„Ich will nicht um den heißen Brei reden.“, sagte er nun rund heraus. „Man hat mich hier angestellt, damit ich euch mit den Abgründen dieser und anderer Welten vertraut mache. Man schien es für eine gute Idee zu halten, mich… den größten Sadisten in der Geschichte, zu einem Lehrer zu machen, also erwartet nicht, dass ihr hier mit einem Hochgefühl rausgehen werdet.“ Er grinste diabolisch und man konnte ihm wohl jedes Wort glauben.
„Es gibt Magie in eurer Welt, je eher ihr diese Tatsache begreift, umso besser. Er streckte die Hand aus und eine harmlose kleine Flamme züngelte in seiner Hand. „Und Magie… ist nützlich.“ Er ließ die Flamme schweben. „Solange ihr sie beherrschen könnt.“ Er ließ die Hand sinken und das Flämmchen tanzte ein wenig in der Luft. Die Studenten hatten echte Magie noch nicht wirklich gesehen. „Lasst ihr aber zu, dass ihr die Kontrolle verliert…“ Die Flamme wuchs etwas und das angenehme Flackern wurde heißer und heißer. „Verschlingt sie euch ganz und gar.“ Das Feuer sprang über und zwar auf einen der Männer. Brad. Er schrie auf, versuchte sich zu löschen und die anderen schienen Kopflos etwas unternehmen zu wollen. Varus löschte das Feuer mit einer Handbewegung und Brad war unversehrt. „Ich will, dass ihr begreift, dass ein Mensch…“ Brad fiel auf seinen Allerwertesten und starrte Varus erschrocken an. „… keinen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Illusion erkennen kann, wenn jemand wie ich ihn glauben lassen will, bei lebendigem Leib zu verbrennen.“ Ronan sah zu Varus und trat vor. „Hat das wirklich Not getan?“ Varus grinste. „Ahh… der nächste Freiwillige.“ Ronan schien ungerührt. Er ballte leicht die Fäuste. Varus trat an ihn heran und Bella wusste, dass Varus es durchaus beherrschte, jemanden mit einem bloßen Gedanken dazu zu bringen, sich umzubringen. Sie hatte es gesehen.
Er sprach nun aber trotzdem wieder zu allen. „Dort draußen. Werdet ihr auf Kreaturen treffen, die euch vorgaukeln können, was ich eben getan habe. Illusionen sind mehr als nur durch eure Augen wahrnehmbar. Ihr könnt sie hören, schmecken, riechen und fühlen und ihr seid nicht in der Lage sie von der Wirklichkeit… oder das was ihr Wirklichkeit nennt zu unterscheiden.“ Er breitete die Arme leicht. Und das hier ist eure erste Lektion. Ihr werdet euch das Wissen aneignen, was euch passieren kann. Einige von euch werden irgendwann in der Lage sein jegliche Magie zu blockieren. Nicht mal ich könnte guten Gewissens in eurer Nähe Magie wirken. Andere von euch werden es sich zu Nutze machen mit ihrer Magie zu glänzen. Wesen zu töten, sie handlungsunfähig zu machen oder sie zumindest daran zu hindern, euch zu töten. Denn ihr werdet bei mir nicht verhätschelt oder in Watte gepackt. Ihr sollt lernen euch zu Ängstigen. Dort draußen gibt es den schwarzen Mann. Es GIBT Vampire und Werwölfe und wie ihr das alles nennt. Euer größter Freund muss eure Angst sein. Sie macht euch vorsichtig, wachsam und lässt euren Körper und Geist fähig sein außergewöhnliche Dinge zu tun.“ Er ging zu einem Tisch, gegen den er sich lehnte. „Und aus diesem Grund, konfrontiere ich euch, mit eurer größten Angst, meine Damen und Herren. Und da wir ja schon einen Freiwilligen haben, darfst du gerne anfangen.“ Er trat vor und sagte: „Ich fürchte sie nicht, Mr. Adams.“ „Oh…“ Er sah unheimlich aus, wie er lächelte. „Abgesehen davon, dass du das solltest, werde nicht ich derjenige sein, vor dem du dich fürchten musst…“ Er holte eine Flasche hervor und zerdepperte sie auf dem Boden. Heraus kam schwarzer Rauch. Sie alle hatten es noch nie gesehen. Sie wussten nicht, was es war und alle hielten instinktiv zunächst die Luft an.
Der Rauch schien Ronen jedoch zu ignorieren und bewegte sich zu Mark. Er stand etwas an der Seite. Dort materialisierte sich das Ding jedoch plötzlich. Der ganze Raum wurde plötzlich zu einem dunklen Wald. Kein Stern am Himmel und nichts zu sehen. Überall knackten Zweige und Mark schrie auf. „Nein! Was ist hier los! Ich … Hilfe!“ Varus durchdrang die Dunkelheit mit seiner Stimme. „Dunkle Wälder? Was fürchtest du? Monster? Menschen? Die Dunkelheit? „Mr. Adams! Helfen sie mir! Wo sind sie? Bringen sie mich nach Hause.“
„Du sollst ein Lichtpfeil werden. Finde selbst eine Lösung.“ Die Illusion war so echt, dass sie glaubten, sie wären an diesen Ort versetzt worden. Mark hielt die Hände über den Kopf und hockte sich an einen Baum. Junge… der Kerl hatte wirklich Schiss. Varus sah die anderen an. Er wollte beobachten, wie sie sich verhielten.