ich tue alles, wenn du Zyra nur zurück bringst.“ Er konnte gar nicht beschreiben, wie stark und schnell sein Herz schlug.“ Abbadon streckte ihm die Hand hin und im Moment des Handschlages, spürte Varus einen kleinen Stich in der Hand. Der Pakt wurde mit Blut besiegelt und Varus sah ihn immer noch grimmig an. „Sehr schön… Dann wollen wir mal.“
Er breitete die Arme und aus einem schwarzen schier endlos wirkenden Portal auf dem Boden schwebte der Kristall mit Zyra in ihm nach oben. Varus wich leicht vor dem Portal zurück und beobachtete das alles. Abbadon ließ den Kristall eine Weile schweben und dann zersplitterte er in Millionen von Scherben, die aber einfach zu Staub zerfielen, anstatt Schaden anzurichten. Zyras Körper schwebte einen Moment und Varus konnte eben noch nach vorne fallen, um sie aufzufangen. Die Wunde in ihrer Brust war noch immer da und Varus sah auf. „Was…?“ „Ich brachte sie dir zurück, für die Heilung musst du selbst sorgen.“ Was für ein… Bastard! Varus hielt Zyra in den Armen und drückte die Hand auf ihre Brust. Sie war bewusstlos, aber ihr Herz schlug noch. Auch wenn es ziemlich stolperte und unregelmäßig versuchte seinen Dienst zu tun. Varus konnte die Wunde nicht heilen, weil er nicht heilen konnte, es blieb ihm nur eins. Abbadon hingegen sah wirklich gespannt auf ihn herab, während Varus die Zähne fletschte und dann wieder zu Zyra sah. „Ich lasse dich nicht sterben…“, sagte er nun. Seine Stirn legte sich auf Zyras und seine Hände leuchteten in dem violetten Licht. Varus tat, was Sebastian so hasste, wenn er es tat. Doch es geschah absolut nichts.